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1. Das Mittelalter - S. 3

1857 - Koblenz : Baedeker
Die deutschen Völkerstämme. 3 Unmittelbar am Niederrheine wohnten die Usipeter und Tenkteren, in der Südostecke des istävonischen Landes die Sigambern (keineswegs Anwohner der Sieg, die sie gar nicht berührten). Das mächtigste unter den istävonischen Völkern waren die Bructerer zu beiden Seiten der Lippe, nordöstlich bis zur Ems. d) Die Jngävonen (oder Küstenbewohner) an den Küsten der Nordsee vom Ausflusse des Rheins bis in die cimbrische Halbinsel (Jütland). Zu den Jngävonen gehörten außer den in Augustus Zeit schon zu Gallien (und zwar zur belgischen Landschaft Germania inferior) gerechneten Batavern 1) die Friesen zwischen Rhein und Ems und auf den Inseln an dieser Küste; 2) die Chauken, der ausgedehnteste Stamm der Jngävonen, in den Marschländern von der Mündung der Ems bis zur Mündung der Elbe; 3) die Saxönen im O. der untern Elbe, im heutigen Holstein. e) Die Hermio neu südlich von den Jngävonen und östlich von den Jstävonen. Zu diesen gehörten nur die beiden Völkerbündnisse der Cherusken (vom Teutoburger-Walde bis zur Elbe und Saale) und der Chatten (vom Zusammen- fluß der Fulda und Werra im N. bis zur Vereinigung des Rheins und Mains im S.). B. Die Sueven sind wahrscheinlich germanische Schaaren, welche aus dem eigentlichen Germanien (zwischen Rhein, Nordsee, Elbe und Main) schon in vorgeschichtlicher Zeit nach O. und S. ausgewandert sind und sich als herrschende Kriegerstämme unter der slavischen Bevölkerung in der östlichen Hälfte Germaniens niederge- lassen haben. In dem südlichen Suevien zwischen Main und Donau waren die Hermun- duren und Markomannen die beiden Hauptvölker, welche letztere sich, beim Vor- dringen der Römer, von der obern Donau nach Böhmen zurückzogen und hier an die Qua den, den südöstlichsten Suevenstamm, grenzten. In dem nördlichen Sue- vien wohnten zwischen der Elbe und Oder die Semnonen, an der untern Elbe die Longobarden, zwischen Oder und Weichsel die Burgund tonen, jenseits der untern Weichsel die Gothonen. Die ganze nordöstliche Gruppe der Sueven wird unter dem gemeinschaftlichen Namen der Vindili oder Vandalen zusammengefaßt. 8. 2. Culturzustand des alten Deutschlands. A. Die Religion der Deutschen war keineswegs ein grober Naturdienst, sondern beruhte wesentlich auf der Verehrung von Göt- tern. Auch war ihnen die Idee eines einzigen höchsten Gottes nicht fremd, denn ihr Wuotan vereinigt die Eigenschaften aller übrigen Götter in sich und diese sind gleichsam nur als Ausflüsse von ihm,

2. Das Mittelalter - S. 7

1857 - Koblenz : Baedeker
Lebensart und Sitten der Germanen. 7 einen Führer sammelte, um ihn auf Streifzügen zu begleiten. Die keil^'rmige (d. h. aus einer Reihe nebeneinander aufgestellter Keile bestehende) Schlachtordnung hatte zuweilen im Rücken und zu beiden Seiten die Wagenburg mit den Weibern und Kindern, welche mit- unter eine wankende oder schon durchbrochene Schlachtordnung her- stellten. D. Lebensart und Sittem Die alten Deutschen lebten nicht in Starren, zum Theil nicht ein- mal in zusammenhängenden Dörfern, sondern in manchen Gegenden bil- dete eine Anzahl einzeln liegender Lehmhütten, mit Stroh oder Rasen gedeckt, nebst den dazu gehörigen Aeckern eine Gemeinde. Der einfachen Wohnung entsprach die Kleidung und die gewöhnliche Nahrung. Die Hauptbeschäftigung der Freien war außer dem Kriege die Jagd; Hand- und Feldarbeiten waren den Weibern, Kindern und Unfreien überlassen. Bei ihren häufigen Gastmahlen und Trinkgelagen wurden Gesänge mit Be- gleitung musikalischer Instrumente so wie der Schwerttanz ausgeführt und oft die wichtigsten Angelegenheiten vorberathen. Als Haupttugenden unserer Vorfahren werden gerühmt: Redlichkeit, Biederkeit und Treue, Keuschheit, Großmuth gegen besiegte Feinde, zuvorkommende Gastfreund- schaft, glühende Vaterlandsliebe, verbunden mit heroischer Tapferkeit; ihre Hauptfehler waren Trink-, Spiel- und Streitsucht. 8- 3. Die Deutschen im Kampfe mit den Römern bis zur yfe Völkerwanderung. In der frühesten Zeit, von welcher die Geschichte berichtet, er- scheinen die Deutschen als noch nicht zu festen Wohnsitzen gelangt, und im Vordringen gegen Südwesten begriffen, wodurch sie in Be- rührung mit den Römern kommen. So zuerst im Kriege der Cimbern und Teutonen mit den Römern 113—101 v. Ehr. s. 1. Abtheil. §. 95. Eine zusammenhängende Geschi^te ^es Volkes beginnt aber erst mit dem Kriege zwischen Julius Cäsar und Ariovist und der Eroberung des linken Rheinufers durch die Römer 58-57, s. i. Abtheil. §. 101. Seit Augustus erhielt das allmälig von deutschen Stämmen angesiedelte Ge- riet auf dem linken Nheinufer die Benennung Germania superior und inferior, bil- dete aber einen Theil der gallischen Provinz Belgica. Zur Beschützung der Grenze gegen das weitere Vordringen der Deutschen nach Westen wurden am Mittel- und Niederrhein (8) Legionen aufgestellt, deren Hauptstandquartiere Mainz (Moguntiacnm), Köln (Colonia Ubiorum) und Tanten (Castra vetera) waren.

3. Das Mittelalter - S. 8

1857 - Koblenz : Baedeker
8 Römische Eroberungen bis zum Rhein und der Donau. Eroberung der Süddonauländer Rätien, Vindelicien und Noricum durch die Römer 15 v. Ehr. Um auch im Norden des Reiches eine natürliche Grenze gegen die Deutschen zu haben und zugleich in: Besitze der wichtigen Alpen- ^ Pässe zu sein, ließ Augustus seine Stiefsöhne Drusus und Tih.e- riul von zwei verschiedenen Seiten, jenen durch das Etsch-Thal, diesen von Helvetier: aus 'in Rätien, Vindelicien und Noricum ein- dringen, doch erst nach den gewaltigsten Anstrengungen gelang es den überlegenen Römerrr, diese tapfern Völker am Nordfnße der Alpen zu unterwerfen 15 v. Ehr., so daß die obere Donau nun Grenze zwischen Deutschland und dem römischen Reiche wurde, zu deren Si- cherung am untern Lech die römische Colonie Augusta Vindelicorum (Augsburg) entstand. So war nun auch dem Vordringen der Deut- schen gegen Süden eine Grenze gesetzt. Die Eroberungsversuche der Römer in dem eigent- lichen Germanien. 12 v. Chr^—16 nach Ehr. 1) Die Feldzüge des Drusus und Tiberius. Um auch das eigentliche Germanien der römischen Oberherr- schaft zu unterwerfen, unternahm Drusus (unterstützt von den Bata- vern und Friesen) vier Feldzüge in Deutschland, 12 — 9 v. Ehr., legte an: Rhein (von Mainz bis zur Insel der Bataver) eine Reihe von (50) Bollwerken an, welche die Grundlage der spätem deutschen Rheinstädte wurdenmud befestigte die Berghöhen des Taunus (so wie Aliso-an der obern Lippe).' Auf den: ersten Zuge drang er siegreich bis zur Ems, auf dem zweiten bis zur Weser, auf dem vierten bis zur Elbe vor, starb aber auf dem eiligen Rückzüge in Folge eines Sturzes mit den: Pferde. Auf dem ersten Feldzugx stellte er, um Germanien auch von der Seeseite anzugrcifen, eine Verbindung des Rheins mit der Assel durch die fossa Drusiana her, lief aus der Nordsee in die Ems ein und besiegte mit seiner Flotte die Bruc- terer. — Auf dem zweiten Feld zu ge war er schon in das Land der Cherusker bis zur Weser vorgedrungen, als ihn ein Aufstand der Völker in seinem Rücken zum Umkehren nöthigte; er besiegte den Völkerbund (bet Arbalo) und befestigte Aliso. — Der bj^Ute und inerte Feldzug ging vom Mittelrhein durch das Land der Chatten, letzterer dann durch das Gebiet der Cherusker über die Weser bis zur Elbe. Vom weiteren Vordringen hielt ihn die Warnung eines Weibes von übermenschlicher Größe ab. Auf dem eiligen Rückzuge starb er in Folge eines Schenkelbruches durch den Sturz seines Pferdes in dem Lager unweit der Elbe. Tiberius folgte seinem Bruder Drusus im Oberbefehl über die germanischeu Legionen und zwang weniger durch Tapferkeit als durch

4. Das Mittelalter - S. 10

1857 - Koblenz : Baedeker
10 Vernichtung der römischen Herrschaft in Deutschland. So blieben die Germanen frei und die Römer gaben ihre Er- oberul^gs-Pläne gegen Deutschland vorläufig auf in der Hoffnung, durch ihre Freunde und Bundesgenossen unter den Germanen und durch den bald unter den deutschen Völkerverbindungen ausbrechen- den Zwiespalt doch noch zum Ziele zu gelangen. Krieg zwischen Arminius und Marbod (17). Marbod's Bündniß mit den Römern machte es bald den meisten Deutschen klar, daß es ihm nicht sowohl um Deutschlands Unabhängigkeit, als um die Be- festigung seiner eigenen Herrschaft zu thun sei. Deshalb fielen die muthigsten Sue- venstämme, die Longobarden und Semnonen, von ihm ab, traten zu dem freien Cheruskenbunde über und verbanden sich mit Arminius gegen Marbod. Dieser zog sich nach einer blutigen aber nicht entscheidenden Schlacht (in Sachsen) nach Böhmen zurück, wurde aber durch einen gothischen Fürsten (Catwald) aus seinem Reiche ver- trieben und erhielt von Tiberius einen Wohnsitz zu Ravenna. Doch auch Arminius ward des Strebens nach Alleinherrschaft verdächtig und kam durch Hinterlist seiner Verwandten um (22?). Die von den Römern genährte Zwietracht zwischen den Germanen und Säeven und zwischen den einzelnen Stämmen dieser beiden Nationen untereinander dauerte noch lange fort. Der batavische Freiheitskrieg (69 — 70). Zur Zeit, als Vitellius und Vespasianus sich um die Herrschaft über Rom stritten, erhoben die von Cl. Civilis aufgeregten Bata- ver einen Aufstand, an dem die Friesen, alle deutschen Stämme auf dem linken Rheinufer und selbst gallische Völker Theil nahmen, wäh- rend zugleich deutsche Stämme vom rechten Ufer (begeistert von der Seherin Veleda) ins römische Gebiet einfielen. Anfangs gab Civilis seinem Unternehmen den Schein, als kämpfe er für Vespasianus ge- gen Vitellius, aber nach dem Tode des Vitellius erklärte er sich gegen jede römische Herrschaft. Ganz Gallien und die dort stehen- den römischen Legionen, selbst die Ubier, fielen ihm zu, und er pro- rlamirte die Errichtung eines neuen gallischen Reiches. Doch - fehlte es den Galliern auch diesmal an Einigkeit; eine Völkerschaft^ nach der andern gab die Sache auf, und als Vespasianus den Ce- realis mit einem römischen Heere nach Gallien sandte, zerfiel das gallische Reich. Die Bataver traten wieder in ihr früheres Bundes- genoffenverhältniß zu Rom, demzufolge sie zwar keinen Tribut zahl- ten, aber Truppen stellten. Angriffe der Deutschen auf das^römische Reich. Die Angriffskriege der Römer gegen Deutschland verwandelten sich im 2. Jahrh. in Vertheidigungskriege, und um die durch allmä- lige Vorschiebung der Besatzungen gewonnenen Besitzungen auf dem

5. Das Mittelalter - S. 12

1857 - Koblenz : Baedeker
12 Die germanischen Völkervereine. obern Donau wiedergewonnen und völlig germanisirt, sondern auch die früher gehemmte Bewegung gegen Südwesten wieder ausgenom- men und nun mit mehr Erfolg fortwährend Einfälle in das römi- sche Reich gemacht: die Alemannen sowohl über den Rhein als über die Donau, die Franken über den Niederrhein in Gallien, die Sach- sen machten vorzugsweise Raubzüge zur See nach den gallischen und britischen Küsten. — Eben so eroberte der ostgermanische Völker- verein der Gothen nicht nur das römische Dacien und breitete sich von der Theiß bis znm Don aus, sondern unternahm sowohl zu Lande Einfälle in Mösien und Thracien, als zur See vom Pontus aus Plünderungen an den asiatischen und griechischen Küsten. Seit dem 4. Jahrh. unterschied man die Westgothen in Dacien und die Ostgothen am schwarzen Meere. Gegen Ende des 4. Jhdrts. hatten sowohl die Alemannen als die Franken bleibende Wohnsitze im römischen Reiche, freilich Anfangs unter römischer Oberhoheit, erlangt, jene im Elsaß, diese in den nördlichen Niederlanden (auf der batavischen Insel, sowie an der Maas und Schelde), wo der Name der Salier allmälig die allge- meine Bezeichnung der auf römischem Gebiete sich anst'edelnden Fran- ken wurde. ___ # Ii. Die Völkerwanderung, S- 4. Auflösung des Gothenreiches durch die Hunnen *). Während die Westgothen im ehemaligen Dacien im friedli- chen Vernehmen mit den Römern von Ackerbau lebten, und von je- nen Jahrgelder erhielten, setzten andere gothische Stämme das alte Kriegerleben in den sarmatischen Ebenen fort. Der tapfere und kriegerische Ostgothe Hermanrich gründete ein Reich, welches nicht allein alle slavischen Stämme zwischen dem schwarzen und baltischen Meere, sonarn auch einen großen Theil der finnischugrischen Völker an der Wolga umfaßte, jedoch nach kurzem Bestehen durch das Vor- dringen der Hunnen aus ihren Stammsitzen jenseits dor Wolga am Ural aufgelöst wurde 376. Durch die Alanen -(zwischen Wolga und Don) verstärkt, überfielen die Hunnen die Gothen, der (110 S. die 1. Karte (Europa um 350 nach Chr.) im historisch-geographischen Wand-Atlas nach Karl v. Spruner von C. A. Bre tschneider. 1856.

6. Das Mittelalter - S. 14

1857 - Koblenz : Baedeker
14 Alarich. Auswanderung germanischer Stämme in den Westen. Iren am Oberrhein nieder und die salischen Franken benutzten die günstige Gelegenheit zu größerer Ausbreitung im nördlichen Gallien. Als eine dem Alarich versprochene Entschädigung für eine Rü- stung gegen den Rest des oströmischen Jllyricum nach Stilico's Er- mordung nicht gezahlt wurde, schloß er Rom ein 408 und ließ sich nur durch ungeheures Lösegeld zur Aufhebung der Belagerung be- wegen. Doch der Vertrag wurde von dem Hof zu Ravenna verwor- fen, weshalb Alarich Rom abermals belagerte 409, der Senat öff- nete ihm die Thore und setzte einen neuen Kaiser (Attalus) ein, den Alarich, weil er nicht nach seinem Wunsche regierte, wieder absetzte. Als Alarich dennoch den Honorins nicht zum Frieden bewegen und gegen das feste Ravenna nichts ausrichten konnte, belagerte er zum dritten Male Rom 410, nahm die Stadt mit Sturm und durch Verrath ein (24. Aug.) und strafte sie durch eine sechstägige (?) Plünderung. Auf seinem weitern Zuge nach Unteritalien, um nach Afrika überzusetzen, starb er bei Cosentia und ward im Fl. Busento begraben. Sein Nachfolger Ataulf schloß Frieden mit Honorius und führte die Westgothen nach Gallien, erhielt von Honorius Wohnsitze in Aquitanien (von Toulouse längs der Garonne bis ans Meer, auch Septimania oder Gothia genannt) und wählte Toulouse zur Hauptstadt des neuen gothischen Reiches. Am längsten blieben von allen Provinzen des weströmischen Reiches die Nordküste von Afrika und Britannien von Angriffen ger- manischer Völker verschont. Die Vandalen folgten 429 der Ein- ladung des bei seiner Kaiserin (Placidia) verläumdeten und in Un- gnade gefallenen römischen Statthalters Bonifacius nach der Nord- küste von Afrika unter ihrem Könige Geiserich vgl. §. 9. Seitdem Britannien von den römischen Legionen verlassen war, wurde es durch häufige Plünderungszüge der Pikten und Scoten heimgesucht; daher rief ein britischer König (Vortigern) Sachsen und Angeln zu Hülfe, welche unter Hengist und Horsa landeten 445 (?), die Pikten zwar vertrieben, aber selbst im Lande blieben, im- mer mehr Landsleute hinzogen und allmälig 7 angelsächsische Reiche gründeten: Kent, Sussex, Westsex., Eftsex, Northnmberland, Ostangeln, Mercia. Die Briten zogen sich theils nach Wales zurück, theils wanderten sie nach Armorica (Bretagne) aus.

7. Das Mittelalter - S. 16

1857 - Koblenz : Baedeker
Das Mittelalter. Erster Zeitraum. Von der Auflösung des weströmischen Reiches bis auf die Thronbesteigung der Karolinger und der Abbasiden 476 — 752 (750). 8- 7. Geographische Uebersicht von Europa am Ende des 3. Jahrhunderts *). 1) Im westlichen Spanien: das Reich der Sueven. 2) In Spanien und Gallien bis zur Loire das Reich der Westgothen. 3) Im nördlichen Gallien und im westlichen Deutschland die ver- schiedenen fränkischen Reiche; bis 486 noch eine römische Statthalter- schaft in Gallien. 4) Im südöstlichen Gallien, der Schweiz und Savoyen das Reich der Burgunder. 5) In England die Briten und die ersten angelsächsischen Reiche. 6) In Schottland das Reich der Pikten und das der Scoten. 7) In: nördliche«: Deutschland die Friesen und Sachsen, in: mittler«: bis zur Donau das Reich der Thüringer (eines aus der Verbindung verschiedener suevischer Stämme hervorgegangenen Volkes); an den: linken Ufer der «nittlern Donau das Reich der Longobarden, nördlich vo«: der unter«: Donau (ii: Ungarn, Siebenbürgen und der Walachei) das Reich der Gepiden. 8) In Italien, de«: Süddonanländer«: und Illyricnm das Reich der Ostgothen. 9) Das Reich der Vandalen ans der Nordküste Afrika's. 10) Z«: dem byzantinischen oder oströmischen Reich gehörten Grie- chenland, Macedonien, Thracien und Mösien. Von dem Nordosten Europa's hatten den südlichen Theil dieslaven einge- nommen, welche von der Elbe bis zum Don wohnten; den nördlichen Theil die Finnen (oder Tschudcn); bis an den Don war schon ein türkischer Stamm (die 0 S. die 2. Karte (Europa im Anfänge des 6. Jahrhunderts) in dem histo- risch-geographischen Wandatlas nach K. von Spruner von C. A. Bretschneider.

8. Das Mittelalter - S. 17

1857 - Koblenz : Baedeker
Odoaker. Theodorich der Große. 17 Avaren) vorgedrungen. Die Hunnen hatten sich nach Attila's Tode in die Steppen zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere zurückgezogen, wo sie sich mit den tür- kischen Völkern vermischten. I. Das italienische Reich des Odoaker 476 — 493. Odoaker, der Anführer römischer Miethtruppen aus den Stämmen der Heruler, Rugier und anderer gothischer Völker, hatte vom römischen Hofe für sein Gefolge ein Drittel des Grundbesitzes Italiens verlangt und, da dies verweigert wurde, den römischen Kaiser Romulus Augustulus besiegt und auf ein Landgut in Campa- nien verwiesen 476. Der byzantinische Kaiser (Zeno) aber, weit entfernt den Odoaker als König von Italien anzuerkennen, veranlaßte (oder genehmigte?) die Wiedereroberung Italiens durch Theodo- rich, König (seit(^75) der damals über Pannonien ausgebreiteten Ostgothen, welcher in Konstantinopel als Geißel erzogen worden war. Dieser besiegte den Odoaker in 3 Schlachten (bei Aquileja, bei Verona und an der Adda), belagerte ihn 3 Jahre in Ravenna/ ermordete ihn nach der Einnahme der Stadt (gegen die Bedingun- gen der Capitulation) mit eigener Hand und ward selbst Stifter eines germanischen Reiches in Italien, welches auch Jllyrien bis zur Donau, von Rätien und Noricum aber nur das Alpenland (nicht auch die Hochebene bis zur Donau) umfaßte, Sicilien kam zufolge eines Vertrages mit den Vandalen hinzu, ein Theil der Provence durch Eroberung. Ii. Das Reich der Ostgothen in Italien 493 —555. Theodorich der Große (493 — 526), welcher vom oströmi- schen Kaiser als König von Italien anerkannt wurde und jenem ge- wisse unbedeutende Beweise der Ergebenheit gab, wählte seine Resi- denz in Ravenna, zuweilen in Verona (daher Dietrich von Bern), und erhob Italien bei dem ruhigen Nebeneinanderbestehen zweier Nationalitäten in einen blühenden Zustand. Denn er erkannte die Wohlthaten des Friedens, und nur die Beschützung seiner Ver- wandten (seines Enkels, des westgothischen Königs Amalarich) oder die Besorgnisse für die Sicherheit seiner eigenen Grenzen (gegen die Franken und Bulgaren) bestimmten ihn, die Waffen zu ergreifen. Unter Theodorich's schwachen Nachfolgern wollte der Kaiser Justinian die vom oströmischen Hofe nie ganz aufgegebenen Ansprüche Pütz Geogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Ii. Abth. 8. Aufl. 2

9. Das Mittelalter - S. 33

1857 - Koblenz : Baedeker
Europa zur Zeit Karls d. Gr. 33 Zweiter Zeitraum. Von der Thronbesteigung der Karolinger bis zum Zeitalter der Kreuzzüge 752 bis um 1100. 8- 15. Geographische Uebersicht von Europa zur Zeit Karl's des Großen. *) 1) In Spanien das Emirat von Cordova, nördlich vom Duero das christliche Königreich Asturien. 2) Die Franken hatten unter den Merovingern bereits alle Länder von den Pyrenäen bis an die Ens unterworfen; dazu ge- wann Karl der Große noch die spanische Mark, das Reich der Lon- gobarde» im nördlichen und mittler» Italien, das Land der Sach- sen und das Reich der Avare», welches dieses türkische Volk im ehemaligen Dacie» gestiftet und über Pannonien bis an die Ens ausgedehnt hatte, zum größten Theil (bis an die Theiß). 3) Die Bulgaren (von der Wolga herkommend) hatten ein Reich zwischen Donau und Hämus gestiftet, aber allmälig sich auch auf dem nördlichen Donauufer ausgebreitet. 4) Das Reich der Chazaren von der Wolga bis zum Dnieftr. 5) Der Norden Europa's war theils von finnischen Völkern bewohnt, theils von einer Menge Königreiche der stammverwandten Normannen, Dänen und Schweden eingenommen. Doch gegen Ende des 9. Jahrh. bildeten sich aus diesen fünf normännischc Staaten: a) Norwegen durch Unterwerfung der einzelnen (etwa 30) Häuptlinge unter Harald Schönhaar, dessen Herrschaft bis zum weißen Meere reichte; b) Schweden durch Vereinigung der Gothen und Schweden unter einer Herrschaft; c) Dänemark, als die Kö- nige auf den dänischen Inseln und in Jütland Gorm den Alten als ihr Oberhaupt anerkannten; ck) Island, durch ausgewanderte nor- wegische Häuptlinge entdeckt (861) und bevölkert; e) das ebenfalls durch Auswanderer aus Norwegen auf den Inseln rings um Schott- land gegründete Königreich Man. 0 S. die 3. Karte in Bretschneider's historisch-geographischem Wandatlas. Pütz Geogr. u. Gesch f. mittl. Kl. Ii. Abth. 8. Aufl, 3

10. Das Mittelalter - S. 19

1857 - Koblenz : Baedeker
19 Reich der Longobarden. ihrem Könige Alboin mit Hülfe der eben an der untern Donau er- scheinenden Avaren das Reich der Gepiden, die sich nun unter den benachbarten Völkern verlieren. Alboin überließ den Avaren ganz Pannonien, zog (angeblich auf des abgesetzten Narses Einladung) mit seinen Longobarden, 20,000 Sachsen und einigen slavischen Horden, nach dern ihnen (ans dem Kriege gegen die Ostgothen) schon bekannten Italien und eroberte dieses Land bis zur Tiber mit Ausnahme der genuesischen und venetianischen Seeküste. Nur Pavia ergab sich erst nach dreijähriger Belagerung und ward dann Haupt- stadt des Reiches. Alboin's Nachfolger dehnten die Herrschaft der Longobarden über fast ganz Italien ans, so daß den Byzantinern nur noch das Gebiet -von Jstria, der Inselstaat Venedig, die Herzogthümer Rom und Neapel und das südliche Calabrien *) blieben. Als der König Aistnlf die Oberhoheit über Rom und dessen Gebiet in Anspruch nahm, rief der Papst (Stephan Ii.) den König der Franken, Pipin den Kleinen, zu Hülfe. Dieser zwang durch einen zweimaligen Feld- zug nach Italien den König Aistnlf, die besetzten Theile der römischen Landschaft zu räumen und Ravenna nebst der Umgegend an den Papst abzutreten. Eine neue Einmischung der Franken in die Strei- tigkeiten zwischen dem Papste und dem Könige Desiderius führte 774 die Einverleibung des longobardischen Reiches in das fränkische durch Karl den Gr. herbei, s. §. 16. S- 9. Das Reich der Vandalen in Afrika 429—534. Die Vandalen und andere Barbaren waren 429 unter Anfüh- rung ihres Königes Geiserich aus Spanien nach Afrika gekommen, um die Empörung des römischen Statlhalterö Bonifacins gegen den römischen Hof zu unterstützen, welche die Ränke des Aetius veran- laßt hatten; aber da Bonifacins hch bereits mit der Kaiserin Mut- ter und Regentin (Placidia) ausgesöhnt hatte, so begannen die Van- dalen gegen alle Römer einen verheerenden Krieg, Bonifacins floh nach zweimaliger Niederlage nach Italien, und der weströmische Kai- ser behielt von Afrika nur die beiden Manritanien und den westlichen Theil von Numidien. „ i) S. das 4. Blatt in v. Spruner's Atlas nebst der Erläuterung dazu. 2«
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