Das Frnkische Reich und die Rmische Kirche. _59
& 28 Die Bildung der sdwestdeutschen Bevlkerung. Ob die ltesten Bewohner Sdwestdeutschlands Finnen oder Ligurer waren, wie weit die Rater nach Westen vorgedrungen sind, ist fr die Gegenwart ohne Seku ung, beim ein nachhaltiger Einflu aus die Bildung der ipateren Bevlkerung kommt
biel"enum"too^Stghrrtt6e?fltitteit die keltischen Vlkermassen Sdwestdeutsch-land, mit den Helvetiern die Bojer, die sich ihnen in Nonkum angem^ien hatten. Die Kelten sind tchtige Handwerker, haben knstlerisches Geschick, treiben Landwirtschaft und Bergbau, sind gewandt m Handel und Verkehr. 3um groen Teil mgen sie an der helvetischen Wanderung (aus Baden, Hessen? Wrttemberg) nach der Westschweiz und Sdfrankreich teilgenommen haben; viele aber werden vor den Germanen, he Arwvist ^renngte n die noch unbewohnten Gebirge gewichen sem und daselbst den Grundstock der spteren Bevlkerung gebildet haben. ^
Als Csar 58 v. Chr. nach Sdwestdeutschland kam, gehrte das Clja zum Gebiete der Sequaner, die vom Rhein bis zur Rhone wohnten; ihre Hauptstadt war Vesontio (Besancon); das Unter und die Pfalz hatte ihnen Ariovist schon entrissen. Da wohnten um Broeornagus (Brumat) die germanischen Triboker; von Weienburg an die Nemeter mit dem Vorort Noviomagus (Speyer); in Rheinhessen um Worms (Borbetomagus, he Vangionen'. rechtsrheinisch am untern Neckar he Neckarsueben (Nikres). Die Rheinebene bis zum Breisgau und das Hegau waren germanisches Land- im badischen Sden vom Rheinknie auswrts bis zur Aaremundung und abwrts bis Breisach saen dagegen Kelten, die Rauriker; von ihnen sudlich die Latoviker: unweit davon die Sulinger, an die der Name Tullingen erinnert.
Waren die Helvetier aus Westbayern, Hessen, Baden und Wrttemberg weggezogen, so haben sich doch zahlreiche keltische Namen erhalten, z^B. Rhem, Main Neckar; Campodunum (Kempten), Tarodunum (Satten), Bngobanne (Tfingen), Lopodunum (Ladenburg). Die Lndernamen Elsa (Land der Elisassen, d.h. Fremden), Hessen (nach dem Volksstamm) stnd deutsch he Lndernamen Wrttemberg (zuerst 1092), Lothringen (seit 855), Baden 1 ei U12\ Psalz (Palatinatus ad Rhenurn, seit 1155) gehren der spateren
Geschichte an.
Fast ganz Sdwestdeutschland lag innerhalb des &mes, gehrte mithin zum Rmischen Reiche. Seit der Mitte des 3. Jahrhunderts wird es ala-mannisches Land. So schmelzen Kelten, Romanen und Alamannen zueiner oberrheinischen Bevlkerung beiderseits des Rheins zusammen. Aber die ansehnlichen Rmerstdte sind linksrheinisch. Frher und langer hat das Itnfe Rheinuser rmische Kultur genossen.
Die sptere politische Trennung hat wenig Einflu aus die verschiedene Gestaltung der rechts- und linksrheinischen germanischen Bevlkerung aus-qeiibt; in Tracht, in Sprache und Sitte zeigt sich die nahe Verwandtschaft bis heute. Mit und nach der Vlkerwanderung haben he Deutschen he keltisch-romanischen Reste als Walchen oder Welsche bezeichnet; daher Namen
to;e ^u^der^weststlichen Scheidung der oberrheinischen Bevlkerung kam eine zweite, nordsdliche, die fr alle Zeiten den Unterschied zwischen dem badischen Oberlnder und dem badischen Pflzer, dem Elfsser und dem linksrheinischen Pflzer festgelegt Hat.
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Der Dreiigjhrige Krieg.
249
3. Brandenburg wird fr den Verlust von Vorpommern durch tue Stifter Magdeburg, Minden, Halberstadt und Kammin entschdigt, es erhlt Hinterpommern.
4. Bayern behlt die Oberpfalz und die Kurwrde.
5. Die Rheinpfalz mit einer neugeschaffenen achten Kurwrde er-hlt der Sohn (des inzwischen verstorbenen) Friedrich V., Karl Ludwig.
Wrttemberg und Baden-Durlach werden an ihre vertriebenen Fürsten zurckgegeben.
c) Innere Reichsangelegenheiten. Wofern nicht besondere Regelungen im Frieden vorgenommen werden, tritt eine Wiederherstel-lnng des Zustaudes von 1618 ein, und eine allgemeine Amnestie wird erlassen. Hiervon nimmt der Kaiser seine Erblande aus.
Die volle Landeshoheit ^Souvernitt) der Landesfrsten wird anerkannt, das ins pacis et armorum, das Recht, zu ihrer Sicherheit Bndnisse untereinander und mit auswrtigen Mchten zu schlieen, ansge-nommen gegen Kaiser und Reich, wird ihnen zugestanden.
Schweden erhlt fr die ihm abgetretenen deutschen Gebiete Sitz und Stimme auf dem Reichstage, Frankreich bernimmt die Garantie fr die Ausfhrung der Friedensbestimmungen.
Eine neue Reichsverfassung soll auf einem Reichstage beraten werden.
d) Kirchliche Fragen. Der Augsburger Religionsfriede wird besttigt und auch auf die Reformierten ausgedehnt.
Das Restitutionsedikt wird aufgehoben, das Jahr 1624 als Normaljahr angesehen, d. h. der katholische und der evangelische Besitz wird so wiederhergestellt, wie er in diesem Jahre gewesen war. Auch von dieser Bestimmung nimmt der Kaiser seine Erb lande aus.
In dem Westflischen Frieden kommt die Entwicklung des Reiches während der letzten Jahrhunderte zum Abschlu. Die kirchliche Treu-nuug bleibt bestehen, der Protestantismus wird als gleichberechtigt auer-kannt, wenn auch die Schranken, die seiner Ausbreitung 1555 gezogen worden sind, erhalten bleiben.
Der alte Kampf zwischen kaiserlicher Majestt und stndischer Libertt ist zugunsten der Fürsten entschieden, sie erhalten die volle Souvernitt.
Das Resultat ist auf Kosten des Reichsganzen erreicht.
Das Reich verliert etwa 100000 qkm und erhlt eine gnzlich zerbrckelte, fast wehrlose Westgrenze. Es wird kaum noch als bestehend angesehen, da die Notwendigkeit einer neuen Verfassung anerkannt und eine Beratung der sie in Aussicht genommen wird. Fr die kaiserlichen Erblande werden wesentliche Bestimmungen aufgehoben, sie gehren also nicht mehr voll zum Reiche. Durch die Souvernitt von mehreren hundert Landesherren, die Reichsstandschaft Schwedens, die Garantie
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_V. Friedrich_V. Karl_Ludwig Karl Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Minden Halberstadt Hinterpommern Rheinpfalz Wrttemberg Frankreich Westflischen Schwedens
48
Besitzer wurden nach und nach unabhngige Landesfrsten, und so ent-standen die zahlreichen Kleinstaaten. Dazu gehrten in den Rhein-landen u.a. die Erzbistmer Trier und Cln; die Grafschaften Saar-brcken, Sponheim, Veldenz; die Herzogtmer Jlich, Cleve, Berg; im ganzen waren es 97 verschiedene Landesteile, von denen 28 auf den Regierungsbezirk Trier entfielen. hnlich war die Zerfplitteruug auch in den brigen Teilen des deutschen Reiches; dazu kam im 16. Jahrhundert noch die Glaubensspaltung, welche Deutschland in zwei feindliche Lager teilte. Seit dieser Zeit wurde unser Vaterland von den Franzosen durch Raubkriege heimgesucht, worunter namentlich die an der Grenze gelegenen Rheinlande furchtbar zu leiden hatten. Die franzsische Revolution fhrte endlich den Untergang aller Kleinstaaten auf dem linken Rheinufer herbei, die fortan 20 Jahre lang unter fran-zsischer Herrschaft blieben.
4. Die franzsische Zeit. Im Jahre 1794 nahmen die franzsischen Heere das trierische Land in Besitz. Durch die Friedens-Vertrge zu Campo Formio 1797 und zu Lueville 1801 erfolgte die frmliche Abtretung des linken Rheiuufers an Frankreich. Die Ber-einiguug unseres Landes mit Frankreich hatte eine vollstndige Um-gestaltung aller bisherigen Einrichtungen und Verhltnisse zur Folge. Was in den einzelnen Kleinstaaten seit Jahrhunderten Gesetz oder Brauch war, mute den republikanischen Einrichtungen weichen. Die Zeit der franzsischen Herrschaft war eine der schwersten Zeiten in der Geschichte des trierischen Landes. Armeelieferungen, Kriegssteuern, Plnderungen, Beraubuugen und Bedrckungen mancherlei Art durch die franzsischen Beamten vernichteten den Wohlstand der Bewohner. Dazu kamen die vielen Aushebungen zu den groen Kriegen der da-maligen Zeit, wodurch die Unzufriedenheit des Volkes noch gesteigert wurde. Die unruhigen Kriegszeiten verhinderten auch, da die Wohl-fahrtseiurichtuugen in der kurzen Zeit der franzsischen Herrschaft sich entwickeln konnten.
5. Besitznahme durch Preuszen. Nur 20 Jahre lang blieb das trierische Land nnter franzsischer Herrschaft. Im Jahre 1814 nahm Feldmarschall Blcher es im Namen des Knigs von Preußen in Besitz, und auf dem Wiener Kongre erfolgte im Jahre 1815 die frmliche Vereinigung der Rheinlande mit Preußen. Die knigliche Regierung richtete darauf die Einteilung und Verwaltung des Landes ein, wie sie noch jetzt besteht. Am 22. April 1816 begannen die Behrden des neu-gebildeten Regierungsbezirks Trier ihre Wirksamkeit. Der jetzige Kreis St. Wendel gehrte damals noch als Frstentum Lichtenberg zu Coburg-Gotha und wurde erst 1834 von Preuen-durch Kauf erworben. König Friedrich Wilhelm Iii. wandte den neu erworbenen Landesteilen seine besondere Frsorge zu, und unter dem Zepter der Hohenzollernfrsten hat sich sodann das schwer heimgesuchte Land zu einem einheitlichen Ganzen und zu neuer Blte entwickelt.
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Extrahierte Personennamen: Cleve Feldmarschall_Blcher Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-landen Trier Sponheim Deutschland Rheinlande Frankreich Frankreich Rheinlande Lichtenberg
66
neral Wellington nahmen in Belgien Aufstellung. Napoleon wandte sich zunchst gegen Blcher und besiegte ihn bei Ligny. Zwei Tage daraus, am 18. Juni, griff er Wellington an, dessen Armee er hart bedrngte. Als die Reihen der Englnder schon zu wanken anfingen, da kndigte ferner Kanonendonner die herannahende Hilfe an. Blcher hatte seine Armee schnell geordnet und war zur Untersttzung herbei-geeilt. Die franzsische Armee wurde vollstndig besiegt. Unter Blcher haben damals auch unsere Regimenter Nr. 29 und 30 mitgekmpft. Kurze Zeit darauf zogen die Verbndeten zum zweitenmal in Paris ein. Napoleon wurde als Gefangener auf die Insel St. Helena gebracht, wo er im Jahre 1821 starb. Frankreich mute jetzt alle frher geraubten Lnder mit Ausnahme von Elfa-Lothringen an Deutsch-land zurckgeben. Dadurch kam auch unser Land wieder an Deutsch-laud, nachdem es 20 Jahre mit Frankreich vereinigt war.
2. Der Wiener Kongresz. Nach dem Kriege kamen die verbndeten Fürsten in Wien zusammen, um sich der die Verteilung der Lnder zu einigen. Preußen erhielt den Rest von Vorpommern, die Provinzen Sachsen, Westfalen, Rheinland und Posen.
Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft war durch den Krieg erreicht, aber die Hoffnung des deutschen Volkes aus Wieder-Herstellung des deutschen Reiches ging nicht in Erfllung.
41. Berhmte Männer aus der Zeit der Befreiungs-
kriege.
1. Freiherr von Stein war 1757 in Nassau a. d. Lahn geboren. Im Jahre 1807 berief Friedrich Wilhelm ihn zum ersten Staatsminister. Als solcher arbeitete er die Plne zur Umgestaltung des preuischen Staates aus. Napoleon lie darauf seine Gter einziehen und forderte von dem Könige seine Entlassung. Stein floh nach Osterreich und begab sich 1812 nach Rußland, wo er den Kaiser zur Fortsetzung des Krieges gegen Napoleon bewog. Im Januar 1813 leitete er die Volkserhebung in Ostpreuen gegen Napoleon. Nachdem die Franzosen aus Deutschland vertrieben waren, bernahm Stein die Verwaltung ' der eroberten deutschen Lnder. Man nannte ihn: Des Reiches Grund--stein, des Bsen Eckstein, der Deutschen Edelstein."
2. Hardenberg, ein geborener Hannoveraner, war der Nachfolger Steins als preuischer Staatsminister. Er fhrte die neue Staats-Verwaltung in Preußen ein. Nach den Befreiungskriegen nahm er an den Friedensverhandlungen in Paris und an dem Wiener Kongre teil. Durch den ersten Pariser Frieden (1814) waren Saarbrcken und Saarlouis in franzsischem Besitz geblieben. Als Hardenberg zur Teilnahme an dem zweiten Friedensschlu nach Paris reiste, kam er Eb308s3b38s888888088388es888eggse88eeee6ss8e]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Blcher Napoleon Freiherr_von_Stein Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleon Napoleon Hardenberg Hardenberg
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Belgien Wellington Paris Frankreich Deutsch-land Frankreich Wien Sachsen Westfalen Rheinland Posen Deutschlands Nassau Osterreich Ostpreuen Deutschland Deutschen_Edelstein Paris Paris
70
1852 kam die erste Lokomotive auf der Strecke Metzmannheim in Saarbrcken an. Die Erffnung der Strecken Saarbrckentrier und Saarbrckenbingen erfolgte i. 1.1860. Im Jahre 1849 wurden auch die ersten Telegraphenlinien eingerichtet. Zum Schutze und zur Frderung des Seehandels legte der König den Grund zu der preuischen Kriegsflotte. Er kaufte von Oldenburg ein kleines Gebiet am Jadebusen, wo dann unter seinem Nachfolger der Wilhelmshaven als erster preuischer Kriegshafen angelegt wurde.
An Friedrich Wilhelm Iv. hatten Kunst und Wissenschaft einen hohen Gnner. Er bewilligte die Mittel zum Weiterbau des Clner Domes, lie die Stammburg Hohenzollern, die Burg Stolzenfels bei Coblenz und die Marienburg, das ehemalige Stammschlo des deutschen Ritterordens, wiederherstellen. In Berlin und Dsseldorf wurden Malerschulen eingerichtet.
2. Die preuische Verfassung. Im Jahre 1850 gab der König dem Lande eine Verfassung. Sie ist das Staatsgrundgesetz, nach welchem seitdem das Knigreich Preußen regiert wird. Die wichtigsten Bestimmungen der preuischen Verfassung sind folgende:
A. Vom Könige.
1. Die Knigskrone ist erblich in dem Mannesstamme der Hohen-zollern nach dem Rechte der Erstgeburt.
2. Die Person des Knigs ist unverletzlich.
3. Der König ernennt die Minister und alle hheren Staats-beamten.
4. Zur berwachung der Gesetze setzt der König Richter ein.
B. Von der Gesetzgebung.
1. Die gesetzgebende Gewalt bt der König in Gemeinschaft mit dem Landtage aus.
2. Der Landtag besteht aus dem Herrenhause und dem Hause der Abgeordneten. Die Mitglieder des Herrenhauses sind teils erbliche, teils werden sie vom König ernannt; die Mitglieder des Abgeordnetenhauses werden vom Volke gewhlt.
3. Der Landtag hat das Recht, an der Gesetzgebung mitzuwirken, die jhrlichen Ausgaben des Staates festzustellen und die Steuern zu bewilligen.
4. Ein Gesetz kommt in der Weise zustande, da es zunchst von den beiden Husern des Landtages beraten und mit Stimmenmehrheit beschlossen wird, worauf der König durch Unterschrift seine Zustimmung gibt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Metzmannheim Saarbrcken Oldenburg Wilhelmshaven Burg_Stolzenfels Coblenz Marienburg Berlin
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sogenannten deutschen Einigungskriege von 1864, 1866 und 1870/71. die Einigung Deutschlands herbeigefhrt. .
A. Der dnische Krieg 1864.
Die beiden deutschen Herzogtmer Schleswig und Holstein standen' unter der Oberherrschaft Dnemarks. Sie hatten aber eigene Gesehe und Verwaltung. Im Jahre 1863 suchte der König von Dnemark das Herzogtum Schleswig als eine dnische Provinz seinem Staate einzuverleiben. Das war die Veranlassung, da Preußen und Oster-reich gemeinschaftlich an Dnemark den Krieg erklrten.
Das bedeutsamste Ereignis des Krieges war die Erstrmung der Dppeler Schanzen durch die Preußen am 18. April 1864. Im Frieden zu Wien mute Dnemark die Herzogtmer an Preußen und Osterreich abtreten. So war ein frher deutsches Land wiedergewonnen.
B. Der deutsche Krieg 1866.
1. Ausbruch des Krieges. Im deutschen Bunde waren die beiden Grostaaten Preußen und sterreich gleich mchtig. Eine Einigung Deutschlands war erst nach dem Austritt eines der beiden Staaten aus dem Bunde mglich. Dies wurde durch den deutschen Krieg von 1866 erreicht.
Me Veranlassung zum Kriege gaben Uneinigkeiten zwischen Preu-en und sterreich der die Verwaltung von Schleswig-Holstein. Aus sterreichs Seite traten Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Han-"oder und Sachsen. ...Preußen erhielt nur von einigen norddeutschen Kleinstaaten Untersttzung, aber seine Armee war durch die Sorge des Knigs besser ausgebildet als die sterreichische.
2. Verlaus des Krieges. Die Bundesgenossen sterreichs wurden in der Maingegend von einem kleinern preuischen Heere besiegt, bevor sie ihre Heere untereinander oder mit den sterreichern vereinigen konnten. Zu gleicher Zeit drang die preuische Hauptarmee von drei Seiten her nach Bhmen gegen die sterreicher vor. Unter persnlicher Leitung des Knigs Wilhelm errangen die Preußen am 3. Juli den Sieg bei Kuiggrtz, der den Feldzug entschied.
3. Der Friede wurde zu Prag geschlossen. Preußen erhielt die jetzigen Provinzen Hannover, Hessen-Nassau und Schleswig-Holstein. sterreich trat aus dem deutschen Bunde aus; dadurch war die Grund-lge fr die Einigung Deutschlands gewonnen. Preußen grndete mit den Staaten nrdlich der Mainlinie den Norddeutschen Bund; mit den sddeutschen Staaten schlo es ein Schutz- und Trutzbndnis gegen das Ausland.
I
m
: .. ... . v,; , ..
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Extrahierte Personennamen: Dnemarks Dnemark Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Schleswig Holstein Wien Osterreich Deutschlands Schleswig-Holstein Wrttemberg Baden Hessen Sachsen Maingegend Hannover Hessen-Nassau Schleswig-Holstein Deutschlands
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5. Luise Henriette. In all seinen Unternehmungen hatte der Kurfürst eine kluge Ratgeberin an seiner Gemahlin Luise Henriette, einer Tochter oes Statthalters der Niederlande. Sie lie Grtner und Landwirte aus Holland kommen, die in der Mark Musterwirt-schasteu einrichteten und den Bewohnern zeigten, wie sie eine lohnende Viehzucht betreiben knnten.
6. Der Grnder des Kurstaates Brandenburg. Der Groe Kur-frst hatte von seinem Vater die Mark Brandenburg, das Herzogtum Preußen und die Herzogtmer Kleve und Mark am Rhein geerbt. Die Mark Brandenburg war -ein durch Krieg verarmtes und entvlkertes Land. Preußen gehrte erst kurze Zeit zu Brandenburg und stand den Hohenzollern noch feindlich gegenber, soda sich der Groe Kurfürst zu-nchst mit Gewalt Anerkennung verschaffen mute. Ebenso fremd waren die erst vor dem 30jhrigen Kriege erworbenen Herzogtmer Kleve und Mark. Im westflischen Frieden erhielt Ser Kurfürst Hinterpommern und die ehemaligen Bistmer Magdeburg, Halberstadt und Minden als neue Besitzungen. Diese verschiedenen und weit auseinander lie-genden Landesteile hat der Groe Kurfürst zu einem einheitlichen Staate vereinigt, indem er berall dieselbe Ordnung und Verwaltung einfhrte. Durch die Postverpinduug traten die Bewohner mit ein-ander in Handelsverkehr, und die segensreiche Ttigkeit des Landes-Herrn nach schwerer Kriegszeit knpfte ein enges Band zwischen Fürst und Volk. Mit Recht wird der Groe Kurfürst daher als der eigent-liche Grnder des Kurstaates Brandenburg bezeichnet.
35. König Friedrich I. 168817011713).
1. Preußen wird ein Knigreich. Der Groe Kurfürst war nach dem Kaiser der mchtigste Fürst des deutschen Reiches. Sein Sohn und Nachfolger strebte danach, mit der Macht auch i>en uern Glanz zu vereinigen und sich zum Könige zu machen. Den Knigstitel wollte er aber nicht fr Brandenburg, .sondern fr sein unabhngiges Herzog-tum Preußen annehmen. Nachdem er die Zustimmung des deutschen Kaisers erhalten hatte, wurde alles zur Krnungsfeier vorbereitet. Diese fand am 18. Januar 1701 mit groer Pracht in Knigsberg, der Hauptstadt des Herzogtums Preußen, statt. Der König setzte sich mit eigener Hand die Krone aufs Haupt, um dadurch anzudeuten, da er unumschrnkter Herrscher und König von Gottes Gnaden sei. Er fhrte von nun an den Titel: Friedrich I., König in Preußen. Das Land erhielt den Namen Knigreich Preußen, der nunmehr auch fr alle andern Landesteile des. brandenburgisch-preuischen Staates in Anwendung kam.
2. Zur Erinnerung an die Erhebung Preuens zum Knigreich [Db8888388088838888388868e8s8888686888se888e
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ständen verarbeitet. Der Ackerbau findet gute Pflege; mir da,
wo sich das Land wieder zu größerer Höhe erhebt, stnv die Alibau-
verhältnisse weniger günstig.
Kreise.
In diesem Gebiete liegen zwei Kreise:
1. Ottweiler (306 qkm, 120 000 Einwohner).
Ottweiler (7000): rege Fabriktätigkeit, evangelisches Lehrer-
seminar, Präparandenschnle. Der größte Ort des Kreises ist Neun-
kirchen (34000), wo sich das große Stnmmsche Eisenwerk mit
5000 Arbeitern befindet. Wichtige Fabritorte sind: Schifsweiler
und Wiebelskirchen. Tholey: herrliche Klosterkirche, Rest einer
ehemals blühenden Abtei.
St. Wendel (53? qkm, 52 000 Einwohner).
Dieser Kreis kam crst 1835 an Preußen. Er gehörte von
1815 an als „Fürstentum Lichtenberg" dem Herzoge von Sach>en-
Koburg; als die Bewohner sich jedoch auflehnten, schafften preu-
ßische Truppen Ruhe, und der Herzog trat das Gebiet gegen eine
Jahresrente an Preußen ab.
St. Wendel (6500): benannt nach dem hl. Wendelinns,
der, ein schwedischer Königssohn, im sechsten Jahrhundert hier in
der Einsiedelei lebte und nach seinem Tode viele Wuuder wirkte.
Seine Gebeine ruhen in der prachtvollen Pfarrkirche. In der
Nähe ist der Wendelinusbrunnen das Ziel vieler Wallfahrer. Der
bedeutendste Ort nächst St. Wendel i}i Baumholder; in der
Nähe ist der 566 m hohe Feldberg.
B. Zilsammenfassende Übersicht.
1. Lage und Größe.
Der Regierungsbezirk Trier bildet den südwestlichen Teil der
Rheinprovinz. Er ist 7182 qkm groß und zählt 950 000 Ein-
wohner. Die Kreise sind ungleichmäßig bewohnt: am dichtesten
die industriereichen Saarkreise (z. B. Saarbrücken 666 Einwohner
auf 1 qkm), am dünnsten die Eiseltreise (z. B. Prüm 40 Ein-
wohner auf 1 qkm).
3. Bodenform.
Der Regierungsbezirk ist zum weitaus größten Teile gebirgig;
zwei Gebirge dehnen sich dann aus: Eisel und Hunsrück. Doch
— 14 —
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Lehrbuch der Geschichte
für die
höheren Lehranstalten
in Küdweftöeulschtcrnö.
Von
Dr. Friedrich Neubauer, und Dr. Ferdinand Rösiger,
Direktor des Lessinggymnasiums in Frankfurt a. M. Direktor des Gymnasiums in Bruchsal.
It. Feit:
I Deutsche Geschichte bis zum roeftfäftschert Irieden L/ (Hlnterprima).
(Der Gesamtausgabe 12. Auflage).
Georg-Eckert-Instltut
für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibüothek
Ju 3 i/O
Halle a. S.
Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. 1908.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Neubauer Friedrich Ferdinand_Rösiger Ferdinand
Der westfälische Friede und die Folgen des Krieges.
195
schließen. Als er wieder die Waffen ergriff, ward sein Land zum zweiten Male auf das entsetzlichste verheert und er selbst zur Flucht genötigt. Die letzte Kri'egstat war der kühne Überfall der Kleinseite von Prag (auf dem linken Moldauufer) durch Königsmark; während er vergeblich 1648. versuchte, auch die Altstadt zu nehmen, erscholl die Kunde vom Friedensschluß.
Der westfälische Friede und die Folgen des Krieges.
§ 163. Der westfälische Friede. 1648. Besonders der junge Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg war seit der Thronbesteigung 1640. für den Frieden eingetreten. Doch begannen die Verhandlungen erst 1645; 1645. sie wurden in Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Reichsständen und Schweden, in M ü n st e r zwischen dem Reich und Frankreich geführt. Der Friedensschluß erfolgte am 24. Oktober 1648.
Bei der Regelung der Gebietsverhältnisse machten besonders die Entschädigungsforderungen Frankreichs und Schwedens für verhaite-. ihre Teilnahme am Kriege, die Erbansprüche Brandenburgs auf das seit 1637 erledigte Herzogtum Pommern, welches auch die Schweden für sich forderten, endlich die Auseinandersetzung zwischen Bayern und Kurpfalz Schwierigkeiten.
An Fr a n k r e i ch wurden die Bistümer Metz, Toul und Verdun, die es 1552 als Reichsvikariat erworben hatte, endgültig abgetreten; dazu erhielt es die Landgrafschaft Ober- und Unterelsaß nebst der Landvogtei über die zehn elsässischen Reichsstädte (zu denen Straßburg nicht gerechnet wurde).
Schweden erhielt Vorpommern nebst Stettin, die Stadt Wismar und die Stifter Bremen (nicht die Stadt Bremen) und Verden, dazu das Recht der Reichsstandschaft.
Brandenburg erhielt von dem pommerschen Erbe nur Hinterpommern, welches die Schweden überdies noch nach dem Friedensschluß fünf Jahre lang besetzt hielten; als Entschädigung für Vorpommern wurden ihm die Bistümer Cammin, Minden, Halberstadt und die Anwartschaft <tuf das Erzbistum Magdeburg zugesprochen, dessen damaliger Administrator, ein sächsischer Prinz, erst 1680 starb.
Bayern behielt die Oberpfalz und die Kurwürde. Doch wurde Karl Ludwig, dem Sohne Friedrichs V., die Rheinpfalz zurückgegeben und für ihn eine achte Kur gegründet.
Kursachsen behielt die Lausitz.
Endlich wurde die Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande vom Reiche anerkannt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_von_Brandenburg Friedrich Wilhelm Bistümer_Metz Karl_Ludwig Karl Ludwig Friedrichs_V. Friedrichs_V.