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1. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 25

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 25 — der politischen Verfolgung im Jahre 1822 durch die Flucht nach der Schweiz und sodann nach Amerika. Als diplomatischer Vertreter der Vereinigten Staaten kehrte er 1832 nach Europa zurück, war bis zu seinem Tode im Jahre 1846 vor allem für die Schaffung eines brauchbaren Eisenbahnnetzes in Deutschland tätig und wandte auch der Förderung der deutschen Handelseinheit den regsten Eifer zu. Im Dienste dieser Bestrebungen veröffentlichte er u. ct. die 3 Schriften „Über ein sächsisches Eisenbahnsystem" (1833), „Das deutsche National-Transport-System" (1838) und „Das deutsche Eisenbahnsystem als Mittel zur Vervollkommnung der deutschen Industrie" (1841). Zur Erweiterung des hier Mitgeteilten sei empfohlen die Schrift von W. Lotz, Die Verkehrsentwicklung in Deutschland 1800—1900 („Aus Natur und Geistes-rvelt"). In der Anlage habe ich einen Plan zu einem sächsischen Eisenbahnsystem skizziert, so gut es mir ohne Lokalaugenschein möglich war. Dieses im ganzen nicht mehr als 50 Meilen betragende Eisenbahnsystem würde alle Bedürfnisse des Königreichs Sachsen befriedigen und den Städten Nürnberg, Frankfurt am Main, Braunschweig, Magdeburg, Berlin, Hamburg und Prag auf halbem Wege entgegenkommen. Au und für sich brächte es auf ein Anlagekapital von 3—4 Millionen Talern eine Dividende von 15—20 Prozent und fomit, durch den Anteil, welcher infolge Des hier angeschlossenen Entwurfs dem Staate hieran zugesichert ist, für Den etwa in den Staatsfinanzen entstehenden Ausfall reichliche Entschädigung. Was sind aber vier Millionen, ja ich frage, was sind sechs und zehn Millionen Aufwand, bei so großen Nationalinteressen, wo zumal das aufgewendete Kapital so außergewöhnliche Interessen trägt. Je mehr unter solchen Umständen verwendet werden kann, desto besser. Schon die Verwendung so großer Kapitale verbreitet Nahrung, Arbeit, Segen und Wohlstand unter der Masse der längs der Route lebenden Bevölkerung, denn 9/io Teile des Aufwandes kommen den arbeitenden Klassen zugute. Wie gegen alle großen und folgereichen Neuerungen, erheben sich auch gegen diese eine Menge Zweifel und Bedenklichkeiten. Mau besitze, heißt es, hierzulande keine

2. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 64

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
Tie Eroberung Jütlands würde unsere Heere bis in dessen Nordspitze führen, und welche Sorge auch- durch echelouuierte Abteilungen für die Sicherung des Rückens getroffen werden möchte, so wird dieser doch allen Unter-nehmungeu von der See her bloßliegen. Rußland hat achtundzwanzig Linienschiffe in Kronstadt und eine Armee von 80000 Mann in seinen Ostseeprovinzen. Wenn ein Heer von genügender Stärke in dem fast nnbefchützten Busen von Kiel landete, so würde das Schicksal unserer bis Aalborg und Frederikshafen vorgeschobenen Armee ein solches sein, von Dem ich besser tue, die Augen abzuwenden. Die Gestalt des Kriegsschauplatzes und die gänzliche Seebeherrschung durch den Feind sind Nachteile, die dort nicht Durch Tapferkeit und Ausdauer aufgewogen werden können. Wer, meine Herren, möchte Die Verantwortlichkeit auf sich nehmen, einen Entschluß zu veranlassen, der solche Folgen nach sich ziehen muß! Und doch ist dies nur die eine Seite der Sache, auch die andere muß hier ausgesprochen werden. Preußen hat deu Waffenstillstand in seinem und im Namen des deutschen Bundes abgeschlossen; er ist ratifiziert, und Dänemark erfüllt bereits die ihm auferlegten Bedingungen. Wenn die Zentralgewalt ihn nicht gut hieße, so würde er nichtsdestoweniger für Preußen fortbestehen; es muß ihn aufrecht erhalten, uni) würde es unter der freudigsten Zustimmung derjenigen Teile seines Landes, die unter den bisherigen Zuständen so schwer litten. Der Neubau des Deutschen Reiches läge in Trümmern, nachdem er sich kaum erst aus seinem Fundamente zu erheben beginnt. Meine Herren! Jede politische Betrachtung, jedes begeisterte Wort, wie berechtigt sie auch sonst sein mögen, kann ein solches Unheil nicht aufwägen; es wäre mehr als Vermessenheit, es heraufzubeschwören. Niemand, der die Zukunft unseres Vaterlandes wahrhaft im Herzen trägt, niemand, der sich über die Leidenschaften des Augen-

3. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 68

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 68 — welcher Wärme Sie ihrem Berufe sich unterzogen, davon weiß mein Herz Kunde zu geben. Nächst Ehrenberg verdanke ich ja Ihnen einen großen Teil meiner religiösen Bildung, und von Ihnen noch dazu in jener denkwürdigen Zeit der Wiedergeburt des Vaterlandes, wo Sie es ja waren, der mich mit segnenden Worten entließ, als ich vom Könige berufen ward, ins Feld zu ziehen. — Mögen alle Herzen, die sich gleich mir Ihrer Leitung erfreuten, Ihnen heute gleich dankbar wie das meinige entgegen-schlagen! Wenn wir alle wohl nicht das Ziel erreicht haben mögen, zu welchem Sie uns mit so vieler Wärme leiten wollten, so wird Ihre Milde die Fehlenden deshalb nicht verwerfen, — möchte dies mein Fall vor Ihnen sein. Sollte ich so glücklich sein, dem Vaterlande zu nützen, und der Sinn, in welchem ich zu wirken suche, Anerkennung finden, fo möge meine Versicherung, daß dies mit Ihr Werk ist, Ihnen den heutigen Tag wenigstens nicht trüben und mein dankerfülltes Herz sich Ihnen vergegenwärtigen. Wie'freute es mich, aus Ihrem Schreiben zu ersehen, daß Sie jüngst erst die schöne Rheingegend besuchten, die auch wir bald nach Ihnen wiedersahen. Aber leid tut es mir sehr, daß Sie mich nicht besuchten bei Ihrem kurzen Aufenthalte in Berlin. — Wenn Sie von meinem Palais Lobendes hörten, so wird die Versicherung, daß zu demselben alles im Jnlande gefertigt ist, demselben einen doppelten Wert in jedes Preußen Auge geben und somit auch die Summe, die es kostete, eine wohltätige Zirkulation in der arbeitenden Klasse verursacht haben. Möge der Friede des Herrn auf Ihrem Hause und seinen Bewohnern ruhen! Hoffentlich wird der heutige Tag Ihnen beweisen, daß ich Ihre Einlage richtig zu meiner ältesten Schwester Händen befördert. — So leben Sie denn wohl, kräftig und tüchtig und gesegnet nach wie vor in Ihrem Amte. Dazu sende der Herr Ihnen seinen Segen!

4. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 106

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 106 — die Vorteile, welche dem Reich und seiner größten Handelsstadt aus demselben erwachsen werden, durch den Kostenbeitrag des Reichs nicht zu teuer erkauft finden und dem hierauf bezüglichen Gesetzentwurf die Zustimmung erteilen werde. Schon im Februar dieses Jahres haben Wir Unsere Überzeugung aussprechen lassen, daß die Heilung der sozialen Schäden nicht ausschließlich im Wege der Repression sozialdemokratischer Ausschreitungen, sondern gleichmäßig auf dem der positiven Förderung des Wohles der Arbeiter zu suchen sein werde. Wir halten es für Unsere Kaiserliche Pflicht, dem Reichstage diese Aufgabe von neuem aus Herz zu legen, und würden Wir mit um so größerer Befriedigung auf alle Erfolge, mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurückblicken, wenn es Uns gelänge, dereinst das Bewußtsein mitzunehmen, dem Vaterlande neue und dauernde Bürgschaften seines inneren Friedens und den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes, auf den sie Anspruch haben, zu hinterlassen. In Unseren darauf gerichteten Bestrebungen sind Wir der Zustimmung aller verbündeten Regierungen gewiß und vertrauen auf die Unterstützung des Reichstags ohne Unterschied der Parteistellungen. In diesem Sinne wird zunächst der von den verbündeten Regierungen in der vorigen Session vorgelegte Entwurf eines Gesetzes über die Versicherung der Arbeiter gegen Betriebsunfälle mit Rücksicht aus die im Reichstag stattgehabten Verhandlungen über denselben einer Umarbeitung unterzogen, um die erneute Beratung desselben vorzubereiten. Ergänzend wird ihm noch eine Vorlage zur Seite treten, welche sich eine gleichmäßige Organisation des gewerblichen Krankenkassenwesens zur Aufgabe stellt. Aber auch diejenigen, welche durch Alter oder Invalidität erwerbsunfähig werden, haben der Gesamtheit gegenüber einen begründeten Anspruch auf ein höheres Maß staatlicher Fürsorge, als ihnen bisher hat zuteil werden können.

5. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 114

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
Möge unserem teuren Vaterlande die langersehnte Errungenschaft, wie Ich es zuversichtlich hoffe, in ungestörter, segensreicher Friedens arbeit zu stets wachsender Wohlfahrt aller Klassen der Nation gereichen! — In wohltuender Erinnerung an eine solche ereignisreiche Vergangenheit gewinnt die neunzigste Wiederkehr Meines Geburtstages für Mich eine besondere Bedeutung, welche durch die allgemeine, tief empfundene Teilnahme meines Volkes erhöht wird. Aus allen Teilen des Reiches, ans fernen Landen, in denen Deutsche eine neue Heimat gefunden, selbst von jenseits des Ozeans her, sind Mir Adressen in zum Teil kunstvoller, gediegener Ausstattung, Zuschriften und Telegramme, poetische und musikalische Gaben, Blumenspenden und Arbeiten in überreicher Anzahl zu diesem seltenen Tage zugegangen. Von Gemeinde-verbänden, größeren wie kleineren Umfanges, von Kollegien, Korporationen und Genossenschaften jeder Art, von wissenschaftlichen und Kunstinstituten, von Anstalten und einzelnen Personen bin Ich in der herzlichsten Weise beglückwünscht worden. Künstler, bildende wie darstellende, Studierende der deutschen Universitäten, Akademien und technischen Hochschulen, Krieger-, Turn-, Bürger- und andere Vereine, Gilden und Innungen haben in der verschiedensten Weise ihre treue Anhänglichkeit an Mich kund getan. Durch festliche Veranstaltungen und Festversammlungen ist der Tag aller Orten verherrlicht worden. Der Umfang und die Mannigfaltigkeit dieser beredten Beweise von Liebe und Verehrung ist so groß gewesen, daß sich die Feier des Tages zu einer nationalen Huldigung für Mich gestaltet hat. — Nicht vermag Ich allen, welche Mir so liebevolle Aufmerksamkeiten erwiesen haben, im einzelnen dafür zu danken. Tief ergriffen von solcher durch alle Schichten der Bevölkerung gehenden Bewegung, kann Ich nur der Gesamtheit zu erkennen geben, welche ungemeine Freude Mir jeder an seinem Teile bereitet hat und wie tief Mein Herz von innigster Dankbarkeit

6. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 133

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 133 — Leiterwagen und eilten nach Wollemp, wo nun die Brigade Röder Halt gemacht hatte, um Atem zu schöpfen, nachdem dort eine Menge Gefangene und Material erbeutet war. Wir fuhren dann weiter nach Hörup, wo wir General Wintzingerode fanden, von dessen Division einige Bataillone zur weiteren Verfolgung vorgeschoben waren. General Herwarth hatte sich rechts gegen Höruphaff gewandt. Am dortigen Walde fiel noch der Leutnant Bär; dagegen wurden daselbst allein ein Regimentskommandeur und vierhundert Mann gefangen genommen. Von lange her hatten die Dänen die Halbinfel Käkenis als ihren letzten Zufluchtsort zubereitet. Die Landenge war durchstochen, pallifadiert, von Batterien und Kanonenbooten beherrscht. Die Stellung zu nehmen war nur denkbar, wenn man mit ihnen zugleich davor ankam, was nicht gelungen ist. Der Rückzug der Massen dorthin war zeitig schon angeordnet, und das Gefecht endete etwa zehn Uhr vormittags. Nach den bisher eingegangenen Meldungen sind 210 preußische und 320 dänische Verwundete in unsere Lazarette eingebracht. Ich hoffe, daß unser Verlust 300 Mann nicht weit übersteigen wird. Die dänischen Bataillone waren sehr stark und sollen während der Waffenruhe durch Einstellung von Ersatz auf 1300 Mann gebracht worden sein. Der Feind hatte Alsen mit sechs Regimentern, also jedenfalls 12 bis 15000 besetzt. Zurzeit sind schon 2600 Gefangene eingebracht. Von den Verwundeten werden wohl manche mit zurückgenommen sein, andere liegen unentdeckt in den Kornfeldern. Jedenfalls ist der Verlust über 3000 Mann, und die Zahl der Geschütze wird sich aus sechzig belaufen. Darunter zwei bespannte Feldgeschütze. Dabei haben jetzt die Dänen erkennen müssen, daß sie auch auf ihren Inseln nicht mehr sicher sind, und es bleibt abzuwarten, ob die in Kopenhagen herrschende Gesellschaft die unglückliche Armee einer an Zahl, Bewaffnung und Tüchtigkeit weit überlegenen ferner gegenüberstellen wird.

7. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 135

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 135 — Ob die Kleinstaaten, die so eifrig das Feuer schüren, besser daran sein werden unter der Alleinherrschaft des einen Siegers als in der Schwebe zwischen beiden Großmächten, bezweifle ich. Daß auch die Haltung der Bevölkerung in Holstein sehr wesentlich beigetragen hat, die gegenwärtige Krisis heraufzubeschwören, ist wohl nicht zu leugnen. Unterliegt Preußen, so werden die Holsteiner gegen Übernahme von 90 Millionen Schulden ihren Wunsch erfüllt sehen, ein Kleinstaat zu werden, nur daß dann Preußen fehlt, welches allein die Existenz von Kleinstaaten im Norden sicherte. Österreich wird sich die Hände nicht daran verbrennen, und der Deutsche Bund, der es bei leiblicher Existenz nicht tat, kann es nach seinem Tode noch weniger. Fünfzig Friedensjahre haben gezeigt, daß bei dem unpraktischen, immer nur auf die Phrase hinauslaufenden Sinn der Deutschen es zu einer Einigung auf dem Wege friedlicher Verständigung niemals kommen wird. Ist es Gottes Wille, daß Preußen diese Aufgabe lösen soll, so sind die europäischen Verhältnisse im allgemeinen nicht ungünstig. Wir haben in Deutschland keinen Freund. Der Bund ist eine österreichische Institution geworden, und seine Majoritätsbeschlüsse sind der Ausdruck des Wiener Kabinetts. Aber dies, selbst die europäischen Konferenzen und vollends die sogenannten Beschlüsse von Vereinen und Korporationen, sind Zwirnfäden, die den rollenden Stein nicht mehr aufhalten. Österreich, hat noch nie gerüstet, ohne auch zuzuschlagen; es ist nicht reich genug, um ohne Erfolg abzurüsten. In Italien ist keine Regierung stark genug, um den Enthusiasmus der Nation zurückzuhalten. Bei uns hat niemand den Krieg gewollt, aber wir akzeptieren ihn mit ruhiger Zuversicht. — Möge Gott uns den Sieg verleihen, denn mit Preußen fällt Deutschland.

8. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 163

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 163 — und nahmen ihm das wohlerworbene, blühende, der Wildnis abgerungene Westprenßen ab, um es zu verheeren und beit freien Bauernstand derjenigen Unterdrückung preiszugeben, welche die polnische Herrschaft immer charakterisierte. Ter Herr Vorredner hat es ziemlich unumwunden ausgesprochen, was er mit den preußischen Landesteilen ansangen will, wenn er sie aus ihren bisherigen Verbände gelöst hätte, wenn er, wo wir die Nachteile der Grenzen wollen verschwinden lassen, neue Greuzeu, Zollgrenzen hätte schaffen können zwischen Westpreußen und Polen einerseits, und dem westlichen Deutschland hinaus, resp. Ostpreußen andererseits. Er hat die Teilung Polens ein Verbrechen genannt. Meine Herren, es war kein größeres, als die Teilung Rußlands, die Sie im 14. Jahrhundert vornahmen, als Sie die Gewalt dazu hatten. Greifen Sie in Ihren eigenen Busen und sagen Sie sich, daß Sie das Verbrechen der Eroberung hundertfältig, als Sie mächtig genug dazu waren, begangen haben. Den Gedanken der Wiederherstellung der Republik Polen in den Grenzen von 1772 — ich will nicht weiter zurückgreifen — braucht man nur auszudenken, um sich von seiner Unausführbarkeit zu überzeugen. Er ist eine Unmöglichkeit aus dem einfachen Grunde, weil es dazu nicht Polen genug gibt: es gibt sehr viel weniger Polen in der Welt, als man gewöhnlich glaubt. Mau spricht von 16 Millionen Polen. Das Gebiet der ehemaligen Republik Polen von 1772 ist —- ich abstrahiere ganz von dem durch die Friedensschlüsse von 1660 an Schweden verlorenen, früher eroberten Livland und von dem durch deu Frieden von Audrufsow an Rußland jenseits des Dnjeprs abgetretenen Gebiete mit der Stadt Kiew ohne das heutige Gouvernement gleichen Namens — demnach ist das Gebiet, was übrig bleibt, heute von etwa 24 Millionen Menschen bewohnt, unter diesen befinden sich 71/2 Millionen Polen, mehr gibt es in der Welt nicht, und davon sind l1/2 Millionen zerstreut in weiten Gell*

9. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 201

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 201 — Ich vertraue auf die bewährte, treue Hiugebuug des Staatsrats bei den Arbeiten, die ihm jetzt bevorstehen. Ich verkenne nicht, daß gerade auf diesem Gebiete nicht alle wünschenswerten Verbesserungen allein durch staatliche Maßnahmen zu erreichen sind. Der freien Liebestätigkeit, der Kirche und Schule verbleibt daneben ein weites Feld segensreicher Entfaltung, durch welche die gesetzlichen Anordnungen unterstützt und befruchtet werden müssen, um zu voller Wirksamkeit zu gelangen. Aber wenn es mit Gottes Hilfe gelingt, die berechtigten Interessen des arbeitenden Volkes auf Gruud der von Ihnen zu machenden Vorschläge zu befriedigen, so wird Ihre Arbeit Meines Königlichen Dankes und der Anerkennung der Nation gewiß sein dürfen. Die Ihrer Beratung zu unterstellenden Vorlagen werden Ihnen nnverweilt zugehen. Ich bestimme zur Teilnahme an der Beratung die beiden Abteilungen für Handel, Gewerbe, öffentliche Bauten, Eisenbahnen und Bergbau und für Angelegenheiten der inneren Verwaltung, denen ich eine Anzahl sachkundiger Personen zuweisen werde. Die Mitglieder dieser Abteilungen ersuche Ich, sich am 26. d. M., 11 Uhr, in den Ihnen zu bezeichnenden Räumlichkeiten zu versammeln. Zum Referenten bestimme Ich den Oberbürgermeister Miqnel und zum Korreferenten den Geheimen Finanzrat Jencke. Ich behalte Mir vor, nach Abschluß der Abteilungsberatungen den Wiederzusammentritt des Staatsrats zu bestimmen, und wünsche Ihnen zu Ihrer Arbeit den Segen von oben, ohne welchen menschliches Tun niemals gedeihen kann.

10. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 178

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 178 — nicht kennen, haben mir die wunderlichsten Belehrungen darüber erteilt. Aber ich erinnere Sie daran, wieviel Friedrich dem Großen, wieviel Friedrich Wilhelm I., dem großen Hausvater seines Landes, daran lag, reiche Leute ins Land zu ziehen, im Lande zu erhalten, reiche Leute zu machen. Ich wollte, wir könnten sofort ein paar hundert Millionäre im Lande mehr schaffen; sie würden ihr Geld irrt Lande ausgeben, und diese Ausgaben würden befruchtend auf den Arbeitsverkehr wirken nach allen Seiten hin. Die Leute können ja doch ihr Geld nicht selbst essen, sondern sie müssen die Zinsen davon an andere wieder ausgeben; also freueu Sie sich doch, wenn Leute bei uns reich werden: da fällt immer für die Gesamtheit etwas ab und nicht bloß für den Steuerfiskus. So kleinliche Auffassungen, wie der Herr Vorredner in der Beziehung uns zumutet, muß ich von den Regierungen weit fortweisen. Wir wirtschaften und streben für die Hebung des wirtschaftlichen Gesamtvermögens der deutschen Nation; dazu gehören die reichen Leute so gut wie die armen; und wenn wir dabei zugleich eine Verbesserung des fiskalischen Einkommens des Teutschen Reiches erreichen, dann freuen Sie sich auch mit uns, dann werden Sie weniger Mühe haben mit den Ihnen so unbequemen Bewilligungen vou Mitteln. Tie Kolonien wie Knba, wie Portoriko, wie die westindischen und alle die äquatorialen Kolonien, sind vom Mutterlande stets in ihrem Geldwert sehr hoch geschätzt. Deshalb ist dahin aber noch keine große Auswanderung gegangen; man hat nicht darauf gerechnet, daß dort Weizen oder Wolle produziert werde, welche nachher zum Schrecken des Herrn Vorredners zollfrei bei uns eingelassen werden sollten; sondern es sind eben tropische Produkte, die bei uns nicht wachsen. Das ist gerade die Hauptsache, dort Plantagen anzulegen, Deutsche des gebildeten und halbgebildeten Standes auf diesen Plantagen zu beschäftigen. Wer, wie ich, in der Nähe von Hamburg
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