I. Von den Anfngen deutscher Geschichte bis zum Ausgang
des Mittelalters.
9 n. Chr. Varns, Feldherr des Kaisers Augustus, wird mit drei Legionen vom Cheruskerfrsten Arminius im Tento-burger Walde vernichtet.
375
476
800
919
Einbruch der Hunnen in Enropa. Germanische Vlker-Wanderung.
Zge der Westgoten nach Italien (Alarich 410) und Spanien.
Ende des (West-)Rmischen Reiches. Chlodwig grndet das Frankenreich (um 500). Die Ostgoten (König Theoderich) in Italien.
Der Frankenknig Karl der Groe, Begrnder eines christlich-germanischen Weltreiches, wird vom Papste zum Rmischen Kaiser gekrnt. Sein Reich wird von seinen Enkeln geteilt (Vertrag von Verduu 843, von Mersen 870).
Der Sachsenherzog Heinrich I. wird König des Ost-frnkischen (Deutschen) Reiches. Sein Sieg der die Ungarn (933).
955 Heinrichs Sohn Otto I., der Groe, besiegt die Ungarn ans dem Lechfelde (unweit Augsburg).
962 Otto I. wird Rmischer Kaiser. Das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation.
1099
Der erste Kreuzzug: Eroberung von Jerusalem.
Zeittafel A. B.
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Extrahierte Personennamen: Augustus Chlodwig Karl_der_Groe Karl Heinrich_I. Heinrichs_Sohn_Otto_I. Heinrichs Otto_I. Otto_I.
42
Die germanische Wanderung im 5. und 6. Jahrhundert.
Die wichtigsten Ereignisse der fünf Jahrhunderte sind etwa:
5. Jahrhundert: Zeit der germanischen Wanderung und Grün-
dung des Fränkischen Reiches.
6. Jahrhundert: Byzantinische Rückeroberung und Ende der
germanischen Wanderung.
7. Jahrhundert: Entstehung und Ausbreitung des Islams.
8. Jahrhundert: Neuordnung des Fränkischen Reiches durch die
Karolinger; Christianisierung der Mitteleuropa bewohnenden Germanen. Stillstand der mohammedanischen Eroberung, Teilung des Kalifats.
9. Jahrhundert: Christlich-germanisches Universalreich; sein
Zerfall in mehrere nach Nationalitäten geschiedene Reiche. Nordgermanische und slawische Wanderung.
Die germanische Wanderung im 5. und 6. Jahrhundert und die byzantinische Rückeroberung.
Germanische Heerkönige, an der Spitze ihrer wandernden Völker stehend, lösen Teile des Weströmischen Reiches von der Zentralgewalt los und regieren sie als selbständige Reiche. Diese Gründungen gelingen so allgemein, daß schließlich im Westen der kaiserliche Name selbst verschwindet. (Den Angriffen mongolischer Völker kommt nur die Bedeutung zu, daß sie zu einer längst vorbereiteten Be-
wegung den letzten Anstoß gegeben haben.)
Dagegen verschwindet mit dem Reiche die Kirche, die Trägerin der
christlich-antiken Kultur, nicht, vielmehr bekehrt sie die Germanen.
Die schwierigste Aufgabe der germanischen Könige liegt darin, in ihren Reichen zwischen den beiden nach Abstammung, Sprache, Sitte, Recht und religiösem Bekenntnis voneinander verschiedenen Gruppen der Bevölkerung ein friedliches Verhältnis herzustellen und zu erhalten; um so schwieriger, wenn zugleich der Versuch gemacht wird, eine Mischung beider zu hindern. Aber dieser Versuch mißlingt; aus der Mischung gehen die romanischen Völker Europas hervor.
Das Oströmische Reich hat die Germanen aus seinen Grenzen verdrängt, doch erleidet es bald darauf Landeinbußen an die Slawen, welche die von den Ostgermanen verlassenen Landstrecken eingenommen haben und sich in den unteren Donauländern festzusetzen versuchen.
Die noch lebendige Idee des „Römischen Universalreiches" treibt im 6. Jahrhundert die Byzantiner dazu an, gegen die untereinander verfeindeten, von Parteiungen zerklüfteten Germanenreiche einen Angriff zu wagen, der von unerwarteten Erfolgen gekrönt wird: die wichtigsten Küstenpunkte des Mittelmeeres werden erobert, das Meer wird noch einmal ein römisches Meer, Byzanz die Hauptstadt des ganzen Gebietes.
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Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Weströmischen Europas Byzanz
Germanische Reiche in Italien.
45
römische Reich an; er belagerte Orleans, ging aber, als Aetius, von den Westgoten unterstützt, zum Entsatz der Stadt heranrückte, nach den campi Catalaunici (zwischen Seine und Ionne) zurück. Nach unentschiedener Schlacht trat er den Rückzug au. Im folgenden Jahre fiel er in Oberitalien ein, kehrte aber nach einer Begegnung mit Papst Leo I. um, ohne den Po überschritten zu haben. Nach seinem plötzlichen Tode löste sich sein Reich auf.
§ 24. Germanische Reiche in Italien. 1. Odowaker. Seit dem Tode des Aetius hatten in Rom die — meist germanischen — Heerführer wieder den größten Einfluß. 476 wurde der Kaiser Romulus Augustulus, der Sohn eines Heerführers, von dem Germanen Odowaker abgesetzt; da ein Nachfolger nicht ernannt wurde, bedeutet seine Absetzung das Ende des Weströmischen Reiches.
Odowaker, der in römischen Kriegsdiensten emporgekommen war, führte die römische Verwaltung weiter und bemühte sich um die Zustimmung des oströmischen Kaisers Zeno, unter dem er als Patrizius die Herrschaft zu üben gedachte. Den Soldaten bewilligte er die von ihnen geforderte Landteilung: ein Drittel des Grund und Bodens wurde ihnen von den bisherigen Besitzern abgetreten Indes gelang es ihm nicht, seine schwierige Stellung innerlich zu festigen.
2. Das Ostgotenreich in Italien (493—553). Nach dem Zerfall der Herrschaft Attilas hatten die Ostgoten Pannonien und das nördliche Jllyrikum besetzt. Von hier führte sie ihr König Theoberich, der als Geisel nach Konstantinopel gekommen und dort erzogen worden war, mit Zustimmung des Kaisers gegen Odowaker, der sich, am Jsonzo, bei Verona und an'der Ad da besiegt, in Ravenna einschloß; endlich öffnete er die Tore, wurde aber alsbald ermordet. (Die „Rabenschlacht" der Sage.)
Theoderich eroberte ganz Italien und gründete hier das Reich der Ostgoten. Die von ihm geschaffene Neuordnung beruhte auf einer dauernden Trennung der Bevölkerung. Die Goten, nach den bestehenden Grundsätzen der Landteilung angesiedelt, sollten den Kriegerstand bilden: das conubium mit den Römern wurde verboten, ihre Kinder sollten nicht in römischer Bildung, sondern allein zum Waffendienste erzogen werden (vgl. Sparta). Den Römern blieb die Zivilverwaltung. Begünstigte nun zwar die Zerstreuung der gotischen Sitze zwischen die römischen die Verschmelzung der beiden Völker, so verschärfte die Verschiedenheit des religiösen Bekenntnisses und der Bildung die Trennung. Die römische Kultur, das war seine ganze Sorge, sollte auf alle Fälle erhalten werden (Kirchenbauten, Grabmal in Ravenna).
Die germanischen Könige versuchte Theoderich als Friedensfürst zu einem engeren Bunde zu vereinen und fesselte verschiedene von ihnen durch Familienverbindungen an sich. Besonders groß war sein Einfluß auf das Reich der Westgoten nach ihrem Zusammenpralle mit den Franken.
Gegen Ende seiner Regierung knüpften die Römer mit den Byzantinern Verbindungen an; Theoderich mußte Verschwörungen mit Strenge unterdrücken (Boethius!. Er starb 526 und ist bei Ravenna begraben.
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Das 9. Jahrhundert.
67
etwa gleichzeitig mit dem endgültigen Zerfalle der karolingischen Monarchie, ihr erstes Jahrtausend.
In diesem Zeitraume hatte sich unter dem Einflüsse der Germanen die Westhälfte des Römischen Reiches aufgelöst, und die im antiken Universalreiche gefesselten Völker waren zur Freiheit gekommen. Durch ihre Mitwirkung wurden hier die romanischen Nationen Europas ins Leben gerufen. Eine rein germanische Ration aber war auf dem Boden des alten Reiches bisher nur etwa in Britannien entstanden, doch wurden auck hier die angelsächsischen Königreiche erst im 10. Jahrhundert durch Egbert geeinigt.
Die Hauptmasse der Germanen, die Westgermanen des Festlandes, hatte iit diesem Zeitraume zunächst den Schritt von den kleinen Einheiten der Völkerschaften zu den größeren der Stämme getan. Die weitere Entwicklung von der Vielheit von Stammeseinheiten zur Einheit des Volkes ober der Nation stand noch aus. Erst im zweiten Jahrtausend germanischer Geschichte beginnen die Anfänge dieser Entwicklung. Man erkennt sie baran, daß sich ein Name zur Bezeichung des Volksganzen finbet: „Deutsche". Deutsch (— volkstümlich) wirb zunächst für die Sprache, im Gegensatz zur lateinischen, der des Klerus, der Gebilbeteu, später zur Benennung auch des Volkes verwanbt.
Für diese Entwicklung war es notwenbig, daß sich das von Karl gegrünbeteuniversalreich auflöste, bain ihm romanischeimb germanische Bevölkerungsteile vereinigt waren. In der Tat überbauerte es seinen Schöpfer nur ein Menschenalter. Es scheint, daß sich bamals schon die Eigenart jeder der beibeit Bevölkerungen so bestimmt entwickelt hatte, daß eine Vereinigung beiber in einem Reiche nicht mehr möglich war. Bezeichnenb ist die absichtlich gewählte Sprachverschiebenheit der „Straßburger Eibe" (842).
Die politische Gestaltung Europas. Der Zustanb, der bis ins 8. Jahrhundert, als einem großen Frankenreiche nur kleinere Stammesverbände gegenüberstanden, geherrscht hatte, kehrte nach der Auslösung des Karolingischen Reiches nicht wieder. Es entstanden vielmehr, da die im Osten wohnenden germanischen Stämme vereinigt blieben, nördlich der Alpen zwei große Reiche, das Ost- und das Westfränkische, deren Könige ihre Unabhängigkeit voneinander dauernd behaupteten. Die feindlichen und freundlichen Wechselwirkungen, in die sie treten, bilden einen Hauptteil der Geschichte Mitteleuropas. Die kleineren Reiche, die sich gleichzeitig ablösten, das Italische und das Burgun bische, konnten ihre Selbstäubigkeit nicht behaupten.
Die kirchlichen Verhältnisse. Überall, auch in den erst von Karl unterworfenen Gebieten, blieb das Christentum bestehen, ein Rück-fall ins Heidentum kam nicht vor; ja gerade von Sachsen aus wurde die Mission unter den Nordgermanen begonnen.
Im 9. Jahrhundert vollzog sich die Trennung der Römischen von der Griechischen Kirche. Vergleicht man die Stellung des Pa tri-
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Extrahierte Personennamen: Egbert Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Britannien Europas Westfränkische Mitteleuropas Sachsen Griechischen_Kirche
14
Das Römische Kaiserreich.
gängers und wandte seine ganze Tatkraft der inneren Verwaltung zu, die immer mehr ein berufsmäßig ausgebildetes und geschultes Beamtentum erforderte. Hadrian entfernte die Freigelassenen ans dem Staatsdienste und ersetzte sie durch Ritter, beseitigte das ausgeartete Herkommen, die Prokonsuln zu beschenken, führte feste Gehälter ein und gliederte die Ämter nach bestimmten Rangstufen. Auf mehrjährigen Reisen überzeugte er sich durch Augenschein von dem Zustande der Provinzen, deren Wohl er vielleicht am meisten unter allen Kaisern gefördert hat. Besonders kam sein Wirken auch dem Dekumatenlande, dem Landstriche innerhalb des Limes, zugute. Er unterdrückte einen letzten Aufstand' der Juden und befestigte die Reichsgrenze gegen die Schotten. (Mausoleum Hadriani oder Engelsburg; Villa Hadriani bei Tivoli.)
Den Unterschied der Sitten im 1. und 2. Jahrhundert der Kaiserzeit erkennt man, wenn man diebeidenantonine, Antoninns Pius (138—161) und seinen Adoptivsohn Markus Aurelius (161—180), mit den Kaisern des Julisch-Klaudischen Hauses vergleicht.
Die glänzende, jedes Maß überschreitende Hofhaltung ist verschwunden, Antoninus Pius lebt wie ein einfacher, vornehmer Landedelmann auf seinem Gute in Latium, und Markus eifert diesem Vorbilde nach.
An die Stelle der Söhne und Enkel des Revolutionsjahrhunderts, die vor keinem Verbrechen zurückscheuen, treten hochgebildete Männer, die ein feines Gefühl dafür haben, was der Humanität des Zeitalters, von der man damals redete, angemessen ist. Die stoische Philosophie, der sich früher alle die anschlossen, die für republikanische Einrichtungen begeistert und deren Lehrer einst als staatsgefährliche Leute verfolgt worden waren, hat sich den Thron erobert. Aber die Zeiten sind den humanen Gesinnungen nicht mehr günstig, Angriffe der Parther und Markomannen rufen Mark Aurel immer wieder ins Feld. Das gewaltige römische Imperium erscheint in - diesen Kriegen zum ersten Male rein auf die Verteidigung beschränkt. Markus ist im Feldlager an der Donau gestorben. (Denksäule an der Piazza Colonna.)
§ 3. Eroberungen. Verwaltung. Verkehr. Das Römische Reich umspannte nach der Anschauung seiner Bewohner den gesamten orbis terrarum, war das Weltreich, das neben sich kein anderes seinesgleichen anerkannte. Im Süden von der Sahara, im Westen vom Ozean, im Osten von dem Hochlande Armeniens und der Syrischen Wüste, im Norden von der Donau und den schottischen Bergen begrenzt, umfaßte es die fruchtbarsten Gegenden im Mittelmeergebiet und die wichtigsten Stätten der alten Kultur.
Aber erst die Kaiser haben den Kranz der um das Mittelmeer gelagerten , Länder geschlossen. Sie haben den überkommenen Besitz in Asien abgerundet, in Afrika hat Augustus Ägypten, Klandins Mauretanien erobert; auch das nördliche Spanien und Britannien wurden erst damals unterworfen.
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Extrahierte Personennamen: Hadrian Markus_Aurelius Markus Markus Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Mausoleum_Hadriani Engelsburg Latium Donau Sahara Hochlande_Armeniens Syrischen_Wüste Donau Asien Afrika Klandins_Mauretanien Spanien Britannien
Tafel Ii. 2. bis 4. Jahrhundert.
180. Römisches Reich. Germanen. Der Osten. Die Christen.
200. 180—284 Die Soldatenkaiser. Haus des Septimius Severus.
250. Karakalla. Verleihung d römischen Bürgerrechts an alle Provinzialen. Bildung der german. Stämme Alant an neu, Franken, Sachsen und Goten. Die Alamannen besetzen das Zehntland, Um 230 Das Neu-persische Reich dersassaniden. Origenes.
300. Decius. Klaudius. Aurelian. Die Aureliansmauer. Probus. 284 Der Nenplatouismus. die Goten Dazien. Friedliches Eindringen der Germanen in das Reich. Reich der Zenobia in Palmyra. Große planmäßige Verfolgung i. ganzen Reiche.
350. —305 Diokletian. Herstellung der Ordnung im Reiche. Der kaiserl. Absolutismus. 306 — 337 Konstantin. 312 Sieg Koustantius über Maxeu-tius. 323 Konstantin Alleinherrscher. Konstantinopel Residenz. Die höchsten Stellen im Heere in den Händen v. Germanen. Große allgemeine Verfolgung im ganzen Reiche. 313 Das Mailänder-Edikt. Streit zwischen Athanasius und Artus. 326 Das Konzil z» Nicäa.
Das Haus Konstantins. 361 363 Julianus Apostata. Valens. 879—396 Theodosius d. Gr. 396 Teilung des Reiches in ein Oft» und ein Weströmisches. 357 Die Alamannen bei Straß, bürg von Julian geschlagen. 378 Diewestgoterrim Römischen Reich. Schlacht bei Adrianopel. 375 Die Huuueu in Europa. Wulfila Bischof der Goten. Das Mönchstvcsen. Beginnende Unterdrückung des Heiden» t»ms. Ambrosius Bischof von Mailand.
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230
Zeittafel.
nach Chr.
3. Jahrhdt.
1. Hälfte.
250
2. Hälfte.
um 300 323
4. Jahrhdt.
2. Hälfte.
375
395
5. Jayrhdt. 1. Hälfte.
um 450 451
476
Ende.
493-526
2. Drittes und viertes Zahrhunbert n. Chr.
Tiefe Zerrüttung des Reiches zur Zeit der Soldatenkaiser.
Bildung der germanischen Stämme der Franken, Alamannen, Sachsen und Goten.
Christenverfolgung unter Decius.
Das Römische Reich gibt die ersten Provinzen auf, Dazien an die Goten, das Zehntland an die Alamannen.
Diokletian. Neuordnung des Reichs. Vollendung des kaiserlichen Absolutismus.
Große allgemeine Christenverfolgung.
Konstantin Alleinherrscher; Anerkennung des Christentums.
Friedliche Germauisierung des Heeres und der Grenzlande durch Föderalen und Kolouen. Konstantinopel kaiserliche Residenz. Rom tritt hinter ihm zurück.
Bekehrung der Goten durch Wulfila.
Verfolgung des Heidentums.
Die Hunnen in Europa. Westgoten auf der Balkanhalbinsel.
Theodosius teilt das Römische Reich in ein östliches (byzantinisches) und ein westliches.
Die Neuordnung der Mittelmeenvelt.
1. Jahrhundert der Völkerwanderung.
In den Provinzen des Weströmischen Reiches gründen Westgoten, Burguudeu, Sueven, Vandalen und Angelsachsen Reiche.
Attila, König der Hunnen.
Schlacht auf den Katalauuischeu Feldern.
Leo I., der Große. Allgemeine Anerkennung des päpstlichen Primats.
Ende des Weströmischen Reiches.
Odowaker setzt den letzten Kaiser des Weströmischen Reiches ab und erneuert die Würde nicht wieder.
Theoderich führt die Ostgoten nach Italien und herrscht daselbst.
Chlodwig, der König der Franken, erobert Gallien als der erste katholische Germanenkönig.
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Extrahierte Personennamen: Diokletian Konstantin_Alleinherrscher Theodosius Attila Leo_I. Leo_I. Chlodwig
46
Die germanische Wanderung im 5. und 6. Jahrhundert.
§ 25. 26.
§ 25. Rückeroberungen der Oströmer im 6. Jahrhundert. Unter Justinian (527—565) befestigte sich das Oströmische Reich nach schweren äußeren Kämpfen gegen die Neuperser und inneren Stürmen von neuem, konnte sogar an Eroberungen im Westen denken.
1. Untergang des Vandalenreiches. Belisar, Jnstinians Feldherr, eroberte das Reich der Vandalen, deren spärliche Reste in dem heißen Klima und dem üppigen Lande entartet waren, und führte ihren letzten König Gelimer als Gefangenen nach Konstantinopel (534).
2. Untergang des Ostgotenreiches. Streitigkeiten am Hofe zu Ravenna gaben bald nach Theoderichs Tode den Oströmern Gelegenheit, sich in Italien einzumischen. Belisar unternahm dorthin Zwei Feldzüge. Ans dem ersten eroberte er fast die ganze Halbinsel und führte den König Witiges als Gefangenen nach Byzanz. Weniger Glück hatte er auf dem zweiten, da er weder von der Heimat noch von Italien gegen den milden Gotenkönig Totila genügend unterstützt wurde. Erst auf einem dritten Zuge gelang es seinem Nachfolger Narses, durch die Siege bei Taginä (in Umbrien) über Totila und am Vesuv über Teja die Herrschaft der Byzantiner auf der ganzen Halbinsel zu begründen. Wohlfahrt und Kunst haben unter diesen wilden Kämpfen, in denen Rom nicht weniger als fünfmal den Herrscher wechselte, schwer gelitten. Narses hat von Ravenna aus als erster Exarch (Statthalter) das Land verwaltet.
Justinian ließ erfolgreiche Eroberungen auch an der Küste von Süd-spanien unternehmen und brachte für achtzig Jahre alle wichtigen Plätze an das Reich zurück.
§ 26. Die Langobarden in Italien. Italiens Geschick war mit der Eroberung durch Narses noch nicht entschieden. Bereits 568 betrat Alboin an der Spitze der Langobarden die Ebene, die von ihnen den Namen erhielt. Die westgermanischen Langobarden (von der mittleren Elbe) waren auf ihrer Wanderung Jbis nach Ungarn gekommen und unter Attilas Herrschaft getreten; nach seinem Tode hatten sie die Gepiden unterworfen.
In der Poebene wurde Pavia ihre Hauptstadt. Nach dem Tode des zweiten Königs, Kleph, der das Langobardenreich nach Süden erweiterte, traten immer mehr die Herzöge in den Vordergrund; später wurden sie säst selbständig, während das Königtum seine Erblichkeit und innere Stärke verlor. Unter Authari wurden Spoleto und Benevent besetzt, während dessen katholische Gemahlin' sich um die Verdrängung des Arianismus bei den Langobarden bemühte. Aber die Eroberung der ganzen Halbinsel gelang nicht mehr. Rom, die Küstenplätze im Westen und Osten, zumal die Umgegend von Venedig und Ravenna, Apulien und Kalabrien blieben oströmisch. Mit dem Einzuge der Langobarden beginnt also die politische Zersplitterung Italiens, die bis in die neueste Zeit fortgedauert hat.
Die Langobarden stellten sich schroffer zu den Römern als die Ostgoten und behaupteten deshalb lange ihre germanische Eigenart. Ein reicher Sagenschatz verleiht dem Volke einen eigenen Reiz.
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Eroberung. Verwaltung. Verkehr.
17
Diesem ganzen Reiche gab die kaiserliche Verwaltung Frieden nach außen und Ordnung im Innern unter dem Schutze eines stehenden Heeres und einer Flotte.
Unter so günstigen Bedingungen entwickelte sich ein lebhafter Handelsverkehr, zumal zwischen dem reichen Osten und dem ärmeren Westen. Leinen, Glas, Purpur lieferten Syrien und Ägypten. Seide kam ans dem Landwege ans China nach Tyrus und Antiochien, zwischen Ägypten und Indien wurde ein direkter Verkehr angeknüpft; auf uralten Handelswegen zog der Kaufmann vom Schwarzen Meere oder von Pannonien aus zur Bernsteinküste. Cadiz, Marseille, Narbonne, das wieder aufblühende Karthago, Tyrus, Antiochien und Alexandria waren neben Rom die größten und wichtigsten Plätze. Später traten die Städte im Rhein-Donaugebiet, vor allem Trier und Co ln, hinzu. Nirgends unterbanden lästige Binnenzölle den Verkehr.
Kamen dadurch die Bewohner des Reiches einander näher, so blieb zunächst der Unterschied zwischen dem abgabenfreien Italien und den steuerzahlenden Provinzen bestehen. Aber schon Augustus bemühte sich, die Lasten gerechter zu verteilen, und fing an, auch in Italien Abgaben zu erheben, und seine Nachfolger folgten ihm hierin. Die eilte, auf Plünderung der Provinzen ausgehende Verwaltung der Prokonsnln und Proprätoren wurde allmählich beseitigt, und Beamte mit festem Gehalt und längerer Amtsdauer wurden eingesetzt. Vor allen waren die Provinzen mit dem Regiment? der Kaiser zufrieden.
Rom aber, das nach dem Neronischen Brande (Juli 64) wieder aufgebaut worden war, wurde nun die größte und schönste Stadt, welche die Welt bisher gesehen hatte.
2. Die Germanen.
§ 4. Einteilung und Verfassung. Einteilung der Germanen. Dem wohlgeordneten Gemeinwesen der Römer standen die Germanen nicht als ein einheitlich geschlossenes Volk. sondern als eine'masse kleiner, untereinander oft verfeindeter Völker gegenüber, die man als „Völkerschaften" (lat. civitates) bezeichnet. Was wir über sie wissen, verdanken wir römischen Schriftstellern, besonders Cäsar und Ta-citus, daneben der Sprach- und Mythenforschung und vorgeschichtlichen Funden.
Man unterscheidet Nord-, Ost- und Westgermanen. Die Nord-germanen umfassen die skandinavischen Völker, Ost- und West-germanen schied die Oder. Die westgermanischen Völkerschaften waren den Römern am genauesten bekannt.
Ihre ältesten Sitze im heutigen Dentschlanb sinb jebensalls im n orböstlichen Tieslanb zu suchen; von ba behüten sie sich bis zum Mündungsgebiet des Rheines aus, währenb der übrige Westen sowie der Süben Deutschlands noch lange von den Kelten besetzt blieb. Doch drangen
Pfeifer, Geschichte V. B. 2
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Extrahierte Personennamen: Augustus Cäsar
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