Diese vier Richtungen heißen Haupthimmelsgegenden.
Zwischen den Haupthimmelsgegenden liegen die Nebenhimmels-
gegenden: N.-O., 8.-0., S.-W., N.-W.
Aufgabe: Neune Straßen, Gebäude und Dörfer 1. im Osten,
2. im Süden, 3. im Westen, 4. im Norden!
Merke die Windrose:
N
Nw
W-
sw
No
.0
So
Aufgabe: Zeichne die Windrose!
Ii. Die Stadt Weißenfels.
§
Stadt und Torf.
1. Die Stadt.
Viele bei einander stehende Häuser bildeu einen Wohnort.
Unser Wohnort heißt Weißenfels. (Geburtsort, Heimatsort.)
Die Häufer stehen in Reihen. Zwischen den Häuserreihen führeu
Straßen und Gassen hindurch. Die Wagen benutzen den
Fahrweg, die Fußgänger den Bürgersteig (Trottoir). Die
Straßen werden abends durch Laterueu beleuchtet. Die Stadt
hat auch Plätze. Die Straßen und Gasseu sind gepflastert; die
Plätze find meist mit Kies bestreut. Es giebt große und kleine
Wohnorte. Die großen heißen Städte, die kleinen Dörfer. In
Städten stehen die Hänser in geordneten Reihen, in Dörfern nicht.
In den Dörfern sieht man neben den Wohnhäusern uoch Ställe
und Scheunen (Wirtschaftsgebäude). In unserer Stadt leben
26000 Menschen (Bürger).
Aufgaben: 1. Nenne Straßen, Gaffen, Plätze unseres Ortes!
2. Nenne Dörfer, Städte!
2. Das Dorf.*)
Wie heißt unser Dorf? Wie heißt die nächste Stadt? Wie heißen die
Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Landmannes mit einem Wort? Wie ist
das Dorf gebaut? Welche Gebäude gehören zu dem Gehöfte eiues Landmannes?
*) Für Landschulen.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
- 25 —
ganzen Kreises ist der Landrat. Er wohnt in der größten Stadt
des Kreises, nämlich in Weißenfels, nach welcher auch der Kreis
benannt ist.
8 24.
Die Bodengestalt des Kreises.
1. Im Weißenselser Kreise wechseln Höhen und Niederungen
mit einander ab, ohne daß bedeutendere Berge sich vorfänden.
Derselbe bildet ein flachwelliges, durch zahlreiche Fluß- und
Bacheinschnitte gegliedertes Hügelland. Die wichtigsten Höhen-
punkte sind der Janushügel bei Reichardtswerben, der Tschirn-
Hügel bei Weißenfels, der Siebenhügel bei Döbris, der Linden-
Hügel bei Plennschütz und der Jgelsberg bei Lobitzsch. Die höchste
Stelle des Kreises ist in der Südwestecke bei Lindau und hat
325 in. Nach Norden sällt das Land ab; so liegt z. B. der
Bahnhof zu Weißenfels 195 m hoch (über dem Meere).
2. Im Nordwesten wird der Kreis von dem Saalethal mit
fruchtbaren Wiesen und herrlichen Weingeländen durchschnitten.
Bon den übrigen Gewässern ist nur die Wethau und Rippach Wasser-
reich, so daß sie vielfach zum Mühlenbetriebe benutzt werden. Die
übrigen Bäche (nenne einige!) haben tief eingeschnittene Thäler,
wodurch die Gegend an Abwechselung und Mannigfaltigkeit
gewinnt.
§ 25.
Das Klima.
1. Das Wetter ist im Laufe des Jahres verschieden. Im
Sommer haben wir häufig Gewitter, Regen, Nebel, Hagel; im
Winter fällt Schnee. Alle wässerigen Lufterscheinungen heißen
Niederschläge. Diefe Veränderungen in der Natur wirken auf
Wärme und Kälte ein. Wind, Kälte, Niederschläge und Sonnen-
wärme machen das Klima einer Gegend aus. Unser Klima ist
für Mensch, Tier und Pflanze günstig. Südwest- und Südwinde
sind vorherrschend; Nord- und Ostwinde treten meist in der Zeit
von Januar bis Juni auf. In der Regel bringen Süd- und
Westwinde Wolken und Regen, Nord- und Ostwinde Klarheit
und Trockenheit. Der Nordwestwind bringt meist Regen und
wird daher in nassen Jahren gefürchtet. — Da der Süden im
ganzen höher gelegen ist, wie der Norden des Kreises, so ist das
Klima dort rauher als bei uns. Die Saat- und Erntezeit be-
ginnt daher im Norden des Kreises 8—12 Tage früher als im
Süden.
2. Der kalte Winter treibt viele unferer Vögel nach wärmeren
Ländern, weit im Süden, andere Tiere nötigt er znm langen
Schlafe (Winterschlaf), wie Hamster, Fröfche ic.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
— 45 —
Die Stadt ist vom deutschen Kaiser Heinrich I. begründet;
er liegt auch hier begraben. Hier wurde der große Dichter
Klopstock geboren (1724); ihm, sowie dem Kenner der Erd-
beschreibung, Karl Ritter, hat man Denkmale gesetzt.
8. Halberstadt (38000 Einwohner) hat enge, winklige Straßen
mit alten verzierten Häusern. Schuhhof, Rathaus. Der Dom
mit seinem Lindenplatz wird gern besucht. Liebsraueukirche. In
der Nähe liegen die Spiegelsberge mit schönen Anlagen. Halber-
stadt war früher ein Bischofssitz. Im Dorfe Ströbeck wird das
Schachspiel besonders gepflegt.
9. Wernigerode (10000 Einw.) am Nordfuße des Harzes,
mit altertümlichen Gebäuden (Rathaus). Über der Stadt eiu
Schloß mit schönem Tiergarten.
Suche die Enklaven im Regierungsbezirk Magdeburg uach
der Karte!
§ 40.
Bedeutung und Verwaltung der Provinz.
1. Die Provinz Sachsen hat ein gemäßigtes Klima. Trotzdem
das Meer die Provinz nicht berührt, übt es doch einen Einfluß
auf das Klima aus. Im Westen liegt ein großes Meer. Daher
heißen die Winde aus Westen, Südwesten und Nordwesten die
Regenwinde, und die Westseite gilt als Wetterseite. Manche Bäume
neigen sich nach Osten; bei alten Gebäuden ist die Westseite mehr
verwittert als die Ostseite. Die Ostwinde sind im Winter recht
kalt und im Sommer trocken. Am ranhesten ist das Klima auf
dem Harze, auf dem Thüringerwalde und auf dem Eichsfelde.
Diese Gegenden haben eine Durchschnittstemperatur von 2,4 - C., während
Halle und Bernburg 9,0°, Dessau 9,14° und Magdeburg 8,8° C. haben. In
den Thälern der südlichen Flüsse ist die Temperatur höher, so daß sie Wein-
bau begünstigt.
Über die Hälfte des Bodens in der Provinz ist Acker- und
Gartenland. Den unergiebigsten Boden haben die Gegenden der
Altmark, das Land östlich von der Elbe und westlich bis zur
Mulde, sowie das Eichsfeld.
2. Von jeher ist der Ackerbau die Hauptbeschäftigung der
Bewohner gewesen, und er hat auch, wie das stattliche Aussehen
der Dörfer bezeugt, stets reichlich gelohnt. Etwa 50 Landgemeinden
giebt es in der Provinz, die über 2000 Einwohner zählen. War
früher das Korn das Haupterzeugnis des Bodens, fo pflegt man
heute an der Elbe und in der Saalgegend die Zuckerrüben, so
daß etwa 140 Zuckerfabriken in Sachsen anzutreffen sind. Im
Magdeburgischen wird auch die Cichorie gezogen. Die Kartoffel
in den Saaldistrikten ist rühmlich bekannt. Hopfen, Tabak
trifft man in der Altmark, Wein im Saalthal; Sämereien-,
Gecr^-Eckqrt-lnstitui
fvr intornavjonalö
Schuifc, Ostforschung
Braunschweig
-Solwlbuchbibüothek -
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Karl_Ritter Karl
36
Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein.
Sommer. Dazu kommen ausreichende Niederschläge, fast gleichmäßig auf die
Jahreszeiten verteilt.
Das Wetter zeichnet sich aus durch Unbeständigkeit. Es ist durchweg abhängig
von den Zugbahnen der barometrischen Depressionen, die von Nordamerika
über den nördlichen atlantischen Ozean heranziehen, die britischen Inseln treffen
und von da in der Regel durch unsere Halbinsel gehen oder auch nördlich davon
vorüberziehen. Nach dem Orte eines solchen Lustdruckminimums strömt von allen
Seiten die Luft, die aber infolge der Erdrotation auf der nördlichen Halbkugel nach
rechts abgelenkt wird (Buys-Ballotsches Gesetz). Das Herannahen einer Depression
bringt regelmäßig Südwestwind, der dann nach rechts dreht, zu West- und Nord-
Westwind wird, und zuerst ergiebigen Regen, darauf Abkühlung bringt.
Die vorherrschenden Winde sind die Westwinde: Südwest, West und Nord-
West. Nur im Frühjahr wehen regelmäßig längere Zeit hindurch Ostwinde.
Das plötzliche Hereinbrechen kalter Nord- und Ostwinde nach warmen Tagen erzeugt
im Mai einen Kälterückfall mit schädlichen Nachtfrösten, der häufig um deu 11. bis
13. Mai eintritt. Daher der böse Ruf der drei gestrengen Herren: Mamertus, Pan-
kratius und Servatius. Der nachteilige Einfluß der heftigen Westwinde zeigt sich
deutlich schon an den Bäumen, die, an freien Punkten wenigstens, nach 0 geneigt
sind, au der Ostseite eine gesündere Entwicklung haben, während die Wetterseite
verkümmert und mit Moos und Schorf bedeckt ist. Diesen Winden ist naturgemäß
unser Land mehr ausgesetzt als die übrigen Teile Deutschlands, und ihre Wirkuug
macht sich in Schleswig mehr als in Holstein und im Westen mehr als im Osten
geltend. Besonders schädlich sind sie für die freiliegenden sandigen Landesteile
der Mitte. Sie setzen die bei der nördlichen Lage ohnehin nicht allzu hohe Sommer-
temperatnr in ungünstiger Weise herab und nehmen, trotzdem sie aus feuchter
Lage kommen, dem Boden wieder einen beträchtlichen Teil der notwendigen
Feuchtigkeit. Bei diesem Verdunstnngsprozeß wird wieder Wärme verbraucht
und so die Temperatur noch mehr erniedrigt. Durch Schutz gegen diese Winde
sucht man sich die von der Sonne erzeugte Wärme zu erhalten. Dazu dieuen in:
Osten und in der Mitte die Knicks, die demnach einem natürlichen Bedürfnis
entsprechen.
Die relative Feuchtigkeit (Verhältnis der in der Luft vorhandenen Wasser-
menge zu der möglichen) ist am geringsten im Mai und Juui, 74%, an: größten
int Dezember und Januar, 87%, dementsprechend auch die Bewölkung und die
Verteilung der heiteren und trüben Tage.
Die mittlere Jahrestemperatur für Kiel beträgt 8,4° C, für den Winter
(Dezember bis Februar) 1,21°, für den Frühling (März bis Mai) 7°, für deu Sommer
(Juni bis August) 16,25°, für den Herbst (September bis November) 9° C. Der
kälteste Monat ist der Januar mit 0,8°, der wärmste der Juli mit 17° C. Die Regen-
höhe, das heißt die Höhe der Wasserschicht, die die Niederschläge ergeben würden,
wenn das Wasser nicht verdunstete, beträgt für Kiel etwa 700 mm.
Der mittlere Luftdruck beträgt im Durchschnitt 760 mm, auf das Meeres-
niveau reduziert, und sinkt bei einer Erhebung von je 11 m um 1 mm.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Buys-Ballotsches Deutschlands Holstein Kiel
Ix. Klima, Pflanzen - und Tierwelt. 35
Die Geschichte des Herzogtums Lauenburg hat eiue ganz andere Eut^
Wicklung genommen. Von wendischen Polaben, d. h. Elbanwohnern (Elbe = wend.
Labe, woher auch Lauenburg), bewohnt, wurde es um dieselbe Zeit wie Wagrien
germanisiert und kam an Heinrich den Löwen, der 1154 das Bistum Ratzeburg
gründete. Nach seinem Sturze kam es an den neuen Herzog von Sachsen, Bernhard
von Askanien, und bildete bis 1689 zusammen mit einigen Landstrichen links der
Elbe das Herzogtum Sachsen-Lanenburg. Geldnot zwang die Herzöge wiederholt
zu Verpfändungen von Landesteilen an Hamburg und Lübeck. Daher gehören
noch jetzt das Amt Bergedorf zu Hamburg und fünf Enklaven zu Lübeck. Das
Bistum Ratzeburg fiel 1648 an Mecklenburg. Nach dem Aussterben der Askanier
kam Lauenburg an Hannover, 1815 an Dänemark, das es 1864 an Österreich und
Preußen abtreten mußte. Infolge des Gasteiner Vertrags 1865 fiel es an Preußen
und wurde 1876 als Kreis Herzogtum Lauenburg mit der Provinz Schleswig-
Holstein vereinigt, bildet aber einen besonderen Kommunalverband mit ausgedehnten
Domänen und Forsten.
Das oldenburgische Fürstentum Lübeck.
Das Fürstentum Lübeck ist entstanden aus dem ehemaligen Bistum Lübeck.
Nach Einführung der Reformation stand es unter evangelischen Bischöfen, die seit Ende
des 16. Jahrhunderts aus dem Hause Holstein-Gottorf gewählt wurden. Das
Domkapitel hatte seinen Sitz in Lübeck, der Bischof in Eutin. 1773 bekam der Bischof
von Lübeck von dem Großfürsten Paul von Rußland die Grafschaften Oldenburg
und Delmenhorst, an der unteren Weser, die er für den Gottorfer Anteil an Holstein
eingetauscht hatte, und die 1774 zu einem Herzogtum Oldenburg erhoben wurden.
Durch den Reichsdeputationshauptschluß 1803 wurde das Domkapitel ausgehoben,
das Bistum säkularisiert und in ein erbliches Fürstentum verwandelt; 1823 definitiv
mit Oldenburg vereinigt. 1867 wurde von Preußen zur Entschädigung der
Erbansprüche das holsteinische Amt Ahrensboek an Oldenburg abgetreten und so die
bisher getrennten Teile (Eutin und Schwartau) vereinigt.
Ix. Klima, Pflanzen- und Tierwelt.
1. Klima.
Unter Klima verstehen wirdiegesamtheit derwitternngserscheinnngen
in einem Jahre oder auch in den einzelnen Jahreszeiten. Das Klima Schleswig-
Holsteins ist wie in den übrigen Küstenländern des nordwestlichen Deutschlands
Seeklima oder Küstenklima. Die Nähe des Meeres, das sich im Winter nicht
so abkühlt und im Sommer nicht so erwärmt wie das Land, wirkt mildernd auf die
Temperatur. Die Bewölkung, die naturgemäß größer ist als im Binnenlande,
mindert im Sommer die Bestrahlung und somit die Erwärmung des Landes, hindert
int Winter allzu große Ausstrahlung der Erdwärme in den kalten Weltenraum und
damit die Abkühlung der Luft. So hat das Land milde Winter und mäßig warme
3*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Bernhard
von_Askanien Paul_von_Rußland
Xii. Helgoland.
57
Die Summe der Niederschläge ist nicht gerade hoch, sie beträgt 760—800 mm.
Der Regen fällt größtenteils im Spätsommer und Herbst, der Frühling, Juni
einschließlich, bildet die Trockenzeit.
Die Entfernung vom Festlande, so gering, daß sie in angenehmer Fahrt leicht
zu erreichen ist, so groß, daß die Reinheit der Luft von kontinentalen Einflüssen nicht
beeinträchtigt wird, macht die Insel wie ein auf hoher See verankertes Schiff im
Sommer zu einem Seebade sehr geeignet. Trotzdem aber der Herbst und Winter
vielfach höhere Temperaturen aufweist als begünstigte Luftkurorte des Festlandes,
wird wohl ein weniger gleichmäßiges, aber sonniges Klima in dieser Jahreszeit den
Stürmen und dem grauen Himmel der Nordsee vorgezogen werden.
Die Pflanzenwelt zeigt nahe Verwandtschaft mit der des Festlandes, besonders
der friesischen Inseln. Nach dem Rückgange des Eises haben Wind und Wellen
und die Vögel Pflanzenkeime dahingetragen. Der Mensch brachte einzelne Bäume
und Nutzpflanzen. An der Nordwestspitze ist das Wachstum sehr durch die Stürme
beeinträchtigt; an der durch die Neigung des Felsens mehr geschützten Ostseite finden
sich Gärten mit schattigen Bäumen und duftenden Blumen. Durch eine hin-
reichende Anzahl Infekten ist für Befruchtung durch Bestäubung gesorgt. Von
Nutzpflanzen findet man Kartoffeln und Hafer.
Die höhere Tierwelt ist durch Vögel reich vertreten, die Insel ist eine Station
auf einer wichtigen Wanderstraße der Zugvögel. Daher wird sie zeitweise von uu-
geheuren Schwärmen von Vögeln besucht, die sie aber meistens nur als Ausruhe-
stätte ansehen. 396 Vogelarten sind in 54 Jahren beobachtet worden. Unsere
Strandvögel sind das ganze Jahr vertreten. An den Felsen nistet eine nordische
Vogelart, die Lnmme, von Februar bis August. Die Viehzucht ist durch Schafe
vertreten. Reptilien fehlen gänzlich. Besonders reich ist die Meeresfauna. Fisch-
fang nebst Austern- und Hummerfang ist noch jetzt eine wichtige Erwerbsquelle. Neben
der seit 1892 bestehenden Biologischen Anstalt besteht seit 1896 ein Nordsee-Museum
mit der großartigen Gaetkeschen Vogelsammlung und seit 1902 ein Aquarium für
die wissenschaftliche Erforschung der Nordsee-Flora und -Fauna.
Bis zu der Zeit, wo die Insel in englischen Besitz überging, bildeten Fisch-
fang, Schiffahrt und Lotsendienst die Haupteinnahmeqnellen. Während der
Kontinentalsperre floß den Helgoländern durch den Schleichhandel, den ge-
winnsüchtige Händler von hier aus betrieben, großer Reichtum mühelos zu. Die
Händler errichteten mächtige Speicher auf der Insel und zahlten den Einwohnern
große Summen als Platznüete. Nach Aufhebung der Kontinentalsperre mußten
die Insulaner zu dem alten, mühsameren Erwerbszweige zurückkehren; da aber
nun die Fische vom N auf den Hamburger Markt kamen, und das Lotsenwesen von
den Küstenländern der Elbe und Weser aus betrieben wurde, so schien Verarmung
und Not auf die Zeit des Reichtums folgen zu sollen. Dieser Gefahr wurde durch
die Anlage des Seebades vorgebeugt, das 1826 von Siemens eingerichtet
wurde.
Im Jahre 1828 betrug die Zahl der Besucher 104, im Jahre 1898 20 669 Bade-
gäste, die sich längere Zeit aufhielten, und viele Tausende durchreisender Personen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]