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Krzern gezogen, dagegen die Habsburgische Hausmacht durch qlck-liche Heiraten vergrert.
3. Seine Verheiratung. Er gewann die Hand der reichen Erbm Maria von Burgund. In dem Gedichte Theuerdanks Brautfahrt" sind seine Abenteuer dabei besungen. Die geliebte Maria starb schon nach 5 Iahren durch einen Sturz auf der Falkenjagd. Max fhrte die Vormundschaft fr seinen unmndigen Sohn, musste sich aber die grten Demthigungen von den reichen und bermthigen niederlndischen Stdten gefallen lassen. Brgge hielt ihn sogar ge-fangen, ermordete sein Gefolge und bedrohte fein Leben. Sein lustiger Rath Kunz von Rosen erschien als Mnch verkleidet im Gefngnis und wollte Max zur Flucht bereden, dieser aber wollte seine Freiheit nicht dem Verderben eines treuen Dieners verdanken und wartete, bis sein Vater erschien und die Emprer zchtigte.
4. Seine Regierung. Um dem Raub- und Fehdewesen ein Ende zu machen, fhrte Maximilian den ewigenlandfrieden ein. Wer ihn brach, wurde in die Acht gethan und an Leib und Gut gestraft. Der Landfrieden vervollstndigte den frheren Gott es frieden, d. h. eine vllige Waffenruhe von Mittwoch abends bis Montag frh. Streitigkeiten wurden von dem Reichskammergerichte in Frank-iurt, spter Wetzlar, geschlichtet. Um rascher Ruhe und Ordnung herzustellen, wurde Deutschland in 10 Kreise mit Kreisobersten getheilt. Max verbesserte das G e s ch tz w e s e n und fhrte durch den Fürsten Taxis die Post im Reiche ein.
5. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah eine neue Zeit an-brechen, ohne frdernd oder hindernd einzugreifen. Auf dem letzten Reichstage zu Augsburg schlug die Wahl seines Enkels Karl fehl und 100 Beschwerden gegen das Kirchenregiment blieben unerledigt. Krn-kelnd zog Max nach Innsbruck, aber die Brger verweigerten das Gast-recht, weil eine alte Schuld unbezahlt sei. Tief gekrnkt zog Max weiter, starb aber auf dem Wege in Wels. Als er den Tod nahen fhlte, kleidete er sich in sein Todtenhemd, empfing das Abendmahl und trstete die weinenden Seinen. Wie er gelebt, so starb er, als letzter Ritter; seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgefhrt.
180 'Das Morgenroth der Neuzeit in den Erfindungen und Entdeckungen.
1. Der Kompass 1300. Die Alten mufsten bei ihren Seefahrten nahe an der Kste bleiben, weil sie sonst die Richtung verloren htten. Da machte der Italiener Giojavonamalfidie Magnetnadel zum Fhrer der Schiffe in der pfadlosen Wasserwste. Schon die Chinesen hatten sie bei den Karawanenzgen durch die Wste benutzt. Die Er-
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Extrahierte Personennamen: Maria_von_Burgund Maria Maria Maria Max Kunz Max Maximilian Maximilian Max Karl Karl Max Max Max Max Morgenroth
Extrahierte Ortsnamen: Frank-iurt Wetzlar Deutschland
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gehorchen." Maximilian verbesserte das Geschtzwesen und lie durch den Fürsten Taxis die Post einrichten.
5. Seine Landerwerbungen. Seinen Sohn Philipp, den Erben der Niederlande, vermhlte er mit Johanna, der Erbin Spaniens, Siciliens und Neapels. Freilich mute er ihn in der Blte seines Lebens ins Grab sinken sehen. Durch Vermhlung zweier Enkel sicherte er seinem Hause auch die Anwartschaft auf Ungarn und Bhmen. Das Habsburgische Heiratsglck" wurde sprichwrtlich. Seine vielen Kriege und Hndel in Italien und mit Frankreich kosteten nur Geld und Menschen, ohne den mindesten Vorteil zu bringen.
6. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah das Mittelalter mit seinen : Einrichtungen zu Grabe gehen und berall das Morgenrot einer neuen Zeit aufflammen. Er strubte sich nicht gegen das Neue, hatte aber auch kein rechtes Verstndnis und keine frdernde That dafr. Er hielt einen Reichstag in Augsburg (1518), auf dem ihm die Wahl seines Enkels Karl, Philipps Sohn, fehlschlug. der 100 Beschwerden gegen das ppstliche Regiment blieben ohne Erledigung. Krnkelnd zog Max nach Innsbruck, aber die Brger verweigerten ihm und seinem Gefolge das Gastrecht, weil er eine alte Schuld noch nicht bezahlt hatte. Diese Krnkung ver-schlimmerte seinen Zustand, so da er in Wels liegen bleiben mute. Als er den Tod nahen fhlte, kleidete er sich in sein Totenhemd, empfing das Abendmahl und trstete die weinenden Seinen. Wie er gelebt, so starb er, als letzter Ritter" (1519). Seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgefhrt.
Fragen: Warum verunglckten viele von Maximilians Plnen? Worin bestehen seine Verdienste um das Reich? Das Mahl zu Heidelberg" von Schwab. Graf Eberhard im Bart" von Zimmermann. Der reichste Fürst" von Kerner. Der letzte Ritter" von Anastasius Grn. Deutscher Braucht von An. Grn. Kaiser Mar und Albrecht Drer" von Wolfg. Mller.
Die Mark Brandenburg im Mittelalter.
54. Die Anhaltiner (Askamer) in der Mark (11341319).
1. Die Bewohner der Mark. Zwischen Elbe und Oder, in dem Gebiet der Havel und Spree, wohnten ursprnglich Semnonen und Longobarden. Der Strom der Vlkerwanderung fhrte sie nach i Westen und lie von Osten die W end en in die verlassenen Wohnsitze rcken. Diese gehrten der groen slavischen Vlkerfamilie in: Osten Europas an. Stammverwandt waren die Polen, die Preußen, die Obo-triten in Mecklenburg, die Pommern, die Lutizeu (Wilzen), die Sorben, die Wolliner it. a. Sie waren mittelgro, von krftigem, gedrungenem Krperbau, braungelber Hautfarbe, feurigen Augen und braunem Haar. Ihre Religion war eine Vergtterung der Naturkrfte, S w a r o g
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Spaniens Neapels Ungarn Italien Frankreich Augsburg Maximilians Heidelberg Brandenburg Europas Polen Mecklenburg Pommern
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Karl fr seine Erblnder. Bhmen hielt er wie den einen, Brandenburg wie den zweiten Augapfel. Ersteres hat er aus der Roheit zur Blte der Kultur gehoben. Er brach die Rnbernester, sorgte fr gerechtes Gericht, lie Wege und Brcken bauen, Bergwerke anlegen, Flsse schiffbar machen, zog deutsche Gelehrte, Knstler und Landbauer ins Land und grndete 1348 als Mittelpunkt des geistigen Lebens die Universitt Prag, die bald von 5000, ja spter von 20000 Studenten besucht war.
Wie ein geschickter Taschenspieler hatte sich Karl in den Besitz der Mark Brandenburg gesetzt, aber dem Lande war es zum Heil, denn er sorgte fr dasselbe vterlich wie fr Bhmen. Sein prchtiges Hoflager hielt er zu Tangermnde an der Elbe, das der Mittelpunkt des regsten Handelsverkehrs wurde. Karl schaffte dem Lande Frieden nach innen und auen und ffnete alle Quellen der Thtigkeit und des Wohlstandes. Er lie ein Verzeichnis aller cker anfertigen und verteilte die Abgaben in gerechter Weise.
3. Wenzel (13781400) folgte seinem Vater auf dem deutschen Throne. Er war nicht ohne Begabung und guten Willen, erlahmte aber bald und versank mehr und mehr in Faulheit, Genusucht und Grausam-keit. Der Scharfrichter, sein lieber Gevatter, mute immer in seiner Nhe sein, und bsartige Hunde begleiteten ihn. Die Bestien sollen in der Nacht sogar die Kaiserin Elisabeth zerrissen haben. Den Beichtvater der Knigin, Johann v. Nepomuk, soll Wenzel in die Moldau haben strzen lassen, weil er das Beichtgeheimnis nicht habe verraten wollen. Das Vermgen von 3000 im Aufstande gefallenen Juden zog er ein; alle Schulden bei Juden erklrte er fr null und nichtig; Geistliche und Adlige verspottete und beraubte er; um das Reich bekmmerte er sich wenig; das Faust-recht und damit die Unsicherheit auf allen Wegen nahm berhand. In Schwaben tobte der Kampf Eberhard des Greiners mit demfchw-bischen und rheinischen Stdtebunde. Da setzten endlich die Kurfrsten zu Rense den uutauglicheu Kaiser ab und whlten Ruprecht von der Pfalz (14001410), der aber beim besten Willen in seiner 10jhrigen Regierung die Ordnung im Reiche nicht wieder herstellen konnte.
4. Sigismund (14101437), Wenzels Bruder, war ein Mann von schner Gestalt, hoher Bildung und angenehmen Manieren. Er kam aber sein Lebtag nicht aus den Vergngungen, den Schuldeu und einer nutzlosen Vielgeschftigkeit. Durch feine Gattin Maria war er auch König von Ungarn, aber weder den Lndern seiner Hausmacht noch dem Reiche ein Wohlthter; berall Krieg und Unzufriedenheit! Am schlimmsten war die Mark Brandenburg daran. Sigismund ist nur ein-Mal dahin gekommen, um Geld zu holen. Er verpfndete sie an Jobst von Mhren, der sie wie eine milchende Kuh behandelte. Die Unsicherheit und das Elend stiegen von Tag zu Tage. Von auen griffen die raublustigen Nachbarn, z. B. der Erzbischos von Magdeburg und die Herzge von Anhalt, zu. Im Innern trieben die Raubritter schamlos.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Wenzel Elisabeth Johann_v Johann Nepomuk Eberhard_des_Greiners Sigismund_( Maria Maria Sigismund Jobst_von_Mhren
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einen frhen Tod zu. Die Mark kam an des Kaisers Sohn Wenzel (1373).
Fragen: Wodurch ist Ludwigs Regierung so unglcklich fr die Mark? Warum mu der falsche Waldemar ein Betrger gewesen sein? Wie konnte aber der Betrug glcken? Welche Gesinnung der Kurfrsten offenbart sich in dem Beschlu zu Reuse? Scysried Schweppermann" von Pocci. Deutsche Treue" von Schiller.
56. Die Luxemburger in der Mark (13731415).
1. Karl It. im Reich (13471378). Karl Iv.,ein gebildeter und kluger Fürst, war unter vielen Schwierigkeiten auf den Thron gekommen. Durch seine Gewandtheit wute er berall seinen Vorteil wahrzunehmen und seine Macht zu tnehmt. Die heutige Staatskunst, die berall Fden anknpft, berall scharf beobachtet, berall Vorteil sucht und nicht selten die Sprache zum Verbergen der Gedanken braucht, stammt von ihm. Auf seinem ersten Rmerzuge brachte er in vielen (Stdten die kaiserlichen Rechte wieder zur Geltung, fllte aber auch seinen Sckel, ittdem er Rechte und Freiheiten vergabte. In Rom, vor dessen Thoren er sein Heer lie, wurde er gekrnt, hielt einen feierlichen Triumphzug, verlie es aber an demselben Tage und zog fluchthnlich der die Alpen zurck. Der groe Dichter Petrarca rief ihm nach: Wenn dein Grovater Heinrich Vii. dir in den Alpen begegnete, mit welchem Namen wrde er dich anreden ?" Auf seinem zweiten Rmerzuge fllte er wieder feilte Sckel mit Strafgeldern und fhrte den aus Avignon zurckgekehrten Papst in Rom ein, indem er dessen weies Pferd am Zgel bis zur Peterskirche leitete. In der erften Zeit seiner Regierung wurden die Gemter durch seltene Schreck-niffe erschttert. Drei Jahre verheerten Heuschreck enschwrme die Felder, und eine Hungersnot folgte. Ein furchtbares Erdbeben richtete im Sden Europas groe Verheerungen an. Dann kam der schwarze Tod, eine frchterliche Pest, aus Asien, durchzog wie ein Wrgengel Europa und raffte wohl den dritten Teil aller Menschen hinweg (1348 bis 1350). Das Bugefhl trieb hierauf die Gei ler oder Flagellanten zu wahnsinnigen Bubungen, so da sie ein Schrecken der Drfer und Städte wurden. Weil man den Juden schuld gab, da sie die Brunnen vergiftet und damit die Pest erzeugt htten, so erfolgte an vielen Orten eine grausame Verfolgung dieser Unglcklichen.
Karl Iv. erlie (1356) die goldene Bulle, ein Reichsgruudgesetz, worin die Wahl- und Krnungsordnung festgesetzt war. Der Name stammt von der goldenen Siegelkapsel, die dem Gesetze angehngt war. Sieben Kurfrsten, die 7 Leuchter des Reiches, sollten in Zukunft den Kaiser whlen, und zwar die drei geistlichen von Mainz, Trier und Kln und die vier weltlichen von Bhmen, der Pfalz, Sachsen - Wittenberg und Brandenburg.
2. Karl in Bhmen und Brandenburg. Wie ein Vater sorgte
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Avignon Rom Europas Asien Europa Mainz Sachsen Wittenberg Brandenburg Brandenburg
Kreuzfahrer dem heißersehnten Ziele ihrer Pilgerfahrt zu und gelangten zuerst nach Betlehem, wo ihnen die Christen Palästinas, Psalmen singend, entgegen kamen. Allen voran eilte Tankred, und als die Kunde zum Heere kam, daß er die Mauer Jerusalems erreicht hatte, kam neues Leben in die zum Tod ermatteten Reihen. Als sie aber gar von den Bergeshöhen die leuchtenden Kuppeln der heiligen Stadt erblickten, kannte ihr Jubel und ihr Dank keine Grenzen.
„Jerusalem! Jerusalem!" mit heiligem Schauer rief man es, und die Kreuzfahrer umarmten sich jubelnd. Eingedenk des Schriftworts: „Ziehe deine Schuhe ans; denn der Ort, da du aufstehest, ist ein heiliges Land," legten die Pilger ihre Schuhe ab, küßten den heiligen Boden und eilten auf den steinigen, heißen Pfaden bis nach Jerusalem, wo sie am 6. Juni 1099 anlangten.
Aber die Stadt wurde von einem starken türkischen Heere verteidigt; 40,000 Mann standen gegen 20,000 ermattete Kreuzfahrer, dabei 1500 Ritter. Diefeu gab die Begeisterung Mut, daß sie einen
Sturm auf die feste Stadt wagten. Aber ihr Angriff wurde zurück-
geschlagen, und sie sahen bald ein, daß ihnen zu solcher Belagerung die Werkzeuge fehlten. Unter unsäglichen Mühen und Gefahren wurden Baumstämme aus der Umgegend herbeigeschafft, während viele der Kreuzfahrer angesichts der heiligen Stadt vor Hunger und Elend umkamen. Die Sonnenglut trocknete die Wasserbehälter aus; und fanden die Christen eine Quelle, dann kämpften sie um einen' Trunk Wassers, so daß sich oft ihr Blut mit dem ersehnten Tranke mischte. Nach
vierwöchentlicher, fast übermenschlicher Anstrengung hatten die Belagerer den Bau von zwei Türmen fertig, die Jerusalems Mauern um sieben Ellen überragten. Die Wände der Türme waren mit Tierhäuten umkleidet, die vor Wurfgeschossen schützen sollten, und eine aufgezogene
Fallbrücke kounte auf die Mauer der Stadt hinabgelassen werden. Am 14. Juli 1099 sollte der Sturm auf Jerusalem beginnen. In feierlicher Prozession zogen die Christen um die Stadt, voran die Bischöfe mit aller Geistlichkeit in weißen Kleidern, das Kreuz in den Händen; ihnen folgten die Fürsten, Ritter und übrigen Pilger, alle in Waffenrüstung. Unter heiligen Gesängen bewegte sich der Zug zum Oelberg, wo die Christen niederknieten und von den Anführern zu Mut und Ausdauer ermahnt wurdeu.
Die Türken auf hoher Mauer wußten nicht, was all das zu bedeuten hatte und sandten den Christen höhnend Pfeile zu. Ant andern
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den Pflichten seiner Königswürde ab, für die er an den Erzbischof von Köln 12,000 Thaler, an Mainz 13,000, dem Herzog von Bayern 9000 und an andere deutsche Fürsten 8000 Thaler bezahlt hatte.
Das alles brachte große Verwirrung über Deutschland. Jeder Fürst und jeder Ritter meinte, nehmen zu können, was ihm beliebte. Faustrecht und Raubrittertum wurden ärger, als je zuvor, utib das> Fehdewesen unter Fürsten und Adel konnte sich ungehindert ausbreiten. Die Burgen, einst Sitz und Pflegestätte ritterlichen Familienlebens, waren Raubnester geworden, in denen wegelagernde Ritter ihre Beute verbargen, die sie reisenden Kaufleuten abgenommen oder andern Rittern und geistlichen Herren.
Da erhoben sich die deutschen Städte und vereinten sich um ihrer Selbsterhaltung willen gegen solches Unwesen zu einem Verbände^ der zu einer politischen Macht wurde. Die sechzig Bundesstädte des „Rheinbundes" verpflichteten sich, nur dem als König gehorchen zu wollen, den die Fürsten einstimmig wählen würden; sonst wollten sie feinem beistehn, keinen aufnehmen, ihm Geld leihen oder Dienste leisten (1241). Schon früher war die deutsche Hansa, der norddeutsche Städtebund, entstanden, dem sich Hamburg, Lübeck, Braunschweig und viele andere Städte angeschlossen hatten. Er gelangte erst später zu seiner vollen Bedeutung.
Nicht zufrieden damit, den Hohenstaufen in Deutschland allen Boden entzogen zu haben, arbeitete die päpstliche Partei auch in Italien an dem Untergange Manfreds und des letzten unmündigen Hohenstaufen Konradin. Zunächst bot der Papst dem Bruder des Königs Ludwig von Frankreich, Karl von Anjou, die Krone von Sizilien an, doch kam die Sache nicht sobald zum Abschluß, da der fromme Ludwig auch für seinen Bruder kein unrecht Gut haben wollte.
Ein desto weiteres Gewissen hatte dieser, und Papst Urbans Nachfolger, Klemens Vi., krönte den Franzosen Karl von Anjou gegen das Versprechen völligen Gehorsams und einer jährlichen Abgabe von 8000 Unzen Goldes zum König von Sizilien (1266), das doch rechtmäßig Besitz der Hohenstaufen war. Aber Herr des Landes wurde der Franzose erst nach der Schlacht von Benevent, in welcher Manfred gefallen war. Er hatte seinen Tod geahnt. Als er mit einer Schar vorandringen wollte, fiel ihm seine silberne Helmzier, ein Adler, aus den Sattelknopf nieder. Manfred stürmte tapfer in die dichtesten Reihen
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Extrahierte Ortsnamen: Mainz Deutschland Hamburg Deutschland Italien Sizilien Sizilien
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welche begeistert ihrem Rufe folgten, und das Christentum hatte seine Kraft gegen den Muhamedanismus des Morgenlandes siegreich in die Wagschale geworfen. Wie viele Wandlungen des Eifers und der Erfolge die sieben Hauptkreuzzüge während zweier Jahrhunderte haben mochten, die Macht der Päpste war während dieser Zeit derart gewachsen, daß der päpstliche Bann Kaiser Friedrich Ii. treffen konnte, weil er den dem Papste gelobten Kreuzzug verzögert hatte.
Mit dem Falle von Accon war der letzte Besitz abendländischer Christen in Palästina verloren (1291), und sechs Millionen Menschen wären nur einer frommen Träumerei oder dem hierarchischen Gehorsam geopfert worden, wenn die Kreuzzüge nicht auf Sitten und Religion, auf Kunst und Wissenschaft, wie auf geistige und materielle Entwicklung des europäischen Völkerlebens, damit deutscher Kultur, einen überwältigenden Einfluß gehabt hätten. Es mag sich diese Einwirkung am besten bei den einzelnen Ständen erkennen lassen.
Kaiser und Fürstengewalt.
Die Hohenstaufen trachteten zunächst darnach, das unter den letzten Kaisern, besonders unter Lothar von Sachsen sehr geschädigte kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Damit stießen sie auf viel feindlichen Widerstand. Die Herzogswürde war meist erblich geworden, wogegen ein starkes Königtum nur durch die besondre Kraft des jedesmaligen Trägers der deutschen Krone möglich war, die er seinem Erben
nicht ohne weiteres hinterlassen konnte. Denn das Wahlrecht der Deutschen war bei den letzten Königskrönungen sehr in den Vordergrund getreten, und schon jetzt hatten einzelne geistliche und weltliche Fürsten dabei eine maßgebende Stimme gewonnen, obgleich von den eigentlichen Wahl- oder Kurfürsten hier noch nicht die Rede ist.
Das Ringen der Fürstengewalt gegen das Kaisertum, die Spal-
tungen der Welfen und Ghibellinen, veranlaßten die Kaiser oft, Hoheitsrechte und Privatgüter an ihre Anhänger zu vergeben oder sich solche durch Gaben zu gewinnen, so die Städte, oft auch die Geistlichkeit, durch Rechtsverleihungen. Darin lag notgedrungen eine Schwächung des Königstums und damit des Reiches, wodurch Papst und Kirche ein Uebergewicht erhielten. Des alten deutschen Reiches Herrlichkeit, welche Karl der Große begründete, hatte nicht zum wenigsten darin geruht, daß der deutsche Kaiser in unbeschränkter monarchischer Gewalt oberster Lehns- und Schirmherr des Staates und der Kirche war.
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ein Zug nach Böhmen, dieselben zu erlangen, brachte nur dem böhmischen Adel Vorrechte. An den Papst schrieb Ruprecht entschuldigend, daß er nicht wisse, wie die Wahl ans ihn gefallen sei itnb die Kurfürsten fügten die Bitte dazu, den „König aus Erbarmen zu bestätigen."
Aber vergeblich suchte er die päpstliche Krönung zu erlangen. Zwar kam der Römerzug zu stände, auf dem er auch den Mailänder Herzog Galeazzo Visconti zur Herausgabe des von Wenzel verkauften Herzogtums zwingen wollte; aber der Mangel an Geldmitteln nötigte bald zur Heimkehr, ohne daß Ruprecht nur das Geringste erreicht hätte. Er hatte auf dem Rückwege seine Kleinodien und sein Silbergeschirr verkaufen und verpfänden müssen und kam so arm nach Deutschland zurück, daß das Volk auf den Gassen Spottlieder von dem König sang, der ohne Geld, ohne Ehre und ohne Krone heim gekommen. Zwar empfing Ruprecht, auf dem Stuhle Karls des Großen sitzend, wenige Jahre später die Königskrone (14. Nov. 1407), aber es vollzog sich diese Feier „schlicht, ohne Chrysaut (Salbung) oder andere Zierlichkeit." Aber der arme König konnte bei aller persönlichen Tüchtigkeit und dem eifrigsten Bestreben, Gutes zu schassen, weder in Italien noch in Deutschland viel ausrichten. Die Fürsten, welche kurz zuvor Wenzels Absetzung beschlossen hatten, waren eben so wenig nachgiebig gegen den neuen König, und Wenzel konnte sogar hoffen, jetzt seine Kaiserkrönung durchzusetzen, benn der Mailänber Herzog erschien ebenso willig ihm zu helfen, wie sein Bruder Sigismunb, mit dem er die Regierung Böhmens gemeinsam führen wollte. Doch wußte der Papst den Römerzug Wenzels zu verhinbern, trotzbem biefer auch den Herzog von Oesterreich für sich gewonnen hatte. Endlich traten dem König Ruprecht dieselben geistlichen Kurfürsten, welche ihn erwählt hatten, besonders der Erzbischof von Mainz, feindlich gegenüber, so daß er, nachdem er vergeblich manche Kronrechte geopfert hatte, um den guten Willen der Fürsten zu gewinnen, sich zunächst gegen den Mainzer wappnete. Er starb inmitten der Rüstungen zu Oppenheim am Rhein (18. Mai 1410) und wurde in der Heiligengeistkirche zu Heidelberg bestattet. Seine Grabschrift kündet, daß unter dem breiten Grabstein, auf dem die lebensgroßen Gestalten des Königspaares in Stein gebildet sind, „mit seiner keuschen Gemahlin Burggräfin Elisabeth" (Schwester des Burggrafen von Nürnberg Friedrich von Hohenzollern) dort ruht: „Ruprecht, Herzog von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, rechtmäßiger
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Extrahierte Personennamen: Galeazzo Karls Burggräfin Nürnberg_Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich
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mehr bekannt ist, als in ihren einfachen Thatsachen. Wir folgen dieser sagenhaften Geschichte, wie sie sich im fünfzehnten Jahrhundert immer fester gebildet und doch mit dem ältesten deutschen Sagenstoff vermischt hat. Erst im sechszehnten Jahrhundert fand die überlieferte Geschichte ihre Berichterstatter, die sich vielfach nur an die wirkliche Geschichte anlehnt, ohne ihr völlig treu zu sein. Ihr gehöre zunächst ein kurzer Blick.
Die Schweiz gehörte seit Konrad Ii. zum deutschen Reiche (1033), da er sie nach dem Tode des Burgunderkönigs, Rudolf Iii., mit dem Burgunderreiche an sich riß. Später stand die Schweiz lange Zeit unter der Verwaltung der Zähringer (heute in Baden). Doch machten sich mancherlei Wirren geltend, da viele weltliche und geistliche Herren neben Freistädten und freien Landgemeinden dort Besitz hatten. Unter ihnen ragten die Habsburger hervor, und die habsburgischen Grafen im Aargau sandten Landvögte in ihre Besitzungen der Waldstätten Schwyz, Uri und Unterwalden, um die Gerichtsbarkeit auszuüben.
Kaiser Friedrich Ii. erhob Uri und Schwyz zu Reichsvogteien, wodurch sie unmittelbar unter Kaiser und Reich standen, und es erscheint natürlich, daß auch Unterwalden sich von der gräflich habsburgischen Vogtei loszumachen suchte, um unter das Reich zu kommen. Als aber Rudolf von Habsburg deutscher Herrscher wurde, war er oberster Vogt und Reichsherr zu gleicher Zeit und wählte die Landammänner (Vögte) unter den Schweizern selbst, so daß sie nur von ihresgleichen gerichtet wurden. Die Waldstätten schlossen nach seinem Tode einen ewigen Bund (1291), und Adolf von Nassau hatte ihnen die von Kaiser Friedrich Ii. verliehenen Rechte bestätigt. Albrecht J. that das freilich nicht, ließ aber gleich seinem Vater Rudolf das Land von Schweizern verwalten, und sicher knüpft sich an Albrechts Bestreben, durch persönlichen Besitz der Schweiz seine Hausmacht zu vergrößern, die sagenhafte Geschichte von der Unterdrückung des edeln Schweizervolkes und dessen Befreiung.
Albrecht, so wird berichtet, ließ den Waldstätten sagen, sie thäten gut, sich unter den mächtigen und erblichen Schutz des Hauses Oesterreich zu begeben. Er liebe das tapfere Volk der Schweizer und wollte sie gern als seines Hauses liebe Kinder wissen. Ihm zu widerstehen, seien sie ohnedies zu schwach. Aber die Schweizer begehrten bei ihren alten Rechten und beim Reiche zu bleiben.
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Ii Konrad Rudolf_Iii Rudolf Friedrich_Ii Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Adolf_von_Nassau Adolf Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_J. Albrecht Rudolf Rudolf Albrechts Albrechts Albrecht
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aus; jeder einzelne hatte seine Stimme für den Grafen Heinrich abgegeben; darauf erst sprach fein Nebenbuhler, Pfalzgraf Rudolf, im Namen aller fein „eligo“ (ich erwähle) aus. Sofort wurde der Papst von der erfolgten Wahl mit der Bitte benachrichtigt, den Erwählten gnädig anzunehmen und ihm die Kaiserkrönung nicht versagen zu wollen.
Dann reiste König Heinrich Vii. nach alter Königssitte durch sein Reich, sich huldigen zu lassen, alte Lehen neu zu verleihen und alte Rechte zu bestätigen, wie die Reichsunmittelbarkeit der Waldstädte. Doch da die Straßburger als „Herren von Straßburg" um Bestätigung ihrer Freiheiten baten, war Heinrich Vii. nicht zu sprechen; als sie aber als „Bürger und Diener des Königs" kamen, gewährte er, was sie begehrten.
Doch manche der Fürsten, besonders die Habsburger, hatten wenig Lust, sich durch den einst so gering geachteten Heinrich von Luxemburg belehnen zu lassen. Zu einem glänzenden Reichstage, den er in Speyer abhielt, kam endlich der Habsburger, Herzog Friedrich von Oesterreich; aber er zog an der Spitze einer zahlreichen bewaffneten Schar in die Stadt. Der König erschien auch nicht wohlgesinnt gegen ihn und versuchte sogar, die Rechte der Habsburger auf Oesterreich anzufechten. Da drohte der junge Herzog zornig, daß schon fünf Könige um Oesterreichs willen erschlagen wurden, und Heinrich sich vorsehen möge, nicht der sechste zu werden.
Als aber König Heinrich, ein unstreitig edler Herrscher, es als seine heilige Pflicht ansah, den sterblichen iteberresten seiner königlichen Vorgänger, Adolf von Nassau und Albrecht von Oesterreich, die Königsgruft irrt Dom zu Speyer als letzte Ruhestätte zu bieten und beide in großer Feier einholte, da schmolz das Eis der Feindschaft zwischen den Häusern Luxemburg und Habsburg. Ein Dichter jener Zeit sang: „Nun prüften alle, die da waren, ein Wunder, dem in hundert Jahren nie eins ward gleich; daß zu einem Male römischer Könige drei man mit einander im Münster sah; den einen sah man gehen, die zween aufgebahrt stehen."
Jetzt erhielten auch die Söhne Albrechts I., Leopold und Friedrich von Oesterreich, ungeschmälert die Lehen ihres Hauses und gelobten, den König mit 200 Rittern auf feinem Römerzuge zu begleiten, auch gegen eine Geldsumme ihm zu helfen, das Böhmenreich für fein Haus zu gewinnen. Denn Herzog Heinrich von Kärnthen, der sich schon als Böhmenkönig betrachtet haben mochte, hatte sich nicht beliebt zu
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_von_Luxemburg Heinrich Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Adolf_von_Nassau Adolf Albrecht_von_Oesterreich Albrecht Albrechts_I. Leopold Leopold Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Heinrich_von_Kärnthen Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Speyer Oesterreich Oesterreichs Luxemburg Habsburg