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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 112

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
1v1 neigte sich der Tag, als die Römer einen letzten Angriff machten; wie Wahn- sinnige drangen sie ein, ihre Augen stammten, die Samniter wichen und zogen in der Nacht ab. Jetzt war es entschieden, welches Volk das tapferste in Ita- lien sei und welches die Halbinsel beherrschen werde. Die Samniter schlossen Frieden und Bündniß mit Rom. Krieg mit Latium. (240.) Kaum war dieser Krieg beendigt, als ein neuer, ebenso gefährlicher die Römer beschäftigte. Die Städte Latiums nämlich, deren Haupt Rom war, sahen mit Neid, wie diese Stadt immer glänzender und reicher wurde; und doch hatten auch sie in den vielen heißen Schlachten aus Seite der Römer ge- lochten, sie hatten Noth und Mühe getheilt und verlangten nun auch einen gebührenden Antheil an Ruhm und Gewinn. Sie stellten daher an die Römer die Forderung, daß der 2te Consul ein Latiner sein, die Hälfte des Senats aus Latinern bestehen, der gemeinschaftliche Namen aber Römer sein sollte. Doch diese weigerten sich voll Stolz einer solchen Gemeinschaft und die latinischen Gesandten verließen die Stadt in der größten Erbitterung und machten Bünd- niß mit den Campanern. Die Römer vereinigten sich am Vesuv (der damals noch nicht Feuer auswars) mit den Samnitern und hier kam es zur entschei- denden Schlacht; sie n'ußte hart werden, denn die Latiner waren wie die Römer bewaffnet, hatten die nämliche Kriegsweise und waren entschlossen, den wider- fahrenen Schimpf mit Blut abzuwaschen. Am Vorabend der Schlacht gelobten sich die Consuln T. Manlius und P. Decius Mus, daß derjenige, dessen Flügel weichen würde, sich für das Heer opfern sollte. Am Morgen begann die Schlacht und der Flügel des Decius wankte; da ries dieser dem Priester, daß er ihn zum Todesopfer weihe. Das Haupt verhüllt, mit dem Fuße auf einem Pfeile stehend, flehte er zu den Göttern der Unterwelt, daß sie ihn als Opfer annehmen und Schrecken und Entsetzen auf die Feinde wenden möchten. Dann stieg er zu Pferd und stürzte allein auf den Feind, der ihn erschlagen mußte. Dieses Todtenopfer gab den Römern neuen Muth, die Latiner aber verzweifelten nun am Siege und überließen ihn den Römern, als Man- lius die dritte Schlachtreihe, die Triarier, welche bisher noch nicht zum Schla- gen gekommen waren, in das Gefecht brachte. Die erschöpften Latiner baten

2. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 61

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
jeden auf eine bestimmte Anzahl von Jabren verbannen konnte, ohne daß ihm dieses an Ehre oder Gut Schaden brachte; dies widerfuhr besonders den Männern, welche stcb durch Reichthum oder Kriegsruhm so auszeich- neten, daß sie, wie einst Pisistratus, der Freiheit gefährlich werden konnten, und weil bei der Abstimmung der Name desjenigen, der verbannt werden sollte, auf eine Scherbe geschrieben wurde, hieß das Gericht Scherbengericht (Ostraeismus). So wurde auch Aristides verbannt; als jedoch die Perser Athen verbrannt hatten und die Schiffe in der Meerenge einander gegen- überstanden, kehrte er zurück und that in der Schlacht sein Bestes. Da freuten sich die Athener des Mannes und ernannten ihn zum Feldherrn, als sie nach Platäa auszogen; er führte sie auch noch an, als sie unter dem Oberbefehl des Pausanias die Küstenstädte in Thracien eroberten, und er war es hauptsächlich, dessen Gerechtigkeit und Bescheidenheit die Bundes- genossen veranlaßte, den Athenern den Oberbefehl zu übertragen. Als Oberbe- fehlshaber brachte er die Athener bei allen Griechen in hohe Achtung als Män- ner, welche ihre Bundesgenossen ehren und ihnen nichts Unbilliges aufbürden. 'Allgemein wurde beschlossen, den Krieg fortzusetzen und eine Bundeskasse zu errichten, und Aristides wurde einstimmig erwählt, den einzelnen Städten ihre Beiträge an Mannschaft, Geld und Schiffen anzusetzen, und er thar cs so, daß jedermann seine Unparteilichkeit lobte; die Geldbeiträge wurden aber nicht in Athen, sondern im Tempel des Apollo, auf der kleinen Insel Delos^ niedergelegt. So machte Aristides seine Vaterstadt groß und bei allen Griechen beliebt; er alterte in hoher Ehre und starb als ein armer Mann, die Stadt ehrte ihn durch ein öffentliches Begräbniß und versorgte seine Kinder. Zehntes Ka-iitel. Cimon, des Miltiades Sohn, demüthigt die Perser vollständig, Schlachten am Enrymedon 46s Athen harte das Glück, in Cimon, dem Sohne des Siegers von Ma- ratbon, einen Mann zu besitzen, der dem Themiftocles an Feldherrntalent

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 115

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
113 unv 290 mußten sie sich zum Mieden mit dem unüberwindlichen Rom be- quemen. Eilftes Kapitel. Krieg mit Tarent und dem Könige Pyrrhus. Die Römer unterwerfen Unteritalien. Das war wieder eine tüchtige Kriegsschule für die Römer gewesen; sie hatten in diesem Kampfe mit den kriegsgewohnten, tapferen Samnitern vieles gelernt, und nun sollten sie es mit Macedoniern und Griechen, welche die Kriegskunst auf das höchste ausgebildet hatten, zu thun bekommen , da- mit die Römer die ersten Krieger der Welt würden. Die Veranlassung gab die reiche Stadt Tarent, von Sparta gegründet, aber in Ueppigkeit und Uebermuth versunken. Die Tarentiner waren schon während des letzten Krieges heimliche Feinde der Römer und unterstützten die Samniter und Lucanier; nun nahmen sie gar 10 römische Kriegsschiffe weg,, welche der Sturm nach Tarent verschlagen hatte. Bald erschienen römische Gesandte, welche Genug- thuung verlangten; die wurden von dem Pöbel verspottet, weil sie schlecht griechisch sprachen, ja ein unflätiger Mensch besudelte das Gewand des Ge- sandten Posthumius auf der Straße, was ein allgemeines Hohngelächter ver- anlaßte. Posthuniius sprach: „Diesen Fleck kann nur Blut abwaschen!" und bald langte auch aus Rom die Kriegserklärung in Tarent an. Die feigen Tarentiner riefen nun in ihrer Roth den König Pyrrhus von Epirus um Hilfe an, einen sehr guten Feldherrn, welcher sich auch um das Erbe Alexanders des Großen mit den anderen schlug und Macedonien eben so schnell gewonnen als verloren hatte. Das schien ihm nun eine vorzügliche Gelegenheit Italien zu erobern, und er sah sich schon im Geiste als Herrn dieses Landes und von da aus im Siegcrschritte Europa durchziehend, wie weiland Alexander in Asien gethan hatte. Er landete mit 20,000 Grie- chen und Macedoniern und er brachte dem zahlreicheren Heere der Römer, obwohl diese wie Löwen fochten, bei Heraclea eine blutige Niederlage bei. Diesen Sieg verdankte er auch seinen Elephanten, deren Anblick die Pferde

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 64

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Öl Griechenland siegreich ans dem Perserkriege hervorgegangen war. Da feiert? Themistocles seinen schönsten Triumph, als aller Augen sich auf ihn richteten, und ihn einer dem anderen zeigte, und der stolze Mann bekannte, daß er durch diesen Tag für alle Mühen und Gefahren hinlänglich belohnt sei. Die Väter waren auch einst unter Agamemnon und Achilleus nach Asien gezogen um die Schmach des Menelaus zu rächen; sie hatten gesiegt und in Homer den Sänger ihrer Thaten gefunden, aber die Enkel hatten noch größeres gethan, mehr Schlachten gewonnen und Städte erobert, sie hatten den größten König der Erde besiegt. Ihre Thaten erweckten den Vater der Geschichte, den Herodot aus Halicarnassus in Kleinasien. Er hatte den großen Kampf so vieler Na- tionen angeschaut — waren ja Meder, Perser, Babylonier, Phönizier, pydier, Aegypter, alle Völker des Morgenlandes gegen die Griechen gezogen; das war ein allgemeiner Krieg, ein Krieg des damaligen Menschengeschlechts, darum schrieb Herodot nicht blos diesen Kampf, sondern er macht uns auch mit den bisherigen Schicksalen der verschiedenen Nationen bekannt. Er erzählt in klarer, wohltönender Rede, herzlich und wahr und schämt sich nie, seine Unwissenheit oder seinen Zweifel einzugestehen. Als er in Olympia aus seinen 9 Musen (so nennt er die Bücher seines Geschichtswerks) vorlas, entstürzten den Augen des athenischen Jünglings Thucydides heiße Thränen: dieser wurde der erste Geschichtschreiber aller Zeiten, der aber nicht den Heldenkampf eines freien Volkes gegen einen Despoten und seine Knechte erzählt, sondern wie seine Nation ihre eigene Kraft zerstört, er beschreibt ihren Fall. In Olympia besang Pindar, der größte lyrische Dichter, nicht nur die Götter und Helden, sondern auch den Preis der Städte, den sie im Perserkriege errungen; auch ihn hatte Griechenlands Ruhm so hoch begeistert. Bei Salamis focht Aeschy- lus, der große Held auf der tragischen Bühne, Sophocles als der schönsten Jünglinge einer tanzte den Siegesreigen und wurde der vollendete Meister der Tragödie und ihm eiferte Eurípides nach, der am Tage der Schlacht auf Sa- lamis geboren wurde. Auch die Baukunst, die Bildhauerkunst und Malerei folgten dem allgemeinen Aufschwünge; so wurde in Olympia ein Tempel des Zeus erbaut und in ihm bewunderte man Jahrhunderte lang die Statue des Zeus von dem -Athener Phidias als das vollkommenste Werk des Meisseis; in Olympia zählte man über 4000 Statuen, bei denen die großen Künstler ge- wetteifert hatten, wie die Helden um den Preis der Tapferkeit in den

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 67

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
67 Athens hervorragen. Darum nennt man das Zeitalter des Pericles das goldene Zeitalter der griechischen Kunst. Zwölftes Kapitel. Der Peloponesifcbe Krieg (431-404.) Aber die Städte und Inseln, welche den Tribut zahlten, sahen die athenischen Flotten und Mauern, die Bauwerke, die bewunderten, nur mit bitterem Unmuthe, und es kränkte sie schmerzlich, daß eine griechische Stadt ihnen gebot. Mit stillem Grimme sahen auch die Spartaner den Glanz der Nebenbuhlerin, aber es war nicht ihre Weise, vorschnell zum Schwerte zu greifen; sie warteten vielmehr in aller Ruhe auf eine günstige Gelegenheit die jonische Stadt zu demüthigen. Diese fand sich bald. Corinth, mit Athen als Handelsstadt wetteifernd, war mit ihrer Tochterstadt, dem mäch- tigen Corcyra, in Streit gerathen und die Corcyräer riefen die Athener um Hilfe an. Vergebens sprachen die Corinther den Athenern das Recht ab sich darein zu mischen, die Athener erklärten die Corcyräer zu Bundesge- nossen und. schickten einige Kriegsschiffe ab, welche die Corinthier hinderten für eine erlittene Niederlage Rache zu nehmen. Nun wandten sich die Corinthier nach Sparta und verklagten die Athener, und in ihre Klagen stimmten andere mit ein und forderten die Spartaner auf, den Griechen ihre Freiheit wieder zu geben. Nach langem Besinnen entschieden sich die Spartaner und ließen die Athener durch Gesandte auffordern die griechischen Städte und Inseln frei zu lassen. Auch die Athener besannen sich, denn es galt einen Krieg mit mehr als halb Griechenland, allein Pericles zeigte ihnen, daß sie entweder von ihrer Höhe herabsteigen und ihr Einkommen und ihre Herrschaft verringern oder aber die Städte und Inseln behaupten müssen; in jenem Falle sei Athen, was es vor dem Perserkriege gewesen, eine Stadt zweiten Rangs. Den Krieg hätten sie nicht zu fürchten, denn Athen sei unüberwindlich, so lange es sich zu Lande nicht einlasse. Es schade nichts, wenn der Feind Attika bis an die Stadtmauern verwüste, denn mit der Flotte können sie an den feindlichen Küsten sich zehnfach rächen und entschädigen; als Herren des Meeres, seien sie auch Herren des Han-

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 124

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
124 keine Tapferkeit, 15000 Römer mit ihrem Consul blieben auf dem Platze und 10000 wurden gefangen. Als die erste Nachricht von dieser neuen Nie« derlage nach Rom kain, lief das Volk auf dem Marktplatze zusammen, wo es von dem Prätor Pomptius zur Ruhe gemahnt wurde; doch verhehlte er das Unglück nicht, sondern sagte geradezu; wir sind in einer großen Schlacht besiegt worden. Der Senat behielt feine Fassung und berieth, was zum Heile des Vaterlandes geschehen mußte, und er ernannte einen erfahrenen und sehr vor- sichtigen Kriegsmann, den O. Fabius Marimus, zum Dictator. Dieser ver- mied jede Feldschlacht, weil er Hannibals Ueberlegenheit kannte; er folgte ihm aber immer auf dem Fuße nach, hinderte ihn an der Eroberung der Städte, bestärkte die Bundesgenossen in ihrer Treue, und wenn kleinere Abtheilungen der Feinde sich weit hinauswaglen, so waren sie verloren. So hemmte er den Siegeslauf des Feindes und die Römer gewannen wieder Vertrauen auf sich selbst. Nun boten sie alle Kraft auf, um den kühnen Feind durch Uebermacht zu vernichten und stellten ein He r von 86000 Mann ins Feld. Die beiden Consuln bekamen den Verwüster Italiens zu Gesichte, als er eben die kleine Festung Cannä, wo die Römer Magazine hatten, plündern ließ. Auf den Feldern von Cannä, am Bache Aufidus, den 2. August 216, wagte der Consul Terentius Varro, der an diesem Tage befehligte, gegen den Rath seines Kollegen Paullus Aemilius, die Schlacht. Hannibal hatte sein Heer so gestellt, daß der Staub, welchen der Wind auf den ausgedorrten Feldern aufwirbelte, den Römern in das Gesicht getrieben wurde. Mehr noch aber that seine Kriegs- kunst zum Verderben der Römer. Obwohl sie die Stärkeren waren, wurden sie doch auf beiden Seiten überflügelt, als sie Hannibals fliehenden Galliern unvorsichtig gegen den Mittelpunkt der feindlichen Stellung nachdrangen; von beiden Seiten zusammengepreßt, konnten sie ihre Schaaren nicht mehr entfalten und wurden niedergemetzelt. Es blieben 45000 auf dem Platze, darunter der Consul Aemilius Paullus, 80 Senatoren, 30 gewesene Consuln, Prätoren und Aedilen und einige tausend Ritter. Und doch verzagte der Senat auch nach dieser entsetzlichen Niederlage nicht; die Friedensboten des Hannibal wurden gar nicht in die Stadt gelassen, die Gefangenen nicht losgekäuft, der Rest des geschlagenen Heeres nach Spanien geschickt, starke Sklaven eingereiht, und, um den Schicksalsgöttern ein Opfer zu bringen, ein gallisches und griechisches Menschenpaar lebendig begraben -1 X,

7. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 127

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Ls7 schmolzen, daher verlor er die Schlacht, wie er vorausgesehen hatte. (201.) Carthago bat um Frieden und Scipio gewährte ihn aus folgende Bedingungen: Karthago behält nur sein Gebiet in Afrika; es liefert alle Kriegsschiffe bis auf 10 Dreiruber aus; es liefert auch alle Elephanten aus und richtet keine mehr zum Kriege ab; es führt keinen Krieg ohne Roms Erlaubniß und zahlt in Öo Jahren 10,000 Talente. So endete dieser große Krieg; als die Kriegs- schiffe der Carthaginenser, die Scipio anzünden ließ, aufloderten, erhob sich in Carthago ein solches Jammergeschrei, als ob die Stadt selbst in Flammen stände; die Bürger ahnten das unabwendbare Schicksal. fünfzehntes Kapitel. Krieg gegen Philipp von Makedonien. Achäischer und ätolischer Bund. Kaum war Hannibal besiegt, so beschloß der Senat Krieg gegen den macedonischen König Philipp und die Volksversammlung stimmte bei, ob- wohl die Tribunen gegen einen neuen Krieg sprachen. Philipp hatte die Carthaginenser unterstützt und war im Begriffe ganz Griechenland seiner Herrschaft zu unterwerfen. In diesem schönen Lande erweckte das Andenken an die Väter immer wieder begeisterte Männer, welche ihr Leben daran setzten, ihr gesunkenes Volk wieder aufzurichten. 12 kleine Städte in Achaia er- neuerten ihre uralte Eidgenossenschaft, und Aratus aus Sicyon vertrieb den Tyrannen aus seiner Vaterstadt, die macedonische Besatzung aus der Feste zu Corinth und brachte beide.städte in den Bund, der sich immer mehr aus- breitete. Sparta aber weigerte sich in den Bund zu treten, außer als bestän- diger Vorort und der König Cleomenes siegte über die Achäer; diese riefen nun die Macedonicr zu Hilfe und Cleomenes verlor die Schlacht von Sellasta; er selbst floh nach Aegypten und fand dort seinen Tod. Sparta aber kam unter Tyrannen und die Achäer waren Bundesgenossen der Macedonier, was gerade so viel als Unterthanen bedeutete. Neben dem achäischcn Bunde bestand

8. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 128

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
128 der ätolische im Mittlern und nördlichen Griechenland; die Aetolier aber waren rohe, raublustige Leute, welche Achäer, Spartaner, Macedonier befehdeten und mit den Römern gegen die Macedonier ein Bündniß machten, als der Krieg gegen Philipp erklärt wurde. Dieser ließ den edeln Aratus vergiften, aber die Achäer traten nach einigem Zögern auf die Seite der Römer, als diese mit dem Kriege recht Ernst machten. Schlacht von Cynoöcephalä. Griechenland frei erklärt. Philopömen Philipp war kein schlechter Feldherr und die Macedonier noch immer ausgezeichnete Soldaten, daher die Römer nicht so leichte Arbeit hatten. Erst im 3ten Jahre kam es bei Cynoscephalä in Thessalien zur entscheidenden Schlacht, die Philipp verlor. fl 97.) Er entsagte nun allen Ansprüchen auf Griechenland, lieferte seine Schiffe aus und bezahlte schweres Geld, behielt aber einen tiefen Haß gegen die Römer im Herzen und wartete nur auf eine gün- stige Gelegenheit um besser gerüstet den Krieg von neuem anzufangen. — Der siegreiche Cónsul T. O-uinctius Flamiin'us ordnete nun Griechenland und er- klärte bei den isthmischen Spielen dem versammelten Volke den Willen Roms, daß Griechenland frei sein solle. Darüber erscholl ein unendlicher Jubel, freudetaumelnd drängte sich jung und alt um den römischen Feldherrn, so daß dieser in Lebensgefahr kam. Eine neue Sonne schien über Griechenland auf- gegangen zu sein! Die Achäer hatten außerdem einen Feldherrn, der sich den alten an die Seite stellen durfte, Philopömen aus Megalopolis in Arca- dien; dieser besiegte den Tyrannen von Sparta, Nabis, der dem Angriffe des Flaminius nicht unterlegen war, und Sparta kam in den achäischen Bund, als der Tyrann von ätolischen Reitern meuchlings umgebracht war. Der ganze Pelopones, auch Megara und Athen waren nun verbündet, mehr Grie- chen, als je in den glänzendsten Zeiten; und doch kamen die Tage ehemaliger Größe nicht wieder.

9. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 130

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Iso Auch sein großer Gegner Scipio erfreute sich keines ruhigen Alters. Don Neid und Mißgunst verfolgt, von den Tribunen angeklagt, er habe von der Beute unterschlagen, von dem alten Cato als ein Griechenfreund ver- lästert, wurde er endlich der Stadt überdrüssig und begab sich auf sein Land- gut Liternum. Dort starb er und ließ sich auf seinen Grabstein schreiben: Un- dankbare Vaterstadt, du sollst meine Gebeine nicht haben! Diese 2 Helden aus Afrika und Italien begleitete der letzte Grieche, Phi- lopömen, in die Unterwelt. In Griechenland nämlich hatten die alten Streitig- keiten wieder begonnenj ehrgeizige Männer verführten bald diese bald jene Stadt, mehr Rechte zu verlangen, als eine kleinere hatte, oder sich vom Bunde loszusagen; so entstanden unaufhörliche Neckereien, welche die Ent- wicklung des Gemeingeistes hemmten und den Rest der Kraft und Bürgertugend aufzehrten. Messene war von gewissenlosen Männern verführt abgefallen' Philopömen zog gegen die Abtrünnigen aus, stürzte aber in einem Reiter- gefechte vom Pferde und wurde gefangen. Der greise Held wurde in einen unterirdischen Kerker geworfen und trank dort mit unerschütterter Seele den Giftbecher, den ihm seine Feinde reichte». Was half es, daß die Achäer seinen Tod blutig rächten, der letzte Grieche erstand nicht wieder' Kechszehnles Kapitel. Perseus, der letzte König von Macedonie«. Lchlacht bei Pydna. (168.J König Philipp ftarb während feiner Rastungen gegen die Römer, und auf ihn folgte sein lasterhafter Sohn Perseus, auf dessen Anstiften er den älteren, Demetrius, als einen Freund der Römer hatte hinrichten lassen. Per- seris fing wohlgerüstet den Krieg mit den Römern an und erfocht in den ersten Jahren wirklich einige Vortheile, aber war nicht geschickt genug dieselben zu benutzen. So ließ er auch die Schätze brach liegen, welche sein Vater aufge- häuft hatte um Soldaten und Bundesgenossen zu werben. Auf seinen Ruf

10. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 131

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
kamen 10,000 bastarnische Reiter von der Donau her, aber er zahlte ihnen den ausbedungenen Sold nicht, und die wilden Krieger zogen verwüstend durch Macédonien wieder in ihre Heimath. Bei Pydna kam es 168 zur Schlacht; die macedonische Phalanr drang in dicht geschlossenen Gliedern, die langen Speere (Sarissen) gesenkt, auf die Römer ein; aber auf dem hügeligen Boden trennten sich die Glieder, die Legionen brachen in die Lücken und das römische Schwert vertilgte die Nachkommen der Sieger über Griechenland und Asien. Der König entfloh auf die heilige Insel Samolhrace, wurde aber aus dem Tempel herausgeholt und im Triumphe in Rom aufgeführt. So groß war die Beute, welche Paullus Acmilius, der Held von Pydna, in die Schatz- kammer niederlegte, daß von den Bürgern keine Steuer mehr erhoben wurde. Perseus starb im Kerker und sein Sohn fristete sein Leben als Drechsler; Macédonien aber wurde in 4 Republiken getheilt. Schrecklich verfuhren die Römer gegen Epirus; dieses Land wurde als Kriegsbeute erklärt, die Städte niedergebrannt, die Menschen umgebracht oder als Sklaven verkauft, weil Epirus während des Krieges sich verdächtig gezeigt hatte. Auch die Achäer sollten nicht den besten Willen geoffenbart haben, darum mußten sie eine Strafpredigt anhören und 1000 Männer und Jünglinge aus den besten Familien wurden nach Italien abgeführt und nur wenige sahen ihr Vaterland wieder. Mögen die Römer auch im Krieg und Frieden jede große Männertugend entwickelt haben, großmüthig und menschlich sind sie nie ge- wesen ! Dritter punischer Krieg Carthago zerstört. Das zeigte sich besonders gegen Carthago; sie hielten sich nicht sicher, so lange diese Stadt stände, welche einen Hannibal hervorgebracht hatte, dessen Gespenst die Römer zu schrecken schien. Besonders drang der gegen alles Große feindselige Cato auf die Zerstörung der Stadr; mochte im Senate auch über ganz andere Sachen verhandelt worden sein, immer schloß er: „im Uebrigen halte ich dafür, daß Carthago zerstört werden muß/' Endlich drang er durch und 149 setzten 2 konsularische Heere nach Afrika über. Flehentlich baten die Carthager um Frieden; sie sollen ihn haben, antworteten die Consuln, wenn sie alle Schiffe und alle Waffen ausliefern Es geschah und nun erklärten die
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