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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 130

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
130 unter Fhrung tchtiger Generle (Pichegru, Moreau, Jourdan) den Ver-budeten entgegen und erfochten Sieg auf Sieg. Die Erfolge der Preußen bei Pirmasens (14. Sept. 93) und ihr zweimaliger Sieg bei Kaisers-lautern (Mai u. Sept. 94) konnten die Fortschritte der Franzosen nicht hemmen. Belgien ging durch den Sieg Jonrdans bei Flenrus (26. Juni 94) abermals den sterreichern verloren, und gegen Ende des Jahres muten sterreicher wie Preußen der den Rhein zurckgehen. Zu Anfang des Jahres 1795 eroberten die Franzosen Holland, das sie sogleich in die batavische Republik umwandelten. Alles linksrheinische Land war in den Hnden der Franzosen, Deutsch-land befand sich in der grten Gefahr. Statt aber durch einmtiges, entschlossenes Handeln das Verlorene in krzester Frist wiederzugewinnen, lhmten Mitrauen, Eifersucht und Ha jeden Fortschritt der Verbndeten. Verhngnisvoll wurde das gespannte Verhltnis zwischen Preußen und sterreich. Weil sterreich mit Rußland ein Bndnis eingegangen war, um bei der bevorstehenden Teilung Polens Preußen treulos auszuschlieen, knpfte Friedrich Wilhelm, dessen finanzielle Hlfsmittel zudem erschpft waren, mit Frankreich 1795 Friedensunterhandlungen an, die zum Frieden 1795 zu Basel (April 1795) fhrten. Frankreich blieb danach bis zu einem allgemeinen Reichsfrieden im Besitz des linken Rheinufers und versprach, Preußen fr seine linksrheinischen Verluste durch Skularisation rechtsrheinischer geistlicher Gebiete zu entschdigen. Norddeutschland wurde fr neutral erklrt und durch eine Demarkationslinie von Sddeutschland geschieden. Nachdem auch andere deutsche Staaten und Spanien Frieden mit Frankreich geschlossen hatten, kmpften nur noch sterreich, Sardinien und England gegen die franzsische Republik. Der Verteidigungskrieg sterreichs in Sddeutschland und Ober-italien (179697). Auf Caruots Rat wurde fr das Jahr 1796 ein Doppelfeldzug der Franzosen gegen die sterreicher in Sddeutschland und Italien geplant: Eine Rheinarmee unter Jourdan und Moreau sollte vom Norden her auf Wien losrcken, während die italienische Armee unter Napoleon Bonaparte die sterreicher in Italien schlagen und sich durch Tyrol mit der Rheinarmee vereinigen sollte. Im Juni war Jourdan bei Dsseldorf der den Niederrhein, Moreau bei Kehl der den Oberrhein gegangen, und beide waren nun bemht, sich zu vereinigen. Aber der tchtige Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, zwang durch seinen Sieg bei Amberg und Wrzburg Jourdan zur Flucht, worauf auch Moreau, der allein in Bayern stand, seinen Rckzug durch Schwaben, durch den schwierigsten der Schwarzwaldpsse, das Hllenthal,

2. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 138

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
138 Russen von Napoleon geschlagen. Mit einem Siege war der Feldzug beendet. Am folgenden Tage verlegte Napoleon sein Hauptquartier nach Austerlitz, von wo aus eine siegesstolze Proklamation der Dreikaiserschlacht" ihren Namen gab. Soldaten", sagte er, ich bin mit euch zufrieden; ihr habt eure Adler mit unsterblichem Ruhme bekrnzt. Eine Armee von 100000 Mann ist in weniger als vier Tagen abgeschnitten oder zerstreut worden, was eurem Schwerte entging, ertrank in den Seen und Morsten; 40 Fahnen, die Standarten der kaiserlich russischen Garde, 180 Kanonen, 20 Generle und mehr als 30000 Gefangene sind das Resultat dieses fr ewige Zeiten denkwrdigen Tages. Diese als die erste in Europa gepriesene Infanterie konnte eurem Stoe nicht widerstehen, und von nun an habt ihr keine Nebenbuhler mehr zu frchten. So ist denn in zwei Monaten diese dritte Koalition besiegt und aufgelst worden." Und so war es. Die tapfere Haltung des Erzherzogs Karl in Oberitalien gegen Massena, der Seesieg Nelsons beim Kap Trafalgr (21. Okt.) ntzten nichts; auch die Vermitteluug Preuens kam zu spt. Die Russen mar-schierten ab, und sterreich schlo am 26. Dezember 1805 mit dem Sieger den Frieden zu Preburg. sterreich trat Venedig, Dalmatien und Albanien an das Knigreich Italien, Tyrol und einen Teil seiner schwbischen Besitzungen an Bayern, einen andern an Wrttembergs einen dritten nebst einem Teile vom Breisgau an Baden ab und erhielt als geringen Ersatz Salzburg nebst Berchtesgaden, dessen Kurfürst mit dem von Bayern abgetretenen Wrzburg abgefunden wurde. Sein Zu-sammenhang mit Deutschland, der Schweiz und Italien war zerrissen. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Den Sieg bei Austerlitz benutzte nun Napoleon, eine Universal-Monarchie in Europa fr sich und seine Familie mit Vasallenthronen und Herrschaften zu begrnden. Er entsetzte den König von Neapel des Thrones und gab diesen seinem ltesten Bruder Joseph Bonaparte. Sein jngerer Bruder Ludwig erhielt die batavische Republik als Knig-reich Holland, und sein Schwager Joachim Murat wurde zum Gro-herzog der von Preußen und Bayern abgetretenen Herzogtmer Cleve und Berg erhoben. Auch dachte Napoleon daran, sich mit den legitimen Frstenhusern in den deutschen Nachbarlndern zu verschwgern, und wirklich wurde sein Stiefsohn Eugen mit einer Prinzessin von Bayern, der Erbprinz von Baden mit einer Nichte Josephinens und spterhin auch sein Bruder Jerome mit Katharina von Wrttemberg vermhlt. Das Ende des alten Deutschen Reiches.* Nach solchen Erfolgen kann es kaum noch Wunder nehmen, da Napoleon mit dem Plan umging, das

3. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 161

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
161 erklrung erhalten hatte, eilte er mit gewohnter Schnelligkeit aus Spanien herbei, sammelte besonders rheinbndische Streitkrfte um sich und zog mit diesen gegen den Erzherzog Karl, der der die bayrische Grenze vorgerckt war. Napoleon verfolgte die Taktik, sich zwischen die feindlichen Abteilungen zu werfen und dann jedesmal mit bermacht die einzelnen zu besiegen. So siegte er in mehreren Gefechten der etliche Generale des Erzherzogs und warf diesen selbst am 24. April bei Regensburg der die Donau zurck. Mit Ungestm verfolgte Napoleon seine Siege, schon am 13. Mai wurde Wien durch eine kurze Beschieung zur Kapitulation gentigt. Indessen war der Erzherzog Karl durch Bhmen herangekommen und stand Wien gegenber aus dem linken Donauufer in der weiten Ebene des Marchfeldes; hier kam es am 21. und 22. Mai bei Aspern und Elingen zur Schlacht, in isog der Napoleon zum erstenmal vollstndig geschlagen wurde. Aber durch die Riesenschtacht von Wagram am 5. und 6. Juli wurde der Sieg wieder an die franzsischen Adler gekettet, und der mutlose sterreichische Hof ging jetzt mit Napoleon einen Waffenstillstand ein, dem dann der Friede zu Wien (Schnbrunn) am 14. Oktober 1809 folgte. Durch diesen trat sterreich ein Gebiet von 2000 Quadratmeilen mit 4 Millionen Einwohnern ab, nmlich Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel an Bayern; Westgalizien an das Herzogtum Warschau; einen Teil Ost-galiziens an Rußland. Alles Gebiet auf dem rechten Ufer der Save mit dem Quellengebiet der Drau vereinigte Napoleon zur Provinz Jllyrien. Auerdem mute sterreich der Kontinentalsperre unbedingt beitreten und alle Verbindungen mit England abbrechen. Der braven Tyroler wurde in diesem Friedensabschlu gar nicht gedacht. Trotzdem kmpften sie aber mutig weiter gegen Franzosen und Bayern, bis sie end-lich unterlagen. Durch Verrterei wurde Andreas Hofer in einer Senn-Htte im Paffeierthale gefangen genommen, unter schmhlichen Mihand-lungen nach Mantna abgefhrt und dort am 20. Februar 1810 auf Napoleons Befehl erschossen. Glcklicher war der Freiheitsheld Friedrich Wilhelm von Braun-schweig, Sohn des unglcklichen Herzogs, der bei Auerstdt die Todes-wunde empfangen hatte. In seinem Frstentum Oels in Schlesien hatte er die Werbung eines Corps von 2000 Mann begonnen, sie in Bhmen fortgesetzt und war dann in Verbindung mit einem sterreichischen Corps nach Sachsen und Franken eingedrungen; der Waffenstillstand vereitelte jedoch fernere Unternehmungen. Er handelte nun fr sich, ging der Leipzig nach Halberstadt, das von seiner schwarzen Schar" gestrmt wurde (30. Juli 1809), lagerte dann vor Braunschweig, schlug sich tapfer Heinze, Die Geschichte. Hi. U

4. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 250

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
250 btclc kleinere Staaten ihren Bestand dadurch sichern zu müssen, daß sie neutral blieben oder gar in ein Bündnis mit dem Gegner traten. — In Frankreich herrschte iiber die Machtvergrößerung Heller Jubel. Man wählte den siegreichen Feldherrn Napoleon zum Oberhaupt der Republik. Aber mit solcher Würde nicht zufrieden, hob er im Jahre 1804 die Republik aus und ernannte sich selbst zum Kaiser der Franzosen. )< 45+ Das Ende des Deutschen Reiches. Zweiter Krieg mit Österreich. Die Übermacht des kiihnen Emporkömmlings Napoleon erfüllte die Völker Europas mit wachsender Besorgnis. England, Öster- reich und Rußland schlossen zur Abwehr etwaiger neuen Angriffe einen Bund. Den Engländern gelang es, die französische Flotte in der blutigen Seeschlacht bei Trafalgar (in der Nähe von Gibraltar) völlig zu vernichten. Zu Lande aber ge- wann Napoleon die Oberhand über alle feine Gegner. Verstärkt durch die Truppen der süddeutschen Verbündeten rückte das französische Heer der Donau entlang in Österreich ein und schlug die Österreicher und Russen in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz i. I. 1805. Der Rheinbund. Nun zog sich Rußland zurück, und das geschlagene Österreich mußte alle Bedingungen des Siegers annehmen. Napoleon kam es daraus an, seine Verbündeten, Baden, Württemberg und Bayern, Österreich gegeniiber zu stärken und sie durch Gunstbeweise an sich zu fesseln. Bayern erhielt Tirol, während Baden und Württemberg durch die vorderösterreichischen Gebiete vergrößert wurden. Der badische Markgraf wurde zum Großherzog, die Fürsten von Bayern und Württemberg zu Königen erhoben. Nun sagten sich sechzehn deutsche Fürsten vom Reiche los und schlossen mit Napoleon einen Bund, den Rheinbund; in Wahrheit waren sie nicht Verbündete sondern Vasallen des fremden Eroberers geworden, denn sie mußten sich in allen: seinem Willen fügen und ihm mit ihren Truppen jederzeit Heeresfolge leisten. Franz Ii. aber legte am 6. August 1806 die d e u t s ch c Kaiserwürde nieder und nannte sich fortan Kaiser von Österreich. 46. Die Niederwerfung Preußens. Vergeblich hatten Österreich und Rußland das benachbarte Preußen zum An- schluß an ihren Bund aufgefordert. König Friedrich Wilhelm Iii. scheute den Krieg und hielt sich durch Napoleons Friedensversicherungen geschützt. Um Preu- ßen vom Kriege fernzuhalten, hatte Napoleon ihm das Kurfürstentum Han- nover * zugeteilt, das er kurz zuvor dem Könige von England entrissen hatte. So war Preußen 1805 neutral geblieben. Dieses Verhalten sollte sich bald furcht- bar rächen. Jena. Nachdem die beiden verbündeten Kaisermächte geschlagen waren, be- handelte Napoleon das alleinstehende Preußen mit offener Mißachtung. Franzö- sische Truppen zogen eigenmächtig durch preußisches Gebiet, und der Besitz Han- novers wurde dem Könige wieder streitig gemacht. Da erklärte i. I. 1806 Preu- ßen an Napoleon den Krieg; wie einst unter Friedrich dem Großen, so hofften die preußischen Heerführer auch diesmal ohne fremde Bundeshilse über den Feind obzusiegen. Den Oberbefehl führte der Herzog Ferdinand von Braun- * Damals war der König von England zugleich Kurfürst von Hannover.

5. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 281

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
281 er war dadurch zum Erfinder der Eisenbahn geworden. Rasch wurde dieses Verkehrsmittel auch aus dem Festland eingeführt. Auf Anregung des Ministers Winter beschloß der badische Landtag den Bau einer Bahn, welche das ganze Land durchziehen sollte. Im Jahre 1840 wurde die erste Strecke der badischen „Hauptbahn" von Mannheim nach Heidelberg eröffnet. In den folgenden Jahren wurde sie bis Basel und Konstanz weitergeführt, Seiten- und Nebenbahnen schlossen sich an, so daß heute das ganze Land von einem dichten Bahnnetze durch- zogen ist. Die Eisenbahn ist ein wichtiges Glied im Staatsleben geworden. Durch sie kamen die Bewohner der verschiedenen Landesteile viel öfter in gegenseitige Be- rührung, als das vordem gu Fuß oder mittelst des teueren und langsamen Wagenverkehrs möglich gewesen war. — Auch mit den übrigen deutschen Län- dern und Völkern war jetzt der Verkehr wesentlich erleichtert. — Die Eisenbahn brachte uns ferner mit dem Ausland in lebhaftere Verbindung; ein Strom von Fremden besucht alljährlich unser Land, um seine Schönheit zu bewundern, oder nur sich dauernd hier niederzulassen. — Die Eisenbahnen erleichterten auch das Emporkommen der Industrie, da mit ihrer Hilfe die Waren rasch und billig weit- hin versandt werden können. — Die Bahn ermöglicht es ferner namentlich den weniger bemittelten Leuten, in der Nähe oder Ferne lohnende Arbeit und des- seres Auskommen zu finden. — Endlich haben schon oft seit ihrem Bestehen die Eisenbahnen bei Mißwachs oder Unglücksfällen (Überschwemmungen, Brand) zur Linderung der Not beigetragen, indem sie Lebensmittel und sonstige Hilfs- gaben rasch in die betroffene Gegend beförderten. Flußschiffahrt und Flößerei. Unter den badischen Strömen war der Rhein von jeher der bedeutendste Schiffahrtsweg. Auf ihm wurden die Waren des Aus- landes in die badischen Lande befördert. Aber die vielen Zölle, welche der Schiffer jedem Uferstaat früher zahlen mußte, verteuerten den Preis. Auch war der Betrieb rheinaufwärts langsam und sehr beschwerlich. Die Schiffe mußten von Menschen und Pferden gezogen werden, welche auf einem „Leinpfad" am Ufer vorausliefen. Bei starker Strömung und bei niederem Wasserstand hörte der Verkehr überhaupt auf. Nur auf dem Bodensee konnte jederzeit Schiffahrt ge- trieben werden. — Auf den kleineren Flüssen (Kinzig, Murg, Neckar) wurden früher große Mengen Stammholz nach dem Rhein und auf ihn: nach Cöln und Holland geflößt. Heute wird das Holz meist im eigenen Lande verarbeitet; die Flößerei hat deshalb auf den badischen Flüssen fast ganz aufgehört. Die Dampfschiffahrt. Schon vor der Erfindung der Eisenbahn hatte der Amerikaner F u 1 t o n gelehrt, die Dampfmaschine zum Antrieb von Schiffen zu verwenden. Die Fortbewegung geschah zuerst mittelst Schaufelrädern. Im Jahre 1807 fand die erste Dampferfahrt aus dem Hudsonflutz bei Neuyork statt. Bald jedoch überquerten die neuen Dampfschiffe den Ozean und verkiirzten die Überfahrt, welche zuvor Monate gedauert hatte, auf wenige Wochen. Seit man die Schaufelräder durch die Schiffsschraube ersetzt hat, genügen 5—6 Tage, um von der Kiiste Europas nach Nordamerika zu gelangen. In Baden wurde um das Jahr 1840 aus dem Rhein Dampfschiffahrt ein- gerichtet, doch hörte sie wegen der Unregelmäßigkeit des Fahrbettes bald Wieder- aus. Nun vereinigte sich Baden mit den übrigen Uferstaaten, um einzelne Rhein- krümmungen auszugleichen, die Ufer zu festigen und das Strombett, wo es nötig war, zu vertiefen. (Rheinregulierung.) Jetzt gelangen Dampfschiffe von jeder

6. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 19

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19 auf der die Orienterpreßzüge von Paris nach Wien und Konstantinopel Verkeh- ren, folgt ebenfalls dem Pfinztale bis in die Nähe Pforzheims. Pforzheim war markgräfliche.residenz, bis diese 1566 nach Durlach verlegt wurde. Unter der Regierung des Markgrafen Karl Friedrich wurde die heute so mächtia blühende Schmuckwarenindustrie gegründet. Gegenwärtig ist Pforzheim der bedeutendste Fabrikort Deutschlands für Gold- und Silberwaren (Bijouterie, spr. Bischuterie). Mit einem großen Teil der Länder unserer Erde steht die Goldstadt in Handelsbeziehungen. In über 900 Betrieben mit 80 000 Arbeitern werden jährlich ungefähr 70 Millionen Mark Gold, 3 Millionen Mark Silber und an Steinen und Perlen für etwa 5 Millionen Mark verarbeitet. 20 Millionen Mark werden an Löhnen ausbezahlt. Nicht nur die Bewohner der Stadt selbst, auch die der weiteren Umgebung finden in der Gold- industrie lohnende Beschäftigung. 16 000 Goldarbeiter wohnen in den umliegenden Ortschaften. Daher ist die Bevölkerung im Amtsbezirk Pforzheim sehr dicht; es kommen hier auf 1 gllm 330 Menschen. Die Bewoh ner des Schwarzwalds gehören größtenteils dem Volks- stamme der Alemannen und Schwaben an. Bei genügsamem Leben erfreuen sie sich eines kräftigen Gliederbaus, guten Aussehens und ausdauernder Gesund- heit. Sie sind außerordentlich fleißig und verstehen mit ihrem aufgeweckten Sinn alle Dinge ihres Waldes nutzbar zu machen. In manchen Tälern tragen die Wäldler noch ihre alte kleidsame Tracht; leider verschwindet sie von Jahr zu Jahr mehr und macht den billigerenjfadtifchen Kleidern Platz. Seit treffliche Kunstftraßen das Gebirge nach allen Richtungen durchziehen und das Innere des Schwarzwaldes durch Eisenbahnen erschlossen ist, hat der Fremdenverkehr außerordentlich zugenommen. Wegen der prächtigen Wälder, der köstlichen Luft und der bequemen Verbindungen wird de4schwarzwald mehr und mehr als Sommerfrische beliebt, und die Bedienung der Fremden verschafft im Sommer vielm'"Gebirgsbewohnern einträglichen Verdienst. In wenig Gebirgen ist das Wandern so angenehm gemacht wie im Schwarzwald. Der Schwarzwaldverein bemüht sich, das Netz der Waldwege immer weiter auszubauen, für eine gute Bezeichnung der Bergpfade zu sorgen und schöne Aussichtspunkte zugänglich zu I machen. * —------- 4 Die Rheinebene. a. Das Rheintal von Konstanz bis Basel. Befreit von Schmutz und Geröll tritt der Rhein bei Konstanz als klargrüner Strom aus dem Obersee, durchfließt den Untersee und verläßt ihn bei dem altertümlichen Schweizerstädtchen Stein, um feinen Weg zunächst westwärts einzuschlagen. Mit wenig Unterbrechungen begleitet er die badische Landesgrenze bis Mannheim. Bei Schaffhausen strömt er durch Schweizer Gebiet. Hier stellen sich ihm die von Südwesten nach Nord- osten ziehenden Kalkfelsen des Jura entgegen, durch den der Strom sich einen Weg bahnen mußte. Trotz einer Arbeit von Jahrtausenden ist es dem Rhein aber noch nicht gelungen, das größte Hindernis völlig zu ebnen, nämlich die Felswand, die sich eine kleine Stunde unterhalb Schasshausen quer durch das Flußbett zieht, und iiber die der Strom tosend und schäumend in ein 19 m tieferes Bett hinab- stürzt. Von dem Anprall aus dem Boden wird das Wasser wieder in die Höhe geworfen und zu feinem Gischt zerteilt, der als weißliche Wolke über dein bro- delnden Kessel unterhalb des Falles lagert. Von der Erschütterung bebt der Boden, und inmitten des donnernden Lärms vernimmt das Ohr keinen andern Laut mehr. Aus eine Stunde Entfernung ist das Geräusch des Falles hörbar. 2*
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