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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 166

1911 - Breslau : Hirt
166 Deutsche Geschichte im Mittelalter. bhmischen Edeln lieen ihn Papst und Kardinle verhaften, verhren und schlielich ffentlich zum Feuertode verurteilen. Hus erlitt den qualvollen Tod mit Seelengre, trotz wiederholter Aufforderung zum Widerruf, seiner berzeugung treu. Ein Jahr darauf folgte ihm sein Freund Hieronymus von Prag auf den Scheiterhaufen. Die Einheit der Kirche war wiederhergestellt, die bhmische Ketzerei gerichtet worden, nur das Werk der Reform blieb liegen; Martin V. hat jeden ernstlichen Versuch dazu vereitelt. 3. Die Angriffskriege der Slawen gegen die Deutschen. Hatten sich die Deutschen bisher auf Kosten der Slawen im Osten ausgedehnt, so wiesen diese jetzt nicht nur die Angriffe zurck, sondern er-oberten groe, schon germanische Gebiete. Die strksten Gegner waren die Polen und die hussitifcheu Tschechen. 84. Der Krieg des Knigs Ladislaus Jagello gegen den Deut-schen Orden. Im 14. Jahrhundert hatte der Deutsche Orden in Preußen unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode (13511382) seine glnzendste Zeit. Herrliche Städte blhten in seinem Gebiete auf; Dauzig wurde mit Venedig verglichen. Auf der fruchtbaren Erde im Delta der Weichsel saen wohlhabende Bauern; auch war ein deutscher Adel im Lande entstanden, der sich des Besitzes ausgedehnter Gter er-freute. Der Orden hatte das Land in Komtnreien eingeteilt; jeder Komtur regierte mit zwlf Brdern das ihm untergebene Gebiet. Nirgends gab es einen Herrsch ersitz im ganzen Norden Europas, der sich an Gre und Pracht mit dem des Hochmeisters auf der Marienburg vergleichen konnte. Aber allmhlich lie die strenge Zucht im Orden nach. Die Ritter verwilderten und wurden wegen ihres bermtigen Betragens und ihrer Sittenlosigkeit im eigenen Lande gehat. Als dann auch die Litauer das Christentum annahmen, konnte der Orden dem Hauptzweck, dem er ursprnglich gedient hatte, der Bekmp-sung der Unglubigen, nicht mehr leben. Er wandte sich der Hebung der wirtschaftlichen Kultur seines Staates zu. Infolge der Abgaben, die er von den Unterworfenen erhielt, und des ihm vom Papste verliehenen Privilegiums, mit seinen Uberschssen an Landesprodukten Handel treiben zu drfen, wuchs sein Reichtum be-deutend. Fr die Zucht unter den Brdern lag darin kein Vorteil. Sie lie sehr bald nach, und der Ordensritter, einst wegen seines harten und entsagungsvollen Kampfes gegen die Unglubigen ein leuchtendes Vorbild fr den deutschen Adel, wurde wegen seines ausschweifenden Lebens berchtigt. Der landsssige Adel war unzufrieden, weil er an der Regierung des Landes keinen Anteil geno und der Orden seine Shne nicht aufnahm. Ebenso empfanden die Städte den Ausschlu von Regierungsangelegenheiten schmerzlich. Die Danziger aber waren auerdem darber erbittert, da der Orden mit solchen Produkten, mit denen sie selbst hauptschlich Handel trieben, Getreide, Holz, Bienenwachs u. a., auf den auswrtigen Mrkten

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 167

1911 - Breslau : Hirt
Die Angriffskriege der Slawen gegen die Deutschen. 167 mit ihnen in Wettbewerb trat. Die Unzufriedenheit mit dem Ordensregiment bestimmte die Ritterschaft, sich zu einem geheimen Bunde, dem Eidechsenbunde, zusammenzutun und mit dem König von Polen Fhlung zu suchen. Als berdies der Grofrst Ladislaus Jagello von Litauen durch feine Vermhlung mit der Erbin von Polen beide Reiche vereinigte, fah sich der Orden von dieser aufstrebenden Macht umklammert und bedroht, die das Mndungsgebiet der Weichsel in Besitz nehmen wollte, um an dem Ostseehandel regeren Anteil nehmen zu knnen. Um die Neumark, die Jobst von Mhren zum Verkauf anbot, bewarben sich Ladislaus und der Orden. Der Hochmeister brachte sie schlielich an sich, da er ihrer notwendig bedurfte, um sich die Verbindung mit dem Reiche zu erhalten. Im Jahre 1410 kam die lange bestehende Feindschaft im offenen Kriege zum Ausbruch. Bei Tannenberg wurde der Hochmeister vollstndig geschlagen. Es war der erste Sieg des Slawentums der das Deutschtum, dessen bergewicht die Slawen schon lngst mit natio-nalem Ha und feindlichem Ingrimm ertragen hatten; er lhmte die gesamte deutsche Kultur des Ostens und machte ihrem siegreichen Vordringen ein Ende. Die meisten Ordensburgen wurden dem König bergeben, nur die Marienburg wurde durch den Komtur Heinrich von Plauen ge-rettet, der die Stadt Marienburg niederbrannte und das Volk in die Burg aufnahm. Alles ringsum verlie den Orden, aber die Marienburg wurde nicht genommen. Ladislaus gab endlich den Kampf auf, und im ersten Thorner Frieden 1411 erhielt der Orden gegen hohes Lsegeld noch einmal das verlorene Land zurck. Da aber die von dem Hochmeister Heinrich von Planen geplanten Reformen der Ordensverfassung nicht durchgefhrt wurden, wuchs die Un-zusriedenheit der Untergebenen mit dem Orden, und in der Mitte des Jahrhunderts brach ein langjhriger Krieg in Preußen aus. Polen mischte sich herein und erhielt im zweiten Thorner Frieden (1466) Westpreuen mit der Marienburg und das Ermeland. Der Orden nahm Ostpreuen vom Polenknig zu Lehen; der Hochmeister residierte fortan in Knigsberg. 85. Die Hussitenkriege (14201436). Furchtbarer noch als dieser Angriff im Nordosten waren die Kriege der Bhmen. Sie waren der die Verbrennung ihres Predigers Johann Hus gegen das Konzil und den Kaiser tief erbittert, und die Reformpartei gewann immer mehr Boden unter ihnen. Als Wenzel 1419 infolge eines Aufruhrs in Prag vom Schlage gerhrt pltzlich starb und der einzige noch lebende Luxem-burger, sein Bruder Siegmund, die Regierung bernehmen sollte, brach der Aufstand aus, zu dessen Bekmpfung Siegmund das Kreuz pre-digen lie. Dabei stellte sich heraus, da sich das alte Ritterheer vollstndig berlebt hatte. Der einugige, spter durch einen Schu ganz erblindete kriegskundige Johann Ziska (+ 1424) verstand es, aus den bh-mischen Bauern ein nationales, festgeschlossenes, zweckmig bewaffnetes

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 142

1911 - Breslau : Hirt
142 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Nach einigen Jahren berschritten die Ritter, von Kreuzfahrern aus dem Reiche untersttzt, den Flu und legten die erste Burg auf dem rechten Ufer an. Sie wurde im Sommer notdrftig befestigt und mit einigen Rittern besetzt. Sobald im folgenden Jahre die Kreuzfahrerscharen ein-getroffen waren, wurde von dem gewonnenen Platze aus eine neue Er-oberung unternommen und eine zweite Burg errichtet. Aus den zuerst nur notdrftig befestigten Bollwerken entstanden allmhlich mchtige steinerne Reval [Riga Kurland imemel Knigsberg Oanzig rmarienburq J Hchst! 130t1w / < Tannenberq ^ 6 x inn .. . (ulmj^r. 1112 /"' Gebiet des Deutschen Ordens. Burgen. So schritt der Orden Jahr fr Jahr vorwrts, doch unter-warf er Preußen weniger durch Schlachten als durch planmige Be-siedlnng mit deutschen Bauern und Brgern. Schon nach wenigen Jahren erreichte er, die Weichsel abwrts ziehend, die Ostseekste. 1237 ver-einigte sich der Schwertritterorden nach einer schweren Niederlage durch die Livluder mit dem Deutschen Ritterorden. Whrend eines furchtbaren Aufstandes, der um die Mitte des Jahrhunderts ausbrach und mehrere Jahrzehnte dauerte, wurden die Preußen fast ausgerottet. Die Reste, die sich unterwarfen, wurden verpflanzt und mitten unter deutschen Kolonisten angesiedelt. Diese groen Erfolge konnten nur unter der Teilnahme der ganzen Bevlkerung im Deutschen Reiche erfochten

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 141

1911 - Breslau : Hirt
Die Besiedlung des Ostens. 141 Ungarn in eine menschenleere Wste, die andern zogen unter Batu Khan auf Schlesien zu. berall flchteten die Bewohner bei ihrem Herannahen. Das ganze Abendland zitterte; Kreuzprediger riefen gegen das wilde Volk zu den Waffen. Heinrich der Fromme von Niederfchlesien stellte sich mit seiner Ritterschaft dem schrecklichen Feind entgegen, fiel aber mit dem Kern seines Heeres auf der Walstatt" iwie das Dorf, das um die Gedchtnis-kapelle entstand, genannt wurde) bei Liegnitz unter den Lanzen und Pfeilen der furchtbaren Horden. Diese wandten sich wider Erwarten zurck. Der Todesmut der stahlbewehrten Franken" schreckte sie ab. 2. Die Eroberung des Nordostens. Die Eroberung und Kolonisa-tion des Nordostens ist nicht durch Fürsten, sondern durch die beiden Ritterorden, die Schwertritter und die Deutschherren, vollzogen worden. Sie begann in den heutigen baltischen Provinzen des Russi-schen Reiches. a) Die Schwertritter in Livland. Der Mnch Albert aus dem Kloster Segeberg in Holstein hatte das Bistum Riga in Livland ge-grndet; um sich gegen die Feindseligkeiten der Bewohner des Landes zu schtzen und die Mission weiter auszubreiten, rief er 1202 den Orden der Schwertritter ins Leben, dem viele westflische Herren beitraten. Damals besuchte der deutsche Kaufmann bereits den Peterhof zu Now-gorod am Jlmensee und trieb Handel die Dna aufwrts. Unter dem Schutze des Ordens wurde Livland mit Deutschen besiedelt. b) Der Deutsche Ritterorden in Preußen. Nun galt es, das Zwischenland zwischen dem deutschen Osten und dem deutschen Westen der Ostseekste zu unterwerfen. Von den Mndungen der Weichsel bis zu denen der Memel hin wohnten die heidnischen Preußen. Adalbert von Prag, der Freund Ottos Iii., hatte den Versuch, ihnen das Kreuz zu predigen, mit dem Tode gebt, und auch spter waren die Missionare von ihnen zurckgewiesen worden. Im 13. Jahrhundert nahm Bischof Christian aus dem Kloster Oliva die Mission wieder auf und wurde von dem Herzog Konrad von Masovien untersttzt. Da auch jetzt der Erfolg ausblieb, wandten sich beide hilfesuchend an den Hochmeister des Deutschen Ritterordens, Hermann von Salza, den Freund Friedrichs Ii. Whrend der Belagerung von Akkon (1190) hatten norddeutsche Kreuzfahrer, darunter Kaufleute aus Bremen und Lbeck, nach dem Vor-bilde des Templer- und des Johanniterordens einen deutschen Orden zu Schutz und Pflege deutscher Pilger gegrndet, den Orden der deutschen Herren zu Sankt Marien in Jerusalem". Da er sich im Morgen-lande neben den alten und reichen Orden nicht recht entfalten konnte, folgte Hermann von Salza bereitwillig der Aufforderung, die aus dem fernen Weichsellande zu ihm kam, und schickte den Landmeister Hermann Balk mit einigen Brdern nach Masovien. Diese bauten an dem Weichselknie, Thorn gegenber, die erste Burg. Der Herzog Konrad schenkte dem Orden das Knlmerland und alle Gebiete, die dieser erobern wrde; Friedrich besttigte die Schenkung und verlieh ihm frstliche Rechte.

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 50

1912 - Trier : Disteldorf
50 ihm, die Burgen der Raubritter zu erobern und so Ruhe und Sicher-heit in das Land zu bringen. 5. Die Nachkommen Friedrichs regierten nahezu 300 Jahre als Kurfrsten in Brandenburg. Die Erbfolge wurde im Jahre 1476 durch das Hohenzollerusche Hausgesetz" geregelt. Danach sollte die Mark Brandenburg stets ungeteilt dem ltesten Sohne des Markgrafen oder dessen Erben zufallen. Eine grere Bedeutung erlangte die Mark aber erst im 17. Jahrhundert. Damals waren die Hohenzollern durch Erbschaft in den Besitz der Herzogtmer Preußen, Cleve und Mark gekommen. Der Staat hatte dadurch nicht nur einen bedeutenden Ge-bietszuwachs erhalten, sondern dehnte sich auch seiner Lage nach der das ganze nrdliche Deutschland aus. Fr die zuknftige Entwicklung des Staates hat das Herzogtum Preußen eine besondere Bedeutung erlangt. 6. Das Herzogtum Preußen. An den Ufern der unteren Weichsel, Pregel und Memel wohnte in alter Zeit das Volk der Preußen, das bis ins 13. Jahrhundert der Einfhrung des Christentums hartnckigen Widerstand entgegengesetzt hatte. Da gab im Jahre 1230 der deutsche Kaiser, uuter Zustimmung des Papstes, dem deutschen Ritterorden den Auftrag, einen Kreuzzug zur Bekehrung der Preußen zu unternehmen. Alles eroberte Land sollte dem Orden als selbstndiges und unabhngiges ^Herzogtum zugehren. In fnfzigjhrigem Kampfe gelang es endlich den Rittern, das tapfere Preuenvolk zu bezwingen und zur Annahme des Christentums zu führen. Durch zahlreiche Einwanderungen aus Deutschland erlangte die deutsche Bevlkerung bald das bergewicht. So hat der Orden das Verdienst, hier neben dem Christentum eine mchtige deutsche Kolonie gegrndet zu haben. Bald nach der Eroberung des Landes verlegte der Hochmeister des Ritterordens seinen Sitz nach der neugegrudeten Marienburg a. d. Nogat. Unter der Herrschaft der fleiigen Rittermnche folgte nun fr das Land ein Jahrhundert der Blte und des Wohlstandes. Das erregte den Neid und die Eroberungssucht des Nachbarvolkes der Polen. Es kam zu schweren Kmpfen, in welchen die Ritter zuletzt unterlagen. Der Orden mute Westpreuen an Polen abtreten; Ostpreuen blieb zwar im Besitz des Ritterordens, aber der Hochmeister mute den Polenknig als Oberherrn anerkennen. Von jetzt ab war Knigsberg die Hauptstadt des Landes (1466). Im Jahre 1525 trat der Hochmeister des Ordens zur Lehre Luthers der und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum mit erblicher Thronfolge. Als dann 1618 der letzte Herzog ohne Erben starb, fiel das Herzogtum Preußen an seinen nchsten Verwandten, den Kurfrsten Johann Sigismund von Brandenburg. [B883ss8e883@8s8383s80b88ssesss80ss88sesee8[]

6. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 120

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
120 Dns Zeitalter der zunehmenden Auflösung des Reichs. 1273 — 1519. Stellung ein; der schwedische Handel ging verloren, ebenso der russische, seit die Ostseeprovinzen in den Besitz der Schweden und Polen übergingen (vgl. § 103). Der Heringsfang in Schonen, der für die Hanse lebhaften Handelsverkehr und gute Einnahmen gebracht hatte, fiel weg, seit sich die Heringszüge den Küsten der Nordsee zuwandten. Besonders wichtig war es, daß England, seit die französischen Kriege und die ihnen folgenden dreißigjährigen Bürgerkriege der weißen und roten Rose zu Ende gegangen waren, unter dem Königshause der Tudors die kaufmännische Herrschaft der Hanse abzuschütteln suchte, bis schließlich Elisa-Wettbewerbrbeth ihre Privilegien aufhob. Ja, englische und besonders hol-Engäder ländische Kaufleute traten mit den Hanseaten auf dem Gebiete des Ostseehandels selbst in erfolgreichen Wettbewerb. Daß die Hanse aber in diesem Kampfe allmählich den kürzeren zog, lag vornehmlich daran, daß sie des starken politischen Rückhalts entbehrte; in einer Periode, in der sich die Entwickelung von der Stadtwirtschaft zur Volkswirtschaft vollzog, hätte der deutsche Handel des Schutzes eines starken ^Mangkl^ Staatswesens bedurft; während aber im Norden nationale Staaten ent-Schutzes. standen, war das deutsche Königtum machtlos oder hatte zu wenig Sinn für das große Ganze, um die Interessen des deutschen Handels wahrzunehmen. § 103. Der deutsche Ordensstaat. In dieselbe Zeit wie die höchste Blüte der Hanse fällt die des deutschen Ritterordens. De-okwert- Um die ersten christlichen und deutschen Ansiedelungen in L i v l a n d, insbesondere das eben gegründete Riga zu schützen, war zu Beginn des dreizehnten Jahrhunderts der Orden der Schwertritter geschaffen worden, dem auch die Eroberung von Esthland gelang: damals wurde die deutsche Herrschaft in den Ostseeprovinzen begründet. Bald darauf bcto'rbeni f°We der Deutschmeister Hermann von Salza (vgl. §79) dem staates. Rufe des polnischen Herzogs von Masovien, die heidnischen Preußen, die mit den Polen in fortwährendem Grenzkrieg lebten, zu unterwerfen und zu bekehren, und sandte im Jahre 1226 die ersten Deutschritter an die Weichsel. Nun entstanden in dem sumpfigen Waldland die Burgen Thorn, Kulm, Marienwerder, Elbing, später Königsberg; dieses trägt seinen Namen nach Ottokar von Böhmen, der einen Kreuzzug nach Preußen machte. Der Schwertorden vereinigte sich indessen mit dem deutschen Orden. Nach Besiegung mehrerer blutiger Aufstände wurde Preußen unterworfen. Die Urbewohner wurden vertrieben, ausgerottet oder zu hörigen Leuten gemacht; deutsche Bauern und Gutsbesitzer wurden angesiedelt; Städte erblühten, deren Bürger durch Handel und Gewerbe reich wurden, die sich

7. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 121

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Wenzel 1378 —1400 und Ruprecht 1400—1410; die Siädtebünde usw. 121 selbst verwalteten und der Hanse beitraten. Der Orden, dessen Hochmeister Blüte^des 1309 seinen Sitz von Venedig nach der M a r i e n b u r g verlegte, zeichnete sich durch eine treffliche Verwaltung aus; er trieb selbst Handel, z. B. mit Getreide und Bernstein, und der Ordensstaat wurde einer der reichsten Staaten des deutschen Reiches. Unter dem Hochmeister W i n r i ch v o n um 1370. Kniprode erreichte er seine höchste Blüte. Seit dem Ende des vierzehnten Jahrhunderts trat aus inneren und änderen Gründen ein Rückgang ein. 1386 wurde der Großfürst von Übergang Litauen Jagiello Christ und durch Heirat König von Polen; so entstand unmittelbar an der Ordensgrenze ein machtvolles Reich. Andrerseits begann innerhalb des Ordens, seit die Glaubenskriege aufgehört hatten, der sittliche Verfall; Neigung zu Genuß und Luxus trat an die Stelle kriegerischer Tüchtigkeit. In den Städten aber, unter dem Landadel, auch unter der Bauernschaft wuchs die Erbitterung darüber, daß der Orden die Regierung allein führte, einträglichen Eigenhandel trieb und ihnen keinen Anteil daran gestattete. Unter diesen Umständen entstand ein Krieg mit den Polen. Bei Tannenberg Tannenberg erlag das Ordensheer der Übermacht der leichteren Reiterei und des Fußvolks der Feinde und der heimischen Verräterei; der Hochmeister selbst fiel. Da rettete der Komtur Heinrich Reuß von Plauen den Orden durch die tapfere Verteidigung der Marienburg; im Frieden von Thorn ging nur ein Stück Grenzland verloren. Aber Heinrich von Plauen, zum Hochmeister gewählt, wurde bald darauf abgesetzt und eingekerkert. Die innere Uneinigkeit dauerte fort. Nach einem neuen polnischen Kriege mußte der Hochmeister in dem zweiten Frieden vontbormr Thorn Westpreußen mit Ermeland abtreten und für den Rest seines 1466. Besitzes die Oberhoheit des Königs von Polen anerkennen. 1525 verwandelte der Hochmeister Albrecht von Brandenburg Preußensäkular^-in ein erbliches Herzogtum. § 104. Die Schweizer Eidgenossenschaft. Dem Ritterstaat des deutschen Ordens und den Bündnissen der Städte tritt in jener Zeit der allgemeinen Zersplitterung der Bauern st aat der Schweizer Eidgenossen zur Seite. Den drei Waldstätten, die am Morgarten den Morsten Angriff des Herzogs Leopold abgewehrt hatten, schlossen sich im Laufe des vierzehnten Jahrhunderts Luzern, Glarus, Zug und die Städterepubliken Bern und Zürich an. Das Heer der acht „alten Orte" schlug die Embach Habsburger 1386 bei Sempach, wo nach der Überlieferung Arnold von Winkelried die Schlacht entschieden haben soll und Herzog Leopold fiel, und 1388 bei N ä f e l s. Ws.

8. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 177

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland und die fremden Mchte. 177 shnliche Staatskunst Bismarcks auch zu Osterreich wieder gute Beziehungen angeknpft hatte, so wurde eine Zusammenkunft der drei Dr^kaiser-Kaiser Wilhelm L, Franz Joseph und Alexander Ii. und ihrer Staats- Sept." 1872 mnner Fürst Bismarck, Graf Andrassy und Fürst Gortschakow zu Berlin ermglicht; mit ihr begann das sogenannte Dreikaiserbndnis, das als Bollwerk des Friedens gedacht war und als solches wirkte und in welchem Deutschland die fhrende Stellung einnahm. Da trat eine Verschlechterung Der deutsch-russischen Beziehungen ein, und zwar im Anschlu an den r u s jtfcp - t u xt\ schenkrieg. 1875 1877 bis entstand ein Aufstand der Christen in der Herzegowina und in B o s - 1878' nien gegen die trkische Herrschaft, der von Serbien und Montenegro aus untersttzt wurde; darauf erhoben sich auch die bulgarischen Christen. Die bulgarische Erhebung wurde unter furchtbaren Greueln niedergeworfen. Jetzt mischten sich aber die Gromchte ein; und als diplomatische Verhandlungen nicht zum Ziele fhrten, erklrte A l e x a n -der Ii., beeinflut von den Ideen der panslavistischen Partei, deren Ziel die Vereinigung aller orthodoxen Slaven unter russischer Fhrung war, an den Sultan den Krieg und begann zugleich in Armenien und an der Donau den Angriff. Die Trken bewiesen groe Tapferkeit; Osman Pascha schlug die feindlichen Angriffe auf P l e w n a lange Zeit siegreich zurck und konnte erst, nachdem die rumnische Armee und russische Verstrkungen herangezogen worden waren, zur Kapitulation gezwungen werden; auch an dem der den Balkan fhrenden S ch i p k a - Pa kam es zu heftigen Kmpfen. Die Russen berschritten endlich den Balkan an mehreren Stellen und drangen im Januar 1878 bis in die Nhe von Konstantinopel vor. Hier wurde der Friede von San Stefano abgeschlossen, dessen Bedingungen fr die Trkei sehr ungnstig waren. ^ aber England diesem Friedensschlu widersprach und bereits einen Berliner-Teil seiner Flotte nach der Trkei entsandte, so wurde er auf einem Kon- 1878.6 g r e der Gromchte z u Berlin einer Revision unterzogen. Hier wurden Rumnien, Serbien und Montenegro fr unab-hngige Staaten erklrt; die ersteren beiden wurden einige Jahre spter als Knigreiche anerkannt. Es wurde ferner ein der Trkei tributpflich-kiges Frstentum Bulgarien geschaffen; Ostrumelien blieb eine tr-tische Provinz, wurde aber einem christlichen Statthalter unterstellt.') 1) Der erste Fürst von Bulgarien war Alexander von Battenberg, der Sohn des Prinzen Alexander von Hessen; unter seiner Regierung wurde Ostrumelien durch einen Staatsstreich mit Bulgarien vereinigt. Nach seinem Sturze wurde auf Stambulows Betrieb Prinz Ferdinand von Coburg-Kohary zum Fürsten gewhlt. Neubauer-Rsiger, Lehrbuch der Geschichte. V.teil. 10

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 29

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorgeschichte Rulands. 29 Ludwig Xiv. starb 1715; die Krone Frankreichs ging yn ein Kind der, den zweijhrigen Ludwig Xv., fr den zunchst sein Oheim, der 1715-ebenso begabte wie sittenlose Philipp von Orleans, die Regent--schaft fhrte. 3. Die Entstehung der russischen Gromacht Vorgeschichte Rulands. 29. Der russische Staat ist gegrndet worden durch Norman-n e n schwedischer Herkunft, die im neunten Jahrhundert unter Fhrung des Fürsten Rurik Gronowgorod eroberten und nachher immer weiter nach Sden vordrangen, bis sie Kiew besetzten. Aus dem Dnjepr, der Griechenstrae", fuhren sie zum Meere und trieben Handel mit Kon-stantinopel. Ruriks Geschlecht herrschte bis 1598; doch entstanden eine Reihe von Teilfrstentmern, deren bedeutendstes das Grofrstentum Moskau war. Seit dem Ende des zehnten Jahrhunderts empfingen die Russen das Christentum von Byzanz, dem sie berhaupt ihre Kultur ent-lehnten. Dies hat sie auf lange von der abendlndischen Bildung getrennt. Im dreizehnten Jahrhundert kam Rußland unter die Herrschast der ^ Mongolen, der goldenen Horde". Erst Iwan Iii., Grosrst von z^^hrh'. Moskau, befreite es gegen Ende des fnfzehnten Jahrhunderts wieder und einigte es. Seit der Eroberung Konstantinopels durch die Trken whlten die russischen Bischfe selbst ihren Patriarchen. Im sechzehnten Jahr-^ hundert war es Iwan Iv. der Schreckliche", der durch Unterdrckung des Adels und durch Grndung des stehenden Heeres der Strelitzen die frstliche Macht bedeutend strkte. Er erweiterte ostwrts sein Reich durch Eroberung von Kasan und Astrachan; damals begann bereits die Eroberung von Sibirien durch einen khnen Kosakenhauptmann. End-lich suchte Iwan sein Volk kulturell zu heben, indem er deutsche Hand-werker kommen lie und mit den Englndern und Niederlndern, die, die stliche Durchfahrt suchend, den Weg zum Weien Meer gesunden hatten, der Archangelsk Handelsverbindungen anknpste. Er nannte sich zuerst Zar, d. h. Kaiser. Nachdem der Ruriksche Mannsstamm im Jahre 1598 ausgestorben war, traten innere Wirren ein, während deren die Polen durch Einsetzung des falschen Demetrius" Rußland von sich abhngig zu machen suchten. Erst durch die Erhebung des jungen Michael Romanow zum Zaren wurde der innere Friede wiederhergesteat. fett 1613-

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 92

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
92 Das Zeitalter b. Zerstrung b. alten Reichs u. d. Entstehung b. neuen deutschen Kaisertums. dem sddeutschen Kriegsschauplatze. Es waren die goldenen Tage von Weimar". In demselben Jahre schlo^auck S p ailten--trieben. balb sogar ein Bndnis mit Frankreich. j / /, / . 74. Die zweite und dritte Teilung Polens. Katharina v o n R u l a n_!i hatte sich am Koalitionskriege nicht beteiligt, vielmehr ( x v/Zr0 den Umstand, da die deutschen Mchte durch ihn in Anspruch genommen ^ ' j waren, benutzt, um ihre Eroberungspolitik gegen Polen von neuem auf-'zunehmen. Mit Hilfe einer Adelspartei suchte sie das Land sich Untertan zu machen. Um Polen nicht ganz in russische Hnde fallen zu lassen, lie Sinti" F r i edrich Wilhelm Ii. preuische Truppen einrcken. In 1793. der zweiten Teilung nahm er Danzig, Thorn und Sdpreuen, während Rußland groe Teile des stlichen Polens an sich ri. .Osterreich, das damals wieder Bayern zu erwerben hoffte, war von der zweiten Teilung ausgeschlossen gewesen. Als sich die Polen unter 1794. K o s c i it <o z! o erhoben, besiegte sie der Feldmarschall Suworow mtb er-ftrinte_ j r a g o, die Vorstadt von Warschau. Darauf erfolgte die ^unng dritte Teilung Polens: P^ueu erhielt Warschau und Neuost-1795- preueu, sterreich Westgalizien, alles brige Rußland. Kans Siet.e 75. Die Fortsetzung des ersten Koalitionskrieges. Im Jahre 1796. 1796 trug auf dem sddeutschen Kriegsschauplatze der Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz Ii., bei Amberg und bei Wrzburg Siege der I o u r d a n davon und zwang dadurch M o r e a u, der bis nach Bayern vorgedrungen war, zum eiligen Rckzug der den Schwarz-wald. Indessen aber errang in Italien der General Bonaparte glnzende Erfolge, die den Krieg entschieden. uguft 2lapo!e.on Buonaparte wurde amjl-7bb-.zuiljaaio 1769. auf Korsika geboren.1) Sein Vater war Advokat; der Sohn hnelte mehr seiner Mutter Ltitia, einer lebhasten, energischen, ihr Hauswesen beherr-, schenden Frau. Er wurde zum Offizier bestimmt und auf den Kriegsschulen zu Brieiute. und Paris erzogen, wo er mit Vorliebe mathematische Studien trieb und bei seinem trotzigen und verschlossenen Wesen eine einsame Jugend verlebte. Dann wurde er Artillerieoffizier, blieb aber begeistert fr das Ideal-der Befreiung seiner Geburtsinsel von der franzsischen Herr- 1) Korsika, bisher Besitz der Genuesen, war seit Jahrzehnten gegen diese im Auf-stand. Genna trat daher 1768 die Insel gegen Geld an Frankreich ab, das sie im Frhjahr 1769 unterwarf.
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