Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 59

1886 - Danzig : Gruihn
Grundmge der Geschichte. -A. Deut setz Lcrrrö. 1. Die alten Deutschen. Das Land. Zur Zeit Christi erstreckte sich das Land der Deutschen von den Küsten der Ost- und Nordsee bis zu den Alpen und vom Rhein bis zur Weichsel. Ein großer Teil des Bodens war mit Wäldern bedeckt, in welchen Auerochsen, Bären, Elentiere und Wölfe hanseten. Aus den ange- bauten Stellen fand man Gerste, Hafer, Bohnen, Rettige und wildes Obst. Die Bewohner hatten blaue Augen und waren groß, stark und schön. In üppiger Fülle floß das goldgelbe Haupthaar bei Männern und Frauen hernieder. Während die Männer wollene Leibröcke oder Pelze trugen, erschienen die Frauen in Leinengewändern. Der Knabe begleitete den Vater auf die Jagd und wurde, wenn er zum Jüngling herangereift war, in der Versammlung der Stammesgenoffen feierlich mit Schild und Lanze bewaffnet. Im Kriege bediente man ttch statt der Helme der Kopshäute wilder Tiere. Geweih und Hörner derselben ragten drohend über dem Kopfe empor und gaben dem Heere ein Grauen erregendes Ansehen. — Das Volk der alten Deutschen bestand aus Freien und Unfreien. Nur der freie Mann durfte Waffen führen, langes Haar tragen und in der Volksversammlung seine Stimme abgeben. Alle freien Leute hatten Grundbesitz; die Bestellung des Ackers lag den Knechten und Mägden ob, während die Frau, welche bei unsern Vorfahren eine hohe Stellung einnahm, das Hanswefen zu besorgen hatte. Jeder Fremde, der ein Obdach begehrte, wurde freundlich aufgenommen und bewirtet; denn die Gastfreundschaft war den Deutschen heilig. Verließ em Gast das Haus, so erhielt er auch noch ein Geschenk. Im Frieden lag der freie Mann oft auf der Bärenhaut und trank mit seinen Genossen den berauschenden Met. Dabei wurde gewürfelt und oft sogar die Freiheit verspielt. Aber auch über Krieg, Frieden und Familienangelegenheiten wurde beim Becher beraten. Doch prüfte man am nächsten Tage nochmals mit B^ ]onnenheit, was gestern leichten Sinnes besprochen worden. Wodan. Der höchste Gott aller deutschen Stämme war Wodan, der Weitgeist:, von dem alle höchsten Güter und Gaben abhängen und der in Walhall (Himmel) seinen Wohnsitz hat. Auf einem Throne sitzend, schaut er aus feiner himmlischen Burg durch ein Fenster zur Erde nieder. Als Lenker der Schlachten reitet er, bewaffnet mit Helm, Panzer, Schwert und o e^r,cn?^ ^bißem Rosse, das die Luft durchfliegt und die Wasser überschreitet. Zwet Wölfe und zwei Raben folgert ihm als streitlustige Tiere zum Kampfe und stürzen sich aus die Leichen der Gefallenen. Die beiden Vögel find nicht sondern auch weife und klug; sie setzen sich dem Gotte auf die Ach]eln und sagen ihm alles ins Ohr, was sie sehen und hören. — Die im Kampfe Gefallenen werden durch die Walküren (Schildmädchen) auf Rossen tn Wodans himmlische Wohnung gebracht. Dort sitzen die Helden mit ihm an emer Tafel, essen Fleisch und trinken Met. Der Gott selbst bedarf der rohen Kost des Fleisches nicht; er trinkt nur Wein; doch wirft er seinen Anteil am Mahle den beiden Wolfen zu. Nach aufgehobener Tafel begaben sich die

2. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 63

1886 - Danzig : Gruihn
— 63 — und rückte siegreich bis vor die Thore der Stadt Rom. Jetzt ergriff die Römer Angst und Entsetzen. Eilig schickte man Gesandte an Alarich, um ihn zur Umkehr zu bewegen. „Unzählbar," prahlten sie vor dem Westgotenkönig, „sind die Bewohner Roms, beherzt und in den Waffen wohlgeübt." Alarich aber lachte laut und rief: „Je dichter das Gras steht, desto leichter ist es zu mähen!" Er forderte, daß ihm alles, was Rom an Gold, Silber und kostbarem Geräte besaß, ausgeliefert werde. „Was willst du uns denn übrig lassen?" fragten die bestürzten Römer. „Euer Leben," lautete die Antwort. Und die stolze Stadt mußte sich fügen. Mit einer unermeßlichen Geldsumme erkaufte sie sich Verschonung, und Alarich zog mit seinen Westgoten ab. Aber im folgenden Jahre kehrte er wieder, eroberte die Stadt und plünderte sie aus. Alarichs Begräbnis. Mit Beute beladen, brach er dann nach Süditalien auf; aber der Tod ereilte ihn in der Blüte seiner Jahre. Nach einer sagenhaft klingenden Erzählung begruben die Goten ihren Helden in großartiger Weise. Sie leiteten einen Fluß lduseuto in Italien) ab, mauerten in dem trockenen Bette ein Grab aus und senkten den toten König mit der Rüstung ans seinem Streitrosse hinab. Dann bedeckten sie das Grab mit Erde und leiteten den Fluß darüber hin, damit niemand erfahre, wo der große Alarich liege, und seine Ruhestätte störe. Der neue König den sie sich wählten, führte darauf das Volk durch Italien zurück nach Frankreich und Spanien und gründete dort ein großes Westgotenreich, das drei Jahrhunderte bestanden hat. Attila oder Etzel. Zur Zeit der Völkerwanderung ließen sich die Hunnen in Ungarn nieder und beherrschten von hier aus das Land bis zum Rhein. Am mächtigsten würden sie nuter ihrem Könige Attila. Dieser war von Gestalt klein und häßlich. Aber an dem stolzen Gang und an der würbevollen Haltung erkannte man den Herrscher. Eine Anzahl von Königen und Fürsten unterjochter Völker umgab ihn; sie erschienen wie seine Diener und eilten, seine Befehle zu vollziehen. Um sich her liebte er die Pracht. Seine Gäste aßen aus golbenen und silbernen Gefäßen; et selbst bulbete auf seiner Tafel nur hölzerne Schüsseln und war in Speise und Kleibung höchst einfach. Bei Gastmählern hörte er gerne Gesang und heitern Scherz; boch verlor er babei nie den strengen Ernst. In Ungarn erhob sich in einem sehr großen Dorfe fein Palast. Derselbe war, wie die an beim Häuser, nur aus Holz gebaut, boch mit weiten Hallen umgeben und prächtig aus- gestattet. Attilas Verheeruilgszuli. Attila beabsichtigte, den Westen von Europa bis zum Ocean zu erobern. Darum brach er mit einem Heere von mehr als einer halben Million Streiter auf, zog, alles vor sich nieberwersenb, durch Österreich und Bayern^nub ging dann über den Attila. Rhein nach Frankreich. Sein Zug glich dem der Heuschreckenschwärme, welche die Saatfelber, aus die sie fallen, in wenigen Stunden zur Wüste machen. Eine Menge blühender Städte sank in Schutt und Asche. Plünderung, Mord und Brand waren allenthalben, wo die wilden Scharen sich hinwälzten. Tie Httttnenschlncht. 451. In dieser Not verbanden sich Römer und deutsche Völker (Weitgoten, Franken u. ct.), dem Weltstürmer gemeinsam entgegen- antreten. Auf den catalannischen Ebenen, wo jetzt die Stadt Chalons a,- b. Marne liegt, stießen die feinblichen Heere auf eiuauber. Es entspann sich ein blutiger Kamps, ein grauenvolles Würgen. So grimmig war die Wut der Streitenben, daß die Sage erzählt, noch brei Tage nachher hätten die Geister der Erschlagenen in den Lüsten mit einanber gerungen. Gegen 200000 Tote bebetften das Schlachtfelb. Aber Attila würde geschlagen und mußte mit den Überbleibseln seines Heeres nach Ungarn zurückkehren. Attilas Ettve. Freilich war er noch stark genug, im nächsten Jahre einen Raubzug nach Italien zu machen. Doch war das seine letzte Heerfahrt. Bald darauf starb er. Sein Leichnam würde in einen golbenen Sarg gelegt, den ein silberner und zuletzt ein eiserner umschloß. Waffen, Pferdezeug und Kostbarkeiten Krüger, Geographie it. Geschichte. ' 5

3. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 74

1886 - Danzig : Gruihn
— 74 — Mächtig gemacht, und die Raben (unsere Feinde, welche uns bisher bedrohten) sind zum Schweigen gebracht. Konradin. 1268. Der letzte Hohenstanfe war Konradin. Er war noch em unmündiger Knabe, als sein Vater Konrad Iv. (der letzte hohen-Itanfijche Kaiser) starb. _ Da sein Erbland, das Königreich Neapel, sich in französischen Händen befand, so zog er als Jüngling mit einem Heere über die Alpen, um sein Erbe zu erobern. Er wurde jedoch geschlagen und gefangen genommen. Ja, man enthauptete ihn sogar in Neapel wie einen Verbrecher. So kläglich endete das edle Geschlecht der Hohenstausen. 16. Das Mlertum- f Erziehung zum Ritter. Der größte Teil der deutschen Heere bestand ursprünglich ans Fußsoldaten. Vornehme Leute dienten zu Pferde und hießen Ritter. ^n die Zeit der Kreuzzüge fällt die Blüte des Rittertums. — Sollte ein Knabe von adeliger Herkunft zum Ritter ausgebildet werden, so mußte er von seinem siebenten Jahre an im Schlosse eines andern Ritters als Bube oder Page bei der ^afel aufwarten, seinem Herrn beim Besteigen des Pferdes den Steigbügel halten und sich außerdem im Fechten, Schießen und Reiten üben. Im 14. Jahre Würderer durch Umgürtung eines Schwertes wehrhaft und hieß dann Knappe oder Junker. Von nun an durfte er. seinen Herrn aus die Jagd, zum Waffeuspiel und m die Schlacht begleiten. Im 21. Lebensjahr erhielt er den Ritterschlag, indem em Ritter ihm dreimal mit flacher Klinge fanft auf Hals und Schulter schlug. Dann heftig er in voller Ritterrüstung (mit Sporen, Handschuh, Panzer, Helm, Schüd und Lanze) sein Streitroß, und ein glänzendes Fest beschloß die Feier des Tages. Dem jungen Ritter gebot nun die Pflicht, Witwen und Waisen zu beschirmen, keinen Schimpf gegen Edelfrauen zu dulden und alle Ungläubigen zu verfolgen. Tie geistlichen Ritterorden. Zur Zeit der Kreuzzüge entstanden drei geistliche Ritterorden: 1) die Johanuiter, 2) die Tempelherren und 3) der deutsche Ritterorden. An der spitze eines jeden Ordens stand ein Hochmeister. — Die Johanniter trugen ein weißes Kreuz auf dem schwarzen Mantel und unterzogen sich den Gelübden des Gehorsams, der Ehelosigkeit und der Armut. Außerdem hatten sie die Kirche gegen die Ungläubigen zu verteidigen. — Die Tempelherren erkannte man an dem weißen Mantel mit rotem Kreuz". Sie waren verpflichtet, die Pilger zu beschützen, und gelobten Gehorsam, Keuschheit und Armut. — Die Ritter des deutschen Ordens trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuz und durften nur Deutsche sein. — Nach dem Verluste von Palästina erwarb sich dieser Orden ein besonderes Verdienst durch die Bekehrung der heidnischen Preußen an der Ostsee. 17. Die Hansa und die Femgerichte. Die Hansa. Das Haupthindernis des freien Verkehrs der Städte unter einander war im Mittelalter die Unsicherheit aller Flüsse und Wege. Darum vereinigten sich (im Jahre 1241) die beiden reichen Städte Lübeck und Hamburg und unterhielten auf gemeinschaftliche Kosten eine bewaffnete Mannschaft, welche die Wagen und Schisse begleitete und schützte. Bald traten mehrere Städte dem Vereine bei, und dieser murde nach und nach so groß, daß er es mit mächtigen Königen zu Wasser und zu Lande aufnehmen konnte. Im vierzehnten Jahrhundert nahm dieser Städtebund den Namen Hansa an, von dem altdeutschen Worte Hans, welches Geselle heißt, so daß daher Hansa Gesellschaft oder Bund bedeutet. Im fünfzehnten Jahrhundert, als schon kräftiger für öffentliche Sicherheit und Ordnung gesorgt wurde, trat eine Stadt nach der andern ans dem Bunde; endlich blieben nur noch die Städte Hamburg, Lübeck und Bremen, die bis in die neueste Zeit den Namen Hansestädte führten. Die Femgerichte. Zur Zeit der Hohenstausen wurden Rechtsstreitigkeiten nach altem Brauch und Herkommen geschlichtet. Man hatte aber auch zwei geschriebene Gesetzbücher, und zwar in Süddeutschland den Schwabenspiegel und in Sachsen den Sachsenspiegel. Außerdem aber bildeten sich heimliche oder
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 7
3 1
4 2
5 4
6 12
7 8
8 8
9 0
10 6
11 3
12 0
13 12
14 0
15 3
16 5
17 12
18 14
19 1
20 0
21 5
22 1
23 0
24 6
25 2
26 3
27 3
28 9
29 2
30 1
31 0
32 3
33 7
34 6
35 4
36 2
37 21
38 9
39 1
40 12
41 11
42 4
43 3
44 5
45 3
46 7
47 10
48 5
49 17

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 1
68 1
69 1
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 2
83 0
84 0
85 0
86 0
87 2
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 1
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 2
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 1
121 0
122 1
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 1
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 1
193 0
194 0
195 0
196 2
197 0
198 0
199 0