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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 178

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 178 — Schleswig dem dänischen Staate völlig einverleibt und seiner althergebrachten Freiheiten beraubt werden sollte. (Einen solchen Gewalt« schritt durfte Deutschland nicht ungestraft lassen. Nach Beschluß des deutschen Bundestages rückten Sachsen und Hannoveraner in Holstein ein. vor ihnen wichen die dänischen Truppen nach Schleswig. Ant 1. Februar 1864 drang ein preußisch-österreichisches Heer über den Eiderfluß in das Herzogtum Schleswig ein. 2. Die Düppeler Schanzen. Die Dänen zogen sich in eine Befestigung zurück, in die Düppeler Schanzen. Diese lagen an der Vstküste von Schleswig, auf einem Höhenzuge gegenüber der kleinen Insel Alfen, und gewährten den Dänen eine sehr feste Stellung* 3hre (Eroberung, die schwerste Arbeit des ganzen Krieges, fiel bett Preußen zu, die der Prinz Friedrich Karl befehligte, König Wilhelms I. Hesse. Sieben Wochen dauerte die Belagerung und Be* fchießung: da erfolgte am 18. April 1864 der Sturm. Den ganzen Tag vorher hatten die Belagerungsgeschütze ein verheerendes Feuer auf die Schanzen unterhalten; frühmorgens am Entscheidungstage begannen sie von neuem. 3n der Nacht waren die zum Sturme bestimmten Truppen in aller Stille in die Laufgräben gerückt. Dort harrten sie klopfenden Herzens des Zeichens, die Offiziere die Uhr in der Hand. Da um 10 Uhr morgens schweigt plötzlich der Kanonendonner , und die Stürmenden brechen aus den Gräben hervor. wenigen Minuten sind sie an den Festungsgräben, hinein, hinüber! Vor einer Schanze hindert eine dichte Mauer von Schanzpfählen die Stürmer. Da hängt der Pionier Klinke einen pulversack dran und zündet ihn an. Das Pulver blitzt auf: am Boden liegen die pfähle, zerrissen am Boden aber auch der opferfreudige Held. Der Ideg zur Schanze ist offen und bald wehen auf ihr und auf allen andern die preußischen Fahnen. Die (Einnahme der Schanzen war die erste Ruhmestat einer an großen (Erfolgen reichen Zeit. — Nachdem auch die Insel Alfen erobert und ganz Jütland besetzt worden war, schlossen die Dänen Frieden und entsagten allen Ansprüchen auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein und auf das Herzogtum Lauenburg an der Elbe. 3. Der Krieg gegen Österreich (1866). Nach diesem Erfolge stieg die Achtung vor Preußen und seiner Macht in allen deutschen Landen gewaltig, und die Zahl derer, die ein einiges Deutschland unter Preußens Führung herbeisehnten, wuchs beständig. Dies Ansehen Preußen? aber erregte Österreichs Mißgunst; vor allem mochte es

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 167

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 167 — Tag vorher hatten die Belagerungsgeschütze ein verheerendes Feuer auf die Schanzen unterhalten; frühmorgens am Entscheidungstage begannen sie von neuem. In der Nacht waren die zum Sturme bestimmten Truppen in aller Stille in die Laufgräben gerückt. Dort harrten sie klopfenden Herzens des Zeichens, die Offiziere die Uhr in der Hand. Da um 10 Uhr morgens schweigt plötzlich der Kanonendonner, und die Stürmenden brechen aus den Gräben hervor. In wenigen Minuten sind sie an den Festungsgräben, hinein, hinüber! Vor einer Schanze hindert eine dichte Mauer von Schanzpfählen die Stürmer. Da hängt der Pionier Klinke einen Pulversack dran und zündet ihn an. Das Pulver blitzt auf: am Boden liegen die Pfähle, am Boden zerrissen aber auch der opferfreudige Held. Der Weg zur Schanze ist offen, und bald wehen auf ihr und auf allen andern die preußischen Fahnen. — Der Tag von Düppel sollte das erste Blatt in dem Lorbeerkranze König Wilhelms sein. Nachdem auch die Insel Alsen erobert und ganz Jütland besetzt worden war, schlossen die Dänen Frieden und entsagten allen Ansprüchen auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein und auf das Herzogtum Lauenburg an der Elbe. 4. Der Krieg gegen Österreich (1866). Die Heereseinrichtungen des Königs hatten sich im dänischen Kriege glänzend bewährt. Die Achtung vor Preußen und seiner Macht war in allen deutschen Landen gewaltig gestiegen, und die Zahl derer, die ein einiges Deutschland unter Preußens Führung herbeisehnten, wuchs beständig. Dies Ansehen Preußens aber erregte Österreichs Mißgunst, vor allem mochte es nicht dulden, daß Preußen an Land und Leuten wachse. Als durch den glücklichen Krieg gegen Dänemark Schleswig-Holstein in den gemeinsamen Besitz beider Mächte gekommen war, wollte Österreich aus diesem Lande einen neuen deutschen Kleinstaat unter dem Prinzen von Angusteuburg bilden, nur damit es nicht an Preußen fiele. Allein der Besitz Schleswig-Holsteins war für das nahgelegene Preußen zu wertvoll; denn die von zwei Meeren umschlungnen Herzogtümer enthalten treffliche Seehäfen, deren die junge preußische Kriegsflotte zu ihrem Gedeihen dringend bedurfte. Kein Wunder, daß Preußen die mit seinem Blute befreiten Lande festzuhalten und dauernd mit sich zu verbinden strebte. Diesem Plane widersetzte sich Österreich mit aller Entschiedenheit, und so verwandelte sich die Waffenbrüderschaft, die Preußen und Österreich im Kriege gegen Dänemark verbunden hatte, bald in eine bedenkliche Spannung. Auch alle die mittleren und mehrere kleine deutsche Staaten gönnten Preußen keinen Machtzuwachs und rüsteten

3. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 151

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 151 — Las Heer zu erlangen. Eine Unterredung mit Bismarck führte nicht zum Ziel. König Wilhelm empfing ihn erst am Nachmittage, als alle Verhandlungen ab* geschlossen waren. Großmütig wies er dem Gefangenen das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel als vorläufigen Aufenthaltsort an. Einige Jahre später ist Napoleon in England gestorben. „Welch eine Wendung durch Gottes Fügung!" telegraphierte der König an seine Gemahlin. Unbeschreiblicher Jubel erfüllte Deutschland, Staunen und Bewunderung ganz Europa, als man die Kunde von der Gefangennahme Napoleons und seines ganzen Heeres vernahm. (Ged.: Des deutschen Knaben Tischgebet.) Beim Festmahle am folgenden Tage dankte König Wilhelm seinen Mitarbeitern mit den Worten: „Sie, Kriegs-minster von Roon, haben unser Schwert geschärft; Sie, General von Moltke, haben es geleitet, und Sie, Graf von Bismarck, haben seit Jahren durch Leitung der Politik Preußen auf seinen jetzigen Höhepunkt gebracht!" 4. In Paris wurde der Kaiser Napoleon sofort von der Volksvertretung abgesetzt und Frankreich für eine Republik erklärt. Die neugebildete Regierung, an deren Spitze Jules Favre und Gambetta standen, wollten wohl den Frieden, aber Deutschland sollte keinen Fußbreit Land, keine Festung haben. Damit aber konnten die Deutschen nicht zufrieden sein. Der Krieg mußte mit der Republik fortgeführt werden. Vor Paris. 1. Umzingelung. Von Sedan aus eilte der Kronprinz mit seiner Armee sofort nach Paris. Die Stadt selbst ist mit einer fast 40 km langen Ringmauer umgeben und außerdem durch viele starke Außenwerke geschützt. Schon am 19. September hatten 300000 Deutsche in einem Umkreise von 75 km die Riesenstadt umzingelt. An allen wichtigen Punkten wurden Schanzen aufgeworfen und in endlosen Linien doppelte, ja dreifache Schützengräben gezogen. Die Gartenmauern wurden mit Schießscharten versehen, und wo es sonst kein Deckungsmittel gab, errichtete man aus Fässern, Balken, Hundehütten, Matratzen usw. Barrikaden. Durch fortwährendes Feuern suchten die Franzosen alle diese Arbeiten zu stören; und wo nur eine Helmspitze, eine Lanze auftauchte, wo in der Dunkelheit ein Fenster erleuchtet war oder ein Soldat sich die Zigarre anzündete, dahin sandten sie sofort ihre Granaten. Die Deutschen aber machten sich über diese Pulververschwendung lustig, steckten Strohmänner in alte Uniformen, verfertigten Geschützmündungen aus Pappe und lachten sich halbtot, wenn die Franzosen wie wütend auf Pappe und Stroh losknallten: sie sparten ihr Pulver für eine bessere Gelegenheit. 2. Im Quartier. Die Bewohner der umliegenden Ortschaften hatten sich beim Herannahen der Deutschen nach Paris gepslüchtet. Hans und Hof standen leer, und außer Hund oder Katze war oft kein lebendes Wesen zurückgeblieben. Die Soldaten aber machten es sich in den verlassenen Häusern so bequem wie möglich. Hier und da wohnten die Mannschaften in prächtigen, aber verlassenen Schlössern. Da blitzten die Wände von Spiegeln; der Fußboden ist mit Teppichen belegt, und auf den weichen Sofas ruht es sich recht behaglich. Die Gärten bieten Obst, Gemüse und Kartoffeln, in den Kellern sind große Weinvorräte; Brot und Wein wird reichlich geliefert, und an „Liebeszigarren" ist auch kein Mangel. Das Leben wäre hier ganz erträglich gewesen, wenn nur nicht fortwährend der Kanonendonner dazwischen gebrummt und der Vorpostendienst die behagliche Ruhe gestört hätte.

4. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 78

1884 - Berlin : Gaertner
78 ein Monarchie wilt richten an. Plus ultra, soll noch weiter gan! do ligt der Hund begraben. 4. Ach Karle, la dir sagen, du teurer, weiser man, wie darfstus immer wagen, solch groß ding richten an? all dein gewalt, all deine reich seint hiezu schwach und nirgent gleich; das Wirt dich gott selbst lehren. 5. Das lblich Haus zu Sachsen hat dich zu keiser gemacht; dadurch bistu gewachsen, hettsts fnft dohiu nicht bracht. sol nu der dank sein und der lohn, anrottuug land und leut zu thun? das Wirt dir gott wol wehren! 6. Das lblich Haus zu Hetzen hat hoch geschonet dein, und ob dns hettst vorgeen, la dirs itzt eindenk sein: do Frankreich, Glich wider dich durch Probant1 thet ein kriegesstrich du weist wol, was ich meine. 7. Knn wir dich nicht erweichen und kau nicht anders sein, wolaus, ir frommen Deutschen, so schlagt mit freut)en drein? stecht in die spanisch seu und Hund wie in die srsch, und lert sie rund, was hei, die Deutschen pochen!2 8. Wolauf, ir frommen Deutschen, getrost und wolgemnt! last euch der mh nicht reuen, die fach ist recht und gut! fr gottes wort und rechte lehr, frs Vaterland steht unser wehr; gott hels uns uberwinden! 1 Brabcint. 2 bestehen auf ihrer Meinung, trotzen.

5. Vaterland! - S. 85

1912 - Cöln : Schmitz
— 85 — „Wir treten an im Gotteshaus (Dit frommem (Dut zusammen, Uns ruft die Pflicht zum Rampf hinaus, Und alle ßerzen flammen. Denn was uns mahnt zu Sieg und Schlacht, ßat Gott ja selber angefacht. Dem föerrn allein die Lhre!" Aus taufend Liedern klingt die fromme Gottgläubig-heit, jene tiefe Religiosität, die arm und reich, boch und niedrig, §ürst und Volk erfüllte. Aus schwerer Schuld erwachte das Volk, wie Schenkendorf in feinem Gedicht, „Die Beichte“ jagt: „Hun ßerr! die Binden sind gefallen Von ständen, wie von Blick und Ohr; Latz uns dein gnädig Wort erschallen Sei wieder mit uns wie zuvor.“ Oef ergriffen mabnt Ludwig U b l a n d in seinem Gedicht „Die verlorene Rirche“ das deutsche Volk daran, datz wabre Andacht zu Gott fübrt, das 5erz reinigt und die Bürgschaft für eine bessere Zukunft gibt. Diese Stimmung ist es, die jene ganze Zeit beherrscht und die uns entgegenklingt aus dem Psalm (90, 2): „F5err Gott, Du bist unsere Zuflucht für und für“ und: (ps. 77, 3) „In der Zeit der Rot suche ich den föerrn,“ eine ernste (Dabnung für alle Deutschen, in der Stunde der Hot treu sich an Gott zu halten; denn Religion ist die Wurzel edelster Vaterlandsliebe. Aber jene gewaltige Zeit der Sreibeitskämpfe mabnt auch beute noch in ibren Liedern Deutschland und Österreich zur treuen Bundesgenossenschaft. Im Reiche der deutschen Poesie, das größer ist als das deutsche Reich, boben auch die österreichischen Dichter das föeimatsrecht. Sie baben mit uns eine und dieselbe Muttersprache und sollen auch bier einen Platz beanspruchen. Wir nennen Nikolaus Lenau (Nikolaus Hiernach, Cdler von Strelenau), Anastasius Grün (Graf von Auersperg),

6. Hamburger Kriegsbuch - S. 142

1915 - Hamburg : Pudbrese
142 Iii. Im Westen. einen in den leeren Weinkeller, — Stroh ist genug da — die anoern in den Hut)|iau. Ein Rameraö (Hamourger Zollbeamter) und ich zogen in ein kleines Ställchen, das geraoe groß genug ist, daß zwei oder drei Mann darin liegen können. Eine Tür, nicht schon verschließbar, existiert noch. Bon diesen Plätzchen sind drei nebeneinander; zwei sind bewohnt von je zwei Mann, und das dritte dient als gemeinsame Feuerstelle. Im Frieden mag das Ding als Hühnerstall, Scha.staä ober auch für ein ober zwei Schweinchen gedient haben, ooer als Ranin-chenstall. Erkennen kann man's nicht mehr. Es schützt gegen Negen und Kälte. Hauptsache! Zuerst kochten wir auf dem Hof. Aber bamit wir uns nicht durch den Qualm den Fliegern verrieten, würde uns das verboten. Nun wirb so unter Dach und Fach gekocht, unter dem Backofen, ober wo es geschützt ist. Zwei Steine in mäßiger Entfernung, barüber zwei Stangen, der Ofen ist fertig. Holz gibt es genug an Türen, Einzäunungen und sonstigen Latten. Es ist Krieg! Morgens um 5 Uhr kommt die Gulaschkanone und bringt heißen Kaffee. Manchmal gibt es viel Kaffee, manchmal wenig. Gibt es viel, wirb was nachbehalten zum Frühstück. Der Morgenkaffee, 5 rot ist empfangen, auch ein Stückchen feten Speck. Wer Lust hat, säbelt sich ein Stück Brot ab, wer nicht, beißt ober schneibet kleine Stücke vom ganzen Brot ab. Dazu den Speck. Schmeckt herrlich! Dann wirb der Menuzettel für den Tag festgelegt. So zwei bis brei Mann tun sich zusammen. Was gibt es? Weiße Bohnen, Schneibebohnen, Breckbohnen, gelbe Wurzeln. Suppenkraut, Weißkohl, Blumenkohl, Kartoffeln, Apfel, Birnen. Schön. Wir wollen heute mal Bohnensuppe kochen. Dann sucht einer Holz, macht Feuer an, der andere holt Bohnen aus dem Gemüsegarten, Wurzeln, Suppenkraut, Kartoffeln. Dann wirb Wasser geholt im Kochgeschirr, ist nicht ganz sauber (ebenso wie wir), das Essen von gestern abenb ist noch restlich brin. Schabet nichts! Bißchen ausspülen ! Das Wasser ist auch nicht gerabe sauber, boch zum Kochen gut genug. Man hat nichts besseres. Das wirb mit den Bohnen aufgefetzt. Wurzeln zu, Suppenkraut. Daneben Kartoffeln gekocht. Nicht orbentlich abgespült! Salz haben wir noch. Werben nun die Bohnen was? Alle fünf Minuten wird mal geschmeckt. Mit Eebulb werben die Bohnen weich. Kartoffeln sind gar. Die Suppe dicker und schmackhaft. Hinzugetan wirb ausgekochtes Fleisch vom gestriaen Essen aus der Feldküche. Und ich kann Dir sagen, ein belikates Mittagessen

7. Erzählungen und Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 146

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 146 — gestraft lassen. Nach Beschluß des deutschen Bundestages rückten Sachsen und Hannoveraner in Holstein ein. Vor ihnen wichen die dänischen Truppen nach Schleswig. Hm 1. Februar 1864 drang ein preußisch-österreichisches Heer über den Liderfluß in das Herzogtum Schleswig ein. 2. Die Oüppeler Zchanzen. Die Dänen zogen sich in eine Befestigung zurück, in die Düppeler Schanzen. Diese lagen an der Gstküste von Schleswig, auf einem Höhenzuge gegenüber der kleinen Insel Alsen, und gewährten den Dänen eine sehr feste Stellung. Ihre (Eroberung, die schwerste Arbeit des ganzen Krieges, fiel den Preußen zu, die der Prinz Friedrich Karl befehligte, König Wilhelms 1. Hesse. Sieben Wochen dauerte die Belagerung und Beschießung: da erfolgte am 18. April 1864 derstürm. Den ganzen Tag vorher hatten die Belagerungsgeschütze ein verheerendes Feuer auf die Schanzen unterhalten; frühmorgens am (Entscheitmngstag-e begannen sie von neuem. In der Nacht waren die zum Sturme bestimmten Truppen in aller Stille in die Laufgräben gerückt. Dort harrten sie klopfenden Herzens des Zeichens, die Offiziere die Uhr in der Hand. Da um 10 Uhr morgens schweigt plötzlich der Kanonendonner, und die Stürmenden brechen aus den Gräben hervor. In wenigen Minuten sind sie an den Festungsgräben, hinein, hinüber! vor einer Schanze hindert eine dichte Mauer von Schanzpfählen die Stürmer. Da hängt der Pionier Klinke einen pulversack daran und zündet ihn an. Das Pulver blitzt auf: am Boden liegen die pfähle, zerrissen am Boden aber auch der opferfreudige Held. Der Eoeg zur Schanze ist offen und bald wehen auf ihr und auf allen andern die preußischen Fahnen. Die (Einnahme der Schanzen war die erste Ruhmestat einer an großen (Erfolgenreichen Zeit. — Nachdem auch dieinsel Alsen erobert und ganz Jütland besetzt worden war, schlossen die Dänen Frieden und entsagten allen Ansprüchen auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein und auf das Herzogtum Lauenburg an der (Elbe. 3. Der Krieg gegen Österreich (1866). Nach diesem (Erfolge stieg die Achtung vor Preußen und seiner Macht in allen deutschen Landen gewaltig, und die Zahl derer, die ein einiges Deutschland unter Preußens Führung herbeisehnten, wuchs beständig. Dies Ansehen Preußens aber erregte (Österreichs Mißgunst ; vor allem mochte es nicht dulden, daß Preußen an Land

8. H. 1, Abt. 2 - S. 35

1907 - Leipzig : Wachsmuth
35 lernt“ — ein pausbäckiger Knabe wird von der Mutter am Gängel- bande geführt —, in der Mitte „Wie Deutschland erwacht“ — der mit Zipfelmütze und Pantoffeln auf der Bärenhaut ruhende deutsche Michel wird aus seinem Traumschlafe aufgerüttelt und auf das im Hintergründe lauernde Heer anderer Völker hin- gewiesen —, rechts „Deutschland als junger Herkules“ — der Schulmeister der deutschen Einheit sucht zwei widerhaarige Knaben, Nord- und Süddeutschland, zusammenzubringen.1) Den Abschluß des Plateaus, auf dem das Denkmal steht, bilden auf beiden Seiten halbkreisförmige Bassins, an denen zwei sonderbare Sandsteingruppen angebracht sind. x) Die drei Reliefs au der Rückseite versinnbildlichen die Vollendung des Bismarckschen Werkes, links: auf dem Siegeswagen eilt Germania triumphierend heim, ihr voran ein Jüngling, in der Mitte die thronende Germania, sich die Kaiserkrone aufs Haupt setzend, zwischen den Repräsentanten der Arbeit und der Kunst, rechts: Germania steigt von dem Viergespann herab, um dem Volke die Segnungen des Friedens zu bringen. 3*

9. Der erste Geschichtsunterricht - S. 24

1912 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
in Paretz, einem Dorfe bei Potsdam. Dort hatte Friedrich Wilhelm ein sehr einfaches Landhaus bauen lassen. Darin sah man keine kostbareu Möbel und Teppiche, keine seideneu Decken und Vorhänge, weder Gold- noch Silbergerät. Alles war sehr einfach. Luise hieß hier die „gnädige Frau von Paretz"/ und am Erntefeste der Bauern mischte sich das fürstliche Paar sogar unter die Tänzer. Gewöhnlich ging dann auch die Königin in die Buden und kaufte für die Kinder des Dorfes allerlei Süßigkeiten ein. Dabei drängten sich die Kleinen dicht an sie heran und riesen: „Mir auch was, Frau Königin!" Die Königin Luise war eine Laudesmutter, wie sie selten gesunden wird. Alle Untertanen waren ihr ans Herz gewachsen, besonders aber die Armen. Schon in ihrer Jugend war Wohltun ihre Freude, und ost pilgerte sie an der Hand ihrer Erzieherin in die Hütten der Armen, um Not und Elend zu lindern. Als sie Königin geworden war, sagte sie: „Es freut mich am meisten, daß ich nun das Geld für die Armen nicht mehr so ängstlich zu zählen brauche." Wo sie ein altes Mütterchen am Wege sah,_ reichte sie ihm mit freundlichen Worten ein Geldgeschenk, und auf der Straße spielende Kinder nahm sie nicht selten auf den Arm und liebkoste sie. Auf einer Reise ivurbe die Königin einst von 19 kleinen Mädchen in weißen Kleidern begrüßt. Bald aber erfuhr sie, daß es eigentlich 20 Mädchen gewesen seien, das eine sei aber wieder nach Hause geschickt, weil es so häßlich ausgesehen habe- Sofort ließ sie das ' zurückgeschickte Kind holen und sprach mit ihm überaus freundlich. Auch mich der Thronbesteigung (1797) änderte sich das häusliche Leben des königlichen Paares nur wenig. Als der Hofmarschall nach einem neuen Küchenzettel fragte, sagte der König: „Ist denn mein Magen größer geworden, seitdem ich König bin? Soll so bleiben, wie es bis jetzt gewesen ist." b. Der unglückliche Arieg mit Frankreich 1806. 1. Preußen erklärt an Frankreich den Krieg. In Frankreich regierte damals Napoleon I. Er hatte als General glänzende Siege erfochten. Seine Soldaten verehrten ihn abgöttisch, und auch das Volk hing ihm an. Das machte ihn so kühn, daß er sich 1804 zum Kaiser frönen ließ. Halb Europa hatte er schon unterworfen, als er auch Preußen zum Kriege reizte. König Friedrich Wilhelm war sehr friedliebend. Zuletzt wurde er aber von Napoleons Übermut so beleidigt, daß er an Frankreich den Krieg erklären mußte. 2. Jena und Huerstädt. 1806. Ein Heer von 150000 Mann zog unter dem Oberbefehl des Herzogs von Braunschweig den anrückenden Franzosen entgegen. Am 14. Oktober kam es zur Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt. Gleich zu Anfang der Schlacht wurde der Herzog von Braunschweig durch eiucn Schuß ins rechte Auge schwer verwundet. Nun kam Verwirrung in das Heer, und obwohl die einzelnen Hansen recht tapfer kämpften, so löste sich doch bald alles in wilde Flncht auf. Der König und die Königin selbst mußten eilen, um uicht in Gefangenschaft zu geraten. Der Herzog von Braunschweig wurde nach seiner Hauptstadt gebracht. Von hier aus sandte er eine Botschaft an Napoleon und ließ um Gnade bitten. Doch dieser ließ ihm sagen, er werde ihn, wenn er ihn fange, als Räuber behandeln. Der seines Augenlichtes beraubte Herzog flüchtete uuu weiter und starb bald darauf zu Ottensen. 3. Verrat. Eine Mutlosigkeit ohnegleichen kam über die meisten Befehlshaber des Heeres. Ohne daß die Besatzungsmannschaft einen Schuß getan hatte,

10. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 174

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 174 — und Franken stark mit slavischem Blute. Das ganze nördliche Deutschland gehört mit Ausnahme einiger Kleinstaaten zu Preußeu. Vou hier ging die Einigung des Vaterlandes aus. Das aus- gesprochene Pflichtgefühl welches in Preußen alle Schichten der Bevölkerung durchdringt und in seinen Fürsten die ersten Vertreter findet, schuf im Laufe der Jahrhunderte den fest gefügten preußischen Staat, welcher durch seine Größe, seine politischen Erfolge, sowie durch die ihm innewohnende sittliche Kraft befähigt und berufeu erschien, die Führerrolle des ueuerstandenen Deutschen Reiches zu übernehmen. „Seiue heutige Machtstellung wird Deutschland aber nur dann behaupten können, wenn es festhält an den Tugenden der Väter, welche durch unsägliche Opfer die Wiedergeburt der Nation herbeigeführt haben. Glaube, Religion, Ehrfurcht vor Gott, Obrigkeit und den Gesetzen, Sitte, Recht und rastlose Arbeit auf allen Gebieten des Fortschrittes". Das sind die Säulen unserer zukünftigen Macht. Iii. Tie Bayern. Die heutigen Landesgrenzen des Königreiches und die Grenzen der Siedelungsgebiete des Bayernstammes decken sich keineswegs. Zu beiden Seiten der Donau, nördlich in der Oberpfalz bis zum Fichtelgebirge, südlich im bayerisch-österreichischen Alpenlande bis nach Tirol und Steiermark und westlich vom Lech bis zu den Grenzen des magyarischen Sprachgebietes hat sich der Bayernstamm ansge- breitet. Vier Eigenschaften kennzeichnen denselben: „Abneigung gegen Handel und Industrie, Freude an Gesang und Tanz, Trene zum Herrscherhaus und strenggläubiger Sinn". Ackerbau und Vieh- zucht sind die Haupterwerbsquellen. Den Kaufmauusstaud achten sie nicht, deshalb kommt der Kaufmann trotz wichtiger Handelsstraßen nicht zu ihnen. So kommt der Bayer mit der Außenwelt, abgesehen von den Sommerfrischlern, wenig in Berührung. Sein Wohnhaus ver- einigt Wohnung, Stallnng, Scheuue unter einem Dache. Wenige und kleine, fast schießschartenähnliche Fenster zieren dasselbe. Das Dach ist mit Steinen beschwert, und eine hölzerne Altane, welche zum Trocknen von Feldfrüchten und der Wäsche dieut, umgibt das Haus. In der Mitte desselben liegt der Hauflur. Abweichend vom sächsischen Hause kommen die Wohnräume zuerst und sind zu bei- den Seiten des Hausflurs gelegen. Links von demselben liegen Stube und Schlafkammer, rechts Küche und Milchkammer. Hinter
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