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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 121

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel

2. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *). 5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien, Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische, doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner, Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge- stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel Lateinisch. * *) s. V. 296. as Königreich Ungarn, an sich selbst, wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn, darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu- sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen; d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein, und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her- zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer- wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga- risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga- risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul- garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi- schen Türkei, 121. Das Königreich Ungarn,

3. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
61. Der Oestreichische Kreis. €s gehören dazu 6 Landschaften, i) Das Erzherzogthum Oeftreich, darin die Haupt- und Residenzstadt des Kai- sers, Wien*), mit den Lustschlössern Schönbrunn und Laxen- burg, nebst Linz. 2) Das Herzogtum Steiermark, darin Gräz. 3) Das Hevzogthum Karnthen, darin Clagen- furth. 4) Das Herzogthum Kcain, darin Laubach, die Zicknitzersee, und die besondere Adelsberger Höhle. Unten im sogenannten Irlaul liegen die Handelsstädte Trieft und Aqui- leja, nebst dem Quecksilberbergwerk Jdria. 5) Die gefür^ stete Grafschaft Tyrol, wo Inspruck, Kufstein, Brixen und Trient. 6) Die vorderöstreichischen Lande, die in Schwa- den zerstreut liegen, als: die Stadt Costnitz am Bodensee, und im Breisgau die Städte Freiburg, Altbreisach am Rhein, und die 4 Waldftädte am Schwarzwalde, Rheinfelden, Seckrngen, Laufenburg und Waldshur. *) s. V. 63. 62. Anmerkungen über Oestreich. ^Xie Länder des östreichischen Kreises enthalten über 150 Städte und über 7000 Marktflecken, Schlösser und Dör- fer. Sie sind mehrentheils bergigt. In Oestreich liegt der Calenberg, ein hohes 50 Meilen langes Gebirge, und in Tyrol sind ebenfalls eine Menge hoher mit Schnee und Eis bedeckter: Berge. Die vornehmsten Landesproducte sind in Oestreich Wein, Safran, Baumfrüchte, Seide, Wildpret, Steinkohlen, Alaun, Salpeter, Salz, warme Quellen; in Steiermark und Kärnthen, nebst andern Mineralien, vor- nemlich Eisen und Stahl. Aus Steiermark werden jähr- lich viele 100000 Sensen ausgeführt. In Krain giebts Getreide, Wein, Obst, Hanf, Flachs, Hornvieh, Pferde, Wild, Geflügel, Fische, Marmor, Eisen, Stahl und an- dere Metalle und Mineralien. Das Quccksilberbergwerk zu Jdriawo dieses Halbmetall häufig rinnt, ist sehr merk- würdig. Mehrere dieser Länder huben Mangel aü Getreide. Siehe V. 274. £ J 3. Handb. 2 Th.

4. Theil 3 - S. 140

1880 - Stuttgart : Heitz
140 Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland. Friede im Lande nicht gestört wurde, wenn er auch nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemüthern herrschte. Das einzige, was man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gotha. Der unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklichem Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von Grumbach, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert, eingenommen und der Herzog gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1567) nach Wien bringen, auf einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopfe, durch die Straßen führen und dann ins Gefängniß werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Statt sich — sie war erst 27 Jahre alt — etwa durch Vergnügen zu zerstreuen, dachte sie nur an ihn, und hatte nirgends Ruhe und Rast. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf, flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem lieben Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihn wiedersah! Nun konnte sie ihn doch pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Freude kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu theilen und zu erleichtern. So ist sie auch bei ihm geblieben, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Armen ihres dankbaren Mannes starb. Viele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende Jahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war. Um die- Zeit der Grumbach'scheu Händel (1566) ereignete sich eine berühmte Waffeuthat in Ungarn: die Vertheidigung von Szigeth durch Zrini. Der alte Suleimau der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte da Szigeth an der Theiß. Hier war der tapfere Zrini Commandant; er beschloß mit seiner kleinen Schaar den Platz bis aufs äußerste

5. Theil 4 - S. 245

1880 - Stuttgart : Heitz
Franz Joseph. 245 (Abschn. 138). In Ungarn machte die Auffindung der' Kronin-signien. einen sehr günstigen Eindruck. Kossuth hatte dieselben bei seiner Flucht mitgenommen; es ging das Gerücht, daß er sie vergraben habe. Lange waren die Nachforschungen der kaiserlichen Regierung vergeblich, bis sie sich auf die Gegend von Orsowa lenkten. Hier fand man endlich am 8. September 1853 bei Durchgrabung des Bodens an einer auffallenden Stelle die Krone und die Reichskleinodien. Bald nach dem Mailänder Aufruhr war Oestreich durch einen Mordversuch auf den Kaiser in Schrecken gesetzt worden. Letzterer ging am 18. Februar gegen Mittag, begleitet von seinem Flügeladjutanten dem Grafen O'donnell, auf der Bastei spazieren. Am Käruthner-Thor angekommen, lehnte sich der Kaiser über die Brüstung der Basteimauer, als ein junger Mensch herbeistürzte und ihn mit einem langen, dolchartigen Messer in den Nacken stieß. Einen Augenblick lang war der Kaiser von der Heftigkeit des Stoßes zwar betäubt, hatte aber dann sogleich den Degen gezogen; mittlerweile aber war der Mörder bereits von dem Grafen O'donnell und einigen herbeigeeilten Bürgern festgenommen worden. Die Schnalle der Halsbinde hatte den Stoß aufgehalten, und die Wunde war glücklicherweise so unbedeutend, daß der Kaiser sich zu Fuß nach dem Palaste des Erzherzogs Albrecht begeben konnte, wo er sich verbinden ließ. Die Gefahr — man fürchtete eine Gehirnerschütterung — ging glücklich vorüber und am 12. März zeigte sich der Kaiser, vollkommen genesen, dem jubelnden Volke. Der Mörder, ein Schneidergesell, Janos Libenyi aus Stuhlweißenburg in Ungarn, wurde am 26. Februar durch den Strang hingerichtet. Die anfängliche Vermuthung, daß er als Mitglied einer Verschwörung im Austrage anderer gehandelt habe, bestätigte sich nicht. Libenyi war ein Fanatiker, revolutionär und voll Haß gegen Oestreich. Indeß brachte das Jahr 1853 dem Kaiserhause auch ein frohes Ereigniß. Am 18. August verlobte sich Kaiser Franz Joseph mit der Prinzessin Amalie Eugenie Elisabeth, der zweiten Tochter des Herzogs Max in Baiern (Pfalz-Birkenfeld), geboren am 24. Oct. 1837. Die am 24. April 1854 folgende Vermählung ward für das ganze Reich, in Folge des Erlasses einer umfangreichen Amnestie, zugleich zu einem großen Versöhnungsfeste. Diese Amnestie wurde bei Gelegenheit der Reise des

6. Annalen des Deutschen Reichs im Zeitalter Heinrichs IV. - S. 40

1898 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Siebenter Abschnitt. 1063 des Bischofs Heinrich von Augsburg; Embrico sein Nachfolger. Anno setzt die Erhebung seines Bruders Wecel zum Erzbischof nan, legatos mittit; primo omnium excusare se iussit, quoniam ipse regem Salomonen! de regno non expulerit, sed cum ille sua sponte profugeret, nemine msequente, tunc sibi a tumultuante milite impositum diadema non lieuisse recu-sare. Quapropter si rex vellet iam in regnum redire, ipse illum condigno honoie paratus esset suscipere eique servire, ea tarnen lege, si se per- mitteret ducatum illum retinere, quam habuerat sub eius patre (Andreas)_______________ filium suum obsidem promisit se transmissurum ad regem. Attamen — verbis his nemo voluit fidem accomodare. Legati redeunt infecta pace, ipse autem — pacem se cupere simulans legatos subinde mittebat, sed nihilo minus interea angustias viarum vallabat urbesque muniens ad bellandum se praeparabat. Eius autem ars arte deludebatur, quia spes pacis verbis ei dabatur, re autem vera bellum ingeii parabatur . Adveniente igitur tempore oportuno rex ad fines Ungariae venit (die Urk. 27. Sept. iuxta flumen Fisik = Fischa, St. 2630 zeigt wohl den König beieits auf dem Rückmarsch; der Einbruch nach Ungarn dürfte Anfang September erfolgt sein, vgl. Mvk. I, 345 n. 74) cum exercitu magno, sed omnem ingiediendi aditum reperit sibi interclusum —. Der König schickte nun das ungarische Gefolge Salomos voraus und folgte mit den Deutschen. Vor Wiesel-burg (Miesiginburg) trafen sich die beiden Abteilungen unvermutet und erzwangen durch einen leichten Sieg den Einmarsch in Ungarn. Bel autem cum filio (Geisa) ad bellandum promptes inmensam multitudinem collegerat. Sed mox, ut hos adversum se venientes cognovit, spiritum exhalavit, filius autem, ne caperetur, a ix fugiens evasit. Sicque gens et tota illa terra sine sanguine per regem Henricum regi Salomoni est restituta. Salomon autem — invitavit (der Aus-drack entspricht kaum den thatsächlichen Verhältnissen; richtiger stellt Lampert die Dinge dar: rex H. Salomonem in solium patris restituit, vgl. Adam Brem. 1. c.: restituto in regnum Salomone) regem ad Wizinburg (Stuhlweifsen-burg), quae est regni sui metropolis, celebratisque conviviis (nach Lampert fand jetzt die Vermählung Salomons und Juttas statt) muneribus — eum honoravit, nec quisquam principum decenter non donatus abivit (das wertvollste Geschenk erhielt Otto v. Bayern, dem vermutlich bei der Jugend des Königs die that-sachliche Oberleitung des Heerzuges zugefallen war, nämlich das sagenhafte Schwert Attilas, das wertvollste Stück des ungarischen Staatsschatzes). Gauden-tibus igitur cunctis rex cum suis in Baiovariam revertitur (Urkk. 27. Sept. an dei Fischa s. o., 24. 26. Okt. Regensburg St. 2631—2634) et hoc modo rursus cum Ungris pax firmatur. Kürzer, doch im Wesentlichen übereinstimmend ist der Bericht bei Lampert S. 90. Die in Ungarn getroffene Ordnung der Dinge blieb nicht unangefochten. Nach Abzug der Deutschen kehrte Geisa unter dem Schutze eines polnischen Heeres zurück. Salomon begab sich, wohl um der deutschen Grenze näher zu sein, nach dem befestigten Wieselburg. Unter Vermittlung der Bischöfe, besonders des Desiderius von Raab, kam zwischen den streitenden Vettern in festo Fabiani et Sebastiani d. i. 20. Jan. 1064 der Vergleich zustande. Ostern 1064 vollzog Geisa in Fünfkirchen mit eigner Hand Salomons Krönung zum Könige, ■vgl. die späteren ungarischen Berichte, an deren Glaubwürdigkeit zu

7. Geschichte des Altertums - S. 80

1912 - Habelschwerdt : Franke
80 80 Zenturien Fußvolk, das den Kern des Heeres bildete und mit Schwert, Speer, Rundschild. Helm, Brustharnisch und Beinschienen gerüstet war. Hierher gehörten auch die 18 Reiterzenturien. Da die Krieger für ihre Ausrüstung selbst aufkommen mußten, waren die 95 Zenturien der übrigen Klassen leichter bewaffnet. Um das Vermögen der Bürger zu bestimmen, wurde alle 4, später alle 5 Jahre eine neue Vermögenseinschätzung, der Zensus, vorgenommen. In den Volksversammlungen oder Zenturiatkomitieu (comitia = Versammlung), die auf dem Marsfelde außerhalb der Stadtmauer abgehalten wurden, verfügten die reichen Bürger, auf denen die meisten Kriegs- und Steuerlasten ruhten, mit 98 Stimmen über die Mehrheit. Ihre volle Bedeutung erlangten die Zenturiat-komitien erst zur Zeit der Republik. Servius Tullius teilte auch das ganze Stadtgebiet in 4 Aushebungsbezirke oder Tribns. Zu ihnen traten später ländliche Bezirke, so daß die Zahl der Tribus bis auf 35 stieg. 4» Die Religion, a. Gottheiten. Die Götter der Römer waren wie die der Griechen personifizierte Naturgewalten. Bei dem aufs Praktische gerichteten Sinn des römischen Volkes zeigte aber seine Mythologie ein nüchternes Gepräge. Die Römer stellten sich ihre Gottheiten weder in Menschengestalt, noch menschlichen Schicksalen unterworfen vor. Darum hatten sie in den ältesten Zeiten keine Götterbildnisse. Sie verehrten auch verkörperte Begriffe, wie Freiheit (Iabertas), Eintracht (Concördia), Blüte (Flora), Sieg (Victoria), Glück (Fortuna), als Gottheiten. Als die griechische Kultur in Rom eindrang, verschmolzen die einheimischen Götter mit den griechischen, wie Jupiter mit Zeus, Juno mit Hera, Venus mit Aphrodite (vgl. S. 8). Zu den einheimischen Göttern gehörte der doppelköpfige Janus, -der mit dem einen Gesicht in die Vergangenheit, mit dem andern in die Zukunft schaute. Ihm waren der Anfang des Jahres (vgl. Januar), des Monats und des Tages geweiht. Er war der Schutzgeist des Ein- und Ausgangs der Wohnungen (vgl. iänua = die Tür). Darum setzte man sein Bild über die Tore. Sein Haupt-heiligtnm war der von Numa Pompilius erbaute Tempel. Als Schutzgeister des häuslichen Lebens verehrten die Römer die Penaten. Ihre Bilder standen am Herde,*) und bei allen Mahlzeiten wurde ihnen Speise und Trank geopfert. Die Seelen der Verstorbenen wurden von den Hinterbliebenen als Manen göttlich verehrt. b. Gottesäieaft. Das religiöse Leben war durch Numa Pompilius streng geregelt worden. Die zahlreichen Priester waren in mehrere Körperschaften gegliedert, von denen die Pontifices, die Augürn und die Vesta linnen das größte Ansehen *) Vgl. die Redensart: „Sich zu seinen Penaten zurückziehen".

8. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 176

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
176 Zweiter Abschnitt. officiis, und über den Befund Berichte einzureichen. — Die Zugehörigkeit dieser Kapitulare zu 807 ist sehr wahrscheinlich; vermutlich sind nicht nur für Friesen und Sachsen Aufgebotsbestimmungen erlassen worden, sondern ähnliche Verfügungen auch für die ändern Teile des Reichs ergangen, Waitz Iv (2. A.), 565. — In einem späteren Jahre — ob 808, wie Boretius und ihm folgend Sickel Ii, 294 und Mühlbacher 424 meinen oder 811, wie Roth, Benef. W. 397 if., Peuckerl, 343 It., Sims on 373 n. 3 nach dem Vorgänge von Baluze annehmen, mufs dahingestellt bleiben — hat Karl gewisse allgemeine Bestimmungen über den Heerdienst erlassen, bei denen weder auf die verschiedenen Teile des Reichs noch auf die Schauplätze des Kriegs irgend welche Rücksicht genommen wird (vgl. Waitz Iv [2. A.] 567). Es ist dies das s. g. capitulare missorum de.exercitu promovendo, Leg. S. Ii, I, 136 f. no. 50. c. 1. verordnet, ut omnis liber homo, qui 4 mansos vestitos (bewohnte) de proprio suo sive de alicuius beneficio habet, ipse se praeparet et per se in hostem pergat, sive cum seniore suo —- sive cum comite suo. Qui vero 3 mansos de proprio habuerit, huic adiungatur qui 1 mansum habeat et det illi adiutorium, ut ille pro ambobus possit (ergänze pergere). Qui autem 2 habet de proprio tantum, iungatur illi alter qui similiter 2 mansos habeat, et unus ex eis, altoro illum adiuvante, pergat in hostem. Qui etiam tantum 1 mansum de proprio habet, adiungantur ei tres qui similiter habeant et dent ei adiutorium et ille pergat tantum. ■—- Danach haben also je 4 Hufen — gleichgültig ob sie Bene-ficium oder Eigengut sind — einen Mann zum Heer zu stellen, während früher schon der Besitz einer Hufe zu persönlichem Dienste verpflichtete, c. 2: Volumus atque iubemus, ut idem missi nostri diligenter inquirant, qui anno praeterito de hoste bannito remansissent super illam ordinationem quam modo superius comprehenso de liberis et pauperioribus hominibus fieri iussimus;1 et qiücumque fuerit inventus, qui nec parem suum ad hostem suum faciendum secundum nostram iussionem adiuvit neque perrexit, haribannum nostrum ple-niter rewadiet et de solvendo ülo secundmn legem fidem faciat. c. 3: Quod si forte talis homo inventus fuerit qui dicat, quod — hoc quo semet ipsum praeparare debeat — comiti vel vicario aut centenario vel quibuslibet homi-tiibus eorum dedisset et propter hoc illud demisisset iter et missi nostri hoc ita verum esse investigare potuerint, is per cuius iussionem ille remansit, bannum nostrum rewadiet atque persolvat —. c. 4: De hominibus comitum casatis isti sunt excipiendi et bannum rewadiare non iubeantur: duo qui dimissi fuerunt cum uxore illius et alii duo qui propter ministerium (Graf-schaftsbezü'k) eius custodiendran et servitium nostrum faciendum remanere iussi sunt. In qua causa modo praecipimus, ut quanta ministeria unusqiüsque comes habuerit totiens duos homines ad ea oustodienda domi dimittat, praeter illos duos quos cum uxore sua; ceteros vero omnes secum pleniter habeat vel si ipse domi remanserit, cum illo qui pro eo in hostem proficiscitur dirigat. 1) Boretius bezieht diese Worte auf das oben erwähnte memoratorium von 807 und weist darum das cap. de exerc. promov. dem Anfänge des Jahres 808 zu; Avaitz Iv, 567 n. 3 glaubt, dafs unter der ordinatio quam modo superius comprehenso de liberis et pauperioribus hominibus fieri iussimus nicht ein anderes im .Jahre zuvor erlassenes Kapitular zu verstehen sei; er meint, dafs das Gesetz über die Heerfahrt bereits im Vorjahre ergangen sei und der hier hervorgehobene Teil jetzt nur als Instruktion für die Missi dienen solle.

9. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 549

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Konrad I. von Kranken. 911 — 918. 549 königlichen Gewalt: Erchanger und Berchtold, die sich freiwillig gestellt, werden zur Klosterhaft verurteilt.1* Regensburg;1 da er sich, am 4. Mai noch in Frankfurt, am 8. Juli dagegen in Neuburg an der Donau aufhielt (Böhmer 1259. 1261, Dipl. K. no. 28. 30), so scheint der Feldzug in den Juni zu fallen. Nach der Rückkehr des Königs eroberte Arnulf Bayern schnell wieder zurück, s. 917b. b) Unter Vorsitz des Bischofs Peter von Orta, den Papst Johann X. als seinen Legaten gesandt hatte, trat am 20. September 916 zu Hohenaltheim im Ries eine Synode zusammen, um über die Mittel und Wege zu beraten, wie den mancherlei Gebrechen in Kirche und Staat beizukommen sei (s. die Akten Leg. Ii, 555 — 560; vgl. zu denselben Hefele Iy, 557 ff. und besonders Dümmler Ii, 602 ff., der p. 603 n. 12 die aus Pseudoisidor entlehnten Stücke nachgewiesen hat). Man erliefs nicht nur- eine Reihe von Vorschriften zur Hebung des geistlichen Standes und zur Kräftigung des kirchlichen Lebens, sondern suchte auch dem Königtum, dessen Ansehen unter den beständigen Fehden mit unbotmäfsigen Vassallen schwere Einbufse erlitten hatte, neue Stützen zu verschaffen. Dahin zielen besonders c. 19 — 24, c. 34 und 35; c. 19 trägt die Überschrift pro r ob ore re gum nostro rum. Darin heifst es: Multarum quippe gentium, ut fama est, tanta extat perfidia animorum, ut fidem sacramento promissam suis regibus et dominis servare contemnant, et — simulent iuramenti professionem, dum retineant mente perfidiae inpietatem. Iurant enim regibus suis et fidem, quam pollicentur, praevaricant. Die Synode belegt solch meineidiges Wesen mit dem Anathem. Auch c. 20 handelt de r ob ore regis: Contestamur—, ut nemo intendat in interitum regis, nemo vitam principis nece attrectet, nemo regni eum gubemaculis privet, nemo tyrannica presumptione apicem regni sibi usurpet, nemo in eius adversitatem sibi coniu-ratorum manus associet. Quod si in quippiam horum quisquam nostrum teme-rario ausu praesumptor extiterit, anathemate divino perculsus, absque ullo remedii loco habeatur condempnatus aeterno iudicio. c. 21: De Erchangario et sociis suis. Erchengarii et eius complicibus et socns, quia peceaverunt et in — regem et dominum suum manus mittere pertemptaverunt, insuper et episcopum suum venerabilem Salomonem dolo comprehenderunt (s. o. 914a) sacrilegiumque in aecclesiasticis rebus perpetraverunt, hanc paenitentiam eis iniunximus, ut seculum relinquant, arma deponant, in monasterium eant, ibi iugiter paeniteant omnibus diebus vitae suae. c. 22 und 23 enthalten Strafbestimmungen gegen Meineid und Verführung zum Meineide, insonderheit gegen solche, welche den dem König geleisteten Treueid verletzen. ; c. 24 ist trotz seiner allgemeinen Fassung speziell gegen Erchanger und seine ; Genossen gerichtet: De episcopo per dolum capto, et periuro: Quis-| quis per dolum mittit manum suam in — episcopum videl. patrem et pasto-rem suum, quia sacrilegium committit, et qui ecclesiam dei devastat et incen-dit, quia et hoc sacrilegium est; vel qui monachum vel presbiterum occiderit; 1) Der Besuch Konrads im Kl. S. Emmeram, von welchem Arnold, von S. Emm. Ss. Iv, 581 erzählt, gehört vielleicht in diese Zeit.
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