Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 130

1873 - Heidelberg : Winter
130 Kap. 121. Das russ. u. mongol. Reich. Kap. 122. Das griech. Kaiserthum. Kap. 121. Das russische Reich und das Reich der Mongolen. (1.) Das russische Keich war 862 durch drei normannische Brder aus dem schwedischen Stamm Ru gegrndet worden. Der lteste derselben fturik, der zu Nowgorod sa, wurde nach dem Tode seiner Brder Allein-Herrscher. Sein Sohn Igor nahm Kiew ein, und dessen Wittwe Olga trat 955 zum Christenthum der. Rurik's Urenkel, Wladimir der Groe, 988 nahm sodann den griechisch-katholischen Glauben an (). Kap. 99) und herrschte vom Dnjepr bis zur Dna. Nach seinem Tode verlor 'das Reich durch viele Erbtheilungen seine Ein-heit und zerfiel in viele Frsteuthmer, die einander bekriegten und von angrenzenden Vlkern bedrngt wurden. Unter diesen Theilfrste nthmer n waren Moskau, Kiew und Wladi-mir die wichtigsten. Nowgorod gab sich eine freistdtische Verfassung. Die West russischen Provinzen wurden den Russen von den Polen entrissen. Als in der ersten Hlfte des dreizehnten Jahrhunderts die Mongolen ein-brachen, machten diese sich die meisten Theilfrstenthmer zinsbar. Der mos-kowitische Grofrst Iwan I. widerstand ihnen inde schon nicht ohne Erfolg; aber erst der kraftvolle Iwan Wasiljewitsch (1462 1505) machte Rußland von der Herrschaft der Mongolen vollends frei. Zwan Iv. der Schreckliche, sein Enkel, nahm den Titel Czar an, er-richtete die Strelitzen (eine Leibgarde), vereinigte Kasan und Astrachan mit seinem Reiche und nannte sich Selbstherrscher aller Reuen. Er starb 1584, und mit seinem Nachfolger Feodor erlosch 1598 der Manns-stamm Rurik's. (Forts. Kap. 149, 2). Die Mongolenmacht, die seit dem dreizehnten Jahrhundert fr den europnchen Osten so bedrohlich wurde, hatte Temud schin, ein Oberhaupt tartarisch-mongolischer Horden, gegrndet, indem er als Dschingischan (t>. i. allgemeiner Chan) die Chowa-resmier (Turkomanen aus Chvrasan (Khiwa) zwischen dem Indus und kaspischen Meer) unterwarf und in Rußland eindrang, wo unter seinem toohn und Nachfolger Oktai die russischen Theilfrsten groenteils unterjocht wurden. Nachdem die Mongolen auch Ungarn und Schlesien verheert und be: Lieg-nitz 1241 zwar gesiegt hatten, aber vor den christlichen Waffen (besonders nach ihrer Niederlage bei Olmtz) wieder nach dem Osten gewichen waren, setzten sie ihre Er-oberungen in Asien fort, bis das groe Mongolenreich in vier Chanate (China, Persien, Kaptschak und Dschagatai) zerfiel. Unter dem grausamen Tlmur oder Tamerlan (13691405), der ganz Westasien und Rußland eroberte, erhob sich die tartarisch-mongolische Herrschaft noch einmal zu einer ungeheuren Macht, lste sich aber gleichfalls durch Uneinigkeit wieder auf. Kap. 122. Das griechische Kaisertum vom 12. bis 15. Jahrhundert und die Herrschaft der Osmanen. Nach dem Erlschen der macedonischen Dynastie 1056 (Kap. 109) gelangte Isaak Eomnenus zum Thron, trat ihn aber nach zwei Jahren an Eon-staut in Ducas ab, unter dessen Nachkommen der grte Theil von Kleinasien an die Seldschucken verloren gieng. Mit Alexius I. kam wieder die 1081 Dynastie der Eomnenen auf den Thron. Er und fein Nachfolger be-nahmen sich standhaft in den Conflicten mit den Kreuzfahrern und hielten die Seldschucken von weiterem Vordringen ab.

2. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 57

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 57 — An der südöstlichen Grenze des deutschen Reiches entstanden auf oströmischem Gebiete kleinere slavische Staaten (Kroatien, Serbien u. a.), welche indessen keine wesentliche Bedeutung gewannen. Von Rußland ist bis zum Ende des Mittelalters nicht viel die Rede. Der Beginn der Staatenbildung ist freilich schon auf die zweite Hälfte des neunten Jahrhunderts zurückzuführen, als die normannischen Waräger unter Rurik von Nowgorod (Naugard) am Jlmensee aus eine Reihe von kleinen Staaten gründeten. Von diesen nahm das Großfürstentum zu Kiew den ersten Rang ein. Kiew war schon damals eine alte Stadt, die Hauptstation des uralten Handelsweges, welcher längs dem Dnjepr vom Schwarzen Meer zur Ostsee führte. Um das Jahr 1000 wurde auch hier durch Wladimir d. Gr. das Christentum — aber das griechisch-katholische ! — eingeführt. Im dreizehnten Jahrhundert kam fast ganz Rußland unter die Herrschaft der Mongolen. Ungarn. Die Ungarn legten am Ende des zehnten Jahrhunderts ihre Raubgewohnheiten ab, unterließen ihre Streiszüge, durch welche sie ein Jahrhundert lang Deutschland, Italien und Ostrom, zuweilen sogar Frankreich ge-brand sch atzt hatten, und gewöhnten sich, besonders unter Stefan dem Heiligen, an Ackerbau und friedliche Beschäftigung. Unter Kaiser Heinrich Iii. wurden sie vorübergehend dem deutschen Reiche lehnspflichtig. Das Geschlecht des Arpad herrschte bis 1300. Das Land ward schon damals in Gespan-schasten (Komitate, comes = ispan) geteilt. Kirchliches Leben. Die Cluniaeenser. Im neunten Jahrhundert begann ein neues Leben auch für die itirdjc. Infolge der Übertragung des Kaisertums auf die Franken war es den Päpsten (Nikolaus I.) gelungen, im ganzen Abendlande die Anerkennung als höchste geistliche Autorität zu erlangen. Vorzüglich in den Klöstern wurde die Lehre vou der höchsten Gewalt des Papstes ausgebildet, da die Äbte sich der Unterordnung unter die Bischöse zu entziehen trachteten und nur vom päpstlichen Stuhle abhängig sein wollten. Falsche Urkunden, welche die Steigerung der päpstlichen Macht zum Zwecke hatten, kamen seit dem neunten Jahrhundert zum Vorschein. Die bekanntesten sind die pseudo-istdorischen Dekretalen (Sammluug von päpstlichen Verordnungen). Die Abhängigkeit der Päpste teils von den Kaisern, teils von römischen Parteien, und die Sittenlosigkeit, deren sie sich zu manchen Zeiten schuldig

3. Die Völker und Staaten der Erde - S. 919

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks- u. Slaatsverhältnisse. §. it. Staatseinrichtungen. 919 serlichen Gewalt durch die geringen Prärogrative, welche sie den Fürsten und Stammältesien verschiedener nomadischer Völ- kerschaften gelassen hat. — Dagegen werden die Adels- ordnung Peters Iii. und die Städteordnnng der Kai- serin Katharina Ii., ebenso wie die genannte Erbfolgeord- nung, als unabänderliche Reichsgesctze betrachtet. Ferner ha- den die letzten beiden Kaiser wiederholt erklärt „ihren Willen den Gesetzen des Reichs unterordnen zu wollen." Endlich liegt auch i,t der durch großen Grundbesitz und traditionelle Gewohnheit bedeutenden Macht der Aristokratie ein beachtens- wertstes Gegengewicht gegen den Mißbrauch der kaiserlichen Selbstherrschaft. — Der Adel Rußlands besteht theils aus erblichem Ge- schlechts- und Brief-, theils aus Beamten-Adel, welcher letz- tere entweder erblich oder blos persönlich ist. Die Rechte dieser Adelsklassen sind verschieden, zum Theil aber sehr be- deutend, und knüpfen sich mehr oder weniger an die von Peter I. festgesetzte Rangordnung, nach welcher der ge- sammte Beamtenstand in 14 Klassen getheilt und bestimmt wurde, daß die adelige Geburt an sich keinen Rang gewähren sollte, der erst durch den Staatsdienst zu erringen sey. Nach derselben gehören die Beamten der ersten 8 Rangklassen und deren Nachkommen zum erblichen, die übrigen zum persönlichen Adel. — Die Zahl der zum Adel gehörigen Personen beträgt, mit Einschluß des sehr zahlreichen, aber nach der Pacificirung Polens bis auf c. 363200 K. verminderten polnischen Adels, Liber 1 Million*); von ihnen ist ungefähr die Hälfte nicht- russischen, sondern polnischen, tatarischen, deutschen Blutes. — Einen eigentlichen Bürg erstand, nach dem deutschen Begriffe des Worts, gibt es in Rußland nur in den Ostsee- Provinzen und in Finnland. Insofern man jedoch die nicht- adeligen städtischen Grundbesitzer, die Kaufleute**), Zunftpflich- *) Schon für das Jahr 1836 wurde der Erbadel zu 538160, der Dienstadel ;u 153195 K. angegeben, ohne den polnischen und finnischen Adel zu rechnen. **) Man unterscheidet Kaufleute erster, zweiter und dritter Gilde,

4. Neuere Geschichte - S. 44

1871 - Berlin : Weber
— 44 Oestereich: Ostgalizien und Lodomirien, 1400 Q.-M. Rußland: Ostlithauen, 2000 Q.-M. 1774. Friede zu Kutschuk -Kainardsche. Rußland erhält As'ow und einen Theil der Krim, sowie freie Schifffahrt auf allen türkischen Meeren, giebt aber seine Eroberungen in der Moldau und Wallachei zurück. Die Tartaren in der Krim werden unabhängig von der Türkei. 1780 begründet Rußland gegen die Uebermacht Englands zur See die bewaffnete Seeneutralität zur Sickerung des Handelsverkehrs. Ihr treten Dänemark, Schweden und bald auch Preußen, Oestereich, Frankreich, Spanien bei. 1. Neutrale schiffe haben freie Schifffahrt von Hafen zu Hafen. 2. Feindliches Eigenthum ist in neutralen Schiffen frei. 3. Eine nur nominelle Blokade ist unzulässig. Potemkin, einer der vielen Günstlinge Katharina's, beherrscht, obgleich er weder Staatsmann noch Feldherr ist, 16 Jahr lang die Kaiserin und das Reich (+ 1791). Er beginnt die Ausführung von Katharinas Plan. die Türken ans Europa zu vertreiben und das griechische Kaiserthum wiederherzustellen. 1782 mit der Einverleibung der Krim (Taimen). Diese verödet bald unter der willkürlichen und grausamen Verwaltung Potemkin's. 1787—92. Zweiter Türkenkrieq Katharina s im Bunde^mit Oestereich. Die russischen Heere unter Potemkin und Su-warofs und die östreichischen unter Laudon u. dem Prinzen v. Koburg erringen mehrere Siege u. erobern mehrere Festungen. Da nach Zoseph's Ii. Tode (1790) Oestereich Frieden schließt, so schließt auch Rußland (nach Potemkin's Tode, 1791) im Jan. 1792 den Frieden zu Zaschy, durch welchen es das^Land zwischen Bug und Dnsestr behält. 1793 u. 95. Zweite und dritte Th eilun g Polens s. S. 63. §. 26. Das osmanische Reich. Das osmanische Reich verdankt von dieser Periode an bei der Schwäche seiner Sultane, den unglücklichen Kriegen gegen das immer mehr erstarkende Rußland und der sittlichen Ver-derbniß der Osmanen seine Erhaltung nur der gegenseitigen Eifersucht der europäischen Mächte. 1736-39. Krieg mit Rußland s. S. 43. 1768—74 n.\ Erster und zweiter Krieg der Türken gegen 1787 92. J Katharina Ii. von Rußland s. oben.

5. Bd. 4 - S. 34

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
34 Achter Zeitraum. einen nachtheiligen Türkenkrieg, den er als Bundesgenosse Rußlands begonnen hatte, und durch den Aufstand der Niederländer, welche er in ihren sorgfältig bewahrten Vor- rechten beeinträchtigen wollte, bis an seinen frühzeitigen Tod beschäftigt. In Holland unterdrückte Friedrich Wilhelm 2 (1737) die Angriffe der Patrioten auf die Rechte des Erbstatthalters durch einen unblutigen Feldzug; er ahnete aber damals nicht, als er die oranische Familien- sache zur Angelegenheit des Staates erhob, daß eine Par- thei noch nicht vernichtet genannt werden kann, wenn ste nur gewaltsanl unterdrückt worden ist. Sieben Jahre spater zeigten sich die wichtigen Folgen dieses politischen Mißgriffes. — Spanien, Portugal und Italien äußerten damals wenige sichtbare Spuren höherer Lebens- kraft; die spatere Zeit bestätigte es, daß sie sich in ihren politischen Formen überlebt hatten. Rußlands Uebcrge- wicht drückte mächtig ans Polen und die Pforte. Po- len und sein König verschwanden, nachdem drei Monarchen das böse Beispiel der ersten Theilung dieses Reiches bereits im Jahre 1772 gegeben hatten, in der dritten Theilung ganz aus der Reihe der europäischen Mächte und der ge- krönten Häupter; das kleine Kurland ward im Norden, wie einige Zeit vorher die Krimm, dem russischen Riesin- reiche einverleibt; die Türkei hatte gleichfalls, nach einem unglücklichen Kriege, einen ansehnlichen Strich Landes der siegreichen Katharina überlassen müssen, und dadurch ihre höher steigende Ohnmacht vor Europa so beurkundet, daß bereits der Plan der Vertreibung der Türken aus Europa an der politischen Tagesordnung war, und nur vielleicht durch die große Staatsumbildung Frankreichs in jenem Zeitpuncte aufgehalten ward. Dieselbe Begebenheit gab auch der Politik des thätigen Gustav 3 eine andere Richtung. Denn nachdem er, während Katharina 2 im Türkenkricge beschäftigt war, sie selbst vom finnischen Meer- busen aus in der Nähe ihrer Hauptstadt zu bedrohen ge- sucht hatte, erneuerte er im eilig abgeschlossenen Frieden von Werelä das vorige Verhältniß mit Rußland, und rüstete sich zum Kampfe für die Sache der Bourbone in

6. Bd. 4 - S. 726

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Achter Zeitraum. 7 26 von Posen angenommen hakte, gleichfalls eine neue Verfassung >) gegeben, welche an die Stelle der auf- gehobenen Verfassung des Herzogthums Warschau trat. — Der polnische Reichstag zerfallt nach dieser Verfassung in Zwei Kammern, in die des Senats (mit 30 lebensläng- lichen Mitgliedern) und in die der gewählten 60 Land bo- ten; er wird aller zwei Jahre zu einer Sitzung von 14 Tagen berufen, wo er über die Auflagen und Gesetze be- rathschlagt, die ihm der König durch den Staatsrath vor- legen laßt. Wie richtig aber der Kaiser Alexander selbst den politischen Charakter volksvertretcnder Verfassungen würdigte, bezeugte seine Rede 2), womit er (27 Apr. 1818) den pol- nischen Reichstag eröffnete. — Das Königreich Polen, ge- theilt in 8 Woywodschaften, enthalt aus 2200 Q. M. eine Bevölkerung von 3,438,728 Menschen, unter welchen sich 227,300 Juden befinden. 826. Rußland. Im Osten von Europa hatte sich seit dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts eine Macht aufgethürmt, die man vor den Tagen Peters des Großen mehr zu Asien, als zu Europa zu rechnen gewohnt war. Besonders war sie mit bedeutendem Gewichte seit dem Regierungsantritte der Kai- serin Katharina in das System der europäischen Staaten eingetreten. Die Ostseeprovinzen, Liefland, Esthland und Jngermannland, hatte bereits Peter 1 von Schweden ge- wonnen; Katharina vereinigte im Westen noch 6 Millionen Polen und das Herzogthum Kurland (18 März 1795) mit ihrem, auch im Süden durch Eroberungen von den Türken und durch die Unterwerfung Tauriens mächtig vergrößerten. Reiche. In donnernden Manifesten gegen Frankreich hatte G Die Verfassung des Königreiches Polen steht in den Eurvp. Constitue Th. 2, S. 46 ff. 2) Eben d. Th. Z, S. 446 si V

7. Mit einem Stahlstich - S. 3

1837 - Stuttgart : Belser
l Die neuere Zeit. Erste Periode. Reformation und durch die Reformation herbeige- führte Kämpfe von 1517 bis in die Mitte des sicbenzehnten Jahrhunderts. Erstes Hauplstück. Sittenzustand und Lage der Dinge zur Zeit des Anfangs der Reformation. c* Om Beginne der neuen Aera waren die europäischen Völker, wenn wir sie unter einander vergleichen, auf sehr verschiednen Punkten ihrer Laufbahn angelangt: die Nüssen durch Iwan Wasiljewitsch vom tatarischen Joche befreit, aber kaum für den ersten Versuch,einer Kultur empfänglich; in Polen eine Nation von Adeligen, Bürgerabgeordnete hie und da znm Handkusse zugelassen, die Gränzen durch Russen und Türken bedroht, gegen Mitternacht aber er- weitert, und der Hochmeister des Dentschordens ein Vasall

8. Mit einem Stahlstich - S. 232

1838 - Stuttgart : Belser
232 Elftes Hauptftück. Wohnung auf schwarzem Grunde lag. Von den Acker- bauern forderte man im Falle des Bedürfnisses auch noch Frohnen, und regelmäßig ein bestimmtes, kleines Maß von Roggen und Saber. Die Vermögenssteuer der Bür- ger war verschieden, theils wegen der jährlich erneuerten Schatzung, theils weil die Bürgerschaft in vcrschicdne Klassen zerfiel. Obenan standen die Stroganow, welche seit 1607 den Titel „namhafte Leute" führten, in Ustjug und Perm, auch ostwärts vom Ural, Güter- ftreckcn und Salzwerke besaßen, zu Bewachung derselben Landsoldaten mit grobem Geschütze hielten, ihrem Tauf- namen den des Vaters mit der Endung itsch hinzufüg- ten, und von Jedem, der die ihnen schuldige Achtung verletzte, hundert Rubel als Ehrengeld ansprachen. Au- dre Rechte theilte das bevorzugte Geschlecht der Stroga- now mit den Großhändlern, die, sowohl für ihre als des Zaars Rechnung, den auswärtige« Handel führten, und manche Fremde unter sich zählten: .meistens waren sic steuerfrei, durften mit oder ohne Maaren über die Granze reisen, nirgends Brücken- oder Fährgeld bezah- len, den gerichtlichen Eid ablehnen, für ihren Bedarf ohne Anzeige und Abgabe Getränke brauen, und 50 Ru- bel Ehrengeld fordern; über sie, ihre Kinder, Neffen und Geschäftsträger richtete der Monarch oder ein von ihm ernannter hoher Beamter; auch konnten sie mit Er- laubniß des Zaars Erbgüter besitzen. 10 bis 20 Rubel Ehrengeld gebührte den Grvßhändlerhnndcrten, 5 bis 15 den Tuchhändlerhunderten; zudem hatten sie Anspruch auf die Zollverwaltung und auf die besten städtischen Aem- ter, welche ein Bürger bekleiden konnte. Die so eben genannte dritte und vierte Klasse (je mit 3 Abtheilun« gen) bestand eigentlich nur in Moskau; allein die Kauf- leute andrer Städte konnten sich unter jene oder diese einschreiben lassen. Das schwarze Hundert endlich um- faßte alle Krämer und andern Städter, denen die Vor- städtcr und Fteckenbcwohner (auch schatzbare Leute ge- nannt) vollkommen gleich galten. Höhere Achtung als

9. Mit einem Stahlstich - S. 252

1838 - Stuttgart : Belser
252 Elftes Hauptstück. als er folgenden Jahrs schon mit mehreren Fahrzeugen in die See stach, ernannte er den Knjäs F-evdor Jur- je witsch Romadanowsky zum Admiral einer Flot. te, die erst geschaffen werden sollte. Einmal überfiel ihn ei» schrecklicher Sturm: er blickte furchtlos ans den Steuermann, und sagte ihm, wie er das Nuder Hand, haben müsse. „Geh mir vom Leibe", schrie dieser, „das weiß ich besser als du!" bat aber nach gelungner Ret. tung seine Grobheit auf den Knieen ab. „Hier ist Nichts zu verzeihen", sagte Peter: „du hast mich gerettet, und auch die Antwort dank' ich dir; nimm meine durchnäßte Kleidung und ein Jahrgcld als Geschenk!" Das waren nicht etwa spielende Versuche, sondern in Folge davon entwickelte sich der Plan, zwei große Lebensquellen, die Ostsee und das schwarze Meer, dem russischen Reich wie- der zu öffnen. Daher blutige, aber erfolglose Angriffe auf Asow. Für den nächsten Feldzug beschrieb er In. genieurs und Artilleristen vom Kaiser, aus Branden- burg lind Holland, legte bei Worvncsch eine Werste an, baute 23 Galeeren, 2 Galeasscn, 4 Brander, ei» Kriegs, schiff, welches er selbst, noch eines, das le Fort als Ad. miral bestieg, vertraute die eigentliche Leitung der mit 4.4,000 Mann besetzten Flotte dem Viceadmirat de Li- ma aus Venedig, nahm 40 türkische Fahrzeuge, ver- nichtete 2 größre, und eroberte endlich am 20. Juli 96 die Festung: Triumph und Denkmünzen verherrlichten einen Sieg, der ihm den Schlüssel zum schwarzen Meere überliefert hatte. Sogleich beschloß er innerhalb dreier Jahre den Ban von 55 Kriegsschiffen des ersten bis fünften Rangs, von 7 Bombardierschiffen und 4 Bran- dern zu vollenden; die 9 größten sollten mit den Ein- nahmen des Staats, 6 des zweiten Rangs voin Patriar- chen, 2 des dritten Rangs vom kiewschen Metropoliten, die übrigen von andern Großen und von der Kaufmann- schaft bestritten werden. Hieran schloß sich der Entwurf, die Jlawla und Kamischinka durch einen Kanal, und so den Don mit der Wolga, das schwarze mit dem kaspi-

10. Theil 7 - S. 690

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
690 die Planeten aber ziehen ihre Kreise in abge- messenen Entfernungen höchst regelmäßig um sie herum; der Mond endlich ist bloß der Erde zum Trabanten gegeben. - Noch bewundernswürdi- ger aber ist die Bescheidenheit, mit der er diese große Entdeckung, die Frucht eines fast ;6jähri- gen Brütens so lange zurückhielt, daß die Welt, die er dadurch erleuchtet hat, sie erst in demsel, den Zahre erfuhr, da sie ihn selbst verlor. Xii. Rußland. (1464 —16130 Rußland verließen wir an der Grenze einer neuen Zeit, die durch den kühnen Iwan I. Wa- siliewitsch, während einer zwey und vierzigjäh- rigen Negierung hervorgerufen ward. Zwey Din- ge hauptsächlich vollendete er, die zur Befesti- gung und Erweiterung feinet! Herrschaft beilru, gen. Er unterwarf sich den Staat von Nowo- grod und befreiete sich vom tartarischen Joche. Von dem erstern wissen wir nehmlich, daß er durch seine Handeleverbindung mit der Hansee zu einer Selbstständigkeit gelangt war,
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 1
4 3
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 1
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 2
18 0
19 0
20 0
21 3
22 1
23 0
24 1
25 1
26 2
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 4
33 0
34 3
35 0
36 1
37 1
38 0
39 1
40 8
41 1
42 1
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 627
1 33
2 13
3 275
4 624
5 10
6 269
7 27
8 47
9 268
10 52
11 425
12 57
13 15
14 31
15 98
16 228
17 349
18 77
19 69
20 164
21 680
22 3
23 226
24 42
25 57
26 14
27 77
28 212
29 96
30 16
31 2
32 51
33 158
34 508
35 7
36 111
37 11
38 36
39 33
40 137
41 119
42 57
43 154
44 12
45 149
46 73
47 823
48 1766
49 178
50 699
51 71
52 32
53 72
54 157
55 2
56 15
57 7
58 8
59 91
60 19
61 556
62 697
63 4
64 69
65 59
66 92
67 68
68 50
69 102
70 932
71 118
72 75
73 38
74 111
75 77
76 478
77 157
78 2320
79 344
80 17
81 31
82 33
83 25
84 193
85 33
86 12
87 57
88 24
89 20
90 5
91 74
92 537
93 71
94 181
95 688
96 25
97 674
98 327
99 57

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 30
1 31
2 14
3 98
4 29
5 105
6 25
7 77
8 1188
9 39
10 33
11 26
12 71
13 16
14 8
15 23
16 43
17 14
18 41
19 150
20 22
21 7
22 36
23 58
24 150
25 16
26 34
27 45
28 18
29 524
30 12
31 90
32 14
33 182
34 45
35 16
36 16
37 17
38 30
39 110
40 61
41 6
42 19
43 36
44 23
45 22
46 21
47 250
48 44
49 30
50 33
51 34
52 80
53 20
54 137
55 49
56 19
57 26
58 77
59 130
60 66
61 18
62 131
63 46
64 67
65 45
66 22
67 32
68 23
69 160
70 15
71 25
72 31
73 31
74 332
75 77
76 21
77 51
78 49
79 53
80 64
81 184
82 37
83 33
84 22
85 74
86 7
87 16
88 25
89 21
90 4
91 476
92 250
93 29
94 18
95 70
96 9
97 35
98 93
99 40
100 122
101 7
102 38
103 49
104 24
105 32
106 27
107 11
108 38
109 94
110 482
111 22
112 40
113 11
114 29
115 74
116 33
117 9
118 28
119 15
120 57
121 26
122 42
123 21
124 48
125 20
126 48
127 234
128 36
129 28
130 22
131 354
132 36
133 21
134 32
135 7
136 355
137 14
138 45
139 12
140 17
141 13
142 44
143 30
144 28
145 58
146 48
147 166
148 49
149 127
150 18
151 23
152 38
153 18
154 30
155 26
156 24
157 37
158 36
159 30
160 17
161 21
162 54
163 64
164 881
165 70
166 59
167 58
168 14
169 36
170 30
171 42
172 96
173 407
174 11
175 329
176 60
177 172
178 5
179 227
180 214
181 82
182 132
183 791
184 48
185 35
186 21
187 148
188 24
189 124
190 19
191 62
192 60
193 46
194 35
195 19
196 49
197 34
198 8
199 154