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Die großen Verkehrs- und Handelswege.
Mississippi-Dampfschiffahrt ist der Verkehr der Reisenden dnrch die Bahnen
entzogen. — Der N.-O. der Union besitzt einige bedeutende Kanäle:
1. Den Ohio-K., der den Ohio mit dem Ozean verbindet;
2. den Erie-K., vom Hudson nach dem Erie-See;
3. den Champlain-K., vom Hudson nach dem St. Lorenz;
4. den Welland-K.. der die Niagara - Fälle umgeht und Chicago, wo
außerdem 41 Bahnen münden, Seeschiffen zugänglich macht.
Süd-Amerika findet für den Mangel an Straßen im N. und S. einen
Ersatz in seinen großen Strömen, dem La Pläta-Netze, dem Amazonen-
ströme, dem Orinöco und dem Magdalenenstrome, während die brasilischen
Küstenflüsse wenig schiffbar sind. Der Amazonenstrom, dessen Nebenflüsse
gleichfalls weit hinauf Schiffe tragen, wird bis an das Pongo (Thor) de Man-
feriche smanferitschej, am Fuße der Anden, von großen Dampfern befahren, die
wegen der schwimmenden Baumstämme durch ein starkes Schaufelrad am Hinter-
teile getrieben werden. — Auch hier strebt der Bahnban dem w.o. Gange des
Weltverkehrs die Wege zu öffnen und die so sehr unwegsamen Anden zu über-
winden. Jedoch ist erst eine Pacisie-Bahu vorhanden, die Linie, die von
Buenos-Aires über Mendoza [sa] nach Valparaiso führt und die Anden in
2900 m Hohe durchtunnelt. — Von den peruanischen Bahnen führen 3 anf
die Höhe der Anden, darunter eine auf die Hochfläche des Titicäca-Sees, eine
4. in Montblanc-Höhe von Callao-Lima ans über das Gebirge hinüber. Sie
sind aber bis jetzt nur technisch merkwürdig und können erst Verkehrsbedeutung
erlaugen, wenn sie einen schiffbaren Nebenfluß des Amazonenstroms oder die
Silberfelder von Bolivien erreichen. — Am dichtesten ist mit europäischem Gelde
das argentinische Bahnnetz ausgebaut.
e) Afrika
besitzt wirklich gute Wasserstraßen außer in den großen Seeen nur im Unterlaufe
des Nils, im Klaren Flusse, im unteren Nigir mit dem Beiute und im
Mittellaufe des Kongos mit seinen Nebenflüssen oberhalb des Stanley-Pools.
Die Fälle zwischen diesem und der Küste zu umgehen, baut der Kongo-Staat
jetzt eine Eisenbahn. Bei solchem Mangel an Wasserstraßen blüht um so mehr
das Karawancnwcsen auf Pfaden, die durch Jahrzehnte, oft Jahrhunderte langen
Gebrauch von Menschen und Lasttieren durch Wüsten, Grasfluren und Urwald
ausgetreten siud. Im N. ist das Kamel (4—5 km in der Stande) das Last-
und Reittier, der n. Teil von S.-Afrika ist nur Trägerkarawanen zugänglich,
im f. herrscht der Ochsenwagen und anch wohl der Reitochse vor. In S.-Asrika
streben die Verkehrswege von der Mitte nach den beiden Ozeanen, vom Sudan
aus strahlenförmig nach allen Richtungen, auch dnrch die Sahara hindurch. Um
den reichen Sudan zu erreichen, schwärmt man in Frankreich von einer trans-
saharischen Bahn, die von Algerien etwa nach Timbuktü führen und sich
dann nach dem Tfäd-See und nach Senegambien verzweigen soll. Bis jetzt
aber uagen die Eisenbahnen, die im ganzen Erdteile nur lu der dentschen messen,
gewissermaßen nur am Saume der starren Festlandsmasse. Fast '712 der ge-
samten Bahnen fallen auf Algerieu, 7u aus Ägypten, darunter die wichtige
Linie Alexandrien-Snes, reichlich 4/i2 anf das Kapland und die beiden nieder-
ländischen Republiken. In Deutsch-Ost-Afrika führt eiue Eisenbahn von Tanga
in das Innere des Landes.
Von Marokko führt über Ägypten die Karawanenstraße der maghrebi-
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Extrahierte Personennamen: Lorenz Mendoza
Extrahierte Ortsnamen: Ohio Chicago Süd-Amerika La_Pläta-Netze Buenos-Aires Valparaiso Callao-Lima Bolivien Afrika Kongos Frankreich Algerien Deutsch-Ost-Afrika Marokko
Sder tätige Vulkan Ttvorc Erloschtnkr Vulkan
^laclrepora. ^lsliastraecc lurbinari» Liipd^Uia, Dasyphyllia Sophoseris
Vulkaninseln des Indischen Archipels mit Korallenstrand. Landschaft bei Ternate an der Molukkenstraße östlich von Gilolo.
Der Indische Archipel ist wie der Stille Ozean ein gewaltiges Einbruchsqebiet und darum reich an Vulkanen. Wo am Strande der Inseln das Meerwasser infolge des Tropen-
klimas mindestens 20° Wärme erreicht, siedeln sich häufig Korallen an, deren leuchtende Farbenpracht das Erstaunen und das Entzücken der Reisenden erregen. Der Vorder-
grund unseres Bildes zeigt ein Strand- oder Küstenriff der Vulkaninsel Ternate bei Ebbe. Binnenwärts liegt weißer Korallensand, gebildet aus den durch Wellenschlag
zertrümmerten Gehäusen. Zur Flutzeit steht der Strand unter Wasser. Nahe den 7 Kokospalmen liegt ein Eingebornendorf der seetüchtigen malaiischen Bevölkerung.
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Kleiner Kamerunberg
Kamernnberg
4100 m
^Jiaa) Äiuniche, Deuiiaze Solontalroandbtlder. Verlag von Leutert 4 Schneidcwlnd, Dresden.)
Viktoria am Großen Kamerunberg (4100 m).
Durch den Golf von Biafra zieht in westöstlicher Richtung eine Bruchlinie, längs welcher mächtige Vulkanberge auf-
geschüttet worden sind, so die Insel Fernando Po (3050 m), der Kleine und der Große Kamerunberg und das
Manengubagebirge (2500). Am Fuße des Küstengebirges zieht tropischer Urwald bin, höher hinauf folgen Grasmatten,
in der Regenzeit Irägt der Gipfel des Kamerunberges vorübergehend eine Schneehaube. Im Vordergrunde des Bildes
ist eine englische Faktorei sichtbar. Dualaboote mit Dualaleuten, eine Dampfpinasse und Segelboote baben angelegt.
Im Hintergrunde das Dualadorf Viktoria mit seinen nach europäischer Art gebauten Negerhäusern.
(Aus Deutscher Kolonialatlas 1909, D. Reimer, Berlin.)
Küstenurwald in Kamerun.
An der niederschlagsreichen Kamerunküste hat sich ein 100—200 km breiter Urwaldgürtel entwickelt, dessen wichtigster
Bestandteil dieölpalme ist. Ter Kautschukbaum wurde durch jahrelangen Raubbau fast völlig ausgerottet. Außerdem
finden sich hier der Ebenholzbaum, der 80 m hohe Wollbaum, einer der höchsten Bäume der Erde, die Gummiliane u. a.
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— 222 —
sich zahlreiche Seitenlinien ab, welche die wichtigsten Häfen der
Ostküste (welche?) sowie die bedeutsamsten Siedlungen des großen
englischen Gebietes, wie Bloemfontein (blam), Johannesburg,
Pretoria, Salisbury u. a. miteinander verbinden. Auch der deutsche
Handel (Ostafrikalinie, Kohlenstation Durban) ist nennens-
wert. (Aus dem obigen sind die wichtigsten Ausfuhrprodukte Süd-
afrikas leicht abzuleiten.) Weitere Verkehrsmittel müssen auch hier
das Innere noch mehr erschließen helfen. (Abb. 76.) Dort werden
die Erzeugnisse des Landes noch unter sehr erschwerenden Um-
ständen befördert, auf Wagen, die von einer großen Zahl von
Ochsen gezogen werden. (Abb. 77.)
Im englischen Besitze befindet sich zunächst das Kapland. Die
wichtigsten Erzeugnisse der Ausfuhr dieses Gebietes bilden Wolle,
Straußenfedern, Kapwein, Kupfer und Diamanten. Der Tag,
an dem die ersten europäischen Schiffe das Kap der Guten Hoff-
nung oder besser das nahegelegene Kap Agulhas, den südlichsten Vor-
fprung von Afrika, umsegelten, bildete einen Wendepunkt in der
Kulturgeschichte der gesamten Menschheit. „Der jahrhundertelang
ans Mittelmeer gebundene Weltverkehr wurde nunmehr in neue
Bahnen gelenkt. Die italienischen Häfen verödeten. Spanien
und Portugal fowie alle Staaten am Atlantischen Ozean waren
nun zur Rolle der ersten Handelsstaaten berufen." (Zehden.) Von
den Portugiesen wurde freilich die Bedeutung ihrer Entdeckung
kaum richtig erkannt, zumal sie in erster Linie die Schätze Indiens
im Auge hatten. Mehr schon wurde der Wert der Südspitze von
Afrika von den Holländern geschätzt. Ihnen wurde sie durch Grün-
dung einer Kolonie (1650) zum Ruhepunkt für die Ostindien-
fahrer. So verdankt auch die Kapstadt (85000 Einw.), nördlich vom
Kap der Guten Hoffnung, am Fuße des fast 1100 m hohen Tafel-
berges äußerst reizvoll gelegen, ihr Aufblühen vor allem ihrer
günstigen Lage. (Abb. 78.) Sie wird von vielen europäischen
Schiffen auf dem Wege nach Ostindien und Australien angelaufen,
sofern diese heute nicht den kürzeren Weg durch den Suezkanal
wählen. Seit Eröffnung dieses Wasserweges (fein Erbauer ist
Leffeps) ist diebedeutung derkapstadt herabgemindert (Dampfer-
Verbindung mit Ostafrika). Ihren ehedem holländischen Charakter
hat diese „älteste Pflanzstätte auf südafrikanischem Boden" fast
ganz eingebüßt. Sie bietet sich dem Beschauer heute als „echt eng-
lische Kaufmannsstadt" dar. Die Engländer haben it. a. auch
gewaltige Hafenbauten (Docks, Hafendämme, Lagerhäuser, Krane
u. dgl.) angelegt. Die Stadt ist natürlich der Sitz des englischen
Gouverneurs. Sie hat dazu starke Befestigungen, Arsenale und
Kasernen. Ihre Universität besitzt eine recht wertvolle Bücherei.
— Gefürchtet werden in der Kapstadt die oft plötzlich auftretenden
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Extrahierte Ortsnamen: Johannesburg Pretoria Salisbury Durban Afrika Spanien Portugal Atlantischen_Ozean Indiens Afrika Kapstadt Ostindien Australien Ostafrika Kapstadt
— 260 —
Mond behauptet dort seine milde Herrschaft über das Heer der Sterne.
Hier in Afrika leuchtet er immer ohne Nebelkranz hernieder. Hell und
weiß fällt sein magisches Licht durch die reine, durchsichtige Luft. Die
Nacht ist zum vollen Tage geworden . . . Jetzt verstehe ich auch, daß man
hier sehr oft die Nachtzeit zum Reisen benutzt.
Immer und immer schaue ich wieder auf den klaren Himmel, auf
die lichtüberströmte Landschaft, bis ich in später Mitternacht vor Windhnk
an unserem Klosterheim stehe. Vom Missioushügel herab werfe ich noch
einen Blick auf die vor mir liegende Stadt mit ihren niederen Häusern
und auf die Umgebung. Wie lauter Silber glänzen die Wellblechdächer
der einzelnen Häuser, die genau kenntlich sind. Uber die Stadt hinaus
erblicke ich die Eros- und Auasberge, deren lichte Kämme einem Glorien-
scheine gleichen, von dem Windhuk umflossen ist. Ich schaue zurück nach
Westen, von wo ich gekommen, und sehe die langgestreckte Hochebene
einem klaren, unermeßlichen Meeresspiegel gleich. Nur ganz in der Ferne
tauchen die Höhenzüge auf, die ich überschritten, und sie allein wehren
dem über die weite Silberflüche schwebenden Auge den Ausblick."
Ergebnis. Deutsch-Südwestasrika (833 000 qkm, tnef)t als l1/2 ttwl
Deutschland, 200000 Einw.), unsere älteste Kolonie, erstreckt sich vom
Kuuene im Norden (Angola) bis zum Oranjefluß im Süden (Kapland)
und tritt im Osten durch den Weitausgreisenden Kaprivizipsel mit der
wichtigsten Handelsstraße Südasrikas, dem Sambesi, in Verbindung
(Walfischbai und einige Küsteninseln englisch).
Die Küste (1500 km, Vergleich!) ist öde und unwirtlich, wenig
gegliedert und hasenarm. Auch die sich anschließende Küstenebene ist
in einer Breite von 4—70 km und darüber hinaus Sand- und Stein-
wüste ^Entstehung der Dünengebiete, Höhe der Dünenkämme, Mangel
an fließenden Gewässern, Versandung im Bereiche der Flußbetten — be-
sonders in den Mündungsgebieten, in den nördlichen Teilen der Küste
dünensreie Gegenden, im allgemeinen aber unzugänglich, Schwerpunkt
der deutschen Interessen im Binnenlande, die bekanntesten Häsen find die
Walfischbai (englisch), die Lüderitzbucht (sturmgeschützt, Klippen und
Untiesen, Mangel an Trinkwasser — großer Übelstand im Bereiche der
Küste überhaupt), der Sandwich- oder Sandfischhasen (zunehmende
Versandung, sehr erschwerter Zugang zum Innern, doch gutes Trink-
Wasser), die offene Reede von Swakopmund (Landungsbrücke, Bran-
dung, Mole, im Hinterlande Weiden sür Zugochsen, gutes Trink-
Wasser, das Trockenbett des Flusses erleichtert den Verkehr — Be-
deutung der Walfischbai zurückgegangen) und die Kreuzbucht (günstige
Verbindung mit dem Binnenlande, Mangel an Trinkwasser, Gewinnung
von Guano, Robbenschlag)^.
Von der Küstenebene steigt der Boden zur inneren Hochfläche an,
welche einen Teil des südafrikanischen Tasellandes bildet und sich oft-
wärts wieder zur Kalahari senkt. Der Hochfläche (Durchschnittshöhe
etwa 1100 m) find zahlreiche Einzelkuppen und Bergketten ausgesetzt
^Entstehung! Gesteinszusammensetzung! — am meisten tritt der Gebirgs-
charakter im Herero- oder Damaralande zutage (Spitzkegel und Tasel-
berge mit Höhen von über 2000 m, am bekanntesten die Höhen um
Windhuk und am Waterberge), im südlichen Namalande schon geringere
Höhen, aber auch wildromantisch und mit Schluchtenbildungen (Karras-
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^ __Nordamerika.
^'Wischen den Quellslüssen des Arkansas.
^ des (Söttergartens". Zwischen ihnen führt der Fahrweg in ein 200 Hektar großes, hauptsächlich von den
" Wt wild zerrissenen, steilen und hohen Sandsteintürmen und -nadeln, die hier in roter, dort in weißlicher Farbe
'öttergarten ist eine vielbesuchte Stätte geologischer, besonders eiszeitlicher Forschung.
:l )es St. Lorenzstroines.
'' ^ sich 65 km lang bis in die Nordostecke des Ontarto-Sees fortsetzt, umflutet von den mächtigen Gewässern des
' j^mmer sind Sck)iffe, im Winter Schlitten und Schlittschuhe die Verkehrsmittel. Die insgesamt 1700 Inseln
' klagen, und die Bäume finden nur zwischen den Rissen der abgehobelten Felsen Nahrung und Halt für ihre Wurzeln.
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Ii. Die natürlichen Landschaften. B. Südafrikanisches Dreieck.
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4. Sttdrhodesia. Es reicht nördlich bis an den Sambesi. Welche Bahn über-
schreitet dessen Mittellauf? Zu welcher natürlichen Landschaft gehört Nordrhodesia?
b) Der südliche Teil von Portugiesisch-Ostafrika. Wie heißt dessen Haupthafen?
6. Deutsch-Südwestasrika.
Ii/zmal so groß wie das Deutsche Reich, 200 000 E., 0,2 E. auf 1 qkm. Im Jahre 1905:
6400 ansässige Europäer.
a) Lage und Grenzen. Diese älteste Kolonie des Deutschen Reiches liegt
zu beiden Seiten des Südlichen Wendekreises. Sie hat eine Küstenlänge von
1500 km und ist unsere zweitgrößte, aber am dünnsten bevölkerte Kolonie. Die
Südgrenze gegen das englische Kapland bildet der Oränje; im N trennt zum
Teil der Kunene deutsche und portugiesische Besitzungen voneinander. Die
Ostgrenze gegen Britisch-Südasrika folgt erst dem 20. Meridian, biegt dann oft-
wärts aus und dringt in einem 30 km breiten Streifen bis an den Sambesi vor.
b) Landschaftsbild, Bevölkerung und Ortschaften.
1. Die Küstenebene ist buchtenarm, von starker Brandung heinv-
gesucht und ohne guten Hasen. Die Walfischbai gehört den Engländern;
sie geht der Versandung entgegen. Geschützter gegen die Sandmassen liegt
die Lüderitz-Bucht im 8, es fehlt ihr aber an Trinkwasser. Die vorzugsweise
benutzte Anlegestelle bietet Swakopmund, von wo eine Bahn im Swakoptal
auswärts ins Innere führt. Sie geht durch einen 15—30 km breiten Streifen
von Dünensand, der zu hohen Wällen zusammengeweht ist und den ganzen
Küstensaum begleitet. Wirtschaftliche Bedeutung haben an der Küste nur die
Guanolager, die von einer englischen Gesellschaft ausgebeutet werden. Warum
bringen die Westwinde dem Strande weder Regen noch Wärme? Nur dichte
Nebel überlagern die pflanzenarme, wüstenartige Küste. Erst etwa 60 km
landeinwärts erscheint allmählich ein Buschland mit Akazien, andern Dorn-
gewächsen und Mimosen, deren Schoten ein vorzügliches Viehfutter bieten.
2. Der 8 des Innern heißt Groß-Namalaud. Es ist eine nach 0 zur
Kalahäri sich senkende, im Durchschnitt mehr als 1000 m Höhe erreichende
Hochfläche mit zahlreichen Tafelbergen, die höher und ausgedehnter sind als die
der Sächsischen Schweiz. Das baümarme Land ist wärmer als die Küste,
aber nicht drückend heiß. Die kühlen Nächte des Hochlandes bringen Erfrischung.
Der gewöhnliche Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht beträgt 15
bis 20°. Im ganzen Winter ist der Aufenthalt im Freien möglich. Im
Sommer fallen unter dem Einfluß einer vom Indischen Ozean kommenden Luft-
strömung wolkenbruchartige Gewitterregen. Die sonst trockenen Flußbetten
verwandeln sich plötzlich in reißende Ströme, und das dürre Steppenland ent-
faltet eine reichere Vegetation. Neben den viehzüchtenden Hottentotten,
die in leicht abzubrechenden Hütten aus biegsamen Stäben wohnen (Bild 48),
lebt der deutsche Ansiedler ebenso wie der Bur auf seiner Farm. Ackerbau ist
nur in den feuchtesten Gegenden und bei künstlicher Bewässerung möglich. Der
wichtigste Ort im Innern ist Keetmanshoop, das durch die von Lüderitz-
Bucht ausgehende Bahn erreicht wird.
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(Nach einem Slquarell vo» 9i. Sieschreiter, Wünchcii.)
Dünenwüste (El Areg) in Algerien.
„Die Sand- oder Dünenwüste, die sogenannte Areg der Araber, ist in ihrer schroffsten Ausbildung die trostloseste und furchtbarste aller Wiistcnsormen; denn hier gesellt sich zur
Unsruchtbarkeit des Bodens auch noch die Unbeständigkeit desselben. Ein reiner Quarzsand von lichlgelder Farbe, in der algerischen Sahara nieist gipshaltig und weißlich gefärbt,
bildet das Material der Dünen. Aus einem ebenen oder schwach wellig gekräuselten Sandtepvich treten in weiteren und engeren Abständen Gruppen unregelmäßig geordneter
oder häufiger zu parallelen Retten aneinander gereihter Hügel hervor. So weit das Auge schaut, sieht es nichts als Sand; ein einziges, nnabsehbares Sandmeer, aus welchem
die Dünen, 50 —150 m hoch, wie gewaltige, versteinerte Wellen hervorragen. Wo die Dünen in wirrn? Hausen beisammen stehen, ist der Reisende zuweilen wie in einem tiefen
Kessel von steilen Böschungen umschlossen und es erfordert alle Aufmerksamkeit des kundigen Führers, um den Ausweg aus diesem Labtirinth zu finden." (K. von Zittel.)
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Kleiner ftameriutbcrg
1770 m
5tnmrrun6crg
(Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder. Verlag von Lentert & Schneidewind, Dresden.)
Viktoria am Großen Kamerunberg (4100m).
Durch den Golf von Biafra zieht in westöstlicher Richtung eine Bruchlinie, längs welcher mächtige Vulkanberge auf-
geschüttet worden sind, so die Insel Fernando Po <3050 m), der Kleine und der Große Kamerunberg und das
Manengubagebirge (2500 m). Am Fuße des Küstengebirges zieht tropischer Urwald hin, höher hinauf folgen Gras-
matten, in der Regenzeit trägt der Gipfel des Kamerunberges vorübergehend eine Schneehaube. Im Vordergrunde
des Bildes ist eine englische Faktorei sichtbar. Dualaboote mit Dualaleuten, eine Damvspinasse und Segelboote haben
angelegt. Im Hintergrunde das Dualadorf Viktoria mit seinen nach europäischer Art gebauten Negerhäusern.
(Ans Deutscher Kolonwlatla-, 1909, D. Reimer, Berlin.)
Küstenurwald in Kamerun.
An der niederschlagsreichen Kamerunküste dehnt sich ein 100—900 km breiter Urwaldgürtel aus, dessen wichtigster
Bestandteil die Ölpalme ist. Der Kautschukbaum wurde durch jahrelangen Raubbau teilweise ausgerottet. Außer-
dem finden sich hier der Ebenholzbaum, der 80 m hohe Wollbaum, einer der höchsten Bäume der Erde, die Gummi-
liane u. a.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Personennamen: Biafra D._Reimer
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Viktoria Kamerunberg Große_Kamerunberg Dualadorf_Viktoria Berlin Kamerun