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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 121

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel

2. Kanon geschichtlicher Jahreszahlen - S. 13

1907 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
1056 — 1106 [1073 — 1075] [1076 —1085] 1077 1085 [1085 — 1106] 1106 — 1125 [1111] 1122 1096 — 1099 1125 — 1250 1125 — 1137 1134 1138 — 1152 1147 — 1149 1152 — 1190 Die Zeit der Hohenstaufen. 1z Heinrich Iv. a. Vormund schaftliche Regierung seiner Mittler Agnes von Poitou, dann der Erzbischöfe Anno von Köln und Adalbert von Bremen. b. Heinrichs Kampf mit den Sachsen (Otto von Nordheim). Flucht von der Harzburg nach Worms. Sieg über die Sachsen [bei Hohenbnrg]. 6. Heinrichs Kampf mit Papst Gregor Vii. (Simonie, Laieninvestitur, Cölibat.) Beginn des Jnvestiturstreits, des ersten der Kämpfe zwischen Kaiser und Papst. Absetzung Gregors Vii durch die Synode von Worms, Heinrichs Iv. durch Gregor. Abfall der Fürsten. Heinrich in Canossa. Bürgerkrieg mit dem Gegenkönig Rudolf vou Schwaben; Rudolfs Tod bei Hohenmölsen. Heinrich in Italien; Eroberung von Rom und Kaiserkrönung. Tod Gregors Aii. in Salerno bei dem Normannenherzog Robert Gniskard. cl. Heinrichs fernere Kämpfe mit den Päpsten, dem deutschen Adel und mit seinen Söhnen. * Abfall seines Sohnes Konrad. Fürsorge des Kaisers für den Landfrieden. Abfall seines Sohnes Heinrich; Tod des Kaisers zu Lüttich Heinrich V. Gefangennahme des Papstes Paschalis Ii. und Kaiserkrönnng. [Der Papst verzichtet auf die Investitur.] Fürstenaufstand; Lothar von Supplinburg, Herzog von Sachsen. Konkordat von Worms; Beendigung des Jnvestiturstreits. Der erste Kreuzzug. Konzilien von [Piacenza und] Clermont. Urban Ii. — Belagerung von Antiochia; Einnahme von Jerusalem. — Gründung eines Kreuzfahrerstaats unter Gottfried von Bouillou; ihm folgt sein Bruder Balduin als König. Entstehung des Johanniterordens und des Templerordens. 3. Die Zeit der Hohenstaufen. Lothar von Supplinburg. Bürgerkrieg mit Friedrich und Konrad von Hohenstaufen. Belehnung des Askaniers Albrecht des Bären mit der Nordmark. Konrad Iii. Krieg mit den Welfen (Heinrich der Stolze). Vergleich mit Heinrich dem Löwen, der Sachsen behält. Der zweite Kreuzzug. Konrad Iii. und Ludwig Vii. von Frank-reich. Bernhard von Clairvaux. Friedrich I. Barbarossa. [Rückgabe Bayerns an Heinrich den Löwen.] a. Friedrichs Kämpfe um die Beherrschung Italiens. Kampf mit den lombardischen Städten.

3. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 35

1870 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
35 1056—1106. Heinrich Iv. besteigt den Thron als Kind und regiert zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter Agnes und seiner, auf einander folgenden, ihn sehr ungleich behandelnden Erzieher, der Bischöfe Heinrich von Augsburg, Hanno von Cöln und Adal- bert von Bremen. 1071. Die Sachsen, durch Heinrichs Härte und Willkür gereizt, empören sich, werden aber 1075. an der Unstrut geschlagen. 1073 —1085. Gregor Vii., der Gründer der päpstlichen Hierarchie durch das Cölibat, durch das Verbot der Simonie und der weltlichen Investitur, spricht 1076. den Bann über Kaiser Heinrich aus. 1077. Vergebliche schmachvolle Demüthigung des Kaisers in Canossa. Rudolph von Schwaben zum Gegeukaiser erhoben, fällt 1080. in der Schlacht bei Merseburg. 1095. Papst Urban Ii., von Peter von Amiens aufgefordert, ruft aus der Kircheuversammlung zu Clermont die ganze Christeuheit zum Kampfe gegen die Sarazenen und zur Wiedereroberung des im Jahr 1076 an die Sarazenen gefallenen gelobten Landes auf. Peter von Amiens und Walther von Habenichts ziehen mit einem ungeordneten Haufen voran, der unterwegs aufgerieben wird. 1096. Erster Kreuz zu g. Gottfried von Bouillon, Hugo von Vermandois, Raimund von Toulouse, Robert von der Normandie, Balduin, Robert von Flandern, Boemund von Tarent und Tankred ziehen mit zahlreichen Heeren auf verschiedenen Wegen nach Constantinopel und von da durch Kleinasien und Syrien (wo sie sich vor Antiochien lange aufhalten) 1099. vor Jerusalem, welches sie am 15. Juli im Sturme erobern. Heinrichs Söhne, Konrad und Heinrich, empö- ren sich, vom Papste und der päpstlichen Partei 3*

4. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *). 5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien, Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische, doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner, Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge- stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel Lateinisch. * *) s. V. 296. as Königreich Ungarn, an sich selbst, wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn, darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu- sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen; d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein, und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her- zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer- wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga- risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga- risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul- garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi- schen Türkei, 121. Das Königreich Ungarn,

5. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
61. Der Oestreichische Kreis. €s gehören dazu 6 Landschaften, i) Das Erzherzogthum Oeftreich, darin die Haupt- und Residenzstadt des Kai- sers, Wien*), mit den Lustschlössern Schönbrunn und Laxen- burg, nebst Linz. 2) Das Herzogtum Steiermark, darin Gräz. 3) Das Hevzogthum Karnthen, darin Clagen- furth. 4) Das Herzogthum Kcain, darin Laubach, die Zicknitzersee, und die besondere Adelsberger Höhle. Unten im sogenannten Irlaul liegen die Handelsstädte Trieft und Aqui- leja, nebst dem Quecksilberbergwerk Jdria. 5) Die gefür^ stete Grafschaft Tyrol, wo Inspruck, Kufstein, Brixen und Trient. 6) Die vorderöstreichischen Lande, die in Schwa- den zerstreut liegen, als: die Stadt Costnitz am Bodensee, und im Breisgau die Städte Freiburg, Altbreisach am Rhein, und die 4 Waldftädte am Schwarzwalde, Rheinfelden, Seckrngen, Laufenburg und Waldshur. *) s. V. 63. 62. Anmerkungen über Oestreich. ^Xie Länder des östreichischen Kreises enthalten über 150 Städte und über 7000 Marktflecken, Schlösser und Dör- fer. Sie sind mehrentheils bergigt. In Oestreich liegt der Calenberg, ein hohes 50 Meilen langes Gebirge, und in Tyrol sind ebenfalls eine Menge hoher mit Schnee und Eis bedeckter: Berge. Die vornehmsten Landesproducte sind in Oestreich Wein, Safran, Baumfrüchte, Seide, Wildpret, Steinkohlen, Alaun, Salpeter, Salz, warme Quellen; in Steiermark und Kärnthen, nebst andern Mineralien, vor- nemlich Eisen und Stahl. Aus Steiermark werden jähr- lich viele 100000 Sensen ausgeführt. In Krain giebts Getreide, Wein, Obst, Hanf, Flachs, Hornvieh, Pferde, Wild, Geflügel, Fische, Marmor, Eisen, Stahl und an- dere Metalle und Mineralien. Das Quccksilberbergwerk zu Jdriawo dieses Halbmetall häufig rinnt, ist sehr merk- würdig. Mehrere dieser Länder huben Mangel aü Getreide. Siehe V. 274. £ J 3. Handb. 2 Th.

6. Theil 3 - S. 140

1880 - Stuttgart : Heitz
140 Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland. Friede im Lande nicht gestört wurde, wenn er auch nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemüthern herrschte. Das einzige, was man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gotha. Der unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklichem Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von Grumbach, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert, eingenommen und der Herzog gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1567) nach Wien bringen, auf einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopfe, durch die Straßen führen und dann ins Gefängniß werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Statt sich — sie war erst 27 Jahre alt — etwa durch Vergnügen zu zerstreuen, dachte sie nur an ihn, und hatte nirgends Ruhe und Rast. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf, flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem lieben Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihn wiedersah! Nun konnte sie ihn doch pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Freude kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu theilen und zu erleichtern. So ist sie auch bei ihm geblieben, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Armen ihres dankbaren Mannes starb. Viele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende Jahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war. Um die- Zeit der Grumbach'scheu Händel (1566) ereignete sich eine berühmte Waffeuthat in Ungarn: die Vertheidigung von Szigeth durch Zrini. Der alte Suleimau der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte da Szigeth an der Theiß. Hier war der tapfere Zrini Commandant; er beschloß mit seiner kleinen Schaar den Platz bis aufs äußerste

7. Theil 4 - S. 245

1880 - Stuttgart : Heitz
Franz Joseph. 245 (Abschn. 138). In Ungarn machte die Auffindung der' Kronin-signien. einen sehr günstigen Eindruck. Kossuth hatte dieselben bei seiner Flucht mitgenommen; es ging das Gerücht, daß er sie vergraben habe. Lange waren die Nachforschungen der kaiserlichen Regierung vergeblich, bis sie sich auf die Gegend von Orsowa lenkten. Hier fand man endlich am 8. September 1853 bei Durchgrabung des Bodens an einer auffallenden Stelle die Krone und die Reichskleinodien. Bald nach dem Mailänder Aufruhr war Oestreich durch einen Mordversuch auf den Kaiser in Schrecken gesetzt worden. Letzterer ging am 18. Februar gegen Mittag, begleitet von seinem Flügeladjutanten dem Grafen O'donnell, auf der Bastei spazieren. Am Käruthner-Thor angekommen, lehnte sich der Kaiser über die Brüstung der Basteimauer, als ein junger Mensch herbeistürzte und ihn mit einem langen, dolchartigen Messer in den Nacken stieß. Einen Augenblick lang war der Kaiser von der Heftigkeit des Stoßes zwar betäubt, hatte aber dann sogleich den Degen gezogen; mittlerweile aber war der Mörder bereits von dem Grafen O'donnell und einigen herbeigeeilten Bürgern festgenommen worden. Die Schnalle der Halsbinde hatte den Stoß aufgehalten, und die Wunde war glücklicherweise so unbedeutend, daß der Kaiser sich zu Fuß nach dem Palaste des Erzherzogs Albrecht begeben konnte, wo er sich verbinden ließ. Die Gefahr — man fürchtete eine Gehirnerschütterung — ging glücklich vorüber und am 12. März zeigte sich der Kaiser, vollkommen genesen, dem jubelnden Volke. Der Mörder, ein Schneidergesell, Janos Libenyi aus Stuhlweißenburg in Ungarn, wurde am 26. Februar durch den Strang hingerichtet. Die anfängliche Vermuthung, daß er als Mitglied einer Verschwörung im Austrage anderer gehandelt habe, bestätigte sich nicht. Libenyi war ein Fanatiker, revolutionär und voll Haß gegen Oestreich. Indeß brachte das Jahr 1853 dem Kaiserhause auch ein frohes Ereigniß. Am 18. August verlobte sich Kaiser Franz Joseph mit der Prinzessin Amalie Eugenie Elisabeth, der zweiten Tochter des Herzogs Max in Baiern (Pfalz-Birkenfeld), geboren am 24. Oct. 1837. Die am 24. April 1854 folgende Vermählung ward für das ganze Reich, in Folge des Erlasses einer umfangreichen Amnestie, zugleich zu einem großen Versöhnungsfeste. Diese Amnestie wurde bei Gelegenheit der Reise des

8. Theil 2 - S. 85

1880 - Stuttgart : Heitz
Heinrich Iv. im Bann. 85 zu fragen: „Bist du für den Papst, oder bist du für den König?" Aus jener Zeit haben wir noch ein Lied übrig, das diesen Zustand schildert. Es mag hier einen Platz finden, damit -man zugleich den Zustand der damaligen Sprache und Poesie daran erkennen möge: Dar nah Ving sich ane der ubile Strit (Darnach fing sich an der üble Streit) Des manig Man virlos den Liph (In dem mancher Mann verlor den Leib) .Dü benti Vierden Heinriche (Durch den vierten Heinrich). Vieworrin war diz Riche. (Verworren war dies Reich), Mohrt, Ronb nnti Brant (Mord, Raub und Brand) Civurtin Kirichin nnti Lant (Zerfühlten, d. i. zerstörten Kirche und Land). Von Tenemarc unz in Apnliam (Von Dänemark bis Apulien), Von Kirliugen unz an Ungerin (Von Kärnthen bis an Ungarn) Den niman in mohte widirsten (Denn Niemand nicht konnte widerstehen), Obi si woltin mit Truwiu un somit gen (Obgleich sie wollten mit Treue und Zusammen gehen), Diz stiftin Heriverte groze (Dies stiftete Verheerungen große) Wider Neviu nnti Hnsgenoze (Wider Neffen und Hausgenossen). Diz Riche alliz bikerte sin Gewefine (Dies Reich alles, d. i. dies ganze Reich, kehrte seine Waffen) In sin eiginin Adere u. s. w. (In seine eigenen Adern). Der sorglose Heinrich, nicht ahnend, was eben in Rom über ihn beschlossen sei, war gerade in dem unterworfenen Sachsenlande, baute die eingerissenen Schlösser wieder auf und verschenkte die Güter der gefangenen Sachsenhäupter, an seine Günstlinge. Dann -ging er wohlgemuth nach Utrecht, um da das Osterfest zu feiern; denn der Bischof Wilhelm war sein treuer Anhänger und ein munterer, geselliger Üdtann. Mit diesem Wilhelm trug sich aber ein Vorfall zu, der den Kaiser und alle seine Freunde sehr bestürzt machte. Es war am hohen Feste, als der Bischof mit großem Gepränge die Domkirche betrat und die Kanzel bestieg. Nach einem kurzen Eingänge leitete er die Rede aus den Papst und begann mit

9. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 19

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
1060 Das deutsche Reich unter Heinrich Iv. 1056 —1106. 19 an der Spitze einer nationalen Partei gegen seinen Bruder Andreas. König Heinrich Iv. entsendet zu dessen Schutze den Bischof Eppo von Naumburg und die Markgrafen Wilhelm von Meilsen und Ernst von Bayern. Im Begriff, mit seiner Familie Ungarn zu verlassen, um am deutschen Hofe Zuflucht zu suchen, wird Andreas an der „Pforte des Reiches“ von Bela überfallen. König Andreas fällt, Bischof Eppo und Markgraf Wilhelm werden gefangen. Der siegreiche Bela wird zum König gekrönt.15 b) Ann. Altah. 1060: Hoc etiam anno pax est rupta, quae dudum (s. 1058) cum Ungris est facta. Refertur supra, qualiter regis soror filio regis Ungrorum fuerat nuptum data: cui conventioni regis frater, Bel nomine, cum filio non intererat, ideoque nostratibus semper suspecti erant. Ob hanc igitur causam in Ungariam mittuntur ex latere regis episc. Eppo de civitate Citiza (Zeitz),1 marchio Saxonicus (Wilhelm, s. u.; S. Wilhelms v. Weimar, ann. Saxo 1065 Ss. Vi, 693), marchio Baioaricus et alii quam plurimi. Igitur post paucos dies adventus eorum in Ungariam rex Andreas, iam aperte cognoscens coniuratio-nem fratris adversus se factam, adsumens reginam, filium nurumque, con-lectaque non parva multitudine principum gentis suae, simul cum nostratibus in Baioariam voluit exire, credens se in terra aliena tutiorem fore. Quem frater cum magno exercitu insequitur, subitoque iu ipsis faucibus viarum, quas portam regni (d. i. die s. g. Pforte von Theben, nicht Wieselburg, Mvk. I, 195 f. n. 57) vocant, a tergo adgreditur, statimque nostris in arma ruentibus ingens pugna exoritur, summaque vi utrimque bellatur. Sed Ungri, qui cum rege erant, fugiendo tantum sibi consulebant, nostri autem, qui adversus tantam multitudinem pauci erant, angustia et difficultate locorum coustricti, simul etiam innumera multitudine oppressi, amissis suorum plurimis, ad ultimum et ipsi cedere sunt coacti, ibique rex vivus capitur, sed eodem momento, equis et curribus conculcatus, moritur. Regina tarnen cum filio et nuru gentisque suae principibus in Baioariam simul cum nostris egreditur. Capti sunt etiam ex nostris ep. Eppo, Willihalm Saxonicus marchio, comes Poto aliique quam plurimi.. Inter multos autem, qui ibi fortiter pugnavere, virtus duorum tarnen emicuit maxime, seil. Willihalmi marchionis et Potonis comitis. Hii enim, dum nostri caederentur, in quodam eminentiori loco substitere, tantamque stragem fecere, ut ea, quae pridem de fortissimis quibusque admiratu digna habebantur, modo in comparatione istorum parva videautur. A vespera enim usque ad ortum solis pugnantes, nequaquam a tot milibus capi potuere, donee accepta fide publica tont, der aber in der zeitlichen Ansetzung (Beginn 10g1) wohl irrt, dieselbe kann erst nach der Sendung Stephans angesetzt worden Die Schroffheit diesor Beschlüsse ist höchst auffallend. Dafs sie nicht vorwiegend gegen die Belohnung der Normannen, sondern gegen alle Mafsregeln des Papstes, also auch gegen das Wahldekret gerichtet waren, zeigen unzweideutig die Worte des P. D. Vgl. Hauck 700 n. 2 gegen Lindner, Fetzer und Mvk. H. sieht in der absichtlich schroffen Haltung der Kurie gegen den deutschen Episkopat (S. 698) den Erklärüngsgrund des Synodalbeschlusses. 1) Bischof von Naumburg. Doch war auch nach Übertragung des Bistums von Zeitz nach Naumburg im J.1028 Zoitz die bevorzugte Residenz vieler Bischöfe gebliebon. Zergiebel Chronik v. Zoitz I, 52. E. Bor-kowsky Aus der Vergangenh. d. Stadt Nbg. I, S. 24. Über Bischof Eppo ebend. S. 37 ff. 2*

10. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 40

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Siebenter Abschnitt. 1063 des Bischofs Heinrich von Augsburg; Embrico sein Nachfolger. Anno setzt die Erhebung seines Bruders Wecel zum Erzbischof nan, legatos mittit; primo omnium excusare se iussit, quoniam ipse regem Salomonen! de regno non expulerit, sed cum ille sua sponte profugeret, nemine msequente, tunc sibi a tumultuante milite impositum diadema non lieuisse recu-sare. Quapropter si rex vellet iam in regnum redire, ipse illum condigno honoie paratus esset suscipere eique servire, ea tarnen lege, si se per- mitteret ducatum illum retinere, quam habuerat sub eius patre (Andreas)_______________ filium suum obsidem promisit se transmissurum ad regem. Attamen — verbis his nemo voluit fidem accomodare. Legati redeunt infecta pace, ipse autem — pacem se cupere simulans legatos subinde mittebat, sed nihilo minus interea angustias viarum vallabat urbesque muniens ad bellandum se praeparabat. Eius autem ars arte deludebatur, quia spes pacis verbis ei dabatur, re autem vera bellum ingeii parabatur . Adveniente igitur tempore oportuno rex ad fines Ungariae venit (die Urk. 27. Sept. iuxta flumen Fisik = Fischa, St. 2630 zeigt wohl den König beieits auf dem Rückmarsch; der Einbruch nach Ungarn dürfte Anfang September erfolgt sein, vgl. Mvk. I, 345 n. 74) cum exercitu magno, sed omnem ingiediendi aditum reperit sibi interclusum —. Der König schickte nun das ungarische Gefolge Salomos voraus und folgte mit den Deutschen. Vor Wiesel-burg (Miesiginburg) trafen sich die beiden Abteilungen unvermutet und erzwangen durch einen leichten Sieg den Einmarsch in Ungarn. Bel autem cum filio (Geisa) ad bellandum promptes inmensam multitudinem collegerat. Sed mox, ut hos adversum se venientes cognovit, spiritum exhalavit, filius autem, ne caperetur, a ix fugiens evasit. Sicque gens et tota illa terra sine sanguine per regem Henricum regi Salomoni est restituta. Salomon autem — invitavit (der Aus-drack entspricht kaum den thatsächlichen Verhältnissen; richtiger stellt Lampert die Dinge dar: rex H. Salomonem in solium patris restituit, vgl. Adam Brem. 1. c.: restituto in regnum Salomone) regem ad Wizinburg (Stuhlweifsen-burg), quae est regni sui metropolis, celebratisque conviviis (nach Lampert fand jetzt die Vermählung Salomons und Juttas statt) muneribus — eum honoravit, nec quisquam principum decenter non donatus abivit (das wertvollste Geschenk erhielt Otto v. Bayern, dem vermutlich bei der Jugend des Königs die that-sachliche Oberleitung des Heerzuges zugefallen war, nämlich das sagenhafte Schwert Attilas, das wertvollste Stück des ungarischen Staatsschatzes). Gauden-tibus igitur cunctis rex cum suis in Baiovariam revertitur (Urkk. 27. Sept. an dei Fischa s. o., 24. 26. Okt. Regensburg St. 2631—2634) et hoc modo rursus cum Ungris pax firmatur. Kürzer, doch im Wesentlichen übereinstimmend ist der Bericht bei Lampert S. 90. Die in Ungarn getroffene Ordnung der Dinge blieb nicht unangefochten. Nach Abzug der Deutschen kehrte Geisa unter dem Schutze eines polnischen Heeres zurück. Salomon begab sich, wohl um der deutschen Grenze näher zu sein, nach dem befestigten Wieselburg. Unter Vermittlung der Bischöfe, besonders des Desiderius von Raab, kam zwischen den streitenden Vettern in festo Fabiani et Sebastiani d. i. 20. Jan. 1064 der Vergleich zustande. Ostern 1064 vollzog Geisa in Fünfkirchen mit eigner Hand Salomons Krönung zum Könige, ■vgl. die späteren ungarischen Berichte, an deren Glaubwürdigkeit zu
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