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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 56

1911 - Breslau : Hirt
56 Aus der Geschichte des Mittelalters. nach Attilas Tode das nrdliche Ungarn erobert und in harten Kmpfen mit den Gepiden endlich die Oberhand gewonnen. Ihr König Alboin war mit Rosamunde, der Tochter des letzten Gepidenknigs, vermhlt. 568 berschritt er die Alpen. Da der Kaiser, von den Persern bedrngt, sein Heer abgerufen hatte, war Italien von Verteidigern entblt. Da-her fanden die Langobarden nur in Pavia, das sich drei Jahre lang hielt, Widerstand. Die Stadt wurde spter zur Hauptstadt des neuen Germanenreiches erhoben. Die Langobarden waren noch Heiden; herrischer als die Goten, vertrieben sie die Einwohner von Haus und Hof oder machten sie zu Knechten. In langen Kriegen eroberten sie ganz Ober-und Mittelitalien, der Kaiser dagegen behauptete Rom, Ravenna und Unteritalien. Jahrhunderte hindurch erhielten sie noch Zuzug von Norden. So wurde Italien zerrissen: es wird im Norden germa-nisch, im Sden und Osten ostrmisch; bald geht der uerste Sden an die Araber verloren, so da die groen Gegenstze, die das ganze Mittelmeergebiet erfllen, in dem engen Rume der schmalen Halb-insel unmittelbar zusammenstoen. Entstehung und Ausbreitung des Islams. Die Entstehung einer neuen Weltreligion, des Islams (d. h. Ergebung in Gottes Willen), ist das grte und folgenreichste Ereignis der ganzen Periode. Die von Mohammed begrndete Religion gibt sich ihren Bekennern zugleich als genaue und endgltige Regelung des Rechtes und der Sitte. In dieser starren Geschlossenheit ihrer Gedankenwelt macht sie sowohl eine Weiterentwicklung von innen heraus als auch jede An-uherung an auenstehende Gedankenkreise unmglich. Wo der Islam siegreich wird, da verschwindet rmische Herrschaft, antike Sprache und Kultur, und die Bekenner des Christentums werden hchstens geduldet. Er tritt als religise Weltmacht neben die christliche Kirche, als politische neben das Kaisertum, das Arabische als Weltsprache neben das Lateinische und neben, ja spter an die Stelle des Griechischen. Als die Araber um 700 Europa betraten, waren hier noch alle Verhltnisse im Flu. Zwar die germanischen Stmme hatten in West- und Mitteleuropa feste Wohnsitze gefunden, aber die Slawen im Osten wanderten noch. Die auf dem Boden des ehemaligen Westrmischen Reiches angesiedelten Ger-manen waren Christen, stlich vom Rhein lebten Germanen und Slawen im Heidentum. Da in Europa einmal die christliche Religion siegreich sein wrde, war noch nicht entschieden. Fr den Westen und die Mitte des Erdteils ist ihre Herrschaft erst durch den Sieg Karl Martells im

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 30

1911 - Breslau : Hirt
30 Aus der Geschichte des Altertums. 4. Innere Zustnde im Rmischen Reiche. H 10. Aus der Sittengeschichte. Durch das Rmische Reich wurden alle Völker der Mittelmeerlnder in enge Beziehungen zueinander gebracht. Im Westen ntigte die kaiserliche Verwaltung die Provinzialen dazu, die lateinische Sprache fr den Gebrauch im Zivil- und im Militrdienst zu lernen, auch wurde die Annahme rmischer Tracht und Sitte begnstigt. Sehr allmhlich errang sich dann die Sprache in den verschiedenen Lndern die Herrschaft, am frhesten in Spanien und Afrika, im 4. Jahrhundert in Britannien, im 5. in Gallien. Im Osten dagegen behauptete sich das Griechische, das in der hellenistischen Zeit dort Wurzel gefat hatte; doch verschwanden die semitischen Sprachen sowie viele kleine Dialekte nicht aus dem Verkehr. Die Gegenstze der Nationalitten wurden zwar abgeschliffen, doch hrten sie nicht auf. Der Rmer legte seinen Stolz als Be-zwinger des Erdkreises nicht ab, der Grieche verspottete den schwerflligen Pomp und die Rcksichtslosigkeit seines Besiegers, er freute sich, da Rhodus und Athen die Sitze der feinen Bildung blieben und die gute Gesellschaft der die ganze kumene" hin das Hellenische bevorzugte. Phnizier und Syrer gingen als Kanslente durch die Welt und setzten auch an der Mosel ihren Gttern Denkmler mit Inschriften in heimischer Sprache. Lernend und empfangend standen die Barbaren, die im Reiche wohnten, den Kulturvlkern gegenber; da aber die tapferen Nationen, die Jllyrier und Thrazier, die linksrheinischen Germanen und die Gallier sowie die Spanier, immer ausschlielicher die Mannschaften fr die Legionen stellten, stieg mit den Diensten, die sie leisteten, auch ihre Bedeutung in dem Gemeinwesen. In Rom selbst schritt der Verfall des altrmischen Wesens fort. Deuten auch die Huser iu Pompeji und ihre Ausstattung auf eine gehobene Lebenseinrichtnng des Mittelstandes, so erhlt doch die rmische Gesellschaft durch den grellen Gegensatz zwischen der Lebens-Haltung der Reichen und der der Armen ihr Geprge. Die unerfreulichen Erscheinungen, die eine so ungleiche Verteilung des Nationalvermgens zu begleiten pflegen, alles Ma berschreitender Luxus, Verachtung der guten Sitte, Verweichlichung, Wohlleben, Lasterhaftigkeit wurden noch widerwrtiger, da sich hier die brutale Geringschtzung, ja vllige Verachtung des Nebenmenschen, die der Institution der Sklaverei anhaftet, und die blutigen Greuel der Zirkusspiele hinzugesellten. Zugleich zwangen despotische Kaiser auch den Reichsten und Vornehmsten, dem Freigelassenen, ja dem Sklaven, sobald ihre Gunst ihn emporgehoben hatte, unterwrfig zu begegnen, und vernichteten damit althergebrachte und wohlbegrndete Sitte. Schon in den Zeiten der Republik war die Verehrung der Götter des Staates zu einem uerlichen, inhaltlosen Dienste hinabgesunken. Seitdem wandte sich hoch und gering krassem Aberglauben und anslndi-schen, besonders orientalischen Kulten zu.

3. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 1

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Vlkergruppen. 1. Die Geschichte des Altertums, soweit es auf unsere Kultur einen bestimmenden Einflu ausgebt hat, spielt sich vornehmlich in den Lndern am mittellndischen Meere ab. Die Anfnge der antiken Kultur liegen in gypten und Vorderasien; ihre Haupttrger sind die Griechen und Rmer. Wir pflegen unter den rings um das Mittelmeer wohnenden Vlkern nach sprachlichen und anthropologischen Merkmalen drei Gruppen zu unter-scheiden: 1. Die Gruppe der nordafrikanischen Völker, zu denen die gypter gehren. 2. Die der Semiten, zu denen die Araber, die m e s o -p o t a m i s ch e n und die syrischen Völker, unter den letzteren die Hebrer und Phniker, zu rechnen sind. 3. Die der Jndoeuroper oder Jndogermanen: zu ihnen gehren in Asien die Arier, die sich in Inder und I r a n i e r scheiden, neben ihnen die Armenier und mehrere kleinasiatische Völker; in Europa die Kelten, Germanen, Slaven, die Jta-liker, die Griechen und die i l l y r i s ch e n und thrakischen Stmme. Reubauer-Rsiger, Lehrb. d. Gesch. Iii. Teil. B. Ausg. f. Gymnasien. 1

4. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 18

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechische Geschichte. Das Land der Griechen. Der Schauplatz der griechischen Geschichte ist das Land zu beiden Seiten des gischen Meeres und die Inseln dieses Meeres; infolge der Kolonisation traten dazu fernere Gebiete, insbesondere Sizilien und Unter-italien. 14. Land und Volk. Mythologie. Griechenland im eigentlichen Sinne ist das sdliche Stck der Balkanhalbinsel, von dem weit greren Nordstck durch seine reiche Gliederung und Kstenentwicklung sehr ver-schieden: ein Land, vorwiegend aus kalkigen Formationen bestehend, durchsetzt von hohen Gebirgen, zwischen denen nur wenige und meist kleine Ebenen sich ausbreiten, dazu arm an Regen, der im Sommer nur in geringer Menge fllt, und arm an Quellen; im Sommer versiegen seine Flsse vielfach. Durch die Jnselbrcke, die sich im Osten vorlagert, ist Griechen-land von vornherein aus enge Beziehungen zu Kleinasien hingewiesen: so hat denn das griechische Volk mannigfache Anregungen von der Kultur des Orients empfangen, um sie dann freilich auf das selbstndigste um- und auszubilden. Die Menge der Meereseinschnitte, die Nhe der Inseln haben ebenso wie der im allgemeinen magere Boden, der die wachsende Volksmenge nicht zu ernhren vermochte, das griechische Volk frh auf die See hinausgedrngt: die Griechen waren von Jeher ein See- und Handelsvolk. Die Zuteilung des Landes endlich ebenso durch die Einschnitte der See wie durch die zahlreichen und zum Teil hohen Gebirge hat zur Folge gehabt, da die Griechen immer in viele kleine Landschaften und Staaten zerspalten waren; in diesen haben sie ein unvergleichlich reiches Sonderleben entfaltet, aber die staatliche Einigung, der nationale Staat ist ihnen nicht beschieden gewesen. So hat die Landesnatur in wesentlichen Dingen die Entwicklung des Volkes beeinflut. Man darf hinzufgen, da in einem soviel mderen

5. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 100

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Griechische Geschichte. seinem Heere waren auch zahlreiche in Asien ausgehobene Krieger. Der indische König T axi l e s schlo sich an ihn an; am Flusse Hydaspes schlug er den König P o r o s , bei dessen Heere sich Kriegselesanten befanden, nahm ihn gefangen, lie ihm aber sein Reich. Am Flusse Hyphasis weigerten die Truppen den Weitermarsch. So lie Alexander denn hier 12 turmhohe Altre bauen und suhr aus einer neu erbauten Flotte den Indus hinab bis in den indischen Ozean, wo er dem Poseidon ein Opfer brachte. Dann lie er die Flotte unter seinem Admiral N e a r ch o s an der Kste hinfahren, um jene Gestade und den Handelsweg von Babylonien nach Indien zu er-forschen; er selbst zog mit dem Heere auf einem zweimonatlichen, furchtbar verlustreichen Marsche durch die Sandwste von Gedrosien (Belut-schistan) zurck. 73. Alexanders Regententtigkeit. Alexander vereinigte mit den Fhigkeiten des Kriegers und Feldherrn die des Herrschers und Organi-sators. Seine Herrscher st ellung war schon seit seinen Siegen der ttenun"* Dareios eine andere geworden: während er den Makedoniern gegenber der nationale König war, trat er den Asiaten gegenber in die Stellung des universalen, unumschrnkten, fufllig verehrten Herrschers ein, wie es die Perserknige gewesen waren. Er nahm fr seine Hoftage die persische Knigstracht und das persische Zeremoniell an und verlangte bei solchen Gelegenheiten die Kniebeugung (Vtqooyivvrjois). Der Unmut, der insolge-dessen unter den Makedoniern entstand, hatte schon frher zu Verschw-rungen gefhrt: Philotas, des Parmenion Sohn, wurde berfhrt, eine Verschwrung, um die er wute, nicht angezeigt zu haben, und wurde teils verdrngten, teils sich mit ihr vermischten. Das Denkmal ihrer ltesten Religion ist der Beda (d.h. das Wissen), an die Götter gerichtete Hymnen und Opfersprche, deren Sprache das Sanskrit ist. Die religisen Vorstellungen erfuhren eine starke Um-Wandlung durch die Entstehung desbrahmanismus, dessen Grundgedanken panthe-istisch und dem schroffe Kasteneinteilung, groe Macht der Priester - (Brahmanen-) Kaste, Ausbildung des Mnchtums, der Seelenwanderungslehre eigen sind. Der im sechsten Jahrhundert v. Chr. geborene Buddha (d. h. der Erleuchtete), der Spro eines vor-nehmen Geschlechts, der als Bettler die Welt durchwanderte, wurde der Begrnder einer neuen Religion, die Entsagung, Besiegung der Leidenschaften. Nchstenliebe von ihren Bekenner verlangt und im Nirwana, dem Erlschen aller Affekte und zuletzt des Da-seins, das hchste Ziel der Entwickelung sieht. Auch der Buddhismus aber ist heute vllig in uerlichkeiten verknchert. Brahmanismus, Buddhismus und verwandte Re-ligionen (z. B. die der Anhnger des Konfucius) umfassen heute in Vorder- und Hinterindien, China, Tibet, der Mongolei, Japan gegen 600 Millionen Anhnger, während zum Christentum sich heute etwa 550 Millionen, zum Islam 200 Millionen bekennen. >

6. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 14

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Orientalische Geschichte. umgab er die Stadt, zur Verteidigung gegen die vordringenden M e d e r baute er die medische Mauer. Neue Tempel, Prozessionsstraen, Brcken, Palste errichtete er in der Residenz, die sog. Grten der Semiramis sind sein Werk. Der Glanz der Knigsstadt ist berschwenglich gepriesen, aber die Sitten der Handelsmetropole waren so ppig, da Babel zum Namen fr sittenlose Grostdte wurde. Unter seinem dritten Nachfolger zeigte sich Babylon unfhig, den kriegerischen Nachbarn zu widerstehen. Der letzte König ist Nabonid, den die Priester erhoben hatten, er hat sich ohne Schwertstreich seinen Feinden ergeben; sein Sohn ist Belsazar, auf den die jdische Erzhlung den grenzenlosen Hochmut und die gottgefgte Vernichtung des uralten Reichs bertragen hat. Kyros, der Perser, eroberte 539 Babylon, die Bevlkerung zeigte nichts mehr von der Wehrkraft der Ahnen. Die iranischen Völker. 11. Die Jndogermanen. Nach nordafrikanischen und semitischen Vlkern tritt ein indogermanisches Volk auf den Schauplatz der Weltgeschichte; es grndet ein Weltreich, das vom Hindukusch bis zum Hellespont und bis zu den Nilkatarakten reicht. Da die indogermanischen Völker ursprnglich ein Einheits-volk gebildet haben, ist durch die vergleichende Sprachwissenschaft erwiesen worden, die in ihren Sprachen eine Reihe gemeinsamer Sprachwurzeln aufgefunden hat. Wo das Urvolk gesessen hat, ist nicht bekannt: vielleicht in dem Wald- und Steppengebiet der mittleren Wolga. Es war ein vorzugsweise viehzchtendes Volk; Rinder-, Schaf- und Ziegen-Herden waren sein wichtigster Besitz; einen nennenswerten Ackerbau besa es noch nicht und war darum auch wenig sehaft und leicht zum Wandern geneigt. Von Metallen war ihm nur das Kupfer bekannt; im brigen wurden die Gerte ans Stein gefertigt. Es gliederte sich nach Familien und Geschlechtern; auer dem Geschlechtszusammenhang gab es keine staatliche Organisation. Als die Bevlkerung wuchs, wurden immer neue und entferntere Weidepltze aufgesucht; durch die rumliche Trennung entstand eine Schei-dung des Urvolkes in mehrere Bestandteile, deren Dialekte sich zu selbstndigen Sprachen entwickelten. 12. Die Jranier. Der asiatische Zweig der Jndogermanen, die Arier, hatten sich in zwei Teile gespalten. Whrend die Inder durch den Kabulpa in das Pandschab einbrachen, hatten sich andere Stmme

7. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 14

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 kregent, der die verfallenen Bewsserungskanle und Deiche Babyloniens . wiederherstellte und die Hauptstadt Babylon ungemein vergrerte und verschnerte; er befestigte die Stadt durch eine gewaltige doppelte Mauer; zugleich sicherte er das Land durch die medische Mauer nach Norden. Aber nach seinem Tode verfiel das babylonische Reich schnell; 539 539 nahm Kyros, der Perserknig, Babylon. Die indogermanischen Völker Asiens. 9. Die Jndvgermanen. Nach nordafrikanischen und semitischen Vlkern tritt ein indogermanisches Volk auf den Schauplatz der Weltgeschichte, die Perser. Sie grndeten ein W e l t r e i ch, das vom Hindukusch bis zum Hellespont und bis zu den Nilkatarakten reichte. 3"dogerman. Da die indogermanischen Völker ursprnglich ein Volk von ein-heitlicher Kultur gebildet haben, ist durch die vergleichende Sprachwissen-schft erwiesen worden, die in ihren Sprachen eine Reihe gemeinsamer Sprachwurzeln ausgefunden hat. Das Urvolk war ein Volk von Vieh-Zchtern, das aber auch die Anfnge des Ackerbaus kannte. Es besa Herden von Rindern, Schafen und Ziegen und verwandte bereits den Hund zur Bewachung des Viehs; auch das Pferd war gezhmt, wurde aber nur zum Ziehen verwandt. Gerste, Weizen und Hirse wurden angebaut. Man verstand zu spinnen und zu weben. Von Metallen kannte man nur das Kupfer; im brigen wurden die Gerte aus Stein, Knochen oder Holz hergestellt (vgl. 1 der die jngere Steinzeit). Das Gewerbe stand auf der Stufe des Hausfleies, da von den Familiengliedern selbst die Wohnung gebaut, die Woll-kleidung gefertigt, Gefe aus Ton gebrannt, Handwerkszeug und Waffen hergestellt wurden. Der Handel war ein Tauschhandel, wobei Vieh die Stelle des Geldes vertrat, und beschrnkte sich auf solche Gegenstnde, die man nicht selbst erzeugen konnte. Das Volk gliederte sich nach Familien und Geschlechtern; in der Familie galt die unbeschrnkte Gewalt des Hausherrn. Die Toten wurden be-stattet oder verbrannt. Heimat Wo das Urvolk gesessen hat, lt sich nicht genauer bestimmen; frher hat man Asien fr seine Heimat erklrt, jetzt denken die meisten Gelehrten an Europa. Jedenfalls darf man sich seine Heimat nicht auf einen engen Raum beschrnkt vorstellen; die Jndogermanen dehnten sich frh der ein weites Landgebiet aus, das sich wohl von dem Wald-und Steppengebiet des mittleren Rußland nach Mitteleuropa hinein

8. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 17

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die indogermanischen Völker Asiens. 17 11. Die Jranier. Die arischen Stmme, die sich nach Iran gewandt hatten, wurden dort aus Nomaden zu einem sehaften Volke, das zwar das Reiten und Bogenschieen der alles schtzte, zugleich aber den Boden bebaute und durch knstliche Bewsserung und durch An-Pflanzung von Fruchtbumen den Steppen und Salzwsten der regen-armen Hochflche Raum abzugewinnen versuchte. Als Stifter der iranischen Religion erscheint Zarathuschtrareligion (Zoroaster), der meist um 800 v. Chr. angesetzt wird. Das heilige Religionsbuch der Jranier ist das A v e st a, das freilich erst zur Zeit der Sassaniden, die im 3. Jahrhundert n. Chr. das neupersische Reich grndeten, zusammengefat worden ist, in dem aber wichtige Stcke von weit hherem Alter sind. Die iranische Religion wurde bestimmt durch den Gegensatz von Gottheiten des Lichts und der Finsternis, der Wahr-heit und des Truges, der Kultur und der Unkultur; Ahuramazda (Ormuzd) ist der Gott des Himmels, der an der Spitze seiner Geister den Kampf fhrt gegen Angram anjusch (Ahriman) und seine bsen Geister, die Devas. In diesem Kampfe mu der einzelne Mensch Partei ergreifen, er mu sich vom Unsauberen und Unreinen fern halten, die Wahrheit sagen, die Kultur des Bodens frdern. Unter den brigen Gttern ist vor allem der jugendliche Lichtgott M i t h r a zu erwhnen, der vornehmlich als Sonnengott verehrt wurde, und dessen Dienst in der Zeit der rmischen Kaiser von den Legionen bis zu den Ufern des Rheins getragen wurde. Das Feuer war als Symbol der Reinheit heilig. Die Priester, Magier genannt, schlssen sich zu einer erblichen Kaste zusammen. 12- Das Perserreich. Das erste Volk Irans, das eine geschicht- Die Weder liche Rolle spielte, waren die M e d e r, die im nordwestlichen Teile von ^ran wohnten, und deren Hauptstadt Ekbtana war; sie zerstrten unter ihrem König Kyaxres Ninive und grndeten ein Reich. Aber unter der Regierung des medischen Herrschers A st y a g e s schttelte der ihm bisher untertnige Perserknig K y r o s (Kurusch) aus dem Geschlecht Kyws der Achmeniden das Joch der M e d e r ab und unterwarf sie. Dann"" 529 wandte er sich gegen das Reich der L y d e r, die unter der von G y g e s um 700 gegrndeten Dynastie einen groen Teil von Kleinasien, dabei auch die griechischen Kolonien an der Westkste sich untertnig gemacht hatten. Krsos von Lydien, der vor dem Feldzug das delphische Orakel befragt hatte, wurde, da ihn seine Verbndeten, Amasis von gypten, der König von Babylon und die Spartaner, nicht untersttzten, Neubauer, Lehrbuch der Geschichte. Iii. Teil. 27. Aufl. 2

9. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 15

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die indogermanischen Völker Astens. 15 erstreckte. Die Teile des Volkes wiesen frh starke sprachliche und Stammesverschiedenheiten auf, die sich bei wachsender rumlicher Tren-nung zu nationalen Verschiedenheiten ausbildeten. Aus den Ursitzen wanderten die Arier, die sich dann in Inder Jndogennan. und Jranier schieden, nach dem Tieflande des Indus und Ganges und nach Iran. Andre Stmme, Griechen, Jllyrier, Thraker wandten sich nach der Balkanhalbinsel, von wo die Phryger und Ar-menier sich der die Meerengen nach Kleinasien und Armenien vor-schoben. Die I t a l i k e r besiedelten die Apenninhalbinsel. Die K e l -t e n, die lange auch groe Teile des jetzigen Sddeutschland inne hatten, besetzten Gallien, die grobritannischen Inseln, einen Teil von Spanien und Oberitalien. Die Germanen nahmen Niederdeutschland, Dne-mark und den grten Teil Skandinaviens ein. stlich von ihnen wohnten Letten und Slawen in der weiten osteuropischen Tief-ebene. berall trafen diese Völker auf Urbewohner, die sie besiegten und mit sich verschmolzen. Die europischen Jndogermanen sind dazu berufen gewesen, die hchste und reichste Kultur von allen Vlkern hervorzubringen und sie auf der ganzen Erde zu verbreiten. 10. Die Inder. Der asiatische Zweig der Jndogermanen, die Arier, teilte sich in zwei Teile. Die Inder brachen durch den Kabulpa in das Pandschab ein und eroberten, von dort allmhlich vordringend, einen groen Teil der Halbinsel. Sie bildeten eine Reihe von Staaten; im Laufe der Zeit vermischten sie sich mehr und mehr mit der dunkelfarbigen Urbevlkerung. Das lteste Denkmal ihrer Literatur, berhaupt das lteste Literaturwerk eines indogermanischen Volkes, ist das V e d a, d.h. das Beda Wissen, eine Sammlung von Bchern vornehmlich religisen Inhalts. Hymnen, Gebete, Lieder, Zaubersprche, deren Sprache das Sanskrit ist, und dessen lteste Teile aus der Mitte des zweiten Jahrtausends stammen. Unter den Gttern, die das Veda kennt, nehmen Jndra, der gewaltige, heldenhafte Krieger, und der weise und reine Varuna, der Schtzer der sittlichen Ordnungen, die erste Stelle ein. Die mytho-logischen Vorstellungen der lteren Zeit erfuhren eine Vertiefung und Umgestaltung durch das philosophische Denken, das vor allem dem erb-lichen Priesterstand der B r a h m a n e n oblag und zu pantheistischen Brahmams. Anschauungen fhrte. Gott und Welt erscheinen als eine Einheit; die Aufgabe der einzelnen Menschen ist, sich nachdenkend und anschauend bis

10. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 16

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ig Geschichte des alten Orients. zum Erlschen des Selbstbewutseins, ganz in diese Einheit zu versenken. Mit diesen Anschauungen verbindet sich der Glaube an die Seelen-Wanderung. Buddhismus Eine neue Periode in der religisen Entwicklung Indiens hob an, als im 6. Jahrhundert vor Chr. Buddha (d. h. der Erleuchtete) auf-trat. Er entstammte der adligen Kriegerkaste, verlie aber Heimat und Wohlleben und wanderte als Asket und Lehrer durch die Lande. Ihm war die Welt eine Welt des Leidens, das man berwand durch Besiegung der Leidenschaften; Versenkung in die Erkenntnis des Weltzu-sammenhangs, Entsagung, Nchstenliebe verlangte er von seinen Anhngern; im Nirwana, dem Auslschen des Selbst, verhie er ihnen die schlieliche Erlsung. Die indische Religion hat die erreichte Hhe nicht behauptet. Der Buddhismus verkncherte zu grober uerlichkeit. Zugleich wuchs der Polytheismus, wie er dem religisen Bedrfnis der Massen entsprach, mchtig empor und verschmolz mit Vorstellungen, die dem Brahmanis-mus entstammten, zu der heute herrschenden Volksreligion des Hin- Hiitduismus d u i m u s.1) Unter den zahllosen Gttern, die dieser kennt, sind neben Brahma, der Verkrperung der Weltseele, vor allem Wischnu, der in zahlreichen Gestalten erscheint, und Siwa, der Gott der Zerstrung, zu nennen. In wildem, leidenschaftlichem Kultus werden sie verehrt. Die Inder haben eine groartige philosophische und poetische Literatur hinterlassen. Von der Hhe ihrer Kunstttigkeit zeugen gewaltige Tempel, die eine reiche, ppig ausschweifende Dekoration tragen. In ^oberet* politischer Beziehung haben sie es nie zu einer Einheit gebracht. Im 4. Jahrhundert vor Chr. fiel Alexander in Indien ein, kam aber nur bis zum Flusse Hyphasis. Im 5. Jahrhundert n. Chr. wurde Indien von den Hunnen erobert und bildete eine Zeitlang einen Teil des Hunnenreichs, bis es sich befreite. Seit etwa 1000 n. Chr. drangen trkische Volker in das Land ein, die den Islam mit sich brachten und verbreiteten, den ganzen Norden unterjochten und mehrere Staaten bildeten. Auf die trkische Fremdherrschaft folgte im 16. Jahrhundert die der Mongolen; der Gromogul beherrschte ein mchtiges Reich. Im 18. Jahrhundert, als die mongolische Herrschaft verfiel, wurde Indien ein Besitz der Englnder. 1) Heute umfassen Hinduismus, Buddhismus und verwandte Religionen (z. B. die der Anhnger des Konfuzius) in Vorder- und Hinterindien, China, Tibet, der Mongolei, Japan gegen 600 Millionen Anhnger, während sich zum Christentum etwa 550 Millionen, zum Islam 200 Millionen bekennen.
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