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1. Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile, Mathematische Erdkunde - S. 36

1912 - Breslau : Hirt
36 B. Mittelmeerländer. 4. Bevölkerung und staatliche Verfassung. Die Bewohner Italiens, fast nur romanischer Abstammung, bilden ein Volk von ausgeprägtester Eigenart. Sie sprechen eine Sprache und bekennen sich bis aus einen geringen Bruchteil zu einer Kirche, der römisch-katholischen. Die Italiener sind zwar, beeinflußt durch das heiße Klima, vornehmlich im 8 leichtlebig, leidenschaftlich und rachsüchtig, aber sparsam und bescheiden, gewerbtüchtig und zum Handel geschickt. Die Farbenpracht und Schönheit der Natur weckte in ihnen den Sinn für Kunst, in der sie Vorbildliches geleistet haben. Trotz hoher Begabung ist aber die Volksbildung viel geringer als in den germanischen Ländern und nimmt nach 8 hin in erschreckendem Maße ab. Bei dem Reichtum an Früchten und der Mäßigkeit der Bewohner werden die Nahrungsmittel überwiegend dem Pflanzenreich entnommen. Man ißt weniger Fleisch (Fische und Hühner freilich mehr) als bei uns, verwendet Öl statt Butter und trinkt Wein statt Bier. Infolge der ungünstigen Besitzverhältnisse und der drückenden Steuern und Pachtabgaben lebt ein großer Teil der Bevölkerung in Armut. Deshalb, und weil das Volk wanderfroh ist, ziehen zahlreiche Italiener als Steinmetzen, Erdarbeiter und als Händler mit Gipsstgureu in die Fremde, ohne dort ihr Volkstum aufzugeben. Das Hauptziel der auswandernden Kolo- nisten ist Südamerika. Das gegenwärtige Königreich Italien ist erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts national geeint worden. Der Grundstock war das Königreich Sardinien (das Gebiet am oberen Po und die Insel Sardinien). Ihm glie- derten sich seit 1859 die übrigen Teile der Halbinsel, teils durch Eroberung, teils durch Volksabstimmung an. 1870 wurde der Kirchenstaat einverleibt, und so entstand das vereinigte Königreich Italien. Im 0 Mittelitaliens behauptete sich die kleine Republik San Marino. 5. Siedlungen. I. Oberitalien. Turin (430) war bis 1865 die Hauptstadt des Königreiches Sardinien. Durch die Moni Cenis-Eisenbahn steht die Stadt in regem Handelsverkehr mit Frankreich. Die Festung Alessändria (70) am Tänaro erinnert an die Zeiten Friedrich Barbarossas. Der Verkehrsmittelpunkt Oberitaliens ist das herrliche Mailand (600), der erste Rohseidenplatz Europas. Durch Kanäle ist die Stadt mit dem Po, der Adda und dem Tessin verbunden. Der Mailänder Dom, aus weißem Marmor erbaut, gehört zu den schönsten Baudenkmälern Italiens. Mäntua (Andreas Hofer) und Verona (85) nördlich vom Po sind starke Festungen. Am Golf von Genna liegt der bedeutendste Hafen Italiens, das herrlich vom Meere aufsteigende Genna (275). An der Riviera merken wir den klimatischen Kurort Sau Nemo (Kuraufenthalt Kaiser Friedrichs Iii.). Venedig (160), die Festung in den Lagunen, hat an Bedeutung und Größe verloren. Die einst so gewaltige Hauptstadt der Dogen hat heute

2. Teil 1 - S. 61

1911 - Leipzig : Freytag
61 Demnach ist Deutschlands Grenze nur im N. von der Natur geschützt. Nach den drei anderen Seiten muß es für Grenzschutz Sorge tragen : gegen Rußland, Österreich und Frankreich. Gegen Frankreich haben wir, seit Lothringen wieder deutsch geworden ist, eine günstigere Stellung als früher, weil wir die vorgeschobene Festung Metz wieder besitzen. Gegen Rußland ist unsere Stellung ungünstig, da die russischen Grenzprovinzen in großen Sümpfen einen natürlichen Schutz besitzen. Auch an der südlichen Grenze ist die Stellung unserer Nachbarn vor- teilhafter, weil ihnen durchweg der Kamm der Grenzgebirge gehört. 2. Bevölkerung. Das Land wird fast vollständig von Angehörigen des ger- manischen Volksstammes bewohnt und beinahe alle Bewohner sprechen die deutsche Sprache. Nur im 0. des Reiches wohnen Slawen mit polnischer Sprache, in einigen Bezirken des W. spricht man französisch und an der Nordgrenze gibt es wenige Dänen, die das Deutsche nicht als Umgangssprache haben. Das Land ist, obwohl es nicht überall von natürlichen Grenzen zusammen- gehalten wird, dennoch durchaus einheitlich. Von S. nach N. lassen sich vier natür- liche Teile von Mitteleuropa unterscheiden, die großenteils zum Deutschen Reiche gehören. 3. Natürliche Einteilung. Im S. verlaufen die Alpen, ein Hochgebirge. Daran schließt sich als zweiter Teil das Alpenvorland, auch die Donauhochfläche genannt, ein Hochland. Als dritter Teil folgt das Deutsche Mittelgebirge; als letzter Teil schließt sich nach N. das Norddeutsche Tiefland an. Von dem Deutschen Mittel- gebirge kann man das Süd westdeutsche Becken als einen besonderen Teil abtrennen. 2. Die Alpen. A. Teile. Das Alpengebirge erscheint dem Blicke von weitem als ein hoher Gebirgskamm, der mit seinen höchsten Spitzen in das Reich des ewigen Schnees emporragt. Bei näherer Betrachtung zeigt es sich durch Täler in verschiedene Teile gegliedert. Als Hauptteile unterscheidet man die Ostalpen und die West- alpen. Ihre Grenze befindet sich ungefähr in der Mitte des Gebirges und zieht vom Bodensee den Rhein hinauf. Die Ostalpen lassen drei, die Wesfcalpen zwei gleichlaufende Züge erkennen. Beiden Teilen ist es gemeinsam, daß sie nach S. steiler und tiefer abfallen als nach N. Die Westalpen bestehen auf der Nordseite größtenteils aus kalkigem Gestein; bei den Ostalpen ist sowohl der nördliche als der südliche Zug aus Kalkstein auf- gebaut. Der südliche Zug der Westalpen besteht, ebenso wie der mittelste Kamm der Ostalpen, aus Urgestein (Granit), und man unterscheidet deshalb einen nörd- lichen Kalkalpenzug, der sowohl in den Ostalpen wie in den Westalpen auftritt, von den granitischen Zentralalpen. Die Ostalpen haben außerdem einen süd- lichen Kalkalpenzug, der in den Westalpen fehlt. a) Im W. sind die Gebirgsmassen mehr zusammengedrängt als im 0. Die höchsten Berge liegen da, wo die Westalpen und Ostalpen zusammenstoßen. An der Stelle, wo die Alpen aus der südlichen Richtung in die östliche über- gehen, ragt der Hauptgebirgsstock des Montblanc (d. i. Weißer Berg) Qjnpor; er kann zu beiden Seiten über den Großen und den Kleinen St. Bernhardpaß umgangen werden. Weiter östlich liegt die jäh nach Italien abstürzende Felsmasse des Monte (n ohne Nasenlaut) Rosa (d. i. Roter Berg), und nördlich davon das

3. Teil 1 - S. 64

1911 - Leipzig : Freytag
64 vorland trägt es mit vollem Rechte, denn es ist in den meisten Lebensbeziehun- gen auf die Alpen angewiesen und von ihnen abhängig. Zwar steht es auch zu dem nordwestlichen Grenzgebirge, dem Jura, in gewisser Beziehung, aber schon der Umstand, daß dieses Kettengebirge nach dem Alpenvorlande steiler und nach Nw. flacher abfällt, bringt es mit sich, daß die gegenseitigen Verhältnisse nicht tief in das Leben eingreifen. Doch verdankt es dieses Gebiet dem Jura, der es nach Nw. schützt, daß es trotz seiner hohen Lage von 500 m ein verhältnismäßig mildes Klima hat. 2. Nahrungszweige. Das Land ist gut angebaut, aber bei der ziemlich dichten Bevölkerung reicht der Ertrag der Felder und Obstgärten für den Lebens- unterhalt nicht aus. Deshalb hat sich eine rege Gewerbtätigkeit entwickelt, die teilweise durch die Wasserkraft der Flüsse, teilweise durch den Holzreichtum der Berge gefördert wird. Besonders die Herstellung von Maschinen und Uhren hat hier eine große Blüte erreicht. Außerdem sind einige Gegenden so schön, daß sie den Strom der Fremden an sich ziehen. Namentlich vereinigen der Genfer, der Neuenburger und der Vierwaldstätter, der Züricher und der Bodensee reges Leben an ihren Ufern. 3. Staatliehe Einteilung. Die Schweiz isfc eine Bundesrepublik von 25 Kan- tonen. Im 0., im N. und in der Mitte wohnen Deutsche, im Sw. Franzosen, im S. Italiener. Der größere. Teil der Bevölkerung ist reformiert und wohnt besonders in der Ebene, der kleinere katholisch. Basel (d. i. Königsstadt) am Rheinknie hat eine vorzügliche Handelslage für den Verkehr mit Frankreich und Deutschland und ist deshalb die reichste Stadt der Schweiz; es hat-.viele Seidenindustrie und eine Universität. Größer ist das an einem See herrlich gelegene Zürich (s. Titelbild); seine Seiden- und Baumwollfabriken haben es wirtschaftlich hoch gehoben; eine Universität und ein Polytechnikum lassen es als den Mittelpunkt des deutschen geistigen Lebens erscheinen. An der Mündung der Reuß liegen die Trümmer der Habs- burg. Der Hauptstrom der Fremden fließt in Luzern und den anderen um den Vierwaldstätter See gereihten Ortschaften' zusammen; hier, wo die Urkantone der Schweiz, Schwyz, Uri und Unterwaiden zusammentreffen, erinnern viele Stätten an den Schweizer Nationalhelden Teil, und vom Rigi (î) hat man die schönste Aussicht auf die Kette der Hochalpen. Verhältnismäßig weniger Bedeutung hat die Bundeshauptstadt und Universitätstadt Bern. Ein Kranz blühender Ortschaften umzieht auch den Genfer See, in dessen Fluten sich die höchsten Bergriesen spiegeln. Am Ausflusse der Rhone aus dem See liegt Genf (franz. : Genève) prächtig ausgebreitet. Es blüht durch Uhren- und Schmuck- fabrikation; seine Universität ist der Mittelpunkt des französischen Geisteslebens. Am Rheine liegt ein kleines selbständiges Fürstentum, Liechtenstein, das nicht zur Schweiz gehört. 4. Bedeutung der Gewässer. Das Tal des Rheines und das der Reuß sind die von der Natur vorgeschriebenen Straßen. Den ältesten Sammelplatz der Be- völkerung bildet der im N. angrenzende Bodensee (das Schwäbische Meer). An seinen Ufern war der Mittelpunkt alles wirtschaftlichen Lebens schon in den ältesten Zeiten und er wurde von jeher von den Schiffern der Nachbarvölker befahren. Dort, wo der Rhein den Jura durchbricht, hat er es noch nicht vermocht,

4. Geschichte von Württemberg in kurzen, leichtfaßlichen Zeit- und Lebensbildern mit Berücksichtigung der Kulturgeschichte und Sage für Volks-, Mittel- und Realschulen - S. 24

1904 - Stuttgart : Kohlhammer
- 24 — sas^stu&aasgfa ä ohn7 m ?°f ' ‘rai) verbrannte die Sta mmbürg auf den- Rotenberg. Ulr.ch selbst mußte alz Verba,, „ t e r in ^ fttembe ziehen nachden, er zweimal, zuletzt bei Untertürkhcim, ergeblich versucht hatte, ,ein Land zu behaupten. Der schwäbische Bund trat Württemberg gegen Ersatz der Kriegskosten an Karl V von Ö st c t -•eich ab, welcher es alz österreichische Pro-vinz seinem Bruder, dem Erzherzog »erd,, nano, uberließ (1520). e) Ulrich in der Verbannung (1519—1534). f]f v- be* Sage soll Ulrich nach dem ersten mißglückten Ver-L]e' Land zu behaupten, zunächst in der Nebelhöhle einen ^ rgungsort vor fernen Femden gefunden haben. Von hier aus ex er längere Zert bei Nacht vor das Schloß Lichtenstein gekommen, wo er auf des Burgwächiers Frage: „Wer da?" jedesmal geant, Isrtfi ' a r*r^,er ^T!-1" ®arau[ fei Zugbrücke gefallen und Utrrch ns Schloß eingelassen worden. Nach eingenommenem Imbiß und ei folgtet Beratung mit dem treuen Ritter von Lichtenstein und r 5er rt?reuni:,en fei er dann vor Tagesanbruch wieder in die düstere Hohle hmabgesttegen, wohin ihm „der Pfeifer von Hardt" Nachrichten über den Stand der Dinge im Lande umher gebracht habe. Nach dem unglücklichen Ausgange des Gefechtes bei Unter-r u r k h e t nt fei Ulrich sodann den ihm nacheilenden Häschern dadurch entkommen, daß er von der Brücke bei Köngen mit feinem Pferd etnen Sprung in den Neckar gewagt und nachher in einer Höhle bei lern Dörflern Hardt im Oberamt Nürtingen sich versteckt gehalten -labe. In Wahrheit aber lebte Ulrich während feiner Verbannung bald in Mömpelgard, bald auf feiner im Jahre 1521 erworbenen Feste Hohentwiel, bald in der Schweiz, bald bei dem Landgrafen Philipp von Hessen, der weitläufig mit ihm verwandt war. Ein Versuch, sein Land während des Bauernkrieges (1524—1525) wieder zurückzuerobern, schlug feu; Württemberg blieb österreichisch bis 1534. Da die österreichische Herrschaft sehr drückend war, so wünschte allenthalben das Volk seinen Herzog wieder zurück, obwohl die Regierung jede Anhänglichkeit an ihn zu unterdrücken suchte. Mit dem Tode war bedroht, wer Günstiges über Ulrich aussagte. Trotz-

5. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 63

1827 - Heidelberg : Winter
63 Einleitung. Sevogebirge oder Ko len ist ein Hauptgebirge im N. Der Ural und Caucasus sind beide, bis an ihre Wasserscheide, zu Europa gehörige Grenzgebirge. — Von diesem Hauptgebirgs- zug gehen eine Menge größerer und kleiner Gebirge und Ae- sie nach verschiedenen Richtungen über den ganzen Erdtheil von Europa aus. Die wichtigsten derselben sind: 1. In der nördlichen Abdachung, welche weniger Ho- be Gebirge, aber desto mehr Ebenen enthalt. — a. Die Ge- birgszüge von Frankreich, der Mont d'or und andre, gehen von den Sevennen und dem Cote d'or n. w. ans; bis 6,000 F. h. — b. die Gebirge von Norddentschland, nicht ganz 5,600 F. h. — c. der Ab len oder das sc and in avisch e n) Gebirge, welches im O. mit dem Canselkagebirge zusammenhangt, ist ein mäch- tiges, über 200 M. langes Felsengebirge, welches sich durch seine zugespitztcn Nadeln und Hörner gegen andre Gebirge sehr auszeichnet und über 8,000 F. h. 2. In der südlichen Abdachung, welche sehr viele und hohe Gebirge und viele große Gebirgszweige in sich faßt. — a. Die Pyrenäen °) zwischen dem atlantischen und mittellän- dischen Meere, 60 M. l. und über 10,000 F. h. Von diesem mächtigen Felsengebirge verbreiten sich in Form eines Kammes 5 lange Gebirgsreihen gegen W. und S. unter verschiedenen Namen. Gegen No. hangen sie mit den Sevennen zusammen, die sich durch den Pilas und Eot d'or mit dem Jura, als ei- nem Alpenzweige, verbinden. ■— b. Die Alpen p) verbreiten sich unter allen europäischen Gebirgen am weitesten in einer Menge von Gebirgszwcigen, wovon einige außerordentlich weit reichen. Den Mittelpunkt bildet der beinahe 10,000 F. hohe St. Gotthard, von welchem 5 Alpenzüge, zwei nach Sw., zwei nach No. und einer nach N., ausgehen. — Den n o r d- westlichen Alpenzug nennt man Berner ooer lepontische Al- pen bis 13,000 F. h. — Der südwestliche Alpenzug geht bis an das atlantische Meer, unter den Namen: penninische, graue (grajische), cottische und Meeralpen. In den pcnnini- schen Alpen liegt der ig.,676 F. h. Montblanc. — Von den Meeralpen zieht sich 160 M. l. der Apennin durch die schma- le Halbinsel bis zu ihrer äußersten Spitze, 7—8,000 F. h. — Der nordöstlichste Gebirgszug hat den Namen Granbünd- ner (rhätische) und Tyroler (norische) Alpen. Höchste Spitze n) Montes Scandinaviae, montes. o) Juga pyrenaea. p) Alpini

6. Teil 2 - S. 31

1890 - Breslau : Hirt
Italien und seine Bewohner. 31 10. Roms lteste Zeit. 1. Roms lteste Zeit. Ein noch greres Weltreich als Alexander haben die Rmer gegrndet und jahrhundertelang beherrscht; durch ihre Sprache, Gesetze und Einrichtungen aber haben sie noch auf sptere Völker groen Einflu gebt, als ihr Reich lngst untergegangen war. Sie wohnten in Italien, der mittleren der drei sdlichen Halbinseln Europas, die nur im Norden mit dem Festlande zusammenhngt und der ganzen Lnge von dem Apennin durchzogen wird. Von drei Seiten wird die Halbinsel von Teilen des Mittelmeeres umgeben; die wichtigsten Flsse des Landes sind im Norden die Etsch und der Po mit dem Mincio auf der linken und der Trebia auf der rechten Seite, in Mittel-italien der Arno und der Tiber. Italien hat ein ebenso mildes Klima wie Griechenland, grere und fruchtbarere Ebenen als dieses, aber nicht so gute Hfen; deshalb trieben die Bewohner Italiens im Altertum mehr Ackerbau als Handel und Schiffahrt. Das Land zerfiel in Oberitalien mit den Stdten Verona, Modena, Pavia, Mailand, Mittelitalien mit Florenz, Veji, Rom, Capua, Neapel, Beneventum, und Unteritalien mit Cann, Tarent und Brundusium. Die zu Italien gehrenden wichtigen Inseln sind Sicilien mit Syrakus, Messina und Palermo, Korsika und Sardinien. Die Bewohner Italiens gehrten verschiedenen Vlkern an. An der Mndung des Tiber, in Latium, saen die Latin er, stlich von ihnen, im mittleren Apennin, die Sab in er, weiter nach Nordwesten wohnten die Etrusker; der Norden war von eingewanderten Galliern (aus dem heutigen Frankreich) oder Kelten eingenommen, und die Ksten von Unteritalien und Sicilien waren von Griechen besetzt. Die wichtigste Stadt der ganzen Halbinsel war Rom an dem Tiber, die auf der Grenze der Latiner und Sabiner lag und wohl aus der Vereinigung dieser beiden Völker entstand, der Sage nach aber 753 v. Chr. von Romulus 753 und Remus erbaut wurde. (I. 12.) ^ Die Bewohner Italiens waren mit den Griechen nahe verwandt, ihre Gtterlehre ist deshalb der griechischen sehr hnlich. Nur wenige Gottheiten waren ihnen eigentmlich, vor allem Ianus, der Gott des Anfangs und Eingangs; er hatte zwei Gesichter: mit dem einen schaute er in die Vergangenheit, mit dem anderen in die Zukunft. Sein Tempel, ein Durchgangsthor mit dem Doppelgesicht des Gottes, wurde beim Ausbruch eines Krieges zum Gebet geffnet; im Frieden blieb derselbe verschlossen. In hohem Ansehen stand die Gttin Vesta. Sechs Jung-stauen, Vestalinnen, hteten in dem Tempel der Vesta das ewige

7. Deutsche Geschichte - S. 262

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
262 Das durste nicht sein. Preußen konnte die Grndung des Kleinstaates nur dann zulassen, wenn er ihm nicht zu schaden vermochte. Bismarck fordnte darum von dem Herzog, da er den Oberbefehl der sein Heer an Preußen abtrete, ihm die Kieler Bucht als Kriegshasen einrume und sein Post- und Telegraphenwesen an das preuische anschliee. Von solchen Zugestndnissen aber wollte der Herzog nichts wissen. Er vertraute ans die mchtige Hilfe sterreichs, das ihn zum Wider-stand ermunterte. Bald wurde es klar, da der Krieg unvermeidlich fei. ^ 2. Dic deutsche Frage. Bei diesem Kriege aber handelte es sich nicht blo um das Schicksal Schleswig.holsteins, sondern auch um die Zukunft Deutschlands. Seit 1815 hatte Osterreich in Deutschland die Fhrung beansprucht, und Preußen halte sich ihm meist fgen mssen. Das war aber fr diesen Staat auf die Dauer unertrglich; wenn er eine europische Gromacht sein wollte, konnte er sich einer andern nicht unterordnen. Auch war Deutschland durch die Feindschaft zwischen seineu beiden grten Staaten zur Ohnmacht verurteilt, sollte es besser werden, so mute einer von ihnen ausscheiden und der andre die feste Fhrung bernehmen. Jener aber konnte nur sterreich sein; denn der grte Teil seiner Beolkernng war nicht deutsch, während Preußen, von seinen Polen abgesehen, lauter deutsche Einwohner zhlte. Das machte Bismarck seinem Herrn klar. König Wilhelm kmpfte lange mit sich, bis er diesem Gedanken zustimmte; deuu es war sicher, da sterreich niemals freiwillig ans Deutschlaud ausscheiden werde, und vor einem Bruderkriege scheute er zurck. Als rr sich aber von seiner Notwendig-keit berzeugt hatte, war er fest entschlossen, ihn durchzufechten. Osterreich hatte natrlich die Absicht, Preußen grndlich niederzuwerfen und sich die Alleinherrschaft in Deutschland zu sichern. Co ging's auf Leben und Tod. 3. Der Ausbruch des Krieges.^ Am Juni 1866 stellte sterreich beim Bundestag in Frankfurt den Antrag, gegen Preußen mobil zu machen. Wf^uswit neun gegen sechs Stimmen wurde er angenommen. Aus sterreichs Seite stand ganz Sd deutschlaud; ferner folgten ihm Frankfurt, Nassau, Kurhessen, Sachsen und Hannover. Zu Preußen hielten die Kleinstaaten Norddeutschlands; weiter hatte es bereitsein Bndnis mit Italien geschlossen, das, weint der Sieg errungen wurde, Ve netien, die Perle an der Adiia," als Preis davontragen sollte. In jenen Tagen schrieb König Wilhelm an Bismarck: So sind denn die Wrfel geworfen! Gott allein kennt den Ausgang dieses Anfangs! Entweder wir siegen oder werden mit Ehren tragen, was der Himmel der Preußen beschliet." 4. Die ersten Erfolge der Preußen. Alle Welt hielt Osterreich fr viel strker als Preußen. berall glaubte man, es werde sofort seine Truppen ans Bhmen hervorbrechen ' lassen und den kecken Feind der den Hansen rennen; aber das geschah nicht, denn die sterreicher waren mit ihren Rstungep noch nicht fertig. Dagegen besetzten die Preußen binnen drei Tagen Hannover, Kur Hessen ltud Sachsen. Der schsischen Armee gelang es, nach Bhmen zu entkommen und sich mit den sterreichern zu vereinigen. Die Hannoveraner jedoch, die sich nach Sddeutschland durchschlagen wollten, muten trotz tapferer Gegenwehr am 29. Juni bei Langensalza die Waffen strecken. ^ *$/** r/y -f y?- * vv>- +: A4 *

8. Die Neuzeit - S. 370

1915 - Kempten : Kösel
370 Kurfürst Max Emanuel von Bayern. der Tagesordnung. Den leichtsinnigen Spieler, der in einer Nacht verlor, was der saure Schwei der Untertanen in Monaten errungen, htte der Gro-vater mit Entsetzen von sich gestoen. Das sanguinische Temperament Max Emanuels war leicht erregt zu Freude und Schmerz, immer zu guter Hoffnung bereit und geneigt die Dinge Kurfürst Max Emanuel von Bayern- von der besten Seite zu nehmen. Seine Politik beherrscht der rcksichtslose persnliche und dynastische Egoismus, der der dem eigenen Ruhm und dem Glanz der Familie das Wohl des Landes vergit. Da ihm ebenso wie Ludwig Xiv. die , gloire" das Hchste ist, erhellt in gleicher Weise aus seinen Briefen wie aus seinen Handlungen. Wenn das politische Testament

9. Leitfaden der mathematisch-physikalischen Geographie für Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten - S. 55

1881 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zweites Kapitel. Die senkrechte Gliederung. 55 der Splügenstraße, Innsbruck und Brixen an der Brennerstraße u. s. w. 3. Sie begünstigen das Fortschreiten der Gesittung von den Anwohnern des einen Gebirgsabhanges zu denen des andern. So bahnten sich Christentum und italienische Bildung im Mittelalter ihren Weg über die Alpen. 4. Im Kriege bilden sie den Heeren die bequemsten Wege über das Gebirge und am Ausgange der Thalengeu in die Ebene stoßen die Armeen häufig zusammen. Daher begegnen wir am Fuße so vieler Gebirge zu beiden Seiten derselben einer Menge Schlachtfelder und Festungen. An der Ausmündung der Sudeteuthore z. B. ist sowohl auf der sächsischen und schleichen als auf der böhmischen Seite viel Blut geflossen; hier befinden sich die Schlachtfelder des 7jährigen Krieges und die des Krieges von 1866. Nördlich von der mährischen Pforte treffen wir aber auch die preußischen Festungen Kosel und Neiße, südlich davon die österreichischen Olmütz und Krakau. Auf der Nordseite der Alpen entstanden ebenso zahlreiche Festungen, so die Ehrenberger Klause im Lechthal, die Festung Kufstein u. s. w. Vi. Thalbildung. 1. Begriff. Thäler sind ausgedehnte Furchen in Gebirgen wie in Ebenen. 2. Einteilung. Die Thäler sind a. ihrer äußeren Form nach Langenthaler, b. i. solche, die mit der Erhebungsachse des Gebirges parallel lau- seu, z. B. das Rhone- thal im Wallis, das Vorderrheinthal; oder Quer thäler, d. i. solche, die senkrecht Querthal. L-ng-n.h-,1. auf dieser Achs-stehen, z. B. die Thäler der Renß und des Tessin. b. Nach der burchgreisenben ©lieberung uuterscheibet man Hanptthäler, welche ganze Gebirgssysteme von einanber trennen, und Nebenthäler, vermittelst welcher sich nur ein einzelnes Gebirge gliebert. c. Ihrer Entstehung nach sinb die Thäler teils solche, die bereits dem uranfänglichen Baue der Gebirge angehören und mit bissen Zugleich entstanden sinb (orographische Thäler), teils solche, die erst allmählich im Laufe der Zeit durch Schuee und Eis, Regen ober fließenbes Wasser ausgehöhlt warben (Erosionsthäler, v. lat. erodere — ausnagen. Bedeutuug der Thäler. Sie sind die natürlichen Führer alles Fließen- den, die Träger des herbeigeschwemmten fruchtbarsten Bodens, die natürlichen Wegweiser für den Verkehr, die Stätten des Anbaues und der vielfältigsten Betriebsamkeit, die vereinigenden Bänder der Civilisation. Vii. Entstehung der Gebirge. Unsere Erbe befanb sich nach der Ansicht vieler Naturforscher iu den ersten Stabien ihrer Ent-

10. Geschichte der Neuzeit - S. 116

1917 - Leipzig : Hirt
116 Die Zeit der Umwlzungen. Das italienische Volk gab sich mit diesem Erfolge nicht zufrieden. Die Staaten Mittelitaliens vertrieben ihre Fürsten und schlssen sich Sardinien an, ebenfalls der nrdliche Teil des Kirchenstaates. Die Freischaren des Volkshelden Garibaldi eroberten im Verein mit den 1861. Truppen Viktor Emanuels das Knigreich Neapel und Sizilien. 1861 nahm Viktor Emanuel den Titel König von Italien" an; er verlegte spter seine Residenz von Turin nach Florenz. Der Papst behielt nur Rom mit Umgebung. Napoleon, der eine franzsische Besatzung nach Rom gelegt hatte, war gewissermaen sein Schirmherr. Venetien blieb noch unter ster-reichischer Herrschaft. 5. Der Brgerkrieg in den Vereinigten Staaten. In den Vereinigten Staaten von Amerika bildete sich ein Gegensatz heraus zwischen dem nrd-lichen Teil, dessen Wohlstand hauptschlich auf Handel und Industrie be-ruhte, und dem sdlichen, in dem weie Pflanzer ihre Plantagen durch Negersklaven bestellen lieen. Die nrdlichen Staaten wollten die Sklaverei abschaffen, die sdlichen sie beibehalten. (England hatte in seinen Kolonien schon 1833 die Sklaverei aufgehoben.) Als nun 1860 Lincoln, ein entschiedener Gegner der Sklaverei, zum Prsidenten gewhlt wurde, traten die Sdstaaten aus der Union aus und bildeten einen Sonderbund mit der 1861 Hauptstadt Richmond. Darber entbrannte ein vierjhriger, beraus blutiger b:s Brgerkrieg. Anfnglich konnten die Nordstaaten sich gegen die besser vor-^'bereiteten Sdstaaten kaum behaupten. Doch erlangten jene allmhlich unter ihren tchtigen Generalen Sherman und Grant das bergewicht. Dieser schlug 1865 die Sdstaaten in der fnftgigen Schlacht bei Peters-brg. Als bald darauf Richmond fiel, muten sich die Sdstaaten unter-werfen. Lincoln wurde zum Prsidenten wiedergewhlt, jedoch bald darauf von einem Schauspieler im Theater erschossen. Das Fortbestehen der Union aber war gesichert; alle Bewohner ohne Unterschied der Rasse er-hielten den vollen Genu der brgerlichen Freiheit. 6. Das Kaisertum Mexiko. Der Nordamerikanische Brgerkrieg bot Napoleon eine gnstige Gelegenheit, seinen Einflu auch jenfeit des Ozeans geltend zu machen. Er sandte ein Heer nach der Republik Mexiko und machte nach der Eroberung des Landes den sterreichischen Erzherzog Maxi-milian zum Kaiser des Landes. Als aber nach Beendigung jenes Krieges Napoleon auf die Drohung der Vereinigten Staaten, die keine Monarchie in Nordamerika dulden wollten, seine Truppen zurckzog, wurde die Lage Maximilians, der im Lande wenig Freunde hatte, unhaltbar. Er wurde 1867. 1867 von den Republikanern gefangen genommen und erschossen. Seine Gemahlin, Charlotte von Belgien, die sich nach Europa begeben und Na-poleon vergebens um Hilfe gebeten hatte, verfiel in Wahnsinn.
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