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1. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 127

1847 - Eßlingen : Dannheimer
4. Die innere Beschaffenheit des festen Landes. 127 noch die Farbe hergegeben hat, womit sein Bild entworfen wird. Zn andern Schichten ist oft nur der schwache Abdruck einer Muschelschale übrig geblie- den; und doch kann diese, von Reisenden aus dem fernen Lande mitgebracht, wenn sie eine Leitmuschel ist, lehren, welche Gebirgs-Formation sich dort vor- findet, mit welchen andern organischen Resten sie vergesellschaftet war. Sie erzählt die Geschichte des Landes. 4. Alte und neue Beobachtungen erweisen, dasi die Gestalten der ver- steinerten Pflanzen und Thiere um so verschiedener von den jetzigen Pflanzen- und Thierformen sind, je älter die Gebirgs-Formationen sind, denen sie an- gehören. 5. Thiergeschlechter, welche den jetzt lebenden ähnlich sind, treten zuerst in den Kreideschichten auf. Zn diesen findet man nemlich ein Fischgeschlecht der heutigen Zeit. Diese Kreideschichten selbst bestehen aus microscopischen Polythalamien, deren viele noch heute in unsern Meeren, und zwar in mitt- lerer Breite, in der Nord- und Ost-See, leben. 6. Ze näher die neptunischen Gebirgs-Formationen der letzten Epoche stehen, um so mehr nimmt auch die Zahl der Individuen, die Zahl der Spe- cies und die Vollkommenheit der untergegangenen Thiergeschlechter zu. Dieß erkennt man hauptsächlich in der Lagerung der Wirbclthiere. 7. Die ersten Wirbelthiere, die Fische, findet man zuerst im Ueber- gangs-Gcbirge, und sie gehen dann ununterbrochen durch alle Formationen hindurch bis in die Schichten der tertiären Zeit. 8. Die Reptilien beginnen mit dem Zechstein. Das erste Reptil (ein Saurier, Monitor), zeigt sich im Kupferschieferflötz des Zechsteins in Thü- ringen; mit ihm von gleichem Alter sind Palaeosaurus imbthecodoniosaurus. Die Saurier nehmen zu im Muschelkalk, im Keuper und in dem Lias, wo sie ihr Maximum erreichen. Zur Zeit dieser Formation lebten: Plcsiosauren mit 30 Wirbel langem Schwanenhälse, der Megalosaurus, ein krokodilarti- ges Ungeheuer, mit 45 Fuß Länge und mit Fußknochen wie ein schweres Landsäugethier, 8 Arten großäugiger Ichthyosauren, der Geosaurus oder La- certa gigantea, endlich 7 scheußlich wunderbare Pterodactylen oder Saurier mit einer Flughaut. In der Kreide nimmt die Zahl der krokodilartigen Sau- rier schon ab; doch bezeichnen diese Epoche das Krokodil von Maastricht und das colossale, vielleicht grasfressende Iguanodon. Thiere, die zum jetzigen Geschlechte der Krokodile gehören, kommen bis in der Tertiär-Formation vor; ja ein großer Salamander, mit dem Axolotl verwandt, der in den Seen von Mexico lebt, gehörn der neuesten Süßwasser-Formation von Oeningen an. 9. Die ersten Säugethiere (Thylacotherimn Prevostii und T. Buk- landi, mit den Beutelthieren nahe verwandt) finden sich in der Zura-For- mation, und der erste Vogel in den älteren Kreidegebilden. Das sind nach unserem jetzigen Wissen die unteren Grenzen der Fische, der Saurier, der Säugethiere und der Vögel. 10. Eine solche fortschreitende Entwicklung der organisirten Wesen von den ältesten bis zu den tertiären Formationen läßt sich bei den wirbellosen Thieren (bei den Pflanzen-, Kerb- und Weichthieren) nicht so genau nach- weisen, wie bei den Wirbelthieren. Denn man findet in den ältesten For- mationen Steinkorallen und Serpuliten mit sehr ausgebildeten Cephalopoden und Crustaceen gleichzeitig, also die verschiedensten Ordnungen unabgesondert erscheinen. Dagegen sind in vielen einzelnen Gruppen derselben Ordnung sehr bestimmte Gesetze entdeckt worden. Muschelversteinerungen derselben Art, Goniatiten, Trilobiten und Nummuliten bilden ganze Berge. Wo ver-

2. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 128

1847 - Eßlingen : Dannheimer
128 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. schiedcne Geschlechter gemengt sind, isi nicht blos oft eine bestimmte Reihen- folge der Organismen nach Verhältniß der Auflagerung der Formationen er- kannt worden; man hat auch in den untergeordneten Schichten derselben Formation die Gruppirung gewisser Geschlechter und Arten beobachtet. So ist erwiesen, daß von der Familie der Ammoniten die Ceratiten dem Muschel- kalk, die Widder dem Lias, die Goniatiten dem Uebergangs-Kalk und der Grauwacke angehören. Belcmnitcn haben ihre untere Grenze im Keuper, den der Jurakalkstein bedeckt, ihre obere in der Kreide. 11. Zn dem Diluvium, welches einen großen Theil der Erde bedeckt und auf bedeutenden Höhen sowohl, als auch zugleich unter dem Niveau des Meeres gefunden wird, findet man dieriesenmäßigenknochenvor- sündfluthlicher Säugethiere; Mastodonten, Dinvtherium, Missu- rim und die Megathcriden, unter denen der faulthier-artige Mylodon 11' Länge erreicht. Zu diesen verweltlichen Geschlechtern gesellen sich die fossilen Reste jetzt lebender Thiere: Elephant, Rhinoceros, Ochs, Pferd und Hirsch. Mit diesen Resten untergegangener Thiere zusammen fand man auch fossile Menschenknochen, Ueberreste von Erzeugnissen des menschlichen Kunstfleißes, Bruchstücke von Töpferwaaren. Zu den Versteinerungen des Diluviums gehören auch jene Thierknochen, welche oft in großer Anzahl den Boden der Höhlen bedecken, die sich besonders in den Kalkgebirgen finden. Es sind dieß hauptsächlich Knochen von Bären und Hyänen, die solche Höhlen entweder bewohnt oder wenigstens als Schlupfwinkel benutzt haben, denn es finden sich an verschiedenen Orten auch Knochen vom Fuchs, Zltis, Marder, Hasen, Kaninchen, Ochs, Pferd, Reh, Rhinoceros und Elephanten, von Ratten und sogar von Tauben, welche theils von Bären, theils von Hyänen in diese Höhlen geschleppt worden sind. Doch scheinen nicht alle Knochen auf dieselbe Art in die Höhlen gekommen zu sein, sondern manche mögen auch Wasser- fluthen in dieselben geführt haben. Die bekanntesten Höhlen dieser Art sind: die Baumanns-Höhle am Harz, die Höhle von Gaylenreuth und Muagendorf im Fränkischen, die Höhle beierpfingen im schwäbischen Zura, die Höhle von Kirkdale in Dork-shire, die Adelsberger Höhle in Krain, die Slauper-Höhle bei Blansko in Mähren. 12. Die Massctt des Alluviums schließen zahlreiche Reste von Thie- ren ein, welche mit wenigen Ausnahmen Gattungen angehören, die noch leben und zum größten Theil da leben, wo man ihre Ueberreste findet, die aber eigentlich nicht versteinert sind. Auch enthalten sie menschliche Ueber- reste und verschiedenartige Erzeugnisse des menschlichen Kunstfleißes, Mo- numente, Waffen, Geräche u. s. w. §, 236. Die Pflanzen-Versteinerungen. 1. Die neptunischen Gesteine enthalten nicht blos versteinerte Thier- wesen, sondern auch Pflanzen-Petrefacte. Die Vegetationen, von denen dieselben herrühren, sind bis zu den letzten Schichten der Kreide von der Pflanzenwelt der jetzigen Zeit verschieden. 2. Die ältesten Schichten d es Ueber gang s-Gebirges ent- halten nur zellige Laubpflanzen des Meeres. Erst in dem alten rothen Sandstein hat man von Gefäß-Pflanzen einige kryptogamische Formen (Ca- lamiten und Lycopodiaceen) beobachtet. 3. Die Steinkohlen-Formation umfaßt nicht blos farnartige cryptogamischegewächse und phanerogamische Monokotylen (Gräser, yucca-

3. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 207

1847 - Eßlingen : Dannheimer
8. Die geographischen Verhältnisse des Thierreiches. 207 Achte Abtheilung. Wie geographischen Verhältnisse -es Thierreiches. Erstes Dapicel. Die allgemeinen geographischen Verhältnisse des Thierreich es. 8. 340. Die Eintheiluug des Thierreiches. 1. Die Zahl der bereits bekannten Thiergattungen kann auf 1oo,Ooo, die der beschriebenen auf 50,000 angeschlagen werden. 2. Sinne theilte das Thierreich in 6 Klassen: in Würmer, Insekten, Fische, Amphibien, Vögel und Säugethiere. 3. Französische Zoologen bildeten zuerst die Haupteintheilung in Wir- bellhiere, d. i. Thiere mit Schädel und Rückgrat, unter denen Säuge- thiere, Vögel, Amphibien und Fische begriffen sind, und in wirbellose Thiere, zu denen die Insekten, Mollusken oder Weichthiere, Würmer und Strahlenthiere (Stachelhäute, Quallen, Pflanzenthiere oder Zoophyten, wie die nackten Polypen und Korallen, und Infusivnsthiere) gehören. 4. Oken theilt das Thierreich in 2 Hauptabtheilungen, in Einge- weidethiere und in Fleischthiere, und in 13 Klassen ein. Zu den Eingeweidethierengehören: die Infusorien, Polypen, Quallen, Muscheln, Schnecken, Kracken, Würmer, flügellose und geflügelte Insekten; zu den Fleischthieren: die Fische, Amphibien, Vögel und Säugethiere. 8- 341. Die Ursachen, welche auf die Verbreitung der Thiere einwirken. 1. Ueberall leben die Thiere, auf und unter der Erde, im Meere, in Flüssen und Seeen, in den Tiefen und in den Höhen, auf den Ebenen und in den Bergländern, in kalten, warmen und heißen Gegenden; aber nicht überall sind dieselben Geschlechter und Gattungen der Thiere anzutreffen, nicht überall findet man dieselbe Menge von Thieren. 2. Die Verbreitung der Thiere hängt von verschiedenen Umständen ab. Von großem Einfluß aufdieselbe ist die Vegetation eines Landes, in- dem viele Thiere von oder auch auf bestimmten Pflanzen leben,wder andere wenigstens von solchen Thieren, die auf pflanzlichen Unterhalt angewiesen sind. So sehen wir den Bezirk des Seidenwurms und seiner Zucht durch den Maulbeerbaum, den der Cochenille durch den Cactus bedingt; und da die polaren Gegenden nicht genug Pflanzen besitzen, um pflanzenfressende Thiere zu ernähren (die Schneeammer z. B. bildet eineausnahme),^ so ver- mögen die größeren Fleischfresser (die von Fischen und andern Seethieren lebenden ausgenommen) im Allgemeinen nicht in den kalten Gegenden zu leben. 3. Bei der Verbreitung der Thiere spielt, wie bei den Pflanzen, das Klima und namentlich die Temperatur eine bedeutende Rolle. Während z. B. der Mensch und der Hund in vielen Abarten im Stande sind, große Kälte und tropische Hitze zu ertragen, verlangt die ganze Familie der Affen eine gleichmäßige und dabei hohe Wärme, das Rennthier dagegen ein kaltes Klima und vor Allem sehr kühle Sommer. Daher können Thiere, die in kalten Gebirgs-Regionen leben, gewöhnlich nicht über die wärmeren Ebenen

4. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 208

1847 - Eßlingen : Dannheimer
208 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. am Fuß der Gebirge zu andern Gebirgen wandern, so z. B. das Llama, welches in den binden von Peru und Chili bis Feuerland angetroffen wird, aber nicht in Brasilien und nicht einmal in Mexico vorkommt. 4. Die Feuchtigkeit der Luft spielt gleichfalls eine Rolle in der Verbreitung der Thiere. Dieß sehen wir z. B. an den Amphibien, indem die heißen und dabei dürren Gegenden ärmer daran sind, als die heißfeuch- ten und wasserreichen. 5. Meere und hohe G ebirgs-Ketten sind hier in so fern in Be- tracht zu ziehen, als sie öfters der natürlichen Verbreitung der Thiere un- überwindliche Schwierigkeiten in Weg legen. Daher siehtman in den heißen Ländern der alten Welt eine ganz andere Thierwelt, als in der neuen; daher lebt sogar auf den beiden Seiten der Anden eine sehr beträchtliche Zahl von verschiedenen Thierarten, wie auch die Floren derselben ungemein von ein- ander abweichen. 6. Für die Verbreitung der Seethiere sind Küsienform und Zusam- menhang der Me eres theile wichtige Umstände. So hat z. B. das mittelländische Meer zwar eine große Anzahl von Thieren gemein mit der europäischen Küste des atlantischen Oceans; aber dieselben vermochten nicht, sich in's indische Meer oder bis nach der gegenüberliegenden Küsteamerika's im atlantischen Ocean zu verbreiten. Deßhalb besitzt auch das nur durch eine schmale Landenge vom mittelländischen Meergeschiedenerothe Meer eine, von diesem fast durchgängig abweichende Thierwelt: keinen Fisch, fast keine Koralle, nur sehr wenige Schaalthiere haben beide Meere gemein. 7. Auch der Mensch übt einen wesentlichen Einfluß auf die Verbrei- tung mancher Thiere, besonders auf die der Hausthiere aus. So war das Pferd, dessen Heimath wohl die Steppen Mittel-Asiens sind, vor etwa 300 Zähren in der neuen Welt nicht anzutreffen, und doch ist es gegenwärtig da- selbst in einer ungeheuren Zahl, sogar im wilden Zustande, von der.hudsons- Bai bis Patagonien verbreitet. Auch das Rindvieh, das Schaf, das Schwein ist von den Europäern in die neue Welt und nach Australien ge- bracht. Der Hund ist dem Menschen überall hin gefolgt. Die Ratte, welche ursprünglich in Asien zu Hause zu sein scheint, hat sich jetzt über die ganze alte und neue Welt, sogar über Australien und über die Znseln der Süd- See ausgebreitet. Auch auf die Verbreitung von vielen pflanzenfressenden Vögeln hat der Mensch bedeutend eingewirkt, wie auf die der Sperlinge, Hühner und anderer Hausvögel. 342. Die Verschiedenheit in der räumlichen Ausbreitung einzelner Abtheilungen oder Arten der Thierwelt. 1. Während gewisse Familien, Gattungen und Arten, ja selbst blose Abarten auf sehr engebezirke beschränkt leben, treffen wir andere an, deren Verbreitungssphäre sich über ganze Welttheile und Conti- nente erstreckt. Zn nicht wenigen Fällen ist man genöthigt anzunehmen, daß letzteren eine ursprüngliche Heimath in der Schöpfung angewiesen war, welche sie nicht überschreiten können, obwohl in den Ursachen noch Manches räthselhaft erscheint. 2. Zu den Arten (speeies), welche über die ganze Erde ver- breitet vorkommen, gehören z. B. dieaeigentlichen Hausthiere, die Ratte und Hausmaus erst in neuester Zeit; außerdem unter den Säugethie- ren der gemeine Bär (Ursus arctos), Fuchs, Wolf, die Fischotter (außer

5. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 209

1847 - Eßlingen : Dannheimer
8. Die geographischen Verhältnisse des Thierreiches. 209 Süd-Amerika überall), ähnlich die beiden Wiesel u. a.; unter den Vögeln die wilde Ente, welche sich von Lappland bis zum Kap der guten Hoffnung und r von den Vereinigten Staaten Nord-Amcrika's bis China und Zapan zeigt; ferner die Schleiereule und die europäische Ohreule (Strix Otus) über die ganze -bewohnte Erde (das südlichste Amerika ausgenommen) bis zum 55. Breitengrad verbreitet; deßgleichen die Bécassine oder Schnepfe (außer Ame- rika und einigen Südsee-Znseln). Leichter erklärlich ist die große Verbreitung der Seesäugethiere, wie gewisser Walisische, des Kaschclots, der Ohrrobbe und des Seehundes in den zusammenhängenden Meeren aller Weltgcgenden. Unter.den Znsckten ist der Distelfalter (Papilio cankri) ; der Bombardirkäfer, Schildwanzen, die Schaumcicade, die gemeine Wespe rc.; unter den Crusta- ceen des Meeres Naufilographus minor; unter den Land-Mollusken manche Arten der Bernstcinschnccke (Sneinea) und unter den See-Mollusken das Posthörnchen (Spirula Peronii), die Scheide (Solen vagina), die See-Man- del oder Blascnschnecke (Bullaeaaperta) sehr weitverbreitet. Dagegen haben wieder andere, und namentlich Gebirgsthiere, nur einen sehr kleinen Vcrbrei- tungskreis, wie die Gemse, das Llama, der Orang-Utang (auf Borneo und den benachbarten Gegenden); unter den Insekten manche Hummeln und Kornwurmkäfer u. a. Wie innig dieses Verhalten jedoch überhaupt mit der Natur der Thiere zusammenhängt, lehrt schon der Umstand, daß unter den Landthieren die Klasse der Vögel die meisten Beispiele von kosmopolitischen oder weit auf der Erde verbreiteten Arten zeigt, während Amphibien, Mol- lusken und Krustacecn größtcnthcils in enge Grenzen eingeschlossen leben. 3. Zm Allgemeinen nimmt die Zahl der Gattungen und Arten, sowohl bei den Land - als bei den Seethieren, von den Polen nach dem Aequator hinzu; in den dem Pole zunächst gelegenen Ländern hat man sogar nur wenige Insekten, und auch in den Eismeeren nur eine geringe Zahl von verschiedenen Fischen und Mollusken gefunden. Wie im Pflanzenreich gibt es auch hier bei einzelnen Gattungen mehr oder weni- ger bedeutende Ausnahmen von jener Regel. Große Kontinente bringen große Landthiere, die heißere Zone größere als die kühlere hervor; die säu- genden Bewohner kleiner warmcrinseln hingegen beschränken sich auf einige Nagethiere, Fledermäuse und längs den Küsten auch auf pflanzenfressende Cetaceen, welche, wie die Robben, höchst charakteristische Bewohner der Inselküsten sind. 4. Gleichwie in der Luft verschiedene Regionen an Gebirgen existiren, wonach hauptsächlich bei den Insekten, die bis an die Schneegrenze gehen, sich eine ganz ähnliche Vertheilung kund gibt, als nach den Polen hin; so zeigt auch das Meer in verschiedenen Tiefen, theils wegen des Drucks und der Temperatur des Wassers, theils und be- sonders wegen der Brandungen an den Küsten bemerkens- werthe Unterschiede in seinen Bewohnern. So gibt es gewisse Seethiere, welche aufstrichen ausdauern, die bei gewöhnlicher Ebbe trocken sind; andere, die nur da leben können, wo die stärksten Ebben den Strand trocken legen, und wieder andere, welche sich beständig unterm Meeresspiegel aufhalten müssen. Corallen bauen sich vielleicht nirgend auf der Erde in sehr großen Tiefen an. Einige Mollusken, die auf hohem Meere leben, kommen bald an die Oberfläche, bald sinken sie in große Tiefen hinab; dagegen woh- nen wieder andere beständig auf dem tiefern Boden des Meeres, noch andere nur andenfeljen derufer. Die Seethiere sind im Allgemeinen einer größeren Verbreitung fähig, als die des festen Landes; am beschränktesten sind Bach- 14

6. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 210

1847 - Eßlingen : Dannheimer
210 Zweiter Theil. Die Physikalische Geographie. und Teichbewohner, wie gewisse Fische, und einige Hochgebirgs- und Insel- thiere. Imuebrigen haben die mit ausgezeichneten Bewegungsorganen, wie Vögel und Fische lehren, einen weitern Verbreitungsbezirk, als die mit schlechten. 5. Meist haben die Arten einer Gattung (6enu8) oder Fa- milie eine ziemlich gleiche geographische Verbreitung: so die vierhändigen Säugethiere, die Kolibris und Papageien der warmen Erd- striche. Dagegen liefern die artenreichen Gattungen der Hunde und Eich- hörnchen in ihrer Verbreitung überall (die Eichhörnchen kommen jedoch nicht in Australien vor) Beispiele von Geschlechtern, welche von den äußersten be- wohnbaren Polarregionen bis zu den Tiefebenen des Aequators reichen; ferner die Reiher, Möwen, Sturmvögel, die eigentlichen Raubvögel, welche selbst im höchsten Norden angetroffen worden, die Haie und mehrere andere Fische. Auch unter den Insekten kommen manche Familien (wie Calosoma- Arten, Maienkäfer, Wasserjungfern, Fliegen, Stechmücken, Hummeln) fast überall auf der Erde vor. , Zweices Rapirel. Die Thiere, welche die Zonen charakterisiren. 8.343. Das Thierreich in der heißen Zone. 1. Von den Polypen sind unter den Tropen besonders die Korallen- Potypen bemerkenswerth, welche so unscheinbar und unbedeutend an sich selbst, durch die Größe und Ausdehnung ihrer Steinbauten aber so bemer- kenswerth und wichtig sind. Der edle oder der Blut-Korali ist dagegen ein Bewohner des mittelländischen Meeres, besonders der Küsten von Italien und der Berberei, wo die Korallenfischerei sehr ergiebig ist. 2. Die Muscheln, Schnecken und Kracken sind unter den Tr open schöner und größer, als in den kälteren Klimaten. Sehr gefährlich für die Schiffe ist der Pfahlwurm, der sich aber nicht blos auf die heiße Zone be- schränkt, sondern sich auch in den Meeren der Uebergangsklimate findet. Die Perlaustern sind fast ausschließlich auf die heiße Zone beschränkt und äußerst zahlreich im indischen Meere und dessen Gliedern. 3. Die heiße Zone ist die Heimath ebenso unzähliger als gefährlicher Insekten, unter denen die Tarantel und der Skorpion über die Grenzen der Tropen hinausgehen. Die Termiten oder die weißen Ameisen gehören zu den gefürchtetsten Insekten, welche es gibt, indem sie troh ihrer Kleinheit ungeheure Verwüstungen anrichten. In den meisten Tropenländern ist die Luft mir kleinen Insekten erfüllt, von denen viele schmerzhafte Stiche ver- ursachen, und in den Wäldern schwärmen sie in so ungeheurer Menge, daß der Reisende es kaum vermeiden kann, bei jedem Athemzuge davon einzu- saugen. Heuschrecken und selbst Falter richten die größten Verwüstungen auch außerhalb der heißen Zone, längs ihrer Grenzen, an, und treiben sogar ganze Völkerschaften vor sich her; und Nachts sind die Tropenländer von Myria- den von Feuerfliegen erleuchtet. 4. Die Tropen-Meere sind sehr zahlreich von Fischen bewohnt. Sie zeichnen sich durch glänzende Farben aus, und unter ihnen streicht der flie- gende Fisch durch die Luft, während der Hay ein ebenso gefräßiges Raub- thier ist, als die Krokodille der Flüsse oder die Thiere des Kahengeschlechtes auf dem Lande. 5. Amphibien von ungeheurer Große und Stärke, und viele darun- ter mit Gift versehen, schwärmen unter den Tropen. Die Krokodille, die

7. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 212

1847 - Eßlingen : Dannheimer
212 Zweiter Theil. Die Physikalische Geographie. neuen Welt, wo sie an einzelnen Orten das Rindvieh, welches die Europäer eingeführt hatten, gänzlich vertilgt haben. 9. Durch Schönheit zeichnen sich besondersaus die springenden An- tilopen, das gestreifte Zebra und die schlanke Giraffe. Die Gazelle, diejenige Antilopen-Gattung, welche den morgenländischen Dichtern Veranlassung ge- geben hat, die schönen Augen eines Mädchens mit denen der Gemse zu ver- gleichen, charakterisirt das tropische Oft-Afiika, Arabien und die angrenzen- den außertropischen Landschaften; die Giraffe dagegen, welche eine Höhe von 10' bis 15' erreicht, weidet auf den Savannen in den Binnenländern Afri- ka's bis zum 28° S. Br. 10. Die affenartigen Thiere sind es noch ganz besonders, welche die Thierwelt der Tropenzone charakterisiren. Im Allgemeinen die heißesten Gegenden und vorzüglich ebene, von großen Wäldern bedeckte Länder liebend, gehen einige Gattungen über die Grenzen der heißen Zone hinaus, bis zum 35° S. Br. am Kap der guten Hoffnung in der alten Welt, und bis zum 38° in Paraguay in Süd-Amerika. Auf dem Felsen von Gibraltar unter 37° N. Br. soll eine Affengattung, der Hundsaffe (Inuus ecaudatus), im natürlichen Zustande leben. Die Orang-Utangs und Schimpanses, diese dem Menschen ähnlichsten Vierhänder, sind auf die großen Sunda Inseln und West-Afrika beschränkt. 11. Unter den Hausthiercn werden der Esel und das Maulthier in den Ländern der heißen Zone am meisten als Lastthiere gebraucht. Zn feuch- ten Ländern wird der Elephant zu diesem Zwecke gezähmt und benutzt, ganz besonders in Indien; hier in Asien erstreckt sich sein Verbreitungsbezirk bis zum 30° N. Br.; in Afrika vom Kap der guten Hoffnung bis gegen den 20° N. Br. In den trockenen und wüsten Ländern West-Asiens und Nord-Afri- ka's ist das Kameel (Camelus dromedarius) fast das einzige Lastthier. Es kann Tage lang dursten, weil es, wie man glaubt, das Wasser in den Zellen aufzubewahren vermag, welche es nicht blos in der Haube, sondern auch in einem Blindsack des Pansins hat. Auf den Andes der neuen Welt dienen zu denselben Zwecken die süd-amerikanischen Kameelgattungen der Vicunnas, Lamas und Guanacos, die kleiner als die der alten Welt sind. Auch der Ze- bu oder Buckelochs (Bos taurusindicus) wird in Indien und Afrika als Last- thier benützt. In Süd-Afrika besonders wird der Ochs, der von Europa da- selbst eingeführt worden ist, eben so zum Reiten gebraucht, wie das Pferd, welches in allen Ländern der heißen Zone Eingang gefunden hat, obwohl cs weniger als die übrigen Lastthiere benützt wird. Die Milch und das Fleisch vom Kameel, dem Esel, Büffel und der Ziege geben dem civilisirten Men- schen in dieser Zone die hauptsächlichsten Speisen unter den animalischen Nahrungsmitteln; der Wilde dagegen verzehrt alle Arten von Thieren. 8- 344. Das Thierreich in der gemäßigten Zone. 1. Entfernt man sich vom Aequator und schreitet durch die gemäßigten Zonen gegen die Pole hin, so sieht man die Thiere allmählig abnehmen an Zahl, Größe und Wildheit. 2. In den wärmeren Klimaten der gemäßigten Zone sind dieinjek- ten noch immer sehr überlästig; aber weiter gegen Norden verhindert der Winterfrost ihre Vermehrung und sie erzeugen keine ernstliche Beschwerde mehr, außer während der wärmsten Jahreszeit und in sehr sumpfigen Land- strichen, wo selbst in Sibirien Schwärme geflügelter Insekten den Neidenden belästigen.

8. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 213

1847 - Eßlingen : Dannheimer
8. Die geographischen Verhältnisse des Lhierreiches. 213 3. Die Amphib ien. Die Reptilien nehmen gegen die Pole hin all- mählig ab, bis sie in den Polargegcnden ganz verschwinden. Es scheint aber, daß die Schlangen nicht so weit gegen Norden vordringen, als die Eidechsen oder Frösche, welche wahrscheinlich zu den am weitesten verbreiteten Amphi- bien gehören. Die giftigen Reptilien nehmen ebenfalls gegen die Pole hin ab, sowohl an Zahl als an Stärke des Giftes. 4. Die Vögel der gemäßigten Zone stehen denen der Tropenwelt so- wohl an Größe als prachtvollem Gefieder nach, dagegen übertreffen sie diese durch ihren harmonischen Gesang. 5. Die Säugethiere nehmen an Zahl, Größe und Wildheit ab. Keines der bekannten Landthiere der wärmeren, gemäßigten und kalten Zone kann es an Größe mit dem Elephanten aufnehmen. Der Wolf, der Bär und der Luchs sind die vornehmsten unter den reißenden Thieren Europa's, und in Nord-Amerika ist cs der Wolf, sodann der, auch über die Tropen- länder ter neuen Welt verbreitete Caguar oder amerikanische Löwe, in den Vereinigten Staaten uneigentlich Panther genannt, uno der Bär. Der gräu- liche Bär des Missouri (Ursus horiibilis) ist ein Thier von ungewöhnlicher Wildheit und Stärke, und steht dem braunen Bär der alten Welt am näch- sten. Der Husch, der Hase, das Kaninchen, das Eichhörnchen und das Elenn leben in großer Menge in den Wäldern dieser Zone, und liefern dem uncivilisirten Bewohner, so wie dem neu angesiedelten civilisirten Menschen, das Hauptnahrungsmittel. Im westlichen Amerika ist der Bison oder ame- rikanische Düffel, eines der größten und unbändigsten Rinder, ein hochge- schätztes Thier, sowohl seines Fleisches als der Haut wegen. In Heerden zu vielen Tausenden wandern sie auf den grasreichen Savannen zwischen dem Mississippi und den Rocky Mountains; aber ihre Zahl ist im Abnehmen be- griffen. Der Biber charakrerisirt diese Zone. Diese Thiere sind wegen der Geschicklichkeit im Ausführen ihrer Baue und wegen der Lebensweise in Fa- milien bemerkenswerth. Ihrer Felle halber werden sie stark verfolgt. Kleine Familun findet man noch zwischen 30o und 60° N. Br., doch fast ausschließ- lich nur noch in der neuen Welt, denn wo der Mensch sich ansiedelt und aus- breitet, da wird der Biber ausgerottet. Der Marder, die Otter und ver- schiedene andere Pelzthiere kommen in dieser Zone ebenfalls vor. Das Elennthicr findet sich in Europa zwischen 52° und 64° N. Br., in Amerika zwischen 45° und 52° N. Br., oder hauptsächlich in den kälteren legenden der temperirten und in der subarktischen Zone. 6. Der gemäßigte Erdgürtel ist die Heimath der nützlichsten Hausthiere, des Pferdes, des Rindes, des Schafs, Esels und Maul- thieres. Das Pferd ist jetzt von Paragonien bis nach Island und dem ark- tischen Polarkreise verbreitet; am schönsten und feurigsten ist es in Arabien, am größten und stärksten im mittleren Europa; in den Wildnissen des nörd- lichen Asiens gehr es nicht über den 56° N. Br. hinaus. Der Ochs gedeiht am besten, d. h. er wird am stärksten und muthigsten, in den wärmeren Ab- theilungen der gemäßigten Zone, wie die Stiergefechte in Spanien beweisen. In feuchten und kühleren Klimaten, wie in Nord-Deutschland und Island, wird der Stier am größten, und die Kuh gibt die reichlichste Milch. In Island gedeiht die Rinderzucht ganz vortrefflich, und die alte Kolonie auf Grönland brachte Butter und Fleisch zur Ausfuhr. Tübet und die benach- barten Tafelländer besitzen ihre eigenthümliche Gattung im Pak oder grun- zenden Ochsen. Esel und Maulthier gedeihen am besten zwischen 20° und 40° N. Br., und hier findet man sie oft groß, schön, lebhaft und gelehrig. Die Maullhiere Spaniens werden zuweilen dem Pferde vorgezogen. Diese

9. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 214

1847 - Eßlingen : Dannheimer
214 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. Thiere können keine strenge Kälte aushalten, und in Europa sieht man sie selten jenseits 52° N. Br. Der wilde Esel Inner-Asiens (Onager), dessen Fleisch für ein wohlschmeckendes Gericht gehalten wird, überschreitet nicht 430 N. Br. In den Ländern dieser Zone, die durch trockenes Klima charak- terisirt sind, in Klein-Asien, Süd-Nußland, Turan, Sibirien bis nach Tübet und den Grenzen von China ist das Trampelthier oder zweihöckrige Kameel (Camelia bactrianus) ein eben so werthvolles Thier als das gemeine Kameel oder Dromedar für Afrika. Es ist das gewöhnliche Lastthier vom schwarzen Meere durch ganz Inner-Asien bis zu den Küsten des stillen Oceans, und erstreckt sich polwärts bis zum 55° N. Br., während es die höhere Tempe- ratur der Tropen nicht ertragen kann und in Indien und China am 23° N. Br. seine Aequatorialgrenze findet. 8. 345. Das Thierreich in der kalten Zone. 1. Während die Landthiere gegen die Pole abnehmen, nehmen die Seethiere zu, was ohne Zweifel davon herrührt, daß der Ocean das ganze Jahr hindurch eine gleichförmigere, mildere Temperatur als das Land besitzt. In den Polarmeeren schwärmen Häringe und andere kleine Fische, die für die Bewohner dieser unfruchtbaren Gegenden von der größten Wichtigkeit sind. Eben so beherbergen sie in großer Menge Robben (Phoca) und Meerfischotter (Mustela lutris), das große Wallroß (Triche- chus) findet sich hecrdenweise auf dem Eise, und der Wallfisch wählt diese Meere zu seinem Lieblings-Sammelplatz. 2. Die Vögel dieser Zone und der benachbarten Gegenden sind mit weicherem Gefieder bedeckt, und der Flaum der Eider-Ente (Anas mollissi- ma) bildet einen wichtigen Handelsartikel. 3. Von den Säug et hie ren der gemäßigten Klimate können hier wegen der Dürftigkeit der Vegetation nur noch wenige leben. Das ebene Land ist vom Rennthier, dem Zobel, dem Hermelin und andern Thieren be- wohnt, welche gegen die Kälte durch einen kostbaren Pelz geschützt sind, der für den Menschen ein Gegenstand der Bequemlichkeit und des Luxus wird, und unter dem, zum fernern Schutz gegen die Rauhigkeit des Klima eine dicke Fettlage vorhanden ist. Nähert man sich dem Pole, so scheint das ani- malische wie das vegetabilische Leben fast ganz zu erlöschen. Der weiße Bär (Ursus maritimus) schweift in diesen Eisgebieten ungekränkt umher, und geht häufig von einem Continent zum andern, indem er sich der schwimmen- den Eismassen als Fahrzeug bedient. Der Eisfuchs (Canis lagopus) tritt in den sibirischen Wüsteneien erst unter 69° N. Br. auf, und geht noch wei-' ter gegen Norden als der Eisbär. 4. An den Grenzen der kalten Zone werden die Lastthiere der ge- mäßigten Klimate klein und krüppelig, und verschwinden endlich ganz wegen Mangels an Futter. An ihre Stelle treten das Rennthier und der Hund. Das Rennthier findet sich an allen Küsten des nördlichen Eismeeres. In Skandinavien kann es kaum südlich vom 65° N. Br. leben; in Rußland geht es bis 63° herab, in Asien bis 50°, und unter den Tungusen in Ame- rika bis zu einem noch niedrigeren Parallel. Nur innerhalb dieser Grenzen findet es die Moose, von denen es lebt. Dieses Thier dient nicht allein als Lastvieh, sondern gewährt auch den Bewohnern der nordischen Länder den größten Theil ihrer Nahrung an Milch und Fleisch, während das Fell zur Kleidung, die Sehnen zum Zwirnfaden jenen.

10. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 211

1847 - Eßlingen : Dannheimer
8. Die geographischen Verhältniffe des Thierreichcs. 211 größten unter allen lebenden Reptilien, wenigstens der Masse nach, und in der Länge nur von Riesenschlangen übertroffen, erfüllen die Ströme der heißen Zone, als Krokodille Afrika, als Alligatoren und Caymane Amerika, als Gaviale Ost-Indien, überall mit demselben Trieb der fleischfressenden Raubthiere, vor dem selbst der Mensch nicht sicher ist. Die Riesenschlangen, und darunter die Drachen der Alten, die Boas der neuen Welt, die man ihrer Länge wegen mit dem Mast eines Schiffes verglichen hat, greifen selbst Löwen, Tiger und Elephanten an. Die Hutschlangen und viele andere klei- nere Reptilien sind mit dem tödtlichsten Gifte versehen. 6. Die zahlreichen Vögel dieser Zone sind mit dem prachtvollsten Ge- fieder geschmückt. Der Pfau ist ein Eingcborner von Indien. Die Federn des Straußes und des Paradiesvogels dienen Königen zum Schmuck. Viele Vögel, wie der Papagei, geben Töne von sich, welche der menschlichen Stimme gleichen; aber im Allgemeinen stehen sie, was die Melodie ihrer Liederbetrifft, denen der gemäßigten Elimate nach. Einige Tropenvögel wett- eifern in Größe und Stärke mit den vierfüßigen Thieren, so der Strauß (8tnithio caraelus) in Afrika, der Nandu oder amerikanische Strauß (Sir. rhea) in Süd-Amerika, und der Condor (Vullur «Butin-), dieser gewaltigste unter den trappartigern Geiern, der über den höchsten Gipfeln der Andes- kette schwebt. Fast l/io aller Geschöpfe der gefiedertenthicrwelr gehören zur Ordnung der Klettervögel oder Scansoren; oder sie bestchl aus ungefähr 600 Gattungen, und darin leben B/10 unter den Tropen und nur l/t0 unter den gemäßigten und kalten Klimaten, während die zahlreiche Familie der Papa- geien in der Zone zwischen 28° N. und 32° S. Br. eingeschlossen ist. 7. Unter den Tropen leben die größten und schönsten, zugleich aber auch die grimmigsten und gefährlichsten Säugelhiere. Der mächtige Elephant durchirrt die Wälder der heißen Zone in Asien und Afrika, und Nashorn und Flußpferd wälzen ihren Niesenkörper in den Strömen dieses Erdgürtels. Das Flußpferd findet sich nur in den Strömen Afrika's, das zweihörnige Rhinoceros ist nur in Afrika, das einhörnige nur in Ost-Indien und China, und hier auch außerhalb des Wendekreises bis zum 30° N. Br. zu Hause. 8. In dieser Zone finden sich die grimmigsten Raubthiere: Löwe, Tiger, Leopard, Panther, Unze, Hyäne in der alten, Jaguar und Puma in der neuen Welt. Der Löwe ist hauptsächlich auf Afrika und West-Asien be- schränkt. Der Königstiger von Indien wird von keinem Naubthier an Wildheit und Stärke übertroffen, und streift zuweilen weit über seine Hei- math hinaus bis zum 40°, ja selbst bis zum 50° N. Br. in Inner-Asien. Der Jaguar repräsenrirt in der neuen Welt den Tiger der alten Welt, dessen Grimmigkeit und Grausamkeit er theilt, während er in den Ringflecken dem Leoparden oder Panther gleicht. Der Puma oder Caguar, auch der ameri- kanische Löwe genannt, hat keine Mähne, und in der Gestalt mehr Aehn- lichkeit mit dem Wolf, als mit dem Könige des Kahengeschlechtes ; er ist bis zum 50° S. Br. in Amerika verbreitet. Das größte unter den vierfüßigen Thieren Süd-Amerika's ist der zum Geschlecht der Säue gehörige Tapir, ungefähr von der Höhe einer Kuh; doch ist dieses Thier nicht auf Süd- Amerika beschränkt, jondern findet sich auch auf Sumatra, den Molukken, und jcheint in China jeit lange bekannt gewesen zu sein. Die Fledermäuse sind über die ganze Welt verbreitet, aber das Geschlecht der Blattnasen, ge- wöhnlich Vampyre (k!^1!o5toma) genannt, die den Pferden, Maulthieren, den Eseln und dem Hornvieh, ja selbst den Menschen das Blut aussaugen, wenn sie sich im Schlafe nicht bedecken, finden sich nur in den Tropen der 14 *
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