Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

2. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 39

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die sog. Colonialbest'tzungen der Chinesen. Japan. 39 lichen Tribut in Pferden, Kameelen, Schafen und andern Thieren oder deren Häuten entrichten, wogegen sie aber Geschenke erhalten, damit sie in Unterwürfigkeit bleiben. Das Land ist eine Hochebene, der es fast ganz an Holz und Wasser fehlt, die Mitte derselben nimmt die Wüste Gobi (s. S. 36) ein. Iv. Das westliche Centralasien (Jli). Sowohl am Nord- als unmittelbar am Südfuße des Himmels- gebirges (Thian-Schau) liegt eine Reihe von Handelsstädten, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts als Grenzprovinzen dem chinesischen Reiche einverleibt wurden. Unter den Handelsstädten am Südfuße, welche nicht durch Ort- schaften und Dörfer mit einander verbunden sind, ist die prächtigste ganz im W. Kaschghar (80,000 E.). Die nordwestliche Grenzmark des chinesischen Reiches ist das Dsungaren-Land (Songarei). V. Tibet oder das südliche Centralasien. Die Nordseite des Himalapa nimmt die erhabenste (13,000 bis 1-4,000' hohe) Plateaulandschaft der Erde, Tibet, ein, mit L'hassa, der Residenz des Dalai-Lama, des geistlichen Oberhauptes der Tibetaner. Die Thierwelt des Hochlandes wird gegen die Kälte des Klimas durch ein ungewöhnlich dichtes Haar geschützt, namentlich liefert die Be- kleidung des tibetanischen Schafes den Stoff zu den berühmten Geweben, die von Kaschmir aus in den Handel kommen. Außer den genannten Ländern rechnen die Chinesen noch zu ihrem Reiche im Osten das Königreich Korea und im Westen das Königreich Ladakh am obern Indus; beide Reiche zahlen einen Tribut an den chinesischen Kaiser, find aber durch ihre Lage zugleich einem zweiten Herrn tributpflichtig, nämlich Korea den Japanern, Ladakh den Afghanen. Auch die Beherrscher Cochin-Chinas erhalten vom Hofe zu Peking ihre Belehnung. §. 29. ' Das Jnselreich Japan. Das Kaiserthum Japan, welches zum Osten Asiens eine ähnliche Stellung einnimmt, wie Großbritannien zum europäischen Festlande, besteht aus drei großen Inseln: Nipon, Kiu-siu und Sikok, und aus einer Menge (3500?) kleiner Inseln. Auch rech-

3. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 188

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
m Bon Müssen. ).) ; Seen, deren überhaupt 107 seyn sollen, als: a) Der Spirdingssee, so 8 Meilen lang und 2 Mei- len breit ist. b) Der angerburgische See, so 7 Meilen lang und 1 und eine halbe Meile breit ist. 0 Der reinische See. 6) Der Drausensee, ist Westpreussen ohnweit Elbing. 4.) Flüsse, als: Der pregel, welcher diesen Namen bey Insterr bürg erhält, wo er aus Vereinigung der Angerap und Pisse entsteht. Die Memel, Chronus oder Riemen. Die Inster, Aller, Weichsel, Xloqat, passarge, Elb mg und' Ltezze. Anmerk. Im tavianischen und insterburgischen Kreis Lind 4 nenangekegte Kanäle, als die neue Gilge, die neue Deine, der kleine und der grosse Friedrichsgraben. Im Distrikt an der M;ze ist der brombergi'che Kanal. Er fängt bey Brvmberg an der Brahe an und vereinigt sich mit der Nezze oberhalb Rakel. Die Witterung ist im Frühling und Sommer meistens angenehm, der Herbst ist öfters naß und rauh, der Win- ter aber mchrentheils strenge. Die Fruchtbarkeit ist ansehnlich. Es hat Ueberfluß an Getreide, Küchengewachscn, Baumftüchten, Flachs, Hanf, Hopfen, Pnchweüen, Honig,, Wachs, Bau - und Brennholz, Pech und Holzkohlen. Die Schäfercim, Hornvieh- und Pferdezucht sind vortreflich. Jede Att Wildpret besonders Elendöthicre, Hirsche und Rehe, wilde Schweine, Hasel- und Birkhüner erfüllen die Wälder. Die grossen Meerbusen, die vielen Seen und Flüsse geben eine Menge Fische, als: Pomocheln, Dorsche, Schollen, Lachse, Aale und Muränen. Im frischen Haf ist ein reicher Störfang, aus deren Rogen Caviar bereitet wird. Ra- tangen besonders das Hauptamt Angerburg giebt die meiste und beste Schwadengrütze, (preußisch Manna,) so auf den Spitzen eines gewissen Grases wachst, und der Morgens Im Thau geschöpft wird. Att einigen Orten sind Stein- ' i kohlen

4. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 306

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
Bon Egypte » 306 Diblus, das cgyptische Flachs, der Lotus, Acacia oder die rtzyptischc Schotendorn und das Gummi Arabicum diesen! Lande besonders eigen. Ausserdem liefert es die besten Scnnesblättcr und den besten Balsam vom Balsamstrauch. Cairo verftrtigt die sogenannten schönen türkischen Tapeten «nd das Federvieh wird in ganz Egypten durch besondere Drütöfen gan; erstaunend vermehrt; intorni man 800 bis joo» Eyer in einen Ofen legen und davon nach r8t^ gen junge Hüner haben kau. ^ Anmcrk. Die Rvokodillett sind 18 bis 25 Schuh lang. Sie haben ihre größte Starke im Schwänze. Der «Zip, pfporamno ist der Gestalt nach eitlem Ochsen ähnlich, doch zweymal grösser und hat nichts als die Ohren vom sslferde. Der Ldamäleon ist nützlich ;ur Tilgung der Mücken und Fliegen. Das Fleisch vom Sernzt wird häv à nach Venedig ausgesnhrt, wo man es zur Arzuey zu^ bereitet. Oie Öharaonsmnus ist wie eine Katze groh. Cie hemt den Anwachs der Krokodillen, indem sie dir Cyer aufhicht Und zerbricht, deren oft 400 bey einander tut Sande liegen. Der Nürerher Ibis speiß! Schlangen, Schnecken und Heuschrecken. Der S-rksak oder Tirochft tue reinigt das Maul des Krokodills von den angesetzlen Unreinigkeiten. Dom Schilf Papyrus machten die Al- ten ihr Schreibpapier und ans dem eg^pcrschen Flach» die feinste Leinwand Byssus genannt. Der egif prische Lews ist eine Wasserlilie, dessen Stengel und Köpfe roh von den Arabern gegessen werden. Gwtkv.i Ambiai»t ist ein weiß gelblicht Har;, so ans einen wilden und doruichten Baume fließt. Der Saft vom Dornstrauch Acacia wird zu kleinen Kug ln verdickt. In der Gegend von Cairo werden die Mumien, so balsamirte Meu chenkörper find, gefunden, die vor 2 bis ;soc> Jahren in besondere da;» gegrabene Gewölbe unter dem Sande beqraben worden. Der Spccereycn und Balsam wegen sind diese Körper zur Akzneh drenlich. Sic auszuftthrenden Wanten also sind Wcitzen, Gerc pe, türkischer Wenzen, Reiß, Zucker, Datteln, Semiesblätc ter, Acaeicnsaft, unachter Safran, 6ummi Arabicum, Balsam, Mumien, Cassia, Leder, Leinwand, Taperrn und Salpeter. Da zogen sind die emzufährendm Xomtzti Metalle,

5. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 314

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
314 Von Sara oder Zaara. mmg noch Wasser antreffch. Die Mecrküste iss nur ei» hohes Gestade voll sandiger und grauer Klippen, daher das Vorgebirge Labs Llanco seinen Namen pvn der wcisse» Farbe, die cs vom Sande hat, führt« Die Witterung ist durch und durch heiß. Im Au- gust, September und Oktober fallen, wenn die Hitze am vclffestcn^ beständige Regen. An der Küste sind die bey, Len Flusse pico d'hro und St. Johannis oder St. Anton st. . Die Luft ist rein und gesund, dahero die angrenzenden Nationen ihre Kranken hieher bringe«, die meistens alle genesen. Die Fruchtbarkeit ist schlecht. Pferde, Ochsen, Kühe und Ziegen fallen klein. Reiß und Getrewe kan an we- nigen Orten gcbauct werden. Die reichlichsten Pro- dukte sind Straussen, Löwen, Leoparden, Kamecle, See- Wölfe, an der Küste, Goldstaub, Salj und Gummi. Die anszuführeuden waaren sind Gummi, Gold- staub, Haute, Straußfedern und Sklaven. Das Salz von Tegaza und Tagaza wird auf Kamcelcn von Arabern nach Nigristen gefuhret. Die Einwohner sind Viehhirten und Jäger. Sie sind arm und blos, lügenhaftig, vcrrätbcrisch, diebisch, ein- fältig, dumm, faul, muthlos und büffelhaftig. Die Aza» naghjer über Cabo Blanco bedecken den Mund mit einen Eriche und lassen ihn nie sehen, als wenn sie essen- weil sie ihn für etwas häßliches palten. Die Farbe ist braun. Beyde Geschlechter tragen eine einfache weisse Bedeckung auf der blossen Haut. Sie haben keine ordentliche Sitze und trinken Milch von Kameclen und andern T huren, da ihnen der Wein fehlt. Was Religion hat, sind Mohammedaner. .Die mei- sten wissen gan; und gar nichts davon. l^ach

6. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 321

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
321 Von Nigritien. am Meisten bewässert. Zn dem innern sind in Manchen Gegenden Wüsteneyen und lange Reihen von Gebirgen. Die Luft und Witterung iss sehr heiß/ wird aber vore ttemlich durch die vielen Regen, so von May an bis Aus- gangs September fallen, und durch die fast gleichen Tag<- und Nachtlängen, ziemlich gemindert und erträglich gemacht. Dahero iss es auch fruchtbar besonders langst den Flüs- sen, an Reiß, Hrrse, Hülsenfrüchten, Toback, Baumwolle, Kühen, Ziegen, Pferden, Federvieh, Fischen, Gummi, Straus- sen, Kameelen, Krokvdillcn, Wallrossen oder Flußpferden, wilden Schweinen, Elephanten, Löwen und Assen. Salz und Schafe fehlen. , Eksteres bekommen sie aus Zaara, letztere sind, entbehrlich, da die Schwarzen keine Wolle nö- thig haben. Anwerk. Auf der Insel Gdree sind Ralapassen, bäume, die 77 Fuß im Umfang und 25 im Durchschnitt haben. Die Heuschrecken am Gambiafluß werden gegessen. Die Wactteti, so die Europäer abholen, sind Goldssaub, rothes Holz, Haute, Elephantenzahne, Wachs, Gummi, Gemscnfelle und Sklaven. Die euigebornm Einwohner sind stark von Leibe, sehr schwarz, dumm, wild, diebisch, untreu, ohne alle Wissen» schakt und Höflichkeit. Sie sind Freunde von Musik, Tanzen, Jagen und Fischen. Die freygebornen Schwarzen heissen Laptoten, die Vornehmen Alkatis, die schwarz; gebornen Portugiesen Lreolen und die Sklaven eigentlich Negers. Die Negers aus Nigritien werden, weil sie sehr stark sind, höher als andere Sklaven verkauft, doch müssen sie viel Arbeit haben, dabey satt zu essen und viel Schläge bekommen, wenn sie gut thun sollen. Änmerk. Ihre Speisen sind einfach. Da«? csetränk/ ist Wasser und Palmwein. Iungens und Mädchens lau, fen bis ins ute und i2te Jahr nackend. L)ie Weiber rra, gen ein Stück Zeug um die Lenden und die Freyen noch darzu einen Schleyer um den Kopf« Akk Männer tragen X Hem,

7. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 324

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
324 Von Oberguine a ste, die Küsse Benin und Bissa, ra werden auch für Benrn im rveitlauftigsten Verstände genom- men Königreiche und die Oerter der Holländer und Engländer, so die Hauplkarte von Afrika nicht zeiget, sind auf der besondern Anmerk. 2. Ueberhaupt will,Karte von Oberguinca durch man in ganz Guinea übersvrö/Ihomannische Erben vom Jahr nigreiche zahlen. Die,enigenl 174?, größtentheils zu finden. Diese Rüste ist all vielen Orten niedrig und stach und wird von so vielen Bächen und Flüssen gewassert, tyiji solche die Luft für die Meisten, besonders auf der Pfeffer kstste, ungesund machen. Auster dem Gebirge Sierra Liona find die Vorge- birge Palmas, Maierade, Tres puntas oder der z Spitzen, Labs Lorso und Gonsalvo die vornehmsten. Die größten Flüsse mögen seyn Sierra Liona oder Mitombo oder Dagrini, der Aßini, der Fluß Benin oder der schöne und der Lümeüonum-Fluß. Dieses Land würde nicht zu bewohnen seyn, wenn nicht die vielen Regen, die kühlen Nachte, die nicht viel kürzer als der Tag sind, die fast beständigen Ost- und Südost- winde und der Schatten grosser Baume die Hitze mäßigten. Die größte Hitze ist vom Oktober bis im April und das Land ist beständig grün. Die ausgehenden waaren find Gold, Elfenbein, Pfef- fer, Sklaven, röthlich Holz, Wachs, Zibeth, Ambra, Papa- gcyen, Meerkatzen und Haute von Löwen, Panthern und Ungern. Anmerk. Der Pfeffer von der Pfcsscrküste und von Benin wird besser als der ostindische gehalten. 50 Pfund Pfeffer kommen nicht höher als 3 Groschen 6 Pfennige. Hier fallen Elephamer.zahne an 200 Pfund schwer, welche die Negers um der leichtern Fortbnngung wegen in 2 di's 2 Stücke zertheilen. Unter den Fischen wird besonders der Zttrerfisch (Torpedo) gefangen. Die Affen und Meer- katzen schwärmen in grossen Heerden im. Lande herum. Im Jahr 1768 sind von verschiedenen Nationen von Capo Wlane» bis nach Rio de Tango folgende Negers aufgekauft wor-

8. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 237

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
Vom asiatischen Rußland. 2z7 -er Wolga ersetzet. In den Gegenden des Ienisei- firows, nach dem Eismeere ju, sind von Oktober bis Weih- nachten viele Nordlichter. Zu Mangasea, der aussersten nördlichsten Stadt, ist die Sonne im Winter einige Tage unter dem Horizont, und auf der Insel Novaja-Semla ivird vom zteu November bis zum -4sten Januar« die Sonne nicht gesehen. In Kamtschatka sind die Erdboden gewöhnlich, dergleichen man auch in Irkutzk und um die See Baikal verspühret. Die Fruchtbarkeit ist in den Mittlern und südlichen Gegenden an Gartenfrucht, Getreide, Hornvieh, Pferden, Ziegen, Cchaftn, Wildpret, zahmen und Mden Geflügel, See- und Flußfischen ausserordentlich groß; dahero auch die Lebensmittel so wohlfeil, daß ein gemeiner Mann u> Tvbolsk jährlich für io Rubel ganz gemächlich leben kan: indem man ein Pud oder 40 Pfund Mehl für 2 bis 9 Groschen, und 40 Pfund Rindfleisch für 8 bis 20 Gro- schen erhalten kan, nur in Kamtschatka ist alles theuer, wp eine Kuh 70, ein Ochse aber 130 Rubel kosten soll. Was ilber den Losten Grad der Breite liegt, ist der strengen Kälte wegen unfruchtbar, deren Einwohner von Fisch und Fleische leben. Die kostbarsten und eigenchüm- lichsten Schätze Sibiriens sind das schöne Pelzwerk. Besonders werden die Felle von schwarzen Füchsen, Zobeln, Hermelinen, Vielsraffen, Mardern, Eichhörnern, Bibern und Luchsen in grossen Werth gehalten. Rennthicre, Elendthiere, Bare, wilde Matssescl, wilde Schweine, Hir- sche, Rehe nebst dem Bisam oder Muskusthier find in Menge vorhanden. Die unterirdischen Scbäye sind Silber und Gold zu Argunsk, Eisen und Kupfer beson- ders im katharinenbnrgischen Gebiete, Marienglas, Stein- kohlen, grosse Magneten, Topasen, Agatsteine, Earncole und grüner Jaspis. Die vielen salzigen Seen, Pfützen und Salzberge geben schnceweisses Salz, und darunter nicht wenige Seen, Bittersalz zum Purgieren. Seit 1760 ist das Tartschirantische allein rm Gebrauch. Es wirtt stärker als Seidschützer. Man verbraucht jährlich 8o Pud (z-oo Pfund). Die sogenannte Sreinbutter ist ein gelb« lichter

9. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 238

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
238 Vom asiatischen Rußland. lichter Alaun, Die nützliche Nhabarberwurzel wachst m grosser Menge bey Sclcginsk. Aus den Zapfen der so- genannten sibirischen Cedcr (Fichte) wird ein Oel gepreßt, das die Russen in der Fastenzeit statt der Butter gebrauchen. Krasnajor giebt Spargel, der drey vierte! Elle lang eßba« ist, und die assrachanischen Wassermelonen oder sogenannte Arbusett sind die besten im rußischen Reiche. Kasan lie- fert viel Eichenholz zum Schiffbau; Astrachan viel Sal- peter, Schwefel, Caviar, Hansblase, das Salzkraut Rate und Süßholz, welches letztere längst den Ufern der Wolga wachst. Mit dem Wein- und Seidenbau ist im Astracha, Nischen ein guter Anfang gemacht. An den Ufern dek Ströme Oby, Ieniser, Lena und Ittis werden die berühm- ten Mammontsknochcn oder Elephantenzähne nebst den Zähnen des Wallrss oder Seepferds gegraben. Der ptt schinkifche Meerbusen nährt Wallfische von 7 bis 1 s Ru, thcn lang, in welchen auch eine grosse Heerrngsffscherey ge, trieben wird. Krebse, Eichen- und Haselnußsträuche fehlen tu ganz Sibirien. Anmerk. Die Ausbeute des Ärguttskischen Silber- bergwerks war 1772, an 162000 Pfund, und darunter fast 200 Pfund Gold. In ganz Sibirien ist kein Eichenholz. Die waaren die also ausgeführt werden, sind: Das kostbare Pelzwerk, Seebiber, Rhabarber, Gold, Silber, Drpftr, Eise«, Martenglas, Schwefel, Salpeter, Magneten, Caviar, Hausblase, Bibergeil, Mnskus, Mammontsknochen, Wallroszähne und Wallrosriemen. Tobolsk, Kasan, Astrachan und Irkutzk find die grösste,» Handelsstädte, Lre auch nach der Turkey, Persien, Indien und China ei- nen grossen Handel treiben. In der Gegend Irkntzk hat dw Krone 3 Branntwcinbrauereyen, die eine mit 33, Die andere Mit 53 und die dritte mit 60 Kesseln. Anmerk. In Rußland schätzt mau das Pelzwerk nach der dunklen Farbe. Ein schwarzer Fuchsbalg, an dem kein weisscs Haar ist, wird auf 600 bis 1000 Rubel geschätzt. Die schönen schwarzen Zobelfelle kosten 60 bis 70 Rubel. Die Kamtfchalkischeu übertreffen alle sibirische an Grösse, K,e auch an Dicke und Glan; des Haares, aber nicht an Schwärze. Der Vielfraß in Kamtschatka ist ein Thier

10. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 256

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
2s6 Von Jndostan. Weitzen,-Gera Baum-und Garteufrüchten- Fischen, Och- sin, Büsselvchsen, Mmeelen, ^ Msuwy, Gestngel imd Wild. Ausser den Citroncn, Pomeranzen, Granatäpfel, Limonen, Datteln, Cocusnüsscn, Wasserund Biesammelo- neu sind hier Miraöolanen, Plantcncn, Mango und Anana. Un er den wilden Threren sind Elephanten,-Nhmoceros, Löwen, Tygcr, Leoparden, Wölfe, Zi^beth - und Meer- katzen. Dey Soumelpnr in Bengalen werden Diamanten gefunden. Diana und Skanderabad in Agra geben In- digo. Azmrr rnacht viel Salpeter. Baroch liefert "die beste Baumwolle in der ganzen Welt, und durchgängig werde» viele Kattune und seidene Zeuge verfertigt. 5 Tage- reisen von Agra ist eine vortrestiche Eiftngriibe. ' Durch die reiche Ausfuhr der schätzbaren waarèn zur Noth- dürft und Bequemlichkeit kömt das meiste Gold mw Sil- der aus der Welt »ach Jndostan ohne wieder herauszu- kommen; indem nur ein Theil der einheimischen 'Waareir gegen Kupfer aus Japan, gegen- Bley und Zinn aus Eng- land, gegen Zimt, Muskatennüsse und Elephanten aus Cey- lon, gegen Pferde aus Avalúen, Persien und der Tata- rey umzufttzen ist. Indessen wird Jndostan mich vow Ewexen- Skorpionen, Schlangen, Matzen, vekschiödimn In- sekten, wie auch öfter» Staubkegen in den trocknen Mona», chen sehr beunruhiget. ^ ' - -- '! 'i ¡V -In» 'I Anmerk. Mirabolanen sind eine Art vvrtreflicher Pflauchen. Dieplankfnch find gelb, sie.wachst« Büschel- weise als länglichte Gurken und fchinecksy M Diesen. Die Frucht Mango ist der Gestatt und Farbe nach einer Aprikose ähnlich aber grösser und lieblicher. Die Ananas ist den Tannzapfen ähnlich und schmeckt als eine Vermischung von Erdbeern, rolde» Wein, Mfn«rnssee und Zucker. Ans dem Cvcoàume wird der Safe Torri gebracht und aus dem inwendigen Safte der Esteosnstsse mit Reiß der Arak übgezogen, welche bcyde Trankt die Indianer dem Weine vorzrehen. Die Einwohner sind der Farbe nach den Oliven gleich und haben schwarze glatte Haare. Zum Retten und Fahren bedienen sie sich sonderlich der Ochsen, die eben s» laufen als unsre Pferde. Die Hinduer, als die allen
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 1
6 2
7 1
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 8
16 1
17 5
18 0
19 3
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 2
27 1
28 0
29 0
30 9
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 1
41 1
42 3
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 13
2 1
3 11
4 0
5 0
6 3
7 13
8 17
9 39
10 1
11 3
12 2
13 3
14 11
15 2
16 63
17 101
18 1
19 22
20 14
21 10
22 1
23 36
24 2
25 4
26 8
27 1
28 5
29 4
30 1
31 3
32 2
33 1
34 85
35 1
36 5
37 7
38 0
39 7
40 0
41 23
42 8
43 16
44 2
45 17
46 1
47 8
48 2
49 3
50 5
51 2
52 13
53 3
54 4
55 30
56 3
57 1
58 0
59 21
60 7
61 0
62 1
63 26
64 1
65 15
66 2
67 7
68 13
69 3
70 3
71 26
72 5
73 3
74 11
75 12
76 7
77 17
78 11
79 11
80 5
81 0
82 13
83 0
84 26
85 119
86 73
87 7
88 21
89 5
90 4
91 6
92 96
93 0
94 17
95 3
96 21
97 3
98 122
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 13
1 4
2 3
3 4
4 23
5 15
6 8
7 14
8 2
9 15
10 8
11 5
12 9
13 2
14 0
15 1
16 89
17 1
18 13
19 49
20 7
21 2
22 2
23 0
24 16
25 3
26 71
27 4
28 4
29 1
30 0
31 6
32 2
33 68
34 7
35 2
36 2
37 1
38 3
39 14
40 20
41 1
42 5
43 6
44 0
45 5
46 3
47 3
48 19
49 12
50 7
51 12
52 8
53 7
54 24
55 5
56 0
57 5
58 44
59 85
60 0
61 1
62 24
63 3
64 46
65 4
66 1
67 2
68 8
69 1
70 1
71 5
72 26
73 11
74 5
75 17
76 2
77 232
78 1
79 9
80 70
81 68
82 4
83 7
84 1
85 2
86 2
87 5
88 13
89 12
90 1
91 7
92 1
93 6
94 3
95 2
96 2
97 47
98 11
99 6
100 50
101 21
102 13
103 12
104 8
105 4
106 3
107 19
108 0
109 2
110 8
111 2
112 3
113 60
114 22
115 6
116 8
117 3
118 8
119 4
120 3
121 6
122 4
123 9
124 10
125 4
126 7
127 23
128 22
129 4
130 2
131 30
132 71
133 1
134 15
135 3
136 75
137 14
138 3
139 1
140 9
141 2
142 11
143 12
144 9
145 10
146 0
147 3
148 69
149 9
150 6
151 10
152 16
153 3
154 3
155 10
156 9
157 14
158 188
159 11
160 8
161 2
162 1
163 1
164 4
165 10
166 13
167 12
168 4
169 13
170 1
171 108
172 5
173 34
174 1
175 35
176 8
177 99
178 7
179 17
180 2
181 2
182 96
183 52
184 16
185 4
186 4
187 10
188 4
189 7
190 0
191 40
192 8
193 3
194 25
195 13
196 14
197 79
198 3
199 3