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1. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 40

1880 - Berlin : Hofmann
40 seinem Rosse und verschwand im Getmmel. Erst nach 4 Tagen, als die Kaiserin schon Trauerkleider angelegt hatte, erschien er, wie durch ein Wunder gerettet, bei den Seinen. Hierauf wurde in Venedig Waffen-stillstand und spter Friede geschlossen, worin zwar des Kaisers Oberhoheit anerkannt, den Stdtern aber ihre Freiheiten gelassen wurden. Dem Papste Alexander hielt Friedrich den Steigbgel und ksste seine Fe. 4. Bestrafung des Verrthers. Durch den Spruch der Reichs-frsten wurde Heinrich der Lwe nach viermaliger Vorladung in die Acht gethan und seiner Lnder verlustig erklrt. Bis ins 3. Jahr wehrte sich der Lwe, dessen Lnder von den Alpen bis an die dnische Grenze reichten, da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich seinem tiefgekrnkten Herrn und Freunde zu Fen und erhielt zwar sein Erbland Braunschweig wieder, mnsste aber 3 Jahre in die Verbannung nach England gehen. Dort regieren noch heute seine Nachkommen. Vor dem Dome in Braunschweig steht ein eherner Lwe als Sinnbild seiner Macht. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen dort noch auf dem Throne sitzen. 5. Die Flle von Friedrichs Glck und Macht zeigte sich auf dem glnzenden Turnier und Volksfest zu Mainz, an dem 40,000 Ritter, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte aus allen Gauen des Reiches theilnahmen. Um die Gste zu beherbergen, hatte man auf der Rheinebene eine Zelt- und Bretterstadt errichtet. Durch ritterliche Kmpfe, prunkvollen Schmuck, reiche und frhliche Gastmhler, allerlei Lustbarkeiten und Lieder der Minnesnger bildete dieses Fest den Glanzpunkt des Mittelalters und lebte noch lange in Sagen und Liedern fort. Auf seinem letzten Zuge nach Italien wurden dem Kaiser in dem beruhigten Lande berall die hchsten Ehren er-wiesen. In Mailand vermhlte er seinen Sohn Heinrich mit einer griechischen Kaisertochter. 6. Friedrichs Kreuzzug und Tod 1190. Pltzlich kam die Kunde aus dem Morgenlande, dass der edle Sultan S a l a d i n von gypten Jerusalem erobert htte. Schmerz und Zammer ergriff alle Herzen im Abendlande. Da stellte sich der greise Kaiser an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres und drang siegreich in Kleinasien vor. Bei dem bergange der den Fluss Seleph ging der Zug dem Kaiser zu langsam der die Brcke; er sprengte mit dem Rosse in die Flut, wurde von den Wellen ergriffen und als Leiche an das Ufer gebracht. Unbeschreiblich war die Trauer des Pilgerheeres. Klagen erfllten > bei Tage, und Fackeln erleuchteten schaurig bei Nacht das Lager. Die Leiche wurde in Antiochia beigesetzt. Das deutsche Volk aber glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und versetzte ihn durch die Sage in den Kyffhuserberg, von wannen er wiederkommen wrde zu seiner Zeit, um der Uneinigkeit zu steuern und des Reiches Herrlichkeit zu erneuern.

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 92

1883 - Berlin : Hofmann
92 an der Kste von Calabrien gegen Griechen und Araber. Ein Spruna Scki^8^^ schwemmendes Ro retteten ihn auf ein griechisches % Srsl^ Versprechen eines ungeheueren Lsegelbes fhrte ihn der Schiffsherr nach Calabrien, wo ihn seine Gattin mit beut Lsegelbe erwartete. Vor der Lanbung entstaub ein Streit, in dem sich der 5lai|er mit den einen rettete. Der erschreckte Schiffsherr aber suchte ow Lsegeld das Weite. Otto starb im 28. Jahre an einem Fieber. Ada" Ul. (9831002) war bei seines Vaters Tode 3 Jahre ; lc Vormundschaft fhrten feine Mutter und feine Gromutter n?f!>e^T^rkrat wwilligis von Mainz. Wegen der gelehrten Bildung, die er von dem Abt Gerbert erhielt, wurde er das Wunderkind genannt. Otto wollte Rom zum Mittelpunkt der Reiches 1er dle Rmer verbitterten ihm durch Emprungen den Aus-\ % aufrhrerischen Crescentius lie er endlich enthaupten. rfhl m n( 1 * m?n Weltuntergang erwartete, unternahm er e ne Wallfahrt nach Gnesen an das Grab des Mrtyrers Adalbert, des lr^rlen' - ^/achen stieg er in die Gruft Karls des Er starbschon im 22. Lebensjahre. Seine Leiche wurde nach Deutschland gebracht, der Zug aber 7 Tage von den Italienern verfolgt. 1f , Henrich Ii., der Heilige (l 002-1024), Urenkel Heinrichs !, und Sohn Heinrichs^ des Znkers von Bayern, war ein Freund der Geistlichen aber selbstndig in seinem Handeln. Krftig wehrte er den uern Feinden und dmpfte die intiern Unruhen. D* er und seine Gattin Kunigunde kinderlos waren, so setzten sie den Herrn Jesurn Jlc ? kirchliche Stiftungen, besonders das Bistum Balberg, begabten. Im Dome zu Bamberg liegen beide fhr^e^Herrschaft! 1 bft ^^ische Kaisergeschlecht nach 105 _ Jsjhrifif ftthatrtbicks<,tlie^ der Ottonen fr Italien verhngnisvoll? ff* ,e/r H- der Heilige"? Bedentuna der einzelnen idv - itfaclieb Dttl6uri?i1,b'' Vei"e al<*.ewd)te" (Otto Ii.) von erok. rs e^rt. ? ",lle8i" 8ai|er H,m- 39. Papst Gregor Vii. ,, , 'm^nft bis @rcflr. Die Macht der Bischfe von Rom war im Laufe der Jahrhunderte intiner mehr gewachsen. Sie nannten ftch Rachfolger des heil. Petrus und Statthalter Christi. Bei Uwnb den wirren der Völker traten sie als Schiedsrichter aus. Als Huter der gttlichen Geheimnisse genossen sie ein besonderes 2ln|chen, und nach und nach achtete das Volk ihre Aussprche hoher als die Verordnungen der Fürsten. Das geschah soaar bei Vvsten die s aencn^ a p^stliche Ansehen wurde durch die Dekretalen des Bischofs Isidor, angeblich eine alte Sammlung

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 94

1883 - Berlin : Hofmann
94 Engelsburg. Zwar rettete ihn Robert Guiscard nach Unteritalien, aber dort starb er zu Salerno 1085 in der Verbannung mit den Worten: Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehat, darum sterbe ich in der Verbannung." Fragens Wie wurde das ppstliche Ansehen erhht und das kaiserliche ge-schdigt durch das Kardinalskollegium, das Verbot der Simonie, das Clibat und die Jnvestitnr? Was hat die Entwickelnng der rmischen Bischofsmacht befrdert? Wodurch wurden Gregors Plne begnstigt? 40. Heinrich Iv (10561106). 1. Seine Vorgnger aus dem frnkischen Hause. Unter groer Teilnahme der deutschen Stmme und Fürsten wurde am Rhein bei Mainz Konrad Ii. (der ltere) von Franken zumkaiser gewhlt (1024). Der jngere Vetter war edelmtig zurckgetreten. Auf seinem stolzen Knigsritte durch Deutschland stellte er berall Ruhe und Sicherheit her. Viel Not machte ihm sein Stiefsohn E r n st v o n S ch w a b e n mit seinen Ansprchen auf Burgund. Nachdem ihn Konrad unterworfen und 2 Jahre auf dem Giebichenstein bei Halle gefangen gehalten hatte, lie er ihn unter der Bedingung frei, das Bndnis mit seinem Herzensfreunde Werner von Kibnrg aufzugeben. Als er dies nicht that, wurde er in die Acht gethan und im Schwarzwalde erschlagen. Konrad fhrte den Gottes-frieden ein, d. h. eine Waffenruhe von Mittwoch abends bis Montag frh. Sein Sohn Heinrich Iii. der Schwarze (10391056) brachte die Kaisergewalt auf den hchsten Gipfel. Seiner Oberhoheit beugten sich Polen, Bhmen und Ungarn. In Italien setzte er 3 Ppste ab und befrderte wrdige Deutsche auf den Stuhl Petri. Die Frstengewalt schwchte er, indem er die groen Lehen unbesetzt lie oder ihre Erblich-feit aufhob; dagegen wollte er die Kaiserwrde erblich machen. In der rstigsten Manneskraft, 39 Jahr alt, raffte ihn der Tod hinweg. 2. Heinrichs Iv. Jugend. Der junge Kaiser war beim Tode seines Vaters 6 Jahre alt. Seine Mutter Agnes fhrte die Vormund-fchaft. Um sich den mchtigen Grafen Otto von Nord heim zum Freunde zu machen, gab sie ihm zu Sachsen auch Bayern als Lehen. An der Spitze der mit dem Frauenregiment Unzufriedenen stand der sittenstrenge Bischof Hanno von Kln. Bei einem Feste zu Kaiserswerth lockte dieser den 12jhrigen Kaiser auf ein Rheinschiff und entfhrte ihn. Der mutige Knabe sprang ins Wasser und wnrde nnr mit Mhe gerettet und begtigt. Hanno war hart und herrschschtig. Er wollte den Willen des jungen Fürsten unter die Beschlsse der Reichs-srsten beugen und seinen Hang zum Leichtsinn zgeln. Bei einer Reise Hannos nach Rom kam der junge König unter die Vormundschaft des geschmeidigen und prachtliebenden Bischofs Adalbert von Bremen. Dieser lie dem Eigenwillen des jungen Knigs die Zgel schieen und verdarb ihn durch Schmeicheleien. Er flte ihm Verachtung und Ha gegen

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 130

1883 - Berlin : Hofmann
130 gehorchen." Maximilian verbesserte das Geschtzwesen und lie durch den Fürsten Taxis die Post einrichten. 5. Seine Landerwerbungen. Seinen Sohn Philipp, den Erben der Niederlande, vermhlte er mit Johanna, der Erbin Spaniens, Siciliens und Neapels. Freilich mute er ihn in der Blte seines Lebens ins Grab sinken sehen. Durch Vermhlung zweier Enkel sicherte er seinem Hause auch die Anwartschaft auf Ungarn und Bhmen. Das Habsburgische Heiratsglck" wurde sprichwrtlich. Seine vielen Kriege und Hndel in Italien und mit Frankreich kosteten nur Geld und Menschen, ohne den mindesten Vorteil zu bringen. 6. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah das Mittelalter mit seinen : Einrichtungen zu Grabe gehen und berall das Morgenrot einer neuen Zeit aufflammen. Er strubte sich nicht gegen das Neue, hatte aber auch kein rechtes Verstndnis und keine frdernde That dafr. Er hielt einen Reichstag in Augsburg (1518), auf dem ihm die Wahl seines Enkels Karl, Philipps Sohn, fehlschlug. der 100 Beschwerden gegen das ppstliche Regiment blieben ohne Erledigung. Krnkelnd zog Max nach Innsbruck, aber die Brger verweigerten ihm und seinem Gefolge das Gastrecht, weil er eine alte Schuld noch nicht bezahlt hatte. Diese Krnkung ver-schlimmerte seinen Zustand, so da er in Wels liegen bleiben mute. Als er den Tod nahen fhlte, kleidete er sich in sein Totenhemd, empfing das Abendmahl und trstete die weinenden Seinen. Wie er gelebt, so starb er, als letzter Ritter" (1519). Seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgefhrt. Fragen: Warum verunglckten viele von Maximilians Plnen? Worin bestehen seine Verdienste um das Reich? Das Mahl zu Heidelberg" von Schwab. Graf Eberhard im Bart" von Zimmermann. Der reichste Fürst" von Kerner. Der letzte Ritter" von Anastasius Grn. Deutscher Braucht von An. Grn. Kaiser Mar und Albrecht Drer" von Wolfg. Mller. Die Mark Brandenburg im Mittelalter. 54. Die Anhaltiner (Askamer) in der Mark (11341319). 1. Die Bewohner der Mark. Zwischen Elbe und Oder, in dem Gebiet der Havel und Spree, wohnten ursprnglich Semnonen und Longobarden. Der Strom der Vlkerwanderung fhrte sie nach i Westen und lie von Osten die W end en in die verlassenen Wohnsitze rcken. Diese gehrten der groen slavischen Vlkerfamilie in: Osten Europas an. Stammverwandt waren die Polen, die Preußen, die Obo-triten in Mecklenburg, die Pommern, die Lutizeu (Wilzen), die Sorben, die Wolliner it. a. Sie waren mittelgro, von krftigem, gedrungenem Krperbau, braungelber Hautfarbe, feurigen Augen und braunem Haar. Ihre Religion war eine Vergtterung der Naturkrfte, S w a r o g

5. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 96

1892 - Gera : Hofmann
96 unter der kniglichen Obergewalt vereinigt. Aber den Herzgen lie er die Selbstndigkeit. 3. Er grndet zum Schutze gegen die Ungarn feste Pltze (Städte"). Die schlimmsten Reichsfeinde waren nach wie vor die Ungarn; sie trugen Schrecken und Verwstung ins Reich. Bis St. Gallen in der Schweiz drangen sie vor. Heinrich hatte einen ihrer Fürsten gefangen. Er lie ihn gegen Abschlu eines neunjhrigen Waffenstillstandes frei und versprach eine jhrliche Abgabe. In dieser Zeit lie er die wichtigsten Orte mit Mauern und Grben befestigen und in diese Städte" immer den neunten Mann seiner Dienstleute ziehen. Die brigen acht muten ein Drittel des Lnderertrags als Vorrat in die Städte liefern. In Kriegsnten fand dann das Land-Volk Schutz hinter den Mauern. In die Städte wurden Mrkte, Feste und Versamm-lnngen verlegt; Handel, Handwerke und Knste blhten dadurch auf. So entstanden Orte wie Quedlinburg, Merseburg, Hersfeld. Ferner bildete er aus seinen Dienstleuten eine Reiterei, die sich in Waffenspielen auf den Krieg rstete, um den Reiterheeren der Ungarn Widerstand leisten zu knnen. 7 vheiter3iir eitheinrichsi. Burg heit die bergende, schtzende Sttte, (Stacke.) daher die vielen alten Stdtenamen mit der Endung brg" oder mit dem stammverwandten berg". Vorhanden waren damals schon im Herzogtum Sachsen die Städte tamlmrg, Goslar, Braunschweig; im Herzogtum Franken: Frankfurt, peier, Mainz, Worms, Wrzburg, Fulda; im Herzogtum Schwaben Augsburg, Ulm, Konstanz, St. Gallen; im Herzogtum Bayern: Regens-brg, Freifing, Ingolstadt; im Herzogtum Lothringen: Aachen, Kln, Trier, Metz, Toul, Verdun. 4. Er besiegt die unruhigen Grenzvlker. Die Slaven an der Ostgrenze hatten oft, im Verein mit den Magyaren, die Grenze bedroht. Sie sollten zuerst Heinrichs Schwert fhlen. Er nahm mitten 928 im Winter ihr feeumgrtetes Brennaburg (Brandenburg) ein. Auch an der Elbe bezwang er sie und schirmte die Ostgrenze durch feste Burgen. Hier grndete er Burg und Mark Meien. Die Mark Schleswig, die dem deutschen Reiche verloren gegangen war, nahm er dem heidnischen Dnenknig Gorm dem Alten wieder ab. 5. Er vernichtet die ruberischen Ungarn. Nach Ablauf des Waffenstillstandes forderten die ungarischen Boten die alte Abgabe. Sie erhielten, der Sage nach, dafr einen rudigen Hund, dem Ohren und Schwanz abgeschnitten waren, und die Weisung: Wollt ihr einen bessern Tribut, so holt ihn euch!" Wutschnaubend brachen die Ungarn ins Land. Aber vergebens pochte ihre Raubsucht an die Thore und Mauern der Städte. Durch Thringen zogen die raubenden und

6. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 98

1892 - Gera : Hofmann
98 2. Er befestigt seine Herrschaft nach innen und nach auen. Seine Strenge, seine Heftigkeit und besonders sein Streben nach un-umschrnkter Herrschaft verursachten wiederholt Emprungen der Groen. Sogar sein Bruder Heinrich verband sich mit den Her-zgen von Franken und Lothringen, um ihm die Krone zu entreien. Aber das Glck half ihm. Der Lothringer ertrank auf der Flucht im Rheine; der Franke wurde im Kampfe bei Andernach erschlagen; Heinrich bat um Ver-zeihung und erhielt sie. Trotzdem erhob er noch zweimal das Banner der Emprung, wurde aber jedesmal besiegt und begnadigt, das letzte Mal im Dome zu Frankfurt*) am Weihnachts-feste nach einer Frbitte seiner Mutter und einem demtigen Fufalle. Otto gab ihm darauf das Herzogtum Bayern. Hinfort zeigte Heinrich seine Dankbarkeit durch treue Anhnglichkeit. Franken und Sachsen behielt Otto selbst, Lothringen erhielt sein Schwieger-shn, Schwaben sein Sohn. In den wendischen Marken (bis zur Oder) bekmpfte der Markgraf Gero die Wenden mit groem Nachdruck. Im Norden soll Otto im Kampfe gegen den Dnenknig Harald Blauzahn siegreich bis zum Ottensund, in den er seinen Speer schleuderte, gezogen sein. Bhmen, Polen, Burgund und Frankreich beugten sich vor des Kaisers Macht. Als Schirmherr der Kirche grndete er in den Grenzmarken des Reiches Bistmer, z. B. Brandenburg, Havelberg, Schleswig, Meien u. a. Missionare und deutsche Ansiedler verbreiteten hier Christentum und Deutschtum. Im Osten entstand das Erzbistum Magdeburg. 3. Er unterwirft Italien. Unter den letzten Karolingern war Italien durch Thronstreitigkeiten der wildesten Unordnung verfallen. Markgraf Berengar wollte Adelheid, die junge, schne und kluge Witwe des oberitalischen Knigs, zur Ehe mit seinem migestalteten Sohne zwingen. Es wird erzhlt: Er schlo sie am Comersee in einen Turm, aber der treue Mnch Martin befreite sie durch einen unter-irdischen Gang, verbarg sie tagsber in einem Kornfelde und rettete sie dann in das feste Canossa. Von hier aus bat sie den deutschen König um Hilfe und trug ihm ihre Hand an. Der ritterliche, seit vier Jahren verwitwete Otto kam der die Alpen, befreite die Knigin und vermhlte sich mit ihr in Pavia. Der besiegte Berengar wurde mit Italien belehnt. Da er sich aber in der Folgezeit zweimal treulos erwies, so wurde er nebst seiner Gemahlin nach Bamberg in lebens-lngliche Haft geschickt. *) Nicht zu Quedlinburg, wie das Mhlersche Gedicht angiebt.

7. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 100

1892 - Gera : Hofmann
100 Kaisers hinderlich? Welches sind die Ursachen der vielen Emprungen? Was hat die rmische Krone Deutschland gentzt, was geschadet? Otto I. und Heinrich" von Mhler. 4l Die brigen schsischen Kaiser (9731024) 1. Otto Ii. sichert die Grenzen, ist aber unglcklich in Italien. Otto Ii. hatte von seiner Mutter Adelheid eine feine Bildung erhalten. Das rauhe deutsche Wesen mifiel ihm, darum hielt er sich am liebsten in Italien auf. Den Dnen Harald Blauzahn schchterte er durch einen raschen Zug bis an den Ottensund ein. Die Fr an-zosen wollten Lothringen haben, drangen mitten im Frieden bis Aachen vor und rich-teten den Reichsadler auf der Kaiserpfalz nach Westen, zum Zeichen, da die Stadt fortan Frankreich gehre; Otto, der aus Aachen mit knapper Not entkommen war, trieb sie bis vor die Thore von Paris. Den Rmer Crescentins, der die rmische Republik wieder herstellen wollte und den 73. tto n. Papst im Gefngnis verhungern lie, sperrte er in ein Kloster. Dann brach er nach Unteritalien auf, um dasselbe den Arabern und Griechen zu entreien. Aber er verlor die anfangs gewonnene Schlacht und entging der Ge-fangenfchaft nur durch einen Sprung ins Meer. Sein schwimmendes Ro rettete ihn auf ein griechisches Schiff. Auf das Versprechen eines' ungeheuer Lsegeldes fhrte ihn der Schiffsherr nach Calabrien, wo ihn seine Gattin mit dem Lsegeld erwartete. Vor der Landung ent-stand ein Streit, in dem sich der Kaiser mit den Seinen rettete. Der erschreckte Schiffsherr aber suchte ohne Lsegeld das Weite. Otto starb bald darauf im 28. Jahre an einem Fieber. 2. Ottos Iii. Vorliebe fr Italien wird mit Undank bezahlt. Otto Iii. war bei seines Vaters Tode drei Jahre alt. Die Vormundschaft fhrten feine Mutter und nach deren Tode feine Gromutter unter dem Beirat des Erzbifchofs Willigis von Mainz. Wegen feiner gelehrten Bildung wurde er das Wunder der Welt" genannt. Otto wollte Rom zum Mittelpunkt des Reich es mach eit, aber die Rmer verbitterten ihm durch Emprungen den Aufenthalt. Den aufrhrerischen 74. Gtto Iii. Crescentius lie er endlich enthaupten. Im rlbii

8. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 161

1892 - Gera : Hofmann
und arbeiten" war sein Wahlspruch. Ihm machten die Städte, die sich in den langen Wirren viele Freiheiten erkmpft hatten und von der Landeshoheit des Fürsten nichts wissen wollten, viel zu schaffen, beson- ders die Doppelstadt Berlin-Klln an der Spree. Sie verschlo ihm sogar die Thore. Bei einem Aufruhr der Brger gegen den Rat drang Friedrich auf den Hilfernf des letzteren in der Verwirrung mit 600 Reitern indie Stadt und trieb die Emprer zu Paaren. Er lie sich die Schlssel der Thore aus- liefern, strzte den Roland, das Sinn- ty | - bild des Blutbannes oder Rechtes der Leben und Tod, und erbante nach einem zweiten Aufstande an der Spree zwischen den beiden Stdten Berlin und Klln die Frstenburg, auf deren Stelle sich heute das alte knigliche Schlo erhebt. Dieselbe ' bezog er 1451 und machte damit uo Kiedrich Ii Berlin zur Residenz des Kur- Nach Cernitws und Brkner. frstentums. 2. Er hob die Sittlichkeit. Durch das Raub- und Fehdewesen war der Adel in der Mark in blen Ruf gekommen. Was man irgendwo vermisse, das msse man nur in der Mark Brandenburg suchen!" war eine gemeine Rede in deutschen Landen. Um den Adel zu heben, grndete Friedrich den Schwanenorden. Durch ihn sollte Frmmigkeit, Sittenreinheit und edles Familienleben gefrdert werden. Als der Tod seinen einzigen Sohn in blhender Jugend hinweggerafft hatte, bergab er die Regierung seinem Bruder Alb recht, nahm mit Thrnen Abschied von den mrkischen Stnden und starb schon im nchsten Jahre ans der Plassenburg in Franken. 3. Albrecht Achilles, der gln-zende Vertreter des Rittertums. Er war einer der khnsten und Pracht-liebendsten Ritter seiner Zeit; daher sein Beiname. Turniere, Fehden und 7 Prunkvolle Feste waren seine Lebens- i lust. Die Mark lie er durch seinen Wjf Sohn Johann, den spteren Kur- srsten, verwalten, und wenn er einmal dahin kam, war es meist, um Geld zu u ^ holen. Durch seinen Stolz verletzte er 7 \ den Adel und die Brger. Bei einem /x Feste, das ihm die Stadt Berlin gab, " ^Www. v liefe et beten Sberttetet unbeachtet Zwrecht Achills........ am Kamme stehen. Da die Matket . Sch-.nck und Mwnet. Polack, Geschichtsleitfaden. 12. Aufl. 11

9. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 113

1892 - Gera : Hofmann
113 Heinrich dem Lwen das Herzogtum Bayern, das dessen Vater, Heinrich dem Stolzen, genommen worden war, zurck, steuerte dem Raub- und Fehdewesen und vollzog an vornehmen Landfriedens-strern die Strafe des Hundetragens. 4. Wie er Mailand warnte und r-mische Tcke zchtigte. Um die italienischen Verhltnisse zu ordnen, trat Friedrich seinen ersten Zug nach Italien an. Die lom-bardischen Städte waren durch den Handel mit dem Morgenlande reich geworden und hatten sich wenig um die kaiserlichen Hoheits-rechte bekmmert. Besonders trotzte das mchtige Mailand dem Kaiser. Friedrich hatte nicht genug Kriegsvolk, um schon jetzt dessen bermut zu demtigen. Er zerstrte nur zur Warnung einige Städte, welche mit 35. Friedrich I. Mailand verbndet waren. Dann lie er sich in Pavia mit der eisernen, in Rom mit der goldenen Krone krnen. Den Ketzer Arnold von Breseia, der die christliche Kirche in ihrer ersten Einfachheit herstellen und Rom zur Republik machen wollte, lieferte er dem Papste aus. Dieser lie ihn verbrennen und die Asche des verbrannten Leichnams in den Tiber streuen. Die Rmer aber berfielen am Tage der Kaiserkrnung Friedrichs Lager. Im Kampf-getmmel strzte Friedrich vom Pferde, aber die Tapferkeit Heinrichs des Lwen rettete ihn und scheuchte die Rmer hinter ihre Mauern. Dem verwundeten Lwen trocknete Friedrich das Blut ab und sagte dankbar: Heinrich, ich gedenk' dir's!" Nun kehrte der Kaiser heim; denn das Heer war durch Seuchen geschwcht, und die Fürsten wollten nicht lnger verweilen. Unterwegs berfielen lombardische Wegelagerer den Kaiser an der Veroneser Klause, einem schmalen Engpa an der Etsch, den ein Felsenschlo beherrschte, und wlzten Felsen und Bume herab. Aber Otto von Wittelsbach erkletterte mit 200 Bewaffneten die steile Felswand, nahm die Burg ein und lie die Wege-lagerer der die Klinge springen. 5. Wie er das widerspenstige Mailand demtigte. Nachdem Friedrich mit Weisheit und krftiger Hand in Deutschland Ordnung geschaffen hatte, unternahm er den zweiten Zug nach Italien mit einem starken Heere. Mailand beharrte auch jetzt noch in seinem Hoch-mut und Trotz und unterwarf sich erst nach vierwchiger Belagerung. Barfu, mit Stricken um den Hals oder Schwertern um den Nacken, muten Brger und Adlige am Throne des Kaisers Gehorsam geloben, Geiseln stellen und alle widerrechtlich angematen Rechte aufgeben. Friedrich lie hierauf durch berhmte italienische Rechtskundige die Po lack. Geschichtsleitfaden. 12. Aufl. 8

10. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 119

1892 - Gera : Hofmann
119 47. Konradin, der letzte Staufer. 1. Die traurigen Zustnde in Deutschland. Das Jnter- 1256 regnum oder Zwischenreich ist die kaiserlose, die schreckliche Zeit, in bis der kein Richter in deutschen Landen war und Gewalt berall vor Recht ging. Einige Wahlfrsten hatten nach dem Tode Wilhelms gegen Entschdigungen" die Krone an Richard von Cornwallis, die anderen an Alphons von Kastilien bertragen. Beide bekmmerten sich ebensowenig um Deutschland, wie die deutschen Fürsten um diese Namenkaiser. Die deutschen Fürsten waren vllig selbstndig geworden. Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen gnzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren rauften mit einander in endlosen Fehden, und nur der Strkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren Burgen aus, an den Land-straen, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich in den Steigbgel, sobald der Knecht auf dem Wartturm das Zeichen gab, da Reisende oder Warenzge nahten, um die reichen Warenzge der Kaufleute zu plndern und von den Gefangenen ein oft sehr hohes Lsegeld zu erpressen. Gegen diese Raubritter oder Ritter vom Steg-reis1) schlssen die Städte, welche unter diesem Unwesen am meisten litten, Bndnisse zu Schutz und Trutz. In Unteritalien folgte auf Konrad Iv. sein edler, hochgebildeter Bruder Manfred. Der Papst aber gab dessen Land als ppstliches Lehen dem finstern Karl von Anjou. Manfred wurde im Helden-kmpfe gettet und als staufische Ketzerleiche" am Fluufer eingescharrt. Karl unterdrckte nun mit grausamer Hrte Adel, Brger und Geist-lichkeit, und das ganze Land seufzte unter den Hnden dieses Henkers. *) Der Stegreif = der Steigring oder Steigbgel. Aus dem Stegreif", eigentlich = ohne abzusteigen, dann = ohne Vorbereitung. 2. Der unglckliche Zug Konradins nach Italien. In Bayern am Hofe seines Oheims wuchs der letzte Spro der Staufer, Konrads Sohn Konradin, auf. Der Ruf der Italiener, das Drngen seiner Freunde und der Zug seines eigenen Herzen veranlaten ihn zu einem Heerzuge nach Italien, um sein vterliches Erbe von den Franzosen zurckzufordern. berall wurde der herrliche Jngling mit Jubel aufgenommen. Bei Tagliacozzo (spr. Taljakozzo) siegte er anfnglich der Karl von Anjou. Als aber seine Soldaten sich zu frh zerstreuten und zu plndern anfingen, fiel ein Hinterhalt der sie her und brachte ihnen eine gnzliche Niederlage bei. Konradin wurde auf der Flucht mit seinem Freunde Friedrich von Baden gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert. Dieser stellte ihn als einen Ruber und Emprer vor ein Gericht, das ihn aber frei sprach. Nur der knechtisch gesinnte Robert von Bari erklrte ihn des Todes schuldig. Darauf hin befahl Karl seine und seiner Begleiter Hinrichtung. 3. Das rhrende Ende Konradins. Das Todesurteil wurde Konradin vorgelesen, als er mit seinem Freunde Friedrich beim Schach-
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