Von Barbarossa und Rudolf von Habsburg.
89
Sachsen wurde aufgeteilt und Bayern an Otto von Wittelsbach ver-liehen, dessen Nachkommen es heute noch regieren. Nur Braunschweig und Lneburg blieben dem Verbannten. In Braunschweig starb er tiefgebeugt.
Hier erinnern dich noch die Burg, das Lwendenkmal und der Dom mit dem Grabmal an den gewaltigen Mann, der viel Gutes erstrebt
und erreicht hat, den aber sein trotziger Sinn ins Verderben strzte.
*
Fr die Pfingsttage des Jahres 1184 lud der Kaiser die Fürsten Reichsfest in und Edeln des Reiches zu einem Feste nach der Stadt Mainz. Da sollten seine beiden ltesten Shne den Ritterschlag empfangen. In Schiffen und in Straen" nahten die Gste aus allen deutschen Gauen.
Herzge und Erzbischfe zogen herbei, ihnen folgten Tausende von Rittern in strahlenden Rstungen, selbst aus Frankreich, Italien und Spanien strmten Edelleute hier zusammen.
Eine groe Stadt von Htten und Zelten in der Ebene bei Mainz nahm die Geladnen auf; denn Mainz selbst konnte so viele nicht be-Herbergen.
- Feierlicher Gottesdienst erffnete das Fest, dann schlug der Kaiser seine Shne und viele andre junge Adlige zu Rittern, endlich maen die Ritter ihre Krfte in glnzenden Turnieren. der 40000 Gste bewirtete der Kaiser auf seine Kosten.
Da sah man so recht, welch mchtiger Herr Barbarossa war, er hatte seinesgleichen nicht im ganzen Abendlande.
Noch lange sangen die Dichter vom Neichssest im goldnen Mainz.
In den Zeiten der Ritter wurden auch die Kreuzzuge unter- Von den
Kreuzzgen.
nommen.
Alle die Sttten, wo einst der Heiland gelebt und gelehrt, waren von den Trken erobert worden, die nicht an Christum glaubten.
Da hatte der Papst die Ritter zum Kampfe gegen die Unglubigen aufgerufen. Viele hefteten rote Kreuze auf ihre Gewnder und zogen aus, das Heilige Land zu befreien. Der tapfre Herzog Gottsried von Bouillon beteiligte sich auch an dem Zuge. Nach drei Jahren voller Kmpfe und Entbehrungen erreichten sie Jerusalem und nahmen es mit strmender Hand.
Aber nach vielen Jahren zog ein tapfrer Sultan heran und entri den Kreuzfahrern Jerusalem wieder.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa Rudolf_von_Habsburg Rudolf Otto_von_Wittelsbach Otto Barbarossa Barbarossa Gottsried
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121
glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer,
das tchtig einexerziert wurde.
Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten.
So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden.
Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld.
Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern.
Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein.
So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten;
Dank hat er nicht geerntet.
17.
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken.
König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen.
Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L
die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. August Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrichs_I. Friedrich Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
1483 io. Nov.
1517 31. Okt.
1518
1519
1520 10. Sei.
1519 — 1556 1519 — 1532
1521 18. April
1523
1524—1525
[1521 — 1525]
1525 [1526]
1526
[1526 — 1529]
1529
1529
1530
[1531]
1532
1532 — 1545
[1539]
[1544]
Vom Nürnberger Religionsfrieden bis zum schmalkaldischen Kriege. 17
c. Das Zeitalter des Humanismus und der Renaissance.
d. Die Erfindung der Buchdruckerkunst.
e. Die Reformation.
Martin Luther zu Eisleben geboren. — Universität Erfurt; 1505 Eintritt in das Augustinerkloster; Berufung nach Wittenberg. Die 95 Thesen.
Verhör durch Cajetau zu Augsburg.
Disputation mit Eck zu Leipzig. — Ulrich Zwinglis Reformation in Zürich.
Verbrennung der Bannbulle.
1. Karl V. und die deutsche Neformatiou.
A. 15cm Karls V. Thronbesteigung bis zum Nürnberger Äeligionsfrieden.
Luther vor dem Reichstag zu Worms. Das Wormser Edikt. Luther auf der Wartburg.
Die Schwarmgeister in Wittenberg.
Erhebung und Tod Sickingens.
Der große Bauernkrieg.
Siege des Trnchseß von Waldburg über die süddeutschen Bauern; Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen.
Erster Krieg Karls mit Franz I. von Frankreich.
Schlacht bei Pavia. Franz gefangen.
Erster Reichstag von Speier. Die Organisation evangelischer Landeskirchen.
Ludwig von Ungarn und Böhmen kommt im Kampfe mit Sultan Suleiman um [bei Mohacz]. Ferdinand, Karls V. Bruder, erbt Ungarn und Böhmen.
Zweiter Krieg mit Franz I.
Erstürmung und Plünderung von Rom durch die deutschen Landsknechte. Der Damenfriede von Cambrai.
Der zweite Reichstag von Speier; die Protestation. — Das Religionsgespräch von Marburg.
Reichstag von Augsburg; die augsburgische Konfession.
Der schmalkaldische Bund.
Tod Zwinglis bei Kappel.
Der Nürnberger Religionsfriede.
B. Dom Nürnberger Äeligionsfrieden bis zum fchmalkaldischen
Kriege.
Eroberung Württembergs durch Philipp von Hessen. Reformation des Landes durch Herzog Ulrich.
Die Wiedertäufer in Münster.
Reformation in Brandenburg (Joachim Ii.) und Sachsen-Meißen. Johann Calvin in Gens; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tuuis und Algier Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I.
Friede mit Franz; dieser verzichtet ans Italien.
Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
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Extrahierte Personennamen: Martin_Luther Ulrich_Zwinglis Karl_V. Karl_V. Karls_V. Luther Luther Thomas_Münzers Karls Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Franz Speier Ludwig_von_Ungarn Ludwig Ferdinand Ferdinand Karls_V. Karls_V. Franz_I. Kappel Philipp_von_Hessen Philipp Ulrich Joachim_Ii Johann_Calvin Johann Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Franz Franz Suleiman
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Leipzig Zürich Karls Worms Wartburg Wittenberg Waldburg Frankenhausen Karls Pavia Ungarn Rom Cambrai Marburg Dom_Nürnberger_Äeligionsfrieden Württembergs Brandenburg Algier_Karls Italien Ungarns
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
38
1236. Beginn der Kriege Friedrichs Ii. gegen die lombardischen
Städte und den Papst.
1241. Die Mongolen, welche (hauptsächlich unter Dschingis-
Chan, 1206—1227) halb Asien erobert hatten, bedrohen
sogar Deutschland, weichen aber nach der blutigen
Schlacht bei Liegnitz wieder zurück.
1243. Jerusalem geht wieder an die Sarazenen verloren.
1246. Durch den Einfluß des Papstes wird der Landgraf von
Thüringen, Heinrich Raspe, zum Gegenkaiser erhoben.
1247. Heinrich Raspe stirbt. Mit ihm erlischt das Haus
der Landgrafen von Thüringen, deren Land großen-
teils an die Markgrafen von Meißen aus dem Hause
Wettin fällt.
Als Gegenkaiser wird an Raspes Stelle Wilhelm von
Holland gewählt.
1248—1254. Sechster Kreuzzug unter Ludwig Ix. (dem
Heiligen).
1250. Kaiser Friedrich stirbt mitten unter den Kämpfen gegen
seine Feinde. Ihm folgt.
1250 — 1254. Konrad Iv., ohne aber überall Anerkennung
zu finden, daher
1250 — 1273. die Zeit des Interregnums.
1256. Wilhelm von Holland stirbt. Alphons von Castilien und
Richard von Cornwallis werden von Parteien in Deutsch-
land zu Kaisern gewählt, ohne aber einigen Einfluß in
Deutschland zu gewinnen.
1268. Der letzte Sprößling der Hohenstaufen, Konradin,
sucht sein väterliches Erbe, das Königreich beider Sici-
lien, welches der Papst widerrechtlich an Karl von
Anjou verliehen hat, wieder zu gewinnen, wird aber
bei Tagliaeozzo geschlagen und daranf in Neapel hin-
gerichtet.
1270. Siebenter und letzter Kreuzzug unter Ludwig Ix.
! 1291. Acre, die letzte Besitzung der Christen in Palä-
stina, wird von den Sarazenen genommen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Heinrich_Raspe Heinrich Heinrich_Raspe Heinrich Wilhelm Ludwig_Ix Ludwig Friedrich Friedrich Konrad_Iv. Konrad_Iv. Wilhelm Alphons_von_Castilien Richard_von_Cornwallis Konradin Konradin Karl_von
Anjou Karl Ludwig_Ix Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Deutschland Liegnitz Jerusalem Wettin Holland Holland Deutsch- Deutschland Neapel Palä-
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte, Geographie:Region?
Geschlecht (WdK): koedukativ
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *).
5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an
Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien,
Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern
Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu
legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der
Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind
nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist
beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische,
doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner,
Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden
geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben
vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge-
stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel
Lateinisch. *
*) s. V. 296.
as Königreich Ungarn, an sich selbst,
wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn,
darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu-
sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen;
d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein,
und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen
Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo
Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her-
zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer-
wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga-
risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga-
risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte
von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul-
garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi-
schen Türkei,
121. Das Königreich Ungarn,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte, Geographie:Region?
Geschlecht (WdK): koedukativ
61. Der Oestreichische Kreis.
€s gehören dazu 6 Landschaften, i) Das Erzherzogthum
Oeftreich, darin die Haupt- und Residenzstadt des Kai-
sers, Wien*), mit den Lustschlössern Schönbrunn und Laxen-
burg, nebst Linz. 2) Das Herzogtum Steiermark, darin
Gräz. 3) Das Hevzogthum Karnthen, darin Clagen-
furth. 4) Das Herzogthum Kcain, darin Laubach, die
Zicknitzersee, und die besondere Adelsberger Höhle. Unten im
sogenannten Irlaul liegen die Handelsstädte Trieft und Aqui-
leja, nebst dem Quecksilberbergwerk Jdria. 5) Die gefür^
stete Grafschaft Tyrol, wo Inspruck, Kufstein, Brixen und
Trient. 6) Die vorderöstreichischen Lande, die in Schwa-
den zerstreut liegen, als: die Stadt Costnitz am Bodensee, und
im Breisgau die Städte Freiburg, Altbreisach am Rhein, und
die 4 Waldftädte am Schwarzwalde, Rheinfelden, Seckrngen,
Laufenburg und Waldshur.
*) s. V. 63.
62. Anmerkungen über Oestreich.
^Xie Länder des östreichischen Kreises enthalten über 150
Städte und über 7000 Marktflecken, Schlösser und Dör-
fer. Sie sind mehrentheils bergigt. In Oestreich liegt der
Calenberg, ein hohes 50 Meilen langes Gebirge, und in
Tyrol sind ebenfalls eine Menge hoher mit Schnee und Eis
bedeckter: Berge. Die vornehmsten Landesproducte sind in
Oestreich Wein, Safran, Baumfrüchte, Seide, Wildpret,
Steinkohlen, Alaun, Salpeter, Salz, warme Quellen; in
Steiermark und Kärnthen, nebst andern Mineralien, vor-
nemlich Eisen und Stahl. Aus Steiermark werden jähr-
lich viele 100000 Sensen ausgeführt. In Krain giebts
Getreide, Wein, Obst, Hanf, Flachs, Hornvieh, Pferde,
Wild, Geflügel, Fische, Marmor, Eisen, Stahl und an-
dere Metalle und Mineralien. Das Quccksilberbergwerk zu
Jdriawo dieses Halbmetall häufig rinnt, ist sehr merk-
würdig. Mehrere dieser Länder huben Mangel aü Getreide.
Siehe V. 274.
£ J
3. Handb. 2 Th.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
140
Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland.
Friede im Lande nicht gestört wurde, wenn er auch nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemüthern herrschte.
Das einzige, was man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gotha. Der unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklichem Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von Grumbach, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert, eingenommen und der Herzog gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1567) nach Wien bringen, auf einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopfe, durch die Straßen führen und dann ins Gefängniß werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Statt sich — sie war erst 27 Jahre alt — etwa durch Vergnügen zu zerstreuen, dachte sie nur an ihn, und hatte nirgends Ruhe und Rast. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf, flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem lieben Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihn wiedersah! Nun konnte sie ihn doch pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Freude kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu theilen und zu erleichtern. So ist sie auch bei ihm geblieben, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Armen ihres dankbaren Mannes starb. Viele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende Jahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war.
Um die- Zeit der Grumbach'scheu Händel (1566) ereignete sich eine berühmte Waffeuthat in Ungarn: die Vertheidigung von Szigeth durch Zrini. Der alte Suleimau der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte da Szigeth an der Theiß. Hier war der tapfere Zrini Commandant; er beschloß mit seiner kleinen Schaar den Platz bis aufs äußerste
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Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Johann_Friedrich Johann Friedrich Wilhelm Grumbach Maximilian_Ii Maximilian Elisabeth Friedrichs Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Gotha Gotha Gotha Wien Ungarn Ungarn
Franz Joseph. 245
(Abschn. 138). In Ungarn machte die Auffindung der' Kronin-signien. einen sehr günstigen Eindruck. Kossuth hatte dieselben bei seiner Flucht mitgenommen; es ging das Gerücht, daß er sie vergraben habe. Lange waren die Nachforschungen der kaiserlichen Regierung vergeblich, bis sie sich auf die Gegend von Orsowa lenkten. Hier fand man endlich am 8. September 1853 bei Durchgrabung des Bodens an einer auffallenden Stelle die Krone und die Reichskleinodien.
Bald nach dem Mailänder Aufruhr war Oestreich durch einen Mordversuch auf den Kaiser in Schrecken gesetzt worden. Letzterer ging am 18. Februar gegen Mittag, begleitet von seinem Flügeladjutanten dem Grafen O'donnell, auf der Bastei spazieren. Am Käruthner-Thor angekommen, lehnte sich der Kaiser über die Brüstung der Basteimauer, als ein junger Mensch herbeistürzte und ihn mit einem langen, dolchartigen Messer in den Nacken stieß. Einen Augenblick lang war der Kaiser von der Heftigkeit des Stoßes zwar betäubt, hatte aber dann sogleich den Degen gezogen; mittlerweile aber war der Mörder bereits von dem Grafen O'donnell und einigen herbeigeeilten Bürgern festgenommen worden. Die Schnalle der Halsbinde hatte den Stoß aufgehalten, und die Wunde war glücklicherweise so unbedeutend, daß der Kaiser sich zu Fuß nach dem Palaste des Erzherzogs Albrecht begeben konnte, wo er sich verbinden ließ. Die Gefahr — man fürchtete eine Gehirnerschütterung — ging glücklich vorüber und am 12. März zeigte sich der Kaiser, vollkommen genesen, dem jubelnden Volke.
Der Mörder, ein Schneidergesell, Janos Libenyi aus Stuhlweißenburg in Ungarn, wurde am 26. Februar durch den Strang hingerichtet. Die anfängliche Vermuthung, daß er als Mitglied einer Verschwörung im Austrage anderer gehandelt habe, bestätigte sich nicht. Libenyi war ein Fanatiker, revolutionär und voll Haß gegen Oestreich.
Indeß brachte das Jahr 1853 dem Kaiserhause auch ein frohes Ereigniß. Am 18. August verlobte sich Kaiser Franz Joseph mit der Prinzessin Amalie Eugenie Elisabeth, der zweiten Tochter des Herzogs Max in Baiern (Pfalz-Birkenfeld), geboren am 24. Oct. 1837. Die am 24. April 1854 folgende Vermählung ward für das ganze Reich, in Folge des Erlasses einer umfangreichen Amnestie, zugleich zu einem großen Versöhnungsfeste. Diese Amnestie wurde bei Gelegenheit der Reise des
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Personennamen: Franz_Joseph Franz Kossuth Albrecht Albrecht Janos_Libenyi Oestreich August Franz_Joseph Franz Amalie_Eugenie_Elisabeth Max
142
Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge.
Ausbildung. Städte waren schon früher in Deutschland entstanden und vorzüglich durch Heinrich den Vogler vermehrt worden. Aber die Bewohner waren nicht viel besser als Knechte. Die großen Vorrechte und Freiheiten der Bürgerschaften schreiben sich erst aus den Zeiten der Kreuzzüge her. Vor denselben wurden die Städte durch die kleinen Fürsten und den Adel überhaupt niedergedrückt. Nun gingen die meisten derselben und gerade die wildesten nach dem heiligen Lande und ließen über die Städte Beamte zurück, die aber nicht so viel Ansehen hatten wie sie. Von ihnen ließen sich die Städter nicht so viel gefallen wie von ihren Herren und ertrotzten sich viele Freiheiten. Dieser Freiheitssinn aber entstand besonders aus dem größern Reichthnme, den die Städte durch
3) den lebhaften Handel gewannen, der durch die Kreuzzüge erst recht belebt wurde. Nirgends blühte der Seehandel mehr, als in den italienischen Seestädten, unter denen sich wieder Venedig, Genua, Pisa und Amalsi hervorthaten. Da nun damals die griechischen Kaiser in großer Sorge waren, daß die Kreuzfahrer, besonders aber die Nor-männer, ihnen das Land wegnähmen, so suchten sie die Freundschaft der italienischen Handelsstädte, besonders der Venetianer, und verliehen ihnen ungemeine Freiheiten. Zwar fühlten die Kaiser wohl dann und wann, daß sie ihnen zu viel eingeräumt hätten, und wollten ihnen die ertheilten Vorrechte beschränken; aber dazu waren die Venetianer schon zu mächtig geworden und ließen sie gleich fühlen, daß sie die Stärkern waren. Die Genueser und Pisaner wurden zwar auch von den Griechen begünstigt, aber die Venetianer behielten doch eine Zeitlang das Uebergewicht. Eben solche Freiheiten erhielten die Venetianer in den von den Kreuzfahrern eroberten Ländern in Asien, so daß jene Zeit für sie eine recht eigentlich goldene war. Ihre Handelsschiffe bedeckten alle Theile des mittelländischen Meeres, und indem sie für schweres Geld Pilgrime von Frankreich und Italien nach Palästina übersetzten und dafür die Produkte Asiens zurückführten, verdienten sie ansehnliche Summen. Um nun den Handel mit dem Morgenlande bequemer treiben zu können, legten sie bei Constantinopel, auf Candia, Corfu, Morea und an andern Küsten Colonien an; sie befuhren das schwarze Meer, erbauten eine Stadt an der Mündung des Don, das jetzige Asow, und holten von hier die Waaren, die dahin aus dem mittleren Asien auf Kameelen gebracht
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Genua Asien Frankreich Italien Palästina Constantinopel Candia Corfu Asien
Letzte Kreuzzüge.
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armseliges Pilgerkleid. Schon in den ersten Tagen der Reise kam er in Gefahr, erkannt zu werden. So kam er nach dem Dorfe Erdberg bei Wien, wo er sich nur ein paar Tage ausruhen wollte. Aber auch hier war er unbesonnen. Er ließ nämlich viel Geld sehen und wendete so viel auf, daß die Leute stutzig wurden, daß ein armer Pilger so viel auszugeben hätte. Das erfuhr Leopold und ließ ihn beobachten. Als Richard das merkte, wurde ihm bange, und um nicht erkannt zu werden, flüchtete er sich in ein anderes Wirthshaus, und als man ihm auch dahin folgte, stellte er sich an den Bratspieß in der Küche. Aber unklugerweise behielt er an der Hand, mit welcher er den Spieß drehte, einen kostbaren Ring stecken, und um sein Unglück voll zu machen, trat eben ein Diener des Herzogs ein, der ihn in Palästina gesehen hatte und sogleich wieder erkannte. Er wurde gezwungen, sich gefangen zu geben; man brachte ihn zu Leopold. Dieser ließ ihn sogleich auf der Burg Dürenstein an der Donau einschließen, und Niemand wußte, wo Richard geblieben war. Als die Nachricht nach England kam, daß er gefangen wäre, entschloß sich ein Edelmann aus Artois, Namens Blondel, seinen Gebieter aufzusuchen und so lange alle Länder zu durchziehen, bis er ihn gefunden hätte. Endlich kam er zufällig auf eine Burg im Oestreichischen, und als er da übernachtet hatte, fragte er: „Schöne Wirthin, sind Gefangene dort im Thurme?" — „Ach ja!" war die Antwort, „seit einiger Zeit sitzt dort ein Gefangener." — Blondel dachte gleich: „Das könnte wohl mein guter Herr sein!" und bat um die Erlaubniß, einige Zeit da bleiben zu dürfen. Der Kastellan erlaubte es ihm; aber vergebens bemühte sich Blondel, den Gefangenen zu Gesicht zu bekommen, so oft er auch unter dem Fenster des Thurms auf feiner Either spielte. Endlich sah ihn der gefangene König und glaubte seinen treuen Diener zu erkennen. Um ihm ein Zeichen zu geben, sang er ein Lied, das sie beide einst in glücklichern Tagen gedichtet hatten. Kaum hatte er die erste Strophe geendigt, so griff Blondel in die Saiten und sang die zweite Strophe. Der Gesuchte war also gefunden. Schnell reiste Blondel nach England zurück und verkündete hier und überall, wo Richard eingesperrt sei. Leopold, dadurch erschreckt, wagte nicht, ihn länger zu behalten, und da auch der deutsche Kaiser, Heinrich Vi., Richards Auslieferung verlangte, so übergab Herzog Leopold seinen Gefangenen dem Kaiser, welcher nun den König auf der Burg Trifels in Rheinbaiern in Verwahrung nahm. Erst nach einer dreizehn-
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Leopold Leopold Namens_Blondel Blondel Blondel Blondel Blondel Leopold Leopold Heinrich_Vi Heinrich Richards Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Dorfe_Erdberg Wien Palästina Burg_Dürenstein Donau England England Burg_Trifels Rheinbaiern