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1. Geschichte für die Mittelstufe - S. 15

1913 - Breslau : Hirt
A. Deutsche Geschichte. 15 100000 Menschen verloren ihr Leben. Endlich wurden die Aufrührer von den Fürsten besiegt. 6. Luthers Ende. Luther hatte sich im Jahre 1525 mit einer Nonne, Katharina von Bora, verheiratet. Er starb am 18. Februar 1546 zu Eisleben und wurde in der Schloßkirche zu Wittenberg begraben. 7. Die Ausbreitung der neuen Lehre. Die neue Lehre verbreitete sich schnell. Beim Tode Luthers war fast ganz Norddeutschland und ein großer Teil von Süddeutschland protestantisch. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, trat 1525 zu Luther über und verwandelte das Ordensland Preußen in ein weltliches Herzogtum. Der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg wandte sich 1539 der Reformation zu. Auch Minden und Herford nahmen die neue Lehre an. Die Grafschaft Ravensberg folgte und ebenso die Grafschaft Mark. Dagegen blieb das Bistum Paderborn und der südliche Teil Westfalens, wo die Erzbischöfe von Cöln regierten, der alten Lehre treu. In der Stadt Paderborn versuchten der Pastor Hoitbaud und der Domprediger Holthausen die Reformation einzuführen. Doch das Domkapitel und der Bischof traten ihnen entgegen. Durch die Jesuiten wurden viele Abgefallene zur katholischen Kirche zurückgeführt. Später lehnte sich die Stadt abermals unter dem Bürgermeister Liborius Wichards gegen ihren Bischof auf. Der Aufruhr wurde indes unterdrückt und Wichards im Jahre 1604 hingerichtet. In der Stadt Höxter und der Umgegend verkündete der Prediger Winnigstedt den neuen Glauben. Er saud großen Anhang. Es entstand ein heftiger Streit zwischen der Stadt und der Abtei Corvey über die gegenseitigen Rechte. Das Kloster wurde sogar von den Bürgern belagert und beschossen. 8. Das Konzil von Trient. Die Päpste hatten den Abfall von der Kirche zu verhindern gesucht, doch ohne Erfolg. Da berief im Jahre 1545 der Heilige Vater eine allgemeine Kirchenversammlung nach Trient in Tirol. Die neuen Lehren der Reformatoren wurden geprüft und einstimmig verworfen. Dann wurden die katholischen Glaubenslehren festgestellt und begründet. Die Neuerer wurden aus der Kirche ausgeschlossen. Ferner prüfte das Konzil die Mißbräuche und erließ heilsame Verordnungen gegen sie. Für das Leben der Gläubigen erließ es besondere Bestimmungen. Vor allem schützte es die Heiligkeit der Ehe. So wurde das kirchliche Leben in heilsamer Weise erneuert. 9. Ter Dreißigjährige Krieg. a) Die Schrecknisse des Krieges. Das Neuaufblühen des alten Glaubens sollte aber schon bald in trauriger Weise gestört werden. Der Religionssriede zwischen den Katholiken und Protestanten dauerte nur etwas länger als ein halbes Jahrhundert. Dann brach der Dreißigjährige Krieg (1618—1648) aus. Er wurde zwischen den Katholiken und Protestanten geführt. An der Spitze der Katholiken stand der Kaiser Ferdinand Ii. mit seinen Feldherren Wallenstein und Tilly. Den protestantischen Fürsten

2. Geschichte für die Mittelstufe - S. 14

1913 - Breslau : Hirt
14 A. Deutsche Geschichte. Leute studierte der geweckte Knabe. Er besuchte die Hochschule (Universität) zu Erfurt. Durch den plötzlichen Tod eines Freundes erschüttert, trat er in den Augustinerorden ein. Ansangs erfüllte er seine Ordenspflichten pünktlich und gewissenhaft. Später wurde er oft von heftigen Versuchungen gequält. Er kam zu der Meinung, der Glaube allein mache selig, und lehrte die guten Werke, also auch die Ablässe, seien unnütz und daher überflüssig^ Nach und nach verwarf er auch noch andere Lehren der katholischen Kirche. , 3- Die 95 Lehrsätze. Am 31. Oktober 1517 schlug Luther an der Schloß- kirche zu Wittenberg 9o Lehrsätze an. Sie handelten von dem Ablaß und den guten Werken und verbreiteten sich schnell in ganz Deutschland. Der Papst verwarf in einer Bulle 41 Sätze als Irrtümer. Er forderte Luther auf, binnen 60 Tagen die irrigen Lehren zu widerrufen. Luther widerrief nicht, obwohl er früher an den Papst geschrieben hatte: „Deine Stimme erkenne ich als Christi Stimme." Jetzt wurde er mit dem Banne belegt. Er verbrannte aber die Bannbulle öffentlich vor dem Elstertore von Wittenberg und trennte sich dadurch vollständig von der katholischen Kirche. 4. Der Reichstag zu Worms. Im folgenden Jahre (1521) wurde Luther vor den Reichstag zu Worms geladen, den Kaiser Karl V. abhielt. Der Kaiser forderte Widerruf. Luther weigerte sich. Nun sprach der Kaiser die Reichsacht über ihn aus. Die Gesetze schütz- Kaiser Karl v. ten ihn nicht mehr. Der Kurfürst Friedrich von Sachsen ließ ihn jedoch heimlich auf die Wartburg bringen, fiier u ersetzte Luther die Bibel in die deutsche Sprache. Es waren aber damals bereits 20 Bibelausgaben in deutscher Mundart vorhanden. 5. Böse Folgen der neuen Lehre. Während Luther auf der Wartburg tüetlte, lehrte Thomas Münzer ans Zwickau, die Kindertaufe fei ungültig die Erwachsenen müßten getauft werden. Er stiftete die Sekte der Wieder' auf er. Diese errichteten 1534 in Münster das „Reich Sion". Sie wurden aber bald wieder ans der Stadt vertrieben. Karlftadt, ein Freund Luthers, veranlaßte in Wittenberg eine Bilder-jtontem und Gewalttaten gegen Priester und Mönche. Luther verließ die Wartburg und bekämpfte den Unfug. .. dauern strebten nach Freiheit. An vielen Orten brachen Empörungen aus. Klöster, Burgen und Dörfer wurden verbrannt. Gegen

3. Theil 2, Abth. 1 - S. 39

1822 - München : Lentner
39 gemacht, zum „auserwählten Rüstzeug, Semen Nahmen vor Heiden und Könige zu tragen." Bisher hatten sich die Apostel, ungeachtet der wie- derhohlten Aeußerungen ihres Meisters und Herrn, immer gescheut, das Evangelium auch den Heiden zu predigen. Ein Gesicht belehrte den Petrus, da er eben zu Joppe war, „das, was Gott gereiniget habe, nicht für unrein anzusehen;" und er folgte der Belehrung. Ueberzeugt, daß Gott die Person nicht ansehe, sondern unter jedem Volke, wer Zhn fürchte und recht thue, Ihm angenehm sey, verkündigte er dem heidnischen Hauptmanne Corne- lius in Cäsarea und seinem ganzen Hause Iesum als den- jenigen, durch dessen Nahmen alle, die an Ihn glauben, Vergebung der Sünden erhalten. Und als noch während seiner Rede der heilige Geist auf alle herabkam, die das Wort hörten: da sprach Petrus: Kann wohl jemand wehren, diese mit Wasser zu taufen, da sie den heiligen Geist schon empfangen haben, gleichwie wir? Und „er geboth, sie zu taufen im Nahmen des Herrn Jesu Christi." — Auch in Antiochien hatten einige derjenigen, welche in der Verfolgung zerstreut worden waren, nicht nur den Juden, sondern auch den Griechen Iesum verkündiget; und die Hand des Herrn war so sehr mit ihnen, daß eine große Anzahl gläubig wurde und sich zum Herrn bekehr- te, so daß die Jünger zu Antiochia zuerst Christen ge- nannt wurden. Bald darauf gab ein in eben dieser Gemeine ent- standener Streit die Veranlassung zur amtlichen Ent- scheidung der Kirche: daß die Christen nicht gehalten waren, das Mosaische Gesetz von der Beschneidung und die übrigen Mosaischen Gebräuche zu beobachten. Es waren nämlich einige Iudenchristen nach Antiochia ge- kommen, welche die Heidenchristen lehrten, daß sie nicht könnten selig werden, wenn sie sich nicht nach dem Ge- setze Mosis beschneiden ließen. Paulus und Barnabas, die eben in dieser Gemeine verweilten, hielten es, nach

4. Theil 2, Abth. 1 - S. 42

1822 - München : Lentner
4l das ganze Römische Reich verstanden. Die Philosophen hatten sich in Seelen getrennt, von welchen die eine eine allzustrenge, die andere eine allzuschlaffe Moral lehrte, die dritte überall an der Möglichkeit einer Erkenntniß der Wahrheit zweifelte; dem Volke blieb keine Religion, kein höheres Motiv zur Tugend mehr übrig. Der allge- meine Despotisinus, die Hoffnungslosigkeit eines bessern Zustandes bey der eingewurzelten Macht desselben und dem verdorbenen Geiste der Zeiten, trug bey edlen Ge- müthern noch mehr dazu bey, ihre Hoffnung höher zu suchen. Da kam nun die neue Lehre, und gab ihnen, was ihnen Niemand geben konnte, — den Frieden der Seele mit Gott. Denn diese Lehre war nicht abermahls ein philosophisches System, das als solches manchen, der dieses Sectenwesens müde war, vielleicht gleich Anfangs weggescheucht hatte, sondern ein Evangelium war sie, eine historische Lehre, daß Jesus Christus, der Sohn Gottes, in die Welt gekommen sey, die Sünder selig zu machen, und daß jeder, der an Ihn glaubt und nach seinen Gebothen wandelt, das ewige Leben erhalte; oder wie Paulus schreibt: „Es ist die Gnade Gottes, unsers Heilandes, allen Menschen erschienen, und lehret uns, daß wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verlaugnen, und sittsam und gerecht und gottselig in dieser Welt leben und entgegen harren sollen der seligen Hoffnung und Er- scheinung der Herrlichkeit des großen Gottes unsers Hei- landes Jesu Christi, welcher sich selber für uns hingege- den, ans daß Er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit, und uns reinigte zu seinem eigenthümllchen Volke, das eifrig wäre in guten Werken." Eine solche Lehre, die weit entfernt ist, entweder die Vernunft unthatig zu ma- chen, oder den Trieb des Menschen zur Vervollkommnung der Kräfte seines Geistes und Herzens zu lähmen, mußte allen Menschen von gesundem Verstände und gutem Her- zen — wegen ihrer Einfalt und beseligenden Kraft höchst willkommen seyn. Ueberredungskünste hatten die Apostel-

5. Theil 2, Abth. 1 - S. 24

1822 - München : Lentner
24 nach dem Fleische schien ihnen ein Vorzug zu seyn, der sie natürlicher Weise über alle andere Völker weit erhob. Da- her glaubten sie auch, nicht durch die Gnade, sondern von Natur schon heilig zu seyn. Dieser Nationalstolz machte sie denn auch gegen die Oberherrschaft der Römer und alle Freunde und Anhän- ger derselben immer erbitterter, und wirkte in ihnen nach pnd nach einen Geist der Unruhe und der Empörung, der am Ende den Ruin der Nation herbeyführte. Je trauriger nun in diesen Zeiten der innere und äus- sere Zustand des Jüdischen Volkes war, desto stärker und lebhafter wurde in ihnen auch die Sehnsucht nach dem längst verheissenen Netter und Messias, um so mehr,, da man gerade setzt die von den Propheten vorgesagten Um- stände, und insbesondere die von Daniel bestimmte Zeit seiner Erscheinung erfüllet sah. Und Er erschien wirklich; aber nicht so, wie sie, von Sectengeist und Nationaldün- kel geblendet, Ihn erwartet hatten. 3. Jesus Christus. „Als nun die Zeit erfüllet war, sandte Gott seinen Sohn, geboren vom Weibe, dem Gesetze unterworfen, damit Er die, so unter dem Gesetze standen, erlöset e, und wir die An- nahme an Kindesstatt empfingen." (Paulus an die Galater 4. Äap. 4. Vers.) Die erste Ankündigung der bevorstehenden Erscheinung Jesu auf Erden erhielt durch den Engel Gabriel ein betagter Priester, Zacharias, zugleich mit der Versi- cherung, daß ihm von seiner ebenso betagten Frau, Eli- sabeth, ein Sohn geboren werden würde, der der Vor- läufer des Messias seyn sollte. Die zweyte Ankündigung erhielt durch den nähmlichen Engel Gabriel eine Jungfrau in dem Galiläischen Städt-

6. Theil 2, Abth. 1 - S. 14

1822 - München : Lentner
— 14 - Gewaltige, der Zsrael rettete," fiel in einer Schlacht in, Zahre 161), Jonathan und Simon wurden nach ein- ander hohe Priester, und der letzte, der aus Dankbarkeit von der Nation zum Fürsten (Ethnarchen) erhoben, und vom Syrischen Könige als solcher anerkannt wurde, hin- terließ seinem Sohne Johannes Hyrcanus (133) ein unabhängiges, durch Bündnisse mit den Römern gesicher- tes Reich, das dieser noch durch Siege über die Samari- ter und Zdumäer erweiterte. Kaum war aber der Staat von dem äußern Drucke frey geworden, als die vor Kurzem entstandenen religiösen Secten der Pharisäer und Sadducäer*) den Cha- racter politischer Parteyen annahmen. Hielten es jene mit dem Volke, so hielten es diese mit den Großen und Vor- nehmen der Stadt. Hyrcans ältester Sohn und Nachfolger, der grausame Aristobulus (107), nahm sogar den königlichen Titel an, starb aber schon nach einem Zahre, worauf ihm sein *) Die P harisaer — so genannt von einem Hebräischen Worte, welches abgesondert heißt, weil sie sich, nach ihrer Meinung, durch eine strengere Erfüllung des Gese- tzes von dem großen Haufen absonderten nahmen aus- ser den geschriebenen heiligen Büchern noch mündliche Ueber- lieferungen an, und zeichneten sich durch spitzfindig - allego- sche Deutung der heiligen Schrift und durch ängstliche Be- obachtung der vorgeschriebenen Gesetze und durch Trachten nach dem Scheine der Heiligkeit aus. — Sadducäer (deren Rahmen man von Saddoc herleitet, welcher gelehrt haben soll, daß das Gute nicht um der Belohnung willen gethan werden dürfe) hingen am todten Buchstaben der Schrift, von der sie nach einigen nur die Bücher Mosis annahmen, und läugneten die Auferstehung der Todten, eben weil der todte Buchstabe sie nicht aussprach. — Verschieden von diesen beyden Secten waren die Essäer, welche, um Ruhm und Einfluß unbekümmmert, auf Pythagorische Weise «in reines, beschauliches und wohlthätiges Leben führten.

7. Theil 2, Abth. 1 - S. 38

1822 - München : Lentner
38 Unterstützung im Predigen und Taufen, sieben Männer wählen, welche ein gutes Zeugniß hätten und voll des heiligen Geistes wären, und weihten die Gewählten als ihre Gehülfen (Dia con en) durch Gebeth und Handauf- legung zu ihrem neuen Amte ein. Unter diesen Gehülfen zeichnete sich vorzüglich Ste- phanus als ein Mann „voll Gnade und Kraft" aus. Einige von der Synagoge begannen mit ihm einen Streit; aber sie konnten der Weisheit und dem Geiste, der aus ihm redete, nicht widerstehen. Voll Erbitterung fielen sie nun über ihn her, schleppten ihn vor den hohen Nath, stellten hier falsche Zeugen gegen ihn auf, und ruhten nicht, bis er zur Stadt hinausgestoßen und gesteiniget ward — der Erstling unter den Blutzeugen Jesu Christi. Von nun an war die Wuth der Verfolgung wider die Gemeine der Christen wie losgelaffen, so daß sie sich genöthiget sahen, in die Gegend von Zudäa und Sama- ria zu flüchten, und nur die Apostel in Jerusalem zurück blieben. Doch was zur Ausrottung des Evangeliums ge- meint war, wirkte gerade das Gegentheil; denn die zer- streuten Christen gingen überall umher und verkündeten Las Wort Gottes. So kam der Diacon Philippus in eine Stadt von Samarien, und predigte ihnen Christus; und das Volk gab einmüthig seinem Worte Gehör, und ließ sich taufen im Nahmen Jesu Christi. Da die Apostel zu Jerusalem dieses hörten, kamen Petrus und Johannes nach Samaria, betheten für die Getauften, legten ihnen dann die Hände auf; und alle empfingen den heil. Geist. Ferner verkündigte der nähmliche Diacon dem Kämmerer und Oberschatzmeister der Königinn Candace in Aethio- pien das Evangelium; und als dieser bekannte: „er glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes sey," ward er getauft und konnte nun voll Freude seines Weges zie- hen. Noch mehr: Einer der wüthendsten Verfolger, Nah- mens Saulus (oder Paulus), war mitten auf seiner Verfolgungsreise von Jesus selbst zu Seinem Apostel

8. Theil 2, Abth. 1 - S. 40

1822 - München : Lentner
40 -- einem fruchtlosen Streite mit den Eiferern, fürdaöbeste, nach Jerusalem zu reisen, und die Sache zu einer förm- lichen Entscheidung den Aposteln und Aeltesten vorzulegen. Als sie angekommen waren, versammelten sich die Apo- st e l und die A e l t e st e n *), um die Streitfrage zu un- tersuchen. Petrus eröffnete die Berathschlaguug mit den Worten: „Liebe Bruder! ihr wisset, daß schon vor längerer Zeit mich Gott erwählet hat, daß durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hören und glauben sollten. Und Gott, der Herzenskündiger, gab ihnen Zengniß, indem er ihnen den heiligen Geist mit- theilte, gleichwie auch uns. Er machte also keinen Un- terschied zwischen uns und ihnen, indem Er durch den Glauben ihre Herzen reinigte. Warum versuchet denn nun ihr Gott, daß ihr ein Zoch dem Nacken der Jünger auflegen wollet, das weder unsere Väter, noch wir zu tragen vermochten? Vielmehr glauben wir durch die Gnade des Herrn Jesu Christi selig zu werden, gleichwie sie." — Nun stand auch Jacobus auf, erinnerte an die Aussprüche der Propheten von der Aufrichtung des Reiches Gottes unter den Heiden, und gab den Rath: „man solle denen, die sich aus den Heiden zu Gott be- kehren, keine Beschwerde machen, sondern ihnen schrei- den-, daß sie sich enthalten von der Befleckung der Gö- tzenopfer, von der Hurerey, vom Erstickten und vom Blute." Da fanden die Acltesten sammt der ganzen Ge- meine für gut, zwey Männer aus ihrer Mitte zu wäh- len, und mit Paulus und Barnabas nach Antiochien zu senden, mit der schriftlichen und mündlichen Antwort: „Es hat dem heiligen Geiste und uns gefallen, euch keine *) Seniores — Presbyteri — Priester; so wurden die Nachfolger der zwey und siebzig Jünger Jesu genannt; so wie die Nachfolger der Apostel Episcopi —^ Bischöfe.

9. Theil 2, Abth. 2 - S. 7

1822 - München : Lentner
7 (Primat) anvertraut *). Diesen Regenten verhieß Er Seine eigene Gegenwart bis ans Ende der Welt, so wie den Beyftand Seines Geiftes, des Geistes derwahrheit, der sie in allewahrheit leiten, ewiglich bei ihnen bleiben, sie alles lehren, und an alles erinnern werde, was er ihnen gesagt habe ** ***)). Demnach muß die von Chri- stus aufgestellte Kirchengewalt so länge dauern, als die Kirche selbst; das heißt: die Nachfolger der Apostel tre- ten in das volle Amr ihrer Vorgänger, und können sich bey der Verwaltung desselben der besondersten G e gen- war r I e su und des unmittelbarsten Bepstandes Sei- nes Geistes versichert halten. Also ist es auch nur unter der Leitung der Bischöfe, als der Nachfolger der Apostel, in Vereinigung mit dem Papste, als dem Nach- folger des heil. Petrus, möglich, daß die Kirche unwan- delbar in der Lehre Jesu verharre***). *) Matth. 16, 17. 18. 19. — Joh 21. is — 17. **) Matth. 28, 20. — Joh. 14, 16. 17. 26. — Matth. 16, 18. ***) „Unwandelbarkeit der Lehre — sagt Stolberg in sei- ner Geschichte der Religion Jesu Christi (Th. X. S. »yo ff.) — ist Hauptcharakter der katholischen Kirche; daher auch Reinheit unverfälschter Lehre. Ein heiliger Erkenntnis - grund derselben sind die heiligen Schriften. Diese sind in aller Händen; ihren Text zu verfälschen, ist nicht möglich. Daß siß aber auf mancherley Weise gedeutet und gedeutelt worden, davon zeugen alle Irrlehren, deren Urheber und Anhänger sich immer auf die heilige Schrift berufen. Der zweyte heilige und göttliche Erkenntnis- grund ist die Ueberlieferung (Tradition). Aus ih- ren Händen empficngen alle Christen (auch die, welche sie nicht als Richtschnur anerkennen) das neue Testament und den christlichen Glauben und christliche Gebräuche» Aus ihren Händen nehmen wir Katholiken die richtige Erklärung der heiligen Schrift. Auf der heiligen Schrift

10. Theil 2, Abth. 2 - S. 10

1822 - München : Lentner
10 sesthalten an der „Kirche des lebendigen G o ttes, die da ist der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit." Die Lehre des Arius laßt sich in den Satz zusammenfassen: „Oer Sohn Gottes ist nicht Gott, sondern ein bloßes Geschöpf, welches der Eine Gott, der ewige Vater, zum Rang und zur Ehre einer Gottheit erhoben hat." Diese Lehre erniedrigte die christliche Reli- gion , die Iesum als wahren, ewigen Gott, Eines Wer- sens mit dem Vater, anbethete, zur Abgötterey, indem sie Ihm als einem bloßen Geschöpfe göttliche Ehre erwie- se. Sie wurde daher gleich nach ihrer Geburt in einer Versammlung zu Alexandrien verworfen, und Arius, nachdem alle Ermahnungen der Sanftmuth vergeblich waren, in den Bann gethan. Weil er sich aber durch seine Geschmeidigkeit viele und mächtige Anhänger zu ver- schaffen wußte, und die dadurch entstandenen Unruhen immer größer wurden, so berief Kaiser Constantin, um der Sache durch einen feyerlichen Ausspruch der Kirche ein Ende zu machen, in ehrerbiethigen Briefen die Bi- schöfe zu einem a l lg em e i n e n C o n c i l i u m nach N icä a (der vornehmsten Stadt Bithyniens nach Nicomedia, wo sich der Kaiser gewöhnlich aufhielt), und sandte Befehle in die Provinzen, sie auf öffentliche Veranstaltung zu be- herbergen und zu befördern. Es versammelten sich 3,8 Vater, nebst mehr als > 000 Priestern, Diaconen und ge- lehrten Laien, welche die Bischöfe begleiteten. Der heil. Papst Sylvester, dem es gebührt hätte, dem allge- meinen Concilium vorzustehen, ward durch sein hohes Alter gehindert, die Reise zu unternehmen? Er sandte daher zwey Priester seiner Kirche zu Rom nach Nicäa „ Vitus und Vinc e ntius, welche an seiner Statt erschie- nen Das Amt des Vorsitzes aber übertrug er dem weisen Bischöfe von Corduba in Spanien, Namens Ho si ns *). *) Auch Constantin kam nach Nicaa, als die Bischöfe dort versammelt waren, und war dcp manchen Verhandlungen gegenwärtig.
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