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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 121

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel

2. Teil 2 - S. 150

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
150 Ii. Außereuropäische Crdteile, den Islam von den des Handels wegen hinkommenden Arabern an. Durch die seltenen Gewürze wurden seit Gamas Entdeckung des See- wegs nach Indien auch die europäischen Seefahrer in diesen Archipel ge- lockt, zuerst die Portugiesen und Spanier, dann die Niederländer, die jetzt außer den Philippinen fast alle Inseln ihr eigen nennen. 1. Große Sunda-Jnseln. Um Borneo, nach Grönland und Neu- guinea die größte Insel der Erde, aber meist noch unabhängigen Stäm- men überlassen, scharen sich die drei schlankeren Inseln: das jetzt durch Tabakbau wichtige Sumatra (mit der zinnreichen Nebeninsel Banka), * Java jenseit der Sunda-Straße, und Celebes, spinnensörmig aus 4 Halbinseln bestehend. Der Schwerpunkt der ganzen niederländischen Besitzungen ist Java mit großen Städten an seiner ebenen N.-Küste (im W. die Hst. "Batavia, im O. "Soerabaya ffurabäja^; die Eingeborenen werden durch die niederländische Regierung zu fleißiger Arbeit in den Pslan- zungen (sowohl den eigenen als denen der Regierung) gezwungen, sodaß die von guten Straßen durchzogene Insel in drei Gürteln wertvolle Erzeugnisse liefert: unten in größter Menge Reis und Zuckerrohr, auch feinen Tabak, darüber Kaffee, noch höher Thee. Java ist somit die am besten kultivierte und volkreichste aller Tropeninseln geworden: es zählt 26 Mill. E. (dichter * bevölkert als die Insel Großbritannien). 2. Kleine Sunda-Jnseln, die Fortsetzung Sumatras und Javas in Richtung und Vulkanreichtum. Die zweite Insel dieser Reihe, ö. von Java, Lombok mit einem die javanischen an Höhe noch übertreffenden Vulkan von 3900 in, einem der höchsten Berge des malaiischen Archipels. Die größte, Timor, infolge der von Australien herwehenden trocknen Lust schon viel dürrer; die No.-Hälfte bildet den Rest der einstigen portu- giesischen Besitzungen dieses Archipels. 3. Molukken zwischen Celebes und Neuguinea, berühmt als Heimat des Muskatnuß- und Gewürznelkenbaums (letzterer jedoch gegen- wärtig weit massenhafter auf Sansibar angebaut). 4. Philippinen, genannt nach König Philipp Ii. von Spanien, unter dem sie in Besitz genommen wurden (seitdem war Spanien „das Reich, in * dem die Sonne nicht untergeht"). Die Spanier hatten die Eingeborenen zum Christentum bekehrt, aber alter Schlaffheit überlassen; Tabak und Kakaobaum, beide aus Amerika eingeführt, gedeihen vorzüglich, jedoch die hohen spanischen Zölle ließen den Handel nicht frisch erblühen. Im spanisch-nordamerikani- ^ schen Seekrieg von 1898 verlor Spanien die Philippinen an die Vereinigten Staaten. Auf der Sw.-Küste der kinnbackenförmigen Inselluzon [litfwn] w die Hauptstadt ^Manila smanila^ an einer tiefen Hafenbucht, I^Ht. E. 8. China bildet ungefähr einen Kreis, dessen So.-Hälfte aus dem Festland ins Meer hervorragt; nö. streckt sich die Halbinsel Schantung- 1 d. h. Gebirge (schan) im O. Im Chinesischen sind Landesteile, Gebirge, Flüsse und Städte vielfach nach den Himmelsgegenden genannt: pe (in Pe-king) — N., nan (in Nan-king) — S., tung (in Schan-tnng) — O., si (in Schan-si, w. von Schan-tung) = W.

3. Teil 2 - S. 149

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 19. Die asiatischen Länder. 149 Jrawadi. Von den durch Fieberluft geplagten Inselgruppen der Anda- manen und Niko baren (von dem Jrawadi-Delta nach Sumatra hin- ziehend) dienen die ersteren den Engländern als Strafkolonie. An der W. -Küste der Halbinsel Malaka die britischen Staute Settlements [stretg fdtelments] d.h. Besitzungen an der Straße (von Malaka); darunter Ma- laka, 1517 von den Portugiesen als erste Europäerstadt am indischen Ozean angelegt, jetzt aber ganz überholt von der neuen durch die Engländer gegründeten Freihafenstadt ^Singapore [ßmgäporj (auf dem Eiland ö. vom südlichsten Punkt des asiatischen Festlandes) mit ungemein regem Ver- kehr, weil sich hier alle Seewege um So.-Asien treffen, überwiegend von betriebsamen Chinesen bewohnt. 2. Das nicht englische Hinterindien. Der Staat Siam am Me- nam ist der einzige besser geordnete Eingeborenenstaat der Halbinsel (die Reederei^ hier wie in ganz Ostasien vorzugsweise deutsch); Hst. ^Bang- kok oberhalb der Menam-Mündung an beiden Seiten des Stroms und auf demselben (auf Flößen errichtete Hütten oder Bambus-Pfahlbauten), ganz im Grün üppigsten Pflanzenwuchses verborgen, aus welchen; Pa- goden (Buddhisten-Tempel) wie hohe Stufenpyramiden in glänzender Farbenpracht hervorschauen, 2 Ht. E., von denen ungefähr die Hälfte Chinesen. Das frühere Reich Annam an der O.-Küste mit Tongking am Meerbusen gl.n. (Hst. *Hanoi) ist neuerdings von den Franzosen in Besitz genommen, desgleichen Cochinchina (mit dem Mekong-Delta), Hst. ^Saigon [fjatgong], die aber nur einige hundert französische Be- wohner zählt wegen des Fieberklimas. 7. Der malaiische Archipel, fast so weit ausgedehnt wie Europa, ent- hält die Hauptmasse der insularen Abgliederung vom pacifischen Rand Asiens. Die Inseln erfreuen sich eines gleichmäßig feuchtwarmen tropi- fchen Seeklimas und sind bis auf die Höhen ihrer Gebirge bewaldet. Eine lange Reihe noch mitunter furchtbar thätiger Vulkane zieht sich von den Andamanen und Nikobaren her über Sumatra, Java, die kleinen Sunda-Jnfeln bis nach den Philippinen; Java ist mit seinen 45 Vulkanen die vulkanreichste Stelle der Erde. Häusige Erdbeben ver- bieten (wie in Westindien) höhere Hausbauten. Die Malaien wurden in dieser Jnselheimat mit der Seefahrt in schlanken Segelbooten vertraut und schwärmten von hier bis Mada- gaskar, Neuseeland und bis zur Osterinsel aus. Sonst aber blieben sie ziemlich unthätig wie die meisten Tropenvölker, da ihnen Bananen, Kokos- und Sagopalmen ^ mühelos Kost, der Bambus den fertigen Stoff für Gerät und Hausbau gewährte. Im Mittelalter nahmen sie 1 d. h. Verfrachtung der Schiffsgüter; ein Reeder ist ein Schiffseigentümer, der mit seinen Schiffen Frachtgeschäfte betreibt. Jetzt findet der Personen- und Frachtverkehr zwischen Deutschland und Ostasien (auch Australien und Ostafrika) großenteils durch die deutschen Reichspostdampfer statt. 2 Der niedrige, dicke Stamm der Sagopalme ist fast ganz mit dem stärke- mehlreichen Mark erfüllt, das gekörnt den (echten) Sago des Handels liefert.

4. Schulgeographie - S. 75

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 15. Die südamerikanischen Länder. — Iv. Afrika. 75 \ die Blätter der Paraguay-Jlex, einer Gattungsverwandten unserer Stechpalme; der Aufguß derselben, Mate [male] oder Paraguay-Tee, vertritt im außertropischen Süd- amerika fast überall unseren Tee und Kaffee. 8. Uruguay, ö. vom unteren Uruguay, daher früher auch Banda oriental Uruguay. [orimtdl]1 genannt, treibt auf seinen weiten Grasflächen wie Argentinien vorwiegend Viehzucht und ist auch (wie Argentinien) das Ziel romanischer, besonders italienischer Auswanderung mehr als deutscher. Ausfuhr: Liebigfcher Fleischextrakt, d. h. ein- gedickter Rindfleischsaft. Hauptstadt ^Montevideo am Eingang zum La Plata- Busen, 3 Ht. E. 9. Die Föderativ - Republik Argentinien/ liegt ähnlich Chile gesunder in süd-Argentinien, lichen Breiten, ist deshalb staatlich geordneter als die übrigen Kreolenrepubliken. Es umfaßt größtenteils Pampasland mit ungeheuren Herden von Pferden, Rindern und Schafen, gehütet von berittenen, halb verwilderten Hirten, den Gauchos [gautsthos]; daher ist es wichtig durch Ausfuhr von Wolle, Häuten, getrocknetem Fleisch (Charqui ftscharki^) und Schlachtvieh; aber auch Weizenanbau dehnt sich weithin aus und liefert reiche Ernten zur Ausfuhr nach Westeuropa, z. B. nach Antwerpen. Hauptstadt ist ^Buenos Aires [buenos ä-ires] im Hintergrund des La Platas nahe der Mündung des Parana, mit 1 Mill. E. die größte Stadt Südamerikas. Das argentinische Patagonien ist im Gegensatz zum stark beseuchteten, daher stattlich bewaldeten chile- nischen, eine öde waldleere Ebene, in der kleine Scharen hochgewachsener patagonischer Indianer zu Roß Strauße und Guanakos jagen. 4. Die Südinseln. Jenfeit der vom spanischen Seefahrer Magellan3 entdeckten stürmischen Meer- enge liegt der Feuerlands-Archipel. so einst von den Spaniern genannt, weil seine von Seehunds- und Fischfang lebenden Bewohner in dieser ewig naßkalten Sturmluft die Holzbrände mit sich zu führeu pflegten, um die arge Plage des Neu- anzündens zu sparen. — Die torfigen Falklands [säkländs]-Inseln im No. sind englisch. Iv. Afrika. § 16. Afrika im allgemeinen. N.- Ende (Kap Blanco) 37/10. S.-Ende (Nadelkap) 35/20. O.-Ende (Kap Guardafui) 12/51. W.-Ende (Kap Verde [werde]4) 15/343.f Suez 30/3p/2. Straße von Gibraltar 36/354. Innerster Teil des Guinea-Busens 4/10. . Afrika, mit 30 Mill. qkm der drittgrößte Erdteil, besteht aus einem kleineren S.- und einem größeren N.-Teil, jener ns. aus- gedehnt, dieser wö. 1 d. h. östliches Band (spanisch), Ostseite. — 2 Die Entdecker fanden Silber- schmuck bei dortigen Häuptlingen, daher Land und Golf nach dem Silber (spanisch argent [arjc'nt] und plata) benannt. — 3 Der Name dieses geborenen Portugiesen lautet eigentlich Magalhazs [magaljängsch^. — 4 Verde im Portugiesischen — grün. übk '!p x'jjjj#.. <■'. 1"<M

5. Schulgeographie - S. 111

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 19. Die asiatischen Länder. Iii Tempel) wie hohe Stufenpyramiden in glänzender Farbenpracht hervorschauen; 6 Ht. von denen ungefähr die Hälfte Chinesen. Das frühere Reich Annam an der O.-Küste mit Tongking am Meerbusen gl. N. (Hst. *Hanoi) ist von den Franzosen in Besitz genommen, desgleichen Cochinchina mit dem Mekong-Delta, und der Hst. "Saigon [feägong], die aber wegen des Fieberklimas nur einige hundert französische Bewohner zählt. 7. Der Malaiische Archipel, fast so weit ausgedehnt wie Europa, enthält die Hauptmasse der insularen Abgliederung vom pacifischen Rand Asiens. Die Inseln erfreuen sich eines gleichmäßig feuchtwarmen tropi- scheu Seeklimas und sind bis ans die Höhen ihrer Gebirge bewaldet. Eine lange Reihe mitunter noch furchtbar tätiger Vulkaue zieht sich von den Audamanen und Nikobaren her über Sumatra, Java, die Kleinen Sunda-Inseln bis nach den Philippinen; Java ist mit seinen 45 Vnlkanen die vulkanreichste Stelle der Erde. Häufige Erdbeben verbieten wie in Westindien höhere Hausbauten; die Hütteu bestehen meist aus Bambus. Die Malaien wurden in dieser Jnselheimat mit der Seefahrt in schlanken Segelbooten vertraut und schwärmten von hier bis Madagaskar, Neuseeland und bis zur Oster-Jusel aus. Sonst aber blieben sie ziemlich untätig wie die meisten Tropenvölker, da ihnen Bananen, Kokos- und Sagopalmen ^ mühelos Kost, der Bambus den fertigen Stoff für Gerät und Hausbau gewährte. Im Mittelalter uahmen sie den Islam von den des Handels wegen hinkommenden Arabern an. Durch die selteusteu Gewürze wurden seit Gamas Entdeckung des Seewegs nach Indien anch die europäischen Seefahrer iu dieseu Archipel gelockt, zuerst die Portugiesen und Spanier, dann die Niederländer, die jetzt außer den Philippinen fast alle Inseln ihr eigen nennen. I. Große Sunda-Jnsew. Borneo ist nach Grönland und Neuguinea die größte Insel der Erde, aber in seinem englischen wie niederländischen Teil meist noch unabhängigen Stämmen wie den Dajaken überlassen. Schlanker sind die drei anderen Inseln, das jetzt durch Tabakbau wichtige Sumatra mit der zinnreichen Nebeninsel Baugka. jenfeit der Suuda-Straße Java, und Celebes, spinnen- förmig aus 4 Halbinseln bestehend. Alle drei sind niederländische Besitzungen. Der Schwerpunkt ist Java mit großen Städten an seiner ebenen N. - Küste; im W, die Hst. *Batavia mit benachbarten, aber höher, also gesund gelegenen Vorstädten, wo die Europäer wohnen, im O. ^Soerabaya [fjurabäja]; die Eingeborenen werden durch die niederländische Regierung zu fleißiger Arbeit in den Pflanzungen, sowohl in den eigenen als in denen der Regierung, gezwungen, so daß die auch von guten Straßen durchzogene Insel wertvolle Erzeugnisse liefert, und zwar in drei Gürteln, unten in größter Menge Reis und Zuckerrohr, auch feinen Tabak, darüber Kaffee, Französisch- Hinterindien. Malaiische Inselwelt, a) Landes- natur. Bewohner, c) Siedelungen. Borneo. Sumatra. Celebes. Java. * Der niedrige, dicke Stamm der Sagopalme ist fast ganz mit dem stärke- mehlreichen Mark gefüllt, das gekörnt den (echten) Sago des Handels liefert.

6. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *). 5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien, Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische, doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner, Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge- stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel Lateinisch. * *) s. V. 296. as Königreich Ungarn, an sich selbst, wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn, darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu- sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen; d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein, und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her- zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer- wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga- risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga- risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul- garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi- schen Türkei, 121. Das Königreich Ungarn,

7. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i?6. Japan und andere Inseln. *3apanisd)Z Reich besteht aus vielen Inseln, von denen Vtipbon, Ximo und Xicoco, rechts von Korea, die größ- ten sind. Sie liefern Getreide, Reis und edle Früchte, edle Me- talle, Diamanten, auch Perlen. Die Regierung ist unter viele kleine Fürsten getheilt, über die der Lnbo herrm. Außer die- sem weltlichen Kaiser ist noch ein Papst, Lairo, der sonst auch der höchste weltliche Monarch war. Die Einwohner sind sehr em- sig, und machen schöne Stahlarbeiten, seidene und baumwollene Zeuge, und schönes Porcellan. Hauptreligionen sind i) die alte Landesreligion, Sinto. 2) Budso,'aus Meinungen der Chine- sen und anderer Fremden zusammengesetzt, deren Priester oder Donzen ein eigenes, aber vom Dairo abgängiges Oberhaupt ha- den. 3 Die Religion des Confucius. Die Hauptstadt Ievvo hat eine ungeheure Größe und i Million Einwohner. Die Philippinischen oder Manilifchenznstln, seitwärts von China, ein Theil von Maginvanao, und weiter rechts die Caro- linen und die Marianen oder Diebsinseln gehören den Spa- niern ; die Nikobarischen, links von der Halbinsel Malacka, den Dänen. 137. Africa. Hsfrica hängt mit Asien durch die 17 Meilen lange Erdzunge '*■ *' von Suez zusammen, übrigens schneidet es das rothe Meer von Asien und das mittelländische Meer von Europa ab. Die größte Länge und Breite von Africa beträgt ohngefähr 1000 Meilen; der Flächeninhalt ungefähr 530000 Quadratmeilen, in welchen auf^oo Millionen Menschen sich befinden, die groß- sientheils schwarz sind. Die Sprache ist in den meisten Ländern verschieden, großentheils aber mit der Arabischen verwandt. Die Religion ist theils die mahomedanische, theils die heidni- sche; es sind aber auch viele Christen und Juden, besonders an den Küsten. Hauptsiüsse sind der Nil und Senegal; Ge- birge der Atlas. Haupttheile 12: Aegypten, Nubien, Abessinien; die Küsten: Ajan, Zanguebar, Der Caffern, Congo, und Guinea; Nigritien und Senegambia; Sahra, oder die große Wüste; und die Barbarei. Hierzu kommen die afrikanischen Inseln.

8. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
61. Der Oestreichische Kreis. €s gehören dazu 6 Landschaften, i) Das Erzherzogthum Oeftreich, darin die Haupt- und Residenzstadt des Kai- sers, Wien*), mit den Lustschlössern Schönbrunn und Laxen- burg, nebst Linz. 2) Das Herzogtum Steiermark, darin Gräz. 3) Das Hevzogthum Karnthen, darin Clagen- furth. 4) Das Herzogthum Kcain, darin Laubach, die Zicknitzersee, und die besondere Adelsberger Höhle. Unten im sogenannten Irlaul liegen die Handelsstädte Trieft und Aqui- leja, nebst dem Quecksilberbergwerk Jdria. 5) Die gefür^ stete Grafschaft Tyrol, wo Inspruck, Kufstein, Brixen und Trient. 6) Die vorderöstreichischen Lande, die in Schwa- den zerstreut liegen, als: die Stadt Costnitz am Bodensee, und im Breisgau die Städte Freiburg, Altbreisach am Rhein, und die 4 Waldftädte am Schwarzwalde, Rheinfelden, Seckrngen, Laufenburg und Waldshur. *) s. V. 63. 62. Anmerkungen über Oestreich. ^Xie Länder des östreichischen Kreises enthalten über 150 Städte und über 7000 Marktflecken, Schlösser und Dör- fer. Sie sind mehrentheils bergigt. In Oestreich liegt der Calenberg, ein hohes 50 Meilen langes Gebirge, und in Tyrol sind ebenfalls eine Menge hoher mit Schnee und Eis bedeckter: Berge. Die vornehmsten Landesproducte sind in Oestreich Wein, Safran, Baumfrüchte, Seide, Wildpret, Steinkohlen, Alaun, Salpeter, Salz, warme Quellen; in Steiermark und Kärnthen, nebst andern Mineralien, vor- nemlich Eisen und Stahl. Aus Steiermark werden jähr- lich viele 100000 Sensen ausgeführt. In Krain giebts Getreide, Wein, Obst, Hanf, Flachs, Hornvieh, Pferde, Wild, Geflügel, Fische, Marmor, Eisen, Stahl und an- dere Metalle und Mineralien. Das Quccksilberbergwerk zu Jdriawo dieses Halbmetall häufig rinnt, ist sehr merk- würdig. Mehrere dieser Länder huben Mangel aü Getreide. Siehe V. 274. £ J 3. Handb. 2 Th.

9. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
134. a- Ostindien. Unter Ostindien versteht man gewöhnlich den südlichen Theil von Asien zwischen Persien und dem Chinesischen Reiche, nebst vielen Inseln. Darunter ist-also begriffen I) Ostindien im engern Verstände, oder Kordeo- indien dieffeit des Ganges, etwa 70020 Quadratmeilen groß mit<0 Mil- lionen Einwohner, die meistentheils der Religion der Brammen oder Mahomeds anhangen, und entweder von den Hindus, dem Urvolke dieser Gegenden, oder den Moguln abstammen. Auch sind hier Perser, Juden und Europäer. Das Land ist großentheils sehr fruchtbar und reich an Seide, Reis, Getreide, Baumwolle, woraus die feinsten Zeuge bier ge- macht werden; Zucker, Mohn, Kokosnüssen, Pteffer, Indigo, Eisen, Kupfer, Gold, Diamanten und Perlen. Haupttheile sind: Ä) Hjn-o- fian, sonst das Reich des großen Moguls, der zu Delhi residirte, fetzt von seinen ehemaligen Statthaltern oder Nabobs, den Seiks, Maratten und Engländern beherrscht. Letzter» gehört B) Bengalen ganz, wo Calcutta die Hauptstadt mit 600022 Einwohnern; und vieles in C) De- can, wo auch das Reich des Paischwa oder Oberhaupts der Maratten, das Reich Sslkonda, wo Diamantgruben, und Tippo Saebs Staat ilcpsore vorzüglich zu merken ist. Außer den Engländern, welche über- haupt an r;ooo Quadratmeilen mit 19 Millionen Menschen beherrschen, haben hier auch die Portugiesen, Danen, und vor dem letzten Kriege die Franzosen und Holländer Besitzungen. Ii) mterindien, oder die Halbinsel jenseit des Ganges, enthalt etwa 45000 Quadratmeilen, und ist in meh- rere, theils freie, theils von den Engländern, vorzüglich aber von Chiua abhängige, Königreiche getheilt. Auf der Halbinsel Malacca haben die Holländer Besitzungen, so wie m) auf vielen, zum Theil großen Inseln, namentlich auf Celebes, den Molucken und Bandainseln, woher sie Muska- tennüsse und Blüthe, Gewürznelken und Kaffee bekommen; ferner auf den Sundistben Inseln, unter denen i) Borneo, über 14002 Quadratmeilen groß, 2) Java, wo Batavia, die Hauptstadt der Holländischen Besitzungen in Ostindien, mit 162000 Einwohnern, und 0 Sumatra die m kwürdig- sten sind. Hier wächst unter andern die Brodfrucht, Pfeffer, Campher, Ingwer, Kaffee, Zucker. Auch findet man hier Diamanten und allerlei Metalle, selbst Gold, Silber rc. Ihre Besitzungen auf Ceylon, wo der beste Zimmt wächst, haben in diesem Kriege die Engländer weggenommen. Die Beschreibung der Gewürze s. Theil 1. V. 298. f. 134. b. Fortsetzung von Ostindien.

10. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
145- Florida rc. Florida liegt uníer Canada. Es liefert Getreide, Indigo, Ö Mahagoniholz, Wein, Baumwolle, Cacao. Unter den vielen Flüssen ist der Missist'ppi der größte. Die Einwoh- ner sind wilde Leute. Sie wohnen in Hütten und beschaff- rigen sich mit der Jagd, der Fischerei und dem Kriege.' Nach der Entdeckung des Landes durch die Spanier, legten sowol diese als die Franzosen und Engländer an der Küste viele Psianzst-adte an. Jetzt steht es zwar ganz unter spani- scher Oberherrschaft, die Eingebohrnen haben aber den größ- ten Theil inne. Auf eben die Art besitzen die Spanier auch das drangranzende Louisiana, Neumexico und Neuna- varra, mit der Halbinsel Calisornien, welche einen Ueber- siuß an Schildkröten und Perleuinuscheln hat. 146. Altmexico oder Neuspanien. , oder Altmexico, 4vo Meilen lang, liefert vaeueiue, besonders Mais, Gummicopal, Baumwolle, Farbeholz im Ueberfluß, verschiedene Apothekerwaareit, Zu- cker, Cacao, Vanille, Taback, und aas den Bergwerken vor- züglich viel Gold, Silber und Quecksilber. Auch dieses Land gehört dem Könige von Spanien, welcher es durch ei- nen Viee^mig regieren laßt. Die Landesreligion ist, wie in allen spanischen Besitzungen, die katholische. Die freien In- dianer sind Heiden. Die Hauptstadt dieses Landes und aller spanischen Besitzungen in Nordamerica ist Mexico. Sie hat an 150000 Einwohner und ist in Nordamerica die schönste. Sie hat viele reiche Kirchen und Klöster. Deo Vicekönig und ein Erzbischof haben hier ihren Sitz,
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