Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 7

1897 - Breslau : Hirt
2. Vodengestaltung. 7 Schnaufen von Bodos Roß und das gellende Lachen des Unholdes. In verzweifelter Entschlossenheit gab sie dem Rosse die Sporen; einen Augenblick zauderte das edle Tier, dann aber bäumte es sich hoch empor, sprang über den tiefen Abgrund in herrlichem Sprunge und fchlug jenseits seinen beerzten Huf tief iu das harte Gestein. Die schwere, goldene Königskrone fiel der Königstochter vom Haupte hinab in die Tiefe, die Jungfrau aber selber war gerettet und streichelte den Hals ihres edlen Rosses. Das Roß des Riesen aber erreichte beim Sprunge den jenseitigen Felsen nicht, sondern stürzte mit dem Unholde in die Tiefe. Hier verwandelte sich Bodo in einen Hexentanzplatz. Roßtrappefelsen. Hund und bewacht als solcher die der Prinzessin entfallene Krone, so daß Taucher vergeblich nach derselben suchen. Nach dem Riesen Bodo hat der Fluß den Namen Bode. Nahe dem Nordrande des Harzes zieht sich von Blankenburg über Weddersleben nach Balleustedt eiu aus Quadersandsteinen aufgebauter Wall, welcher an manchen Stellen eine Höhe von 250 m erreicht. Dieser Gebirgs- wall ist durch große Lücken unterbrochen; er wird die Teufelsmauer genannt. Die Sage erzählt: Der Teufel wollte einmal die Welt mit dem Herrn Christus teilen; dieser sollte den Harz, er aber wollte das Flachland nehmen, und um die Grenze besser kenntlich zu machen, wollte er eine Mauer dahin bauen. Der Herr war damit zusriedeu, sagte aber, vor dem ersten Hahnenschrei müßte alles fertig sein. Da arbeitete der Teufel rüstig, und als es gegen Morgen kam, fehlte nur noch ein Stein. Gerade als er den herbei trug, um ihn einzusetzen, krähte der Hahn. Nun warf der Teufel unmutig die Quadersteine umher, wie sie noch liegen, und so ist die Mauer bis diesen Tag unvollendet geblieben.

2. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 9

1897 - Breslau : Hirt
2. Bodengestaltung. 9 bürg und die Bürger von Halberstadt, Quedlinburg und Oschersleben zu einem Zuge gegen sie. Die Dumburg wurde erobert und zerstört. Jetzt befindet sich daselbst ein nur im Sommer bewohntes Gasthaus mit Aus- sichtstnrm, von welchem man eine herrliche Aussicht nach Halberstadt, Qnedlin- bürg und zum Harze hin hat. Der andere Höhenzug zieht sich von Groß-Wanzleben über Sülldorf und Schönebeck nach Barby. Ein Berg dieses Höhenzuges ist der Hümmels- berg bei Schönebeck. Diese beiden Höhenzüge werden durch einen andern, der vou Südosten nach Nordwesten läuft, verbunden; derselbe erreicht seine größte Erhebung im Wartenberg nördlich von Calbe an der Saale und endet iu einem einzelstehenden Berge, dem Krähen- oder Weinberg bei Zens. Bemerkenswerte Erhebungen befinden sich noch südlich von Quedlinburg, die sogenannten Sewecker Berge und Heide-Berge zwischen Wegeleben und Quedlinburg. Zwischen diese Ausläufer schiebt sich die norddeutsche Tief- ebene, welche aber nicht etwa eine ebene Fläche zeigt, sondern dnrch viele wellenförmige Erhebungen und Senkungen und durch Flußniederungen reiche Abwechslungen bietet. Die Dumburg. Die Dumburg liegt zwischen Hedersleben und Adersleben. Von ihr singt der Dichter: „Seht hin, wo einst die Feste stand mit ihren stolzen Türmen, trotzt einsam nur noch eine Wand der Zeit und ihren Stürmen." Mit Schauder naht der Wan- derer den Trümmern der Burg, Grausen erfaßt ihn, wenn ihn in dieser Gegend die Nacht überfällt. Denn wenn die Sonne untergegangen ist, und er den Boden der Burg betritt, so hört er in der Tiefe dumpfes Ächzen und Kettengeklirr, und um Mitternacht sieht er im Mondschein die Geister der alten Nittel. In langem, feier- lichem Zuge steigen zwölf große, weiße Gestalten aus den Felsentrümmern hervor, einen großen, offenen Sarg tragend, den sie auf den Hof hinsetzen, um dann zu ver- schwinden. — Lange Zeit hausten in der Dumburg Raubritter, welche die vorbei- ziehenden Kaufleute und Wanderer erschlugen und beraubten. Die geraubten Schätze von Gold, Silber und Edelstein liegen noch jetzt unter den Trümmern der Dumburg. — Ein armer Holzhauer belauschte einst beim Fällen eines Baumes einen Mönch, der durch eine verborgene Thür in die unterirdischen Gewölbe der Dumburg gelangte. Am folgenden Tage folgte der Holzhauer durch dieselbe Thür und entdeckte im Innern der Burg unermeßliche Reichtümer. Er nahm davon einige Goldstücke, und als er sich entfernte, rief ihm eine Stimme aus dem Gewölbe nach: „Komm wieder!" Zum zweiten und dritten male ging der Holzhauer in die Burg und nahm sich ungestört beträchtliche Reichtümer mit nach Haus. Davon gab er der Kirche und den Armen zwei Zehnteile. Als er sich von seinem Nachbar, einem Geizhals, einen Scheffel lieh, um sein Gold darin zu messen, erfuhr dieser von den in der Burg verborgenen Schätzen. Sofort machte sich der Geizhals mit Esel und Wagen auf den Weg, um Säcke voll Goldes zu holen. Er gelangte durch ein Zaubersprüchlein auch durch die verborgene Thür und füllte seine Säcke. Doch als er den letzten Sack fast gefüllt hatte, stürzten die Geister der Höhle auf ihn und erwürgten ihn. hakelnberg. Hans von Hakelnberg war Oberjägermeister in Braunschweig. Er war ein leidenschaftlicher Aäger und ritt das wildeste Pferd. Einst hatte er einen Eber erlegt. Beim Zerlegen des Wildes nahm Hakelnberg den Kops des Tieres in die Höhe, aber

3. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 10

1897 - Breslau : Hirt
10 Allgemeine Landeskunde. derselbe glitt ihm aus, und der große Hauer des Ebers verwundete ihn am Fuß. Er achtete nicht auf die Wunde. Aber dieselbe ward bald schlimmer. Da eilte er nach Braunschweig; er kam aber nur bis zum Klippenkrug, der in Steiuselde bei Wülperode liegt. Hier starb er. Sein Grabhügel wird hier uoch gezeigt. Seit der Zeit nun jagt er nachts mit Hallogeschrei, gefolgt von seinen Genossen und vielen Hunden, den Hakel hinauf und hinunter. In seinem Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Dieselbe war früher eine Nonne, wurde aber durch eine Zauberin in eine Eule verwandelt und auf die Dumburg im Hakel verbannt. Das Grundlos.*) Unfern der nördlichen Spitze des Hakels sieht man am Abhang des Berges einen großen Erdsall, zum Teil mit Wasser ausgefüllt, am Rande mit hohem Schilf bewachsen und in der Mitte mit der längsten Stange nicht zu ergründen. Darum heißt dieser Sumpf mit Recht das Grundlos. Hier stand vor vielen, vielen Jahren eine Burg, die von Raubrittern bewohnt wurde, die der Schrecken der ganzen Umgegend weit und breit waren. Einst verirrte sich in dieser Gegend ein fern aus Welschland kommender Ritter mit seinem Knappen. Vergeblich begehrten sie Einlaß, doch ihr Pochen und Rufen wurde nicht gehört, denn die darinnen schwelgten, lärmten und tobten. So blieben sie über Nacht vor der Burg. Der Ritter verfiel bald in er- quickenden Schlas, während sein Knappe über Nacht wach blieb und die Vorgänge auf dem Schlosse beobachtete. Zu seinem Schrecken nahm er wahr, daß es eine Raubritterburg war und was für Dinge sich dort zutrugen. Er weckte seinen Herrn aus dem Schlafe, und gerüstet erwarteten beide den Morgen. Als die Sonne aufging, sahen sie, daß drei Hähne auf die im Hofe stehende Rolandssäule flogen. Hier ließen sie ein neunfaches Wehe, Wehe, Wehe ertönen, während der stärkste Hahn mit lautem Schreien verkündete: „Heute noch soll die Burg untergehen!" Eilig machte sich der Ritter mit seinem Knappen auf den Weg; doch sie erreichten noch nicht Magdeburg, da sahen sie Ranch und Feuer aufgehen. Als sie umkehrten, war die Burg verschwunden, und ein tiefes, grundloses Wasser breitete sich au der Stätte aus. 3. Gewässer. Die größten Flüsse dieser Kreise sind die Elbe, Saale und Bode. Die Elbe bildet die östliche Grenze des Kreises Calbe von Aken bis zu dem nord- westlichen in der Nähe von Buckau gelegenen Orte Fermersleben und zwar in einer Länge von 35 km. Die Elbe hat auf dieser Strecke eine unge- fähre Breite von 240 w. Da das Flußbett der Elbe beständig der Gefahr der Versandung ausgesetzt ist, so ist, um auch bei niedrigem Wasserstande für Dampfschiffe und Elbkähne eine nötige Fahrtiefe zu haben, die natürliche Breite des Stromes durch Buhnen eingeengt. Durch dieselbe» erzielt man eine gehörige Fahrtiefe und einen schnelleren Laus. Gegen Über- schwemmungen, welche die Elbe häufig verursacht, ist das stäche Land, wo es nicht durch natürliche Ufererhöhungeu geschützt ist, durch künstlich hergestellte Deiche gesichert. Die größte Überschwemmung war 1876, in welchem Jahre am 23. Februar oberhalb Glinde bei Montplaisir (spr. Mongpläsier) der Deichwall riß, und die Fluten mit ungeheurer Schnelligkeit auf dem sich selbst *) Im Jahre 1518 soll dieser beträchtliche Erdfall zwischen Dalldorf und Gröningen entstanden sein.

4. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 14

1897 - Breslau : Hirt
14 Allgemeine Landeskunde. häufigen Niederschlägen, die das Harzgebirge hat. Auf dein Harze erreicht zum Beispiel die jährliche Regenmenge einer Wassersäule die Höhe von 120—150 cm, an der Elbe und Saale dagegen nur 40—50 cm. Da ein solches Klima der Gesundheit der Menschen günstig ist, so gilt es als ein gesundes. Den Witterungsverhältnissen nach ist nur der April Frühlings- monat und der Oktober Herbstmonat. Der April bringt nämlich zuweilen noch Schnee- und Hagelschauer, ist jedoch in der zweiten Hälfte oft so warm, daß die Bäume ihre Blüteu entfalten und die Nachtigallen sich einstellen. Die Bestellung des Ackers erfolgt in Bezug auf das Sommergetreide mit Austritt des Winters im März, in Bezug auf das Wiutergetreide im September und Oktober, beim Raps, welcher hie und da noch gebaut wird, schon im August. Feldmarken, welche niedrig gelegen sind und die über- flüssige Wiuterfeuchtigkeit uicht so leicht verlieren, können dagegen erst zu Ende des Monats März oder anfangs April mit der Sommerbestellung be- ginnen. Ebenso verhält es sich im Harze, wo das langsame Schmelzen des Schnees die Bestellung länger hinaus zieht. Die Erute begiuut in der Regel im Juli, der erste Schnitt der Wiesen nimmt seinen Anfang durch- schnittlich gegen Ende des Juni, um Johannis herum, und der zweite Schnitt nach beendeter Ernte mit Ausgang des Monats August. Der September und wohl auch der Oktober erfreut uns mit seinen warmen Tagen, dagegen bringt er schon kühle Nächte. Der Winter beginnt in der Regel im Dezember, aber der strenge Frost tritt erst zu Anfang des Januars ein und hält oft bis Eude Februar an. Die Winde sind vorherrschend Westwinde. 5. Bodenbefchaffenheit und Produkte. 1. Der Boden dieser Kreise ist hinsichtlich seiner Fruchtbarkeit sehr ver- schiedeu, denn man findet außer fruchtbarem Ackerlande auch hungrigen Sand- boden, neben sumpfigen Landstrecken steile, zum Himmel strebende Felsenblöcke. Immerhin gehören sie zu den fruchtbarsten Kreisen im preußischen Staate. Die Bodensläche besteht aus 3/5 Ackerland, l/5 Wald und x/5 Wiesen, Weiden und Gärten. Gering ist die Tragfähigkeit nur auf deu kalteu Höhen des Harzes und in der Gegend von Aken. Das übrige Land ist meist frucht- barer Humusboden. Sumpfiger Boden, welcher aber durch Gräben und Kanäle größtenteils entwässert ist, zeigt sich nördlich vom Harze. Die größte Fruchtbarkeit besitzt die „Magdeburger Börde". Diese vom besten Boden gebildete Fruchtebene (45 km lang und circa 30 km breit) zieht sich auf der linken Elbseite von der Mündung der Saale bis Wolmirstedt nordwärts. Träge durchschleicht die Bode, vorher ein übermütiger Gebirgssluß, die reiz- lose Landschaft, in der man Berge und Hügel, Wälder lind Wiesen vergeblich sucht. Wer aber den moorig-schwarzen Boden dieser Gegend je betrat, der kann aus deu herrlichen Gebreiten der wallenden Halmfrüchte und aus deu üppigen Rübeupflauzungen auf die große Fruchtbarkeit dieses Landstriches schließen. Vom Korn sagt ein Volkssprnch, daß es so hoch wächst, daß ein Reiter zu Pferde darin verschwinde. Nur bei Regenwetter möge man eine Wanderung durch die Börde unterlassen, da der erweichte Boden sich dann wie ein fetter Meister an die Füße heftet und das Fortkommen sehr erschwert,

5. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 18

1897 - Breslau : Hirt
18 Allgemeine Landeskunde. den Dornen läßt sie die erdigen Bestandteile, welche in ihr noch enthalten sind, zurück. Unten wird die so verdickte Sole in großen Behältern auf- gefangen und in das Siedehaus befördert, woselbst sie in großen eisernen Pfannen gesotten wird. Das Steinsalz, gewonnen in den Steinsalzbergwerken zu Staßfurt, Neu-Staßsurt, Aschersleben, Westeregeln und Tarthun, kommt unter ver- schiedenen Namen in den Handel. Nur in geringem Teile wird es in fein gemahlenem Zustande zu Speisezwecken verkaust. Am bedeutendsten ist der Absah an Fördersteinsalz in Stücken und in gemahlenem Zustande, welches seine Verwendung in den verschiedensten chemischen Fabriken findet. Große Braunkohlenlager liegen von Calbe a. S. bis Oschersleben; ein kleineres befindet sich bei Aschersleben. Die Braunkohlen werden entweder durch Tiefbau, wie bei Löderburg u. s. w., oder durch Tagebau, wie bei Calbe a. S. und Nengattersleben und anderen Orten, gewonnen. Aber auch andere Schätze birgt der Boden dieser Kreise, nämlich Silber, Kupfer, Eiseu und Blei. Diese Metalle birgt der Harz in seinem Schöße. Darum wird daselbst viel Bergbau getrieben. Ein alter Trinkspruch des Harzer Bergmanns lautet: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz." Bickel die Erzstücke los. Ein anderer sprengt die Felsen mit Pulver, ein dritter ist bei den Wasserpumpen be- schäftigt, und der „Hundejunge" fährt im Hunde (vierräderiger Karren) die Bergmann. Und dieses fröhliche Herz kann der Harzer Bergmann bei seinem schweren Berufe sehr gut gebrauchen. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte, „sie fahren an." Mit dem dunkeln Grubeukittel und dem knrzen Lederschurz bekleidet, vor der Mütze das- „Geleucht" und zur Seite das „Gezähe" (Schlägel und Eisen), so steigen sie mit einem fröhlichen „Glück auf!" in die Tiefe. Dabei bedienen sie sich 5—6 in langer Leitern, die von einer Bühne (Bretter- ansah) zur andern 30v—600 m tief hinab führen. Unten im Bergwerk be- finden sich eine Menge Kreuz- und Quer- gänge, „Stollen" genannt. Dieselben sind, damit sie nicht einstürzen, mit Brettern und Balken verzimmert. Da unten ist die Luft feucht und kalt; aber der Bergmann ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er das Eisen in das Gestein und klopst mit der

6. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 21

1897 - Breslau : Hirt
6. Bewohner. 21 Mauerbohrer, Äxte, Grabscheite, eiserne Schaufeln und was sonst im Kriege nötig ist. Die Vorräte müssen vom Sammelplatze an ans drei Monate reichen; Waffen und Kleider auf ein halbes Jahr. — Insbesondere aber gebieten wir Euch, wohl darauf zu achten, daß Ihr in guter Ordnung zu dem an- gegebenen Orte zieht, durch welchen Teil unseres Reiches Euch der nächste Weg führt, nämlich, daß Ihr Euch nicht untersteht, irgend etwas zu nehmen, außer Futter für das Vieh und Holz und Wasfer. Die Leute eines jeden von Euch sollen bis zur Ankunft am Sammelplatze immer neben den Wagen und Reitern gehen, damit die Abwesenheit des Herrn nicht Gelegenheiten zu Übertretungen gebe. Was Du sonst an nnsern Hof zu liefern hast, das sende uns in Mitte Mai dahin, wo wir uns aufhalten, wenn nicht etwa Dein Zug gerade dahin trifft, daß Du uns dasselbe persönlich übergeben kannst. Dies wünschen wir sehr. Laß Dir keine Nachlässigkeit zu schulden kommen, so lieb Dir unsere Gnade ist." Die Waffen des großen Kaisers waren siegreich, aber nicht immer ließ er gegen die Besiegten die nötige Milde walten. Besonders war es der kühne Sachsenherzog Wittekind, der dem Kaiser viel zu schaffen machte. Zwar hatte Karl der Große im Jahre 786 den Wittekind und dessen Schwager Beringern von Wallenstedt zwischen Aken und Dessau besiegt und über die Elbe gejagt und kurz darauf abermals 30 000 Sachsen bei Aken geschlagen und mit ihnen den Frieden zu Salza geschlossen, aber Wittekind reizte sein Volk zum Verzweislungskampfe. Im Jahre 798 lagerte Karl der Große einen ganzen Sommer hindurch mit seinem Kriegsvolk in der alten Stadt Aken an der Elbe. Die Einwohner bekehrten sich zum Christen- tum. Als sie aber nach seiner Entfernung wieder ins Heidentum zurückfielen, zerstörte Karl der Große die Stadt mit Feuer und Schwert bis auf den Grund. Wittekind erkannte endlich die Ohnmacht seiner Götter und ließ sich taufen. Die Sachsen unterwarfen sich und nahmen das Christentum an. Viele dienten aber noch heimlich ihren alten Göttern. Aus jener Zeit schreibt sich die Sage von dem Hexenritt nach dem Blocksberge (Brocken) in der Walpurgisnacht, das ist die Nacht vom 30. April zum 1. Mai. Auch der Name Guteuswegen (Wodanswegen), ein Dors zwischen Magdeburg und Neuhaldensleben, erinnert an die Opfer, die in jener Zeit dem Wodan dargebracht wurden. Von der Bekehrung des Sachsenherzogs Wittekind erzahlt die Sage folgendes: Wittekind kam als Bettler verkleidet in das Lager Karls des Großen und wohnte am Osterfeste dem christlichen Gottesdienste in der Kirche zu Wolmirstedt bei, um denselben kennen zu lernen. Bei der Aus- teiluug des heiligen Abendmahls erblickte er in einer Hostie ein glänzend weißes Kindlein, das Christuskiud. Die Erscheinung überzeugte ihn von der Wahrheit der christlichen Lehre, und er ließ sich taufen. (Vgl. Wittekind. Gedicht von Platen.) 3. Das dritte Volk, das einen sehr großen Teil nnsrer Heimat be- wohnte, waren die Wenden. Von Osten herkommend, drangen sie 525 n. Chr. in Deutschland ein und verbreiteten sich über das heutige Brandenburg und

7. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 32

1897 - Breslau : Hirt
32 Ortskunde. Vorwerk, der Münchenhof, das Wipertkloster, die Gersdorfsche Burg, die Stummsburg. Die Stadt war von vielen alten Warten umgeben, von denen noch ver- schiedene stehen. So werden uns genannt die Sültenwarte, die Hamwarte, Aholzwarte, Altenburger Warte, die Heid-, Marslebeusche, Sibicken-, Bück- linger-, Leth-, Isenstedter Warte. Unter den öffentlichen Gebäuden ist außer dem Rathause ganz besonders das Schloß, einst der Sitz gesürsteter Äbtissinnen, sehenswert. Es erhebt sich ans einem Felsen der Vorstadt Westendorf. Der Weg nach dem Schloß- platz führt über den sogenannten Finkenherd, einen kleinen, von Häusern um- schlosseuen Raum, wo Heinrich I. beim Finkenfang die deutsche Königskrone empfangen haben soll. Heinrich der Vogelsteller. Herr Heinnch sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; Aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgensonne Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au' horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Saug, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Welt! Was gilt's? heut giebt's 'neu guten Fang!" — Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort herauf für eine Reiterschar?" Der Staub wallt auf; der Hufschlag dröhnt; es naht der Waffen Klang: „Daß Gott, die Herrn verderben mir den ganzen Vogelfang. Ei nun, was giebt's?" Es hält der Troß vorm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wen sucht ihr Herrn? sagt an!" Da schwenken sie die Fähnlein bunt und jauchzen: „Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich, — hoch des Sachsenlandes Stern." Dies rufend knie'n sie vor ihm hin und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will'!" Da blickt Herr Heinrich tief bewegt hinaus zum Himmelzelt: „Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie dir's gefällt." Vor etwa 950 Jahren befand sich an der Stelle, wo jetzt Quedlinburg mit seinen Blumengefilden sich ausbreitet, ein dunkler, schauriger Wald, durch welchen sich die Bode schlängelte, und tiefe Moore machten das Betreten des Waldesdickichts höchst gefährlich. Überdies lauerten in den Gebüschen reißende Tiere, namentlich Luchse und wilde Katzen, doch waren auch Bären, Wölfe und Wildschweine häufig anzutreffen. Diese Wälder waren beliebte Jagdgründe der sächsischen Herzöge, und oft erschallte dort das Jagdhorn und das Gebell der Rüden. Mitten in der Stadt zeigt man heute noch den sogenannten „Finkenherd", die Stelle nämlich, wo Heinnch I. beim Vogelfang die deutsche Kaiserkrone angeboten ward. Als Kaiser Heinrich I. in der Schlacht bei Merseburg (933) die Hunnen besiegt hatte, wurde von demselben gleichzeitig mit anderen Städten auch Quedlinburg gegründet und stark befestigt. Heinrichs I. zweite Gemahlin Mathilde gründete 937 in der Stadt ein Nonnenkloster, welches dem päpstlichen Stuhle unmittelbar unterstellt wurde. So wurde Quedlin- bürg ein reichsunmittelbares Frauenftift, dessen Äbtissinnen die Herrschaft führten, und als Reichsfürstin hatte die Äbtissin Sitz und Stimme auf den Reichstagen. 1237 kam die Stadt unter die Herrschaft der Grafen von Reinstem, 1326 in den Schutz des Bistums Halberstadt. Damals trat die Stadt dem Hansabunde bei.

8. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 40

1897 - Breslau : Hirt
40 Ortskunde. kessel, wo die Bode zwischen Granitfelsen, welche bis 200 m ansteigen und das Thal gänzlich zu schließen scheinen, einen Wasserfall bildet, dessen brausende Wasser einen tiefen Kessel in das Bett gewühlt haben. Auch diese Gegend hat ihr gespenstiges Ungetüm, uämlich den Thalzwerg, der als grollender Herrscher dieser Gegend, als Brummfliege verwandelt, die einsamen Waldarbeiter belästigt. Vom Roßtrappefelsen zum Bodethal hinab nach dem jenseitigen Felsen hört man ein 7- bis 8faches Echo. — Nordöstlich vom Hexentanzplatz liegt die Homburg, eine alte germanische Wallburg. In Thale, welches zum alten Hartingau gehörte, lag das Nonnenkloster Went- Walzwerk. Husen oder Winethahnsum, eines der ältesten Klöster im nördlichen Deutschland. Es wurde wahrscheinlich bald nach Karl dem Großen von der hessischen Gräfin Gisela gegründet. Kaiser Otto I. schenkte 937 dasselbe mit allen seinen Besitzungen dem neuerrichteteu Stifte zu Quedlinburg. Das Kloster wnrde wahrscheinlich im Bauern- kriege verwüstet. Jetzt steht aus der Stelle dieses Klosters, dessen einzelne Ruinen man noch sieht, ein Ackerhof im Dorfe Thale. Nach der Reformation nahmen die Grafen von Regenstein die Güter desselben in Besitz. Die jetzige Kirche in Thale ist 1788 erbaut.' Auf ihrer Stelle stand bis 1367 die zerstörte Burg Wendthal, welche angeblich Kaiser Heinrich I. gegen die Wenden erbauen ließ.

9. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 41

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Aschersleben. 41 Sage vom Stein. Auf der Stelle, wo das frühere Kloster Wenthusen stand, liegt von diesem Ge- bände nur noch ein großer Stein. Dieser Stein muß unbeschädigt stets auf derselben Stelle liegen bleiben, sonst trifft den Gutsbesitzer ein großes Unglück. Es hat nun aber einmal einer der Gutsherrn dennoch den Mut gehabt, den Stein ans dem Hanse schaffen zu lassen; weil er aber danach von einem bösen Geiste mit steter Angst ge- peinigt worden ist, so hat er den Stein zurückbringen lassen. Derselben Pein sollen des Nachts auch die unterworfen sein, welche den Stein schlagen, schimpfen oder sonst ihren Mutwillen an ihm ausüben. 3. Gemeinde Friedrichsbrunn, ein Pfarrdorf mit 519 Einwohnern, Industrie in Holzarbeiten, besonders Gehstöcken. Friedrichsbrunn ist eine von Friedrich dem Großen im Jahre 1776 gegründete Kolonie. In: Volksmunde heißt der Ort „Untrüborn" nach einer Sage, zufolge deren eine Grafentochter in Liebe zu einem Jäger aus ihrer prächtigen Burg öut- floh, aber von ihrem Verführer bei einem Brunnen verlassen wurde. — Eine andere Sage erzählt: Im dreißigjährigen Kriege mußten viele Harzschützen vor dem feind- lichen Heere flüchten. In der Nähe eines Brunnens fanden sie ein sicheres Versteck, das der feindliche Feldherr nicht anszukunden vermochte. Unter den Freischützen be- fand sich aber ein Verräter, der dem Feinde Mitteilung machte und ihn bei Nacht und Nebel, als die Schützen schliefen, die verborgenen Pfade führte. Schrecklich war das Erwachen der so jäh Überfallenen, die nach verzweifelter Gegenwehr sämtlich erlagen. Ii. Umtsbezirk Suderode. 1. Gemeinde Suderode, ein Pfarrdorf mit 1246 Einwohnern. Bade- und klimatischer Kurort. Gipsbrennerei, Mahlmühlen, Schneidemühle. Felsen- keller und Lindengarten (Gasthäuser). Schöne Punkte sind der Schwadder- berej, der Müncheberg, der Stübenberg, der Lessingsteich und die Lessingshöhle im „kalten Thal." 2. Gemeinde Neinstedt, ein Pfarrdorf mit 1517 Einwohnern. Hier gründete Ph. v. Nathnsins (f 1872) auf dem Lindenhof ein Knaben-Rettnngs- und Brüderhaus. Außerdem besteht hier das Blödenasyl Elisabethstift. Mühlen, Kalk- und Ziegelbrennerei. Eine herrliche Aussicht genießt man vom Osterberge. 3. Freiherr von dem Bnssche-Streithorstsches Gut (ehemalige Domäne Stecklenbnrg), eingepfarrt nach Neinstedt. 4. Gemeinde Stecklenbnrg, 437 Einwohner, eingepfarrt nach Neinstedt. Besitzt ein Bethaus. Lauenburg, Gasthaus, dem preußischen Forstfiskus gehörig. In der Nähe des Dorfes die Ruinen der Stecklenbnrg und der obern und untern Lauenburg. Die Stecklenburg ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Im 13. und 14. Jahrhundert ist sie im Besitze der Herreu von Hoym, im 16. Jahrhundert der Herren von Thale. Die Burg war im dreißigjährigen Kriege noch ein Zufluchtsort der Verfolgten und die Kapelle dafelbft noch 1746 im Gebrauch. Einer der Burgherrn der Stecklenburg verweigere der Äbtissin vou Quedlinburg im Jahre 1221 Dienst und Zins. Da ging sie den Bischof von Halberstadt um Hilfe an, und dieser belegte den Ritter mit dem Bann. Er aber

10. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 43

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Aschersleben. 43 lachte den bischöflichen Boten aus und verspottete ihn mit den Worten: „Ihr könnt mich lange bannen, ehe ihr mir eine Ripve entzwei bannt." Anders aber faßte seine Gemahlin, die Burgfrau, die Sache auf, und einst bei einem fröhlichen Gelage sandte sie ihm den Burgkaplan, der ihm Gottes strafende Gerechtigkeit in ernster Predigt ins Gedächtnis rief. Der verstockte Burgherr aber verspottete den Diener Gottes und lästerte den heiligen Gott. Da, als er gerade den Becher an seine Lippen setzte, sank er, vom Schlage getroffen, entseelt zu Boden. Die Lauenburg ist in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch den Pfalzgrafen von Sommerschen- bürg, Vogt des Stifts Quedlinburg, erbaut worden. 1165 mußte er die Burg „Leweuberch" an Herzog Heinrich den Löwen abtreten, von dem sie Kaiser Friedrich im Sommer 1180 durch Eroberung gewann. Mit der Vogtei über Quedlinburg ging die Lauenburg durch verschiedene Hände (Falkensteiner, Blankenburger, Branden- burger, Regensteiner). 1349 nahm der Bischof von Halberstadt die Lauenburg dem Grafen von Regenstein durch Eroberung ab und zerstörte sie, baute sie aber Wieder- aus und gab sie als halberstädtisches Lehen an die Regensteiner zurück (1351). Seit 1479 hielt der Herzog von Sachsen als Vogt von Quedlinburg das Schloß Laueuburg besetzt, 1697 kam es an Brandenburg. Die Blume der Lauenburg. Als Graf Albrecht von Regenstein diese Burg besaß, wohnte im Wurmthale eine arme Müllerswitwe mit ihrem liebreizenden Töchterchen. Der Ritter begehrte die Tochter zu seinem Weibe, die Mutter wollte es nicht zugeben und brachte deshalb ihre Tochter in ein Kloster. Der Ritter entführte die Maid aus dem Kloster und wollte sie nach seiner Burg schleppen. Als er mit ihr das Wurmthal durchritt, bat sie ihn, er möchte ihr erlauben, hier an der Stätte ihrer Heimat noch einmal zu beten. Der Ritter sagte zu. Da stieg sie vom Rosse und flehte inbrünstig zu Gott, er möchte sie erretten. In überirdischem Lichte erglänzte da der Himmel, und entseelt lag die Jungfrau auf dem blumigen Rasen ihrer Heimat. — An der Stelle sprossen darauf wunderbare Blumen hervor; sie blühen alljährlich einmal um Mitternacht. Wer sie pflückt, der ist gegen die Versuchung des Bösen gewappnet. Die Ziebenspringe. Die Siebenspringe sind sieben Quellen zwischen Neinstedt und Thale. Ein Harzkönig hatte sieben reizende Töchter, um welche viele deutsche Fürstensöhne ver- geblich warben. Von ihrer Schönheit und Tugend hörten die sieben Söhne eines Königs von England. Sie kamen übers Meer, warben um ihre Haud und erhielten dieselbe. Darüber waren die verschmähten Freier ergrimmt; sie verabredeten mit- einander, die englischen Prinzen zu überfallen. Ihren Plan führten sie aus, und im Waldesdunkel in mörderischem Übersall wurden die Prinzen erschlagen. Über den Tod ihrer Geliebten vergossen die Bräute an dem Fuudorte ihrer Leichen soviel Thränen, daß daraus die sieben Quellen an der Stelle sich bildeten.
   bis 10 von 15 weiter»  »»
15 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 15 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 3
6 0
7 4
8 6
9 0
10 1
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 9
37 6
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 0
46 3
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 1
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 4
18 0
19 0
20 0
21 2
22 0
23 2
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 2
33 0
34 0
35 0
36 0
37 3
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 2
50 0
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 8
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 3
70 2
71 0
72 1
73 1
74 0
75 0
76 5
77 8
78 0
79 0
80 0
81 0
82 5
83 3
84 0
85 1
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 4
92 2
93 0
94 3
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 1
2 0
3 1
4 0
5 3
6 4
7 0
8 0
9 0
10 3
11 1
12 2
13 1
14 2
15 0
16 0
17 1
18 1
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 21
26 1
27 0
28 0
29 5
30 3
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 4
42 1
43 3
44 0
45 0
46 0
47 5
48 0
49 0
50 3
51 4
52 2
53 0
54 0
55 0
56 3
57 1
58 1
59 3
60 2
61 2
62 0
63 0
64 1
65 2
66 24
67 0
68 0
69 0
70 2
71 0
72 23
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 14
82 1
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 4
90 0
91 1
92 0
93 0
94 31
95 0
96 0
97 30
98 0
99 15
100 5
101 0
102 4
103 0
104 0
105 0
106 14
107 2
108 0
109 0
110 2
111 2
112 1
113 0
114 1
115 0
116 2
117 0
118 0
119 6
120 0
121 1
122 0
123 0
124 6
125 0
126 0
127 0
128 0
129 1
130 41
131 0
132 0
133 4
134 0
135 0
136 0
137 2
138 0
139 0
140 0
141 0
142 47
143 1
144 0
145 1
146 0
147 0
148 0
149 0
150 1
151 1
152 1
153 0
154 0
155 2
156 1
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 1
169 3
170 0
171 1
172 0
173 2
174 1
175 1
176 0
177 0
178 0
179 0
180 1
181 0
182 1
183 9
184 0
185 3
186 0
187 1
188 5
189 0
190 0
191 0
192 0
193 1
194 3
195 1
196 1
197 0
198 0
199 4