Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 121

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel

2. Teil 2 - S. 256

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
256 V. Die wichtigsten Kandels- und Verkehrsstraßen. macht, besonders von Hamburg und Bremen aus, seitdem das bis dahin spanische Amerika frei geworden, also das thörichte spanische Monopol gefallen war. Volle Sicherheit erfuhren die allerwärts am Welthandel sich beteiligenden deutschen Kauffahrer und die über die ganze Erde verstreuten Ansiedler deutscher Nation nicht vor 1871: erst seit diesem Jahre giebt es eine deutsche Flagge, eine deutsche Kriegs- flotte; nun erst konnte deutscher Kolonialerwerb mit Aussicht auf dauernden Erfolg geschehen, der deutsche Weltverkehr dem französischen mindestens ebenbürtig werden. Inzwischen hatten aber auch die Verkehrsmittel ungeahnte Vervollkommnung erfahren. Seit 1830 breitete sich der Bau von Eisenbahnen über alle Erdteile aus, seit 1838 durchfährt man die Meere mit Dampfschiffen^, seit 1840 eilen durch den elektrischen Telegraphen die Gedanken der Menschen mit Blitzesschnelle über Land und Meer. § 2. Jetzige Hauptstraßen. I. Eisenbahnen, Flüsse, Kanäle. Eisenbahnen sind die schnellsten Beförderungsmittel für Per- sonen und Güter; in je einer Stunde legen Personenzüge 35 km zu- rück, Schnellzüge 45 — 50, Expreßzüge 60 und mehr2. Daher hat man in so volkreichen Räumen wie Europa und Vorderindien, aber 1 Ein Dampfschiff ist nicht wie ein Segelschiff vom Wind abhängig und fährt drei- bis fünfmal rascher als ein solches. Weil mithin ein Dampfer drei- bis fünfmal die Hin- und Rückfahrt in derselben Zeit zu leisten vermag, in der sie ein Segler einmal ausführt, ist für den Frachtzweck ein Dampfer drei- bis fünfmal soviel wert wie ein ebenso viele Tonnen (S. 18 Anm. 1) fassender Segler. Man rechnet deshalb auch bei Vergleichungen des Tonnengehalts der Flotten die „registrierte" d. h. wirkliche Tragfähigkeit der Dampfschiffe stets drei- bis fünffach gegenüber der der Segelschiffe, weil jene für den Lastenvertrieb tatsächlich ent- sprechend mehr bedeuten wie diese. So veranschaulichen folgende Zahlen das Ver- hältnis der fünf größten Handelsflotten Europas bei Multiplikation der „Register- tonnen" mit 3: D Zahl ampfer Register- Tonnen Segelschiffe q„*t 1 Register- Zahl Tonnen Dam; Zahl ser und S zusamme Register- Tonnen egelschiffe n Berechnete Tonnen Britisches Reich i in Europa / Deutschland . . . Norwegen .... Frankreich.... Italien..... 7918 986 735 1157 316 5559 Taus. 786 „ 239 „ 522 „ 201 „ 13266 2724 6798 13890 6308 3054 T. 726 „ 1500 „ 426 „ 610 „ 21184 3728 7 533 15047 6624 8613 T. 1512 „ 1739 „ 948 „ 811 „ 19731 T. 3084 „ 2217 „ 1992 „ 1213 „ * Sogar 84 km legen zwei Expreßzüge (bei sehr gerader und steigungsfreier Bahn) in der Stunde zurück: der zwischen Hamburg und Köln und der zwischen New Jork und Buffalo am O.-Ende des Eric-Sees.

3. Teil 2 - S. 29

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
S. Rumänien- 29 auf dem l. Donauufer, er besteht 1. aus der wö. gedehnten Wala chei (big zu einer den So.-Punkt Siebenbürgens mit der Nw.-Ecke der Dobrudscha verbindenden Linie), quer durchflössen von dem aus Sieben- bürgen kommenden Alt, 2. aus der ns. gedehnten Moldau, der Länge nach in ihrer Mitte durchflössen vom Seret [Betet] und durch dessen Parallelfluß, den Pruth [prüt] (beide auf den österreichischen Karpaten entspringend), von Rußland geschieden. Rumänien hat schon ganz osteuropäische Temperaturschwankung. Auf heiße Sommer, die den Hauptniederschlag bringen, folgen kalte Winter, da der eisige No.-Wind aus Rußland ungehemmt ins Land weht. Somit giebt es keine immergrünen Laubgewächse. Wo der Wald noch erhalten ist, wie auf den Karpaten, da hat er deutsches Aussehen: über dem Gürtel der Eiche folgt der der Rotbuche, dann der der Fichten, zuletzt Alpenweide. In den Wäldern haust noch der Bär, auf den Hochgebirgskämmen die Gemse. Im Hügelland vor beut Gebirge gedeiht guter Wein, das Tiefland trägt massenhaft Mais und Weizen. Getreide- ausfuhr auf der schiffbaren Donau sowie über das schwarze Meer und Fabrikatzufuhr in das noch industriearme Land machen den Außenhandel wesentlich aus. Bei überwiegender Beschäftigung mit Ackerbau und Viehzucht giebt es in Rumänien noch wenige Großstädte, und die Volksverdichtung geht kaum über das Mittel Europas hinaus; es wohnen also auf den 130 T. qkm nur rund 5 Mill. E. * * * Die Rumänen (auch über den Pruth nach dem angrenzenden Teil Rußlands und über Siebenbürgen verbreitet) stammen ab von den zur thrazischeu Völkergruppe gehörigen Daziern. Diese wurden um das Jahr 100 n. Chr. von den Römern uuterworsen, die aus dem Dazierland ihre letzte Provinz (Dazien) schufen. Obwohl die Römer- Herrschaft keine zwei Jahrhunderte währte, gaben die Dazier doch ihre Muttersprache auf und nahmen die lateinische an, so daß ihre heutigen Nachkommen, die Rumänen, eine romanische Sprachinsel bilden, um- schlössen von Slawen und Ungarn. Die Offenheit Rumäniens gegen No. bewirkte das ganze Mittel- alter hindurch häufige Einbrüche von Wandervölkern, so daß sich die Bewohner vor ihren Bedrängern vielfach in die Schluchten und Wälder, der Karpaten flüchteten, daher keine stetigen Gesittungsfortschritte machen konnten. Von den Slawen (die durch Rumänien in die Balkan- Halbinsel zogen, teilweise wohl auch dort verblieben) nahmen die Ru- mänen viele Worte in ihre Sprache auf, empfingen von ihnen das Christentum in der Form des orientalischen Bekenntnisses, bedienten sich auch bis in die Neuzeit ihrer Schrift. 'Gegen Ausgang des Mittel- alters nahte neue Drangsal von S. her: über die gleichsalls durch kein Gebirge beschirmte Donaugrenze fielen die osmanischen Türken in Rumänien ein und beuteten seitdem die Walachei und Moldau durch

4. Teil 2 - S. 71

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§13. Österreich - Ungarn. 71 Graubünden, der größte, jedoch am spärlichsten bevölkerte O.- Kanton, ehemals eine eigene Eidgenossenschaft an den Rheinquellflüssen und im Engadin. Hst. Chur [für], nahe der Umbiegung des Rhein nach N. an der Straße zum Splügen, zum Bodensee und nach Zürich. Die Engadiner, denen ihr Hochthal zu wenig Ertrag liefert, wandern viel- fach'auf Zeit aus, besonders als Zuckerbäcker; die der Brust wohlthuende Höhenlust des Engadin zieht Lungenleidende aus weiter Ferne an; eine dieser Gesundheitsstätten ist das schön gelegene St. Moritz an einem der kleinen Seeen, welche der Inn gleich nach seinem Ursprung durchfließt. § 13. Österreich-Ungarn. Der Kaiserstaat Österreich-Ungarn besteht räumlich 1. aus einer Nw.-Hälfte, die zu Mitteleuropa gehört und bis 1866 mit den Staaten des heutigen Deutschen Reichs zusammen den „Deutschen Bund" (das damalige „Deutschland") bildete, 2. aus einer So.- Hälfte. Von letzterer gehört Jstrien und Dalmatien ebenso wie Galizien und sein so. Nebenland, die Bukowina, mit der Nw.-Hälfte zusammen als Kaisertum Österreich, das übrige ist das König- reich Ungarn. Die Nw.-Hälste wird vorwiegend von Deutschen bewohnt, dieso.- Hälfte vorwiegend von Slawen und Ungarn, einem mit den Finnen sprachlich verwandten Volk. Die Donau verknüpft beide Hälften. Österreich und Ungarn bilden eine Doppel Monarchie. Sie sind nicht allein (ähnlich wie Schweden und Norwegen) dadurch vereint, daß der Kaiser von Österreich stets zugleich König von Ungarn ist, sondern sie haben auch das Heer gemeinsam und die Vertretung im Ausland/ indessen jeder der beiden Staaten besitzt seine eigene Verfassung und Verwaltung. Österreich ist etwas kleiner, aber volkreicher als Ungarn. Der Doppelstaat Österreich-Ungarn übertrifft an Größe das Deutsche Reich beinahe um 100 T. qkm und ist mit mehr als 40 Mill. E. der dritte Staat Europas nach der Volkszahl. I. Die Nordwesthälfte. ^Ortler-Spitze 46l/2/1072. S.-Ende des Bodensees 47^/9^. Passau 481/2/131/2. Fichtelgebirge 50/12. O.-Ende des Königreichs Sachsen (beim N.- Zipfel Böhmens) 51/15. Oderbiegung gen Nw. 50/18'/^ Marchmündung 48v-/17. sn.-Ende des Golfs von Triest 453/4/1372.] 1. Die Alp enländer. Österreichs Alpenländer werden von den Ostalpen erfüllt. Diese streichen vorzugsweise wö., nehmen ostwärts an Höhe ab, an Gespaltenheit zu. Kein Gipfel erreicht mehr 4000 in, 1 durch Gesandte (auch Botschafter genannt) für Überwachung der politi- scheu Beziehungen des heimischen Staates mi't dem Ausland und durch Konsuln für Pflege der Handels- und Privatbeziehungen zwischen beiden.

5. Schulgeographie - S. 216

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
216 Vii. Mitteleuropa. ständige Herzöge neben den bayrischen, Neubayern somit ein selbständiges Österreich, dem sich nach und nach die einzelnen Alpensürstentümer gleichfalls bayrischer Herkunft (Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol) anschlössen. Diesen So. des Deutschen Reiches erlangte 1282 das aus der Schweiz gebürtige Geschlecht der Habsburger; ihnen wurde 1526 auch die Krone von Böhmen-Mühren und die von Ungarn übertragen. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Galizien (durch die Teilung Poleus), die Bukowina und der bisherige venetianische Besitz Jstrien und Dalmatien gewonnen: nur Trieft und ihm nächstbenachbarte Landesteile des adriatischen Küstenlandes, z. B. am Jsonzo, gehörten schon seit dem Mittelalter den Habsburgeru, die 1804, also kurz vor Auflösung des alteu Deutschen Reiches, den Titel Kaiser von Österreich annahmen. Gegenwärtig beschränkt man den Namen Kaisertum Österreich auf die früher zum Deutscheu Bund gehörigen Teile des Staats nebst Galizien, der Bukowina und deu Gestadeländern am Adriatischen Meer (außer Kroatien). Diesen Teil der Doppel- Monarchie nennt man auch Cisleithanien, weil der andere Teil, die Länder der ungarischen Krone (Transleithanien), von Wien aus jeuseit der Leitha liegen. Ethnographisch und konfessionell ist diese Doppelmonarchie sehr mannigfach zusammen- gesetzt; nur in Österreich überwiegt die deutsche Nationalität alle anderen, selbst die tschechische und die polnische, und herrscht nahezu allein der Katholizismus. Geogra- phisch ist das Ganze eine bessere Einheit, vornehmlich durch die Donau. Österreich, mit Ungarn durch die Person des Herrschers, das gemeinsame Heer und die gemeinsame Vertretung im Ausland (Gesandte und Konsuln) verbunden, ist räumlich die etwas kleinere Hälfte des Ganzen, der Bevölkerung uach die größere, deu Einkünften nach aber so überlegen, daß es die gemeinsamen Staatsausgaben zu 2/3 trägt. Österreich - Ungarn ist dem Areal nach der 2., der Einwohnerzahl nach der 3. Staat Europas (S. 185). Seine Ernte (Weizen und Mais hauptsächlich in Ungarn, Roggen, Hafer und Gerste hauptsächlich in Österreich) genügt nicht nur dem inländischen Bedarf, sondern es wird davon auch ins Ausland verhandelt, wie das sonst in Europa fast nur noch Rußland, Rumänien und Dänemark vermögen. Die Industrie hat ihren Hauptsitz in den zu Mitteleuropa gehörigen Landesteilen, wo der Eisenreichtum der östlichen Alpenländer und der Steinkohlenreichtum Böhmens sich trefflich ergänzen Der überseeische Handel ist durch Triest, deu einzigen großen Seehafen, und durch die Richtung des Adriatifcheu Meeres geu So. vorzugsweise auf die Umgebuugslande des ö. Mittelmeers gewiesen; schon im 18. Jahrhundert reichte er nach Afrika hinein, so daß noch jetzt der Maria Theresia-Taler (zu 4 Mk.) die am weitesten anerkannte Münze Nordasrikas ist. Gegenwärtige Münzeinheit Österreich-Ungarns ist die Krone (0,85 Mk ) zu 100 Heller. 2. Das Rheingebiet. Flchtelgebirge 50/12. 1° südlicher: Regensburg. Sbafet 471/2/71/2. Mainz 50/874. Bingen 1/.2° w, von Mainz. Karlsruhe 1° s. vou Mainz. Gleichweit von Karlsruhe und Mainz: Mannheim. Gegend der Donauquellen 1° s. v. Karlsruhe. Metz 49,^/6^. Umgrenzung. Die S.-Hälfte des mittelgebirgigen Rheingebiets ähnelt einem recht- winkligen Dreieck. Der Scheitelpunkt des rechten Winkels liegt bei Basel, die kleinere Kathete ist die Wasserscheide zwischen Mosel und Maas, die größere der rechtsrheinische Jnra, die Hypotenuse zieht in der Nähe des 70. Parallelkreises hin.

6. Schulgeographie - S. 37

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Mitteleuropa. 37 päischen Festlandes. Ins Mittelländische Meer mündet die Rhone (vgl. 88), an der Lyon [liortg] Samt- und Seiden-Industrie betreibt; ö. von der Rhone-Mündung liegt die verkehrreiche Hafenstadt Marseille ^marßaje^. 92 10. Rings umgeben von den unter 1 bis 10 genannten Ländern Mj^el- liegt in der Mitte des Erdteils Europa Mitteleuropa. europa. I. Mitteleuropa besteht politisch, d. h. staatlich, ans der Republik Politische der Schweiz im Sw., aus dem Hauptteil des Kaisertums Osterreich im Gliederung. So., dem Königreich der Niederlande nebst dem Königreich Belgien im Nw. und dem Deutschen Kaiserreich oder Deutschland, das deu ganzen übrigen Raum einnimmt. Ii. Mitteleuropa gliedert sich feiner Bodenerhebuug nach in Natürliche ' Land- vter .^.ule. ^ schaften. 1. Das Alpenland ö. vom Montblanc, wo die Alpenketten vor- wiegend wö. verlaufen: a) Der höchste und seeenreichste Teil ist der w., die Schweizer Alpen Alpen, mit den Quellen des Rheins und der Rhone. b) Der größere ö. Teil, die Ostalpen, gehören hauptsächlich dem Donaugebiet und Osterreich (S. 35, 38) zu; hier liegen die österreichischen Länder Tirol mit Innsbruck am Inn, Salzburg mit Salzburg an der Salzach, einem r. Zuflüsse des Inns, Steiermark mit Graz an der Mur, eiuem l. Zuslusse der Drau, Kärnten an der Drau, Krain an der Save. Am Adriatischen Meer liegt Österreichs wichtigste Seehafenstadt Triest ftri-ist^. 2. Die Hochfläche des Alpenvorlandes: Alpenvorland. a) Zwischen Genfer- und Bodensee, den angrenzenden Alpen und dem Kettensystem des Schweizer Juras ist die Hochfläche hügelig und gehört zur Schweiz. Diese ist ähnlich der nordamerikanischen Union eine Vereinigung kleinerer Freistaaten (Kantone) zu eiuer Gesamtheit, der Schweizer Eidgenossenschaft, mit der Hst. Bern an der Aare, einem l. Nebenflusse des Rheins. Am Aus- flnß der Rhone aus dem Genfersee liegt Genf, am Ausfluß der Limmat, eines r. Zuflusses der Aare, aus dem Züricher See Zürich. Schon außerhalb des Juras am Rheinknie liegt Basel. b) Zwischen Bodensee und Einmündung des Inns in die Donau ist die Hochfläche mehr eben und gehört zum Deutschen Kaiserreich, und zwar fast ganz zum Königreich Bayern; dessen Hst. ist München an der Isar, einem Zufluß der Donau; am Lech, einem andern Donaunebenfluß, liegt Augsburg und am nördlichsten Bogen der Donau selbst Regensburg, Passau an der Inn-Mündung.

7. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *). 5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien, Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische, doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner, Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge- stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel Lateinisch. * *) s. V. 296. as Königreich Ungarn, an sich selbst, wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn, darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu- sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen; d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein, und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her- zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer- wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga- risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga- risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul- garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi- schen Türkei, 121. Das Königreich Ungarn,

8. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
61. Der Oestreichische Kreis. €s gehören dazu 6 Landschaften, i) Das Erzherzogthum Oeftreich, darin die Haupt- und Residenzstadt des Kai- sers, Wien*), mit den Lustschlössern Schönbrunn und Laxen- burg, nebst Linz. 2) Das Herzogtum Steiermark, darin Gräz. 3) Das Hevzogthum Karnthen, darin Clagen- furth. 4) Das Herzogthum Kcain, darin Laubach, die Zicknitzersee, und die besondere Adelsberger Höhle. Unten im sogenannten Irlaul liegen die Handelsstädte Trieft und Aqui- leja, nebst dem Quecksilberbergwerk Jdria. 5) Die gefür^ stete Grafschaft Tyrol, wo Inspruck, Kufstein, Brixen und Trient. 6) Die vorderöstreichischen Lande, die in Schwa- den zerstreut liegen, als: die Stadt Costnitz am Bodensee, und im Breisgau die Städte Freiburg, Altbreisach am Rhein, und die 4 Waldftädte am Schwarzwalde, Rheinfelden, Seckrngen, Laufenburg und Waldshur. *) s. V. 63. 62. Anmerkungen über Oestreich. ^Xie Länder des östreichischen Kreises enthalten über 150 Städte und über 7000 Marktflecken, Schlösser und Dör- fer. Sie sind mehrentheils bergigt. In Oestreich liegt der Calenberg, ein hohes 50 Meilen langes Gebirge, und in Tyrol sind ebenfalls eine Menge hoher mit Schnee und Eis bedeckter: Berge. Die vornehmsten Landesproducte sind in Oestreich Wein, Safran, Baumfrüchte, Seide, Wildpret, Steinkohlen, Alaun, Salpeter, Salz, warme Quellen; in Steiermark und Kärnthen, nebst andern Mineralien, vor- nemlich Eisen und Stahl. Aus Steiermark werden jähr- lich viele 100000 Sensen ausgeführt. In Krain giebts Getreide, Wein, Obst, Hanf, Flachs, Hornvieh, Pferde, Wild, Geflügel, Fische, Marmor, Eisen, Stahl und an- dere Metalle und Mineralien. Das Quccksilberbergwerk zu Jdriawo dieses Halbmetall häufig rinnt, ist sehr merk- würdig. Mehrere dieser Länder huben Mangel aü Getreide. Siehe V. 274. £ J 3. Handb. 2 Th.

9. Theil 3 - S. 140

1880 - Stuttgart : Heitz
140 Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland. Friede im Lande nicht gestört wurde, wenn er auch nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemüthern herrschte. Das einzige, was man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gotha. Der unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklichem Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von Grumbach, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert, eingenommen und der Herzog gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1567) nach Wien bringen, auf einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopfe, durch die Straßen führen und dann ins Gefängniß werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Statt sich — sie war erst 27 Jahre alt — etwa durch Vergnügen zu zerstreuen, dachte sie nur an ihn, und hatte nirgends Ruhe und Rast. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf, flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem lieben Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihn wiedersah! Nun konnte sie ihn doch pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Freude kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu theilen und zu erleichtern. So ist sie auch bei ihm geblieben, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Armen ihres dankbaren Mannes starb. Viele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende Jahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war. Um die- Zeit der Grumbach'scheu Händel (1566) ereignete sich eine berühmte Waffeuthat in Ungarn: die Vertheidigung von Szigeth durch Zrini. Der alte Suleimau der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte da Szigeth an der Theiß. Hier war der tapfere Zrini Commandant; er beschloß mit seiner kleinen Schaar den Platz bis aufs äußerste

10. Theil 4 - S. 245

1880 - Stuttgart : Heitz
Franz Joseph. 245 (Abschn. 138). In Ungarn machte die Auffindung der' Kronin-signien. einen sehr günstigen Eindruck. Kossuth hatte dieselben bei seiner Flucht mitgenommen; es ging das Gerücht, daß er sie vergraben habe. Lange waren die Nachforschungen der kaiserlichen Regierung vergeblich, bis sie sich auf die Gegend von Orsowa lenkten. Hier fand man endlich am 8. September 1853 bei Durchgrabung des Bodens an einer auffallenden Stelle die Krone und die Reichskleinodien. Bald nach dem Mailänder Aufruhr war Oestreich durch einen Mordversuch auf den Kaiser in Schrecken gesetzt worden. Letzterer ging am 18. Februar gegen Mittag, begleitet von seinem Flügeladjutanten dem Grafen O'donnell, auf der Bastei spazieren. Am Käruthner-Thor angekommen, lehnte sich der Kaiser über die Brüstung der Basteimauer, als ein junger Mensch herbeistürzte und ihn mit einem langen, dolchartigen Messer in den Nacken stieß. Einen Augenblick lang war der Kaiser von der Heftigkeit des Stoßes zwar betäubt, hatte aber dann sogleich den Degen gezogen; mittlerweile aber war der Mörder bereits von dem Grafen O'donnell und einigen herbeigeeilten Bürgern festgenommen worden. Die Schnalle der Halsbinde hatte den Stoß aufgehalten, und die Wunde war glücklicherweise so unbedeutend, daß der Kaiser sich zu Fuß nach dem Palaste des Erzherzogs Albrecht begeben konnte, wo er sich verbinden ließ. Die Gefahr — man fürchtete eine Gehirnerschütterung — ging glücklich vorüber und am 12. März zeigte sich der Kaiser, vollkommen genesen, dem jubelnden Volke. Der Mörder, ein Schneidergesell, Janos Libenyi aus Stuhlweißenburg in Ungarn, wurde am 26. Februar durch den Strang hingerichtet. Die anfängliche Vermuthung, daß er als Mitglied einer Verschwörung im Austrage anderer gehandelt habe, bestätigte sich nicht. Libenyi war ein Fanatiker, revolutionär und voll Haß gegen Oestreich. Indeß brachte das Jahr 1853 dem Kaiserhause auch ein frohes Ereigniß. Am 18. August verlobte sich Kaiser Franz Joseph mit der Prinzessin Amalie Eugenie Elisabeth, der zweiten Tochter des Herzogs Max in Baiern (Pfalz-Birkenfeld), geboren am 24. Oct. 1837. Die am 24. April 1854 folgende Vermählung ward für das ganze Reich, in Folge des Erlasses einer umfangreichen Amnestie, zugleich zu einem großen Versöhnungsfeste. Diese Amnestie wurde bei Gelegenheit der Reise des
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 3
5 0
6 1
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 1
13 1
14 0
15 1
16 2
17 0
18 3
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 2
26 0
27 0
28 1
29 1
30 0
31 1
32 1
33 1
34 4
35 2
36 1
37 1
38 1
39 1
40 15
41 1
42 1
43 0
44 5
45 0
46 1
47 2
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 19
1 6
2 2
3 15
4 10
5 4
6 6
7 20
8 11
9 16
10 3
11 11
12 2
13 1
14 0
15 3
16 10
17 44
18 84
19 5
20 10
21 11
22 1
23 11
24 0
25 0
26 0
27 0
28 6
29 2
30 2
31 0
32 1
33 3
34 6
35 1
36 26
37 26
38 10
39 11
40 3
41 35
42 3
43 10
44 17
45 19
46 2
47 1
48 16
49 21
50 9
51 4
52 3
53 4
54 11
55 2
56 19
57 22
58 7
59 10
60 15
61 19
62 6
63 7
64 0
65 10
66 56
67 4
68 73
69 7
70 27
71 6
72 81
73 12
74 12
75 2
76 7
77 8
78 17
79 2
80 6
81 1
82 5
83 26
84 2
85 12
86 24
87 3
88 1
89 0
90 2
91 1
92 60
93 26
94 9
95 17
96 10
97 23
98 19
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 20
2 4
3 4
4 22
5 1
6 5
7 9
8 1
9 6
10 15
11 25
12 13
13 0
14 9
15 0
16 30
17 0
18 1
19 29
20 7
21 2
22 0
23 0
24 2
25 3
26 3
27 1
28 7
29 4
30 0
31 14
32 17
33 17
34 18
35 3
36 3
37 0
38 6
39 17
40 4
41 1
42 1
43 6
44 4
45 10
46 8
47 24
48 11
49 2
50 3
51 2
52 24
53 18
54 13
55 3
56 0
57 1
58 2
59 33
60 1
61 13
62 3
63 0
64 2
65 2
66 7
67 5
68 7
69 106
70 5
71 5
72 1
73 2
74 0
75 6
76 20
77 35
78 127
79 4
80 3
81 26
82 2
83 22
84 3
85 0
86 40
87 14
88 28
89 8
90 7
91 9
92 0
93 9
94 5
95 8
96 4
97 21
98 4
99 2
100 16
101 31
102 12
103 8
104 25
105 1
106 0
107 15
108 1
109 48
110 4
111 1
112 10
113 51
114 18
115 0
116 8
117 0
118 23
119 6
120 0
121 5
122 21
123 7
124 26
125 7
126 20
127 21
128 18
129 23
130 6
131 3
132 22
133 32
134 6
135 4
136 7
137 17
138 4
139 26
140 6
141 2
142 13
143 15
144 2
145 8
146 3
147 4
148 4
149 3
150 4
151 2
152 11
153 21
154 3
155 7
156 7
157 12
158 19
159 35
160 11
161 1
162 1
163 0
164 0
165 2
166 2
167 6
168 16
169 2
170 1
171 29
172 1
173 14
174 6
175 32
176 14
177 20
178 20
179 7
180 3
181 0
182 16
183 22
184 22
185 3
186 6
187 3
188 64
189 0
190 0
191 5
192 4
193 44
194 0
195 16
196 2
197 7
198 3
199 5