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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 121

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel

2. Für die obere Stufe - S. 46

1892 - Berlin : Gaertner
46 Mittelalter und Neuzeit. 1702-1714 Anna. Fortsetzung des spanischen Erbfolgekrieges. Sturz Marlboroughs durch die Tories. Erwerbung der Hudsonsbailänder, Gibraltars. Ii. Der große Kurfürst und die Begründung des preufsischen Staats. Yorbem erkung: 1658—1705 Kaiser Leopold I. a) im Westen: Zunehmende Schwäche des Reiches gegen Ludwig Xiv. b) im Osten: Die Türkenkriege. Letzte Zeit der türkischen Offensive. 1683 Türken vor Wien. (Starhemberg, Sobieski.) ~ Österreichische Offensive unter Prinz Eugen von Savoyen. (Sieg bei Zenta.) 1699 Friede. Ungarn und Siebenbürgen sind gewonnen. 1705—1711 Joseph I. 1711—1740 Karl Vi. 1717 Prinz Eugen erobert Belgrad. 1640—J\;8s Friedrich Wilhelm der Große von Brandenburg. (3 Territorien, zusammen 1400 □ Ml. — meist in Feindeshand.) 1640 — 1648 1) Verhalten im 30jährigen Kriege. Bildung eines Söldnerheeres (Offiziere vom Kurfürsten abhängig); bewaffnete Neutralität gegen Kaiserliche und Schweden. Erfolge beim Friedensschlüsse. 1648—1655 2) Die erste Friedenszeit. Verwaltung durch das Geheimratskollegium nach persönlicher Anordnung des Fürsten. Hebung der Not: Bauern erhalten Pferde, Aussaat; — Kolonisten aus Holland, Schweiz (Bötzow-Oranienburg, Musterwirtschaft der Kurfürstin Luise Henriette); — Aufbau der Städte, Besserung der Strafsen.

3. Geschichtstabellen für höhere Schulen - S. 71

1883 - Berlin : Gaertner
1535—1571 Joachim Ii Hektor, der Sohn Joachims I, Kurfürst von Brandenburg. Der jüngere Sohn Joachims I Johann „von Küstrin“ Markgraf von der Neumark (f 1571). Joachims Ii Kanzler Lampert Distelmeier. Erbvertrag mit den plastischen Herzogen von Liegnitz, Brieg und Wohlau 1537. Mitbelehnung mit Preußen nach dem Regierungsantritt des schwachsinnigen Herzogs Albrecht Friedrich, des Sohnes von Herzog Albrecht, 1569. 1539 1. November Einführung der Reformation in Brandenburg durch Joachim Ii (Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg). Am 2. November folgt Berlin. 1540 Stiftung des Jesuitenordens durch Ignaz von Loyola. Inquisition in Rom (Kardinal Caraffa). Index librorum prombitorum. Lainez der zweite Ordensgeneral. Xaver Missionar in Ostasien. 1541 Karls erfolgloser Zug gegen Algier. 1544 Im letzten (vierten) Kriege zwischen Karl V und Eranz I dringen die Deutschen bis Soissons vor. Der Eriede von Crespy bestätigt den von Cambray. 1545—1563 Das Konzil zu Trient (Tridentinum). Fernbleiben der Protestanten infolge der Verwerfung ihrer Lehre in den ersten Sitzungen des Konzils. u Organisation der römisch-katholischen Kirche als „ecclesia mihtans . Palestrinas Kirchenmusik; Tassos Befreites Jerusalem. Gleichzeitig organisiert Johann Calvin (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie, gest. 1564 zu Genf) die reformierte Kirche in Genf. Presbyterialverfassung. Züricher Vergleich mit den Anhängern Zwinglis. Der Heidelberger Katechismus der Reformierten (1563). Ausbreitung des Calvinismus in Ober-Deutschland, am Niederrhein, in Frankreich und in Schottland (John Knox). 1546 18. Februar Luther stirbt zu Eisleben und wird in der Schlofskirche zu Wittenberg bestattet. 2. Die Zeit der Religionskriege, 1546—1547 Schmalkaldischer Krieg. Rückzug der Schmalkaldner von der Donau infolge des Einfalles von Herzog Moritz von Sachsen in Kursachsen. Die protestantischen Städte Süddeutschlands (ihr Eeldhauptmann Sebastian Schärtlin von Burtenbach) unterwerfen sich dem Kaiser.

4. Geschichtstabellen für höhere Schulen - S. 81

1883 - Berlin : Gaertner
1675 18./28. Juni Schlacht bei Fehrbellin: Friedrich Wilhelm besiegt (nach der Einnahme Rathenows) die Schweden unter Waldemar Wrangel, dem Bruder des „Reichsfeldherrn“ Karl Gustav Wrangel (Derfflinger. Sagen von Froben und vom Landgrafen von Hessen-Homburg). 1676—1678 Friedrich Wilhelm nimmt den Schweden Vorpommern und Rügen. 1678 Friede zu Nymwegen: Frankreich erhält die Franche-Comte und einen Teil vom Hennegau (mit Valenciennes und, Cambray). 1679 Friedrich Wilhelm vertreibt die Schweden aus Preußen (Zug über das gefrorene frische und kurische Haff). Im Frieden von St. Germain mit Frankreich und Schweden mufs er Yorpommern wieder zurückgeben. 1680 Die Reunionskammern Ludwigs zu Metz, Besai^on und Breisach. 1681 Wegnahme Strafsburgs durch die Franzosen (Verrat des Fürstbischofs Egon von Fürstenberg). 1683 Belagerung Wiens durch die Türken (Kara Mustapha; Tököly). Verteidigung durch den Grafen Rüdiger von Starhemberg. Sieg der Entsatzheere unter dem Reichsfeldherrn Herzog Karl von Lothringen und dem Polenkönig Johann Sobieski auf den Höhen am Kahlenberge. Die brandenburgische Kolonie Grofsfriedrichsburg an der Goldküste. 1685 Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig Xiv. Dragonaden. Das Potsdamer Edikt des großen Kurfürsten lädt die Refugies nach Brandenburg ein. 1686 Einnahme Ofens durch Karl von Lothringen. Der große Kurfürst verzichtet auf die vom Kaiser bei ihrer Erledigung 1675 eingezogenen Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Wohlau und erhält dafür den Schwiebuser Kreis (Revers des Kurprinzen. Rückgabe 1694). 1688—1713 Friedrich ni (I) von Brandenburg (Preußen). Seine Gemahlin Sophie Charlotte, die Tochter Herzog Ernst Augusts von Braunschweig-Lüneburg, seit 1692 Kurfürsten von Hannover (Charlottenburg). Das Testament des großen Kurfürsten: Friedrichs ni ältester Stiefbruder Philipp der Begründer der (1788 erlöschenden) 6

5. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 75

1885 - Berlin : Gaertner
75 und starb in der Gefangenschaft. Auch Timur starb bald; nach seinem Tode zerfiel das Reich der Mongolen aufs neue. Murad Ii. (14211451) unterwarf sich wieder Kleinasien und erneuerte feine Angriffe gegen das byzantinische Reich, das sich durch eine Vereinigung mit der abendlndischen Kirche zu krftigen suchte (1439). Aber die kirchliche Streitsucht der Griechen (300 Klster in und um Konstantinopel, das Heer nicht 5000 Mann stark) lie es nicht zu dem Abschluss eines Vertrages kommen. Wladislaw, König von Polen und Ungarn, machte einen Angriff gegen die Trken, wurde aber bei Varna vollstndig besiegt (1444, der heldenmtige Woiwode von Siebenbrgen Hunyad). Muhamed Ii. (14511481) begann feine Heldenlaufbahn mit der Erstrmung Konstan-tilt|jel% das 50 Tage lang durch die Tapferkeit der Genuesen und des letzten Kaisers Konstantin Xi. allen Angriffen widerstand (1453). Konstantinopel wurde die Hauptstadt des osmanischen Reichs; viele gelehrte Griechen wanderten nach dem Abendlande aus und befrderten hier die Verbreitung griechischer Kultur. Muhamed eroberte sodann das trapezuntische Reich, Griechenland, Serbien, die Walachei; Bosnien wurde ihm von den Ungarn, die unter Matthias Corvi-nus (1458 1490) sich zu kriegerischem Ruhme und zu humaner Bildung (Universitt in Ofen) erhoben, wieder entrissen; Epirus blieb bis 1467 unter Skanderbeg, der zu den christlich geborenen und ausgehobenen Zglingen der Serai's gehrte und stets ein Beschtzer der Christen war, selbstndig. Dann unterlag es Muhamed's Angriffen. Muhamed legte den Grund zu der Verfassung des osmanischen Reiches. Der Groherr (Sultan, Padischah) ist unumschrnkter Gebieter der Leben und Tod aller seiner Unterthanen und Besitzer alles Grund-eigentums (Serail, Harem). Einen Adelstand gibt es nicht; nur die Priester (Jmans, Derwische) sind bevorrechtet. Die Regierung wird von dem hohen Rat (Divan) und dem Gro-Vezier gefhrt. Einflussreich sind die Ulemas (Gesetzeskundige). Die Statthalter in den Provinzen heien Beglerbegs, Paschas, Beys, Agas. Zu derselben Zeit, in der das Osmanenreich so mchtig ward, hob sich auch das Perserreich unter Hasfan. Ju Teutschland vermochten Sigismunds Schwiegersohn, Kaiser Albrecht Ii. von sterreich (14371439), mit dem das Haus Habsburg dauernd in den Besitz der Kaiserkrone kam, und sein schwacher Neffe Friedrich Iii. (1440 1493 die kaiserliche Schlafmtze") weder der bermacht der Trken Einhalt zu thun, noch es zu verhindern, dass sich die Ungarn in Matthias Corv inus, dem Sohne des tapferen Trkenbezwingers Hunyad, und die Bhmen in Georg Podiebrad einheimische Könige whlten; selbst die kaiserlichen Stamm-lande verheerten die Trken ungestraft. Friedrich's ungeschickte Einmischung in den Toggenburger Erbfchaftsstreit zwischen Zrich und Glarus, in welchem die Schweizer bei St. Jacob an der Birs 1444 durch franzsische Sldnerscharen besiegt wurden, fhrte mehr und mehr die Entfernung der Schweizer vom deutschen Reiche herbei. Die Landesfrsten machten sich unabhngiger und bten das Fehdewesen (der schwbische Bund gegen den Markgrafen Albrecht, die Pflzerfehde, der Kurfürst von Brandenburg gegen den Herzog von Baiern, der an den Shnen Kurfürst Friedrich's des Sanftmtigen verbte Prinzenraub, 1455). Auch die Reichstage vermochten dem bel nicht abzuhelfen. In Italien hatte indes Venedig' s Handel durch die Grndung des osmanischen Reiches einen empfindlichen Sto erlitten; ein Sldnerfhrer, Franz Sforza, war Herzog von Mailand geworden; Modena wurde im Jahre 1452 unter dem Hause Este Herzogtum, erweiterte sich durch Ferrara und rang um den Ruhm hherer Bildung mit Florenz (Alphons Ii., Tasso), die Ppste

6. Die Neuzeit - S. 125

1881 - Berlin : Gaertner
Die verhängnifsvollsten Jahre Deutschlands. 125 Italiens und des europäischen Staatensystems durch Napoleon, der deshalb mit Alexander zu Erfurt 1808 eine neue Zusammenkunft hielt, zum 1808 Kriege gezwungen und dazu durch den spanischen Volkskrieg gegen Napoleon veranlaßt. Es rüstete als letzte Hoffnung Deutschlands und Europas („Die Freiheit Europas hat sich unter Eure Fahne geflüchtet) mit einer in der österreichischen Geschichte unerhörten Anstrengung seiner reichen und opferfreudigen Länder, aber es war isoliert (Entfernung Steins, weshalb?). Tirol erhob sich (Andreas Hofer), 4 Erzherzoge standen an der Spitze des Heeres von 450.000 Mann. Einer blieb zur Besetzung von Wien zurück, Erzherzog Johann zog nach Italien, Erzherzog Ferdinand gegen den polnischen Fürsten Poniatowski. Erzherzog Karl rückte nicht schnell genug vor, um den Anschlufs des deutschen Volkes zu erreichen und Napoleon, der aus Spanien herbeieilte, _ an der Bildung eines Heeres aus den Rheinbundländern und aus den jüngeren Leuten Frankreichs zu hiudern. In einem meisterhaften Feldzuge drängten 1809 Napoleon und seine 1809 Generäle durch Schlachten vom 19.—24. April besonders um Regens-^ bürg (Die französischen Kürassiere) Karl zurück, und schon 20 Tage später hielt Napoleon seinen zweiten Einzug iu Wien. Erzherzog Karl wich auf das linke Donau-Ufer. Der mit der gröfsten Anstrengung unternommene Versuch Napoleons, von der Insel Lobau aus über die Donau zu setzen, wurde durch die 2 tägige Doppelschlacht auf dem Marchfelde bei Aspern und Efsling blutig zurückgewiesen, der Rückzug über die Donau aber von den Franzosen mit Bravour ausgeführt. In Verbindung mit dem Heere, das den Erzherzog Johann (von wo?) bis Ungarn zurück drängte, 180,000 Mann stark, ging Napoleon unbehindert doch über die Donau und schlug Karl bei Wagram, kurz darauf bei Znaym entscheidend, wtorauf Waffenstillstand erfolgte. Im Frieden zu Wien trat Oesterreich Krain und seine adriatische Meeresküste (welche bedeutende Stadt?) ab, wodurch es von der See ausgeschlossen war. Daraus und aus venetianischen Besitzungen wurde der Staat der illyrischen Provinzen gebildet. Baiern erhielt Salzburg und das Innviertel (seit wann bei Oesterreich?). Das Herzogtum Warschau und Rußland teilten Galizien. Der Ländertausch, welcher noch im kleinen zwischen den deutschen Staaten betrieben wurde, kostete im ganzen Oesterreich 3 000 □ Meilen (Heirat, §. 155). Die diesem so treuen Tiroler, welche nachdem Kampfe am Iselberge ihre Hauptstadt besetzt hielten (welche?), kämpften, obgleich im Frieden preisgegeben, bis das kleine Land von allen Seiten eingeschlossen und unterworfen wurde. Andreas Hofer, welcher nach dem mit dem Lande abgeschlossenen Waffenstillstände noch gekämpft haben soll, wurde von der Amnestie ausgeschlossen, im Passeyrthale ergriffen und zu Mantua erschossen. Aus übereiltem Patriotismus hatten gleichzeitig der Oberst Dörnberg in Kurhessen, der Oberst Schill (Sein Zug aus Berlin, gefallen bei der Verteidigung Stralsunds, seine Offiziere in Wesel erschossen) und der Herzog Wilhelm von Braunschweig mit der „schwarzen Legion“ in Sachsen (nach England entkommen) das ganze Volk vergeblich zur Befreiung zu drängen gesucht.

7. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 89

1872 - Berlin : Gaertner
— 89 — die mit ausgezeichneter Tapferkeit kämpfenden Tyroler. Billars und der Kurfürst siegten indefs in zwei Treffen und nahmen Breisach, Landau und Augsburg ein. Da ging Marlborough nach Deutschland, vereinigte sich mit Ludwig von Baden, schlug die Franzosen und Baiern zuerst am Schellenberge, und dann, nach der Vereinigung mit dem Prinzen Eugen in der Hauptschlacht beihöchstädt (1704). Die Franzosen erlitten eine große Niederlage und mussten sich mit den Baiern über den Rhein zurückziehen. Der neue Kaiser Josef I. (1705—1711 [Leopold war gestorben]) ließ Baiern mit seinen Truppen besetzen und erklärte die Kurfürsten von Baiern und Köln in die Reichsacht. Seit dieser Zeit hatten die Franzosen fortwährend Unglück. Prinz Eugen schlug sie in der Hauptschlacht bei Turin (1706, Leopold von Dessau führte die Preußen an) und dann in Verbindung mit Marlborough in den blutigen Siegen bei Ramillies (1706), bei Oudenarde (1708) und bei Malplaquet (1709). Villeroi, Vendome und Villars waren die geschlagenen Heerführer. In Spanien nahmen die Engländer Gibraltar und Barcelona, sodass nach allen diesen Verlusten Ludwig Xiv. sich schon zur Annahme der schimpflichsten Friedensbedingungen verstand. Plötzlich aber starb der Kaiser ohne Erben, und da nun sein Bruder Karl Vi. (1711— 1740) auf den Kaiserthron und in den Besitz aller seiner Länder gelangte, so konnten die übrigen europäischen Mächte nicht die Fortsetzung eines Krieges wünschen, der alle spanischen und österreichischen Länder unter ein Oberhaupt brachte. Dazu kam noch, dass Marlborough durch das Tory-Ministerium (die Königin Anna und Lady Marlborough) gestürzt wurde (1711) und seinen Einfluss verlor. Der schlaue König der Franzosen benutzte diese Ereignisse zu geheimen Unterhandlungen mit England und bewirkte den für ihn sehr günstigen Frieden zu Utrecht (1713). In demselben blieb Philipp V. König von Spanien, musste aber an den Kaiser-Neapel, Sardinien, Mailand und die spanischen Niederlande abtreten. Der König von Preußen erhielt Neufchatel und Valengin. Der deutsche Kaiser war mit diesen Bedingungen nicht zufrieden und setzte den Krieg fort, schloss aber nach manchen Verlusten den Frieden zu Rastatt und Baden (1714). Die Bedingungen blieben die früheren; außerdem gelangten noch die Kurfürsten von Baiern und Köln wieder in den Besitz ihrer Länder und Würden. §. 108. Türkenkriege und pragmatische Sanction. Der spanische Erbsolgekrieg war kaum beendigt, als die Türken den Karlowitzer Frieden brachen, indem sie den Venetianern Morea fortnahmen; auch hatten sie durch Unterstützung der Unruhen in Ungarn den Kaiser gereizt. Dieser wünschte den Krieg zu vermeiden, als plötzlich die Pforte selbst mit der Kriegserklärung hervortrat. Prinz Eugen schlug die Türken in den Schlachten bei Peterwardein und Belgrad (1717) und nöthigte sie zum Frieden zu Passarowitz (1718), in welchem der Kaiser Belgrad, Temesvar und einen Theil Serbiens und die Wallachei erhielt. Während dieses Türkenkrieges waren die Spanier, welche den Verlust von Sardinien und Sicilien (das der Herzog von Savoien bekommen hatte) nicht verschmerzen konnten, in Italien gelandet. Die Wegnahme Sardiniens befürchtend, schloss der Kaiser mit England (Hollands Beitritt wurde erwartet) und Frankreich (1718) die Quadrupelallianz, in welcher er Sardinien an

8. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 102

1861 - Berlin : Gaertner
102 aber an den Kaiser Neapel, Sardinien, Mailand und die spanischen Niederlande abtreten. Der König von Preußen erhielt Neuschatel und Valengin. Der deutsche Kaiser war mit diesen Bedingungen nicht zu- frieden und setzte den Krieg fort, schloß jedoch nach manchen Verlusten den Frieden zu Rastatt und Baden (1714). Die Bedingungen blieben die früheren; außerdem gelangten noch die Kurfürsten von Bauern und Köln wieder in den Besitz ihrer Länder und Würden. §. 108. Karl's vi. Türkenkriege und pragmatische Sanktion. Der spanische Erbfolgekrieg war kaum beendigt, als die Türken den Carlowitzer Frieden brachen, indem sie den Venetianern Mvrea fortnahmen; auch hatten sie durch Unterstützung der Unruhen in Ungarn den Kaiser gereizt. Dieser wünschte den Krieg zu vermei- den, als plötzlich die Pforte selbst mit der Kriegserklärung hervortrat. Prinz Eugen schlug die Türken in den Schlachten bei Peterwardein und Belgrad (1717) und uöthigte sie zum Frieden zu Passarowitz (1718), in welchem der Kaiser Belgrad, Temesvar und einen Theil Serviens und die Wallachei erhielt. Während dieses Türkenkrieges waren die Spanier, welche den Verlust von Sardinien und Sicilien (das der Herzog von Savoyen bekommen hatte) nicht verschmerzen konnten, in Italien gelandet. Die Wegnahme Sardiniens befürchtend, schloß der Kaiser mit England (Hollands Beitritt wurde erwartet) und Frankreich (i?S8) die Quadrupelallianz, in welcher er Sardinien an Savoyen abtrat und dafür Sicilien bekam. Dann sicherte er durch die pragmatische Sanktion seiner Tochter Maria Theresia die Erbfolge in seinen Landen, wofür er im Friedensschluß zu Wien (irss) seine Ansprüche aus Parma, Piacenza und Toscana aufgab. Auf diese Weise schwanden die Gefahren eines allgemeinen Krieges. Dessen- ungeachtet sah sich Karl Vi. genöthigt, gegen die Türken von Neuem die Waffen zu ergreifen, weil er durch frühere Verträge zur Unter- stützung Rußlands, das eben mit der Pforte kämpfte, verpflichtet war. Seine Truppen wurden aber so entscheidend geschlagen, daß er im Belgrader Frieden (ir»») seinen Theil Serviens und der Wallachei den Türken wieder abtreten mußte. §. 109. Preußen und der östreichische Erbfolgekrieg. Während des spanischen Erbsolgekrieges und nach demselben regierten in Preußen die Könige Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I. Ersterer war ein treuer Bundesgenosse des Kaisers und erwarb für Preußen durch seine Theilnahme am Kriege (Schlacht bei Höchstädt und Turin) Neuschatel und Valengin. Sein Nachfolger, der Vater Friedrichs Ii., gehörte zu den kräftigsten Fürsten seiner Zeit imd förderte durch Strenge und Ordnung das Wohl des Landes. In demselben Jahre, als Maria Theresia, iri« Is8«, ihrem Vater in der Regierung folgte, kam Friedrich der Große, dessen Leben wir Heft I. §§. 78 — 85. kennen

9. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 100

1861 - Berlin : Gaertner
100 bei und lieferte den Türken unter den Mauern Wiens eine blutige Schlacht, so daß viel Beute in die Hände der Sieger kam und Herzog Karl von Lothringen, der das Reichsheer befehligte, den Türken eine Stadt nach der andern entriß (1683). lieber die Ungarn wurde ein strenges Blutgericht gehalten, und das Land gehört seitdem erblich zu Oestreich. Die Türken verloren, was sie erobert hatten, und wenn sie auch unter dem Großvesir Mustapha Köprili später einen Theil ihrer Besitzungen wiedergewannen, so hörten doch nach der ihnen vom Prinzen Ludwig von Baden gelieferten Schlacht bei Salankemen (1691) ihre Fortschritte ans, und Prinz Eugen von Savoyen schlug sie endlich bei Zentha (1697) so entscheidend, daß im Carlowitzer Frieden (L6ss) Ungarn, Slavonien und Siebenbürgen an den Kaiser abgetreten werden mußte. Der letzte Fürst von Siebenbürgen, Abaffi, legte gegen ein Jahrgehalt die Regierung nieder. §. 107. Der spanische Crbsolgekrieg, 1700—1114» Unter der thätigen und einsichtsvollen, aber kurzen Regierung Jo- sephs I., —1711, dauerten die Eroberungskriege Ludwigsxiv. in Deutschland fort. Wie in denselben Frankreich das Uebergewicht über Deutschland ausübte, so entstand bald darauf ein neuer Kamps, welcher zwar zu Gunsten Frankreichs beendet wurde, Deutschland aber emporhob und durch seine Folgen Frankreich in die traurigste Lage versetzte. Dieser Kampf nahm schon unter Leopold I. seinen Anfang. In Spanien regierte nämlich König Karl Ii. ohne Erben. Es traten drei Fürsten auf, welche Ansprüche ans die ganze spanische Monarchie machten. Ludwig Xiv. von Frankreich forderte als Gemahl der ältesten. Schwester Karls Ii. für seinen Enkel Philipp von Anjou Spanien, obgleich er bei seiner Vermählung feierlich darauf verzichtet hatte. Der Kaiser Leopold I. hatte die jüngere Schwester Margaretha Theresia zu seiner ersten Gemahlin gehabt und verlangte Spanien für seinen zweiten Sohn Karl. Max Emanuel von Bayern hatte die einzige Tochter Margaretha Theresia's zur Gemahlin und forderte Spanien für seinen unmündigen Sohn Joseph Ferdinand. Schon mehrere Jahre vor dem Tode des Königs von Spanien war über den einstigen Besitz des Landes unterhandelt worden. Karl Ii. selbst hatte sich durch die schlauen Unterhändler Ludwigs Xiv. bewegen lassen, nach deni Tode des Kurprinzen von Bayern Philipp von Anjou zum Erben der ganzen spanischen Monarchie einzusetzen. Karl Ii. starb und Philipp von Anjou gelangte ohne Hinderniß auf den spa- nischen Thron (1700). Da griff Leopold I., nur von Friedrich I. von Preußen und vom Kurfürsten von Hannover unterstützt, zu den Waffen. Ludwig Xiv. verband sich dagegen mit den Kurfürsten von Bayern und Köln und den Herzögen von Mantua und Savoyen. Schon hatten französische Truppen in Deutschland und Italien festen Fuß

10. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *). 5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien, Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische, doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner, Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge- stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel Lateinisch. * *) s. V. 296. as Königreich Ungarn, an sich selbst, wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn, darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu- sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen; d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein, und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her- zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer- wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga- risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga- risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul- garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi- schen Türkei, 121. Das Königreich Ungarn,
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