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1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 21

1897 - Breslau : Hirt
6. Bewohner. 21 Mauerbohrer, Äxte, Grabscheite, eiserne Schaufeln und was sonst im Kriege nötig ist. Die Vorräte müssen vom Sammelplatze an ans drei Monate reichen; Waffen und Kleider auf ein halbes Jahr. — Insbesondere aber gebieten wir Euch, wohl darauf zu achten, daß Ihr in guter Ordnung zu dem an- gegebenen Orte zieht, durch welchen Teil unseres Reiches Euch der nächste Weg führt, nämlich, daß Ihr Euch nicht untersteht, irgend etwas zu nehmen, außer Futter für das Vieh und Holz und Wasfer. Die Leute eines jeden von Euch sollen bis zur Ankunft am Sammelplatze immer neben den Wagen und Reitern gehen, damit die Abwesenheit des Herrn nicht Gelegenheiten zu Übertretungen gebe. Was Du sonst an nnsern Hof zu liefern hast, das sende uns in Mitte Mai dahin, wo wir uns aufhalten, wenn nicht etwa Dein Zug gerade dahin trifft, daß Du uns dasselbe persönlich übergeben kannst. Dies wünschen wir sehr. Laß Dir keine Nachlässigkeit zu schulden kommen, so lieb Dir unsere Gnade ist." Die Waffen des großen Kaisers waren siegreich, aber nicht immer ließ er gegen die Besiegten die nötige Milde walten. Besonders war es der kühne Sachsenherzog Wittekind, der dem Kaiser viel zu schaffen machte. Zwar hatte Karl der Große im Jahre 786 den Wittekind und dessen Schwager Beringern von Wallenstedt zwischen Aken und Dessau besiegt und über die Elbe gejagt und kurz darauf abermals 30 000 Sachsen bei Aken geschlagen und mit ihnen den Frieden zu Salza geschlossen, aber Wittekind reizte sein Volk zum Verzweislungskampfe. Im Jahre 798 lagerte Karl der Große einen ganzen Sommer hindurch mit seinem Kriegsvolk in der alten Stadt Aken an der Elbe. Die Einwohner bekehrten sich zum Christen- tum. Als sie aber nach seiner Entfernung wieder ins Heidentum zurückfielen, zerstörte Karl der Große die Stadt mit Feuer und Schwert bis auf den Grund. Wittekind erkannte endlich die Ohnmacht seiner Götter und ließ sich taufen. Die Sachsen unterwarfen sich und nahmen das Christentum an. Viele dienten aber noch heimlich ihren alten Göttern. Aus jener Zeit schreibt sich die Sage von dem Hexenritt nach dem Blocksberge (Brocken) in der Walpurgisnacht, das ist die Nacht vom 30. April zum 1. Mai. Auch der Name Guteuswegen (Wodanswegen), ein Dors zwischen Magdeburg und Neuhaldensleben, erinnert an die Opfer, die in jener Zeit dem Wodan dargebracht wurden. Von der Bekehrung des Sachsenherzogs Wittekind erzahlt die Sage folgendes: Wittekind kam als Bettler verkleidet in das Lager Karls des Großen und wohnte am Osterfeste dem christlichen Gottesdienste in der Kirche zu Wolmirstedt bei, um denselben kennen zu lernen. Bei der Aus- teiluug des heiligen Abendmahls erblickte er in einer Hostie ein glänzend weißes Kindlein, das Christuskiud. Die Erscheinung überzeugte ihn von der Wahrheit der christlichen Lehre, und er ließ sich taufen. (Vgl. Wittekind. Gedicht von Platen.) 3. Das dritte Volk, das einen sehr großen Teil nnsrer Heimat be- wohnte, waren die Wenden. Von Osten herkommend, drangen sie 525 n. Chr. in Deutschland ein und verbreiteten sich über das heutige Brandenburg und

2. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 22

1897 - Breslau : Hirt
22 Allgemeine Landeskunde. in die Länder rechts der Elbe und der Saale bis nach Thüringen. Daher finden wir an der Saale sehr viele wendische Ortsnamen. Wendisch sind die Namen, welche auf „itz, ene, ow, in" endigen. Links der Saale findet man, da sich die Deutschen und Wenden vermischt hatten, deutsche und wendische Namen. Nachweislich waren die wendischen Orte sehr klein, während die deutscheu zu den größeren gehörten. Die meisten wendischen Orte in unsrer Gegend findet man zwischen Barby, Calbe a. S. und Salze; nach Westen werden die Namen mehr und mehr deutsch. Die späteren sächsischen Kaiser, Heinrich der Städtebauer, Otto I. und ihre Nachfolger, sowie die Markgrafen von Brandenburg, besonders Albrecht der Bär, betrachteten es als eine ihrer wichtigsten Aufgaben, das wendische Land zu germanisieren. Nach blutigen Kämpfen zwischen Sachsen und Wenden trug das Deutschtum eudlich deu Sieg davou. Schon im 12. Jahrhundert haben sich aller Wahrscheinlichkeit nach die Wenden dem deutschen Wesen anbequemt und sich mit den Deutschen Verschmolzen. 4. Die Regieruugszeit Heinrichs I. wurde nicht allein durch die räube- rischen Einfälle der Wenden beunruhigt, sondern ein weit größerer Schrecken für unsere ländlichen Bewohner waren die wilden Hnnnen. Ranbend, mordend und sengend durchzogen sie in unermeßlichen Scharen die deutschen Gaue. Sie verwüsteten auch unsere heimatlichen Fluren. Besonders hatte die Stadt Aken und die Umgegend zu leiden. Durch Abschluß eines neunjährigen Waffenstillstandes wußte Heinrich zunächst sein Land von diesem ersten Ein- falle zu befreien. Als die Hunnen darauf im Juni 932 zum zweitenmale einfielen, um den Tribut zu fordern (Sage vom räudigen Hund), da wurde ihnen für ihre Schandthaten der gerechte Lohn gezahlt. Heinrich schlug sie gänzlich, zum erstenmale bei Hötensleben, das andere Mal bei Merseburg. Über die erste Schlacht findet man in Geschichtswerken nichts berichtet, und doch kann sie nicht so unbedeutend gewesen sein. Da außerdem das Schlachtfeld in unsrer Heimat liegt, da unsere Väter es waren, die hier deu Feind vertrieben, so will ich des Näheren darüber mit- teilen. Die Walstätte der ersten großen Niederlage, welche König Heinrich 1■ den Hunnen (Ungarn) beibrachte, ist größtenteils auf der Feldmark von Hötensleben nach Wackersleben zu suchen. Es sollen noch dann und wann beim Ausgraben in dem trockenen Kleiboden wohlerhaltene Gerippe mit voller Rüstung gefunden werden. Über diese Schlacht berichtet die Chronik: 50000 dieses wütenden Volkes hatten sich nach dem Elm zu gelagert. Da machte sich der deutsche König Heinrich auf und überfiel sie mit einem kleinen, aber mutigen Heere von etwa 12000 Mann in einer regnerischen und nebelichten Nacht. Er ermutigte die Seinen mit den Worten: „Wir sollen hier zeigen, daß wir deutsche Männer sind; wir sollen männlich fechten für unser Land, für unsere Weiber, für unsere Kinder. Ja, Gott ist in der Sache. Sie sind Heiden; wir sind Christen!" Es gelang mit Gott. Die Ungarn, welche sich bei der großen Überzahl für unüberwindlich gehalten hatten, erlitten eine blutige Niederlage und ergriffen, in den morastigen Bruch gedrängt, nach allen Seiten hin eine ehrlose Flucht. 30000 wurden auf dem Felde bei Wegersleben niedergehauen. 5. Ehe wir aber in der Geschichte unsrer Heimat weitergehen, müssen

3. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 23

1897 - Breslau : Hirt
6. Bewohner. 23 wir noch einmal zu der Bekehrung nnsrer Vorfahren zum Christentum zurück- kehren. Dieselbe ist nicht allein ein Erfolg der Waffenthaten Kaiser Karls des Großen, sondern zum großen Teil ein Werk der frommen Sendboten Ludger und Hildegrin. Von Helmstedt aus durchpilgerteu sie uusre Gaue und predigten dem Volke, das sich um ihre einfachen Zelte sammelte, das Evangelium von dem Gekreuzigten. Im Jahre 814, im Todesjahre Karls des Großen, wurde das Bistum Halberstadt gegründet, und Hildegrin wurde erster Bischof. Klöster und Kirchen wurden gegründet, Wälder ausgerottet und ganze Landesstriche urbar gemacht. Nebeu den Klöstern und Kapellen ent- standen Dörfer und Städte. Ju deu Räumen der Klöster wurden von den fleißigen Mönchen die Wissenschaften gefördert und Schulen errichtet. Von diesen beiden Sendboten fingt der große Dichter Herder: „Segen euch und Frieden, ihr Morgensterne der Vorzeit, die den Niedersachsen einst in ihre Dunkelheit den Strahl des Lichts in ihre rauhe Wildnis brachten! Ihr kamt mit Leierton und Tänzen nicht, noch mit dem blnt'gen Schwert in eurer Haud; in eurer Hand ein Evangelium des Friedens und ein heilig Kreuz, mit ihm die Pflugschar war es, die die Welt bezwang." Im Jahre 967 wurde unter Otto I. das Erzbistum Magdeburg gebildet. 6. Im folgenden soll nun noch ganz kurz eiu Überblick über die wichtigsten geschichtlichen Begebenheiten in nnsrer Heimat in den spätern Jahrhunderten gegeben werden. Im Jahre 1020 fiel der König Miesko oder Mistevoi von Polen in Sachsen ein und verbrannte zwischen Elbe und Saale über 100 Dörfer und erschlug mehr als 9000 Sachsen. In der Nähe von Aken wurden wüste: Erewitz, Sprona, Gnebe, Blomenow, Tielberg, Niendorp, Minnwitz, Snske, Kürn, Mellnitz, Schadehall, Cötziu, Schmiedeberg u. s. w. Zu Ende des 12. Jahrhunderts dnrchtobte unsere Heimat eine heftige Fehde zwischen Heinrich dem Löwen und dem Erzbischos von Magdeburg verbunden mit dem Bischof von Halberstadt. Die Kirchenfürsten hatten die Burgen einiger Lehnsleute des Herzogs zerstört, so die Heimburg und die Burg des Hans von Hackelberg. Heinrich der Löwe fiel in das Halber- städtische ein. Er zerstörte Flur und Flecken von Danstadt bis Halberstadt. Quedlinburg wurde hart mitgenommen. Über Hecklingen zog er nach Staßfurt und zerstörte die Mückeburg. Dann belagerte er Staßfnrt. Die Besatzung der Burg war sehr wachsam, dazu hielt auch der Burgherr Moritz von Schladen ein strenges Regiment unter seinen Knappen und Kriegern. Mehrmals wurde der Sturm abgeschlagen und die entstandenen Schäden unter mühseliger Arbeit von den Belagerten wieder hergestellt. Endlich entfiel den Eingeschlossenen der Mut, auch stellte sich Mangel an Lebens- Mitteln ein. Es gelang Heinrich dem Löwen, die Stadt in Brand zu stecken. — Die Burg bekam er nicht in seine Gewalt. Schon wollten die

4. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 32

1897 - Breslau : Hirt
32 Ortskunde. Vorwerk, der Münchenhof, das Wipertkloster, die Gersdorfsche Burg, die Stummsburg. Die Stadt war von vielen alten Warten umgeben, von denen noch ver- schiedene stehen. So werden uns genannt die Sültenwarte, die Hamwarte, Aholzwarte, Altenburger Warte, die Heid-, Marslebeusche, Sibicken-, Bück- linger-, Leth-, Isenstedter Warte. Unter den öffentlichen Gebäuden ist außer dem Rathause ganz besonders das Schloß, einst der Sitz gesürsteter Äbtissinnen, sehenswert. Es erhebt sich ans einem Felsen der Vorstadt Westendorf. Der Weg nach dem Schloß- platz führt über den sogenannten Finkenherd, einen kleinen, von Häusern um- schlosseuen Raum, wo Heinrich I. beim Finkenfang die deutsche Königskrone empfangen haben soll. Heinrich der Vogelsteller. Herr Heinnch sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; Aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgensonne Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au' horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Saug, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Welt! Was gilt's? heut giebt's 'neu guten Fang!" — Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort herauf für eine Reiterschar?" Der Staub wallt auf; der Hufschlag dröhnt; es naht der Waffen Klang: „Daß Gott, die Herrn verderben mir den ganzen Vogelfang. Ei nun, was giebt's?" Es hält der Troß vorm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wen sucht ihr Herrn? sagt an!" Da schwenken sie die Fähnlein bunt und jauchzen: „Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich, — hoch des Sachsenlandes Stern." Dies rufend knie'n sie vor ihm hin und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will'!" Da blickt Herr Heinrich tief bewegt hinaus zum Himmelzelt: „Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie dir's gefällt." Vor etwa 950 Jahren befand sich an der Stelle, wo jetzt Quedlinburg mit seinen Blumengefilden sich ausbreitet, ein dunkler, schauriger Wald, durch welchen sich die Bode schlängelte, und tiefe Moore machten das Betreten des Waldesdickichts höchst gefährlich. Überdies lauerten in den Gebüschen reißende Tiere, namentlich Luchse und wilde Katzen, doch waren auch Bären, Wölfe und Wildschweine häufig anzutreffen. Diese Wälder waren beliebte Jagdgründe der sächsischen Herzöge, und oft erschallte dort das Jagdhorn und das Gebell der Rüden. Mitten in der Stadt zeigt man heute noch den sogenannten „Finkenherd", die Stelle nämlich, wo Heinnch I. beim Vogelfang die deutsche Kaiserkrone angeboten ward. Als Kaiser Heinrich I. in der Schlacht bei Merseburg (933) die Hunnen besiegt hatte, wurde von demselben gleichzeitig mit anderen Städten auch Quedlinburg gegründet und stark befestigt. Heinrichs I. zweite Gemahlin Mathilde gründete 937 in der Stadt ein Nonnenkloster, welches dem päpstlichen Stuhle unmittelbar unterstellt wurde. So wurde Quedlin- bürg ein reichsunmittelbares Frauenftift, dessen Äbtissinnen die Herrschaft führten, und als Reichsfürstin hatte die Äbtissin Sitz und Stimme auf den Reichstagen. 1237 kam die Stadt unter die Herrschaft der Grafen von Reinstem, 1326 in den Schutz des Bistums Halberstadt. Damals trat die Stadt dem Hansabunde bei.

5. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 40

1897 - Breslau : Hirt
40 Ortskunde. kessel, wo die Bode zwischen Granitfelsen, welche bis 200 m ansteigen und das Thal gänzlich zu schließen scheinen, einen Wasserfall bildet, dessen brausende Wasser einen tiefen Kessel in das Bett gewühlt haben. Auch diese Gegend hat ihr gespenstiges Ungetüm, uämlich den Thalzwerg, der als grollender Herrscher dieser Gegend, als Brummfliege verwandelt, die einsamen Waldarbeiter belästigt. Vom Roßtrappefelsen zum Bodethal hinab nach dem jenseitigen Felsen hört man ein 7- bis 8faches Echo. — Nordöstlich vom Hexentanzplatz liegt die Homburg, eine alte germanische Wallburg. In Thale, welches zum alten Hartingau gehörte, lag das Nonnenkloster Went- Walzwerk. Husen oder Winethahnsum, eines der ältesten Klöster im nördlichen Deutschland. Es wurde wahrscheinlich bald nach Karl dem Großen von der hessischen Gräfin Gisela gegründet. Kaiser Otto I. schenkte 937 dasselbe mit allen seinen Besitzungen dem neuerrichteteu Stifte zu Quedlinburg. Das Kloster wnrde wahrscheinlich im Bauern- kriege verwüstet. Jetzt steht aus der Stelle dieses Klosters, dessen einzelne Ruinen man noch sieht, ein Ackerhof im Dorfe Thale. Nach der Reformation nahmen die Grafen von Regenstein die Güter desselben in Besitz. Die jetzige Kirche in Thale ist 1788 erbaut.' Auf ihrer Stelle stand bis 1367 die zerstörte Burg Wendthal, welche angeblich Kaiser Heinrich I. gegen die Wenden erbauen ließ.

6. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 46

1897 - Breslau : Hirt
46 Orts künde. 2. Strtßfttrf, 18 981 Einwohner. Die größte Stadt im Kreise Calbe ist Staßfurt; sie liegt zu beiden Seiten der Bode, 15 km südwestlich von Calbe. Staßsurt besitzt die größten Salzbergwerke von Europa. Schon um das Jahr 1000 finden wir in der Gegend um Staßsurt Salzquellen. Dieselben, anch Salzkothe genannt, ge- hörten in spätern Jahrhunderten einer adeligen Pfännerschast. Im Jahre 1800 am 1. Mai wurdeu diese Salzkothe an den Staat verkauft. Es wareu ihrer 29. Erst in diesem Jahrhundert fing man an, das Salz aus berg- männische Art und Weise durch Anlegung von Schächten zu fördern. In einer Tiefe von etwa 300 in stößt man hier auf ein Salzlager, das eine Mächtig- keit von über 400 in hat. Die obersten Schichten desselben bestehen aus einem bunten Gemisch von Stein-, Bitter- und Kalisalzen n. s. w. Unter diesen aber ruht das reine Steinsalz. Die Salze werden durch Sprengungen losgelöst und dann in Wagen mittels eines Fahrstuhles zu Tage gefördert. Zur Sicherheit läßt man hier und da sogenannte Abbau- oder Sicherheits- pseiler stehen, welche die über 8 in hohe Decke tragen und in verschiedenen Stockwerken übereinander stehen. Durch diese Pfeiler erhält das Innere des Bergwerks ein domähnliches Ansehen, und Staunen und Bewunde- rnng erfüllen jeden Beschauer, der diese mächtigen, in allen Farben glänzen- den Räume betritt. — Das reine Steinsalz wird gemahlen und als Tafelsalz sofort in den Handel gebracht; die unreinen, sogenannten Abraum- salze aber werden in den verschiedenen chemischen Fabriken Staßsurts ver- arbeitet. Die hier gewonnenen Kalisalze sind nicht bloß in ganz Enropa, sondern selbst aus den Kasfeepflanzuugeu Brasiliens und Ceylons sehr begehrte Düngemittel. Durchschnittlich werden alljährlich aus den sämtlichen Staßsurter Schächten an 25 Millionen Zentner Salze gefördert. Einen wunderbaren Anblick aus der Ferne gewährt die Stadt mit ihren weit über 100 Fabrikschornsteinen. Die Schächte sind folgende: inmitten der Stadt liegt Mantenffel-Heydt, im Osten der Berlepschschacht und der Privatschacht Ludwig Ii., im Nordwesten der Achenbachschacht und das Werk Neustaßfurt. Der erste, zweite und vierte gehören dem preußischen Staate; das Werk Neu-Staßfnrt ist ein Privatunternehmen. Unmittelbar an Staßsurt setzt sich im Südosten das große anhaltinische Dorf Leopoldshall, welches wie Staßfnrt ebenfalls bedeutende Salzbergwerke hat. Als Entdecker des Naturschatzes, welchen der Boden Staßsurts birgt, wird der Sage nach der Herzog Wittekind bezeichnet. Wittekind, der im Kriege mit Kaiser Karl dem Großen diesen Ort berührte, fand in der Nähe der jetzigen „Sülze" eine Onelle, deren Wasser ihn vom Verschmachten rettete. Zum Danke hatte er einen Teil des mitgenommenen Wassers dem Gotte Wodan bei einem Feueropfer gewidmet, und hierbei wurde die von den Flammen zurückgelassene Salzkruste entdeckt. In einer Urkunde Kaiser Karls des Großen wird Starasforde oder Sassen- forth (Furt der Sachseu) bereits.als ein Sammelplatz vou kriegerischen Scharen be- zeichnet. (Siehe Seite 20.) Im Jahre 803 ging Karl der Große hier mit seinem Heere über die Bode. Im 9. Jahrhundert wird das Dorf Starasforde oft in den Urkunden des Klosters Nienburg erwähnt, zu dessen Besitztum es gehörte. Später gehörte das nördlich der Bode gelegene Dorf Alt-Staßfnrt zum Erzbistum Magde-
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