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Aus der Geschichte des Mittelalters.
Die Franken drngten 496 die Alamannen sdwrts: der Haqenaner Forst, die Selz, Murg, Oos, Rems wurden die Grenze. So schied sich in Baden das Oberland vom Unterland. Im Grenzgebiet haben sich die Unter-schiebe vllig verwischt. Sdlich der Kinzig sind die Alamannen, nrdlich von Bruchsal die Franken unvermischt; eine gleiche Verwischung der Grenze bestehr m Wrttemberg und westlich des Rheins. Nach Osten nimmt das schwbische Element zu, das in der badischen Seegegend und in der Sd-Hlfte Wrttembergs wie in Sdwestbayern herrscht. Alamannen und Schwaben waren von Anfang an dasselbe Volk: Der sprachliche Unterschied entwickelte sich erst vom 13.15. Jahrhundert; da traten an Stelle der altalamanmschen Vokale i und (gsi, wib, hs) bei den stlichen und nrd-lichen Alamannen, den heutigen Schwaben, die neuen Vokale ei und ou (gsai, weib, hous). In der Schweiz, Sdbaden und im Elsa sind die alten Vokale noch jetzt erhalten. In der Main- und Taubergegend sind Ostfranken mit Thurmgen gemischt. Der westliche Teil Lothringens lieqt auerhalb der deutschen Sprachgrenze.
Damit ist die Zusammensetzung der sdwestdeutschen Bevlkerung gegeben. Alamannen und Franken sind magebend. Die spteren Zuwanderungen waren geringeren Umsangs. Dahin gehren die Zwangsniederlassungen der Mero-wmger- und Karolingerzeit, solche von Wenden, Sachsen u. a., dahin auch die Einwanderungen der reformierten Wallonen, Franzosen u. a.
1. Das Frankenreich unter den Meroroingern.
481751.
29. Chlodowech. (481 511.) Unmittelbar nachbem Obowakar den letzten westrmischen Kaiser abgesetzt hatte, geriet der letzte Teil Galliens, der noch in rmischer Verwaltung gestanben hatte, das Land nrdlich der Loire, unter die Herrschaft des Frankenknigs Chlobowech.
Der Stamm der Franken teilte sich in die Oberfranken (auch fattifche ober hessische), die ursprnglich zwischen Westerwalb, Rhn und dem unteren Main sehaft, im 5. Jahrhunbert ins Moseltal eingebrungen und bort mit den Alamannen zusammengestoen waren, die ripuarischen am 9eberrheirt um Cln und die salischen, die sich von ihren Sitzen an den Rhein- und Maasmnbungen langsam nach Siibwesten bis der die Sambre ausgebreitet hatten.
Ehre sei dem berhmten Volke der Franken, gegrnbet durch den Willen Gottes, tapfer im Krieg, treu im Bndnis, klug im Rat, khn, schnell und scharf", rhmt die lex salica, das lteste uns erhaltene beutsche Gesetzbuch. Aber unter den Germanen galten die Franken fr hartherzig und treulos. Sie tten ohne Mitleib." So war auch Chlobowech aus dem Hause der Merotoinger, der gewaltige Einiger aller Franken und Eroberer Galliens, ein Mann, der mit eiserner Willenskraft burchzusetzen wute, was er sich vorgenommen hatte. 481 wrbe er, fnfzehnjhrig, bei den Saliern König.
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Aus der Geschichte der Neuzeit.
herab oder aus den sten eines Baumes sprach, bis der Wrzburger Bi-schof ihn nachts greifen lie, die 12 000 vor Wrzburg ziehenden Anhnger zersprengte und den Pfeiferle verbrannte. 1493 erhoben sich die Bauern im Elsa, gleichzeitig in der Abtei Kempten; 15021505 breitete sich die Erhebung mit dem Bundschuh" als Abzeichen im Bistum Speyer, ebenso 1513 im Breisgau aus. Vom Remstal her griff der Arme Konrad" der in das Neckartal und den Schwarzwald, bis er teils durch einen Vertrag, teils durch Gewalt beigelegt wurde.
Der groe Bauernkrieg von 1525 hatte zwei Herde, den einen im sdwestlichen Deutschland, den anderen in Thringen; im Norden griff die Bewegung nicht der den Harz, im Nordosten nicht der die Elbe hinaus. Den buerlichen Scharen, die von allen Seiten her zu groen Heerhaufen zusammenstrmten, schlo sich die rmere Bevl-kerung der Städte an. Ihr religis-politisches Glaubensbekenntnis war in den Zwlf Artikeln" zusammengefat. Neben Abstellung wirt-schaftlicher Mibruche verlangten sie Aufzeichnung der ihnen obliegenden grundherrlichen Lasten, Wegfall gewisser Zehnten an die Kirche, das Jagd-, Fischerei- und Holzrecht nach altem Volksrechte, die Aufhebung der Leib-eigenfchaft mit Berufung auf die Gleichheit aller Menschen, freie Wahl der Geistlichen durch die Gemeinden, endlich die Prfung der Artikel auf Grund der Heiligen Schrift. Wenn sie daraus als unziemlich nachgewiesen wrden, wollten sie davon abstehn. Alle Haufen nahmen diese Forderungen - mit Abnderungen im einzelnen an, und viele Grundherren entschlossen sich, sie zu bewilligen.
Luther stellte sich zunchst zu der Bewegung so, da er zu ver-Mitteln suchte und die Annahme der Artikel empfahl. Aber die Fhrer der Bauern waren der schwierigen Aufgabe, Zucht und Ordnung in den einzelnen Haufen zu erhalten und Migung zu beobachten, auch wenn sie es wollten, nicht gewachsen. Wenn auch Grausamkeiten vereinzelt blieben, so waren Roheiten die Regel, und die Zerstrungen fanden kein Ende. Wie es die Natur gewaltsamer Bewegungen der Massen mit sich bringt, so gewannen auch hier, je lnger der Aufruhr dauerte, desto mehr die, welche die am weitestgehenden Forderungen vertraten, die Oberhand. Die stdtischen Teilnehmer brachten kommunistische Ideen zur Geltung. Durch diese Ausschreitungen und das Umsichgreifen religis schwrmerischer Gedanken sah Luther sein eigenstes Lebens-werk, die Herstellung der reinen evangelischen Lehre, bedroht und nahm nun gegen die Bauern in der heftigen Schrift Wider die mordischen And raubischen Rotten der Bauern" mit unverhohlener Feindschaft Stellung.
Im sdlichen Schwarzwald, im Hegau und Klettgau und weiter oft-wrts im Algn begann die Erhebung. Das Beispiel der benachbarten Schweiz reizte zur Nachahmung. Um Johauni 1524 schwuren die Bauernschaften von Sthlingen, Bonndorf und Umgegend, miteinander brderlich Lieb und Leid zu tragen. Mit schwarz-rot-gelben Fhnlein zogen sie in Waldshut ein, sandten Boten nach dem Breisgau und Sundgau, nach Elsa
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Extrahierte Personennamen: Johauni
Extrahierte Ortsnamen: Elsa Bistum_Speyer Neckartal Schwarzwald Deutschland Schwarzwald Bonndorf Waldshut
Kmpfe der Rmer und Germanen.
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suchten. Markomannen und andere germanische Stmme berschritten die Donau, verwsteten Pannonien, Noriknm und Rtien und belagerten Aqnileja. Erst nach neunjhrigem Kriege ntigte sie Mark Aurel zum Frieden. Im letzten Jahre vor seinem Tode jedoch nahm er den Kampf gegen sie wieder auf und fhrte ihn so glcklich, da er den Plan fassen konnte, ihr Gebiet in eine Provinz zu verwandeln. Sein Tod vereitelte die Ausfhrung, fein Sohn Kommodus schlo sogleich Frieden (180).
8. Die Regelung der Rhein- und Donaugrenze. Nach der Ab-bernfnng des Germanikns war der Rhein wieder Grenze zwischen dem Reich und den Germanen geworden. Hier und da hatten die Rmer einen Punkt auf dem rechten Ufer des Stromes besetzt, und lngs seines ganzen Laufes mute ein breiter Streifen Landes un-besiedelt bleiben.
Im Sden aber bildete die Nordgrenze der Provinz Rtien, die an der Donau entlang lief, mit dem Oberrhein einen spitzen, von dem un-bewohnten, schwer zu berschreitenden Schwarzwald ausgefllten Winkel. Da durch dies Hindernis die Donaulegionen von den rheinischen getrennt wurden, verlegte Vespasiau die Grenze an den Neckar; Domitian sicherte das neu einbezogene Gebiet, das eines natrlichen Schutzes durch einen groen Flu oder ein hohes Gebirge entbehrte, durch Anlage von Kastellen, die er untereinander verband, und schuf damit den Limes", den das rmische Gebiet vom Ausland trennenden Grenzweg, der durch Organi-fation der Grenzbewachung allmhlich zu einer Grenzsperre wurde.
Der rheinische Limes begann auf dem rechten Ufer des Stromes bei Rheinbrohl, lief erst nach Sdosten, dann auf dem Kamm des Taunus, in dem die Saalburg liegt, entlang nach Osten, umschlo die reiche Wetterau und erreichte mit scharfer Wendung nach Sden bei Gro-Krotzenbnrg den Main, dessen breites und tiefes Bett bis oberhalb Obernburg die Grenze bildete. Von hier an mssen wir zwei Linien, eine ltere und eine weiter nach Osten vorgeschobene jngere, unterscheiden. Die erstere wendet sich von Wrth am Main in kurzem westlichen Bogen zur Kammlinie des Odenwaldes zwischen Main und Mmlingtal, zieht auf dieser von Ltzelbach bis Hessel-bach und in kurzem stlichen Bogen nach Schlossan, oberhalb dessen sie die badische Grenze berschreitet. Von Schlossau zieht sie der die Kastelle Oberscheidental und Neckarburken zum Neckar, dann an diesem aufwrts. Wo der Flu es nicht entbehrlich macht, besteht der Schutz in fortlaufendem Flechtwerk und Palisadenzaun. Die jngere Linie, unter Hadrian oder Antoninus Pius entstanden, zweigt erst bei Miltenberg vom Main ab und zieht nach einer Ausbuchtung bei Walldrn schnurgerade der Osterburken, Jagsthausen, hringen bis Lorch am Fue des Hohenstaufen. Hier trifft sie rechtwinklig auf den rtischen Limes, der bei der Mndung der Alt-mhl die Donau erreicht und aus einer Steinmauer oder einer aus Mauerwerk bestehenden Hochstrae besteht, während beim jngeren rheinischen zum Palisadenzaun noch Erdwall und Graben hinzugefgt ist. Auf dem Limes bewegten sich die Vorposten, unmittelbar hinter ihm lagen etwa alle
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Extrahierte Personennamen: Domitian Schlossau
Extrahierte Ortsnamen: Donau Pannonien Noriknm Rhein- Rhein Donau Rheinbrohl Taunus Saalburg Main Obernburg Main Main Mmlingtal Ltzelbach Hessel-bach Schlossan Oberscheidental Miltenberg Main Lorch Donau
Qeorg-Eckwmnstttut
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sc^Sbwsslk- cu^f^e und Selmatgeschichte.
W/zos
1. Die Kelten.
In alter Zeit war unser Land von den keltischen Volksstmmen der Treverer und Mediomatriker bewohnt. Die Hauptstadt der Treverer war Treveris (Trier), die der Mediomatriker war Metz. Die Treverer waren als kriegerisches Volk bekannt. Ihre Kriegstchtigkeit beruhte vornehmlich auf ihrer Reiterei, welche die beste und zahlreichste in ganz Gallien war.
Einen groen Einflu auf die ffentlichen Angelegenheiten bei den Kelten hatten die Priester, Druiden genannt. An einsamer Waldes-statte oder in Hhlen unterwiesen sie die Vornehmsten des Volkes in den Geheimnissen der Religion. Dort waren auch die Opferaltre der Götter. Erinnerungen an das Druidentum sollen die Genovesa-hhle und die Hochburg im Pfalzeler Walde, die Heidenkapelle bei Saar-brcken sowie die Steinringe auf dem Hochwald und in der Eifel fem. Diese Steinringe dienten als Zufluchtssttten bei feindlichen Einfllen. Auch die beiden groen Steine bei Rentrisch und Blieskastel stammen aus der Keltenzeit.
2. Das trierische Land kommt unter die Herrschaft der Rmer.
Im Jahre 58 v. Chr. rckte der rmische Feldherr Julius Csar mit einem Heere der die Alpen, um Gallien zu erobern. Im zweiten Jahre fiel er in das Land der Treverer ein. Diese setzten ihm einen verzweifelten Widerstand entgegen, aber sie unterlagen der rmischen Kriegskunst. An der Sttte des heutigen Luxemburg erlitten sie im Jahre 53 eine vollstndige Niederlage. Csar lie alsbald das trierische Gebiet mit Truppen besetzen.
In spterer Zeit versuchten die Treverer fters, das rmische Joch abzuschtteln. Der letzte und heftigste Aufstand war i. I. 70 n. Chr. An demselben beteiligten sich auch die Mediomatriker. Trotz ver-zweiselter Gegenwehr wurden ihre Heere in den Treffen bei Bingen, Riol und Trier besiegt. So endete der unglckliche Freiheitskampf in demselben Jahre, da der rmische Feldherr Titus dem jdischen Reiche durch die Zerstrung Jerusalems fr immer ein Ende machte. [13ssb888s8s888s3888888@8ee88eee8iss0e8se88se]
l4du-H
3w,<f2)
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minus und Paulinus, traten als mutige Verteidiger der katholischen Kirche gegen die Irrlehre des Arius auf, wodurch sie sich die Ver-folgung des Kaisers Konstantius zuzogen. Der hl. Paulinus starb in der Verbannung in Kleinasien; von dort wurde seine Leiche nach Trier bertragen. Unter Maximinus predigten der hl. Quiriakus an der Saar und der hl. Castor an der Untermosel. Auch der hl. Martinus hat während seines Aufenthaltes in Trier fr die Ausbreitung des Christentums im trierischen Lande gewirkt.
5. Spuren rmischer Kultur im trierischeu Lande.
Vier und ein halbes Jahrhundert hat die Rmerschaft in unferin Lande gedauert, und während dieser Zeit ist Trier ein Jahrhundert lang Kaiserstadt gewesen. Daraus ist es zu erklären, da sich jetzt noch berall Spuren finden, die an jene Zeit erinnern.
1. Denkmale gallisch-rmischer Gtterverehrung finden sich bei Schwarzerden in Kreise St. Wendel, bei Bollendorf im Kr. Bitburg; Tempelanlagen sind bei Trier, Mhn, Dhronecken, Gusenburg, Saar-brcken u. a. O. gefunden worden.
2. Rmerstraen. Die Rmer hatten unser Land' mit einem Netz fester Landstraen durchzogen. Hauptstraenlinien zur Befrderung von Truppen waren die Strecken: Triercln der Bitburg und Jnke-rath; Triermainz der den Hunsrck; Trierstraburg der Pellingen, Wadern, Tholey, Ottweiler, Dudweiler nach der Saar, wo sie sich bei Alt-Saarbrcken am Fue des Halberges mit der Strae Metzmainz kreuzte; Triermetz der Conz, Tawern nach der Loth-ringer Hochebene. Zur Aufnahme von Besatzungen und zur Verpflegung einer durchmarschierenden Truppenabteilung waren an diesen Straen-linien kleine Festungen und Rastorte angelegt, wie Bitburg, Jnkerath, die Konstantinische Festung Neumagen, Alt-Saarbrcken.
3. Rmische Landhuser. An den Rmerstraen entlang und in deren Nhe lagen die Landhuser (Villen; der rmischen Grogrundbesitzer. Fundamente von solchen Villen sind an vielen Orten gefunden worden. Die Bewirtschaftung des Bodens lieen die vornehmen Rmer durch Sklaven oder durch Pchter besorgen. Pachtzahlungen finden wir oft auf rmischen Denkmlern bildlich dargestellt, so auf. der Jgeler Sule, den Grabdenkmlern von Neumagen. Diese Denkmler geben uns zugleich Kunde der die Art der Bodenerzeugnisse; so erkennen wir z.b., da der Weinbau an der Mosel zur Zeit der Rmer schon in hoher Blte stand.
4. Die gewerbliche Ttigkeit der Rmer ist ebenfalls auf jenen Denkmlern vielfach zur Darstellung gebracht, so auf der Jgeler Sule die Anfertigung und der Handel mit Wollentuch. Von der gewerblichen [Qbs38888bb83b88088ss3b6888ee888e8ese8ee0s8e
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drei Maare: das Gewundener mit waldiger Umgebung (7 ha,
62 m tief), das öde Weinfelder (17 ha, 102 m tief) und das
Schalkenmehrener inmitten von Ackerfeldern (21 ha, 32 m tief).
Bei Gillenfeld ist das Pulvermaar (35 ha, 74 m tief), am Mosen-
berge das Meerfelder Maar zu uennen. Ein anderes Zeichen
früherer vulkanischer Tätigkeit sind die Veneralqnellen oder
Sauerbrunnen (tn der ganzen Eifel gegen 800), unter denen die
von Gerolstein und Birresborn am bekanntesten sind. Zahlreiche
Flüsse entwässern dieses Gebiet; zu merken sind Salm, Lieser, Alf
mit Ues. In den höher gelegenen Teilen der Vulkaneifel sind
die Klima- und daher auch die Anbauverhältnisse ungefähr dieselben
wie in der Schneifel. Zur Mosel hin wird das Land niedriger,
das Klima besonders in den breiteren Tälern günstiger, der Boden
fruchtbarer. Infolgedessen gedeihen hier außer den schon genannten
Getreidearten noch Weizen und Mais, im Liesertale Tabak, im
Slhhtale Hopfen. An den Bächen breiten sich saftige Wiesen aus,
weshalb die Rmdviehzucht in Blüte steht. Obstbau wird überall
mit Erfolg betrieben (Viezbereitnng); an den südlichen Abhängen
mancher Berge kann sogar der Wemstock angepflanzt werden.
Auch zahlreiche mineralische Schätze birgt der Boden: Eisenerz,
Bleierz bei Bleialf, Kupfererz bei Wilwerscheid, viele Schiefer-,
Sand- und Kalksteinbrüche. Die Gewerbetätlgkeit erstreckt sich auf
Gerberei, Tabakfabrikation, Töpferei, Bierbrauerei und Brennerei.
Durch den Ausbau von Wegen und Ausdehnung des Bahn-
netzes wird dieses an Naturschönheiten so reiche Gebiet immer
mehr dem Verkehr erschlossen.
Lesestücke: Die Eifel im Regierungsbezirk Trier. — Das versunkene
Schloß (Lesebuch für Mittelklassen).
Kreise.
Im Regierungsbezirke Trier gehören der Eifel vier Kreise an:
1. Prüm (918 qkra, 35000 Einwohner).
Orte: Prüm (2800): Gymnasium mit Konvikt, kath. Lehrer-
seminar mit Präparaudeuschule. Hauptgewerbe ist Lederbereitung.
Eindrucksvoll ist das alte Abteigebäude mit der doppeltürnngen
Abteikirche. Vor 1200 Jahren wurde hier eine Kirche gegründet,
aus der eine blühende Abtei hervorging; in diese trat sogar ein
deutscher Kaiser (Lothar 1.) als Mönch ein. Mannigfache Schick-
sale hatte die Abtei zu bestehen; im Jahre 1803 wurde sie von
den Franzosen aufgehoben. Birresborn: berühmte Mineral-
Wasser. Schoenecken: Prächtige Burgruine.
- 3 —
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D Manderscheid: Die Burgen. W
4. Wittlich (642 qkm, 43000 Einwohner).
Wittlich (5600): im fruchtbaren Liesertale. Die Stadt
führt ihren Ursprung auf Vitellius zurück. Lebhafter Ort mit
bedeutenden Viehmärkten, Gerbereien, Tabakfabriken. Kath. Lehrer-
seminar mit Präparandenschule, Progymnasium, Strafanstalt für
800 Gefangene. Kriegerwaisenhaus, Lungenheilstätte Grünewald.
An der Lieser Ausgrabungen einer römischen Wasservilla. Man-
der scheid: in einzig schöner Lage im Liesertale liegen zwei
malerische Ruinen, die Ober- und Niederburg; sie gehörten dem
1780 ausgestorbenen Geschlechte der Grafen 0. M. und wurden
bereits im neunten bzw. zehnten Jahrhundert gegründet. Im
Salmtale sind bei Eisenschmitt noch die Ruinen der altberühmten
Cisterzienser-Abtei Himmerod zu sehen, die, 1138 durch Ab-
gesandte des hl. Bernhard von Clairvanx gegründet, nach Wechsel-
vollen Schicksalen im Jahre 1803 von den Franzosen aufgehoben
und zerstört wurde. Piesport und Urzig sind bekannte Wein-
orte an der Mosel. Südlich von Wittlich liegt der berühmte
Wallfahrtsort Clausen, gegründet von Eberhard von Esch (f1451).
— 5 —
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Extrahierte Personennamen: Manderscheid Lungenheilstätte_Grünewald M. Bernhard_von_Clairvanx Eberhard_von_Esch
fers belehren uns, daß er durch Ablagerung von Erdschichten ent-
standen ist, die dnrch große Gewässer herbeigeführt wurden und
im Laufe der Jahrtausende zu Stein erhärteten.
Der Name „Hunsrück" kommt aber nur geographisch dem
ganzen Zuge zu; die höheren Teile führen besondere Namen: im
Westen Hochwald, dessen höchste Erhebung der Erbes köpf (816 m)
ist, daran schließt sich im Osten der Jdarwald und im Winkel
zwischen Rhein und Nahe der Soonwald.
Die Kulturverhältnisse sind auf dem Hunsrück je nach der
Landschaft recht verschieden. Die höchsten Lagen, in denen wegen
des rauhen Klimas und der kalten Winde der Anbau von Getreide
nur wenig lohnend ist, sind mit ausgedehnten Tannen-, Eichen-
und Buchenwäldern bedeckt, die von zahlreichen Tieren, besonders
von Hirschen, Rehen und Wildschweinen, belebt werden. Günstiger ge-
staltet sich der Anbau in denjenigen Gegenden, die niedriger liegen:
Roggen, Hafer, Gerste, Kartoffeln, Hanf und Flachs gedeihen vor-
züglich; ans Flachs wird blaugefärbtes Leinen für die Sommerkleidung
hergestellt. Besonders blüht Ackerbau, Wiesenbau und Viehzucht
in den nach den Flußtälern sich neigenden Bodenflächen; an den
sonnigen Abhängen wird der Weinstock mit bestem Erfolge angepflanzt.
Der Hunsrück birgt reiche mineralische Schätze: Bleiglanz
und Toneisenstein werden gegraben, an der Nahe wird das Achat-
gewerbe betrieben; die südwestlichen Ansläufer enthalten un-
erfchöpfliche Kohlenlager.
Lesestücke: Der Hunsrück (Mittelklassen). — Die Achatschleisercien an der
Nahe (Oberklassen).
Kreise.
Dem Hunsrück und dem Moseltale gehören zwei Kreise des
Regierungsbezirks Trier an.
1. Landkreis Trier (1010 qkm, 90 000 Einwohner).
Er erstreckt sich im Norden auch uoch in die Vordereifel
hinein; daher sind seine Boden- und Kulturverhältnisse sehr ver-
schieden. Dem Weinbau dient über l°fq des Bodens in den Tälern
der Mosel, Saar, Sauer und Ruwer.
Ehrang a. d. Kyll: Mosaikplattenfabrik. Quint: Eisenhütte.
Schweich: Touwarcn. Karthaus: Eisenbahnwerkstätte. Igel:
hier steht die 23 m hohe Jgeler Säule, ein römisches Grabdenkmal.
Lesestück: Die Jgeler Säule (Oberklassen).
2. Bernkastel (667 qkm, 49000 Einwohner).
Bernkastel (2500): in herrlicher Lage im Moseltale, über-
ragt von der Ruine Landshut; bedeutender Weinhandel. Das
Innere der Stadt ist eng und altertümlich. Gegenüber Bernkastel
— 10 —
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Di« Rbeinprovinz.
A. Die einzelnen Landschaftsgebiete.
1. Der Hunsrnck.
Da der westliche Teil bereits beim Regierungsbezirke Trier besprochen
ist, so erfolgt zunächst eine Wiederholung, darauf Fortsetzung.
Auch im Osten verläuft der Huusrück als eiue 400 bis 500 m
hohe Ebene, auf der sich im Südosten der Soonwald aufsetzt.
Die Wasserscheide zieht sich in der Richtung des Jdarwaldes nach
Nordosten hin. In den Rhein ergießen sich nur ganz unbedeutende
Bäche; größere fließen zur Mosel, Saar und Nahe. Das Tal
der Nahe ist ebenfalls reich an landschaftlichen Reizen; mehrfach
treten schroffe Felsen nahe an den Fluß herau. Im Unterlaufe
der Nahe sind die Abhäuge mit Weinreben bepflanzt; auch salz-
haltige Quellen treten an manchen Stellen zutage. Große Gradier-
werke erheben sich besonders bei Kreuznach und Münster am
Stein; diese Orte sind auch durch Solbäder ausgezeichnet.
Lefestücke: Die Nahe. — Die Gründung Kreuznachs (Oberklassen).
2.Das Rheintal von Bingen bis Bon».
Ursprünglich hingen Taunus und Hnnsrück zusammen; der
Rhein nagte sich aber im Laufe der Jahrtausende einen tiefen
Graben aus und trennte beide. Dieses schmale Rheintal von
Bingen ab gehört mit zu den herrlichsten Gebieten nnseres Bater-
landes. Dicht treten die Bergabhänge bis an den Strom heran;
sie sind meistens mit Weinreben bewachsen, ihre Gipfel krönen
Burgen und Ruinen. Infolge des milden Klimas gedeihen hier
edle Obstsorten, besonders Äpfel, Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen.
Dörfer und Städte schmiegen sich an den Strom niid spiegein
ihre altertümlichen Bauwerke in feinen Fluten wieder.
— il —
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W Schloß Stolzenfels. W
öffnet sich das fruchtbare Neuwieder Becken. Dieses ist durch
Bodensenkung entstanden und war anfangs mit Wasser bedeckt.
Die Bimssteinasche (Vulkanasche) aus den Vulkanbergen der Eiset
senkte sich hier nieder und bildete übereinanderliegende Schichten.
So hob sich der Boden, und das Becken wurde frei. Diese
Bimssteinasche wird gegraben, mit Kalk vermischt und dann zu den
leichten weißen Schwemmsteinen verarbeitet, deren Hauptausfuhrort
Andernach (9000) ist. Der größte Ort ist Neuwied (18500),
gegründet vom Fürsten von Wied als Zufluchtsort für Verfolgte
geglichen Glaubens, weshalb noch heute hier mancherlei religiöse
Genossenschaften sind. Bald aber nähern sich die Berge wieder
und engen das Tal ein. Von Westen strömt dem Rheine die Ahr
zu, unterhalb deren Mündung Remagen mit der sehenswerten
Apollinariskirche liegt. Abgeschlossen wird dieses Landschaftsbild
nach Norden zu von den Bergen des Siebengebirges.
Lesestücke: Rheinsage. — St. Goar. — Der Drachenfels (Mittelklassen).
— Das mittelrheinische Bergland. — Das Nationaldenkmal auf dem Nieder-
Wald. — Coblenz (Oberklassen).
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