Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 234

1911 - Breslau : Hirt
234 Aus der Geschichte der Neuzeit. Damals versuchte es Jrgen Wullenwever, Lbeck nochmals die Herrschaft zu verschaffen, er untersttzte einen dnischen Kronprtendenten, um durch ihn in Dnemark groe Handelsprivilegien zu erhalten! aber das Unternehmen scheiterte, Wullenwever wurde hingerichtet, und Lbeck verlor bald darauf auch seine Privilegien in Schweden. In der Mitte des 16. Jahrhunderts waren Dnemark, Schweden und Polen die Herren der Ostsee. Am Ende desselben Jahrhunderts begann der Kampf zwischen Polen und Schweden. Ihre Feindschaft war zugleich dynastisch. Gustavs I. Enkel Sigismund wurde zum König in Polen gewhlt und trat zur katholischen Kirche der; da er sein Versprechen, die protestantische Kirche in Schweden zu schtzen, nicht hielt, wurde er hier abgesetzt und sein Oheim Karl zum Reichsverweser, spter zum König von Schweden erhoben. Karl Ix. ist der Vater Gustavs Ii. Adols, beider Knigtum hatte die Zugehrigkeit zum evangelischen Bekenntnis zur Voraussetzung. Gustav Adolf (16111632) wurde der Grnder der schwedischen Macht. Er eroberte im Kriege mit Rußland Jngermanland und im Kriege mit Polen Livland. Noch stand er mit diesem Gegner im Kampfe, als der deutsche Krieg die Ostseekste erreichte und er sich gentigt sah, in den Kampf einzugreifen. Er trat dann mit den Feinden seiner Feinde in ein Bndnis, es entstand die schwedisch-sranzsische antihabsbnrgische Allianz, der Kampf um die Vorherrschaft am Rhein und der Kampf um die Herrschaft auf der Ostsee wurden schlielich gleichzeitig auf dem Boden des Deutschen Reiches entschieden. 2. Der Krieg. 117. Der Bhmisch-Pflzische Krieg (16181624). Der Dreiigjhrige Krieg begann mit dem bhmischen Aufstande 1618. Die Stellung der bhmischen Protestanten hatte in dem Ma-jesttsbriese, den ihnen Rudolf Ii. 1609 erteilt hatte, ihre gesetzliche Grundlage; es war den Stnden freie Religionsbung zugesichert worden. Die Schlieung der protestantischen Kirche zu Braunau und die Nieder-reiung einer zweiten zu Klostergrab wurde von den Protestanten als eine Verletzung ihrer Privilegien betrachtet. Da die Beschwerden, die sie durch Vermittlung der Statthalterschaft in Prag an Kaiser Matthias ein-gereicht hatten, in ungndigen Formen zurckgewiesen worden waren, be-schlssen die bhmischen Edelleute, vom Grafen Matthias von Thum gefhrt, Gewalt zu gebrauchen. Sie begaben sich am 23. Mai 1618 auf das Prager Schlo und verlangten von den kaiserlichen Statthaltern unter Drohungen Auskunft darber, wer von ihnen an den Kaiser so ungnstig der sie berichtet habe. Als ihnen die Auskunft verweigert wurde, drngten sie die beiden ihnen Verdchtigen, Martinitz und Sla-wata, gegen die Fenster und warfen sie mit Vorbedacht und ber-legung samt dem Geheimschreiber Fabricins 28 Fu tief kopfber in den Burggraben herab. Wunderbarerweise kamen alle drei mit dem Leben davon. Die Folgen der rohen Gewalttat voraussehend, gingen sie weiter,

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 241

1911 - Breslau : Hirt
Der Dreiigjhrige Krieg. 241 Seine Politik fand die Untersttzung Frankreichs. Hier stand seit 1624 der grte Staatsmann, den Frankreich gehabt hat, der Kardinal Richelieu, als erster, tatschlich fast unbeschrnkter Minister an der Spitze der Regierung. Mit rcksichtsloser Hrte durchgreifend, gestaltete er die knigliche Gewalt im Innern des Staates zu einer absoluten aus; die den Hugenotten im Edikt von Nantes gewhrten Freiheiten tastete er nicht an, 1: 20 000 0 00. ^yytocktwlm. oniffsbg. Gr. Sternkopf, "Leipzig. Schweden im 17. Jahrhundert. aber ihr Besatzungsrecht befestigter Städte wollte er nicht dulden, da es die souverne Macht des Staates beeintrchtigte und gefhrdete. Er eroberte 1628 den festesten dieser Pltze, La Rochelle, und brach dadurch das Vor-recht der Hugenotten. In der ueren Politik verfolgte er wieder das Ziel Heinrichs Iv.: Erweiterung der franzsischen Macht auf Kosten des Hauses Habsburg. Ein Verbndeter von dem Schwung und der Khnheit des Geistes wie Gustav Adolf, von seiner erprobten kriegerischen Tchtigkeit mute ihm in hohem Grade erwnscht sein. Frankreich vermittelte im Jahre 1629 einen Frieden zwischen Schweden und Polen und verpflichtete sich dem König im Bndnis von Brwalde 1631 zur Zahlung von Subsidien. Pfeifer. Geschichte. Y. (S.-W..D.) 16

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 71

1911 - Breslau : Hirt
Karl der Groe. 71 legte die Bistmer Mnster, Osnabrck, Paderborn, Minden, Bremen und Verden an, um die Bekehrung durchzufhren (785). Da sich aber in den nchsten zwanzig Jahren, wenn auch allmhlich immer vereinzelter, Em-pruugeu wiederholten, griff Karl zu dem Mittel, die Sachsen aus ihrer Heimat wegzufhren und im Frankenlande anzusiedeln und die verlassenen Wohnsitze frnkischen Bewohnern anzuweisen. Darauf weisen Ortsnamen wie Sachsenhausen, Sachsenflur, Grosachsen, Hohensachsen und Ltzel-sachsen n. a. in Baden, in Hessen Eichelsachsen und Wildsachsen, im Elsa Sachsenwinkel (bei Neu-Breisach), in Wrttemberg Rentsachsen u. a., Sachsen-hausen bei Frankfurt a. M.; in Bayern Sachsenheim bei Lohr u. a. Mit der Erschpfung des Volkes hrten schlielich die Kriege auf (804). 3. Krieg gegen Tassilo von Bayern. Als dieser, der bereits Pippin und nachher Karl den Lehnseid geschworen hatte, wieder abfiel, wurde er 788 abgesetzt und Bayern in das Frnkische Reich einbezogen; die Herzogswrde wurde abgeschafft und die Einteilung in Grafschaften durchgefhrt. Alle Deutschen stlich vom Rhein waren nunmehr dem Frankenreich unterworfen. $ 85. Der Schutz der Grenzen. Gegen die Araber ist Karl 778 zu Felde gezogen; er berschritt die Pyrenen und eroberte den Nord-osten Spaniens. Bei der Rckkehr erlitt die Nachhut seines Heeres im Tale Roneesvalles spr. Roudsesvalljes) durch die Basken eine Niederlage, die der Sage von Roland und seinem Tode zugrunde liegt. Am Ende seiner Regierung stand der Nordosten der Halbinsel zwischen den Pyrenen und dem Ebro als Spanische Mark unter seiner Herrschaft. Vor allem furchtbar waren die Normannen (Nordmnner", Wi-kinger) oder Dnen, die Bewohner Skandinaviens, Jtlands und der Dnischen Inseln. Als Seeknige" machten ihre kriegs- und beutelustigen Könige auf ihren Meerdrachen" Plnderungszge zur See an allen Ksten des Abendlandes. Karl mute Burgen und Festungswerke an den Ksten zum Schutze gegen sie anlegen und richtete sdlich der Eider die Dnische Mark ein. Mit den slawischen Obotriten im heutigen Mecklenburg schlo Karl ein Bndnis, Tschechen, Sorben und Wilzen wurden bekmpft, die Sorbische Mark geschaffen. Das finnisch-mongolische Reitervolk der Awaren in der Donau- und Theiebene hat Karls Sohn Pippin besiegt, der ihren Knigsring, die von einem kreisrunden Erdwall umschlossene Hauptburg, strmte. Karl verleibte das Land als Awarische oder Pannonische Mark ein. Durch Zuzug bayrischer Ansiedler erhielt sie eine germanische Bevlkerung. 36. Aus der inneren Geschichte. Die wirtschaftlichen Verhlt-nisse des Frnkischen Reiches unter den Karolingern unterschieden sich nur wenig von denen der merowingischen Zeit. Der Stand der Freien

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 233

1911 - Breslau : Hirt
Die groen Gegenstze vor dem Kriege. 233 Die Hansa wurde von Dnemark verdrngt. In der von der Knigin Margarete von Dnemark 1397 zu Kalmar begrndeten Union der drei Knigreiche Schweden, Dnemark und Norwegen sah sie noch keine Gefahr, aber im 15. Jahrhundert wurde der Bund durch die Handelsfeind-schaft zwischen flandrischen, rheinischen und preuischen Stdten einerseits, Lbeck und dem wendischen Quartier andrerseits gelockert und lste sich all-mhlich auf. Die Könige von Dnemark aber erhielten Holstein und wurden dadurch Glieder des niederschsischen Kreises, dehnten also ihre Macht bis in die nchste Nhe Lbecks aus. Dagegen hatten sie Schwierigkeiten, die Union in Schweden zu behaupten. Christian Ii. war der letzte Unions-fnig; er fhrte durch das Stockholmer Blutbad (1520) ihre Auflsung selbst herbei. Schweden. Gustav Wasa wurde 1523 zum König gewhlt und eroberte, von einer kubischen Flotte untersttzt, Stockholm. Er fhrte die Reformation ein. Ebirt, Breslau. Karte zum Ilich-Klevischen Erbfolgestreit. aster^^. cl. Vereinigten, jfiedei -l . Y'l .j Vereinigte Jederlandc t~ > .. I Spanische, jihllllilll Jlich; Cleve> -Berg, Mark _ urul Ravensberg ttfihlhh Geistl. Gebiete (Jsrzb.v.cohi, Trier, Msch.v. Mnster, Paderborn, Ziittich. 5000000.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 238

1911 - Breslau : Hirt
238 Aus der Geschichte der Neuzeit. König Christian Iv. von Dnemark, der als Herzog von Holstein zu den deutschen Reichsfrsten zhlte, ein Bndnis zu dem Zweck, den vertriebenen Kurfrsten oder wenigstens feine Kinder in die Pfalz zurck-zufhren. Der Krieg brach also von neuem aus, er hatte seinen Schau-platz in Niederdeutschland. Das Neue in diesem Kriege ist, da der Kaiser ein eigenes Heer ins Feld stellte. Der bhmische Edelmann Albrecht von Wallenstein erbot steh ihm, ein Heer von 40000 Mann aufzubringen, das sich durch planmig angeordnete Requisitionen im feindlichen Lande selbst erhalten werde. Alb recht von Wallenstein (eigentlich Waldstein, geb. 1583 zuhermanitz in Bhmen) stammte von protestantischen Eltern. Frh verwaist, wurde er in einem Jesnitenkonvikt erzogen und trat daselbst zum Katholizismus der. Durch eine erste Ehe reich geworden, kam er durch die zweite mit einer Grfin Harrach in enge Beziehungen zu Ferdinands Hof. In den Kriegen gegen die Trken und Venedig kam er zu militrischem Ruf. Nach der Niederwerfung des bhmischen Aufstandes kaufte er die eingezogenen Gter auf, darunter die Herrschaften Reichenberg und Friedland. Von letzterem erhielt er 1625 den Herzogstitel. Selbst in den schwersten Kriegszeiten kmmerte er sich bis in die kleinsten Einzelheiten um die Verwaltung seiner Gter und das Wohl seiner Untertanen. Das bleiche Gesicht, das ver-schlossene Wesen und der finstere Ernst bten eine dmonische Gewalt auf Umgebung und Untertanen aus. Em unersttlicher persnlicher Ehrgeiz einte sich bei ihm mit der Hingabe an groe Ideen. Ferdinand ging auf Wallensteins Vorschlag ein und ernannte ihn zum kaiserlichen General. Wallenstein trat bald mit einem Heere von angeblich 50000 Mann an der mittleren Elbe auf und bezog bei Dessau eine befestigte Stellung. Bei dem Versuch, sie zu nehmen, wurde Maus-feld zurckgeworfen (1626). Er wandte sich, von Wallenstein verfolgt, nach Schlesien und Ungarn, um den Kaiser in seinem eigenen Lande zu bedrohen. Aber die Pest, die unter seinen Soldaten ausbrach, lste sein Heer auf. Unweit Serajewo fhlte er sich durch die Folgen krperlicher Uberanstrengung brustkrank, und starb, indem er gewappnet und auf zwei Adjutanten gesttzt stehend den Tod erwartete, am 20. November 1626 im Alter von 45 Jahren. Auch sein tapfrer Kampfgenosse, der junge Herzog Ernst von Sachsen-Weimar, erlag den Strapazen; Christian von Braunschweig war kurz vorher in einem Alter von nur 27 Jahren gestorben. Inzwischen hatte Tilly König Christian von Dnemark bei Lutter am Barenberge besiegt. Nach diesen Erfolgen trat Wallenstein mit seinen Plnen hervor. Er beabsichtigte nichts Geringeres, als dem Kaifer die Herrschaft der das Bal-tische Meer zu gewinnen und darauf von hier aus die Verbindung mit de: spanischen Macht zu suchen; er wurde vom Kaiser zum General der kaiser-liehen Armada und Admiral des Baltischen und Ozeanischen Meeres ernannt. Damit erreichte der Krieg die Ostseekste. Christian Iv. wurde von Tilly und Wallenstein aus Holstein, Schleswig und Jtlaud vertrieben, er fand Schutz auf den Dnischen Inseln; die Herzge von Mecklenburg

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 240

1911 - Breslau : Hirt
240 Aus der Geschichte der Neuzeit. wurden abgesetzt, weil sie den König untersttzt hatten, ihr Land an Wallenstein bertragen. Wallenstein unterwarf den Herzog von Pommern und forderte die Hansestdte auf, ihm Schiffe zu stellen. Das Erscheinen der kaiserlichen Macht an der Ostsee vernderte die politischen Verhltnisse der um die Ostseeherrschaft ringenden Mchte. Gustav Adolf, der im Kriege mit den seit Jahren vom Kaiser unter-sttzten Polen stand, sah alle seine bisherigen Erfolge bedroht. Wallenstein sandte ebendamals seinen Feinden ein Heer zu Hilfe. Der König konnte den kaiserlichen Plnen gegenber nicht gleichgltig bleiben. Auch wrde der Sieg der kaiserlichen Waffen den katholischen Mchten ein erdrcken-des bergewicht im Norden gegeben haben. Unter diesen Umstnden gewarnt die Belagerung Stralsunds 1628 eine weltgeschichtliche Bedeutung. Stralsund war zum Sttzpunkt der kaiserlichen Flotte ausersehen worden. Da sich die Stadt geweigert hatte, eine kaiserliche Besatzung aufzunehmen, belagerte sie Wallenstein, er wollte, wie man ihm nachsagte, die Stadt nehmen und wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden wre; aber dank der heroischen Tapferkeit der Brger und schwedischer Untersttzung mute er nach viermonatiger Belagerung ohne Erfolg abziehn. Es war der erste groe Mierfolg der kaiserlichen Waffen in dem ganzen Kriege und wurde dessen Wendepunkt. Christian Iv. erhielt, da man ihn auf den Inseln nicht angreifen konnte, den gnstigen Frieden von Lbeck 1629. Jetzt stand kein pro-testansches Heer mehr im Felde, der Kaiser und die Liga schienen einen vollstndigen Sieg erfochten zu haben. Im Gefhl des Erfolges bean-tragten die Anhnger des alten Glaubens bei dem Kaiser 1629 das Restitutionsedikt, nach dem die Evangelischen alle seit dem Passauer Vertrage skularisierten Stifter, Klster und Kirchengter wieder zurck-geben sollten. Die Durchfhrung dieses Edikts wrde die grten Be-sitzwechsel im nrdlichen Deutschland herbeigefhrt haben. War dieses Edikt gegen den Rat Wallensteins erlassen, der voraus-sah, da die Protestanten in ihrem Widerstande dadurch nur bestrkt werden wrden, so beklagten sich andrerseits die Kurfrsten der Wallen-steine bergriffe und Anmaungen und sahen durch ein groes kaiserliches Heer ihre srstliche Libertt" bedroht. Ferdinand mute nachgeben und ihn 1630 auf dem Kurfrstentage zu Regensburg abberufen; das Heer trat unter Tillys Oberbefehl. 119. Der Schwedische Krieg (16301635). Durch die Vertreibung der mecklenburgischen Herzge und die Verleihung ihres Landes an Wallenstein, durch die kaiserlichen Plne einer Ostseeherrfchaft, die Unter-sttzung der Polen in seinem eigenen Machtbereich bedroht und durch die berzeugung geleitet, da die Sache der in ihrer Glaubensfreiheit bedrohten Evangelischen seine eigene sei, beschlo Gustav Adolf in den deutschen Krieg einzugreifen, um den Fortschritten des Kaisers und der Liga Einhalt zu tuu und Schweden Sicherheit und womglich Machtzuwachs zu erkmpfen.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 242

1911 - Breslau : Hirt
242 Aus der Geschichte der Neuzeit. Am 4. Juli 1630 landete Gustav Adolf mit einem Heere von 13000 Mann an der Peenemnduug. Es bestand fast nur aus Schweden, die von Offizieren aus dem schwedischen Adel gefhrt wurden. Durch diese Zusammensetzung unterschied es sich von den aus aller Herreu Lndern zusammengelaufenen Heeren ebensosehr wie durch eilte vou Gustav Adolf eingefhrte strenge Mannszucht, geschicktere Einteilung, verbesserte Bewaff-nnng und eine Kampfweise, die ihm einen hheren Grad von Beweglich-feit und damit eine berlegenheit der die schwerflligen Schlachthaufen der damaligen Heere verlieh*). Wenn es auch zunchst noch aus der Heimat ergnzt werden konnte, so rechnete der König doch auf die Untersttzung der Protestantischen Fürsten und auf Zuzug aus den Reihen feiner evan-gelischen Glaubensgenossen. Er erlie ein Manifest an die Deutschen, in dem er die Grnde seines Auftretens rechtfertigte und sie einlud, mit ihm die allgemeine Freiheit zu verteidige::. Aber seine Aufforderung au die evangelischen Stnde, sich ihm anzuschlieen, fand bei ihnen keinen Widerhall, vielmehr schlssen Sachsen, Brandenburg und mehrere andere Reichsstnde einen Bund, worin sie sich Schweden gegenber neutral zu verhalten versprachen. Inzwischen erhob sich die Stadt Magdeburg, schon lange die Hauptburg des Protestantismus in Nord-dentschland, fr ihn; er schickte ihr einstweilen den Obersten Dietrich von Falkenberg als Kommandanten, aber er konnte die Stadt, die von Tilly und Pappenheim belagert wurde, uicht entsetzen. Die Stadt wurde an: 10. (20.) Mai erstrmt, unter malosen Greueln ausgeplndert und bis auf den Dom, das Liebfrauenkloster und wenige Fischerhtten von Pltz-lich allenthalben ausbrechendem Feuer, das unaufhaltsam um sich griff, in einen Aschenhaufen verwandelt. Tilly selber bezeichnete den Brand als ein groes Unglck". Es scheint, da Falkenberg und die Brger selber das Feuer angelegt haben, um die feste und wichtige Stadt nicht zu einem Waffenplatz fr die Ligisten werden zu lassen. Von 30000 E:n-wohnern blieben nur 15000 am Leben. Falkenberg fiel im Kampfe. Inzwischen war Gustav Adolf langsam vorgerckt. Er hatte den Herzog von Pommern zu einem Bndnis gentigt, mit dem König von Frankreich einen Bertrag geschlossen, in dem ihm dieser jhrliche Hilfsgelder bewilligte, und die wichtigsten Pltze an der Oder besetzt; aber er bemhte sich lange vergeblich, seinen Schwager, den Knrfursten Georg Wilhelm von Brandenburg, zum Anschlu zu bewegen. Em Vertrag mit ihm kam erst zustande, als die schwedischen Kanonen Vrden Toren Berlins aufgefahren wurden. Darauf berschntt Gustav Adolf die Elbe bei Werben, wo er ein festes Lager anlegte, und suchte auch Johann Georg von Sachsen fr ein Bndnis zu gewinnen. *) Er macht' eine Kirche aus seinem Lager, lie Betstunde halten, des Morgens cileich " Auch richtete er Feldschulen ein, in denen die Buben im Lager unterrichtet wurden; sie trugen ihren Vtern das Essen in die Laufgrben und wichen nicht von der Bank, wenn auch einschlagende Kanonenkugeln dm oder vier aus ihrer Mitte nieder-streckten".

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 245

1911 - Breslau : Hirt
Der Dreiigjhrige Krieg. 245 hard und Kniphausen setzten die Schlacht fort. Bernhard, der den Ober-befehl im schwedischen Heere bernahm, zwang Wallenstein, das Feld zu rumen. Auf Seite der Kaiserlichen hatte auch Pappenheim, der durch einen berraschenden Angriff das Beste getan hatte, den Tod gefunden. Gustav Adolf von Schweden, der Enkel jenes Gustav Wasa, der einst die Selbstndigkeit Schwedens begrndet und die Reformation daselbst eingefhrt hatte, hatte sich seit frher Jugend in den Geschften der Regie-rung wie den Gefahren des Krieges bewhrt; denn bei der Thronbesteigung 1611 fand der Siebzehnjhrige sein Reich im Kampfe mit Dnemark, Polen und Rußland. Er machte mit Dnemark Frieden, schlo Rußland durch einen Vertrag, der den Grund zu Schwedens Gre legte, von der Ostsee aus und fhrte den Polnischen Krieg siegreich zu Ende. Gleichzeitig organi-sierte er die Verwaltung seines Reiches neu. Den durch die Kriege hart geschdigten Volkswohlstand hob der Aufbau von Stdten, die Hebung des Handels und der Schiffahrt. Der vorher unbotmige Adel rechnete es sich allmhlich zur Ehre, diesem Könige Heeresfolge zu leisten. Gustav Adolf war 36 Jahre alt, als ihn die Sorge um die Selbstndigkeit des Baltischen Meeres, auf der zugleich die Selbstndigkeit Schwedens und sein Wohlstand beruhte, dazu trieb, in Deutschland einzugreifen; nicht minder aber auch die Sorge um Erhaltung des Protestantismus in seinem Mutterlande. Gustav Adolf war ein Mann von imponierender Erscheinung. Hoch-gewachsen, spter etwas stark, hellblond von Haar, mit khner Adlernase, durchdringend scharfem Blick aus groen funkelnden Augen, trug er auch im ueren das Geprge des Herrschers. Er war sorgfltig gebildet, sprach mehrere Sprachen, las Lateinisch und Griechisch, war ein warmer Verehrer der Wissenschaften und wurde frh in die Staatsgeschfte eingeweiht, denen er sich dann seit seiner Thronbesteigung widmete. Die groen Entwrfe, die ihn beschftigten, pflegte er vor jedermann zu verschlieen, aber seine Seele war leidenschaftlich von ihnen bewegt, er griff rcksichtslos durch, wenn er auf Widerstand traf. Streng gegen sich selbst, hate er allen Luxus und alle Verweichlichung. Ein Mann von tiefer Frmmigkeit, gewinnender Freund-lichkeit, in der Schlacht von tollkhner Tapferkeit, wurde er von dem gemeinen Mann abgttisch verehrt. Als Feldherr gehrt er zu den grten, die die Weltgeschichte kennt, feine Leistungen in der Taktik waren epochemachend. Als Staatsmann groen und weitausschauenden Entwrfen sich hingebend, war er sorgsam und umsichtig in der Ausfhrung. Er hat das kleine Schweden zu einer der ersten Mchte in Europa erhoben, und er hat dafr gesorgt, da es diese Stellung nicht mit seinem Tode einbte. Seine weltgeschichtliche Bedeutung liegt darin, da er den deutschen Protestantismus gerettet hat. In die Fhrung der Schweden teilten sich der umsichtige Reichs-kanzler Axel Oxenstierna und die Generale Horn und Bernhard von Weimar, die das Heer befehligten, während jenem, der mit seiner greren Ruhe das aufblitzende Feuer des Knigs oft gemigt hatte", die diplomatischen Geschfte zufielen. Im Heilbronner Bndnis schloffen sich die evangelischen Stnde von Schwaben, Franken, Ober- und Niederrhein an

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 248

1911 - Breslau : Hirt
248 Aus der Geschichte der Neuzeit. Nachdem er Christian Iv. der sich den Feinden Schwedens zugesellt hatte durch seinen Feldzug nach Jtland zum Frieden gezwungen hatte, schlug er 1645 die Kaiserlichen bei Jankau in Bhmen. Die Franzosen waren von dem bayrischen General Johann von Werth mehrmals geschlagen worden, aber schlielich bis Bayern vorge-druugeu. Die furchtbare Verwstung des Landes durch die Franzosen unter Turenne und durch die Schweden unter Wrangel zwang Maxi-milian, das Bndnis mit dem Kaiser aufzugeben; sie wiederholte sich, als er wieder an dem Kriege teilnahm. 1648 war Wrangel bis zum Inn vorgedrungen, und Knigsmark hatte die Kleinseite von Prag ge-nommen, als die Boten den Abschlu des Friedens verkndigten. Ungeheuer waren die Leiden, unter denen alle Teile des deutschen Vater-landes seufzten. Das flache Land war fast vollstndig verwstet. Die Bauern, ihrer Habe und ihres Gutes beraubt, hatten sich zerstreut, die jungen und krftigen Leute hatten Kriegsdienste genommen, wer es irgend vermochte, schlo sich dem wsten, marodierenden Tro der Heere an. Die Kriegszucht war verfallen, Plnderungen, Grausamkeiten, Erpressungen gegen die Be-wohner waren die Regel. Der Wohlstand sank. Obschon die Städte weniger unter den Plnderungen der feindlichen Truppen litten, gingen auch sie zu-rck, weil fast aller Handel lahmgelegt war. Dazu schleppten die Heere Seuchen mit sich, durch die die Bevlkerung berall furchtbar verringert wurde. Das Geld wurde verschlechtert; Edelmetall verschwand beinahe aus dem Verkehr. Man sehnte sich nach dem Frieden. 1641 traten die Gesandten der ver-schiebenen Staaten zu Unterhandlungen zusammen; aber sieben Jahre dauerte es, bis man sich einigte. 121. Der Westflische Friede. Am 24. Oktober 1648 wrben die Friedenstraktate zu Mnster von den kaiserlichen und den franzsischen und in Osnabrck zwischen den kaiserlichen, den reichsstndischen und den schwedischen Gesandten abgeschlossen. a) Die Unabhngigkeit der Niederlande und der Schweiz wird anerkannt. b) Territoriale Vernderungen: 1. Schweden erhlt Vorpommern mit den Odermndungen und Rgen, Wismar und die Stifter Bremen und Verden; dazu eine Geld-entfchdigung. 2. Frankreichs Oberherrschaft der die Bistmer und Städte Metz, Toul und Verduu wird anerkannt, es erhlt die Stadt Breisach und alle habsburgischeu Territorien und Rechte im Elsa, d. h. den Sundgau. und die Landgrafschaft Oberelsa, die Landvogtei der die 10 vereinigten Reichsstdte (Colmar, Schlettstadt, Hagenau, Weienburg, Landau u. a.), denen im brigen ihre Reichsnnmittelbarkeit verbrgt wird, sowie schlie-lich die Landgrafschaft Unterelsa (die ein leerer Titel war), dazu das Besatzungsrecht in Philippsburg.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 159

1911 - Breslau : Hirt
Beginnender Verfall der ppstl. Macht. Aufkommen territorialer Herrschaften. 159 tz 80. Die Hansa. Das alte deutsche Wort hansa bedeutet ursprnglich Schar", dann Vereinigung", Genossenschaft". Die groe Hansa ist aus einer Verschmelzung der Genossenschaften deutscher Kauf-leute im Auslande und der Vereinigungen deutscher Städte in der Heimat entstanden. Die Kaufleute muten sich nmlich, um mit Erfolg und ohne allzu groe Gefhrdung ihres Lebens und ihrer Interessen im Ausland Handel treiben zu knnen, zu Genossenschaften, auch Gilden genannt, zusammentun, die an wichtigen Handelspltzen befestigte Faktoreien und Kontore anlegten, in denen eine fast klsterliche Hausordnung galt. Eine der ltesten dieser Gilden bildeten die vereinigten Gotlandsahrer des Heiligen Rmischen Reiches", die nach Wisby fuhren und spter den Peterhof zu Nowgorod am Jlmensee anlegten. Ebenso alt und ganz unabhngig davon ist das unter Fhrung von Cln entstandene Kontor der rheinischen Kaufleute in England. Seinen Mittelpunkt bildete der Stahlhof in London, der, 130 Meter lang und 30 Meter breit, zwischen der Themse und der Themsestrae lag. Wo Gilden verschiedener Städte gemeinsame Fahrten unternahmen, stellte sich das Bedrfnis nach einer gemeinsamen Ordnung ein. Deshalb wurden zum Schutz gegen Seeraub, der ursprnglich nicht fr Schande galt, und zur Begrndung einer starken Vertretung bei den fremden Fürsten schon frh Bndnisse zwischen den einzelnen Beteiligten geschlossen. Die Hansa umfate seit 1367 fast alle Seestdte von der Mndung des Rheins bis nach Riga und viele Binnenstdte. Lbeck war ihr Vorort. Abgeordnete der Städte kamen alljhrlich auf den Hansatagen zusammen, auf denen die gemeinsamen Angelegenheiten geordnet wurden. Seine grte Blte erlebte der Bund zur Zeit Karls Iv. Aus jener Zeit stammen die stolzen Kirchen und Rathuser, die wir in den Ostsee-stdten noch heutigentags bewundern. Damals fate Waldemar Iv. Atterdag den Plan, sein Knigreich Dnemark von dem bergewicht der Hansa zu befreien. Er berfiel die Stadt Wisby auf Gotlaud, um sie seinem Reiche einzuverleiben. Da beschlossen auf einer Tagfahrt zu Cln siebenundsiebzig Städte den Kampf gegen Waldemar. Sie brachten im Jahre 1368 die grte Flotte auf, die jemals Deutsche in See gestellt haben. Schonen, Kopenhagen und Gotland wurden erobert, und Waldemar besttigte spter im Frieden von Stralsund den Hansen alle ihre Vorrechte.
   bis 10 von 77 weiter»  »»
77 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 77 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 50
3 0
4 24
5 0
6 2
7 1
8 1
9 0
10 3
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 15
26 2
27 2
28 8
29 0
30 0
31 4
32 0
33 0
34 28
35 12
36 1
37 2
38 0
39 0
40 1
41 0
42 1
43 0
44 0
45 0
46 2
47 13
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 26
1 99
2 122
3 47
4 177
5 52
6 48
7 111
8 100
9 868
10 19
11 40
12 37
13 148
14 112
15 58
16 191
17 486
18 1
19 51
20 86
21 115
22 77
23 192
24 60
25 108
26 66
27 5
28 64
29 110
30 16
31 141
32 30
33 27
34 77
35 72
36 45
37 121
38 164
39 101
40 28
41 269
42 93
43 426
44 50
45 105
46 55
47 18
48 10
49 21
50 17
51 108
52 75
53 30
54 46
55 226
56 130
57 8
58 57
59 140
60 169
61 41
62 10
63 145
64 38
65 232
66 54
67 86
68 105
69 75
70 63
71 201
72 192
73 110
74 78
75 35
76 73
77 295
78 40
79 18
80 78
81 31
82 75
83 168
84 68
85 103
86 135
87 50
88 67
89 109
90 77
91 79
92 396
93 6
94 145
95 23
96 117
97 17
98 83
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 2
8 0
9 7
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 5
19 3
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 39
31 9
32 0
33 3
34 0
35 3
36 0
37 0
38 0
39 2
40 9
41 0
42 0
43 0
44 15
45 0
46 0
47 0
48 0
49 3
50 0
51 1
52 0
53 0
54 24
55 5
56 0
57 0
58 0
59 0
60 3
61 2
62 0
63 0
64 2
65 0
66 0
67 13
68 1
69 0
70 0
71 2
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 2
80 3
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 3
88 4
89 0
90 0
91 7
92 0
93 1
94 0
95 0
96 1
97 0
98 0
99 0
100 2
101 0
102 0
103 7
104 0
105 2
106 0
107 0
108 0
109 0
110 1
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 7
118 0
119 0
120 0
121 2
122 5
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 1
130 0
131 2
132 0
133 0
134 0
135 2
136 0
137 0
138 0
139 0
140 3
141 0
142 0
143 1
144 5
145 1
146 0
147 0
148 9
149 0
150 6
151 0
152 1
153 0
154 0
155 5
156 2
157 8
158 1
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 2
167 0
168 0
169 1
170 0
171 1
172 0
173 0
174 8
175 0
176 5
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 4
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 2
192 0
193 0
194 1
195 0
196 0
197 1
198 4
199 0