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Extrahierte Personennamen: Welf Urban Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs Welf Heinrich_von_Eilenburg Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Sachsen Markgräfin_Mathilde Monza Deutschland Piacenza Clermont Ostmark
— 170 —
jetttes Hauses im alten Umfange wieder her (nur die von Diezmann verkaufte Niederlausitz blieb brandenburgisch).
5. Gleichzeitig setzte sich während der Wirren, die auf den Tod des letzten Arpaden (1301) folgten, Karl Robert, der Enkel des Königs Karl I. von Anjou-Neapel, in Ungarn fest, und das Papsttum geriet ganz unter den Einfluß der französischen Kapetinger (S. 196), die mit den Anjous in Neapel und Ungarn nunmehr das Reich von drei Seiten umspannten. — Inmitten der neuen Anschläge auf Böhmen wurde Albrecht 1308 1308 durch seinen Neffen und Mündel Johann (Parricida) bei Rheinfelden im Aargau ermordet.
3. Ausbildung der luxemburgischen und der wittelsbachischeu Hausmacht und die Erneuerung des Kampfes gegen das Papsttum 1308-1378.
1. Die Aussichten, welche sich dem neuen französischen Machtsystem jetzt auch auf die deutsche Krone eröffneten (Karl von Valois, Philipps Iv. Bruder), wurden durch den Widerstand der weltlichen Wahlfürsten des Ostens vereitelt, aber ebenso auch die Wahl eines mächtigen deutschen Fürsten durch die Abneigung der geistlichen Kurfürsten des Westens. Diesen Umständen und dem Einflüsse seines Bruders, des Erzbischofs Balduin von Trier, fowie des Mainzer Erzbischofs Peter von Afpelt verdankte der französisch gebildete und dem französischen König wie dem Papst gleich nahestehende machtlose Graf von Lützelbnrg (Luxemburg) feine Wahl.
1308 2. Heinrich Vii. von Luxemburg (1308—1313) lehnte
1308 sich nicht an die Städte, sondern an die Fürsten (Bestätigung des Markgrafen Friedrich im Besitze von Meißen-Thüringen, Wiederherstellung der Rhünzölle) und legte durch die Belehnung seines jüngeren (mit der Schwester des letzten Prschemys-liden vermählten) Sohnes Johann mit Böhmen den Grnnd zur luxemburgischen Hausmacht, die nun neben der habsburgischen emporstieg (1310).
3. Dann wandte er sich nach Italien, dessen Verhältnisse seinen idealen italienischen Plänen entgegenzukommen schienen (der Florentiner Dante Alighieri, der Dichter der Divina comedia). Denn Italien war nach dem Sturze der Hohenstaufen der Schauplatz unaufhörlicher Parteikämpfe geblieben, welche die Städte auch in sich selbst zerspalteten. Nur im Süden walteten Machthaber der einen oder der anderen Partei über ganze Landschaften,
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Extrahierte Personennamen: Diezmann Karl_Robert Karl Karl_I._von_Anjou-Neapel Karl_I. Albrecht Johann Karl_von_Valois Karl Philipps Philipps Balduin_von_Trier Peter_von_Afpelt Heinrich_Vii Heinrich Friedrich Friedrich Johann
Vi
lich der Verfassungsgeschichte und auch den Kulturver-Hltnissen insoweit, als in ihnen die Natur der Völker und die Wirkungen oder die Ursachen ihres geschichtlichen Lebens zum charak-teristischen Ausdruck kommen. Hat man in der alten Geschichte schon lngst beides, in der mittelalterlichen mindestens das erstere zur Gel-tung gebracht, so wird es nicht lnger angehen, dies fr die neuere zu unterlassen, also die Kenntnis dieser Dinge ganz und gar dem akademischen Studium zuzuweisen, während dessen die meisten doch kaum die Zeit dazu finden, und es ist gewi nicht schwerer, diese Verhltnisse, so weit es hier notwendig ist, bei gereisteren Schlern, denen schon nach ein oder zwei Jahren die Universitt ganz andere Zumutungen stellt, zum Verstndnis zu bringen, als die oft sehr verwickelten Verfassungskmpfe der klassischen Völker. Da der Ent-Wickelung des Welthandels und der Kolonisation der modernen Völker besondere Aufmerksamkeit geschenkt ist, drfte nicht unmotiviert erscheinen.
Was endlich die Form betrifft, so haben wir uns bestrebt, einen mglichst lesbaren Text zu liefern und Satzbruchstcke nur in Paren-thesen der Krze wegen zugelassen. Fr das eben sich bildende Stilgefhl der Schler scheint uns in einem formlosen Text eine gewisse Gefahr zu liegen, die wir vermeiden mchten.
Wir lassen zuerst die neuere Geschichte erscheinen, weil die Be-Handlung derselben relativ die meisten Schwierigkeiten und also die meisten Kontroversen darbietet. der diesen Teil mgen dem Ver-fasser deshalb noch einige Worte gestattet sein. Anerkanntermaen ist hierbei der nationale Standpunkt nicht in der Weise festzuhalten, da die Geschichte der auerdeutschen Völker nur als Nebensache behandelt werden knnte. Wohl aber ist der deutschen Geschichte relativ der meiste Raum zugewiesen und die der brigen Völker mit grerer Ausfhrlichkeit nur da behandelt, wo sie von allgemeiner Bedeutung wird. Besonderes Gewicht ist darauf gelegt worden, die neuere Geschichte nicht in eine Anzahl einzelner Volksge-schichten auseinanderfallen zu lassen, da dies ihrer inneren Natur widersprechen wrde, denn sie ist die Geschichte der eng mit einander verbundenen europischen Vlkerfamilie. Die Entwicklung
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— 131 —
vom Untergänge des weströmischen Reichs bis zur Reformation, verliert allmählich den früheren Mittelpnnkt ans dem Ange, insofern der Schau-platz bedeutender Ereignisse der Peripherie näher rückt, während jedoch der Seehandel meist noch im alten Geleise bleibt, nur daß seine Aus-gangs- und Endpunkte andere geworden sind. So dürfen wir vom commereiellen Standpunkte aus das Mittelalter nicht als einen ganz neuen Zeitabschnitt sondern nur als eine Übergangsperiode betrachten; dasselbe ist der Fall in Bezug auf Cultur und Politik; denn hinsichtlich der ersteren weist es nicht nur keinen Fortschritt sondern eher einen Rückschritt auf, und was letztere betrifft, so werden noch immer die Geschicke der bekannten Welt von Rom aus geleitet oder wenigstens beeinflußt, ja die hervorragendste Macht, das deutsche Königtum, glaubt des Zaubers der alten römischen Kaiserkrone nicht entbehren zu können. Erst von da an, wo das Terrain der Geschichte sich ändert, wo eine neue Cultur anhebt und die Hauptstadt der alten Welt ihr ltcbergciuicht völlig einbüßt, find wir berechtigt eine neue Epoche zu beginnen. Alles dies geschieht nicht mit einem Schlage, ist auch nicht das Werk einer einzigen bevorzugten Nation, sondern hat sich nach und nach unter Mithilfe fast des gefantntten Europas entwickelt.
In einer anfangs unscheinbaren Erfindung, der des Compasses, die man einem Italiener verdankt, liegt der Grund, daß das Gebiet des Handels sich über das gewaltige Weltmeer ausdehnte, daß die Auffindung des Seewegs nach Ostindien den Portugiesen ermöglicht wurde (1498), und daß Colon Spanien mit einer neuen Welt, mit Amerika, beschenkte (1493). Die Erfindung des Schießpulvers aber durch den Mönch Berthold Schwarz um 1340 schuf, indem sie durch die Umgestaltung des Kriegswesens den immerwährenden Fehden besser als der Landfrieden ein Ende bereitete, einen Zustand größerer Sicherheit, der nicht blos der materiellen Wohlfahrt durch Beschützung des Handels und der Industrie sondern ebensowohl der geistigen Arbeit zu gute kam. Diese selbst nahm durch die Buchdruckerkunst, mit welcher der Mainzer Guttenberg die Welt beglückte (1436), einen gewaltigen Aufschwung; denn dieselbe machte nicht allein die heiligen Urkunden zum allgemeinen Eigentum sondern auch die antike Bildung zum festen Besitz sich immer mehr vergrößernder Volksschichten. Selbst das Gewitter, welches längst durch die großartig aufstrebende Türkenmacht dem letzten Reste des griechischen Kaiserreichs gedroht hatte und sich endlich mit der Eroberung Konst ant inop eis 1453 entlud, erwies sich als segensreich für die Verbreitung der alten Literatur und Wissenschaft, da es die Vertreter derselben vom Bosporus verscheuchte und sie im Abendland edle Saaten ausstreuen ließ, welche fröhlich ausgiengen und reisten. Die begeisterten Jünger der Alten setzten der mittelalterlichen Scholastik den Humani s-m u s entgegen, zunächst in Italien dann aber auch in Frankreich und Deutsch-
9 *
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Berthold_Schwarz
Extrahierte Ortsnamen: Rom Europas Ostindien Spanien Amerika Mainzer_Guttenberg Italien Frankreich Deutsch-
6
Die physische Geographie.
Geht die Reduction noch weiter, wie in unsern meisten Schulkarten,
so spricht man von Landkarten überhaupt. So ist in Kieperts Schul-
atlas die Karte 2, Europa, im Maßstabe von Vis,000,000: Asien,
Amerika und Afrika gar im Verhältnis von */30,000,000 dargestellt.
Eine andere Art der Benennung richtet sich nach den Objecten, welche
besonders zur Anschauung kommen sollen; dahin gehören die Seekarten,
Flußnetzkarten, geognostische Karten, politische und historische Karten,
Post- und Eisenbahnkarten u. a.
Eine Sammlung von Karten nennen wir Atlas (plur. Atlanten).
Der Name rührt von dem bedeutendsten Kartenzeichner des 16. Jahr-
hunderts G. Mercator her, welcher eine Kartensammlung herausgab
und auf dem Titelblatt den Riesen Atlas abbildete, der nach den
Mythen der alten Griechen das Himmelsgewölbe trug. —
§ 8. Der Mond ist der einzige Trabant der Erde. Sein
Durchmesser beträgt 468 M., sein Umfang 1470 M., seine Entfernung
von der Erde 50,000 M. Er hat eine dreifache Bewegung: 1) um
sich selbst, 2) um die Erde in circa 28 Tagen (4 Wochen nach den
4 Mondphasen: Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel),
und 3) mit der Erde um die Sonne.
Die physische Geographie.
§ 9. Die physische Geographie ist die aus die Erde angewendete
Physik und betrachtet die Erde für sich nach ihrer natürlichen Be-
schaffenheit, nach ihren festen, flüssigen und gasförmigen Theilen.
Luft, Wasser und Erde bilden die Hülle des Erdkörpers. Sie
bedingen das Leben der Pflanzen-, Thier- und Menschenwelt.
Nach diesen 6 Momenten enthält die physische Geographie die Lehre
von der Lust (Meteorologie, Klimatologie), die Lehre vom Wasser und
von den Gewässern (Hydrographie, Oceanographie), die Lehre vom
Lande und den Landformen (specielle Geographie, Orographie), Pflanzen-,
Thiergeographie und Ethnologie (Völkerkunde).
Die Lust bildet eine Hülle um den ganzen Erdball, Wasser und
Land zusammen gewissermaßen eine zweite. Da aber die Luft in ihrer
Temperatur und Bewegung wesentlich durch ihre Grundlagen: Wasser
und Land, bedingt ist, so geht die Betrachtung von Wasser und Land
voran.
Von der Oberfläche der Erde nimmt das Wasser 6,800,000 Q.-M.
ein, das Land nur 2,460,000 Q.-M. Wasser und Land sind sehr
ungleich vertheilt, auf der Nordhalbe der Erde liegt 3mal mehr Land
als auf der Südhalbe. Zertheilt man die Erde so, daß auf der einen
Hälfte die meisten Landmaffen gruppirt sind, so erscheint Europa von
Asien, Afrika und Amerika umgeben im Centrum als der weltbeherrschende
Erdtheil, auf der Wasserseite der Erde dagegen Australien als der
isolirteste (siehe Stielers Schulatlas, Karte 3).
1. Das Wasser.
H 10. Das Wasser findet sich theils stehend in Meeren und
Seen, Teichen und Lachen, theils fließend in Quellen, Bächen,
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Extrahierte Ortsnamen: Kieperts Europa Asien Amerika Afrika Europa Asien Afrika Amerika
Linleitung.
/£)ic Geographie (Erdkunde) zerfällt in astronomische (mathe-
matische), physische und politische Geographie.
I. Astronomische Geographie. Kugelgestalt der Erde.
Gründe: kreisförmiger Horizont, kreisförmiger Erdschatten, Kugel-
gestalt der andern Planeten. Umsegelung der Erde re. Begriff des
'wahren und scheinbaren Horizonts. 4 Himmelsgegenden: O. S. W.
N. Die Windrose, der Kompaß. Drehung der Erde. Erdachse,
Nordpol, Südpol. Aequator. Parallelkreise (Breitenkreise).
Meridian (Längenkreise), Geographische Länge und Breite, nörd-
liche und südliche, östliche und westliche Halbkugel (Hemisphäre); der
erste Meridian von Ferro, Paris und Greenwich. Durchmesser der
Erde 1719 M., Aequator 5100 M>, Eintheilung in 360 Theile oder
Grade. Oberfläche der Erde 9,261,000 Qm. Entfernung von der
Sonne 20 Mill. M. Zwiefache Bewegung der Erde als die
Ursache von Tag und Jahr. Der Thierkreis. Die schiefe Stellung
der Erdachse (die Schiefe der Ekliptik 23%°). Die Aequinoctien am
21. März und 23. September. Die Wendekreise, die Polar-
kreise. Die 5 Zonen. Verschiedenheit der Tageslängen. Wechsel
der Jahreszeiten. Das Jahr —• 365 T. 48 Min. 50 Sek. Schalt-
jahr (julian. und gregorian. Kalender).
Der Mond. Durchmesser 468 M. Umfang 1470 M. Ent-
fernung von der Erde 50,000 M. Dreifache Bewegung. Umlausszeit
(die periodisch — 27% Tage; die synodische — 29% Tage). Die Licht-
phasen. Sonnen- und Mondfinsternisse.
Die Darstellung der Erde durch Globen, ihrer Oberfläche durch Karlen.
Projection derselben. (Seekarten nach Merkators Projection.)
Ii. Physische Geographie.
Luft, Wasser und Erde bilden die Hülle des Erdkörpers.
1. Die Luft oder Atmosphäre (Meteorologie) in Form eines
Ellipsoids mit zunehmender Dichtigkeit nach unten; ihr Druck durch
das Barometer gemessen. Die Winde, Luftströmungen, durch
das gestörte Gleichgewicht der Atmosphäre entstanden (Land- und
Seewind).
Rüge, Geographie.
1
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— 10 —
Im Herbste: Bodenerhebungen.
21. Die Herbstsonne. 1. Aus dem Größerwerden des Mittagsschattens erkennen wir,
daß die Herbstsonne von Tag zu Tag tiefer am Himmel hinabsinkt. 2. Die Folge
davon ist, daß die Wärme der Lust immer geringer wird. 3. Der Herbst ist
also der allmähliche Übergang von der heißen zur kalten Jahreszeit, so wie der
Frühling der allmähliche Übergang von der kalten zur heißen Jahreszeit war.
4. Die Kreislinie, in der sich Himmel und Erde scheinbar berühren, heißt Gesichts-
kreis oder Horizont.
22. Luftzug und Wind. 1. Öffne ich die Tür oder ein Fenster eines geheizten Zimmers,
so strömt unten kalte Luft herein und oben warme hinaus. 2. Die Bewegung
der ungleichmäßig erwärmten Lnft nennen wir Luftzug. 3. Durch die ungleich-
mäßige Erwärmung der Luft im Freien entsteht Wind. 4. Die heftigste Bewegung
der Luft nennen wir Sturm.
23 Wind und Wetter. 1. Das Verdunsten ist eine langsame Dampfbildung an der
Oberfläche der Gewässer. 2. Wenn im Herbste der Tau gefriert, heißt er Reif.
3. Alle veränderlichen Erscheinungen in der Lust bezeichnen wir mit dem Worte
Wetter. 4. Der allmähliche Übergang vom Tage zur Nacht und von der Nacht
zum Tage wird Abend- und Morgendämmerung genannt.
24. Der Mond. 1. Der Mond geht wie die Sonne im Osten auf, beschreibt einen Bogen
am Himmel hin und geht im Westen wieder unter. 2. Sein Weg ist 25 Std.
lang. 3. Der Mond zeigt sich uns in verschiedener Gestalt und Größe; darum
unterscheiden wir Neu- und Vollmond, erstes und letztes Viertel. 4. Er ist wie
nnsre Erde ein dunkler Körper, der von der Sonne erleuchtet werden muß.
25. Unbedeutende Bodenerhebungen. 1. Eine allmählich ansteigende Boden-
erhebnng, die sich weit ausbreitet, heißt ein Höhenzug. 2. Der Rücken des Höhen-
znges bildet die Wasserscheide. 3. Ein Hügel ist eine Bodenerhebung von
geringer Höhe und geringem Umfange. 4. Halden sind Schutthaufen, die
entstanden sind durch das aus der Erde gebrachte tote Gestein._
26 Bedeutende Bodenerhebungen. 1. Ein Berg ist eine Bodenerhebung von
größerer Höhe und bedeutenderem Umfange. 2. Der oberste Teil des Berges
heißt der Gipfel und der unterste der Fuß. 3. Eine Senkrechte vom Gipfel zum
Fuße bezeichnen wir als die Höhe des Berges. 4. Die Seiten der Berge heißen
auch Abhänge.___
27. Blick von den Bergen. 1. Liegt eine Ebene nur wenig über dem Wasserspiegel,
dann nennt man sie eine Tiefebene. 2. Das Gegenteil von Tiefebene ist Hochebene.
3. Haben zwei Höhenzüge gleiche Richtung, so nennen wir das dazwischenliegende
Tal ein Längental. 4. Ein Tal, das seitwärts hereinkommt, heißt Quertal.
28. Blick in die Berge. 1. Die in der Erde befindlichen, meist wagerecht verlaufenden
Kohlenlager heißen auch Kohlenflöze. 2. Die senkrechte Vertiefung bis zum Kohlen-
flöge nennt der Bergmann Schacht. 3. Die wagerecht im Kohlenflöze verlaufenden
Höhlungen sind die Grube. 4. Die ganze Einrichtung, die nötig ist, um die Kohle
aus Tageslicht zu fördern, heißt ein Kohlenbergwerk oder kurzweg Schacht.
29. Die Straßen. 1. Straße heißt so viel wie gepflasterter Weg; sie ist demnach
ein aus Steinen gebauter Weg für Wagen- und Fußverkehr. 2. Die unterirdischen
Gräben zur Fortleitung des überschüssigen Wassers heißen Schleusen. 3. Die
Baumreihen zu beiden Seiten der Straßen sind die Alleen. 4. Die Länge der
Straßen wird durch Kilometersteine gekennzeichnet. _
30. Die Eisenbahnen. 1. Die wichtigsten Verkehrsmittel sind die Eisenbahnen, d.s.
Schienenwege, auf denen sich besonders eingerichtete Wagen durch Dampfkraft bewegen
lassen. 2. Der Eisenbahndamm ist eine künstliche Erderhöhung von geringer Breite,
um dem Eisenbahnzuge einen Weg zu schaffen. 3. Hat man dem Zuge einen Durch-
gang durch einen Berg gebaut, so nennt man diesen einen Tunnel. 4. Die Eisen-
bahnbrücke ist ein steinernes oder eisernes Bauwerk über einen Fluß oder ein Tal.
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— 98 —
wird man die andern zum Unterschiede davon nennen? Was ist das
Unangenehme bei diesen Steinstraßen? Welches Pflaster ist in dieser
Beziehung schon besser? Woraus ist Klinker gemacht? (Kleinstem?)
Wie müssen wir uusre Landstraßen zum Unterschiede davon nennen?
Wodurch werden diese Kies- und Sandstraßen fest? Welche Straßen-
walzen habt ihr gesehen? Beschreibt die Dampfstraßenwalze! die
gewöhnliche Straßenwalze! Warum macht sich öfters eine Ausbesserung
einer solchen Straße nötig? Wann ist der Straßenverkehr am
stärksten? Welche Wagen fahren am schnellsten auf den Straßen? Wo-
durch werden diese Straßenbahnwagen in Bewegung gesetzt? Erzählt
von der elektrischen Straßenbahn! Vergleicht nnsre Dorfstraße mit
den Landstraßen!
Xxx. Schulwoche.
A.
Ziel: Welcher Bau war weiter noch nötig zum Fortschaffen
der Kohlen?
Die Kohlenstraße genügte nicht, um die vielen Hektoliter Kohlen
die täglich auf den Schächten zutage gefördert werden, fortzuschaffen;
was wurde darum uoch gebaut? Welchen Namen hat man deshalb
auch dieser Bahn gegeben? Beschreibt einen Kohlenzug! Wo hat die
Kohlenbahn ihren Anfang? wo ihr Ende? Was ist an der Kohlen-
bahn auffällig? Warnm hat sie so viele Krümmungen? Der Grund
ist ein doppelter — wozu sollte die Bahn dienen? wohin mußte sie
darum gebaut werden? und welches war der andre Grund? Warum
konnte man nicht die gerade Richtung nehmen wie bei der Bahn
im Plaueuscheu Grunde? Mit welchem Worte werden wir diese
Eigentümlichkeit bezeichnen? warum gerade das Wort „winden"? Bis
zu welcher Höhe muß sie emporsteigen? Ihr Endpunkt liegt also
beinahe 200 m höher als ihr Anfangspunkt. Weil die Kohlenbahn
früher bis auf den Windberg gekommen ist hat man sie auch Wind-
bergbahu genannt. Nun verfolgen wir einmal ganz genau den Weg
der Bahn und gehen mit dem Eisenbahnzuge; au ihrem Anfange,
an der Dresden-Tharandter Bahn, beginnen wir! Nach welcher Rich-
tung macht sie den ersten Bogen? Wo wendet sie sich dann nach
links? Warum macht sie diesen Bogen? Wie hieß der erste Schacht,
den sie hier erreichte? Warum ist jetzt nichts mehr von dem Moritz-
schachte bei Birkigt zu sehen? Nun wendet sich die Bahu wieder nach
rechts, geht über den Geiersgraben und scheint eher rückwärts zu gehen
als vorwärts zu kommen; sie nähert sich Potschappel wieder — welches
ist der Grund dafür, daß sie einen so großen Bogen macht? _ Nachdem
sie diesen großen Hügel umgangen hat, hat sie eine Strecke nidjt so viel
Steigung — woran kann man das am besten merken? Kaum ist aber
der Zug einige Minuten schneller gefahren, so muß die Lokomotive
wieder eine gewaltige Rauchmasse ausstoßen, und doch kommt der Zug
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— 103 -
daß der Mittagsschatten schon wieder kleiner geworden ist. Nun will
ich den Stift mit seinem viermal so großen Schatten an die Wand-
tasel malen; von dem Ende des Schattens ziehe ich eine gerade Linie
über das Ende des Stiftes hinaus — was soll diese Linie bedeuten?
— und an das Ende der Linie male ich die Sonne; daneben setze ich
die Frühlings- und Herbstsonne und am höchsten die Sommersonne.
Was habe ich euch durch dieses Bild deutlich gemacht? Woran erkennen
wir also, daß die Wintersonne am tiefsten steht?
Die Wintersonne steht am tiefsten, was wir an dem größten
Mittagsschatten erkennen.
Was ist nun die Folge von diesem tiefen Standpunkte? Wenn am
Morgen die Sonne erst über den Horizont heraufsteigt, so daß ihre Strahlen
ganz schräg auffallen, d. h. der wagerechten Richtung am nächsten stehen,
ist die Wärme am unbedeutendsten. Wie nimmt aber die Wärme
während des Bormittags zu? (Je höher die Sonne steigt, desto
wärmer wird es.) Ebenso ist es mit dem Höhersteigen der Mittags-
sonne während eines Jahres. Mit welchem Höhepunkte der Sonne im
Laufe eines Tages können wir den Tiefstand der Wintersonne ver-
gleichen? Was ist daraus erklärlich? Wir merken nns:
Wenn die Sonne am tiefsten steht, erzeugen ihre Strahlen die
wenigste Wärme.
Diese geringe Wärme nennen wir nun gar nicht mehr Wärme,
sondern Kälte. Bis wohin reicht jetzt im Wärmemesser das Quecksilber?
Wir schreiben nun jeden Tag auf, wieviel Grad Külte wir haben, früh,
ehe die Sonne kommt, mittags und abends, wenn die Sonne ver-
schwunden ist! Wir haben noch einen andern Wärmemesser, der uns
sagt, welches die größte Kälte während der Nacht gewesen ist. Nun
merkt euch, daß wir die Grade unter Null als Kältegrade bezeichnen.
Welche Jahreszeit ist also der Winter? Vergleicht ihn mit dem Sommer!
Mas müssen wir uns darum einprägen?
Geringe Wärme bezeichnen wir auch als Kälte; darum ist der
Winter die kalte Jahreszeit.
Nachdem wir die Mittagssonne genau betrachtet haben, müssen wir
auch noch einmal nach der Morgen- und Abendsonne schauen. Wo
geht denn jetzt die Sonne auf? wo geht sie unter? warum ist es jetzt
so leicht, den Aufgang der Sonne zu beobachten? Wann ging die
Sonne genau im Ostpunkte auf und im Westpunkte unter? In welchem
Verhältnis steht jetzt der Aufgangspunkt zum wahren Ostpunkte? Und
wie ist es mit dem Untergangspunkte? Wo war dagegen zu Sommers-
ansang der Auf- und Untergangspunkt? Bis wohin im Schulzimmer
schien die Morgensonne zu Sommersanfang? Wohin reichen aber jetzt
die Strahlen nur noch? Wie groß ist der Weg, den die Sonne jetzt
bei uns zurücklegt? Wieviel Stunden ihres Weges sehen wir nicht?
Wie werden wir das Stück des Weges nennen, das wir sehen? und
das Stück, das wir nicht sehen? Das Verhältnis des Tagbogens zum
Nachtbogen will ich durch ein Bild jetzt deutlich machen: In dem vor-
hin gemalten Bilde will ich eine Horizontalfläche einzeichnen. Am
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