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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unsere Heimat - S. 34

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
hängt eine dicke Kette. Sie hält den schweren Korb, der den Sand aus dem Frachtkahn hebt. Er faßt so viel, daß er bald einen Wagen gefüllt hat. Ein neuer Wagen fährt vor, dann ein dritter, und so immer weiter. Wenn sämtliche Wagen voll geladen sind, so türmt der Kran hohe Sandberge am User aus. Es wäre eine Lust, darin spielen zu können! 2. Am andern Ufer haben im Sommer die Badeanstalten ihren Platz. Mitten anf dem Flusse fahren große und kleine Schiffe. Es sind Personendampfer und Frachtdampfer mit den schweren Frachtkähnen. Dazwischen tummeln sich flinke Boote und schaukelnde Segler. Zuweilen kommen auch lange Flöße den Fluß hinab. 3. Weit hinauf können wir den Main mit nnfren Blicken nicht verfolgen. Oberhalb der Gerbermühle macht er eine Wendung, ein Knie. Nach unten verschwindet er hinter der Untermainbrücke. Der Lauf des Flusses ist, soweit wir ihn sehen, ungefähr von Osten uach Westen gerichtet. Jenseits der Untermainbrücke wendet er sich nach Südwesten. 4. Mitten auf der Brücke können wir den Main genauer überblicken. Wir sehen flußabwärts. Auf dem rechten Ufer liegt Frankfurt, auf dem linken Sachsenhausen. 1. Nennt die Kirchen, die ihr von hier aus sehen könnt! 2. Nennt die andern euch bekannten Gebäude! 3. Zählt die Mainbrücken auf! 24.Fließendes Wasser. er Main fließt, er ist ein fließendes Gewässer. Am schnellsten fließt er da, wo er am tiefsten ist. Hier ist seine Strömung. Hier schlägt er auch größere Wellen. Er nimmt alles mit, was er erfassen und tragen kann: Stangen, Bretter, Pfähle, auch Schlamm, Sand und andres. Die Flöße benutzen die Strömung und lassen sich langsam den Fluß hinuntertreiben. 2. Der Main begann schon an der Quelle zu fließen oder zu laufen. Die ganze Strecke, die er durchfließt oder durchläuft, ist sein Lauf. Anfangs war er nur schmal) er war ein Bach. Viele Wässer- lein kamen herbei, von links und rechts, um gemeinsam mit ihm durch die Welt zu eilen. Das waren die Nebenflüsse. Da wurde der Main immer größer und breiter, und nun nennen wir ihn einen Fluß. Der Main mündet bei Mainz in ein noch größeres Wasser, in den Rhein. Der Rhein ist ein Strom,' er mündet ins Meer. 34

2. Unsere Heimat - S. 62

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Wahrzeichen unsrer Stadt. Er grüßt zu der Alten Brücke herunter, als wolle er sagen: „Ja, wir beide, du da unten und ich hier oben, wir haben viel zusammen erlebt. Und wenn ich auch noch älter bin als du, so waren wir doch immer treue Kaineraden. Das wollen wir auch bleiben, so lange wir noch als Wahrzeichen der alten Mainstadt hier stehen!" 38. Karl der Große und die Gründung Frankfurts. Cvn der Mitte der Alten Brücke steht das Denkmal Karls des Großen. Der Kaiser zeigt sich uns in seinem vollen, kaiserlichen Schmucke. Auf dein Haupte trägt er eine Krone, die ein Kreuzlein ziert. Es soll andeuten, daß er ein christlicher Kaiser war. Von der Schulter wallt ihm der lauge Kaisermantel. Das kürzere Gewand darunter scheint reich verziert gewesen zu sein. Ein breiter Gürtel umschließt es. In der rechten Hand hält er ein mächtiges Schwert. In seiner Linken ruht ein Apfel, auf dem ebenfalls ein Kreuzlein steht. Es ist der Reichsapfel. Er deutet an, daß Karl Kaiser über das große deutsche Reich war. Schaut man in sein männlich Antlitz mit den weithin blickenden Augen, dem mächtigen Vollbart, den lang herabwallenden Haaren, so kann man sich wohl denken, daß er ein kluger und gewaltiger Kaiser gewesen sein muß. Mit Recht hat man ihm daher den Namen „der Große" gegeben. 2. Zuerst war er nur König der Franken. Die Franken waren ein großes, tapferes Volk. Sie wohnten an den Ufern des Rheins und des Mains, schon ehe Karl ihr König war. Unsre Gegend gehörte auch zu dem Franken- reich. Die Franken waren also unsre Vorsahren. Damals sührte noch keine Brücke über den Main. Boote und Schiffe waren auch recht selten. So war der Verkehr über den Fluß sast unmöglich. Glücklicherweise aber gab es im Main eine ganz seichte Stelle, durch

3. Unsere Heimat - S. 120

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Von seinem östlichen Teile grüßt das freundliche Bergen. Aus weiter Ferne winken die blauen Höhen des Taunus. Lassen wir unsre Blicke dem breiten Silberband des Mains folgen, so sehen wir bei klarem Wetter die sernen Höhen des Spessarts. Nach Süden und Westen aber umschließt der Stadtwald das schöne Bild wie ein dunkelgrüner Rahmen. Kein Wunder, daß der Mühl- berg und der Sachsenhäuser Berg zu jeder Jahreszeit gern und oft besucht werden! Besonders im Frühling, wenn die Anhöhe wie von einem weißen Blütenschleier bedeckt ist, zeigt sie sich uns in ihrer vollen Schönheit. Niemand wußte dies besser als Goethe. Oft weilte er hier allem oder mit seinen Frennden. In jenem kleinen Häuschen am Hühnerweg, dem Willemerhäus- chen, oder drunten am Main in der Gerbermühle war er ein häufiger und gern gesehener Gast. Ihm zu Ehren hat man dem hölzernen Turm auf der Spitze des Mühlbergs den Namen Goetheruhe gegeben. Stelle einen Berg aus Ton her und bezeichne Fuß, Gipfel, Abhang! 76. Der Röderberg. öderberg heißt die Erhebung im Osten der Stadt. Sie fällt nach Südosten ziemlich steil ab. An dieser Seite zieht sich der Röderbergweg hin. Von dem Aussichtsturm bei der Bornheimer Landwehr haben wir eine weite Fernsicht. Im Osten sehen wir über die Mainebene bis nach Offenbach, Mainkur und Fecheuheim.vor uns liegen der neue Ostbahnhof und der Ofthafen. Daneben ist der Ostpark. Zwischen dem Ostbahnhof und dem Ost- park befindet sich der große Schulgarten, der die Pflanzen für den Unterricht liefert. Nach Norden hin erstreckt sich der Röderberg bis nach Bornheim. Mit seinem Fuße reicht er bis an die sumpfigen Wiesen des Riederbruches. Dahinter erhebt sich das Röderwäldchen. An den sonnigen Abhängen des Röderberges wurde srüher Weiu gebaut. Jetzt wächst dort vorzügliches Gemüse und gutes Obst. Gebt au, welche Orte man von dem Aussichtsturm sehen kann und bezeichnet die Himmelsrichtungen, nach denen sie liegen! 77. Seckbach und der Lohrberg. urch das Friedberger Tor und die gleichnamige Anlage ge- langen wir aus die Bergerstraße. Folgen wir ihr, so kommen wir durch Bornheim nach Seckbach. Angenehmer ist der Weg durch 120

4. Unsere Heimat - S. 114

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Wie wir jetzt nnsre Blicke weiter schweifen lassen, sehen wir noch einmal das ganze Wiesental der Anlage vor uns. Kein Denkmal steht darin. Was sollte auch ein Denkmal in einer Waldwiese tun! Aber rechts und links sanft ansteigende Anhöhen und in der Mitte ein kleines, feines Bächlein, gerade, als ob es der Zwerge oder der Nixen Bächlein wäre! Es windet sich zwischen Büschen und Sträuchern hindurch. Dort der weißschimmernde Baum an seinem Ufer ist eine Birke,' daneben steht eine Erle und eine goldgelbe Weide. Übergroße Felssteine und kleine Kiesel geht des Büch- leins Lauf. Ob auch Fische da- riuschwim- men? Wir möchten gern ein- >seerosen, maj nach- sehen, auch von den gelben und weißen Blumen an seinem User einige pflücken. Schade, es ist verboten, die Wiese zu betreten! Aber am Ende ist es doch gut, daß nichts in den Anlagen abgebrochen werden dars, sie wären sonst lange nicht mehr so schön. Wenn die Leute dort spazieren gingen, würden sie die Blumen vermissen. Ja, du selbst würdest bei einem Besuch der Hoheuzolleruaulagen ausrufen: „Wie schade, daß es keine Blumen hier gibt!" 1. Erkläre den Namen „Hohenzollernanlage"? 2. Nenne Schulen in der Nähe der Hohenzollernanlage! 3. Zeichne das Blatt einer Seerose! 72. Sachsenhausen. uf dem linken Mainufer, Frankfurt gegenüber, liegt Sachsen- hausen. Dieser Stadtteil ist fast so alt wie Frankfurt selbst. Er ist vou Karl dem Großen gegründet worden. Erzähle die Entstehung! 114

5. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 48

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 48 — aus karrarischem Marmor gefertigte Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das den geliebten König in Zivilkleidung, wie er sie im Bade zuweilen zu tragen pflegte, zur Dar- stellung bringt. Auf der Rückseite lesen wir die Worte: „Hier, Ivo so oft er von Taten geruht, um zu Taten zu schreiten, hielt sein dankbares Ems liebend für immer ihn fest"'). Kaiser Wilhelni I. verweilte alljährlich in dem schönen Ems, um dort Erholung von schwerer Arbeit zll suchen. Er war sehr leutselig, und jedermann liebte ihn. Als der König im Sommer 1870 friedlich in Ems weilte, trat eines Tages, es war ain 13. Juli, der französische Gesandte Benedetti an ihn heran und stellte im Auftrage der französischen Regierung eine beleidigende Zu- mutung an ihn. Der König ließ den französischen Gesandten abweisen. Die französische Regierung erklärte hierauf den Krieg. An diese Begegnung erinnert eine im Boden angebrachte Marmorplatte vor dem Musiktempel mit der Inschrift: „Il. Juli 1870, 9 Uhr 10 Min. morgens". In der Nähe von Ems befindet sich ein Blei- und Silberbergwerk, die sog. Psiugstwiese. Berühmt ist die auf deu steilen Malberg führende Drahtseilbahn. Der steil abwärtsgehende Wagen zieht den aufwärts fahrenden bergauf. Am Ab- hange der schrosseu und zackigen Baderlei, einem sehr zerklüfteten Schieferfelsen, be- finden sich die Hanselmannshöhlen, in denen nach der Sage die Heinzelmännchen hausen sollen. Nicht weit von Ems mündet die Lahn zwischen Ober- und Nieder- lahnstein in einem breiten Becken in den Rhein. Zwischen Ems und Oberlahnstein liegt die Bahnhaltestelle Friedrichssegen, der Verladeplcch des 3 Kur entfernt liegenden gleichnamigen Silber- und Bleibergwerkes, ans dem schon zur Zeit des römischen Kaisers Claudius Silbererze gefördert wurden. Das Werk ist durch eine Zahnradbahn mit der Lahnbahn verbunden. Ein bedeutendes Blei- und Silberbergwerk liegt bei Holzappel in der Westerwaldlaudschaft, an der über die Berge führenden Landstraße von Diez nach Nassau. Aufgabe: Wiederhole die Zuflüsse, die von der Taunuslaildschaft in die Lahn fließen! Welche Städte liegen rechts, welche links an der Lahn? Zeichne die Lahn mit ihren linken Nebenflüssen! Entstehung der Lahn. Vor vielen Jahrtansenden war die Lahn kein einheitlicher Fluß wie heute. Sie bestand vielmehr aus mehreren nicht zusammenhängenden Teilen, als deren Mittelpunkt der Kessel von Limburg und die Niederung von Gießen, die im N. bis Marburg und im W. bis Löhnberg bei Weilburg reichte, anzusehen sind. Diese Niederungen bildeten 2 Süßwasserbecken, in welche die Gewässer vom Taunus und Westerwald flössen. Das Limburger Becken nahm seinen Ab- flnß durch die Jdsteiuer Seuke in den großen See, der die jetzige Ober- rheinische Tiefebene bedeckte und von 8. gegen den heutigen Taunus brandete. Als das Rheinbett tiefer nnb tiefer sank, mußte auch das Flüßchen, das damals i) Distichon von E. von Wildenbruch.

6. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 61

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 61 — Wanfried au der Werra, die westlichste ist Marburg a. d. L. Die Längen- ansdehnung des Hanptlandes beträgt etwa 180 km und ist bei weitem größer als die Breite, auf die nur 112 km entfallen. Nicht unrichtig vergleicht man die Gestalt des Hauptlandes mit einem Füllhorn, dessen Schmalseite im 8. und dessen Breit- seite im N. liegt. Der Regierungsbezirk Cassel ist rund 10 T. qkm, der Regierungsbezirk Wiesbaden rund 5,6 1". qkm groß; mithin ist der Regierungsbezirk Cassel fast noch einmal so groß als der Regiernngs- bezirk Wiesbaden. Beide zusammen zählen genau 15694 qkm mit rund 2 Mill. Einw. Einteilung in natürliche Landschaftsgebiete. Im 3. des Regierungsbezirkes finden wir die östliche Ans- bnchtnng der Oberrheinischen Tiefebene, die von der Kinzig durchflössen und deshalb das Kinzigtal genannt wird. An dieses reihen sich die Randgebirge des Kinzig- und des oberen Fnldatales: Vogelsberg, Spessart und Rhön; zwischen Werra, Fulda und Lahn liegt das Hessische Berg-und Hügelland. Demnach unterscheiden wir zwei natürliche Landschaftsgebiete: a) das Kinzigtal und seine Randgebirge. b) das Hessische Berg- und Hügelland. Hierzu kommen das Weser gebiet (Kreis Rinteln) und daswerragebiet (Kreis Schmal- kalden). I. Landfchaftsgebiet. Das Kinzigtal mit seinen Randgebirgeu, Das Kiuzigtal gestaltet sich zu einem selbständigen kleinen Land- schastsgebiet, insofern es sich nach seiner Bodengestalt und Bodenbe- schaffenheit vou deu benachbarten Landschaftsgebieten unterscheidet. Es bildet in seinem unteren Teile, von Hanau bis Gelnhausen, deu süd- licheu Zipfel der östlichen Ansbnchtuug der Oberrheinischen Tiefebene. Der größere nördliche Zipfel dieser östlichen Ansbnchtuug ist die srucht- bare Wetterau, Beide werden dnrch Höhenzüge von einander geschieden. Nach seiner geographischen Lage bildet das Kinzigtal eine Berbiuduugs- straße zwischen Nord- und Süddeutschlaud und ist schon von alters her als solche benutzt worden. Seiner Natnr nach läßt sich das Kinzig- tal in drei Abschnitte zerlegen. Der erste reicht von Schlüchtern bis Salmünster. Er zeichnet sich durch feine wechselvollen und reizenden Gebirgspartien aus. Schon die Benediktiner Mönche erkannten die Fruchtbarkeit des Schlüchteruer Talkessels und siedelten sich hier an. Der mittlere Abschnitt erstreckt sich von Salmünster bis Geln-

7. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 69

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
69 — Infolge des verwitterten Basaltbodens ist der Vogelsberg ans den Höhen gut bewaldet; in den Tälern findet man grasreiche Wiesen und fruchtbare Felder. Die kleinen und kräftigen Vogelsberger Kühe werden mehr und mehr durch Schweizer Vieh (Simmentaler) verdrängt. — Der Quellenreichtum des Vogels- berges ist bekannt. Das Wasser von 139 Quellen wird bei Fischborn gesammelt und über Birstein nach den: hochgelegenen Sammelbecken des Aspenhainer Kopfes bei Wächtersbach und von dort durch eine 43 km lange eiserne Rohrleitung nach dem Hochbehälter in der Nähe der Friedberger Warte bei Frankfurt geleitet. Die Wasserzufuhr aus diefen Quellen beträgt täglich etwa 8000 cbm; dazu kommen täglich etwa 6000 cbm Wasser aus den Spessartquellen, aus dem Cassel- und Biebergrund und aus dem Wasserwerk von Wirtheim. Anch das Wasser dieser Quellen wird zunächst in das Sammelbecken des Aspenhainer Kopfes geleitet und dort mit dem Vogelsberger Wasser vereinigt. Als Hauptausfuhrprodukte erwähnen wir die Basaltsteine, die Brannkohlen, die Erzeugnisse der Forstwirtschaft, der Viehzucht und des Ackerbaues. Die kräftige Lust wird von den Sommerfrischlern, deren Zahl von Jahr zu Jahr zunimmt, als besondere Wohltat empfunden. (Ferienkolonien^. b) Der Spessart (Spechtshart — Spechtswald) breitet sich südlich vom Kinzigtal im Mainviereck aus. Er bildet ein rauhes Buntsandsteingebirge mit abgerundeten Kuppen'). Nur mit seinen nördlichen Vorhöhen, darunter das 530 m hohe Orb er Reisig, ragt er in unseren Regierungsbezirk, und zwar in die Kreise Gelnhausen und Schlüchtern. Etwas höher als der hessische Spessart ist der bayerische Spessart. Hier bemerken wir den Hahneltkamm, den östlich von Aschaffenburg liegenden 950 m hohen Geiersberg und die Eselshöhe, etwa in der Mitte des Mainvierecks. Über die Eselshöhe läuft ein alter Weg (ähnlich dem Rennstieg auf dem Thüringer Wald), der den Spessart in zwei ihrer Natur nach verschiedene Teile teilt. Der östliche Teil heißt Hochspessart. Er ist höher und rauher als der westliche Spessart und größtenteils mit Buchen- und hochstämmigen Eichenwäldern bedeckt. Rehe, Wildschweine, wilde Katzen und Auerhähne sind hier in reicher Zahl zu finden. Der westliche Teil heißt Vorspessart. Er ist weniger reich an Waldungen, enthält aber in seinem Innern Eisenerze. Die Bevölkerung des Hochspessart ist arm und ernährt sich vorwiegend durch Holzfällen, durch Au- und Abforsten von Waldungen, durch Beerensammeln, Holz- flößen :c. Das Buchenholz wird vielfach an Ort und Stelle zu Faßdauben ver- arbeitet. Die hohen Eichenstämme werden meist zun: Schiffbau verwendet und gehen bis nach dem Niederrhein und nach Holland. Auch werden beide Holzarten als Brennholz nach den an dem Maine liegenden Städten verkauft. (Wo kann man dies beobachten?) Aus den Nadelholzwäldern der bayerischen Waldreviere werden die Baumstämme als Bauholz in langen Flößen, oft 15—20 Einzelflöße hintereinander gebunden, mainabwärts versandt. (Beobachtungen an den Frank- furter Schleuseu!) — Die Sandsteinbrüche des Spessartabhanges bei Aschaffen- bürg liefern bräunliche Sandsteine von mittlerer Güte, während die Brüche von Miltenberg an mainaufwärts hellrote Steine von bedeutender Festigkeit und Wetterbeständigkeit liefern. (Wo kann man am Main das Ausladen beobachten?) i) Granit, Gneis und Glimmerschiefer mit aufgelagertem roten und gefleckten Buntsandstein.

8. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 18

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
18 zwischen dem östlichen Taunus (Maintaunus oder Höhe) und dem Rhein. a) Boden, Klima und Erzengnisse des Maingaues. Der Boden des Maingaues ist ungemein fruchtbar. Er besteht zum größten Teil aus ertragsfähigem Lehmboden, der mit Sand und Kalk untermischt ist und sich vorzüglich zum Ackerbau eiguet. Vor vielen Jahrtausenden war die Mainebene ein Teil eines großen Sees. Im Laufe der Zeit setzten sich feine kalkige und sandige Erdteilchen, die durch Verwitterung fester Massen dem See zugeführt wurden, zu Boden und vermischten sich bei dem Zurücktreten des Wassers mit dem vor- handenen Lehmboden zu einer fruchtbaren Ackererde. Andrerseits wurde während der Jahrtausende der fruchtbare Boden von der Höhe des Gebirges durch starke Regengüsse nach der Ebene abgeschwemmt, so daß am Fuße des Taunus ein besonders fruchtbarer Boden entstand. Durch das im N. vorgelagerte Gebirge wird der Maingau vor deu kalten Nordwinden geschützt; infolgedessen kehrt der Frühling mit seinem saftigen Grün so früh in die Tiefebene ein. Schon im April blühen die Kirschen und die Kastanienbäume, Ende Juni reifen bereits Aprikosen, Pfirsiche und Kirschen. Am Abhänge des Taunus gedeihen vorzüglich Getreide, Kern- und Steiuobst, selbst edle Kastanien. An einzelnen Orten wächst die Weinrebe; desgleichen sind Garten- und Gemüsebau gut entwickelt. b) Bewässerung des Mainganes. Der Hauptfluß des Gaues ist der Main. Das Wort Main be- deutet Schlangenfluß. Warum wird er so genannt?) Der Maiu ist der größte rechte Nebenfluß des Rheines. Er fließt in westlicher Rich- tung dem Rheine zu und mündet bei Kastel, gegenüber der hessischen Stadt und Festung Mainz. Er durchfließt die fruchtbare Main- ebene. Oberhalb der Stadt Frankfurt tritt der Maiu in unser Heimat- liches Gebiet ein, durchfließt es etwa 36 km und bildet unterhalb Höchst bis Hochheim die Grenze gegen das Großherzogtum Hessen. Der Wasserspiegel des Flnsses liegt bei Frankfurt 91 m, au der Müuduug 81 iri über dem Meeresspiegel. Das Gefälle von Frankfurt bis zur Mündung beträgt somit nur 10 m. Der Main war früher nur 90 cm tief, so daß die großen Rheinschiffe nicht bis nach Frank- fnrt kommen konnten. Dazu kam noch, daß Frankfurt an der Stelle erbaut ist, wo sich ein Felsrücken durch das Flußbett zog und eine seichte Furt bildete (Fahrtor von Fahren, Fuhr, Furt). Die Waren der größeren Rheinschiffe mußten in kleinere umgeladen werden. Um i

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 39

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 39 — arbeitet werden. Wegen der lebhaften Industrie gehört Oberschlesien zu den am dichtesten bevölkerten Bezirken Deutschlands. In einzelnen Teilen kommen auf 1 qkm mehr als 500 Menschen. Eine ganze Reihe von Orten, die früher unbedeutende Dörfer waren, sind infolgedessen rasch zu volkreichen Städten emporgewachsen. Die bedeutendsten sind Tarnowitz, Gleiwitz, Königshütte und Beuthen. § 52. Die Schlesische Tieflandsbucht. Zwischen den Sudeten einerseits und dem Karpatischen Landrücken anderseits breitet sich eine flache Mulde aus, die in der Mitte von der Oder durchflössen wird. Die ganze Niederung besteht aus fruchtbarem Schlammboden, den die Flüsse angeschwemmt haben. Dazu kommt eine reiche Bewässerung und eine geschützte Lage. Infolge dieser günstigen Umstände herrscht in dem Odertal eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Der Ackerbau liefert reichen Ertrag. Außer Weizen und Korn baut man Zuckerrüben und bei Lieg- nitz auch Gemüse und Blumen. Bei Grünberg sind die nach Süden geneigten Abhänge sogar noch mit Wein bepflanzt. § 53. Die Provinz Schlesien umfaßt den deutschen Anteil der Sudeten- kette, die Oderniederung und einen Teil des Karpatischen Landrückens. Bewässert wird die Provinz von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Erwerbszweige der Bevölkerung sind Landwirtschaft, Viehzucht, Berg- bau und Industrie. Ackerbau wird besonders in der Ebene, Viehzucht vorzugsweise im Riesengebirge getrieben. Am Fuß der Sudeten blüht die Weberei, im Riesengebirge die Porzellan- und Glasfabrikation; Oberschlesien endlich ist durch seinen Reichtum an Kohlen und Erzen der zweitgrößte Jndustriebezirk unseres Vaterlandes. Schlesien zerfällt in die Regierungsbezirke Breslau, Lieg nitz und Oppeln. Die Hauptstadt Breslau, -445 000 ©turo., an der Oder, ist die zweitgrößte Stadt Preußens und die wichtigste Handelsstadt Ostdeutschlands. Diese Bedeutung ver- dankt es seiner günstigen Lage inmitten einer gewerblichen Landschaft, an einem schiffbaren Strom und im Äreuzungspunkte von acht Eisenbahnlinien. In der Nähe ist der Schlachtort Lenthe« Andere Städte an der Oder sind Ratibor, Oppeln. lövicg, Glogan und Grimberg Im oberschlesischen Jndustriebezirk sind die bedeutendsten Städte Königshntte, Gleiwitz, Tarnowitz und Beuthen. Am Fuß der Sudeten liegt die Festung Neifze, im Gebirge die Festung Glatz An der Katzbach Liegnitz, in dessen fruchtbarer Umgebung viel Gemüse gebaut wird; in der Nähe das Schlachtfeld von Wahlstatr (1241 und 1813). An der Görlitzer . > Neiße Görlitz, Mittelpunkt der niederschlesischen Tuchindustrie. D. Das Norddeutsche Tiefland. § 54. Lage und Entstehung. Das Norddeutsche Tiefland breitet sich zwischen der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle einerseits und der Nord- und Ostsee anderseits aus. Es geht im Westen in das niederländische, im Osten in das russische Flachland über. Der Boden besteht nur aus lockerern Ablagerungen von Sand, Kies. Ton und Lehm. Auffallend sind die gewaltigen Felsblöcke, die man in manchen Gegenden findet. Man nennt sie erratische Blöcke oder Findlinge. Eine genaue Untersuchung des Gesteins hat ergeben, daß sie aus Skandinavien stammen. Wahrscheinlich wurden

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 40

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
-J40 - sie durch das Gletschereis, das einst ganz Norddeutschland von Skandinavien aus bedeckte, hierher getragen. Die Gletscher haben damals ungeheure Erd- massen nach Deutschland geschoben, die sich wie eine dicke Decke aus das Gebirge legten. Die aufgelagerte Schicht erreicht eine Mächtigkeit von 20—160 m. An einigen Orten ragt noch das Grundgebirge hervor. Reste desselben haben wir z. B. in den Sandsteinfelsen Helgolands und in dem Kreidegebirge der Insel Rügen. Bodenbeschaffenheit. Die von Skandinavien zu uns herübergekommenen Erdmassen haben durch den Einfluß der Luft und des Wassers ihren fetten Ton- und Kalkgehalt zum Teil verloren Es sind vorwiegend nur die mageren Bestand- teile, Sand und Kies, zurückgeblieben Daher kommt es, daß Norddeutschland an Fruchtbarkeit des Bodens dem übrigen Deutschland nachsteht. Die Marschen und Flußniederungen machen jedoch eine Ausnahme davon, weil das Meer oder die Flüsse dort einen fruchtbaren Schlamm abgesetzt haben. An mineralischen Schätzen ist Norddeutschland arm. Nur Salz und Braun- kohlen kommen in Menge vor Große Jndustriebezirke wie im mitteldeutschen Beralande konnten sich daher hier nicht entwickeln Aus diesem Grunde ist Nord- deutschland auch viel dünner bevölkert als Mitteldeutschland. Einteilung. Das Norddeutsche Tieflaud zerfällt durch die Elbe in einen kleineren westlichen und einen größeren östlichen Teil. I. Das Westdeutsche Tiefland. § 55. 1. Die Nordsee. Das Westdeutsche Tiefland ist zwischen der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nordsee gelegen. Letztere hat ihren Namen von den Holländern erhalten, die sie durch diese Bezeichnung von der ° Südttsee (Zuidersee) unterscheiden, Sie eröffnet Teutschland den Zugang zum Weltverkehr; daher konnten sich auch die an ihr liegenden deutschen Städte, namentlich Hamburg und Bremen, zu Welthaudelsplätzen entwickeln. / 2. Der deutschen Nordseeküste ist eine Kette von niedrigen Inseln I vorgelagert, die nach ihren Bewohnern die Friesischen Inseln ge- ' nanut werden. Einst reichte das Festland bis zu diesem Jnselkranz, der durch Düuen geschützt war. Aber gewaltige Sturmfluten haben den Schutzgürtel durchbrochen und große Stücke Landes weggerissen, bis schließlich diese Inseln als spärliche Reste des Festlandes übrig / blieben. Auch der Jadebusen, der Dollart und die Zuidersee • sind durch gewaltige Sturmfluten entstanden. Die meisten Inseln sind nackte Sanddünen. Die Bewohner ernähren sich durch Fischfang und Schiffahrt. Während des Sommers finden sie Erwerb durch den Besuch von Badegästen. Bekannte Badeorte sind Norderney und Borkum. 3. An der Westküste Schleswigs liegen die -Oftfriesischen Inseln. ^ Die größten sind Sylt und Föhr, beide als besuchte Seebäder be- kannt. Die kleineren Inseln heißen Halligen. Sie erheben sich nur 1 in über die Flut. Obgleich sie bei Sturmfluten oft überschwemmt werden, sind sie doch bewohnt. Auf künstlichen Bodenerhöhungen, Warften (von aufwerfen) genannt, baut der Halligbewohner sein Haus. Seinen Lebensunterhalt erwirbt er durch Fischfang und Schafzucht. Die Schafe weiden das dürftige Gras ab, das der Boden hervor- bringt. Andere Pflanzen, z. B. Bäume und Sträucher, können auf der Hallig nicht aufkommen.
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