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1. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 7

1908 - Berlin : Süsserott
— 7 — Umschwung der Dinge ein. Nur äußerlich hatten sich die Wenden dem Joche Christi gefügt. Mit der wachsenden Zahl der Kirchen und geistlichen Stiftungen steigerten sich auch die kirchlichen Abgaben zu einer drückenden Höhe. Dies beförderte den Ausbruch einer im stillen schon lange vorbereiteten Verschwörung, welche die Wiederausrottung des Christentums bezweckte. 4. Das Jahr 1066. — Am 7. Juni 1066 begann der Losbruch der von Rhetra ausgehenden aufrührerischen Bewegung. Ihr erstes Opfer war Gottschalk selber. Er wurde an diesem Tage zu Lenzen am Altare ermordet, mit ihm fielen zahlreiche Christen. Im ganzen Lande floß das Christenblut in Strömen. Bischof Johannes von Mecklenburg wurde am 10. November mit einer großen Schar von Gefangenen nach Rhetra vor das Bild des Radegast geführt und dem Götzen geopfert. Gottschalks Gemahlin ward aus dem Lande gejagt und das Christentum gänzlich ausgerottet. 5. Itififot. 1. Der Kreuzzug. — Auf das Jahr 1066 folgte ein längerer Zeitraum, in welchem die Wenden sich selbst überlassen blieben und mehrere einheimische Fürsten sich um die Herrschaft stritten. In diesen Kämpfen ging das Haus Gottschalks zu Grunde, und Kruto und sein Geschlecht gelangte zur Herr» jchast im Obotritenlande- Immer mehr glich das Land der Obotriten einer heidnischen Insel, die, ringsum von christlichen Nachbarländern umgeben, aller Augen auf sich lenken mußte. Als daher auf dem Reichstage zu Frankfurt 1147 Bernhard von Clairvaux vor Kaiser Konrad Iii. (1137—1152) das Kreuz predigte, erklärten die norddeutschen Fürsten, im eigenen Lande Heiden genug zu haben. Da schlug Bernhard eine Teilung des Kreuzfahrerheeres vor; die Süddeutschen sollten gegen die Sarazenen, die Norddeutschen gegen die Wenden ziehen. Also geschah es. An die Spitze der wendischen Kreuzfahrer stellten sich Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen, und Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg. 2. Niklots Abwehr. — Fürst der Obotriten war um diese Zeit Niklot, ein für den väterlichen Glauben und die nationale Freiheit begeisterter Held und deshalb ein grimmiger Feind des Christentums und der Sachsen. Cr entschloß sich zum äußersten Widerstände. In zwei Heersäulen drangen die Kreuzfahrer ins Land ein. Heinrich der Löwe legte sich mit 40 000 Mann vor die Burg Dobin; zugleich erschien eine dänische Flotte in der Wisrnar-schen Bucht, um die Belagerer zu unterstützen. Gegen die Dänen rief Niklot die Ranen zu Hilfe, welche auch erschienen und die dänischen Schiffe so beunruhigten, daß sie nach Haufe segelten. Weil die Belagerung der durch Seen und Sümpfe wohlgeschützten Burg keine Fortschritte machte, erlahmten die Sachsen in ihren Anstrengungen und ließen sich zu einem friedlichen Abkommen herbei. Niklot mußte die Wiederaufrichtung des Bistums Mecklenburg und die ungehinderte Predigt des Evangeliums in seinem Lande gestatten. Unter diesem Versprechen zog Heinrich der Löwe wieder ab. — Albrecht der Bär hatte noch weniger erreicht. Mit seinem 60 000 Mann starken Heere lagerte er sich vor Malchow und zerstörte die Burg. Dagegen vermochte er die Feste $ emmin nicht zu bezwingen und kehrte nach drei Monaten nach Brandenburg zurück

2. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 9

1908 - Berlin : Süsserott
— 9 — mußte flüchten und fand ein Asyl bei den pommerschen Herzogen. Gunzelin von Hagen blieb Statthalter im Obotritenlande. 4. Pribislavs Wiederannahme. — Da änderte sich plötzlich die Lage der Dinge. Heinrich der Löwe hatte den Gipfel seines Glücks überschritten. Zwei deutsche Herzogtümer nannte er sein Eigentum, dazu war ihm das Wendenland untertänig. Seine Macht und Größe erweckte aber den Neid der norddeutschen Fürsten. Sie beschlossen seine Demütigung und warteten nur auf eine günstige Gelegenheit. Um sich gegen seine Widersacher mt Norden zu decken, gab Heinrich der Löwe im Jahre 1167 dem Pribislav das Obotrilculand zurück. Nur ein Teil des südwestlichen Mecklenburgs fiel unter dem Namen „Grafschaft Schwerin" an Gunzelin von Hagen, der sich jetzt „Graf von Schwerin" nannte. 5. Pribislav, deutscher Reichsfürst. — Hinfort wurde Pribislav der treueste Freund des Sachsenherzogs. Um ihn noch enger an sich zu fesseln, vermählte Heinrich der Löwe seine Tochter Mathilde mit Pribislavs Sohn Heinrich Burwy (Borwin.) Am 2. Januar 1170 erkannte Kaiser Friedrich Barbarossa die mecklenburgischen Fürsten als deutsche Reichsfürften^ an. Dieser Tag ist der Geburtstag des deutschen Mecklenburg, und Pribislav wurde der christliche und deutsche Ahnherr unseres Fürstenhauses. 6. Pribislav als Christ. — Pribislav war von ganzem Herzen der Sache Christi zugetan. Mehrfach gab er Beweise seiner christlichen Treue. Dem König Waldemar von Dänemark half er bei der Zerstörung des höchsten heidnischen Heiligtums, des Svantevittempels zu Arkona. Am St. Veitstage des Jahres 1168 wurde das Bild des Svantevit vernichtet. _ Dänische Krieger zerhieben es mit ihren Arten und kochten mit dem Holze ihr Essen. Im Jahre 1172 begleitete Pribislav Heinrich den Löwen auf einer Wallfahrt nach Palästina. Wahrscheinlich war Pribislav der erste Wende, der seine Aitdacht am heiligen Grabe verrichtete. Während seiner Abwesenheit starb seine Gemahlin Woislava; sie wurde in der Kirche des von ihr gestifteten Klosters (Alt-) Doberan (Althof) beigesetzt. 7. Pribislav als Landesvater. — Eifrig bemühte sich Pribislav, seinem durch die vielen Kriege fast zur Einöde gewordenen Lande aufzuhelfen. Ein großer Teil der Bevölkerung war ums Leben gekommen; viele hatten sich in die Nachbarländer geflüchtet, wurden aber hier scharenweise als Sklaven nach Böhmen und Polen verkauft; der im Lande gebliebene Rest des Volkes rang vielfach mit dem Hungertode. Pribislav war bestrebt, die Wenden als Nation zu erhalten. Er baute deshalb die Burgen Mecklenburg, Jlow und Rostock neu auf und besiedelte ihr Gebiet ausschließlich mit Wenden. Er selbst wohnte in Mecklenburg, und das Land nahm allmählich den Namen der Burg an. 8. Pribislavs Tod. — Pribislav fand 1178 seinen Tod zu Lüneburg, indem er auf einem Turnier mit feinem Pferde stürzte. Seine Gebeine wurden später nach Doberan übergeführt und in der Klosterkirche daselbst bestattet tn ie§. Mecklenb. Qtefdiidite. )

3. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 11

1908 - Berlin : Süsserott
— 11 — Bischof Berno, daß die christlichen Gotteshäuser auf solchen Stellen gebaut würden, wo früher heidnische Tempel gestanden hatten. Ferner suchte er die Abneigung der Wenden gegen den christlichen Gottesdienst dadurch zu vermindern, daß er den heidnischen Götzen christliche Heilige unterschob, z. B., Goderac-Gotthard. -r „ « Die segensreiche Wirksamkeit Bernos wurde von semen Zeügenoisen all. gemein anerkannt. Papst und Kaiser achteten ihn hoch, die Fürsten schätzten Um wegen seiner Weisheit und suchten bei ihm Rat m schwiengm Fallen Wahrscheinlich vermittelte Berno 1167 auch die Aussöhnuug Pribislavs nnt Heinrich dem Löwen. Mit Recht dars Bischof Berno der Apostel Mecklenburgs genannt werden. . m * 2. Bistümer. — Mecklenburg verteilte sich m kirchlicher Beziehung auf die 5 Bistümer: Schwerin, Ratzeburg, Lübeck, Havelberg und Kammin. Durch die vereinte Wirksamkeit dieser Bistümer durfte Mecklenburg bereits 50 Jahre nach Pribislavs Tode als christliches Land gellen. 9. Wie Mecklenburg ein deutsches Land wird. 1. Das platte Land. — Heinrich der Löwe glaubte seine Herrschaft im Wendenland am besten durch die Besiedelung bcsfelbcn mit deutschen Kolonisten zu befestigen. Pribislavs Bemühungen, die wendische Nation zu erhallen waren vergeblich: die wendische Bevölkerung war so zusammengeschmolzen, daß es ihr nicht möglich war, das verwüstete Land gehörig wieder anzubauen. So strömten denn zahlreiche deutsche Einwanderer ms Wendenland. Die Geistlichen begünstigten diese Einwanderung sehr. Tie ersten Kolonisten siedelten sich in der Nähe der Klöster an. Die Hauptmasse der deutschen Einwanderer stammte aus Westfalen, aus den Grafichaften Mark und Ravensberg. Diese Ansiedler brachten christliche Sitte und deutsche Sprache, vor allem große Lust zur Arbeit mit. Was das Schwert gewonnen, sicherte der Pflug. Jammervoll gingen die Wenden zu Grunde. Sie raun en aus ihrer Heimat vertrieben und entweder als Landstreicher erschlagen oder in öde Sandgegenden zurückgedrängt, welche die Deutschen verschmähten, ^n den Gegenden, wo die Wenden anfänglich neben den eingewandert» Deutschen auf einem besonderen Teile der Dorffeldmark geduldet wurden, entstanden Doppeldörfer, die sich durch den Zusatz „Deutsch" und „Wendisch" unterschieden. Diese Bezeichnungsweise hat sich erhalten in den Namen: Wendig ch-Mulsow, Wendisch-Wamow :c. War später auch in dem wendischen Nebendorfe das deutsche Wesen zur Herrschaft gelangt, fo wurde die alte Benennung „Deutsch" und „Wendisch" in „Groß" und „Klein" abgeändert; z. B.: Gr.. Schwaß, Kl.-Schwaß :c. Lagen die Wendendörfer vereinzelt zwischen den deutschen Ansiedlungen, so verloren sie ganz ihren Namen, man nannte ledes derselben „Wendendors" oder „Slavendorf." So sind die Namen: „Wendors, Schlakendorf, Schlagsdorf" entstanden. „ 2. Die Städte. — Die Städte haben am meisten zur Verdrängung des Wendentums beigetragen. Die älteste Stadt des Landes ist Schwerin, sie wurde 1166 von Heinrich dem Löwen gegründet. Die meisten mecklenburgischen Städte entstanden in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts nn Anschluß an die alten wendischen Burgen: 1218 Rostock, Parchim und Marlow. 1228 Güstrow. In den Städten hatten die Wenden etne ehrlose 2*

4. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 13

1908 - Berlin : Süsserott
— 13 — Um Johannis 1298 kam Heinrich I. in der Heimat an, wo man ihn schon als tot betrauert hatte. Sein ältester Sohn Heinrich war zu einem stattlichen Helden herangewachsen und gerade beschäftigt, das Raubschloß Gläsin zu belagern, als er die Rachricht erhielt, daß sein verschollener Vater tommen werde. Sogleich eilte er nach Wismar, um seiner Mutter diese Kunde zu bringen. 5. Das Wiedersehen. — Anastasia schickte dem Ankömmling ihre beiden Rate entgegen, um die Wahrheit der Kunde zu prüfen. Diese Borsicht war nötig, denn es waren schon öfters Betrüger aufgetreten, die sich für den verschollenen Fürsten ausgegeben hatten. Heinrich I. wurde von seinen getreuen Raten sogleich erkannt und geleitet. Nachdem 'Gläsin erobert und geschleift worden, zogen 25ater und Sohn der Fürstin entgegen. Bei Hohen-Viecheln trafen die vielgeprüften Ehegatten zusammen. Anastasia sank dem greisen Fürsten in die Arme mit den Worten: „O Sohn, ja, dieser ist mein Herr!" 6. Heinrichs I. Tod. — Heinrich der Pilger überlebte seine Rückkehr in die Heimat nicht lange. Seine Kraft war in der langen Gefangenschaft gebrochen. Am 2. Januar 1302 legte er sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder, in welche sein treuer Diener Martin Bleyer bereits vor ihm eingegangen war. 11. Heinrich Ii., der Löwe. 1302—1320. 1. „Der Löwe". — Heinrich Ii. war ein Fürst von kriegerischer Gesinnung. Während der Abwesenheit seines Vaters hatte er schon mehrere Raubburgen zerstört und den Landfrieden mit eiserner Hand aufrecht erhalten. Als streitbarer Held ging er stets im Harnisch einher. Furchtlos und mutig wie ein Löwe, verbrachte er den größten Teil seines Lebens in schweren Kämpfen, aus denen er stets als Sieger hervorging. 2. Der Trotz der Seestädte. — Einen heftigen Kampf hatte Heinrich Ii. gegen die Seestädte Wismar und Rostock zu bestehen, welche ein Bündnis miteinander schlossen und nach völliger Unabhängigkeit von ^ der fürstlichen Oberhoheit strebten. Im Jahre 1310 wollte Heinrich die Hochzeit seiner Tochter auf seinem Schlosse in Wismar feiern; die Stadt verschloß ihm jedoch die Tore. Zürnend zog der Fürst ab und feierte das Fest in Sternberg. In ähnlicher Weise lehnte sich Rostock gegen den König Erich von Dänemark auf, der 1301 ihr Oberlehnsherr geworden war. 3. Das Turnier bei Rostock. — König Erich gedachte zu Pfingsten 1311 in Rostock ein großes Turnier zu heilten und hatte zu demselben große Einladungen ergehen lassen. Unter dem Vorgeben, die Sicherheit der Stadt würde durch die Menge des zuströmenden Volks gefährdet, schlossen die Rostocker ihre Tore und ließen niemand herein. König Erich schlug jetzt sein Lager auf dem rechten Wamowufer (zwischen Gehlsdorf und Toitenwinkel) auf. Hier erhob sich bald eine prächtige Zeltstadt, in der Wochen hindurch die glanzvollsten Feste und Lustbarkeiten einander folgten. Es war das glänzendste Turnier, das je im Wendenlande stattgefunden hatte. Außer den meisten norddeutschen Fürsten waren viele Erzbischöfe und Bischöfe, dazu 6000 Ritter von nah und fern gekommen; auch Spielleute, Minnesänger und Gaukler waren in Menge erschienen. Reben den Ergötzlich feiten des Festes wurden aber auch ernste Beratungen über die Bestrafung der trotzigen Seestädte gepflogen. Heinrich der Löwe erhielt den Auftrag, beide Städte zu demütigen. Gleich nach Schluß des Turniers begann der Kampf.

5. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 16

1908 - Berlin : Süsserott
— 1(5 — platten Landes verboten, Handel oder Handwerk zu treiben. — Die Adligen des Mittelalters waren ein rauhes und kriegerisches Geschlecht. Die Haupt-sachlichste Beschäftigung des Adels bildete das Waffenhandwerk. Die adligen Vasallen genügten ihrer Lehnspflicht durch Kriegsdienste zu Roß. Vielfach gebrauchten die Ritter ihre Waffen auch zu blutigen Fehden, Raub und Plünderung. Mecklenburg hatte besonders in der letzten Hälfte des 14. Jahrhunderts schwer durch die Raubritter zu leiden. Am schlimmsten war es an der Südgrenze des Landes, wo die märkischen Ritter unter Anführung der Quitzows binnen drei Jahren 78 Raubzüge nach Mecklenburg unter« nahmen. Erst später wandte sich der Adel der Bewirtschaftung seiner Güter zu. Letztere waren nur klein; große Landgüter gab es vor dem 30 jährigen Kriege in Mecklenburg nicht. — Sehr zahlreich war im Mittelalter der Bauernstand. Die rechtliche Stellung der Bauern war je nach der Gegend verschieden. An vielen Orten waren die Bauern ihren Grundherren untertänig und zu Hand- und Spanndiensten verpflichtet. Anderswo, z. B. im Bistum Ratzeburg, waren sie nahezu freie Herren, hatten auch eine eigne Gerichtsbarkeit, Jbie „Schulzengerichte", in denen der Dorfschulze den Vorsitz führte und Bauern die Schöffen waren. 4. Die wendische Hansa. — Die Seestädte Rostock und Wismar bildeten seit 1281 mit Lübeck, Stralsund und Greifswald eine besondere Abteilung der Hansa, die „wendische Hansa". Ihre Blütezeit war das 14. Jahrhundert. Der Wohlstand der wendischen Städte erreichte durch den Gewerbefleiß und die Unternehmungslust ihrer Bürger eine außerordentliche Höhe. Staunenswert war der Warenhandel, der mit Bier, Korn, Obst, Salz, Hopfen, gesalzenen Fischen, Leinen und Tuch getrieben wurde. In Rostock gab es 250 Brauer, von denen jeder über 1000 Tonnen Bier nach dem Norden verschiffte. Es gab für den See Handel zahlreiche Kaufmannsgilden, von denen jede ihr besonderes Gelag hatte, in welchem die Zusammen-fünfte stattfanden. Man zahlte Schonenfahrer, Rigafahrer, Bergenfahrer rc. Die Rigafahrer hatten ihr Gelag in der Koßfelderstraße, die Schonenfahrer, die vornehmsten von allen, in der Bäckerstraße. Diese Gesellschaften waren zugleich kirchliche Brüderschaften und hatten ihren besonderen Meßaltar in der Marienkirche. Für den Land Handel wurde 1466 die „Landfahrer-Krämer-Kompagnie" gegründet, welche Kaufleute aus allen Ländern zu ihren Mitgliedern zählte. Die Zusammenkunft der Kaufleute geschah bald nach Eröffnung der Schiffahrt um Pfingsten; auf diese Weise entstand der Rostocker Psingstmarkl. — In der Bürgerschaft unserer Hansestädte herrschten große Standesunterschiede. Den vornehmsten Stand bildeten die Patrizier oder Geschlechter. Diese waren meist Kaufleute und beanspruchten, daß nur aus ihrer Mitte der Rat gewählt werde, an dessen Spitze die Bürgermeister standen. Dieser Anspruch wurde ihnen von den Handwerkern, die sich in Zünften (Gilden) und Gewerken eng zusammenschlossen, streitig gemacht. Deshalb hallte es innerhalb der Mauern oft vom Klang der Waffen, die im blutigen Bürgerkriege gekreuzt wurden. So hetzte 1427 in Wismar der Wollenweber Klaus Jesup die Bürger gegen den Rat auf, und der Bürgermeister Johann Bantzkow wurde mit dem Ratsherrn Heinrich von Haren auf dem Marktplatze enthauptet. Trotz dieser inneren Kämpfe wucbs die Macht und das Ansehen der wendischen Städte nach außen. Einen hervorragenden Anteil nahmen Rostock und Wismar an den Versuchen, den König Albrecht Iii. aus der Gefangenschaft zu befreien. in welche er 1389

6. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 19

1908 - Berlin : Süsserott
— 19 — 5 Slüters Sieg. — Bald gewann die lutherische Gesinnung allgemeine Verbreitung in der Bevölkerung Rostocks. Auch im Rate wuchs die Stimmung für den glaubensmutigen Reformator. Ein Ratsherr, Hemrtch Gerdes, war schon lange ein geheimer Anhänger Slüters gewesen; tm hinter hatte er sich oft mit einer Laterne durch die Straßen geschlichen, um die Früh-predigt in St. Petri zu hören. Am 1. April 1531 gab der Rat dem Volks-willen nach und befahl die Einführung des evangelischen Gottesdienites m allen vier Hauptkirchen. Bald fiel eine katholische Einrichtung nach der andern. Die Mönche verließen die Stadt; in ihren Klöstern wurden Schulen em ^ Slüters Tod. — Slüter überlebte die Frucht seiner Arbeit nichhange. Der Bahnbrecher des reinen Evangeliums starb am Nachmittage des Psingst« sonntages, den 19. Mai 1532, der Sage nach an Gift. Slüter fand seme Ruhestätte an der Nordostseite des Petrikirchhofs: hier errichtete später du Stadt Rostock ihrem großen Reformator ein würdiges Denkmal. 15. Johann Albrecht I. 1547—1576. 1. Johann Albrechts Jugend. — Herzog Johann Albrecht, geboren zu Schwerin am 23. Dezember 1525 als ältester Sohn Albrechts des Schönen, war von seinen Eltern katholisch erzogen, kam aber in seinem 14. Lebensjahre an den Hof seines lutherisch gesinnten Oheims Joachim Ii. von Brandenburg Hier in Berlin ward er von der Macht des Evangeliums so ergriffen, daß er fortan ein begeisterter Anhänger der Lehre Luthers wurde. Nach dem Tode seines Vaters (1547) führte er 5 Jahre die Regierung m Gemeinschaft mit seinem Oheim, Herzog Heinrich dem Friedfertigen, später mit fernem Bruder Ulrich, welcher in Güstrow residierte, während Johann Albrechts Wohnsitz Schwerin war. nrry . 2. Gründung der Landeskirche. — Herzog Johann Albrecht und Herzog Heinrich waren in dem Bestreben einig, dem Luthertum gesetzliche ^Aberkennung zu verschaffen. Zu diesem Zwecke schrieben sie auf den 20. ^und 1549 einen Landtag nach Sternberg aus. Hier vereinigten sich ine Stände zu der feierlichen Erklärung, allezeit bei dem reinen Worte Gottes, wie Luther es gepredigt, verharren zu wollen. Der 20. Juni lo49 ist daher der Geburtstag unserer lutherischen Landeskirche. 3. Johann Albrecht als Kämpfer für die evangelische Freiheit. — Johann Albrecht erkannte klaren Blickes die Notwendigkeit, mannhaft für die tm Deutschen Reiche unterdrückte evangelische Sache einzutreten. Deshalb schloß er sich dem „Königsberger Bündnis" an, welchem auch sein Schwiegervater, Herzog Albrecht von Preußen, und später Kurfürst Moritz von Sachsen angehörte. Im Frühjahr 1552 begann der Kampf gegen bett Kaiser. Johann Albrecht war mit 600 Reitern ins Feld gezogen. Sein Bruder Georg, wegen seines Wagemuts überall der „wilbe Jörg genannt, führte eine Abteilung Lanbsknechte, mit welcher er die Ehrenberger Klause stürmte und den Zugang nach Tirol erzwang. Bald sartd^ er jedoch bei der Belagerung von Frankfurt a. M. seinen Tod. Mü seiner Leiche kehrte ^johann Albrecht nach Mecklenburg zurück. 4. Johann Albrecht als Vollender des Neformationswerks. — Nach dem Ableben Heinrichs des Friedfertigen, der jedem gewaltsamen Vorgehen

7. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 3

1908 - Berlin : Süsserott
I. Ans der vorgeschichilichen 3fit Mecklenburgs. 1. pie ältesten Aewohner Mecklenburgs. 1. Die Steinzeit. — Unser Vaterland wurde in uralter Zeü von einem Fischervolke bewohnt, welches nur roh zugehauene Feuersteine als Geräte benutzte. Von Westen her verbreitete es sich längs der Küste allmählich über das ganze Land. Die Zeit, in welcher es in unserem Lande wohnte,_ führt den Namen ältere Steinzeit. In der jüngeren Steinzeit trieben die Be» wohner unseres Landes schon Ackerbau und Viehzucht, zeigten auch eine sehr hohe Kunstfertigkeit in der Bearbeitung des Steines und des Tones. Das Steinzeitvolk wohnte entweder iu Erdhütten oder in Pfahlbauten, d. H. Hütten, welche im Wasser aus einem Pfahlrost errichtet wurden. Reste von Pfahlbauten find bei Wismar und dem nahe gelegenen Gägelow zu Tage gefördert worden. Große Sorgfalt verwandte das Volk auf die Bestattung feiner Toten. Man bildete aus großen Steinen eine Grabkammer, welche mit mächtigen Specksteinen überwölbt wurde, und legte die Leiche in fitzender Stellung an die Wand, mit ihr einige Steingeräte und Thongefäße;, in letzteren befand sich Speise und Trank. Meist wurden mehrere Tote in einer Grabkammer beigesetzt. Diese gewaltigen Grabdenkmäler führen im Volke den Namen „Hünengräber". Sie finden sich noch vielfach, so auf den Feldmarken von Katel* bogen bei Bützow, Nafchendorf und Jamel bei Grevesmühle'r, Ruthen« beck bei Crivitz, Stuer bei Plan rc. Das Steinzeitvolk gehörte dem Stamme der Germanen an, welcher ununterbrochen bis in die Wendenzeit in Medien» bürg gewohnt hat. 2. Tie Bronzezeit. — Auf die Steinzeit folgte ein neuer Zeitraum, die Bronzezeit (etwa 1500 bis 400 v. Chr.). Fast alle Waffen und Schmuck« sachen würden aus Bronze, einer Mischung von Kupfer und Zinn, verfertigt. Das Bronzezeitvolk war ein kriegerisches und prachtliebendes Geschlecht. Die Gräber dieses Zeitraumes sind Erdhügel von der Form eines riesigen Backofens und werden Kegelgräber genannt. Sie finden sich noch zahlreich im Lande, meist gruppenweise auf Anhöhen. Die Kegelgräber enthalten Gerätschaften und Waffen aus Brouze. In der älteren Bronzezeit wurden die Toten begraben, und zwar in liegender Stellung. Später wurde es allgemeiner Brand), die Leichen zu verbrennen, die Knochenreste samt der Asche in Urnen zu bergen und diese in einem Steingewölbe beizusetzen. 3. Die Eisenzeit. — Um 400 p. Chr. wurde die Bronze von einem andern Metall, dem Eisen, verdrängt. Dieser neue Zeitraum, die Eisenzeit, erstreckte sich bis 500 n. Chr. Unser Vaterland wurde in dieser Zeit von verschiedenen germanisdien Stämmen bewohnt, unter denen die Teutonen und später die Var inet hervortreten. Den Gebrauch des Eisens lernten sie anfangs pon den Galliern, balb aber würden die Römer, welche seit Christi Geburt als Kaufleute und Händler unser Land nach allen Richtungen durchzogen, ihre Lehrmeister in der Anfertigung von Waffen und Sd)muck-fachen aus Eisen- Die Toten würden verbrannt und die Urnen in langen Reihen flach unter dem Erdboden aufgestellt. Solche Urnenfelder sind noch in größter Menge vorhanden, am zahlreichsten in der Gegend von Wittenburg und Hagenow. l*

8. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 4

1908 - Berlin : Süsserott
ü. Die Wendenzeil. 2. «Land und Leute. 1. Herkunft. — In der Völkerwanderung zogen die germanischen Dolksstämme nach Süden. An ihre Stelle traten um die Mitte des 6. Jahr-Hunderts von Osten her die Wenden, ein slavischer Volksstamm. Sie fanden unser Land fast menschenleer. 2. Stämme. — Die mecklenburgischen Wenden teilten sich in 2 Hauptstämme, Dbotriten und Leutizen. Erstere bewohnten mehr den Westen, letztere den Osten des Landes. Die Leutizen zerfielen wieder in vier Stämme: die Kessiner bei Rostock, die Circipaner um die Peene, die Tollenser bei der Tollense, die Redarier im heutigen Mecklenburg-Strelitz. 3. Religion. — Die Religion der Wenden war ein Gemisch von Natur« und Bilderdienst. Die Wenden verehrten als Sitz ihrer Götter heilige Haine, Bäume, Quellen und Steine, oder beteten Götterbilder in Tempeln an. Die Hauptgötter der Wenden waren: Siwa, die Göttin des Lebens und der Fruchtbarkeit; ihr war der Kuckuck heilig; die Stadt Schwaan (Sywan) hat von dieser Göttin ihren Namen. — Radegast, der Kriegsgott und Stammgott der Obotriten und Redarier; sein Tempel befand sich im Lande der Redarier zu Rhetra, dessen Lage man bei Wustrow in der Tollense südlich von Neubrandenburg vermutet. — Svantevit. Er war der Landes« gott der Ranen, welche Vorpommern und die Insel Rügen bewohnten. Dieser Gott genoß beim ganzen Wendenvolke das größte Ansehen. Sein wichtigster Tempel stand zu Arkona auf der Nordspitze von Rügen. Das Bildnis des Gottes war riesengroß und hatte vier Köpfe, welche nach allen Himmelsgegenden gewendet waren, um die Herrschaft über die ganze Welt anzudeuten. Dem Svantevit wurden Schafe, Rinder, auch Menschen geopfert. 4. Beschäftigung. — Die Wenden trieben Ackerbau, Jagd, Fischfang und Handel. Zum Beackern des Bodens diente ein spitzes, gekrümmtes Holz, der Hakenpflug. Als Hauptfrucht wurde Roggen gebaut. Die Feldmark eines Dorfes wurde von sämtlichen Bewohnern gemeinschaftlich bewirtschaftet. Sehr lebhaft war die Handelstätigkeit des Wendenvolks, welche sich aber mehr nach dem Osten, durch Rußland bis nach Asien, als dem Westen erstreckte. Hanpt-gegenftändc des Handels waren Zeugstoffe, Salz, Fische und Sklaven. Lange Zeit sind die Wenden auch gefürchtete Seeräuber gewesen. 5. Wohnung. — Fast alle wendischen Ansiedlungen lagen auf leichtem Boden. Die wendischen Dörfer waren hufeisenförmig oder rund angelegt. Im Südwesten unseres Landes ist noch heute die wendische Dorfanlage vielfach erkennbar. Die Häuser wurden aus Flechtwerk mit Lehmbewurf aufgeführt und gewährten nur notdürftigen Schutz gegen Wind und Wetter. 6. Kleidung. — Seine Kleidung verfertigte sich der Wende selbst. Er trug ein Untergewand aus Leinewand und ein wollenes Obergewand. Den Kopf bedeckte ein kleiner, runder Hut. Das Haar war stets gescheitelt. Schuhe und Stiesel wurden beständig getragen; denn barfuß zu gehen galt als Zeichen größter Armut. 7. Zierat. — Ein allgemein getragenes Zierstück waren die Schläfenringe. Dies waren Ringe aus Bronzedraht, an einem Ende stumpf, am anderen Ende zu einer Öse zurückgebogen. Sie wurden an einem Riemen, der durch die Öse gezogen war, befestigt und am Kopfe getragen.

9. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 6

1908 - Berlin : Süsserott
3. Otto I. (936—973) hatte neue Empörungen der Wenden zu be» kämpfen. Auf einem seiner Feldzüge erfocht er an der Reke (dem Ober» lauf der Elde) bei Malchow einen glänzenden Sieg über die Dbotriten (955). Was durch das Schwert gewonnen war, suchte er durch die Predigt des Evangeliums zu befestigen. Für die leutizischen Stämme gründete er die Bistümer Havelberg und Brandenburg; später errichtete er in Aldenburg (Oldenburg) bei Lübeck ein Bistum, dessen Sprengel das ganze Dbotriten1 land umfassen sollte. 4. Ottos I. Nachfolger vermochten diese Errungenschaften nicht zu behaupten. Der deutsche Einfluß, der sich besonders durch den Gebrauch deutscher Münzen, der „Wendenpfennige" oder „Adelheidsmünzen" bemerkbar machte, haftete nur an der Oberfläche. Die furchtbare Niederlage, welche Otto Ii. im Jahre 982 in Unteritalien erlitt, rief einen allgemeinen Aufstand der wendischen Stämme gegen die deutsche Herrschaft hervor, in dessen Ver« lauf die Kirchen zerstört und die Priester vertrieben wurden. 4. Gotisch akk. 1./Gottschalks Jugend. — Um die Mitte des 11. Jahrhunderts unternahm ein wendischer Fürst den kühnen Versuch, die Herzen seines Volks für die Sache Christi zu gewinnen. Das war Gottschalk, der Sohn des Obo-tritenfürften Udo. Er war von seinem Vater dem Michaeliskloster in Lüneburg zur Erziehung übergeben worden und hatte hier bei seiner Taufe den Namen Gottfchalk angenommen. Auf die Nachricht, daß fein Vater von einem Sachsen ermordet fei, entfloh er voll Ingrimm aus dem Kloster. Er wollte den Tod seines Vaters an den Sachsen rächen und stellte sich an die Spitze einer wendischen Raubschar, welche die sächsischen Gaue verwüstete. Bei einem solchen Streif zu ge fiel er in die Gefangenschaft des Herzogs Bernhard von Sachsen. Hier schlug ihm das Gewissen über die begangenen Missetaten, er suchte und fand Versöhnung. Unter dem Versprechen künftiger Treue ward er vom Herzog freigelaffen. Die Wenden wollten anfänglich jedoch nichts von einem Herrn wissen, der seinen Frieden mit den Sachsen gemacht hatte, und Gottschalk mußte außer Landes flüchten. 2. Gottschalks Ziele und Erfolge. — Nachdem Gottfchalk längere Zeit im Auslande gelebt und sich im Gefolge Kanuts des Großen von Dänemark großen Kriegsruhm in England und Norwegen erworben hatte, gelang es ihm, mit Hilfe der Dänen und Sachsen den väterlichen Thron zu besteigen. 1043. Sein Ziel war die Aufrichtung eines wendischen Einheitsstaats, der alle wendischen Völker an der Ostsee umschließen sollte. Gottschalk war von heiligem Eifer für das Christentum beseelt und wollte diesem die Alleinherrschaft verschaffen. Aufgemuntert durch den Erzbischof Adalbert von Bremen, der ein Patriarchat über den ganzen germanischen Norden anstrebte, entfachte Gottfchalk einen allgemeinen Bekehrungseifer. Er stiftete zwei Bistümer, Ratzeburg und Mecklenburg, baute zahlreiche Kirchen und Kapellen und ließ allerorten die christliche Lehre verkündigen. Er wurde selbst Missionar seines Volks und hielt in wendischer Sprache geistliche Ermahnungsreden. So schien das wendische Volk bald ein christliches werden zu sollen. 3. Der Umschwung. — Gottscheds sollte das Ziel, welches ihm so nahe winkte, nicht erreichen. Statt des erhofften Erfolges trat ein grauenvoller

10. Mecklenburgische Geschichte für Volks- und Bürgerschulen - S. 8

1908 - Berlin : Süsserott
., .b- Niklots Ende. — Trotz strengen Verbots fuhren die Wenden fort, die damschen Küsten zu plündern. Dies veranlaßte den dänischen König Walde« mar, sich bet dem Oberlehnsherrn Niklots, Heinrich dem Löwen, zu beschweren, ^aklot wurde zur Verantwortung berufen, erschien aber nicht. So brach 1160 abermals der Krieg aus. König Waldemar landete bei Warnemünde, zog den Brettlmg hinauf und besetzte Niklots Burg Rostock, während zu gleicher üert Heinrich der Löwe von der Elbe her anrückte. Niklot suchte ihm durch Wien sühnen Anschlag auf Lübeck zuvorzukommen. Ms dieser mißlang und Jtitm hörte, daß die Dänen ihm in den Rücken gefallen seien, fichlle er sich j« schwach, das ganze Land zu verteidigen. Er gab seine erste Verteidigungslinie, die Burgen Schwerin, Dobin, Mecklenburg und Jlow preis und warf r? m n ^ner ®^e^macht in die Burg Werle, um den Eingang in die östlichen Landstriche zu verteidigen und sich nötigenfalls die Rückzugstraße nach Demmm und Rügen zu sichern. Die Sachsen folgten ihm auf dem Fuße und belagerten Werle. Von Werle aus suchte Niklot in täglichen Ausfällen das feindliche Heer zu schwächen und zum Abzüge zu nötigen. Hierbei fand er im Hochsommer 1160 feinen Tod. Niklot hatte sich mit einigen auserlesenen Männern in einen Hinterhalt draußen vor der Burg gelegt. Bald kamen r!*f ^etn ^a8er Knechte hervor, um Futter zu holen, und näherten sich dem Hinterhalte. Es waren aber Ritter unter die Knechte gemischt, und alle hatten unter den Röcken Harnische an. Niklot brach hervor und wollte mit der Lanze einen der Knechte durchbohren. Als die Lanze am Harnische abprallte, erkannte er die List und wollte fliehen. Es war zu spät. Die Sachsen umzingelten ihn und bohrten ihm ihre Speere in den Leib. Dann schlugen sie ihm das Haupt ab und steckten es auf eine Stange. Mil Niklots Fall war die Macht des wendischen Heidentums gebrochen. 6. I>ri6islav. 1160—1178. 1. Niklots Söhne. — Niklots Söhne, Pribislav und Wertislav, versuchten eine Zeitlang, den ungleichen Kamps fortzusetzen, gaben dann aber den nutzlosen Widerstand aus. Heinrich der Löwe belehnte sie mit dem Lande der Kessiner und Eircipaner; das Obotritenland dagegen behielt er für sich und setzte einen seiner Feldherrn, Gunzelin von Hagen, zum Statthalter ein. Pribislav und Wertislav konnten jedoch den Verlust ihres Stammlandes nicht verschmerzen und planten dessen Wiedereroberung. Es kam abermals zum Kampfe. Wertislav wurde gefangen genommen, und als er feinen Bruder heimlich zur Fortsetzung des Kampfes reizte, von Heinrich dem Löwen an» gesichts der Burg Malchow gehängt., 2. Prmslavs Taufe. — Pribislav hatte den Kampf nicht fürs Heidentum, sondern für fein väterliches Erbe begonnen. Er wollte in den Sachsen nicht die Christen, sondern die eingedrungenen Fremden bekämpfen. Deshalb leisteten ihm auch die christlichen Herzoge von Pommern Beistand. Auf die Bitten feinet Gemahlin Woislava, einer nordischen Königstochter, ließ sich Pribislav zu ©oberan vom Bifchof Berno taufen. 8. Des Löwen Sieg. — Im Sommer 1164 kam es bet Verchen ant Kummerower See zur Entscheidungsschlacht, in welcher auf beiden Seiten mit größter Tapferkeit gefochten wurde. Diese Schlacht ging für Pribislav verloren, und die wendische Nation war dem Untergänge verfallen. Pribislav
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