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Aus der Geschichte des Altertums.
b) Verfassung. Wir treffen die Germanen um Christi Gebnrtim ber-gang vom Nomadenleben zum sehaften Hirten- und Bauernleben. Das Ackerland war bei ihnen nicht Privateigentum; es war Gemeindebesitz, an dem damals jedem Gemeindegenossen alljhrlich sein Anteil zugewiesen wurde. Wenn sie daher zu Casars Zeit noch jhrlich ihre Htten abbrachen und wieder aufschlugen, wo ihnen ein Ackerteil angewiesen war, so finden wir dagegen 150 Jahre spter (zu Tacitus' Zeit) schon feste Drfer bei ihnen.
Die Grundlage der staatlichen Gliederung sind die nach Sippen ge-ordneten Geschlechter. In Geschlechtern siedeln sich die Germanen an, teils in Einzelhfen, teils in weitlufig angelegten Drfern.
Vor alters hatte das Geschlecht (die Familie) die einzige feste Ein-heit des Staatswesens gebildet. Die Familienltesten waren allein die Beamten" und Richter und der lteste eines bevorzugten Geschlechtes zu-gleich das Haupt des ganzen Stammes.
Zu Tacitus', wie schon zu Casars Zeit zerfiel der germanische Staat in Bezirke, die ohne Unterschied Gaue oder Hundertschaften (pagi. centenae) genannt wurden. Die Vorsteher derselben wurden vou der Volksversamm-luug gewhlt; der Staat (nicht der lteste des Geschlechts) bte die Straf-gewalt. Erledigte die Versammlung der Hundertschaft deren Geschfte besonders gerichtlicher Art, so fielen der allgemeinen Landesversammlung (die gleichbedeutend mit der Heeres- und Volksversammlung war), dem Ding, die gemeinsamen Volks- und Regierungsgeschfte zu.
Das Ding (Volksversammlung). Je nach Bedrfnis, alljhrlich wenigstens einmal, gewhnlich zur Zeit des Voll- oder Neumonds, ver-sammeln sich alle freien Männer zum Ding. Dingpflichtig ist jeder Wehr-haste, bewaffnet findet man sich ein. Die vornehmste Dpferfttte des Volkes ist Dingsttte. Es dauert einige Tage, bis alle versammelt sind. Priester hegen" die Versammlung, die sich nach Sippen und Hundertschaften aufstellt. Inzwischen haben die Fürsten, ltesten und Weifen Rat gepflogen.
Nach uraltem Brauche richtet ein Sprecher die Frage an den Priester, ob es die rechte Dingzeit und der rechte Ort fei, und ob man den Ding-frieden gebieten mge. Bejaht der Priester die Frage, fo wird das Ding gehegt, Pfhle werden rings um die Versammelten in den Boden ge-fchlagen und mit Schnren untereinander verbunden. Dann verkndet der Priester den Dingfrieden im Namen des Gottes Ziu und richtet das Wahrzeichen des Gottes, das an einen Speer gebundene Banner, auf. Wer jetzt eine Strung verursacht oder einen Frevel verbt, der vergeht sich gegen den Gott und mu schwere Strafe erwarten. Zuletzt spricht der Priester die Worte: Ich gebiete Lust (Gehr und Schweigen) und verbiete Unlust."
Dann werden die gemeinsamen Angelegenheiten: Wahlen, Rechtssachen, Beschlsse der Krieg und Frieden erledigt, die Genehmigung zu Zgen einzelner Fürsten erteilt, die jungen Männer durch berreichung des Speers wehrhaft gemacht und die Frage an die Volksgemeinde gerichtet, ob sie zustimme oder nicht: durch Aneinanderschlagen der Waffen stimmt sie zu, durch Murren lehnt sie ab.
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Die Germanen.
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Fr den Krieg wird einer der Fürsten zum Herzog erwhlt; nur bei den Ostgermanen hren wir von Knigen; man entnimmt sie der stirps regia, erhebt den Gewhlten auf den Schild und berreicht ihm den Speer als Wahrzeichen seiner Gewalt; aber er hat nicht zu befehlen, er wirkt durch Vorbild, nicht durch Amtsgewalt; man ehrt ihn durch eine freiwillig dargebrachte Gabe.
Die Fürsten umgeben sich mit einem Gefolge, das im Krieg eine Leibwache, im Frieden ein Ehrengeleit bildet. Die persnliche Freiheit des Kriegers wird durch die Gefolgschaft nicht geschmlert, denn sie be-ruht ans freiwilligem Vertrag zwischen Herrn und Mann; dieser ist Ge-horsam und Treue bis zum Tode schuldig, jener hat fr den Unterhalt seines Mannes zu sorgen. Das Gefolge dient nicht dem Vorteil des Landes oder Stammes, sondern nur dem Ruhme des Gesolgsherru. Wer ein groes Gefolge unterhielt, war deshalb oft zu Beutezgen gentigt.
c) Kriegswesen. Alle Freien sind wehrpflichtig. Im Kriege treten sie nach Sippen und Hundertschaften geordnet zum Heer zusammen. Sie kmpfen zu Fu nur die Fürsten und ihr Gefolge streiten bis-weilen zu Pferd und stellen sich vor dem Kampf zu einem groen keilfrmigen Schlachthaufen teberkopf") auf, der trotz oft mangel-haftet Bewaffnung des einzelnen Mannes durch den gewaltigen Druck der Masse den Sieg erzwingt. Fhren sie auf der Wanderung Weib und Kind und fahrende Habe mit, so schieben sie vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammen, in deren Ringe sie die Ihrigen und den Besitz bergen und auf die sie sich im Falle einer Niederlage zurckziehen. Wenn die Männer zum Sturm schreiten, erheben die Frauen den Zaubergesang, durch den sie ihre Männer gegen Gefahr feien und den Sieg herbeiziehen wollen.
d) Wirtschaftliche Verhltnisse. Das Haus des Germanen hat man sich noch sehr unvollkommen vorzustellen; es ist aus Holzwerk aufgefhrt, am Giebel ist hufig ein Pferdekopf befestigt. Gehft und Garten werden von einem Pfahlzaun umschlossen; auch das ganze Dors ist bisweilen eingehegt, mehr um das Vieh am Verlausen zu hindern und dem Raubwild den Zutritt zu wehren, als um einem feindlichen Angriff zu begegnen. Von dem Gehft des Freien unterscheidet sich die gerumige Halle des Fürsten oder Gesolgs-Herrn. rmere bauen bienenkorbhnliche Behausungen aus Flechtwerk und Schilf. Steinbau fhrten erst die Rmer ein. Frauen und Sklaven ver-fertigen, was man braucht; zuweilen bietet der Hndler aus dem Rmischen Reiche Schmuck oder Waffen, wohl auch Wein zum Tausche an. Viehherden und Beutestcke sind der Reichtum des Freien, Jagd und Krieg feine Beschftigung; Frauen und Sklaven bewachen das Vieh und bestellen den ihm zugewiesenen Anteil am Ackerland, oder er bergibt ihn einem Unfreien, von dem er einen Teil des Ernteertrages empfngt. Gebaut wurden Hafer, Gerste und Weizen, dazu einige Gemfe und Flachs. Feineres Obst fhrten die Rmer ein. An Haustieren hielt man unansehnliche, aber ausdauernde Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, von Geflgel besonders Gnse.
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Das Zeitalter der Hohenstaufen.
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Das Rittertum. In den Tagen der Hohenstaufen geno der Stand der Ritter das hchste Ansehen. Ritterheere waren es, die in das Morgen-land zogen, Ritterheere begleiteten die Könige auf ihren Romfahrten, deutsche Ritter wurden von diesen in Mittel- und Unteritalien zu Herzgen und Markgrafen erhoben, deutsche Ritter eroberten Preußen und Livland.
Man gehrte dem Stande nicht durch Geburt allein an, auch eine besondere Erziehung war dazu erforderlich, um in ihn einzutreten. War der Knabe von seinen Eltern an den Hof eines Fürsten gebracht und hier im Waffenhandwerk und feiner Sitte erzogen worden, so begleitete er spter als Knappe feinen Herrn auf einer Kriegsfahrt und erhielt zuletzt den Ritterschlag. Dieser hchste Ehrentag feines Lebens war von besonderer Weihe umgeben. Nachdem er in der Nacht vor der Kirche, in der die ihm bestimmten Waffen aufbewahrt wurden, Wache gehalten hatte, empfing er am anderen Morgen vorm Altare den Ritterschlag, den letzten Schlag, den er hinnehmen sollte, ohne ihn zu vergelten. Darauf wurden ihm Sporen, Helm, Harnisch, Schwert und Schild angelegt. In der Regel folgte dann ein Turnier. Dabei rannten die Ritter in Haufen aufeinander und brachen Lanzen miteinander, oder Einzelkmpfe wurden ausgefochten. Der Sieger empfing aus der Hand einer der zuschauenden Frauen den Preis. Kampf gegen die Unglubigen, Schutz der Witwen, Waifen und Kirchen, Treue gegen den Herrn waren die Pflichten, die der Ritter bernahm. Hatte er spter von seinem Herrn ein Burglehen empfangen, so verflo sein Leben auf der einsamen, auf einer Bergeshhe oder zwischen Wald und Sumpf gelegenen Burg in Stille und Einfrmigkeit; nur die Jagd und der Kriegs-zng oder der seltene Besuch fremder Ritter oder fahrender Snger bildeten eine Unterbrechung.
Das ritterliche Leben spiegelt sich in der hfischen Poesie. Die groen Epen Heinrichs von Veldeke, Hartmanns von Aue, Wolframs von Eschenbach und Gottsrieds von Straburg sind vom Geiste des Rittertums erfllt. Die Gedanken der staufischen Ministerialen der Kirche und Reich, Fürsten und Herren finden wir in den Liedern Walthers von der Vogelweide. Fahrende Snger bewahrten dem Volke feine alten Heldenideale, die den Merowingern und den Amehmgen im Charakter hnlicher sind als den Staufen und Welfen. Götter, Riesen und Zwerge ver-weben sich mit einem geschichtlichen Kern, altheidnische Zge treten neben christliche, germanische Vorzeit neben die Vlkerwanderung; da Attila und Theoderich nicht gleichzeitig gelebt haben, ist dabei ohne Bedeutung. Es entstehen volkstmliche Heldenlieder von Walther und Hildegunde, von Dietrich von Bern und Ermanarich, von Ortnit und Wolfdietrich, Alphart und König Rother; die andern berragend die Gudrun und das gewaltigste von allen, das Lied von der Nibelungen Not, das einzige Epos der Welt, das sich an Bedeutung neben die Homerischen Epen stellen lt. Von tief sittlicher Idee, echt deutsch von Gehalt, das Lied von der deutschen Treue; von gewin-nender Zartheit und Innigkeit in markigem Fortschreiten sich zu furchtbarer Schnheit erhebend: Kein Turm ist so hoch und kein Stein ist so hart, wie der grimme Hagen und die rachgierige Kriemhild."
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der sich Tiefe und Ernst der Gedanken mit einer unvergleichlich schpferischen Phantasie, ein reines Kindergemt und tiefe Religiositt mit liebevollster Natur-Beobachtung, offenem Auge fr die Welt und technischer Meisterschaft wundersam vereinigte. Begonnen hat Drer seine Laufbahn mit dem volkstmlichen Holz-schnitt. Wie gewaltig brausen seine apokalyptischen Reiter daher, die Pest, der Krieg, die Teuerung auf feurigen Rossen und als vierter auf drrem Klepper der Tod, alle, um nach der Weisung des Engels des Zorns ein Vierteil der Menschheit zu vertilgen! Und der Hllenrachen tut sich aus, die entsetzt Flie-henden, berrittenen zu verschlingen, voran auch darin ist Drer ehrlich den hchsten Herrn der Christenheit, den Kaiser! Sondern sich hier Vorder-, Mittel - und Hintergrund noch wenig voneinander ab, so berrascht in 84 die volle Tiefe der Bildwirkung und bei aller Gedrngtheit der Komposition ihre bersichtlichkeit. Erreicht wird dies durch klare Gruppenbildung (auf welchem Prinzip beruht die dramatische Mittelgruppe? vgl. 1 20, 31) und die volle Ausnutzung des Mondlichtes, das die Gestalten umspielt und aus dem Schatten des Waldes die Mordwerkzeuge der rohen Hscherschar hervorblitzen lt. Wer sich an der brutalen Roheit dieser Kriegsknechte stt, bedenkt nicht, da es Drer bitterer Ernst war um das Leiden und Sterben Jesu Christi: welch unsagbar traurigen Blick sendet der Gefangene unter Judas' verrterischem Ku gen Himmel! Von besonderem Reiz ist die Landschaft. Der vom Blitz zerschmetterte, der seine ste wie lebend ausstreckende Baum, jeder redet seine besondere Sprache. Im Hintergrund ruht Mondglanz aus Bergesgipfel und Wolke.
Auf das Phantastische (83) und das Dramatische (84) folgt der gedankenschwere Ernst des berhmten Kupferstichs Ritter, Tod und Teufel" (85). Zu dem geharnischten Ritter, der auf edlem Ro, die lange, fuchsschwanzgezierte Lanze geschultert, seines Weges reitet, gesellt sich in finsterer Waldschlucht der Tod und der Teufel. Der Tod, noch abschreckender als auf 83, hlt dem Ritter Stundenglas und Totenuhr vor; das Glcklein am Hals seines Gaules ist die Toten-glocke. Der Teufel, eine scheuliche Fratze, mit Hirsch- und Widderhrnern, den Schweinsrssel bleckend, greift mit seinen Krallen nach ihm. Unbekmmert reitet der Ritter frba, nur sein Ro hebt die Nstern. Wittert es den Totenschdel, an dem der Gaul des Todes schuuppert, oder gar die Nhe der beiden un-heimlichen Gesellen? Bleiben diese fr den Ritter unsichtbar? sieht er sie nicht, pder will er sie nicht sehen?
.85. Drer, Ritter. Tod und Teufel. Kupferstich (1513).
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Extrahierte Personennamen: Ernst Ernst Ernst Kupferstichs_Ritter
89. Hans Holbein d. I., Georg Gisze vom Stahlhof, London, 1532.
l Photographie Hanfstaengl.!
ie Drer, so stammte auch Hans Holbein aus einer freien Reichsstadt, Augsburg; der Vater Holbeins, Hans Holbein d. ., selbst ein bedeutender und angesehener Maler, ward auch sein Lehrer. Auch der junge Holbein schlo seine Wanderungen mit einem Aufenthalt in Oberitalien ab, um sich dann (1519) in Basel niederzulassen. Aus dieser Zeit stammt sein berhmter Totentanz. Die Zeiten waren ernst: die Reformationsbewegung mahnte zu innerer Einkehr, die Bauernkriege bedrohten Leben und Wohlstand. Mit beiender Ironie fat Holbein den Triumph des Todes als ein groes Fest auf, bei dem die Gerippe aus dem Beinhause zum Tanze aufspielen. Und dann beginnt der Tod in allen erdenklichen Gestalten mit jedem Stand, jedem Geschlecht, jedem Alter in seiner Weise den Tanz. Der Hausierer mit hochbepackter Kiepe, das Schwert an der Seite, er hat es eilig, im nchsten Dorf seine Waren anzubringen. Da packt ihn der Tod mit festem Griff. Er bittet: Nur dorthin noch la mich! Vergebens! Schon schreitet ein Gerippe die Brummgeige spielend nach der ent-gegengesetzten Richtung zum Tanze vorauf,' er mu folgen. Auch den gepanzerten Ritter ereilt der Tod auf freiem Feld. Als Landsknecht, Kettenpanzer und Brustharnisch um das Gebein schlotternd, bohrt er ihm mit grimmigem Hohn seine eigne Lanze rcklings durch den Leib; da hilft kein Fechten mit dem breiten Ritterschwert, es ist seine letzte Sonne, die dort
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bergang zur Neuzeit.
da er es jenem nicht mehr gleichtun konnte, mancher sank zum Wegelagerer herab (Stegreifritter"). Zur Zeit der Hohenstaufen war der Ritterstand der angesehenste im Reiche gewesen, jetzt war er auf den Reichstagen nicht einmal vertreten. Auch im Felde wurde er immer mehr entbehrlich, seit Maximilian die Landsknechte ausgebildet hatte. Gegen sie, die, mit der langen Lanze bewaffnet und nach Fhnlein geordnet, im Gleichschritt an-griffen, konnten die schwergepanzerten Ritter nichts ausrichten, zumal wenn zwischen den Heerhaufen Schtzen standen, die teils noch mit der Armbrust, aber auch schon mit der allerdings noch schwerflligen Feuerbchse be-waffnet waren. Unter den Kugeln der Kanonen sanken auch die strksten Mauern der Schlsser in Trmmer.
In den niederen Kreisen des Volkes, auf dem Lande wie in den Stdten, aus denen sich die Landsknechtsheere ergnzten, herrschte groe Unzufriedenheit; bei den Bauern, weil sie vielfach von ihren Herren mit neuen Abgaben oder Fronden bedrckt wurden, bei dem Stadtvolk, weil es den weiten Abstand der eigenen Lebenshaltung von der der reichen Brger tief empfand. Wiederholt suchten gefhrliche Bauernaufstnde den Sdwesten unseres Vaterlandes heim.
90. Die Entdeckungen. Bis zum Ende des Mittelalters hatten die aus dem Altertum bernommenen Vorstellungen der europischen Völker von der Gestalt, Gre, Beschaffenheit und Bewohnbarkeit der Erde nur wenig Bereicherungen oder nderungen erfahren. Die Ergeb-nisse der khnen Entdeckungsfahrten der Normannen im 9.10. Jahrhundert waren verloren gegangen. Um 860 waren sie von den Frer-infeln aus nach Island gekommen; 983 hatte sich Erik der Rote in Grn-land angesiedelt und von hier aus erreichten Bjrn und Eriks Sohn Leif die nordamerikanische Kste, die dieser wegen der dortigen wilden Reben Winland nannte. Durch Angriffe der Eskimo und Indianer, Krankheiten und mangelnden Zuzug gingen die Siedlungen wieder ein. In das Jahr 1347 fllt die letzte Kunde. Den Staaten und Stdten am Mittellndischen Meere aber lag mehr daran, die Handelswege nach Indien, der Heimat der kstlichen Gewrze, zu finden. Als aber die Trken Herren im Morgen-lande geworden waren, gab man die Hoffnung auf, auf dem geraden Wege nach Sdosten zum Ziele zu gelangen. Auch die Versuche, mit den mon-golischen Fürsten im Innern Asiens in Verbindung zu treten, die Ende des 13. Jahrhunderts die groartigen Reisen des Venezianers Marco Polo veranlagten, fhrten nicht zum Ziele. Seine Berichte enthielten fo viel Wunderbares, da sie bei den Zeitgenossen mehr Zweifel erweckten
als Anerkennung fanden.
Der grte Fortschritt, der berhaupt in der Erschlieung unseres Planeten gemacht werden konnte, ist den Spaniern und Portugiesen zu verdanken.
Das Ziel der Entdecker war Ostindien, die Heimat der Gewrze, die man bisher allein von den arabischen Hndlern der Levante bezog.
Die Portugiesen trieb auerdem noch die Hoffnung an, im Rcken der Mauren Marokkos das mythische Reich des Priesters Johannes auf-
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Leif Marco_Polo
Extrahierte Ortsnamen: Island Indien Asiens Ostindien Marokkos
Die Germanen im 1. Jahrhundert it. Chr.
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Eine grere oder geringere Anzahl bort Hundertschaften bildete die Vlkerschaft. Zu Neu- oder Vollmond trat die Volks-gemeinde, das Ding, bort Priestern gehegt, zusammen: zunchst zur Heerschau, wie denn die Teilnehmer bewaffnet kamen und in dieser Versammlung die jungen Leute fr wehrhaft erklrt wurden; sodann um Könige, Herzge, Huptlinge zu whlen; um der Krieg und Frieden zu beschlieen; endlich auch um Rechtsflle zu entscheiden. Der Volks-gemeinde stand in politischen Dingen die Entscheidung zu; die Zu-stimmung geschah durch Zusammenschlagen der Waffen. Der Rat der Huptlinge hatte das Recht der Vorberatung.
Könige finden wir in jener Zeit fast nur bei den Ostgermanen. Herzge whlte die Volksgemeinde nur fr die Dauer eines Krieges. Beamte Die Huptlinge, die bort der Volksgemeinde zur Leitung der Hundertschaften gewhlt wurden, gehrten jedenfalls zumeist dem Adel an; sie fhrten die Hundertschaft im Felde, leiteten die Hundertschafts-berfammlungen und sprachen Recht. Durch Geschenke der Volksgenossen wurden sie geehrt. Ihnen stand das Recht zu, sich mit einem Gefolge zu umgeben, einer Leibwache, die ihnen durch einen Treueid berpflichtet war, im Kampfe sie schtzte und dafr von ihnen unterhalten wurde und Geschenke erhielt.
Das Heer bestand aus den Freien, die smtlich wehrpflichtig Heer waren. Das nach Sippen geordnete Volk trat in der ^orm des Keils oder Eberkopfes zur Schlachtordnung an. Die meisten kmpften zu Fu; eine besonders tchtige Abteilung des Heeres bildete die mit Fu-kmpfern gemischte Reiterei. Die allgemeinste Waffe war die Frame, ein Holzschaft mit kurzer Eisenspitze; daneben fhrten sie im Feuer gehrtete Holzspeere, hlzerne Schilde, selten Schwerter.
Was die stndische Gliederung betrifft, so gab es, der die Masse Stnde der Freien herborragend, einen Adel, dem man die Huptlinge entnahm. Andrerseits gab es Unfreie, zumeist wohl Kriegsgefangene oder deren Nachkommen, teilweise auch Schuldknechte; sie wurden bim ihren Herren mit einem Stuck Land begabt, von dem sie einen in Naturalien bestehenden Zins leisteten; sie konnten freigelassen werden.
166. Die Wirtschaft der Germanen. Die Grundlage der germani-Wirtschaft schert Wirtschaft bildete auch jetzt noch die Viehzucht; in Herden bestand der wesentlichste Teil des Pribatbesitzes. Der Ackerbau war noch wenig entwickelt; der freie germanische Krieger hielt ihn fr seiner unwrdig und berlie die Bestellung des Feldes den Frauen und
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Philipps_Anfänge Philipps Philipp Philipp
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Italien fr Jahrhunderte lang mit dem deutschen Reiche verbunden. Adelheid bte unter ihrem Gatten, ihrem Sohne und ihrem Enkel groen ^Einflu auf die Regierung des Reiches aus. Daneben wirkte die Kaiserin mit Eifer fr das kirchliche Leben der Völker. Sie grn-dete zahlreiche Klster und Kirchen in Deutschland und Italien. Sie selbst zog sich im Alter in das Kloster Selz im Elsa zurck, wo sie i. I. 999 starb. Sie wird als Heilige verehrt.
18. Das Rittertum.
1. Der Ritterstand. In den Ungarnkriegen der Könige Heinrich und Otto hatte sich die Reiterei vorzglich bewhrt. Dadurch kam fortan die Kriegfhrung durch Reiter oder Ritter immer mehr in Brauch. Der Dienst zu Pferde erforderte aber eine lngere Ausbildung und eine kost-spieligere Ausrstung als der Dienst zu Fu. Wollte darum der König oder ein anderer Landesherr einen Ritter in seinen Dienst nehmen, so mute er ihm die Mittel zu seiner Ausrstung geben. Das geschah ge-whnlich in der Weise, da er dem Dienstmann ein Stck von seinem Grund und Boden leihweise, als sogenanntes Rittatehen, berlie. Aus diesen Dienstmannen entwickelte sich allmhlich der Ritterstand.
2. Die Erziehung und Ausbildung eines Ritters begann in frher Jugend. Mit 7 Jahren kam der Edelknabe als Page an den Hof eines andern Ritters. Hier lernte er hfische Sitte und bte sich in den Waffen und in der Musik. Im Alter von 14 Jahren wurde er feier-lich mit einem Schwert umgrtet und hie von nun an Knappe oder Junker. Mit 21 Jahren wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Ein fremder Ritter erteilte ihm den sog. Ritterschlag und bergab ihm ein Ro, die Waffen und einen Schild mit einem Wappen. Das war der schnste Tag im Leben des Ritters. Zur bung in den Waffen hielten die Ritter hufig Kampffpiele ab, welche man Turniere nannte. Dieselben wurden auf einem groen freien Platze in der Stadt abgehalten. Ringsum waren die Sitze der Zuschauer. Auf ein Zeichen mit der Trompete ritten die Kmpfer paarweise auf den Turnierplatz. Mit eingelegter stumpfer Waffe sprengten sie aufeinander los. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lanze an dessen Panzer brach, der war Sieger und erhielt eine goldene Kette oder eine Waffe als Preis.
3. Die Burgen. Die Wohnungen der Ritter hieen Burgen. Die Erbauung von Burgen begann zur Zeit der Normannen- und Ungarn-kriege. Sie dienten zur Verteidigung und zum Schutz der umwohnenden Bevlkerung. Nur die Könige und spter auch die kleineren Landes-Herren hatten das Recht, Burgen zu bauen. Die Verteidigung der Burg wurde einem Lehensmann bertragen. Unter seinem Befehl stand eine [Ub8s38880b08808888s888yes8e88688e888ese86seee
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