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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 154

1911 - Erfurt : Keyser
154 feinen Branntwein mehr beschaffen tonnte, in den Rauchfang gehängt, in welchem unten das Feuer brannte. Zwar wurde ab und zu ein bei Mordtat ertappter Kroat am Gack gehenft oder neben dem Pranger fnieend mit dem Schwert enthauptet, aber damit trat feine Besserung ein. Ueber ein Jahr war niemand auf den Landstraßen feines Lebens sicher, und Wagenlasten sonn-len nur noch mit militärischer Bedeckung befördert werden. Lolches geschah in den ersten 10 Jahren des Krieges, und es ist dabei geblieben, bis der Frieden nach weiteren 20 langen Jabren wieder ins Land zog. inach Prof. Alfred Kirchhoff.) 48. Gustav Adolfs Einzug in Erfurt. 22. September 1631. Es war ein Donnerstag, an dem der Einzug Gustav Adolfs in Erfurt zu erwarten stand. Erst am Tage vorher, am 21. September, war Herzog Wilhelm von Weimar, der dem König feine Dienste angeboten hatte, vor dem Krämpfertor erschienen und ohne ernsthaften Widerstand der Torwache an der Spitze eines schwedischen Regimentes in die Stadt eingezogen. Er hatte dann den Ehrbaren Rat zu sich auf den Marftplatz vor den Graden entboten und ihm die Schlüssel der Stadt abverlangt. Sie wurden ihm auch ohne Weigerung von allen sechs Haupttoren der Stadt überreicht, so daß Erfurt beim Einzuge des Königs bereits in schwedischen Händen war. Einzug: Die Herzen der Erfurter schlugen dem Sieger von Breitenfeld warm entgegen. Wer nur irgend sonnte, eilte herbei, uni ihn zu sehen und ihm zuzujubeln. Schon in aller Frühe hatten die Türmer das Herannahen der Heersäulen am nördlichen Horizont bemerft und den Bürgern verfündet. Seit Mittag harrten diese, Kops an Kops gedrängt, ans die Einziehenden. Der Platz vor der „hohen Lilie", dem zum Hauptquartier des Königs bestimmten Wohnhaus des Ratsherrn Hiob Ludolf, war bereits überfüllt, ebenfo der Rubemnarft (von der Marftstraße bis zur Andreaskirche) und die Straßen nach dem Andreastor. Aber noch immer drängten neue Scharen aus dem Innern der Stadt herzu. Da ertönte um die vierte Nachmittagsstunde als erster Willfom-mengruß das Geläut der Maria Gloriosa, und sofort mischten sich die andern Glocken dazwischen. Erwartungsvoll lauschte die Menge. Endlich erklangen die ersten Trompetensansaren, und von fern sah man Waffen im Sonnenlicht des heiteren Septembertages erglänzen. Näher und näher kam das Brausen eines vieltausendstimmigen Jubels. Begrünung: Jetzt erschien auch der König. Hoch zu Roß ritt er vor seinen finnischen Panzerreitern einher, einfach und doch herzgewinnend. Seine frostige Gestalt überragte um Haupteslänge

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 168

1911 - Erfurt : Keyser
— 168 — oder Gesetze der Sitte und toller Uebermnt der Mächtigen" kennzeichnen die Rokokozeit, die Zeit Ludwigs Xv. von Frankreich, in dem fast alle damals lebenden Fürsten ihr Vorbild sahen.' Gleich ihm suchten sie, sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Wie in einem steten Rausche mußten ihnen die Tage, von denen jeder „neue Lustbarkeit, neue Zerstreuungen, neue Torheiten" zu bringen hatte, vergehen. Alles diente ihnen nur zum Zwecke des Vergnügens. Schloß Molsdorf und sein Besitzer: Ein rechtes Muster jener leichtsinnigen Zeit war Graf Götter1) anf Schloß Molsdorf in Thüringen. Sein Andenken lebt heute noch im Volke. Noch immer ist das Schloß mit seinem Parke ein beliebtes Ziel der wanderlustigen Erfurter, zumal im Frühling. Dann durchschreitet mancher die Gänge des Parkes, schaut die Ueberreste ehemaliger Bildsäulen und bedauert, daß durch den Zahn der Zeit die Statuen geborsten und durch den Mangel an Pflege die Anlagen verwildert sind. Er ahnt aber nicht, daß er hier nur die Reste verschwundener Pracht schaut, jener Pracht, die einst Graf Götter mit feinem Kunstsinn sür seinen Landsitz in üppiger Fülle schus. Aeutzere Bauart: Um sich aus einem Leben nach strenger Hos-sitte in die Bequemlichkeit ländlicher Umgebung flüchten zu können, kaufte Graf Götter (1733) vom Prinzen Wilhelm von Sachsen- ^ Gustav Adolf Götter wurde am 26. März 1692 als Sohn des hzgl. Kammerrates Johann Michael Götter in Altenburg geboren. Er studierte mit gutem Erfolge in Jena und Halle die Rechte und etaatswiffenstiboften. Zu seiner weiteren Ausbildung unternahm er mit seinem Studienfreunde, dem Baron v. Münchhausen, Reisen ins Ausland. Später unterstützte er seinen Vater in Geschäften des gothaischen Hofes am Kaiserhofe in Wien und wurde hier durch seine Fähigkeiten im gesandtschaftlichen Verkehr, die Schönheit seiner Erscheinung und die Feinheit seines Auftretens bald die einflußreichste Persönlichkeit. Mit packender Beredsamkeit verstand der „donnernde Jupiter", seine Angelegenheiten zu vertreten und zu einem günstigen Abschluß zu führen. Der Kaiser und die Fürsten würdigten ihn ihres Vertrauens, belohnten seine Dienste aufs reichste und schmückten seinen bürgerlichen Namen mit Titeln und seine Brust mit Orden. 1724 erhob ihn der Kaiser in den erblichen Freiherrnstand, und König Friedrich Wilhelm I ernannte ihn zum preußischen Staatsrat und schlug ihn zum Ritter des schwarzen Adlerordens. Später wurde er sogar preußischer Minister am kaiserlichen Hofe, und König Friedrich Ii. ernannte den durch kaiserliche Huld inzwischen zum Reichsgrafen erhobenen Götter zum Oberhofmarschall und Geheimen Staats- und Kriegsrat in Berlin. Als solcher fiel ihm Die wichtige Aufgabe zu, Preußens Anspruch auf Schlesien in Wien endgültig zu regeln. Doch vermochten feine geschickten Verhandlungen, die er absichtlich in die Länge zog, ferne ausgezeichnete Beredsamkeit und selbst die Hilfe alter Freunde nicht, die Kaiserin umzustimmen. Er mußte binnen 48 Stunden Wien verlassen, und der Schlesische Krieg begann. König Friedrich, der die Erfolglosigkeit der Verhandlungen vorausgesehen hatte, hat Gotters Bemühungen trotzdem wohl gewürdigt; dankte er doch der hinzögernden Tätigkeit desselben Die Möglichkeit zur Festigung Der Kriegsstellung in Schlesien. Den Friedensschluß Des Siebenjährigen Krieges, Durch Den Schlesien Preußen als neue Provinz einverleibt wurde, sollte Graf Götter nicht mehr erleben. Am 28. Mai 1762 rief ihn Der Tod aus Dem Leben, Das ihm in reichem Maße Glück und Freude, aber auch manche Enttäuschungen und Seiden gebracht hatte.

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 192

1911 - Erfurt : Keyser
— 192 — 67. Proklamation1) des Königs Friedrich Wilhelm Iii. an die Bewohner Erfurts nach dem Frieden von Ciliif. „An die Bewohner der Provinzen und Gebiete: Altmark. . Erfurt usw. Ihr kennt, liebe Bewohner treuer Provinzen, Gebiete und Städte, meine Gesinnungen und die Begebenheiten des letzten Jahres. Meine Waffen erlagen dem Unglück, die Anstrengungen des letzten Restes meiner Armee waren vergeblich. Zurückgedrängt an die äußerste Grenze des Reiches, und nachdem mein mächtiger Bundesgenosse selbst zu Waffenstillstand und Frieden sich genötigt fühlt, blieb mir nichts übrig, als dem Lande Ruhe nach der Not des Kriegs zu wünschen. Der Friede mußte, so wie ihn die Umstände vorschrieben, abgeschlossen werden; er legt mir und meinem Hause, er legt dem Lande selbst die schmerzlichsten Opfer aus. Was Jahrhunderte und biedre Vorfahren, was Verträge, was Liebe und Vertrauen verbunden halten, mußte getrennt werden. Meine und der Meinigen Bemühungen waren vergeblich, fruchtlos! Das Schicksal gebietet. Der Vater scheidet von den Kindern! Ich entlasse Euch aller Untertanenpflichten gegen mich und mein Haus. Unsere heißesten Wünsche für Euer Wohl begleiten Euch zu Eurem neuen Landesherrn! Seid ihm, was ihr mir wäret. Euer Andenken kann kein Schicksal, keine Macht aus meinem und der Meinigen Herzen vertilgen. Memel, den 24sten Jul. 1807. Friedrich Wilhelm." 68. Der Erfurter Ffirffenkongrefj. a) Ankunft der Kaiser zur Fürltenverfammlung in Erfurt. Vorbereitungen zum Empfang Napoleons: Napoleon hatte Erfurt zu dem Orte erwählt, an dem er sich mit den Mächtigsten der Erde zu einer Besprechung vereinigen wollte. Darum trafen schon einige Wochen vor ibm seine Beauftragten in der Stadt ein, um alles für seinen Empfang und den seiner erlauch teu Gäste vorzubereiten. Marschall Ondinot, der als Gouverneur nach Erfurt gekommen war, ließ die ansehnlichsten Häuser der Stadt in Beschlag nehmen und an den Türen mit „Maison del’empereur“ bezeichnen. Auch die Bürger selbst trafen verfchiedentliche Vorbereitungen zum Empfange des Kaisers. So wurden drei Ehrenpforten an der Grenze des Erfurter Gebietes, bei Gamstädt, vor dem Brühlertor und auf dem Anger, errichtet, und eben sollte an sie die letzte Hand gelegt werden, als der kaiserliche Befehl kam, alle kostspieligen Veranstaltungen bei seinem Einzug zu unterlassen. Nun blieb den Bürgern nichts anderes übrig, als sie wieder l) Wurde am 30. September 1807 bekannt gemacht.

4. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 196

1911 - Erfurt : Keyser
- 196 - b) Vierzehn üage in slapoleons Diensten. Reise nach Erfurt: Es war im September des Jahres 1808. Erfurt feierte die glanzvollen Tage des Kongresses. Der Kaiser Napoleon hatte bereits seinen Einzug gehalten und entfaltete, umgeben von vielen gekrönten Häuptern, eine Pracht, welche die Berichte nicht großartig genug schildern konnten. Auch zu uns herüber drang der Ruf von dem außerordentlichen Glanze und dem geräuschvollen Leben, und die Gelegenheit, den großen Mann des Jahrhunderts zu sehen, war so günstig und einladend, daß diele Rudolstädter sich ausmachten, Zeuge des seltenen Schauspiels in der alten Thüringer Stadt zu sein. Da die fürstliche Kapelle gerade wenig Dienst hatte — der Fürst weilte selbst in Erfurt (Anger 37) — so wurde es auch mir nicht schwer, 8 Tage Urlaub zu erhalten. An einem herrlichen, tausrischen Morgen wanderte ich mit einigen Bekannten Heiter und wohlgemut über die Berge nach Erfurt. Besichtigung der Stadt: Mit gespannten Erwartungen langten wir nachmittags an unserem Ziele an, und in der Tat erkannte ich Erfurt kaum wieder, einen so festlichen Anstrich hatte die Stadt bekommen, ein so bewegtes Leben herrschte in ihr. Die Hauptstraßen, welche der Kaiser berührte, waren sogar fußhoch mit feinem Kies überstreut, weil der Allgebietende sich mißfällig über das schlechte Straßenpflaster geäußert hatte. Da an demselben Tage gerade große Auffahrt war, so blieb ich nicht bei meinen Brüdern im Quartier, sondern schlenderte durch die Straßen, harrend der Dinge, die ich sehen und hören würde. Ich sollte auch reich belohnt werden. Der prächtige Staatswagen Napoleons sauste an mir vorüber. Eine Abteilung Reiterei sprengte voraus und hinterher. Tausende von Augenpaaren waren aus den Mann gerichtet, von dem damals Europas Herrscher abhängig waren. In ähnlicher Begleitung fuhr der Kaiser von Rußland, der hohe Verbündete, um deswillen vornehmlich die Fürstenversammlung von Napoleon veranstaltet worden war. Die Könige von Sachsen, Württemberg und Westfalen, der Prinz von Preußen (Futterstraße 2 u. 3) und andere hohe Herrschaften mit mehr oder minder glänzendem Gefolge schlossen sich an. In kurzer Zeit hatte ich so eine ganze Galerie lebender Herrscher in vollem Glanze irdischer Macht und Herrlichkeit an meinem staunenden Auge vorüberfahren sehen. Ermüdet vom Schauen, aber höchst befriedigt von dem reichen Bilde, langte ich wieder in meinem Quartiere an, wo mich indessen eine sehr unangenehme Ueberraschung erwartete. Eintritt ins Kaiserliche Orchester: Eben war ein kaiser- licher Beauftragter bei meinem Bruder eingetreten und hatte ihm den Befehl gebracht, daß er während der Anwesenheit des Kaisers in dem Orchester des Theaters jeden Abend mitwirken müsse. Die

5. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 201

1911 - Erfurt : Keyser
— 201 — begann das Bedrückungs- und Aussaugungssystem von neuem. Die Stadt, die in den frohen Tagen des Kongresses erleichtert ausgeatmet hatte, seufzte abermals schwer unter dem Joche der Fremdherrschaft. (Nach Guido Sautter u. a.) d) Brief von Karoline Sartorius über ihre Eindrücke während des Fürltenkongrettes im 3ahre 1808. Mit einer Empfehlung von Goethe an den Präsidenten v. d. Recke und seine liebenswürdige Frau versehen, fuhren wir am Samstag früh (9. Oktober) nach Erfurt zurück. Wenn man nie eine große Stadt gesehen bat, so kann man sich von dem Leben, das dort herrscht, keinen Begriff machen. Selbst in Paris, glaube ich, kann es nur mit den Stadtteilen verglichen werden, die dem Hofe nahe liegen, und auf jeden Fall muß sich der Glanz dort mehr verteilen als hier, wo sich soviel Pracht und Herrlichkeit in den wenigen Straßen einer mittleren Landstadt zusammendrängt. Halte es nicht für Uebertreibung, der Anblick der glänzenden Equipagen und Pferde, der Ordensbänder und Sterne, die Pracht der verschiedenartigsten Uniformen und Livreen ist wahrhaft augenblendend, dies gestehen selbst diejenigen, die mehr gesehen haben als ich. Vor den Häusern der gekrönten Häupter stand nach dem Maße ihrer Berühmtheit oder Größe ein größerer oder geringerer Haufe Volks. Vor dem Gouvernementsge-bände am Hirschgarten, wo Napoleon wohnt, strömte die Masse wie Meereswogen ewig ab und zu. Vor Alexanders Tür am Anger (Nr. 6) drängt man sich weniger. Der König von Westfalen (hohe Lilie) und der Großfürst Konstantin (Anger 41) haben auch ihr Publikum. Von dem Primas (höchster Bifchof des Reiches, Freiherr v. Dalberg) aber (am Falloch, Gegend des Landgerichts, 1813 eingeäschert), und von den Königen von Bayern (Marktstraße 21), Württemberg (Anger 23) und Sachsen (Haus zum breiten Herd) nehmen nur wenige Notiz. Zuweilen zeigen sich die großen Häupter vor der gaffenden Menge am Fenster. Der König von Württemberg schien sogar daselbst absichtlich zu sitzen. Napoleon hingegen sah man nie daran. Am Sonntagnachmittag ritten Alexander und Konstantin zu Napoleon, um diesen abzuholen, statt dessen aber blieben sie bei ihm sitzen, und so haben wir das Vergnügen verfehlt, Napoleon mit feinem Ruftan (ägyptischer Leibwächter) zu Pserde zu sehen. Die beiden Kaiser hatten vor ihren Häusern zwei Piketts (Wache) von den Kürassieren und zwei Grenadiere von der Garde. Die Könige mußten sich ohne Piketts behelfen. Die Prinzen und Marschäüe bekamen zwei Grenadiere von den Linientruppen und so fort alle Gattungen hindurch bis zum gemeinen Füsilier, alles nach der strengsten Hossitte. (Abends im Theater.) Zuerst der Mama ihr Landesherr (der König von Sachsen). Sieht gar schlecht aus. Trügt eine steife,

6. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 159

1911 - Erfurt : Keyser
— 159 von ihren Quartiergebern nur „Service", d. H. Licht, Feuerung, Salz und Lagerstatt, zu fordern, doch sie schmausten und tranken an deren Tischen, als wären sie die Herren des Hauses, meldst in den Schenken konnten sich die Ersnrter Bürger bald mcht mehr sehen lassen, wenn sie nicht die hohe Ehre genießen wollten, die große Zeche der stets durstigen Soldatenkehlen zu zahlen. Die Taschen der Söldner waren immer leer; das reiche Verpslegungs-aeld, welches die Stadt als Löhnung zahlte und das auch unter die Soldaten verteilt wurde, rann unter ihren Fingern wie Sand dahin Es war eine Summe von monatlich 14 Ooo Talern, welche die Stadt für diesen Zweck ausbringen mußte. Sie konnte freilich nur in den ersten Monaten erschwungen werden; später vermochte man nur noch 6000 Taler zu zahlen. Um solche <summn auszubringen, mußte die L^tadt besondere Abgaben einführen, z. ^ . die Mahl- und Schlachtsteuer. geben und Treiben der Schweden: Die schwedische Be- satzung sreilich fühlte sich wohl in Ersnrts Mauern. Nach der Sitte der damaligen Zeit lebten manche der Soldaten, Offiziere wie Gemeine, in der Ehe. Da wurden denn Kindlausen gefeiert und achtzehn Gevattern geladen. Fünfzig Gäste saßen an der Fest tasel, die der Erfurter Bürger, mochte er ein „Reicher" oder ein einfacher Handwerksmeister sein, mit mindestens 10 Gerichten beladen mußte. Andere wieder machten sich das Vergnügen, in den Stadtgräben zu sischeu und seifte Karpfen auf dem Fifchmarkt gegen gutes Geld zu verkaufen. Und wen von den Soldaten der Befehl traf, mit an eins der drei geöffneten Tore aus Wache zu ziehen, der benutzte die Gelegenheit, den Fremden, die auf den Markt wollten, erst die angefahrene oder angefchleppte Warenlast etwas zu erleichtern, ehe der Paßzettel vom Musterschreiber ausgestellt wurde. Die glänzende Hofhaltung des schwedischen Ltatthalters: Am schwersten belastete der schwedische Statthalter und „General-Lieutenant" des Königs, Wilhelm von Weimar, den Stadtsäckel. Er regierte wie ein großer Fürst in Erfurt. Nachmittags 3 Uhr schlugen vor seinem Palais (Anger 10) die Trommler „auf die Wache". Der Herzog nahm die Parade ab, freute sich der echt königlichen Ehrung durch die 50 Mann starke Hauptwache und ließ noch zu höherem Glanze täglich um 4 Uhr 40 Reiter seiner Leibkompanie ans Nachtwache ziehen. Um die Weihnachtszeit wurden in seiner Hosküche innerhalb von 14 Tagen 1195 Pfund Rindfleisch, das Psund zu 15 Pf., und 3919 Pfund Schöpsenfleisch, das Psund zu 13 Pf., verbraucht. Und als dann der Fleischer die bestellten 102 Psund Speckseiten lieferte, bekam er einen papiernen Gutschein statt der Zahlung, dieweil ansetzt kein Geld vorhanden wäre. Daran mangelte es dem Herzog immer, obwohl er sich von den katholischen Geistlichen sür gewährten „königlichen Schutz" eine Summe von 5500 Talern hatte zahlen lassen. Da Bargeld in dieser Höbe nicht beschafft

7. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 173

1911 - Erfurt : Keyser
— 173 - Der Troß, den die Franzmänner mit sich führten, war ungeheuer. Fast jeder gemeine Soldat hatte einen Betteljungen mitgebracht, welcher ihm die Tabakspfeife anzünden oder andere kleine Dienste leisten mußte. In der Nacht vom 12. zum 13. September verließen die Reichstruppeu und Franzosen die Stadt und ihre Umgebung, da sie von dem Heranrücken der Preußen Meldung erhallen hatten. (Nach Eonst. Beyer.) 59. Friedrichs Ii. Einzug in Erfurt und lein Aufenthalt im Erfurter Gebiet. 1757. Anmarsch der Preußen: Am 13. September gegen 10 Uhr vormittags erblickte man aus den Feldern im Osten der Stadt einige preußische Husaren. Nicht lange danach verbreitete sich das Gerücht, die preußische Vorhut sei von Sachsen her im Anzuge. Die Nachricht fand auch bald ihre Bestätigung; denn auf der Feste wurden 3 Kanonenschüsse gelöst und alle Tore Wohl verschlossen. Ueber die Weinberge vor dem Krämpfertore kamen die Preußen heranmarschiert. Ein Trompeter näherte sich allein der Stadt und begehrte Einlaß. Nach langer Beratung öffnete sich sür ihn das Tor, und er wurde in die Statthalterei und von da aus den Petersberg geführt. Nachdem aber erst zwei Ersnrter Gesandte mit den preußischen Befehlshabern verhandelt hatten, wurde den Truppen der Einzug gestattet. Unterdessen hatte sich die mainzische Besatzung auf den Petersberg zurückgezogen. Einmarsch in Erfurt: Gegen 4 Uhr nachmittags erfolgte endlich der Einmarsch. Niemand aber in Erfurt ahnte, daß der König selbst beim Heere war. Eine Abteilung grüner Husaren eröffnete den Zug. Ihr folgte der König mit seinem Bruder Heinrich und einem ansehnlichen Gesolge von Generalen. Kaum hatten ihn die Erfurter erkannt, als ein vieltaufendstimmiges Hurra ihm entgegenfchallte. Der König, sichtbar erfreut, erwiderte den Jubelgruß mit großer Leutseligkeit und Freundlichkeit. Er trug wie immer die einfache, blaue Uniform, welche nur ein kleiner, silberner Stern auf der Brust zierte. Hinter dem König und seinen Begleitern ritt ein Dragonerregiment, dem zwei Abteilungen Husaren folgten. Den Schluß bildete ein Regiment Infanterie mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel. Die Truppen, mit denen der König seinen Einzug gehalten hatte, wurden in der Stadt einquartiert. Die Dragouer besetzten die Torwachen und sonst noch einige Posten in der Stadt. Der König selbst verlegte sein Hauptquartier nach Ilversgehofen und nahm dortselbst im Bechmann'schen Hanse Wobnnug (Alte Fritz-

8. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 176

1911 - Erfurt : Keyser
— 176 — borgen und wurde von ihm sehr übel vermerkt. Er erteilte darum den Befehl, die kurfürstlich mainzischen Staaten wie Feindesland zu behandeln. Der rheinische Hauptteil des Mainzer Gebietes lag für diesen Zweck zu weit ab, umso bequemer aber hatten es die preußischen Truppen mit dem Erfurter Land. Von Sachsen aus konnten sie jederzeit und ohne große Mühe ins mainzifche Erfurt einfallen und dadurch den Kurfürsten und seine Untertanen empfindlich strafen. 1. Einmarsch derpreutzen: Am Fronleichnamstage (19. Juni) 1757, an dem alljährlich eine große Prozession in Erfurt abgehalten wird^ erschienen die Preußen zum ersten Male vor den .toren der Stadt. Zu dem Feste war bereits eine ungeheure Zahl Fremder herbeigeströmt. Auch hatte man in allen Straßen, durch welche der feierliche Auszug ging, schon die Altäre errichtet, mit grünen Zweigen besteckt und mit frischem Laub und Blumen überstreut. Da erschienen m der Frühe des Festtages einige Offiziere mit einem Trommler vor dem Krämpfertor und forderten Einlaß. Alles geriet in Aufruhr. Die herrlich geschmückten Altäre wurden wieder abgerissen und der Umzug nur im Dom abgehalten. Die zahlreichen Fremden verließen durch die anderen Tore eiligst die Stadt. Nach einigen Verhandlungen wurde der preußische Offizier Major v. Marwiz eingelassen. Er verlangte, zum Statthalter geführt zu werden. Dort angekommen, erklärte er im Namen des Königs, daß dieser gezwungen wäre, die Lasten des Krieges auf Erfurt zu legen. Zugleich überbrachte er einen Brief feines königlichen Herrn. Der Statthalter verweigerte die Annahme. Da öffnete Major v. Marwiz den Brief und las ibn laut vor. Er enthielt die Bedingungen des Königs. Sie lauteten: Einräumung der Stadt und Entwaffnung und Gefangennahme der kaiserlichen und mainzifchen Besatzung. Hierauf wollte der Statthalter nicht eingehen. Er verlangte die Abfchickung eines Eilboten an den Kurfürsten nach Mainz, damit dieser selbst entscheiden könne. Major v. Marwiz schlug diese Forderung ab. Endlich einigte man sich aus freien Einzug der Truppen in die Stadt und Verbleib der Festung in den Händen der früheren Befatznng. Kurz nach 3 Uhr nachmittags rückte der Vortrab der Preußen ein und wurde bei den Bürgern einquartiert. Am folgenden Tage kam die Hauptmacht nach. Alle Soldaten, weit über 2000, hielten vortreffliche Manneszucht. Die Bürger waren, obwohl mancher vier Mann in feinem Hanfe beherbergte, sehr mit ihnen zufrieden und bewirteten sie mit vielem Vergnügen. Wenige Tage darauf wurde Generalmarfch geschlagen, und nachmittags um 4 Uhr verließen die Preußen mit Sack und Pack die Stadt. Der Marsch ging wieder zum Krämpfertor hinaus. Einige angesehene Bürger aber und zwei der vornehmsten katholischen Geistlichen mußten als Geiseln mitziehen, da die ausgelegte

9. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 197

1911 - Erfurt : Keyser
- 197 — gleiche Aufforderung hatte auch schon mein zweiter Bruder erhalten. Obwohl beide jetzt als Gastwirte tätig, so waren sie wie ich gelernte Musiker und wirkten noch zuweilen in Konzerten mit. Wohl versuchten sie nach Kräften, sich gegen die Uebernahme eines solchen regelmäßigen Dienstes zu wehren; doch ihr Sträuben war vergeblich. Achselzuckend erwiderte der kaiserliche Bote, daß es ausdrücklicher Befehl Sr. Majestät sei, und dagegen ließe sich durchaus nichts tun. Uebrigens, fügte er hinzu, habe er auch einen gleichen Befehl an den dritten Bruder, welcher sich bei ihnen auf Besuch befinden solle. Nun war die Reihe des ärgerlichen Erstaunens au mir. Auch meiner Einwendung, daß ich nur auf Urlaub fei, wurde mit demselben Achselzucken der Befehl des Allmächtigen entgegengestellt. Das ging mir doch zu weit. Ich versuchte darum ein letztes. Am andern Morgen ging ich zu einem Prinzen unseres fürstlichen Hauses und trug ihm mein Anliegen vor. Er hörte mich lächelnd an und sagte dann: „Lieber Freund, tun Sie nur dem Kaiser den Willen, wirken Sie im Theater mit, vier Wochen, zehn Wochen, so lange es ihm gefallen wird, hier zu weilen; für die Verlängerung Ihres Urlaubes werde ich sorgen; gebe nur der Himmel, daß Se. Majestät nicht erfährt, daß ich Cello spiele, sonst stehe ich nicht dafür, daß er auch mich ins Theater befiehlt." Im Kaisersaal: Schon den nächsten Abend hatten wir drei Brüder unsere Plätze im Orchester (Tunnel des Kaisersaales in der Futterstraße) inne. Wir waren ausgesöhnt mit dem kaiserlichen Machtspruch, zumal der Dienst im Theater uns viel Genuß versprach. Zu tun hatten wir wenig. Der Kaiser war offenbar fein Freund der Musik. Einige Takte zur Einleitung waren genug. Dann flog der Vorhang auf, welcher bis zu Ende des Stückes nicht wieder niedergelassen wurde. Nach jedem Akte setzte bet offener Bühne das Orchester ein, wurde aber schon nach ein paar Minuten unterbrochen, und das Stück spielte weiter. Um so ungestörter konnten wir uns dem doppelten Genusse hingeben, welchen das Haus bot. Auf der Bühne die vortrefflichen Leistungen der ersten Theatergrößen, welche Napoleon von Paris hierher geführt hatte, und in dem glänzend erleuchteten Zuschauerraum die Sterne erster Größe am europäischen Völkerhimmel, geschart um die stolze Tagessonne. Und dann die bunte Fülle und der Reichtum der Staatsuniformen und der Glanz in den ausgesuchten Damentoiletten — fürwahr, die Augen hatten vollauf zu tun, das aufzunehmen. Am zweiten Abend sollte uns diese Aligenarbeit erleichtert werden. Die für die Majestäten im Grunde des Theaters hergerichtete Loge (Abteil im Theater) war als zu entfernt von der Bühne befunden worden. Man hatte deshalb den hohen Gästen schnell einen andern Platz zurecht gemacht. Gleich hinter dem Orchester standen ans einer mit kostbaren Teppichen belegten Erhöhung die prachtvollen Samtsessel, auf

10. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 198

1911 - Erfurt : Keyser
— 198 — Welchen sich die beiden Kaiser und zur Rechten und Linken die Könige und die anderen Fürsten niederließen. Da war es uns denn vergönnt, durch eine kleine Biegung des Kopfes im Anblicke der Mächtigen der Erde nach Herzenslust zu schwelgen. Aber die Freude dauerte nicht lange. Wahrscheinlich war dem Kaiser Napoleon diese Art der Bewunderung unbequem. So erging denn am nächsten Morgen an das Orchesterpersonal der Befehl, daß bei Todesstrafe sich niemand umdrehen solle. So mußten unsere Augen der irdischen Herrlichkeit hinter uns Lebewohl sagen und fortan nur der Bühne sich zuwenden; denn wer hätte Lust verspürt, sein teures Leben aufs Spiel zu setzen? Nach Schlutz des Kongresses: Vierzehn Abende hatten wir so im Dienste des Gestrengen zugebracht. Die Tage boten mit ihren großartigen Festlichkeiten ebenfalls der Unterhaltung genug, so daß mir die Zeit außerordentlich schnell verfloß. Endlich nahmen die Majestäten Abschied, der Glanz erlosch, die Menschenflut verlief sich, und — der Kapellist (Musiker) durfte gehen. Uebrigens waren unsere Dienste nicht unbelohnt geblieben. Wir hatten zwar für jeden Abend nur eine Eintrittskarte erhalten, weil aber der Zudrang ganz ungeheuer war, und immer nur eine bestimmte Anzahl Karten ausgegeben wurde, so wog man diese mit Gold auf. Durch Vermittlung unseres Kellners empfing ich jeden Tag für meine Karte einen blanken Napoleonsdor. So trug ich denn das Bild des Kaisers nicht allein im Gedächtnis, sondern auch vielfältig im Geldbeutel aus Erfurt mit heim und konnte die Meinen mit dem wertvollen Bildnis des mir aufgezwungenen vierzehntägigen Dienstherrn erfreuen. Aus „Bilder aus Thüringen" v. G. Werner. c) Der Verlaus des Fürffenkongrehes. Was auf dem Kongresse eigentlich vor sich ging, wußte in Erfurt kein Mensch. Ueber die Versammlungen wurde das tiefste Stillschweigen beobachtet. Alles, was damit im Zusammenhange stand, war in geheimnisvolles Dunkel gehüllt. Einrichtung des Besprechurrgszirnrners: Die Vorsichts- maßregeln bei Einrichtung des Besprechungszimmers waren übergroß. Erst hatte man das große Eckzimmer im Gonvernementsge-bäude, gegenüber dem sogenannten „Geleitshanse" (heute Gastwirtschaft „zum Vaterland"), das dem Herzog von Weimar gehörte, dazu ausgewählt. Sofort wurde darum der Weimarische Hof ersucht, die sämtlichen Fenster des Geleitshauses, welche dem Sitzungszimmer gegenüberlagen, zumauern zu lassen, was auch geschah. Bald daraus änderte man den Plan und bestimmte das dem Augustinerkloster (heute Offizierkasino) gegenüberliegende, hintere Zimmer zum Beratungsraum. Nun mußten die Paters des Klosters ihre Fenster zum größten Teil vermauern lassen, während die
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