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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Schulj. 4 - S. 46

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 46 — Der Religion nach sind die Bewohner teils evangelisch (mehr im N. und £).), teils katholisch (mehr im S. und W.). Ihrer Abstammung nach sind sie vorwiegend Germanen. Sie gliedern sich nach der Eigentümlichkeit ihrer Mundart und ihres Wesens in Oberoder Hochdeutsche und in Nieder- oder Plattdeutsche. Die ersteren bewohnen Süd- und Mittel-, die letzteren Norddeutschland. Die Oberdeutschen scheiden sich in Schwaben, Bayern, Franken und Thüringer. Die Niederdeutschen sind die Sachsen und an der Nordseeküste die Friesen. Xvi. Die wichtigsten Länder in Kuropa. 1. Die deutschen Grenzländer. Deutschland liegt in der Mitte Europas und wird daher das Herz Europas genannt. Es ist auf allen 4 Seiten von Land begrenzt: im O. von Rußland mit Petersburg und Moskau, im S. von Österreich mit Wien und von der Schweiz, im W. von Frankreich mit Paris, von Belgien mit Brüssel und von Holland mit Amsterdam, im N. von Dänemark (Halbinsel Jütland) mit Kopenhagen. % Andere Staaten Europas. Nördlich von Deutschland und Dänemark liegt Schweden (Stockholm) und Norwegen (Christiania), n.w. von Deutschland die britischen Inseln (London). Im Süden Europas liegen Spanien mit Madrid, Italien mit Rom und die Balkanhalbinsel. 3. Die Hauptmeere Europas. Nördliches Eismeer, Nord- und Ostsee, Atlantischer Ozean, Mittelmeer. Im O. hängt Europa mit Asien zusammen. Xvii. Nus der allgemeinen Erd- und Kimmelskunde. 1. Der Gesichtskreis. Steht man in einem freien Felde, wo der Umblick nicht gestört ist, so scheint es, als ob der Himmel in einem weiten Kreise mit seinem unteren Rande auf der Erde ruhe. Dieser Kreis, der durch das Himmelsgewölbe scheinbar abgeschlossen ist, heißt Gesichtskreis oder Horizont. Er wird um so größer, je höher wir steigen. 2. Die Himmelsgegenden. In dem Gesichtskreise liegen vier wichtige Punkte. Den Punkt, wo die Sonne am 21. März und 23. September aufgeht, nennt man Ostpunkt, und die Gegend, in der er liegt, heißt Osten. Der Punkt, wo sie an den genannten Tagen untergeht, heißt Westpunkt (Westen). Mittags um 12 Uhr steht die Sonne im Südpunkt (Süden). Dem Süden gegenüber liegt Norden oder Mitternacht. 3. Die scheinbare Bewegung der Sonne. Am Morgen sehen wir die Sonne im Osten aufgehen. Dann bewegt sie sich in einem

2. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 44

1913 - Breslau : Hirt
44 Vi. Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben. Vi. Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben. 1. Volksteile. Den weitaus größten Teil der Bevölkerung bilden die Niedersachsen' Friesen wohnen in Ostfriesland, an der Weser unterhalb Bremens (namentlich im Lande Wursten), seit dem 12. Iahrh. eingewanderte Niederländer im Alten Lande- im Harze kleine Teile von Franken, Hessen und Schwaben und Einwanderer aus dem Sächsischen Erzgebirge (um 1520), zum Mischstamme der Harzfranken vereinigt. Die slawischen Bewohner des Wendlandes sind den Niedersachsen ähnlich geworden, und ebenso ist es im Werder gegangen, dem nordöstlichen Zipfel von Braunschweig, im Amte Vorsfelde am Drömling, wo ehemals slawisches Volkstum herrschte und wo noch Rundlingsdörfer zu finden sind, so Rühen und Eischott. Spuren slawischen Wesens erstrecken sich, zum Teil in den Ortsnamen, über Goslar bis an die Werra und im W über die Weser hinaus bis an die Hunte. Wendisch wird als Volkssprache nirgends mehr geredet, Friesisch noch von 4035 Seelen gesprochen, von denen 3648 auf Ostfriesland Kommen,- an seine Stelle ist das Platt- oder Niederdeutsch der Niedersachsen ge- treten, das als Volkssprache noch fast das ganze Gebiet beherrscht. Freilich ist es durch das Hochdeutsche sehr zurückgedrängt worden, hat aber doch seinen Besitzstand zäher behauptet, als ihm geweissagt worden ist. Am Süd- rande des Harzes von Osten bis nach Walkenried und Sachsa überwiegt der mitteldeutsche Sprachstamm der Thüringer, während die Bergstädte der oberdeutschen (oberharzischen) Mundart angehören- aber die andern Teile des Harzes, namentlich die Südwest- und die Nordwestseite, reden Niederdeutsch. Der Name der Bode hingegen ist aus der slawischen Grundform bada — Wasser entstanden. Die niedersächsische Sprachgrenze gegen die mitteldeutschen Mundarten verläuft in unserem Gebiete auf der Linie: Münden, Hedemünden, Niedergandern (an der Leine), Weißenborn (nördlich von Heiligenstadt), Winzingerode (südöstlich von Duderstadt), um den Nordrand des Ohmgebirges bis Holungen, Osterhagen, Sachsa, Wieda, Zorge, Rothehütte, Hasselfelde, Güntersberge, Mägdesprung, Ballenstedt auf Calbe a. S. zu. Sprachproben: Oberharzisch aus „Schlachter Mä" [—Schlechter Mai]: Die arm Bliemla gans verschreckt, Mersollne lahm2? Der Teifel ah! Die halten sich in Eros verschteckt. De Barge weiß, dr Himmel gra, Worim? Das losset er sich mant1 saan: Ne Kelt, ä Wetter lasterlich, — Har kimmt ju wie der Wauwau ahn. Is dos ne Ornung? Schamer sich! Stade: Nimmt nich äwel, sä de Voß, Da harr he'n Goos bi'n Wickel [beim Kragen). Calenberg: Stiew is dei Calenberger Dreck, so tah [zäh] un stiew as „meck un deck". Ostfriesland: Moi gahn un wahren [hübsche Kleider tragen und schonen). Satt eten un sparen. Braunschweig: Häseken, Häseken, verstick dik! Wenn de Hund kummt, de bit dik! Wenn de Jäger kummt, de schit dik! 1 nur. — 2 Wir sollen ihn loben?

3. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 40

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
^0 Afrika. teils der Wunsch, sich die Kraft der gefallenen Gegner anzueignen, teils religiöse Regungen, teils auch Blutgier. Die Mangbuttu sollen alle ihre Toten verzehren. Bei Thartum, wo der W e i ß e N i l sich mit dem schlammreichen B l a u e u N i l, der aus dem Hochlande Abessinien kommt, vereinigt, beginnt der Mittellauf des Nils durch die Landschaft Nubien, eine breite, granitene Felsenschwelle, die der Strom in schäumenden Katarakten durch- bricht und dadurch eine ganz eigenartige Welt voll großartiger Landschaftsszenen in die Wüste zaubert. Wasserfälle, die ja jede Schiffahrt unmöglich machen, fehlen; aber nur höchst mühsam winden sich die flachen, eigens für die Stromschnellen gebauten Boote durch die Klippen, zwi- schen denen brausend und donnernd sich die Wogen des Stromes drängen. Die Bevölkerung, die das Land der Katarakte und des ägyptischen Sudan bewohnt, die Nubier (S. Z3^), zeigt eine deutliche Mischung von hamitischen (altägyptischen), semitischen (arabischen) Elementen und Negern und unterscheidet sich durch Hautfarbe, Sprache, Sitte und Lebensweise scharf vom Ägypter, wiewohl beide zu Mohammed beten. Freiheitsliebend wie alle Söhne der Wüste haben sie nicht allein mit den Pharaonen und Römern, sondern auch mit Türken und Arabern, den Herrschern des neuzeitlichen Ägypten, tapfer gekämpft und sich erst nach langem Ringen unter Anführung eines fanatischen Priesters, des Mahdi, von dem Drucke der ägyptischen Herrschaft befreit, freilich nur, um einem noch schlimmeren Despotismus zu verfallen. T hart um (S. \50), der Hauptsitz des Handels im Sudan, der sich auf Straußfedern, Elfenbein, Kautschuk und Edelsteine erstreckt, zählt 60,(Xx) Einwohner, ist aber seit der Mahdiherrschaft, die alle Handels- beziehungen unterbrochen hat, in Verfall. Bei Assuan, in dessen Nähe die palmenreiche Insel Elefantine liegt, der südlichste Hafen des alten Ägypten, in dem die aus dem Innern Afrikas kommenden Waren, insbesondere das schon damals hochgeschätzte Elfenbein, aufgestapelt wurden, enden die Katarakte und mit ihnen die felsige Wüste, und der Strom, genährt von den wasserreichen Seen und den reichen Nieder- schlügen in den Gebirgen seines Auellgebietes, durchmißt nun die 2)(—30 km breite Niederung Unterägyptens, die weite grünende und blühende Gase, ein wahrhaft beseligender Anblick für den aus dem wüstenhaften Süden kommenden Reisenden. Alljährlich in der Zeit vom Juli bis Oktober wird diese Niederung vom Flusse überschwemmt, wenn zur Zeit des höchsten Son- nenstandes im Auellgebiete die tropischen Regen fallen. Zahlreiche Kanäle leiten das kostbare Naß in die entferntesten Teile, und aus der zurückbleibenden fruchtbaren Schlammschicht, die keines Pfluges bedarf, sondern nur der Aussaat, keimt hundertfältige Frucht. Weizen, Mais, Reis und Hülsenfrüchte werden in großen Mengen gebaut, Baumwolle, Zuckerrohr und Datteb palmen gedeihen vortrefflich. Wie in Indien, Thina und Mesopotamien erblühte hier auf der Grundlage des Acker- baues eine uralte, vielleicht die älteste Kultur der Menschheit, und überall zeigen Ruinen ver- fallener Städte, wie Theben und Memphis, und mitten aus der Wüste aufragende Bauwerke, wie die Pyramiden (S. \3^), die Grabdenkmäler alter ägyptischer Könige, die Sphinxe u. a., von dem Glänze längst vergangener Zeiten. Nach jahrhundertelangem Verfall beginnt das Land unter englischer Leitung sich wieder zu heben, und im letzten Jahre haben die Engländer auch einen bedeutungsschweren Vorstoß gegen Nubien unternommen, um die wichtige Nilstraße wiederum dem allgemeinen verkehre zu gewinnen. Ägypten ist das dichtest bevölkerte Land Afrikas und zählt jetzt 7 Millionen Einwohner. Seine Bewohner sind teils Nachkommen der alten Ägypter, also Hamiten, wie die ägyptischen Bauern, die mohammedanischen Fellachen und die christlichen Kopten (S. ^3h), meist Kauf- leute in den Städten, oder eingewanderte Araber und Türken, oder endlich Schwarze aus dem Sudan. jan der Stromgabelung, zunächst der alten Königsstadt Memphis, liegt die heutige Hauptstadt Ägyptens, Kairo, die Residenz des Thedive, mit ^00,000 Einwohnern, eine echt orientalische Stadt mit einem wundersamen Völkergetriebe. Alexandria an der Küste (230,(Xx) Einwohner) verdankt seine Bedeutung dem Verkehre, der sich zwischen Europa und den asiatischen Ländern über Ägypten bewegt. Dieser hat hauptsächlich durch die Eröffnung des Suezkanales (\869) einen großartigen Aufschwung genommen.

4. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 72

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
72 Australien und (Ozeanien. In scharfem Gegensatze zu den schwarzen Australnegern und Papuas sind die poly- nesier, ein Zweig der malaiischen Rasse, von hellbrauner Hautfarbe; sie haben teils eine ab- geplattete, teils eine gebogene Nase, das ^aar wechselt in der Farbe von schwarz bis kasta- nienbraun, die Gesichtszüge sind grob, der Ivuchs ist hoch und schön. .Schon vor Ankunft der Europäer besaßen sie eine Art F^albkultur, sie trieben Ackerbau und waren Meister der Schiff- fahrt:, freilich huldigten auch manche Stämme der Menschenfresserei. Seit dem Lindringen der Europäer gehen sie aber rasch dem Aussterben entgegen. z. Die Südpolarländer. Die Umgebung des Südpols der Erde ist uns bisher weniger bekannt geworden als irgend ein anderer Teil unseres-Planeten. Lsier liegt uoch das größte unerforschte Gebiet, ein un- bekannter Raum von nahezu 6 Millionen (Quadratkilometern, also von mehr als der doppelten Größe Australiens. Unsere Kenntnisse dieser Gegenden sind noch so gering, daß wir nicht ein- mal annähernd anzugeben vermögen, wieviel davon Land und wieviel Wasser ist. Nur an einigen Punkten ist man tiefer in die antarktische N)elt eingedrungen. Überall stieß man auf undurchdringliches Packeis oder auf gletscherreiches Land. Südlich von Australien wurde Wilkes- und Victorialand entdeckt. Auf letzterem fand man Berge fast von Montblanc- höhe, darunter einen noch thätigen Vulkan: Erebus (3600 m, 5. 2^0). In der Richtung der Südspitze von Amerika kam man auf Grahamsland. <Vb man damit die Küsten eines großen südpolaren Kontinents oder die eines ausgedehnten Archipels, der etwa dem nordamerikani- scheu gleichen würde, erreicht hat, harrt noch der Entscheidung. Die größere Abgelegenheit von: Weltverkehr, der geringere Reichtum des südlichen Eismeeres an thranliefernden Tieren und die dichtere Eisbarriere haben die Menschen bisher von diesen Gebieten ferngehalten. Hier hat die geographische Forschung noch ein ungeheures Arbeitsfeld vor sich, um unser wissen von der Erde wenigstens in ihren großen Zügen abzuschließen.

5. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 20

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
20 Asien. feren Teilen der Becken, überall Mangel an Trinkwasser, überall salzige Krusten von blenden- der U)eiße auf dem Boden, schwache Vegetation, Dornsträucher, Sanddünen in reichem Maße, welche die der Wüste nahe gelegenen Ortschaften überwuchern — das sind Bilder, die sich allenthalben aufdrängen. Die Steppe bedingt dasno maden tu m. Den: vorstoßen der nomadisierenden Turktataren erlag schließlich das edel angelegte, aber durch den Despotismus seiner Fürsten aller selbstän- digen Kraft beraubte Perservolk, auch die heute herrschende Dynastie der Kadscharen ent- stammt türkischem Geschlecht. Die Turktataren sind Nomaden, die Perser Ackerbauer. In frühe- rer Zeit war der Ackerbau stärker als jetzt. Durch die Einwanderung türkischer Stämme aber, wie auch durch die Einführung des Islam, der die nomadische Lebensweise begünstigt, hat die Zahl der Viehzüchter sich vermehrt, und sogar Stämme, die seit dem frühen Altertum auf persischem Boden sitzen, sind dem Übeln Beispiele gefolgt. So nimmt die Zahl der Äcker ab, die Bewässerungsanlagen verfallen, der Boden trocknet aus, und die Städte gehen zurück. L^eute muß man Persien zur Zone des Nomadismus rechnen, wenngleich der Bestand des Staates auf den Ackerbau gegründet ist. In seiner Körperbildung bietet der Perser den schönen kaukasischen Typus dar (S. 86). Die I^aut ist von ziemlich dunkler Farbe, das Haar schlicht, nie kraus, der Bart sehr entwickelt, die Augen sind groß, die Wangen wenig fleischig, die Lippen dünn, die Hände und Füße von besonderer Schönheit, der Wuchs ist hoch, die Gestalt daher oft imponierend, der Gesichtsausdruck ernst. Der Nomadismus herrscht auch int benachbarten Afghanistan und Belutschistan vor, ja einzelne Stämme dieser Länder sind geradezu Raubvölker und für die benachbarten persischen und indischen Provinzen eine wahre Landplage. Der Ackerbau ist vorzugsweise auf die Um- gebung der Städte beschränkt; diese sind den Tadschiks (Persern) überlassen, die sich nur ungern von Polstern und Teppichen trennen, während die viehzüchtenden Bergstämme ein rauhes, stra- pazenreiches Dasein verbringen. Das wüstenhafte Belutschistan steht heute fast ganz unter englischem Einfluß, in Afgha- nistan ringen die beiden in Asien konkurrierenden Weltmächte, Rußland und England, um die Vorherrschaft. Das Thal des Gertrud, an dem der Schlüssel Indiens, Herat, liegt, ist heute bereits russischem Einflüsse näher gerückt als dem englischen. Die Briten ihrerseits haben ^890 die östlichen Grenzdistrikte Afghanistans zwischen den Solimanketten und der bisherigen indisch- afghanischen Grenze ihrer Verwaltung unterstellt. Kandahar, mit J5—1^3,000einwohnern (S. 87), die Residenz des Schahs, wie Herat, mit uneinnehmbar scheinender Titadelle (S. 37), haben in den Kämpfen der letzten Jahrhunderte sehr viel verloren. Ihre Glanzzeit hatte die Stadt unter den Nachfolgern Timurs im \5. Jahrhundert. Große Bazare, die noch J836 vor- handen waren, hohe Minarets, Königsgarten und Mausoleen waren Sehenswürdigkeiten, und im genannten Jahre hatte Herat noch \200 Kaufläden, \7 Karawanseraien, 20 Bäder und viele Moscheen. Alles das ist bei der großen Belagerung durch Dost Mohammed zu Grunde gegangen. Trotz seines Versalls istherat noch immer eine bedeutende Handelsstadt und ein wich- tiger Industrieort. Insbesondere werden Decken, Teppiche und Schwertklingen angefertigt, die ins Ausland, nach Persien, Zentralasien und Indien, versandt werden. 4. Eenttalaftcu und seine Umwallung. Wie sehr auch die bisher betrachteten Glieder Asiens die entsprechenden Teile Europas an Größe übertreffen, gegenüber dem asiatischen Rumpfe erscheinen sie klein und vermögen nicht den Eindruck des Massigen abzuschwächen, den dieser größte aller Kontinente auf uns ausübt. Dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn zugleich seine Erhebung über den Meeres- spiegel ins Auge gesaßt wird. Asien trägt nicht bloß die höchsten Gebirge der Erde, es besitzt auch die ausgedehntesten und höchst emporgehobenen Hochflächen, so daß auch seine mittlere Höhe die der übrigen Erdteile um fast \000 m übersteigt. Unter dem Begriffe Zentralasien versteht man die zusammenhängenden, abflußlosen Gebiete Innerasiens, die im Süden vom Himalaja, im Westen von der Wasserscheide auf der

6. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 31

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Vorderindien und Ceylon. Dekhan ist, beweist der Umstand, daß das Kamel im Innern als Reit- und Lasttier verwendet wird. Nur die Ostabhänge der Westghats und die Ostküste sind feuchter. Als merkwürdigste Charaktertiere Südindiens und Ceylons sind aber die Lemuren oder Halbaffen hervorzuheben, die sonst nur noch auf Madagaskar, in: äquatorialen Gstafrika und auf den malayischen In- seln zu finden sind. Selbst die Bevölkerung Dekhans, die Drawida, werden von vielen Völker- kundigen der malayischen Völkergruppe zugerechnet, wie die L)ovas auf Madagaskar. Die Singhalesen (S. ^07) auf Ceylon dagegen verraten arischen Linfluß. So erscheint denn vor- derindien seiner Natur und Entstehung nach als ein losgetrenntes Stück Afrika. Mehr noch als die tropischen Fruchtgefilde Hinterindiens und der malayischen Inselflur, in deren Besitz sich heute Engländer, Franzosen und Holländer teilen, war das Wunderland Indien der Magnet für die erobernden Völker des Nordens. Um das Jahr 2000 v. Chr. drangen die arischen Inder aus dem rauhen Pamirhochland ein und verdrängten die.dunkle drawidische Urbevölkerung nach dem Dekhan. Alexanders verheißungsvolles Ziel war Indien. Im Jahrhundert dann unterwarf der Mongolenfürst Timur oder Tamerlan, der gewal- tige Beherrscher fast ganz Asiens, Vorderindien, und sein siegreicher Nachkomme, Baber, grün- dete J505 das berühmteste Reich der Neuzeit Indiens, das Reich des Großmoguls, und schuf in Lahore, seiner prunkvollen Residenzstadt und dem Mittelpunkte des indischen Islam, jene Wunderwerke indischer Baukunst, Moscheen, Minarets, Paläste, Gärten und Wasserwerke, die heute noch die Welt staunend betrachtet. Nahezu gleichzeitig (^98) landete in Kalikut der kühne Portugiese Vasco da Gama, der die europäische Invasion in Indien eröffnete. Ungleich erfolgreicher, wenn auch weniger glanzvoll als die mohammedanische im Norden, verbreitete sie sich allmählich über die ganze Halbinsel und deren Nachbargebiete, um mit der Vereinigung sämtlicher britischen Besitzungen in Südasien unter dem Namen Kaiserreich Indien abzuschließen. Indiens Reichtum liegt wie der Chinas im Bodenbau. Unter dem warmen, feuchten Klima gedeiht auf der Halbinsel die Vegetation in einer selbst für die Tropen ungewöhnlichen Üppigkeit. Namentlich wird die Pflanzenwelt der Insel Ceylon von den Reisenden geradezu als eine paradiesische geschildert. Aber auch die Gangesebene zeigt eine wunderbare Pracht der Flora, Hier wächst die Baniane, die indische Feige mit stammartigen Luftwurzeln, und auf den Gewässern schwimmt die heilige Lotosblume. Der Grashalm erscheint in der Form des Bam- bus als hoher Baumstamm, und die Farnkräuter sind so dick wie Fichtenstämme. Von beson- derer Bedeutung ist der Reichtum Vorderindiens an nutzbaren pflanzen. Thee, Kaffee, Baum- wolle, Jute (dschüte), Opium, Indigo, Gewürze, Reis und Weizen liefert es in großen Mengen für den Weltmarkt. In den tropischen Urwäldern leben der Elefant, der gefürchtete Tiger und der Panther, zahlreiche Affen und Vögel. In der heißfeuchten Luft gedeihen viele Reptilien, große Krokodile und giftige Schlangen, die aber keineswegs hier häufiger sind als in anderen heißen Ländern. In den gesegneten Flußniederungen des Nordens begründeten die J^mdu eine eigene Kultur. Sie schufen die brahmanische Religion und bildeten das strenge Kastenwesen aus, nach welchem die einzelnen gesellschaftlichen Schichten des Volkes durch unüberwindliche Schranken voneinander geschieden werden. Ackerbau, Gewerbthätigkeit und Handel war die Haupt- beschäftigung der Hindu. Aber auch Kunst und Wissenschaft blühte bei ihnen. Sie bauten großartige unterirdische Tempel und statteten diese mit mächtigen Bildnissen ihrer Götter aus, sie ersannen herrliche Dichtungen, die Wedas (wedas), und erfanden die dekadischen Ziffern, die uns über den Orient als „arabische" überbracht wurden. Ihr Gewerbfleiß erstreckte sich hauptsächlich auf Metallarbeiten und Kunstweberei. Um so trostloser ist der religiöse Verfall des Volkes in der Gegenwart. „Wer dieses Volk nicht beobachtet hat", sagt Tanera, „ahnt nicht, wie weit Aberglaube und Götzendienst Menschen bringen kann. Hier aber sieht man, daß ein ursprünglich edles Volk wiederum auf einen halb tierischen Stand herabgebracht werden kann. Die Verehrung ,heiliger Kühe' hat Formen angenommen, die den Ekel und Abscheu auch des ungebildetsten Naturmenschen erregen müssen. Und die strenggläubigen Priester gehen darin voran." Äußerer Formendienst hat jede Spur höheren religiösen Denkens und Fühlens ertötet, alles vaterländische Empfinden erstickt und die Hindu zu einem seigen und servilen Volke ge- macht, das den Speichel der Unterdrücker leckt, sich aber nie gegen die europäische Fremdherr- Ichaft auflehnen wird. Die Hindu sind geborne Knechte, hinterlistig und falsch, aber nie offen

7. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 34

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
54; Asien. — Afrika. Handelsstraße, die das Land von Westen nach Osten durchschneidet. Binnen kurzem wird nun die sibirische Eisenbahn an seine stelle treten, die berufen ist, den seitherigen großen Verkehrs- wegen nach Ostasien eine neue Richtung zu geben. Die Ansiedler sind teils freie Kolonisten, teils Verbannte. Als Lingangsthor des Landes war ehedem Tobolsk (5. Jj8), an der Ver- einigung von Tobol und Irtisch am rechtsseitigen Flußhochufer gelegen, von Bedeutung, ist aber jetzt von Tjumen (j%000 Linw.) überflügelt worden. Omsk, Tomsk, Arasnojarsk am Ienissei (5. ^8) und Irkutsk (5. \20) am Ausflusse der oberen Tunguska aus dem Bai- kalseess. ^20) bezeichnen weitere Stationen des sibirischen Traktes, der in Riachta an der chine- sischen Grenze endigte. ^)rkutsk, mit ^0,000 Einwohnern, ist die größte Stadt Sibiriens, der Zentralpunkt des Handels, das j?aris Sibiriens, wo sich die reichgewordenen Goldindustriellen und j)elzhändler niederzulassen pflegen. Verkrüppelte Bäume in den Niederungen der Thäler bezeichnen die Nordgrenze der sibiri- schenjwaldregion (S. J21(). Zttit ihr beginnt dietundra(S. ^2^),eine Moos- und Flechtensteppe, die sich als ein breiter Gürtel unwirtlichen Landes, eine Wüstenei, um den Nordpol der Erde schlingt. Sie ist im Winter eine Schnee- und Eiswüste, spärlich bevölkert von den nomadi- sierenden Samojeden (S. \22), Tungusen (S. \22) und Jakuten, im Somnier eine fast unzugängliche Sumpflandschaft, belebt von zahllosen Wasser- und Sumpfvögeln und zauberisch beleuchtet vom Glänze der Mitternachtssonne. Rulturfreundlicher als die öde Tundra erscheint die vulkanische Halbinsel Kamtschatka (S. \2ö), deren pazifisches Gestade noch dichte Laubwälder trägt. Dieser äußerste Nordosten Sibiriens wird von den sogenannten Behringsvölkern, den Tschuktschen (S. \25) und Kam- tschadalen, bewohnt, denen die nordamerikanischen Eskimo nahe verwandt sind.

8. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 36

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
56 Afrika. Die günstige geographische Lage wie die Produktionsverhältnisse machen es erklärlich, daß die Bevölkerung sich an den Küsten zusammendrängte. Die ältesten Bestandteile derselben sind die freiheitliebenden Berber (5. \25), Kannten wie die Kopten in Ägypten, von denen der größte Teil auf dem platten Lande meist als Wirten lebt. Ihre Unterwerfung kostete be- kanntlich schon den Römern viel Blut, nicht weniger den Franzosen seit den dreißiger Iahren unseres Jahrhunderts in Algier, wo die Berber den Namen Kabylen führen. Die Araber sind Ackerbauer, die Mauren, eine Mischung von Eingebornen und Arabern, leben in den Städten als Handwerker, Krämer und Raufleute, dazu kommen noch Neger aus dem Sudan. An dem herrlichen Meerbusen, den man im Altertums noch Karthago benannte, liegt Tunis mit \55,000 (Einwohnern. Hier wohnt der dem Namen nach regierende Bei, der eigentliche Regent des Landes ist aber der französische Ministerresident, wie überhaupt die ganze Ver- waltung von Franzosen ausgeübt wird. Die Stadt Bizerte (5. hat zwar nur 5000 Ein- wohner, ist aber als Sperrhafen an der Enge des Mittelmeeres, gegenüber Sizilien, von großer Bedeutung für Frankreich. Westwärts folgen Algier (7^,000 Einwohner), dessen Häuser terrassenartig von der Küste aus aufsteigen, auf der Land- und Seeseite stark befestigt, die Hauptstadt der französischen Provinz Algerien. Dem arabischen Städtecharakter entsprechend, ist Algier eng und winkelig gebaut und besitzt eine Burg, die Titadelle. Zwischen den Moscheen erheben sich europäische Airchen und Klöster, öffentliche Plätze und Läden verleihen dem Gan- zen ein farbenprächtiges und, wegen der weißen Häuser, blendendes Bild. Im äußersten Westen der Atlasländer liegt das arabische Reich Marokko, von Berbern und Arabern bewohnt. Auch hier sind die Seestädte als Sitze des Handels für die Europäer wichtiger als die im verfall begriffenen Residenzstädte Fes und Morokko. Am wichtigsten darunter ist Tanger (S. \2o), Gibraltar gegenüber, das, wie Algier, aus der schönen Bucht direkt aussteigt. „Der Anblick der Stadt vom Schiff aus", sagt Lenz, „ist recht freundlich. In üppigem Grün prangende Gärten, Weizen- und Gerstenfelder und langgezogene Kaktushecken bedecken die Gehänge, Herden von Ziegen, Schafen und Rindern weiden auf den Grasebenen, und hier und da erblickt man ein vereinzeltes Dorf mit schmutzigen, zerfallenen Lehmhütten. Rechts vom Beschauer schließt die nie fehlende Burg das Bild." Über das Tell und den nordalgerischen Atlas erreicht man das Steppenplateau der Schotts, deren Vegetation hauptsächlich aus Halfagras besteht, das für die Papierfabrikation in großen Mengen ausgeführt wird. Am Südrande dieser öden Steppe erheben sich dann die kahlen, bleichen Höhen des südalgerischen Atlas (2700 m), durch dessen finstere, enge Schluchten, die der Araber so treffend als „Mund der Wüste" bezeichnet, die Wege zur Sa- hara hinabführen. 2. Wie Sahara. Bis in die Rütte unseres Jahrhunderts galt die große Wüstenregion des nördlichen Afrika, die Sahara, für eine flache Mulde, deren Boden früher von einem Meere bedeckt gewesen sein soll. Heute wissen wir, dank der Forschungen aufopferungsvoller Wüstenreisender, wir nennen hier die deutschen Forscher Heinrich Barth, den Heros der Afrikaforschung, Eduard Vogel, Gerhard Rohlfs, Gustav Nachtigal und Karl Zittel, daß die Sahara keineswegs der Höhen- züge entbehrt, vielmehr durch drei beträchtlich hohe, kristallinische Faltengebirge, von Tibesti (2^00 m), Ahaggar (2000 m), Air oder Asben (J500 m) und das Plateau von Tasili in eine Anzahl von Becken zerlegt wird. Auch ist es zweifellos, daß in den letztvergangenen Perioden der Erdgeschichte keine Meeresbedeckung vorherrschte. Endlich steht jetzt fest, daß die Sahara keineswegs überall den Charakter einer Wüste trägt, sondern daß, abgesehen von den Gasen, ein beträchtliches Areal von Steppen- und Grasland eingenommen wird. Flache Sandstein- schichten bilden namentlich in Nubien und Ägypten den Boden und bedingen die Entwicklung mächtiger Sanddünen; an einzelne?: Stellen der vorgenannten Gebirge durchbrechen auch vul- kanische Gesteine die weite Wüstentasel. Die Sahara ist im allgemeinen ein Hochland von 200—600 m Höhe, überragt von den Granit- und Basaltgipfeln mehrerer Gebirge. Unter 200 m Meereshöhe liegen einzelne

9. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 43

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Das Kongogebiet. Guinea. Das oftafrikanische Seenhochland. Hz „mystische Schönheit und edle Erhabenheit" ihr Entdecker Stanley nicht genug bewundern konnte, ist der Kongo mit Dampfern befahrbar. An der Rüste aber ändert sich der Charakter des Flusses wieder vollkommen. Riffe versperren ihn: den lveg, hervorspringende Bergwälle zwingen ihn, bald sich durch tiefe Schlünde zu wälzen, bald über gewaltige Terrassen in einer langen Reihe von Fällen und Stromschnellen hinabzustürmen. Den Schluß dieses Durchbruchs bilden die Iellalafälle (S. ^6), die 52 Stromschnellen zusammen bilden die Livingstone- Fälle. Auf eine Strecke von 250 km ist hier an eine Schiffbarmachung des Kongo nicht zu denken, sie muß durch eine Eisenbahn umgangen werden. Die letzten \50 km sind dann wieder schiffbar. Die höheren Teile des Rongobeckens erfüllen xarkartige Savannen mit Euphorbiaceen, baumartigen lvolfsmilchgewächfen, und dickstämmigen Affenbrotbäumen. An den Gehängen der besser bewässerten Flußthäler ziehen sogenannte Galeriewälder (S. ^6) hin. Mit Ausnahme des abessinischen Hochlandes und des Somallandes im Osten wird das ganze tropische Südafrika von den Bantunegern bewohnt, einem kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (Durra, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) frönt und durch die beständigen verheerenden Kriege der zahl- losen kleinen Negerstämme und den Sklavenjagden der arabischen Händler an jedem Fort- schritte gehindert wird. Der Kongostaat wie die ihm an der Küste vorliegenden französischen und portugiesischen Kolonien, letztere mit Saö Paolo de Loanda (S. \H5), einem Haupt- eingangsthor in das Kongogebiet, sind Handelskolonien, deren Hauptausfuhrgegenstände in Elfenbein, Palmöl und Kautschuk bestehen. Mit dem Anbau tropischer Nutzpflanzen (Kaffee, Baumwolle, Tabak ic.) ist erst ein Anfang gemacht worden. Doch befahren bereits heute, 2\ Jahre nach der Entdeckung des Kongo (J876), Ho Dampfer den Fluß, und 700 lveiße leben dort, wo vorher noch kein Europäer gewesen. 3a Stanley sprach die freilich höchst optimistische Hoffnung aus, daß die Zeit kommen werde, wo das ganze Kongogebiet ähnlich von der weißen Rasse bewohnt sein werde wie heute Mexiko, Brasilien oder Teylon. 6. V»af ostafrikanische Seenhochland. Die östliche, kleinere Hälfte des tropischen Südafrika nimmt das ostafrikanische Seen- Hochland ein, das seit dem Jahre J885 zum größeren Teile im Besitze des Deutschen Reiches ist. Dasselbe bildet eine geschlossene, über \000 rn hohe Granit- und Gneisplatte, stellenweise von kristallinischen Schiefern, Sandsteinen und vulkanischen Gesteinen überlagert, und fällt gegen den Indischen Gzean mit einem scharfen Steilrande ab. Durchstreifen wir das Gebiet unserer größten und wichtigsten Kolonie von der Küste aus landeinwärts. Der Küstensaum von Deutsch-Vstafrika, nach den dort wohnenden Stäm- men die Suaheliküste genannt, ist eine Flachküste, an deren Aufbau Korallengestein und Sand den Hauptanteil haben. Korallenriffe durchsetzen auch noch in einiger Entfernung das Meer mit niedrigen Inseln, so daß die Annäherung an die Küste große Vorsicht erfordert, und die Zahl der guten und sicheren Häfen sehr beschränkt ist. Dieser Umstand gab den vor- liegenden Inseln, insbesondere Sansibar, hohe Bedeutung und machte es zum Hauptvermittler aller Beziehungen Ostafrikas mit dem Auslande, von den drei großen Inseln vor dem Gestade Deutsch - Gstafrikas stehen nur die beiden wertvollsten und bestangebauten, Sansibar mit 200,000 Einwohnern (S. ^H7) und Pemba mit J 0,000 Einwohnern, unter englischer Schutz- Herrschaft; das südlicher gelegene, Deutschland gehörige Mafia, dessen Inneres sumpfig ist, eignet sich nur zum Anbau von Kokospalmen. Sansibar gegenüber mußte der Haupthandels- platz der Kolonie aufkommen, Bagamoyo (20,000 Einwohner), mit zahlreichen Handel- treibenden Indern und Arabern. Es ist nicht bloß der Mittelpunkt des Telegraphennetzes von Deutsch-Gstafrika, sondern auch der Ausgangspunkt der Karawanenstraßen nach dem Innern, besonders nach ^abora und den großen Seen. Südwärts von Bagamoyo liegt Dar-es- Salam, dessen Hafen als der beste an der ganzen Küste galt, der Sitz des Gouverneurs und der Zentralstellen für die Zollverwaltung, für Post und Telegraphie. Nordwärts von Baga- moyo folgen die Küstenorte Saadan i, pangani(S. ^7), Tanga, unter denen letzteres den

10. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 47

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Das außertropische Hochafrika. Die afrikanischen Inseln. 4.7 ziehen müssen und leben nun in Armut und Elend. Den: schweren Kampf ums Dasein sind sie nicht gewachsen, denn Faulheit, Stumpfheit und Bettelei beherrschen sie völlig, wiewohl ihre geistigen Fähigkeiten nicht gering veranschlagt werden. Sie sind gewandte Jäger und Vieh- züchter, wohnen in Dörfern (Kraal, S. J57) beisammen und besitzen eine schwache politische Gr- ganisation; jeder Stamm hat seinen Häuptling. Fruchtbarer als Namaland ist das Bergland der Damara (S. \58), auf dem zur Zeit der Schwerpunkt des Schutzgebietes liegt. Die Bergdamara find ein Hirtenvolk von unbekannter Herkunft, die sowohl mit dem Hottentotten als mit der Negerfamilie Verwandtschaft zeigen. Zu den echten Negern rechnet man nur die Bewohner der nördlichsten Teile des Schutz- gebietes, die Herero und Gvambo, die von Norden her siegreich in die jetzigen Siedelungs- gebiete vorgedrungen sind. Neben der Zucht des Sangarindes und Fettschwanzschafes (S. ^2) treiben sie auch erfolgreich Ackerbau; Kafferkorn, Hirse und Bohnen decken zwischen den j?almenhainen weite Flächen im Gvambolande. Den viehstand der ganzen Kolonie schätzte v. Francois auf 3va Millionen Stück Kleinvieh, 330,000 Rinder und ^000 Pferde. Die Gesamt- zahl der Bevölkerung dürfte reichlich 200,000 betragen, darunter gegen 700 ansässige Europäer. Südostafrika ist die einzige Kolonie, deren Klima dem deutschen Einwanderer zuträglich ist; es leidet jedoch unter empfindlichem Wassermangel und schlechten Verkehrswegen. Die Dürftigkeit der Kolonie findet darin ihren Ausdruck, daß sie, obwohl ^/nnal so groß wie Deutschland, nur so viel Bewohner zählt wie Leipzig, nämlich 300,000. 8. Vie afrikanischen Inseln. Die afrikanischen Inseln im Atlantischen Ozean liegen vielfach in größerer Entfernung vom Festlande, sie sind gebirgig und vulkanischen Ursprungs, wie Teneriffa mit dem pic de Teyde (S. J6j), einem thätigen, 3700m hohen Vulkan, die größte unter den Kanarischen Inseln. Madagaskar dagegen, größer als Deutschland und eine der größten Inseln der Erde, scheint ehedem mit Vorderindien und dem Malayischen Archipel verbunden gewesen zu sein, womit seine Manzen- und Tierwelt übereinstimmt (S. J63). Hier leben die Halbaffen oder Lemuren (S. \\2), die erst wieder in Vorderindien vorkommen, dagegen fehlen die großen afrikanischen Säugetiere. Unter den Eingebornen bewohnen die beherrschenden Hov'as (S. \62), ein ma- laiisches Volk, den Osten, die unterworfenen Sakalaven, Bantuneger, den Westen der Insel. Die Hovas stehen unter einer christlichen Königin, die in 2lntananarivo (S. regiert. Seit dem Jahre ^896 ist die ganze Insel von den Franzosen in Besitz genommen.
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