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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 225

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung ?c. 225 Sei den Sachsen stand auf Pferdediebstahl der Tod. Bei den Alamannen bestrafte man den Mord einer Frau doppelt so hart als den eines Mannes. Bei den Friesen wurde ein Tempelräuber mit abgeschnittenen Ohren zur Ebbezeit an den Meeresstrand gelegt, damit ihn re Flut hinwegspüle. Auch Körperverletzungen wurden mit Geld bestraft^ Em abgeschlagener Arm kostete 100 Schillinge, ein Daumen 45, em Zeigefinger 25, ein Mittelfinger oder der kleine Finger 15, strafen bret Fmger mit einem Schlage 45, ein Auge 72, die Nase 45, ein • ^ Zunge 100. Auch das Schimpfen wurde bestraft. Wer einen Andern Fuchs schimpfte, zahlte 3, wer ihn Hase schalt, 6 Schillinge Diese Strafe nannte man das Bergeid; wer es nicht erlegen sonnte, folgte dem Beleidigten oder feiner Sippschaft d. i. Verwandtschaft tn die Sclaverei. Gericht ward im Freien unter großen Bäumen oder auch bei lolftemen abgehalten. Jede Gemeinde hatte einen Vorsteher oder $« ©rat dichter, welchem die erfahrensten Gemeindeglieder das Urtheil Schöppen, „schöpfen" d. i. finden halfen. Sie hießen deshalb Schöppen. Zeugen und Eidesleistungen waren die ursprünglichen Mittel zur Erforschung er Wahrheit; halsen sie nicht aus, so nahm man zu den Gottesurteilen und zur Tortur seine Zuflucht. n ^^Esurtheile ober Orbalien fußten auf der Ansicht, daß, Verschiedene wo menschliche Einsicht nicht ausreiche, Gott durch ein Wunber den arten ti0n ^uldlosen schirme und den Schulbigen der verbienten Strafe über-tefere. te würden im Beisein der Priester unter großen Feierlich-feiten abgehalten und auf verschiedene Weise veranstaltet. Dem Geiste der Seit entsprach besonders der Zweikampf, welcher nur bei Freien in Anwendung kommen konnte und auf Leben und Tod gerichtet war «»,>. Der Sieger galt für den unschuldigen, der Unterliegende für den schuld 8en I" der ältesten Zeit bediente man sich außerdem vor- zugsweise der Feuerprobe. Der Angeklagte mußte mit bloßen Füßen >i, S,„„, übet 9 glühende Pflugscharen gehen oder ein glühendes Eisen 9 w°6e- ( kf Z‘rrfcasen °bct cinen Ring oder Stein ans einem Kessel siedenden Wassers holen Diese Probe hieß der Kesselsang, Spater mt Tv4«”,!18“81’”66' Wm fte8te "Elich entweder den Kläger und den Angeklagten mit ausgestreckten Armen unter ein Stern und erklärte den für schuldig, welcher zuerst die Arme sinken ließ, oder man bezeichnete von 8 Würfeln den einen mit einem Kreuze, und sprach den frei, welcher den gezeichneten Würfel zog. Bei der Schwimm-■ ptobe galt es als Beweis der Schulb, wenn der in’8 Wasser Gestürzte !?£”" "4* untersank Bei der Probe b-s geweihten Bissens gab man dem Casstan s Geschichte. Ii. 4. Allst.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 255

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. ¿o5 aufs neue an, trennt die Macht der Alliirten und schlägt die einzelnen Abtheilungen mehrere Male. Dennoch erkennt er die steigende Gefahr Napoleons und sucht sich durch eine kühne Kriegslist zu retten, indem er mit seinen Ctst ^eitert' Truppen nach dem Rheine marschirt und den Verbündeten den Krieg in den Rücken zu spielen anhebt. Allein diese merkten die List, die Schlachten von Laon (9. und 10. März), Soissons (13. März) und Arcis snr Aube (20—22. März) hoben aufs neue ihr Wafsenglück, und so zogen sie auf Blüchers rastloses Drängen vorwärts nach Paris, welches Joseph Bonaparte vertheidigen sollte. Schon unterhielt man Einverständnisse mit einigen hochgestellten Personen, welche auf Napoleons Untergang bauten und Verrath spannen. Ende März erschienen P^is wird Schwarzenberg und Blücher vor der großen Hauptstadt: die Kaiserin erobert und ' , Napoleon ab- mit dem Könige von Rom und dem spanischen Exkönig Joseph waren gesetzt, entflohen. Nachdem Schwarzenberg die Höhen von Bellesville und Blücher die des Montmartre erstürmt hatte, kapitulirte Paris. Napoleon ward des Thrones entsetzt, und ein Bruder Ludwigs Xvi. zum Könige ernannt, nachdem er die Haupterrungenschaften der Revolution be- stätigt hatte. Napoleon hatte zu spät den Marsch der Alliirten auf Paris er- Napoleon fahren und zu keinem Entschlüsse kommen können. Endlich warf er nimmt Ab- sich in eine Postkutsche und eilte nach Paris. Sobalv er aber die ieiuer ®fltbe Capitulation erfuhr, kehrte er nach dem Schlosse Fontainebleau zurück. 'n Fontaine- Er hatte noch über 50,000 Mann und versprach denselben in einem Anfalle von Wuth eine zweitägige Plünderung der Hauptstadt, wenn sie ihm folgen wollten. Allein seine eigenen Marschälle verließen ihn jetzt. So blieb ihm denn Nichts übrig, als für sich und seinen Erben eine vollständige Abdankung zu unterzeichnen; man hatte ihm einen Jahrgehalt von 2 Millionen Franken, den Kaisertitel, die Insel Elba als ein souveraines Land und 700 Mann Leibwache zugestanden. Noch einmal ließ er im Schloßhofe sein Garderegiment aufstellen, umarmte den Befehlshaber desselben, küßte den Adler und hielt eine erschütternde und geht Abschiedsrede. Am 28. April landete er aus Elba. Seine Gemahlin öt6a‘ folgte ihm nicht dahin; sie erhielt die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla und ging mit ihrem Sohne nach Oestreich zurück. Am 5. Mai hielt Ludwig Xvkkk., der Bruder Ludwigs Xvk., welcher sich seit 1807 in England aufgehalten hatte, seinen feierlichen Einzug in Paris, um den Thron der Bourbonen wieder einzunehmen. Mit ihm schlossen die Alliirten am 30. Mai 1814 den ersten Pariser Frieden. Frankreich behielt seine alten Grenzen von 1792, brauchte keine Kriegs- Der erste contributionen zu zahlen und von allen geraubten Kunstschätzen Nichts ^^^814

3. Das Mittelalter - S. 171

1884 - Mainz : Kirchheim
Kampf gegen Mailand. 1*1 stellt. Der Schrecken wirkte heilsam. Personen und Eigentum waren sicher, Handel und Verkehr blühten wieder. Man pries Friedrich als Vater des Vaterlandes. 3. Friedrich im Kampfe mit Mailand. Weit schwerer als die republikanischen Römer waren die freien Städte der Lombardei zu bezwingen, über die Friedrich als Nachfolger Karls des Großen Lie Oberherrschaft beanspruchte. Diese waren seit Heinrich Iii. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden Kaiser im Stande gewesen war, eine feste Herrschaft über sie geltend zu machen, und um die kaiserlichen Titel kümmerten sich die Städte wenig. Sie waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten die Lombarden fast alle Geldgeschäfte; hierin hatten sie nur die Juden zu Nebenbuhlern; da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Übergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, freiwillig oder gezwungen, und bekleidete in der Regel die wichtigsten Ämter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche thuen streitige Bischosswahleu darboten; mancher Bischos schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkanften ihnen dieselben, so daß die Städte wirklich Republiken waren. Unter ihnen waren Genna, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mailand die mächtigste; aber auch Pavia, Tortoua, Cremona, Bologna, Verona u. a. waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürgerschaft bewohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich machten, der ganzen Welt Trotz bieten können, allein sie haderten unaufhörlich mit einander. Pavia, als die alte lombardische Königsstadt, wetteiferte mit dem stärkeren, reicheren Mailand um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen wollten, mit grausamem Übermute. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach; sie aber verspotteten das kaiserliche Handschreiben, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi. Auf feinem ersten Römerznge konnte Friedrich nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er Mailands Gebiet bis vor die Thore der Stadt,

4. Realienbuch mit Abbildungen - S. 236

1908 - Rostock : Boldt
236 halben Last. Q, Wellrad. Last hangt. Das eine Ende der Schnur ist befestigt und am andern Ende, welches man über eine feste Rolle laufen läßt, wirkt die Kraft. Die Rolle mit der Last wird von der Schnur getragen, so daß die Hälfte des Zuges vom befestigten Ende und die andere Hälfte vom Kraftende auszuhalten ist. Die aufzuwendende Kraft ist daher gleich der Die bewegliche Rolle wird angewandt, wenn man Lasten unter Krafterfparnis heben will. Man findet sie in Flaschenzügen, einer Zusammenstellung von festen und beweglichen Rollen. 11. Das Wellrad. Die Windevorrichtung an Speichern und Brunnen ist das Wellrad. Um eine Welle (C) wickelt sich eine Schnur auf und ab, sie trägt die Last. An dem andern Ende dieser Welle ist ein Rad (A) befestigt, nur welches eine Schnur läuft, an der die Kraft angreift. An Stelle dieses Rades befindet sich auch eine Kurbel zum Drehen. Je größer das Kraftrad ist, desto kleiner wird die aufzuwendende Kraft sein, aber desto länger wird man auch ziehen oder drehen müssen. Göpel, Zahnrad und Riemenübertragung. 12. Die schiefe Ebene. Geneigte ebene Flächen zeigen unsere Chausseen und Schienenwege. Je weniger steil sie sind, desto weniger Kraft ist zum Hinausschaffen der Wagen erforderlich. Das Verhältnis der Höhe zur Länge der schiefen Ebene nennt man die Steigung. 13. Die Schraube. Legt man eine schiefe Ebene aus Papier mit ihrer Höhe gegen einen Zylinder, dessen Umfang der Grundlinie der schiefen Ebene gleich ist, so reicht ihre Länge gerade ein- mal herum und stellt einen Schraubengang dar. Wird ein Schrauben- gang in mehreren Windungen auf einem Zylinder, der Schrauben- spindel, als Hervorragung herausgearbeitet, so entsteht eine Schraube. Eine Schraubenmutter ist ein durchbohrtes Stück mit vertieftem Schraubengang, in welchen die Schraubenfpindel genau hineinpaßt. Die Schraube findet Anwendung zum Festhalten bei Pressen, Schraubstock, Bremsen, Wagenrädern, sowie als Schraube mit Einschnitt im Kopf für den Schraubenzieher. Außerdem dient sie zum Heben von Lasten. Je geringer die Höhe eines Schraubenganges ist, desto kleiner wird die aufzuwendende Kraft fein. 14. Der Keil besteht aus zwei schiefen Ebenen als Seiten, der Schneide und dem Rücken. Je schmaler der Rücken ist, desto leichter wird der Keil eingetrieben. Er dient zum Spalten, Schneiden und Stechen als Holzkeil, Beil, Meißel, Stemmeisen, Spaten, Messer, Beiß- zange, Nadel, Nagel. Auch als Befestigungsmittel und zum Heben von Lasten findet der Keil vielfache Anwendung. Hebel, Rolle, Wellrad, schiefe Ebene, Schraube, Keil heißen ein- fache Maschinen. Sie finden die erwähnten Anwendungen zur Erleichterung mechanischer Arbeit. 15. Bewegung der Körper. Unter der Geschwindigkeit eines bewegten Körpers versteht man den Weg, welchen er in einer Stunde, Schiefe Ebene.

5. Realienbuch mit Abbildungen - S. 237

1908 - Rostock : Boldt
237 einer Minute ober einer Sekunde zurücklegt. Die Marschgeschwindigkeit eines Soldaten ist etwa 4‘/2 km, die Fahrgeschwindigkeit eines großen Dampfers 35 km, eines schnellen Eisenbahnznges 90 km in der Stunde. Der bewegte Körper erfährt Hindernisse während seiner Bewegnng, welche fortwährend überwunden werden müssen, wenn er in Bewegnng bleiben soll. Solche Hindernisse sind die Reibung und der Lnftwiderstand. Besonders die Reibnng hat eisie große Bedeutnng. Ein Bnch gleitet leicht ans einer geneigten polierten Fläche herab, dagegen schwerer aus einer rauhen Fläche. Gnte Chansseen und Schienenwege gestatten eine leichtere Fortbewegung als Landwege. Schleift man die Last ans dem Wege fort, so ist die Reibung viel größer, als wenn man einen Wagen zur Beförderung benutzt. Die Reibung in den Achsenlagern des Wagens kann man durch Schmiermittel verringern. Auf weichem Boden würden die Räder wegen der kleinen Berührungs- fläche mit dem Boden zu tief einsinken, so daß der Wagen immer aus den Vertiefungen herausgehoben werden müßte. Man wählt dann breite Räder oder schleift die Last vor- teilhafter. Schlitten. 16. Das Pendel. Hängt man ein Gewicht an einem Faden auf, so wird dasselbe bei jeder Störung seiner Ruhelage hin- und herschwingen. Es führt Pendelschwingungen ans. Die Anzahl der Schwingungen in einer Sekunde nennt man Schwingungszahl. Ein kurzes Pendel macht mehr Schwingungen als ein langes. Deshalb verwendet man das Pendel bei Uhren, um ihren Gang zu regeln. Der obere Teil der Pendelstange ist nämlich mit einem Anker verbunden, dessen zwei Sperr- haken abwechselnd bei jedem Hin- und Hergang des Pendels hemmend in die Zähne des Steig- rades eingreifen. Das Steigrad dreht sich also je nach der Länge des Pendels mehr oder weniger schnell. Seine Umdrehung wird durch den Zug des Uhrgewichtes bewirkt, das an einer Schnur oder Kette hängt, welche um die Achse des Steigrades geschlungen ist. Ist die Schnur abgewickelt, so steht die Uhr still. In Federuhren wird die Bewegnng durch eine gespannte Spiralfeder erzeugt, und zur Regulierung dient die sogenannte Unruhe. Iii. Mechanik der Jmsstgkeiten. 17. Die Oberfläche der ruhenden Flüssigkeiten liegt in einer wage- rechten Ebene. Wird die Oberfläche durch Erschütterungen uneben, so suchen die leicht verschiebbaren Teilchen der Flüssigkeit wegen der An- ziehung durch die Schwerkraft der Erde, die Unebenheiten sofort wieder auszugleichen. Auf einer geneigten Flüche setzt die Erdanziehung die Flüssigkeiten in Bewegung. Das fließende Wasser enthält eine Stoßkraft,

6. Realienbuch mit Abbildungen - S. 238

1908 - Rostock : Boldt
238 welche zum Treiben von Wasserrädern und Turbinen verwandt wird. In offenen Gesäßen, welche miteinander verbunden sind, steht die Flüssigkeit gleich hoch. Daher kann das Wasser in Wasserleitungsröhren nicht höher. aufsteigen, als an der Sammelstelle, dem Wasserturm. Überall an tieferen Stellen der Röhrenleitung kann man Wasser ausfließen lassen. Je tiefer die Ausflußstelle liegt, unter desto größerem Druck fließt das Wasser aus, da, wie in jedem Gefäß, die oberen Wasserschichten auf die unteren drücken, und diese also am stärksten belastet sind. Aus einem Rohr mit enger Öffnung spritzt das Leitungswasser heraus. Springbrunnen, Quellen, arte- sische Brunnen. Die Wasser-, Kanal- oder Nivellierwage besteht __ aus zwei lotrecht gestellten Glas- Aanciiwage. röhren, welche durch eine wage- rechte Metallröhre miteinander verbunden sind. Das Wasser steht in beiden Röhren stets gleich hoch, so daß man die Wasserwage zur Erkennung der wagerechten Fläche bei Straßenbauten benutzen kann. 18. Die hydraulische Presse wird benutzt, um einen starken Druck auszuüben. Ein weiter Metallzylinder ist mit einem engeren durch ein Metallrohr verbunden. In jedem Zylinder bewegt sich ein Kolben. Mit dem kleinen Kolben wird Hydraulische Presse. Wasser eingepumpt und der ausgeübte Druck pflanzt sich durch die ganze ein- geschlossenewassermasse gleichmäßig fort, so daß j ed esquad ratzen ti meter denselben Druck erfährt. Ist die Grundfläche des großen Kolbens hundertmal so groß als die des kleinen, so wird der große auch J einen hundertmal so großen * Druck auszuhalten haben als der kleine ausübt. Anwendung als Strohpresse, als hydraulische Winde und zur Prüfung von Dampfkesseln. 19. Der Gewichtsverlust der Körper im Wasser. Man entfernt von einer gewöhnlichen Wage die eine Wagschale und befestigt dafür an dem Wagebalken ein Stück Eisen oder einen Stein mittels eines Fadens. Nach der Herstellung des Gleichgewichts nähert man von unten ein Gefäß mit Wasser und läßt den aufgehängten Körper eintauchen. Man bemerkt, daß derselbe an Gewicht verliert, er erfährt einen Austrieb, welcher gleich dem Gewicht der von dem Körper verdrängten Flüssigkeit ist. Ist der eingetauchte Körper gerade so schwer wie die verdrängte Wasser- nienge, so schwebt er im Wasser, ist er schwerer, so geht er unter, ist er leichter, so schwimmt er auf dem Wasser. Im letzten Falle ergibt sich als Unterschied von Auftrieb und Gewicht des Körpers eine Steigkrast. Eisenschiffe, hohle Metallkugeln, leere Flaschen und Fässer.

7. Realienbuch mit Abbildungen - S. 233

1908 - Rostock : Boldt
233 schaft der Körper, solche Poren zu haben, nennt man Porosität. Durch die Adhäsion werden Flüssigkeiten in die Poren hineingezogen. Auch unsere Haut hat sehr zahlreiche Poren. Bei Ofenkacheln, Tellern, Töpfen und Tassen sind die Poren durch einen Glasurüberzug verstopft. Beim Glas und Gummi sind die Poren äußerst klein. 6. Beharrungsvermögen. Um einen Wagen, einen Eisenbahnzug in Bewegung zu setzen, ist eine größere Kraft aufzuwenden, als später während der Bewegung erforderlich ist. Soll ein in Bewegung befind- licher Eisenbahnzug angehalten werden, so muß stark gebremst werden. Als Beharrungsvermögen oder Trägheit bezeichnet man die Eigen- schaft der Körper, daß sie den Zustand der Ruhe oder der Bewegung nur durch die Einwirkung einer äußeren Kraft aufgeben. Legt man ein steifes Blatt Papier auf ein Glasgefüß, auf das Papier eine Münze und schnellt oder reißt das Papier mit einem Ruck fort, so bleibt die Münze an ihrer Stelle und muß in das Gefäß hineinfallen. Ziehen die Pferde den Wagen mit einem Ruck an, so fallen Personen auf demselben nach der entgegengesetzten Richtung; wird der bewegte Wagen oder Kahn auf einmal angehalten, so fällt man in die Fahrt- richtung. Wie erklärt sich das Hinauftreiben eines locker sitzenden Hammers auf seinen Stiel, das Stürzen einer Person, welche bei großer Fahr- geschwindigkeit von einem Gefährt abspringt? Warum kann man auf einem schnell fahrenden Schiff Ball spielen wie auf dem Lande? Beim Werfen, Schleudern und Schießen erteilen wir einem Körper eine Ge- schwindigkeit, und mit dieser fliegt er wegen des Beharrungsvermögens fort, bis er durch den Luftwiderstand gehemmt und die Anziehungskraft der Erde zu Boden gezogen wird oder bis er sonstwie aufschlägt. 7. Schwerkraft. Ein in der Hand befindlicher Gegenstand übt einen Druck auf die Hand aus, lassen wir ihn los, so fällt er zu Boden. Regen- tropfen, Schnee und Hagel fallen auf die Erde herab. Auf alle Körper, selbst auf die Luft, übt die Erde eine Anziehungskraft aus, welche wir Schwerkraft nennen. Sie wirkt in der Richtung des Lotes, welches verlängert durch den Mittelpunkt der kugelförmigen Erde gehen würde. Aufliegende Körper drücken daher auf ihre Unterlage, sie haben Gewicht. Das Gewicht wächst mit der Stoffmenge oder der Masse eines Körpers. Ein Bündel Stroh und ein Stück Eisen haben dieselbe Masse, wenn sie denselben Druck auf ihre Unterlage ausüben. Als Ge- wichtseinheit dient das Gramm, nämlich der Druck der Masse, welche in einem Kubikzentimeter Wasser enthalten ist. 1000 g bilden das Kilo- gramm, welches dem Druck eines Liters Wasser entspricht. Unsere Ge- wichte sind Metallstücke von bestimmter Masse. Ii. Mechanik (Muhe und Wewegung) der festen Körper. 8. Der Schwerpunkt. Wenn wir ein beliebiges Stück Pappe an irgend einer Stelle nahe am Rande durchlöchern, einen Faden hindurchziehen und an den beiden Fadenenden emporheben, so wird es in einer bestimmten Lage zur Ruhe oder ins Gleichgewicht kommen. Dreht man es, so

8. Realienbuch mit Abbildungen - S. 93

1908 - Rostock : Boldt
93 4. Nachfolger Heinrichs des Löwen. Albrecht n, der älteste Sohn Heinrichs, war erst elf Jahre alt, als sein Vater starb. 16 Räte vom Adel waren ihm als Vormünder bestellt, die aber Macht und Land sich an- eigneten und die fürstlichen Besitzungen in Pfand nahmen; denn Heinrichs Kriege hatten viel Geld gekostet. Mit den Geldeinnahmen stand es gar traurig, darum verglich Albrecht sich auch mit einem gerupften Vogel. Bei seiner Volljährigkeit ergriff er die Zügel der Regierung mit starker Hand, und bald waren feine übermütigen Vasallen gedemütigt. Unter Albrecht Ii. wurde Mecklenburg vom Kaiser Karl Iv. im Jahre 1348 z u einem deutschen Herzogtum erhoben. Damit war die Oberhoheit, die Sachsen noch immer über Mecklenburg geltend machte, gänzlich auf- gehoben. 10 Jahre später erwarb Albrecht durch Kauf die Grafschaft Schwerin und nahm in feinem Titel auf: „auch Graf von Schwerin". Für seinen Sohn Albrecht Iii. erwarb er sogar die schwedische Königs- krone, die aber nach 25 Jahren wieder verloren ging. Mecklenburg stand während der 50jährigen Regierung Albrechts Ii. auf dem Gipfel feiner Macht. Er heißt mit Recht Albrecht der Große. Nr. 16. Rudolf von Habsburg (1273). 1. Das Zwischenreich und das Faustrecht. Die Nachfolger Friedrich Barbarossas setzten den Kampf um die Oberherrschaft in Italien fort. Einen furchtbaren Feind hatten die Hohenstaufen an den Päpsten, deren Macht jetzt ihren Höhepunkt erreichte. In den unaufhörlichen Kämpfen gegen die päpstliche Herrschsucht erlag das herrliche Geschlecht der Hohenstaufen. Der letzte Hohenstause, ein Jüngling von 16 Jahren, wurde durch einen Günstling des Papstes in Neapel hingerichtet. Kein deutscher Fürst trug ein Verlangen nach der verhängnisvollen Kaiserkrone. Zwei ausländische Fürsten nahmen nacheinander die deutsche Kaiserkrone an, kümmerten sich um die Regierung aber nicht im geringsten. Das waren höchst traurige Jahre für Deutschland. Während dieser kaiserlosen, schrecklichen Zeit hausten die Raubritter schlimmer denn je im Lande. Es war ja niemand da, die Schwachen gegen die Gewaltigen zu schützen, das Unrecht zu bestrafen; die stärkste Faust behielt eben recht. Überall an den Flüssen und Haupt-Landstraßen entstanden aus den Anhöhen Raubburgen. Handel, Gewerbe und Ackerbau kamen sehr in Verfall; denn niemand wollte für andere arbeiten. Dazu befehdeten sich die Ritter auch untereinander. 2. Die Wahl Rudolfs zum deutschen Kaiser. Endlich wurde den Besonneneren solch schändliches Treiben doch über. Man sehnte sich nach einem gerechten Oberhaupte. Aber die Wahl ward den Fürsten schwer; man wollte wohl einen tatkräftigen Regenten, aber keinen mächtigen, keinen mit einer zu großen Hausmacht. Der König Ottokar von Böhmen wäre gern Kaiser geworden, aber die Fürsten fürchteten diesen stolzen Mann mit seinem großen Reiche. Da lenkte der Erzbischof Werner von Mainz die Wahl auf den klugen und tapferen Grafen Rudolf von Habsburg, einen Mann voll Frömmigkeit, Biedersinn und Gerechtigkeit. Er war begütert in der Schweiz (Stammschloß die Habichtsburg) und im Elsaß, welche Länder damals zu Deutschland gehörten. Rudolf nahm die Wahl auch an. Als bei der Huldigung der Fürsten zu Aachen das Reichszepter fehlte, ergriff er das Kruzifix aus dem Altare und sagte: „Dieses Zeichen, in dem die Welt erlöset ist, wird wohl imstande sein, das kaiserliche Zepter zu vertreten!"

9. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 708

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
7o3 Das Ix. Buch/ von Nieder,Sachsen, solche Dependentz damals beschaffen gewesen, durch den Westfälischen Frieden an die Krone d^ivveäen , und nunmehr an das Chur-Haus Hanno ver gcfommcn. Es sind aber sowol zu Bre- men A. Is6i. als nachhero zu Stade Ai 1692. ge- wisse Receffe aufgerichtet worden, wie es in allen Fallen wegen der geistlichen und weltlichen Juris- diction soll gehalten werden. Dasdom-Capitul be- stehet unterdessen ans .2. Canonieis, alle von der Lutherischen Religion, welche bey ihrer Dom- Kirche auch eine ansehnliche Bibliothecam publi- cam haben Aus dem Thurme zu 8. Bli'bi hanget nicht al- leine einglvcken-Spiel,welches durch einuhrwerck den halben und gantzenstunden vorspielet,sondern es sind auch die grossen Glocken dergestalt harmo- nisch/daß sie sich zu gewiffenstunden mit geistlichen Liedern, wie auch bey Leichen sehr gravitätisch hö- ren lassen, in derkirche aber stehet,über der grossen Kirch Thüre rechterhand,einbild voneinerjung- fer, welche den sogenannten Bocks-Beutel an der Seite hat. Wenn nun die Hamburger im Sprich- worte sagen : Oas brmget der Bocks - Beutel sonnt sich : Und jemand fraget, was das heissen soll ? so beruffet man sich ans dieses Bild. Wer mehr davon wissen will, der kan sich bey dem Hamburgischen Patrioten Raths erholen. Ausdemkirch-Thurm ¿«S. Nicolai, dessen durchbrochene Spitze auf acht vergüteten Kugeln ruhet, ist ein neues Glocken-Spiel, welches wie ein Clavter mit Menschen-Handen kan gespielet wer- den. In der Kirche ist ein ungemein grosses Orgel- Merck, und wer eben darinneist , wenn die Men- sche -Stimme,oder das Register Vox Numana,ge§ spielet wird,der kan wol sagen,daß er was rares ge-

10. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 632

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
6z2 Das X. Buch, von Astica, Matharea , ist ein Dorf, eine Meile von Cairo, da die liebe Maria mit Jofeph gewesen ist. Es werden da viel heilige Stellen gewiesen, darauf das Kindlein Jesus gesessen hat. Vier gute Meilen von Cairo, gegen Westen und Süden, stehen noch bis auf diesen Tag, die Weltberufene Pyr A Miden, welche darum von dem Worte ^ so genennet werden, weil sie wie die Feuerstammen oben spitzig zugehen. Wenn man die grossen rrnd kleinen zusammen rechnet, so sind ihrer ohngefehr l ooo.und darunter sind ih- rer drey von so ungemeiner Grösse, daß sie unter die sieben Wunderwercke der Welt gerechnet wer- den. Ich wil nur die ailergröffeste etwas um- ständlicher beschreiben: Man kan dieselbe auf ;oo. Meilen weit sehen, denn sie ist ?2o Fuß oder Merck ch.che hoch, und eine jedwede von den vier Seiten ist 68r. Fuß breit- Sie ist Treppenweile gebauet, Mid al'v kan ein Liebhaber von aussen bis auf die höchste Spi. tze steigen. Es sind 2<;o. Stufen , und wenn man gleich wohl zu Fasse ist , so hat man doch ein paar Stunden zu klettern, ehe man den Gipfel erreichet. Es hat auch die Länge der Zeit da und dort einige Stufen ausgefressen, daß man sich also wohl m acni zu nehmen hat, damit mau nicht herunter pur« tzelt. Oben ist ein platter Raum zehn Ellen ins Gevierte, darauf zur Nou) 70. Menschen neben einander stehe« können. Wenn man aber unten rrnqs um alle vier Seiten herum ge, den wckl so trüget solcher Spatziergang *840. Schuhe; oder welches fast auf eins hinaus läutt »280 Lèstte aus. Man kau nur in diese allergröste Pyamide hinein gehen, die andern sind alle mst Sand überschüttet. Der Eingang ist »00. Sch irtela.g, uno sehr enge; ja zuletzt muß mau gar auf de,- K sten krachen , u;b das alles mit Lichtern und Fackeln , weil nirgend kein Loch ist, dadurch das natürliche Licht hin, ein fallen fónte. Inwendig trist man allerlev Kammern und Gallerten an, die mit giattem Alabaster ausgefttzet sind : einige sind auch von dem schönsten Marmor und andern glän. tzr-chen Steinen r Dazwischen ist ein Brunnen 67. Klaftern
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