Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121
glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer,
das tchtig einexerziert wurde.
Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten.
So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden.
Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld.
Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern.
Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein.
So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten;
Dank hat er nicht geerntet.
17.
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken.
König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen.
Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L
die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. August Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrichs_I. Friedrich Friedrich
74
I. (Europa.
Die Vierecksform Böhmens und Mährens ist dadurch erwirkt
worden, daß hier die beiden Hauptrichtungen des Streichens im außer-
alpinen Mitteleuropa zusammentreffen: die nordöstliche (Erzgebirge, mäh-
rische Landhöhe, W.-Karpaten) und die nordwestliche (Sudeten und Böh-
merwald). Auch wo die Randgebirge ansehnliche Höhen erreichen, wie
in den Sudeten und im Böhmerwald, fehlen die steilen, scharfen Grate,
die spitzen Zackengipfel der Alpen; die Formen sind in der Länge der
Zeit abgerundet worden. Selbst aus den inneren Hochflächen finden
wir fast ausschließlich alte Gesteinsarten. Böhmen-Mähren ist die
größte Urgesteinsmasse des außeralpinen Mitteleuropa; in der W.-
Hälfte Böhmens lagern ihr Reste paläozoischer Formationen auf, die aus-
giebige Steinkohlenflöze einschließen. Nur wo der Boden eingesunken *
ist, finden sich umfangreiche Lagen jüngeren Gesteins, so int Tiefland
N--Böhmens (braunkohlenreiches Tertiär im Egergebiet, infolge der
stattgehabten Versenkung vorgedrungene Basalte und Thermen), serner
in der Tieflandsmulde So.-Mährens, in welche das Tertiärmeer wie
über das Alpenvorland seine Absätze ausbreitete.
Einst waren die Ostalpen von Rätern1 im W., von keltischen
Norikern im O. bewohnt. Diese Alpenvölker wurden seit 15 v. Chr.
Rom uuterthan und romauisiert. Die Römer teilten diesen Alpenbesitz
in zwei Provinzen: Rätien [radiert], von der Alpenschweiz bis zum
Meridian des Jnndurchbruchs, und Noricum, die östlicheren Alpen
umfassend. Bis zur Völkerwanderung war die Donau N.-Grenze des
Römerreichs gegen Germanien. Dann drangen zwei deutsche Stämme
ein undimachten die Ostalpen größtenteils deutsch: die Schwaben er-
oberten nebst der No.-Schweiz die Vorarlberger Alpen, die Bayern
das übrige. Nur in S.-Tirol, besonders im Etschthal verblieb noch
romanische Bevölkerung, weshalb dort noch jetzt italienisch geredet wird,
und aus O. drangen entlang der Save und der Drau südslawische
Slowenen^ ein.
Der Name Böhmen, entstanden aus Bojenheim, bewahrt noch
die Erinnerung an seine ältesten Bewohner, die keltischen Bojer. Um
den Anfang unserer Zeitrechnung waren indessen die Kelten bereits
durch die Deutschen gen S. über die Donau verdrängt, und die deut-
scheu Markmannen gründeten ein machtvolles Königreich. Während
der Völkerwanderung wurde Böhmen und Mähren von den westslawi-
schen Tschechen in Besitz genommen, und obwohl nachmals die böh-
mischen Könige deutsche Ansiedler herbeiriefen zur Rodung der weiten
Wälder und zur Stadtanlage, sind doch noch gegenwärtig von 10 E. in
Mähren 7, in Böhmen 6 Tschechen; nur in den größeren Städten über-
1 Zu den rätischen Gebirgsstämmen gehörten u. a. die Breun er, aus deren
Namen der des Brenner entstellt ist.
* Nach dem Slowenenstamm der Karantanen wurde Kärnten benannt,
nach dem slawischen Ausdruck krain oder kraine für Mark, Grenzland (S. 3.
Anm. 1) Krain.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
30
I. «kuropa.
eingesetzte Lehnsfürsten aus, indem diese ihre Fürstenwürde vom Sultan
erkauften und dann die Kaufsumme wo möglich doppelt und dreifach
von ihren zeitweiligen Unterthanen erpreßten. Erst in unserem Jahr-
hundert ist Rumänien allmählich von diesen Plagen befreit worden:
die naturgemäß zusammengehörigen Fürstentümer Walachei und Moldau
wurden zu einem einzigen Staat vereinigt, um die Dobrudscha samt
dem Donaudelta vergrößert, die Leibeigenschaft der Bauern (die bis
dahin den Klöstern und dem Adel der Bojaren Knechtesdienste leisteten)
wurde aufgehoben, und nach den tapferen Kriegsthaten des rumänischen
Heeres im letzten Feldzug der Russen gegen die Türkei schwand die
letzte Spur der Abhängigkeit vom osmanischen Zwingherrn. Seit 1881
ist Rumänien ein selbständiges Königreich unter Hohenzollernkrone.
* -i-
*
Die Bevölkerung Rumäniens besteht der Hauptsache nach aus den Land-
leuten; die Rumänen ähneln den Süd-Europäern durch Anmut der Ge-
stalt, dunkles Auge, schwarzes Haar und geistige Beanlagung, sind aber
noch vielfach behaftet mit den schlimmen Folgen der erst jüngst aufgehobenen
Leibeigenschaft (Unwissenheit, Trunksucht, Hinterlist). Ein Bürgerstand ist
erst im Entstehen, so daß Handel und Gewerbe sich noch meist in den Händen
von Fremden befindet, die Hälfte der letzteren entfällt auf die Juden,
die besonders von Galizien zahlreich in den No. des Landes eingezogen
sind; aber auch Deutsche findet man fast überall als Ingenieure, Ärzte, Apo-
theker, Beamte, Brauer und Handwerker.
Die Walachei war bis zum neuerdings ausgeführten Eisenbahnbau
besonders schwierig für denverkehr, da es an Straßen und Brücken mangelte
und man die vielen von den Karpaten zur Donau ziehenden Flüsse selbst
an den Furtstellen bei Hochwasser oft wochenlang nicht durchfahren konnte.
Von jeher verursacht hauptsächlich der Alt Verkehrshemmung: er scheidet
daher das Land in die kleine Walachei (w.) und die große (ö.) Mittel-
punkt der volkreichsten Niederungsgegend letzterer ist^Bukarest (rumänisch
Bukurescht), Hst.und Universität, ^Mill.e.; wie alle rumänischen Städte *
weit über die Fläche ausgebreitet, das Häusermeer unterbrochen vom Grün
der Gärten und baumreichen Parkanlagen, in der inneren Stadt Verkehrs-
reiche, schön gebaute Straßen init prächtigen öffentlichen Gebäuden und
Adelspalästen, in entlegeneren Vorstädten noch schindelgedeckte Holzhütten,
ja in die Erde eingebaute Behausungen, die fast nur mit dem Dach den
Boden überragen (zum Schutz gegen Sommerhitze und Winterkälte trifft man
solche Erdhütten auf dem platten Land in Rumänien noch weit und breit).
Die Moldau hat ihre Hst. "Jassi sjaschij im No. nahe der Pruth-
grenze; sie lag aber einst mehr in der Landesmitte, da früher die Moldau
bis an den Dnjestr reichte, und ist noch jetzt eine wichtige Handelsstadt
(überwiegend von Juden bevölkert, gegen Ht. E.), die hauptsächlich den
Verkehr mit Rußland vermittelt, auch Universität. 'Galatz, an der
Donau dicht unterhalb der Seemündung, also an der Berührungsstelle
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
§ Is. Österreich-Ungarn,
81
kein anderer Fluß) die Karpaten gänzlich im tief eingenagten Querthal.,
das mit dem Rotenturm-Paß beginnt.
Ungarn hat osteuropäisch heiße Sommer und kalte Winter. Seine
gebirgigen und waldigen Ränder umschließen eine waldarme Kessel-
ebene, die stellenweise eine völlige Steppe („die Pußten "^) darstellt.
Denn alle ins Innere des ungarischen Kessels wehende Lust wird an
den gebirgigen Rändern des letzteren entfeuchtet. Indessen genügt der
sommerliche Regen, um auf dem meist sehr fruchtbaren Niederungs-
boden massenhaften Weizenbau zu fördern; an den Gebirgsabhängen
gedeiht ein herrlicher Wein; außer Weizen und Wein liefert aber
Ungarn vornehmlich Erzeugnisse seiner umfassenden Weidewirtschaft für
den Außenhandel Mastochsen, Schweine, Pferde).
2. Galizien nebst der Bukowina haben teils noch Anteil am
wald- und weidereichen Karpatengebirge im No. der Wasserscheide
gegen das ungarische Donaugebiet, teils breiten sie sich über die srucht-
baren Vorlande desselben aus, die ohne natürliche Grenze allmählich *
in die russische Tiefebene übergehen. Der Nw. Galiziens ist Weichsel-
land (die Weichsel bildet ein Stück seiner Grenze gegen Russisch-Polen),
sein So. Gebiet des auf den Waldkarpaten entspringenden Dnjestr
und Pruth. Letzterer durchfließt auch die nö. Bukowina.
Freilich erleiden beide Länder noch härtere Winter als Ungarn,
weil sie der von Rußland auf sie eindringenden Winterluft schutzlos
preisgegeben sind, aber ihre Sommerzeit dauert eben noch lange genug,
um der Unterstufe ihrer Karpaten den Schmuck der Rotbuchenwaldung *
zu verleihen und ist heiß genug zunl umfangreichen Getreidebau.
3. Jstrien und Dalmatien s. oben S. 22—24.
Der lange Gebirgszug der eigentlichen Karpaten entstand durch
parallele Emporfaltung des Bodens in einem hufeisenähnlichen Bogen,
der das No.-Ende der Alpen mit dem Nw.-Ende des Balkan-«
systems zusammenschließt. Nach außen hin besteht dieser Zug sehr
gleichförmig aus aufgefalteten Tertiärlagen, auf welche einwärts solche
der Kreideformation folgen, beide meist aus Sandstein zusammengesetzt.
Zur Bloßlegung altkrpstallinischer Gebirgskämme ist es fast nur in den
höchstgehobenen Teilen, also in den siebenbürgischen Alpen gekommen.
Große Mannigfaltigkeit herrscht dagegen auf der Innenseite des kar-
.patischen Bogens in den zu seinem System mitgehörigen Gebirgen von
Nordungarn und Siebenbürgen, sowohl hinsichtlich der Streichrichtung
als der Gesteinszusammensetzung. Neben dem Granit der Tatra sind
Gesteine aller Erdzeitalter vertreten, darunter auch vulkanische Aus-
Vom slawischen pust = feilst, also „öde Flächen".
* Nach ihren Buchenwäldern, die noch die Hälfte ihres Bodens beschatten,
führt die Bukowina ihren Namen (Buchenkmd, vom slawischen buk = Buche).
Kirchhofs, Erdkunde Ii, 6. Aufl, 6
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
82
I. (Europa.
bruchsmassen, die ebenso wie diejenigen auf der hohlen Innenseite
der Apenninen auf Einsturz deuten. Ganz in die Tiefe versunken ist
der mittlere Teil der in den Karparenbogen eingeschlossen gewesenen
Gebirgsmassen; darum reicht die Tiefebene zwischen dem nordungari-
schen Bergland und Siebenbürgen unmittelbar bis an den äußersten
Gürtel heran.
Siebenbürgen besteht in seinen Innenflächen aus Absätzen des
Tertiärmeers. Diese blieben hier als Horst in der Höhe, während sie
im Bereich der heutigen ungarischen Tiefebene versanken. Hier breitete
der Wind während der Diluvialzeit über sie Sand und Löß^, sodaß
der jetzige Boden dieser ganzen Ebene tafelglatt und völlig steinlos ist.
Der nämliche Lößaufschutt deckt aber auch das Vorland der Karpaten
in Galizien und in der Bukowina, hier wie in Ungarn die große Boden-
sruchtbarkeit bedingend.
Je mehr die Donau ihr Durchbruchsthal nach Rumänien hin
eintiefte, desto mehr fanden die Gewässer Abfluß, mit denen Donau
und Theiß ihre Ufer übersumpften. Die breiten Sumpfstreifen an
den s. gerichteten Strecken beider Ströme schieden einst durch ihre Un-
gangbarkeit den O. vom W. der niederungarischen Ebene. Den O.
bewohnten im Altertum Thrazier, den W. Jllprier; die illprische
Römerprovinz Pannonien reichte nie über das Donauknie hinaus,
die nordthrazische Römerprovinz Dazien? nie über die Theiß nach W.
Das Weideland der waldleeren ungarischen Niederung vermochte noma-
dische Reitervölker leicht zu beherbergen, und die südrussischen Steppen
eröffneten solchen von fernem O. her dorthin freie Bahn. Wiederholt
hielten daher von O. eingefallene Nomaden hier Lager und richteten von
hier aus die Donau aufwärts ihre Raubzüge nach W., so die Hunnen
und später die türkischen Awaren; letztere bargen ihren Raub in großen
Ringwällen zwischen Donau und Theiß. Erst die Ungarn (die sich
selbst Magyaren [madjaren] nennen) beherrschten dauernd die ganze
Ebene und bald auch ihre Umgebung. Sie ritten gegen das Jahr 900
von O. her ein, machten hundert Jahre später durch Annahme des
Christentums Frieden mit den christlichen Völkern des W. und wurden
seßhaft. Indessen lieben sie noch heute das freie Wohnen in dörflich
offenen Städten, sind vorzügliche Reiter ^ (von kräftigem, indogerma-
nischem Aussehen trotz ihrer finnischen Sprache) und überschreiten die
Grenzen ihrer Ebene nur mit dem Stamm der Szekler [ßefter], der
einst als Grenzhut in Siebenbürgen angesiedelt wurde. Deutsche
1 Löß ist ein mürber, gelbbrauner Lehmboden, dessen feinste Teilchen in be-
sonders dürren Zeiträumen der Diluvialzeit (nebst Sand) als Erzeugnis der Ge-
sleinsverwitternng von der bewegten Luft vertragen und dann hauptsächlich in Boden-
Vertiefungen (Thälern, Kesselebenen) oder an Gebirgsabhängen aufgehäuft wurdeu.
* S. 29.
3 Die Husaren sind den ungarischen Reitern nachgeahmt, auch in ihrer
Uniform.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
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§13. Österreich-Ungarn.
73
Elbland mit Abwässerung nach 91, Mähren Marchland mit Abwässe-
rung nach S. Beide Länder sind nur durch die mäßig hohen Flächen
der mährischen Landhöhe voneinander getrennt, dagegen gemeinsam
eingeschlossen in einen höheren Grenzwall von Gebirgen.
Die Westkarpaten scheiden das muldenförmige Mähren von
Ungarn; ihr sw. Zug, die kleinen Karpaten, reicht bis ans l.
Donauufer. Im No. grenzt das Sudetensystem (mit den Quellen
von March und Elbe) beide Länder von Preußisch-Schlesien ab; zwischen
Sudeten und Karpaten liegt eine schmale Lücke mit der nur 300 in
hohen Wasserscheide zwischen March und Oder. Böhmens Nw.-Grenze
gegen Sachsen verläuft auf dem Erzgebirge, seine Sw.-Grenze gegen
Bayern auf dem Böhmerwald, in der Lücke zwischen beiden erhebt
sich das Fichtelgebirge.
Das Innere von Böhmen besteht aus welligen Hochflächen, n.
vom 50. Parallelkreis aus Tiefland. Die Moldau durchfließt zuerst
ein Längsthal des Böhmerwaldes nach So., biegt dann nach N. um
und durchzieht fast die ganze sn. Diagonale des Landes, indem sie von
der mährischen Landhöhe und vom Böhmerwald je zwei Zuflüsse auf-
nimmt. Die Elbe beschreibt einen nach No. offenen Hufeifenbogen,
erhält r. die Jser (aus No. von den Sudeten), l. von S. die Moldau *
und von W. die Eger (letztere vom Fichtelgebirge), durchbricht dann *
das inselartig aus der Ebene aufragende basaltische Mittelgebirge
und tritt durch das Elbsandsteingebirge (zwischen Sudeten und Erz-
gebirge) nach Deutschland über.
*
Das österreichische Donauthal trennt die jugendliche Hochgebirgs-
auffaltung der Alpen von der uralten böhmisch-mährischen Landmasse.
Erst in den Ostalpen unterscheidet man drei wö. verlaufende
Faltenzüge, von denen der mittlere, die Zentralalpen, zufolge seiner
höhereu Aufpressung bis auf wenige Schollenreste seine geschichteten
Decken durch Abtragung verloren hat (ebenso wie die So.-Alpen der
Schweiz) und deshalb aus altkrystallinischem Gestein zusammengesetzt
ist. Doch auch den beiden Seitenzügen der Kalkalpen fehlt letzteres
nicht ganz, es bildet besonders in den Südalpen den Ortler und andere
überragende Berggruppen in der Umgebung des Etschthals.
An größeren Seeen sind die Ostalpen viel ärmer als die schweize-
rischen. Von großen Randseeen, wie sie beide Seiten der Schweizer
Alpen auszeichnen, reicht nur der Gardasee in die Ostalpen. Mehr-
fach aber begegnet in ihnen die Erscheinung der Thalwasserscheiden;
eine solche bildet der Brenner, wo Sill und Eisack aus den entgegen-
gesetzten Neigungen eines und desselben Thales verlausen (Sill- und
Eisackthal deshalb auch zusammen Wippthal genannt), ferner das
Toblacher Feld, von wo in demselben Pusterthal die Rienz w.,
die obere Drau ö. abfließt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Sill
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn March Karpaten March Sachsen Böhmerwald Böhmerwald Deutschland
§ Z. Südwestdeutsches Becken.
181
das Kinzigthal. Konstanz^, einzige badische Stadt am l. Rheinufer zwi-
schen Boden- und Untersee.
6. Reichsland Elsaß-Lothringen, Baden gleich an Größe, Ein-
wohnerzahl, Lage und Bodenbenutzung, nur daß der Anteil an der (groß-
tenteils noch französischen) lothringischen Hochfläche (<3. 52) bei rauherem
Klima weniger fruchtbar ist. Das Land, erst in der Neuzeit stückweise an
Frankreich verloren, wurde 1871 zurückerworben; es wird von einem
durch das Reich eingesetzten Statthalter regiert und eingeteilt in die Ver-
waltungsbezirke Oberelsaß, Unterelsaß und Lothringen. Im elsäs-
fischen Anteil an der Rheinebene liegen die Städte ebenfalls wie im badi-
schen meist abseits des Rhein, weil auch hier die sumpfigen Flußufer (erst
in der Neuzeit durch Stromregulierung 2 mehr entsumpft) der Stadtanlage
hinderlich waren. — Im Oberelsaß 'Mülhausen an der Jll, die
vom Schweizerjura her spitzwinklig dem Rhein zufließt, und an dem von
ihr gespeisten Rhein-Rhone-Kanal, der unfern durch die burgundische
Pforte ins Oberelsaß eintritt und für die Nichtschiffbarkeit des Rhein bis
Straßburg entschädigt; größte Webeindustrie S.-Deutschlands, besonders
in Baumwolle (vorzügliche Kattundruckerei 3). Abwärts, etwas l. von der
Jll, Kolmar, Hst. des Bezirks Oberelsaß. — Im Unterelsaß *Straß-
burg an der Jll, Hst. des Bezirks Unterelfaß und Sitz der Regierung des
ganzen Reichslandes, außerdem Universität; von hoher strategischer^ und
merkantiler5 Wichtigkeit, weil hier die Straße von Paris durch das Zorn-
thal dem Rhein zulenkt; daher jetzt umringt von einer Vielzahl detachier-
ter6 Forts und Ausstrahlungspunkt von Eisenbahn- und Kanallinien (aus
der Jll geht oberhalb der Stadt der Rhein-Rhone-, unterhalb der Rhein-
Marne-Kanal ab); der Straßburger Münster, das erhabenste Bauwerk
aus dem deutschen Mittelalter, ist mit der hohen Steinpyramide des einen
vollendeten Turms ein weit durch die Ebene sichtbares Wahrzeichen der
Stadt. — Im Saargebiet setzt sich rechtwinklig an das Elsaß Deutsch-
Lothringen an, init eisen- und salzreichem Triasboden; in der Sw.-
Hälfte, mit französisch redender Bevölkerung, die Hst. 'Metz, starke Festung
in dem tief in die Hochfläche einschneidenden Moselthal, wie Straßburg
von einem Kreis von Forts umgeben; es ist eine uralte, schon vor-
1 Im Mittelalter auch Kostanz oder Kostenz (woraus man Kostnitz machte,
ohne daß also hier das „itz" auf slawische Gründung deutete).
* Unter Regulierung (Regelung) eines Stromes versteht man die Umgestaltung
seines Laufs für den menschlichen Nutzen, hier also namentlich die Geradestreckung des
Rheinlaufs, wo er zu arge schleifenähnliche Biegungen machte, und die Trockenlegung
(Draiuieruug) der in Wegfall gekommenen Flußkrümmungen nebst ihrer Uferumgebung,
ferner die Beseitigung von Untiefen im Flußbett u. ä.
8 Kattun ist ein aus ungefärbtem Baumwollengarn gefertigtes Gewebe, dem
man durch Aufdruck Färbung und Muster verleihen kann.
4 d. h. Kriegsfall betreffend.
5 d. h. den Handel betreffend.
6 Detachierte [betajchierte] d. h. ausgerückte Forts sollen größere Städte vor
enger Umschließung (und womöglich vor Beschießung) im Belagerungsfall bewahren
und ein starkes Verteidigungsheer in ihrem Ring sich ansammeln lassen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Schweizerjura Kolmar
Extrahierte Ortsnamen: Baden Frankreich Lothringen Rheinebene Rhein Oberelsaß Rhein Rhein-Rhone-Kanal Rhein Paris Rhein Rhein-Rhone- Rhein-
Marne-Kanal Rheinlaufs
5. (Europa.
35
die atlantischen Terrassen der kastilischen Hochflächen. In S.-Spanien
ragt die Sierra Nevada, das höchste Gebirge der Halbinsel mit seinen
obersten Gipfeln über die Schneegrenze hinaus. ^ Die Festung Gibral-
tar [gibraltar] an der Meerenge vor Gibraltar ist englisch.
2. Italien. 1. Die Tiefebene um den Po enthält als wichtigste Italien.
Städte Mailand im Binnenland, Venedig an der adriatischen Küste.
2. Die eigentliche Halbinsel wird durchzogen von den Apenninen, heißt
deshalb Apenninenhalbinsel und lauft stieselförmig aus in die Halbinseln
Kalabrien und Apulien am Jonischen Meer; oberhalb der Mündung
des Tiber [ttber] liegt Rom, die Hst. von Italien, weiter sö. nahe beim
Vulkan Vesuv die größte Hafenstadt Italiens Neapel [neapel]; einen
noch massenhafteren Schiffsverkehr mit Gütern betreibt Genua [genua] am
nördlichsten Punkte der Westhälfte des Mittelländischen Meeres. 3. Die
Inseln Sizilien mit Palermo und Messina, ebenso Sardinien ge-
hören noch zum Königreich Italien, dagegen Korsika zu Frankreich.
3. Die südwefteuropäische oder Balkau-Halbiusel wird von Griechenland.
Gebirgen ganz durchgittert. Der schmalere S. nebst den umliegenden
Inseln bildet das Königreich Griechenland mit Athen [aten]; der breitere
N. nebst Kreta gehört größtenteils noch zur Türkei (S. 30) ; hier verläuft Türkei,
das Balkau-Gebirge der unteren Donan parallel gegen das Schwarze
Meer, an dessen Verbindung nach dem Ägäischen Meer Konstantinopel^
liegt, die Hst. der europäischen und asiatischen Türkei.
4. Am l. Ufer der unteren Donau breitet sich das Königreich Rumänien.
Rumänien mit Bukarest [bukarescht] aus, um die Kniebiegung der mitt-
leren Douau zwischen den Alpen und den Karpaten das Weizen- und
weinreiche Königreich Ungarn mit der Hst. Budapest [buda^stj an der Ungarn.
Donau, zu dem im So. auch das waldige Hochland Siebenbürgen
gehört. Der Kaiser von Österreich ist zugleich König von Ungarn. An
der Außenseite des karpatischen Gebirgsbogens bildet Galizien mit Osterreich.
Lemberg eine Provinz des Kaisertums Österreich (S. 37).
5. Das Kaiserreich Rußland ist der größte, Volk- und getreidereichste Rußland.
Staat Europas. In der Mitte der bis ans Uralgebirge völlig gebirgsfreien
Tiefebene liegt die alte Hst. der Zaren^ Moskau im Wolgagebiet; die
neuere Hst. ist dagegen Petersburg an der Mündung der Newa in den
Sierra [ßterra] heißt im Spanischen Gebirgskette, nevada [neiü&da] schnee-
bedeckt. — 2 d. h. Konstantins Stadt (eigentlich Konstantinopölis, nach dein Namen
des römischen Kaisers Konstantin, der einst den Kaisersitz des Römerreichs von Rom
hierher verlegte, und polis, dem griechischen Wort für Stadt). — 55 Der russische Aus-
druck für Kaiser.
3*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Konstantin
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nevada Italien Italien Mailand Venedig Kalabrien Apulien Rom Italien Italiens_Neapel Genua Sizilien Palermo Messina Sardinien Italien Korsika Frankreich Griechenland Griechenland Athen Kreta Donau Bukarest Ungarn Budapest Ungarn Donau Ungarn Galizien Osterreich Lemberg Europas Moskau Sierra_[ßterra nevada Rom
§ 23. Balkan-Halbinsel.
143
fließt die Drina in die Save, die Morawa ^mörawa^ in die Donau,
südostwärts aber der Wardar (Axios süxios^) und sein Parallelfluß, die
Struma (der Strymon), ins Ägäische Meer. Die Wasserscheide ist je-
doch nicht durch einen einheitlichen, wö. ziehenden Gebirgskamm gebildet,
sondern durch Hochflächen und kurze, hohe Gebirgsmassen, zwischen denen
und dem Schar-Dagh z. B. der Übergang von der Morawa nach dem Wardar
nicht ganz so hoch liegt wie Madrid. In der O.-Hälste erhebt sich das b) Schollen-
Balkan-System zwischen Morawa und Donau, biegt sich uach Sso., Icm!) im
dann So., schließlich nach O. um und heißt nun eigentlich erst
B.alkan. Vorher eben noch durch den ^sker (zur Donau) durch-
brachen, ist der Balkan in seiner Wo.-Richtung eine strenge Wasserscheide
und bei seiner mauerartigen Geschlossenheit, welche Pässe kaum unter
1500 m kennt, Gipfel aber denen der Schwarzen Berge nur wenig
nachstehen läßt, überhaupt eine wirkuugsvolle Greuzscheide zwischen der
niedrigen, von den Donau-Nebenflüssen dnrchfnrchten Hochfläche an
seinem N.-Fuß und den Niederungen der Maritza (des Hebros) an
seinein S.-Fnß. An beiden Seiten der stumpfwinklig gebogenen Maritza
streichen wieder Gebirgskämme von Nw. nach So-, im W. die breit-
gelagerte Gruppe des Iihodope [rodopej-G^birges und in der näm-
lichen Richtung tritt auch zwischen Wardar- und Struma-Mündung die
Chalkidische Halbinsel mit dem Dreizack ihrer Landspitzen hervor,
deren östlichste in dem mächtigen Athos [cttos] endet.
2. Die Griechische Halbinsel, zwischen Jonischem und Ägäischem 2.Dcrsüden.
Meer, nur 1/3 so breit wie das Nordstück. Mit dem Jdlhmp (3000 m),
dem höchsten und doch nicht mit ewigem Schnee bedeckten^ Berg der
Balkan-Halbinsel, beginnt griechisches Land. Es ist durch Einbrüche
von Landschollen noch ungleich stärker als der N. der Balkanhalbinsel
in Einzellandschaften zerlegt. Das Meer schneidet vielfach und tief ein,
so daß die Küstenlinie hier weit länger ist als bei irgend einem Land-
räum gleicher Größe, und in einer Menge von Inseln taucht das Land
wieder aus dem Meer empor, besonders innerhalb des Ägäischen Meeres.
Das Meer schneidet zweimal ein dnrch einander (wö.) gegenüberliegende
Meerbusen; bis zum ersten Paar, dem Meerbusen von Lamia im O.,
von Arta im W., ist selbst der innerste Teil des Binnenlandes kaum
voll 100 lim von der See entfernt; weiter s., wo der Saronische
^3usen im O. vom Korinthischen im W. nur durch den 5 km breiten
1 Die Schneegrenze liegt innerhalb Europas im S. am höchsten, weil es dort
wärmer und trockener ist, innerhalb S.-Europas aber im O. am höchsten, weil die
Sommer auch in S.-Europa mit der Entfernung vom Atlantischen Meer heißer werden.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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150
Vi. «kuropa.
Ungarns ein, die umschlossen wird von dem Gebirgssystem der Kar-
Paten im No., den Bergländern der Balkan-Halbinsel im S., den
Alpen im W. Alsbald teilt sich der Strom, indem er kurz nacheinander
zwei Arme abgibt, die sich abwärts wieder mit ihm vereinigen; der linke
Arm schließt mit der Hauptstromrinne die Insel Groß-Schütt, der
rechte die Insel Klein-Schütt ein. In den Seitenarm von Groß-
Schutt ergießt sich die Waag, in den von Klein-Schütt die Leitha
und die Raab. Nach der Kniebiegung bei Waitzen strömt die Donau
südwärts, parallel mit ihrem größten ungarischen Nebenfluß, der fisch-
reichen Theiß, die sie mit sich vereinigt, nachdem sie unterhalb der
Einmündung der Drau (r.) durch das Slawonische Hügelland gen
O. abgelenkt worden. Dann nimmt sie, um das O.-Ende dieses Hügel-
landes wieder ungefähr südwärts nmbiegend, die Save auf, die ihr wie
die Drau aus den Alpen von Wnw. zufließt, und behält fernerhin
ihre frühere Hauptrichtung, die östliche, fast bis zur Mündung bei. Nach
dem großartigen, 150 km langen Durchbruch zwischen siebenbnrgischen
Karpaten und Balkan durch die harten Felsen oberhalb Orsovas [orfchowo]
begleitet sie in flachem, nach N. offenen Bogen den niederen Steilabhang
der Bulgarischen Platte, lenkt vor der Dobrudscha [dobrudfcha]-
Platte ein einziges Mal in ihrem ganzen Lauf gen N., um sich dann,
von Sereth und Pruth (l.) noch verstärkt, durch ein großes dreieckiges
Delta in drei Hauptarmen, von denen der mittlere, die Sulina [füttna],
der Schiffahrt dient, dem Schwarzen Meere zuzuwenden, welches sie
noch weit mit ihrem Schlamm gelb färbt.
Karpaten. Von Preßburg bis Orsova beschreibt das Karpatensystem einen
im So. geknickten Bogen von 1350 km Länge. Es beginnt bei Preßburg
mit den Kleinen Karpaten; darauf folgen^ lange Faltenzüge von Sand-
steinfels mit reichen Salz- und Petroleum-Eiuschlüsseu, erst Beskiden,
dann Waldkarpaten genannt. Zu diesen gehört das Quellgebiet der
Theiß; sie sind der Mittelteil des ganzen der russischen Tiefebene zu-
gekehrten Außenzugs und fallen nach innen unmittelbar zur ungarischen
Niederung ab. Dagegen lagert den Beskiden nach innen das Nord-
ungarische Bergland vor, eine Gruppe mannigfaltig gerichteter und
aus den Verschiedensien Gesteinsarten zusammengesetzter, kürzerer Gebirgs-
kämme zwischen Waag und Theiß, die durch ihre vielerlei Erzadern
berühmt sind, berühmter noch durch den köstlichen Wein, der auf dem
Verwitterungsboden einiger der Kämme aus vulkanischem Gestein be-
sonders gut gedeiht; unter den westöstlich gerichteten Gebirgszügen dieser
Gruppe ist der südlichste (in Waitzens Breite) die Matra, der nördlichste
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