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28
die Polen ziehen. Namentlich durch die Tapferkeit der jungen Truppen des Kurfrsten wurde Johann Kasimir in der dreitgigen Schlacht bei lese Warschau vom 28. bis 30. Juli 1656 gnzlich geschlagen. Die Polen muten fliehen und Warschau den Siegern berlassend)
Zur vollstndigen Niederwerfung Polens wollte aber der Kurfürst seine Hand nicht bieten, weil ihn die schwedische bermacht fr seine eigene Sicherheit frchten lie; er trennte sich darum von den Schweden und kehrte nach Preußen zurck, das von den Einfllen litauischer und tartarischer Schwrme furchtbar zu leiden hatte. Karl X. wurde so gnzlich um die Frucht des Warschauer Sieges gebracht. Das polnische Heer erholte sich bald wieder, und Johann Kasimir, der bereits in Warschau wieder ein-gezogen war und vom Kaiser zur Weiterfhrung des Krieges aufgemuntert wurde, nahm Karl Gustav gegenber eine drohende Haltung an. Da suchte dieser um jeden Preis den Kurfrsten als Bundesgenossen festzuhalten, und in dem Vertrage zu Labiau (November 1656) hob er den Knigs-berger Lehnsvertrag auf und erkannte den Kurfrsten und seine mnnlichen Nachkommen als souverne Herzge von Preußen an, wofr ihm der Kurfürst seinen Beistand zusagte. Gegen Schweden, dessen Umsichgreifen allgemeine Besorgnis erregte, traten aber berall Feinde auf. Der Kaiser und die Dnen wurden Johann Kasimirs Bundesgenossen. Als sich nun Karl X. gegen die Dnen wandte, die in schwedisches Gebiet eingefallen waren, geriet der Kurfürst in die gefhrlichste Lage. Da er allein der polnischen Macht nicht gewachsen war, suchte er einen Friedensschlu mit Polen zustande zu bringen. Und wirklich erkannte auch Johann Kasimir von Polen gegen die Zusicherung brandenburgischer Hlfe im Vertrage zu Wehlau (September 1657) die Souvernitt des Kurfrsten in Preußen an. Friedrich Wilhelm und der Kaiser stellten sich nun dem Siegeszuge der Schweden, die sich fast ganz Dnemarks bemchtigt hatten, entgegen. Die Schweden wurden verdrngt, bei Nyborg auf Fuen half Friedrich Wilhelm den Sieg der die Schweden erringen. Schon sah sich Karl X. durch seine bedrohte Lage gezwungen, Friedens-Unterhandlungen einzugehen, als ihn der Tod zu Anfang des Jahres 1660 ereilte. Nun schlssen die kriegfhrenden Mchte am 3. Mai 1660 den 1660 Frieden im Kloster Oliva bei Danzig. In ihm wurde dem Kurfrsten der Vertrag von Wehlau besttigt, so da er seit dieser Zeit allgemein als souverner Herzog von Preußen anerkannt wurde.
x) Die Schlacht bei Warschau nach Samuel von Pufendorf.
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Diese fand dagegen bei Georg Ii. von England, bei Holland und Rußland Untersttzung.
Verlauf des Krieges. Ehe aber die Gegner der pragmatischen Sanktion das Schwert gegen Maria Theresia zogen, war ihr in dem jungen Preuenknig Friedrich Ii. ein gefhrlicher Gegner erstanden. Friedrich befand sich in Rheinsberg und lag eben im Fieber, als er die wichtige Kunde vom Tode des Kaisers erhielt. Sogleich raffte er sich mit Gewalt vom Lager auf, und es reifte in ihm der Entschlu, die alten Ansprche seines Hauses auf die Herzogtmer Liegnitz, Brieg und Wohlau (S. 17) und das Frstentum Jgerndorf, die Osterreich bis dahin nicht geachtet hatte, geltend zu machen; er betrachtete sich nicht an die prg-matifche Sanktion gebunden, weil sterreich die festgesetzten Bedingungen nicht erfllt hatte (S. 66). Als nun seine Ansprche sowie seine Ver-gleichnngsvorschlge von Maria Theresia zurckgewiesen wurden, traf er im geheimen alle Vorbereitungen zur Besitznahme Schlesiens und lie pltzlich am 16. Dezember 1740 30000 Mann preuischer Truppen in Schlesien einrcken. Damit begann der erste schleiche Kriegs) Der König hatte die in Verlin anwesenden Offiziere zuvor um sich versammelt und ihnen gesagt: Meine Herren, ich unternehme einen Krieg, in welchem ich keine anderen Verbndeten als Ihre Tapferkeit, keine andere Hlfsquelle fr mein Glck habe. Gedenken Sie des unsterblichen Ruhmes, den unsere Voreltern sich auf den Ebenen bei Warschau und Fehrbellin errungen haben, und machen Sie den Ruf der braudeuburgischen Truppen nicht zu Schanden." Nach berschreitung der Grenze schrieb er: Ich bin der den Rubikon gegangen mit fliegenden Fahnen und unter Trommelschlag. Ich will untergehen oder Ehre von dieser Unternehmung haben. Mein Herz verspricht mir alles Gute, ein gewisses Gefhl weissagt mir Glck." Die Protestanten Schlesiens, die unter dem Joche sterreichischer Un-dnldsamkeit geseufzt hatten, begrten den König jubelnd als Befreier. Auch die katholische Bevlkerung ward durch das freundliche Entgegen-kommen Friedrichs beruhigt.
Schon am 3. Januar 1741 zog Friedrich in Breslau ein, und nur noch einige schwach besetzte Festungen leisteten Widerstand. Als aber die Festung Glogau von dem Erbprinzen Leopold von Dessau durch einen khnen Sturm genommen war, rckte endlich Ende Mrz der Feldmarschall Graf Neipperg mit 18 000 Mann aus Mhren heran. Bei Mollwitz
1) Friedrichs Ii. Schreiben an seinen Minister von Podewils beim Beginn des ersten schleichen Krieges.
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81
in der Nhe von Brieg, kam es am 10. April zur ersten greren Feld-1741 Macht zwischen Preußen und sterreichern. Die Preußen waren an Zahl und bung der Infanterie und Artillerie, die sterreicher an Reiterei berlegen. Bei Beginn des Treffens wurde der rechte preuische Flgel durch einen heftigen Kavallerieangriff in wilde Flucht geschlagen und der König selbst mit fortgerissen. Auf dringendes Zureden seiner Generale verlie der König zur Sicherung seiner Person das Schlachtfeld, und nun holte die Infanterie zum letzten Sto aus, Schwerin und alle Generale an der Spitze. Die sterreichische Infanterie wurde zurckgeworfen, die Kavallerie war nicht mehr ins Gefecht zu bringen. Die unvergleichliche Tapferkeit der preuischen Grenadiere hatte den Sieg errungen. Bald nach der Schlacht bei Mollwitz kapitulierte Brieg, und der König wandte nun alle Sorgfalt darauf, sich eine bessere Reiterei zu bilden, bei welchem Bestreben ihm der Oberst von Zieten vortreffliche Hlfe leistete.
Nach der Schlacht bei Mollwitz hatte Friedrich wiederum an Maria Theresia seine Antrge wegen Abtretung Schlesiens erneuert und ihr seine Hlfe angeboten. Aber mit Hohn wurde er abgewiesen, und nun schlo Friedrich im Juni 1741 ein Verteidigungsbndnis mit Frankreich. Ein solcher Schritt widersprach freilich der preuischen berlieferung, und Friedrich that ihn nicht ohne schwere Sorge und berwindung, allein ohne ihn wre er in dem drohenden europischen Kriege vllig blogestellt gewesen. Als ihn jetzt die Kaiserin mit einigen unbedeutenden Abtretungen abfinden wollte, sagte er: Meine Ahnen wrden aus ihren Grbern er-stehen und mir Vorwrfe machen, wenn ich meine ererbten Rechte aufgbe. Lieber will ich mich und mein Heer unter den Trmmern Schlesiens begraben, als meine Ehre beflecken."
Der nun im Juli 1741 beginnende sterreichische Erbfolgekrieg brachte Maria Theresia in die bedrngteste Lage. Die vereinigten Heere der Franzosen und Bayern drangen in Obersterreich ein und gegen Wien vor. Der Wiener Hof floh nach Preburg, wo aber Maria Theresia den krftigsten Beistand bei den Ungarn fand. Als sie thronenden Auges vor die im Schlo versammelten Stnde trat, brachen die Männer begeistert in den Ruf ans: Blut und Leben wollen wir fr die Knigin Maria Theresia opfern." Den Worten folgte schnell die That, und bald hatten die Ungarn nicht allein sterreich von dem Feinde befreit, sondern auch Bayern besetzt.
Da rief Karl Albert, der am 12. Februar 1742 zu Frankfurt einstimmig als Kaiser Karl Vii. gekrnt war, die Hlfe Friedrichs an, der die ihm von Karl Vii. zugesagte Grafschaft Glatz besetzt hatte.
Heinze, Die Beschichte, in. 6
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Im Verein mit Sachsen und Franzosen rckte Friedrich noch im Februar in Mhren vor. Er belagerte Brnn und bedrohte gleich-zeitig Preburg und Wien; aber auf die Sachsen und Franzosen war so wenig Verla, da Friedrich den Rckzug nach Bhmen antreten mute. Dorthin folgte ihm der Schwager Maria Theresias, Prinz Karl von Lothringen, der Bruder des Mitregenten Franz, um Prag wieder-1742 Zugewinnen, und griff ihn am 17. Mai bei dem Dorfe Chotnsitz in der Nhe von Czaslan, sdlich der Elbe, mit bermacht an. Doch die unberwindliche Tapferkeit der Preußen und das glnzende Feldherrntalent Friedrichs, das hier zum ersten Male sich bewhrte, brachte den Sieg an die preuischen Fahnen. Der Prinz von Lothringen zog sich zurck. Jetzt sah man sich in Wien gentigt, dem Frieden mit Preußen ernstliche Opfer zu bringen. In dem Frieden zu Breslau am 11. Juni 1742 trat Maria Theresia ganz Nieder- und Oberschlesien nebst der Grafschaft Glatz mit Ausnahme von Teschen, Troppau, Jgerndorf und dem Lande jenseits der Oppa an Friedrich ab. Es war ein Land von 680 Quadratmeilen und V/a Millionen Einwohnern, voll alter Kultur, fruchtbar, wohlhabend und betriebsam, das durch diesen Friedensschlu dem Preuischen Staate zugefhrt wurde.1) Sogleich fhrte Friedrich eine zweckmige und wohlwollende Verwaltung ein und gewann sich dadurch die Herzen des schleichen Volkes fest und dauernd. Er vermehrte aber auch sein Heer um 18 000 Mann, verstrkte die Werke der schleichen Festungen, um anzuzeigen, da er das Erworbene nicht fahren lassen wolle.
sterreich war durch den Breslauer Frieden gerettet, und der fter-reichische Erbfolgekrieg nahm fr Maria Theresia eine immer gnstigere Wendung. Sie hatte Bhmen von den Feinden gesubert, ganz Bayern war in ihrer Gewalt, und ihr Bundesgenosse, Georg Ii. von England, hatte mit einem englisch-sterreichischen Heere (1643) durch den Sieg bei Dettingen (unterhalb Aschaffenbnrgs am Main) die Franzosen der den Rhein getrieben. Ferner war es ihr gelungen, den schsischen Minister Brhl zu gewinnen, der den schwachen Kurfrsten August Iii. von Sachsen in das Bndnis mit Maria Theresia zog. Friedrich frchtete nun mit Recht, da Maria Theresia die Waffen gegen ihn wenden und die Wieder-eroberung Schlesiens in Angriff nehmen wrde, sobald Frankreich sich zum Frieden bequemt htte. Deshalb beschlo er, Bayern und Frankreich nicht vollstndig niederwerfen zu lassen, und rckte mit 80000 Mann kaiserlicher Hlfsvlker" im August 1744 in Bhmen ein. So begann Friedrich den zweiten schleichen Krieg.
*) Der Prliminarfriede von Breslau 1742.
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83
Bereits im September 1744 nahm er Prag ein, und seine Truppen breiteten sich weit nach dem sdlichen Bhmen aus, das fast unbesetzt war. Bald aber zog der Prinz Karl von Lothringen mit einem zahlreichen Heere gegen Friedrich, der nun, vornehmlich durch schlechte Verpflegung seiner Truppen und die feindliche Haltung der katholischen Bevlkerung gezwungen, sich unter vielen Verlusten im Herbste nach Schlesien zurck-ziehen mute. Dorthin folgten ihm die sterreicher, mit denen sich die Sachsen vereinigt hatten, und berschwemmten ganz Oberschlesien, mehrere Festungen fielen in ihre Hnde. Friedrich befand sich in groer Be-drngnis, trotzdem verzagte er nicht; im Vertrauen auf sein tchtiges Heer griff er den Prinzen Karl von Lothringen am 4. Juni 1745 zwischen Hohenfriedberg und Striegau (sdlich von Liegnitz) an und trieb ihn 1745 nach glorreichem Kampfe nach Bhmen zurck. Seine Truppen hatten Wunder der Tapferkeit verrichtet, vor allem zeichnete sich die Reiterei aus. Das Dragonerregiment Bayreuth unter dem General Geler hatte allein 20 Bataillone der den Haufen geworfen, 67 Fahnen und 5 Kanonen er-obert und Tausende gefangen genommen, und kurz vor der Schlacht hatte Zieten mit seinem Husarenregiment einen unglaublich khnen Zug unter-nommen. Soweit man den Kanonendonner hrte, waren die Evangelischen in allen Ortschaften auf die Kniee gefallen, um den Sieg fr den König zu erflehen.
Sogleich verlegte nun Friedrich den Krieg wieder nach Bhmen; als sich ihm hier jedoch neue Schwierigkeiten entgegenstellten, zog er abermals nach Schlesien zurck. Bei diesem Rckzge berraschte ihn aber der Prinz von Lothringen mit 30000 Mann bei Soor (September), in der Nhe von Trauteuau, wo sich Friedrich mit 18 000 Mann gelagert hatte. Mit empfindlichen Verlusten wurden die sterreicher zurckgeworfen, und Friedrich setzte ungehindert seinen Rckmarsch nach Schlesien fort. Seine Gegner hielten ihn fr so geschwcht, da sie schon einen Angriff auf Berlin beabsichtigten; schnell rckte aber Friedrich in die Lausitz ein, schlug die Sachsen bei Hennersdorf, in der Nhe von Grlitz, und rckte nach Sachsen vor. Der alte Fürst Leopold von Dessau, der am Abend seines Lebens den Kriegsruhm seiner Jugendtage erneuern sollte, hatte bereits Leipzig, Torgau und Meien in seiner Gewalt. Darauf zog er, von dem Könige angespornt, den Sachsen noch energischer auf den Hals zu gehen", auf Dresden los, wo die schsische Armee, gesttzt auf die sterreichische Hauptarmee unter dem Prinzen von Lothringen, eine feste Stellung bei Kesselsdorf gewonnen hatte. Herzhaft griff Leopold am 16. Dezember 1745 die schsisch-sterreichische Armee, die auf steilen, durch
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aller Gegner Friedrichs bildete aber Maria Theresia, die nach dem Frieden von Aachen (1748) mit allen ihren Feinden vershnt und auf ihrem Thron befestigt war. Sie dachte jetzt an nichts anderes, als Schlesien wieder zu gewinnen und die Ansprche des Hauses Brandenburg" auf eine ebenbrtige Stellung mit sterreich in Deutschland niederzuhalten. Daher suchte sie Friedrich berall Feinde zu erwecken und sich gegen ihn Bundesgenossen zu verschaffen.
Am leichtesten gelang es ihr, die sittenlose Beherrscherin Rulands, Elisabeth, zu gewinnen, die den Preuenknig deshalb hate, weil er spttische und bissige Bemerkungen der ihren Lebenswandel gemacht hatte. Schon 1746 hatte Maria Theresia mit Rußland ein Bndnis geschlossen. Seit es Maria Theresia der sich gewonnen hatte, die Buhleriu Ludwigs Xv., Marquise Pompadour, fr sich einzunehmen, war auch durch die Unter-Handlungen des gewandten sterreichischen Kanzlers, des Fürsten Kaunitz, mit Frankreich ein Bndnis zustande gekommen (1. Mai 1756). Ebenfalls wurde Schweden, das auf die Wiedergewinnung der ihm abgerungenen Teile von Pommern hoffte, fr ein Bndnis mit sterreich gewonnen. In aller Stille hatte auch August Iii. von Sachsen-Polen durch seinen Minister Brhl das Zustandekommen des franzsisch-sterreichischen Bnd-nisses betrieben, beide hatten aber den Anschlu an sterreich bis zum Ausbruch des Krieges aufgeschoben. Nach dem Plane Maria Theresias sollte Schlesien an sterreich, Ostpreuen an Rußland, Magdeburg an Sachsen, Stettin und Hinterpommern an Schweden, Cleve an Frankreich fallen, und Friedrich sollte zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigt werden. Alle Verhandlungen sterreichs mit seinen Bundesgenossen hatte Friedrich durch die Verrterei des sterreichischen Gesandten in Berlin und des Sekretrs der Dresdener Geheimkanzlei erfahren.
Es gereichte Friedrich zum Vorteil, da zwischen Frankreich und Eng-land der Grenzbestimmungen ihrer Besitzungen in Nordamerika (am Ohio) im Jahre 1755 ein zur See und in den Kolonieen gefhrter Krieg aus-gebrochen war, und da Georg Ii. von England, um Hannover zu schtzen, mit Friedrich am 9. Januar 1756 im Vertrage zu London ein Bndnis schlo, dem auer Hannover auch Braunschweig, Hessen-Kassel und Sachsen-Gotha beitraten. Fr den Krieg blieb er aber trotzdem auf seine und seines Volkes Kraft angewiesen. Seinem vom besten Geiste beseelten und wohlgebten Heere von 150000 Mann vertrauend, beschlo er an-zugreifen, noch ehe seine zahlreichen Feinde ihre ganze Macht entwickelt htten. Jede Zgerung strkte die Macht seiner Feinde, schwchte aber die seinige. Nachdem er bei Maria Theresia wegen ihret heimlichen Rstungen angefragt
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deshalb ihre Winterquartiere in Sachsen ein. In Dresden war das preuische Hauptquartier.
Diesen khnen Angriff Friedrichs benutzte Maria Theresia, um ihre Bundesgenossen gegen Friedrich in die Waffen zu bringen. Frankreich wollte ein Heer von 100000 Mann nach Deutschland schicken, um die preuischen Rheinlande zu besetzen und namentlich Magdeburg zu nehmen. Schweden oersprach 26000 Mann ins Feld zu stellen, und Rußland lie 120000 Mann nach Preußen aufbrechen. Endlich wurde noch auf dem Reichstage zu Regensburg von Seiten des deutschen Reiches eine Armee von 32000 Mann auszursten angeordnet. Mit sterreichs 150000 Mann machten sich also im Jahre 1757 an 430000 Mann gegen Friedrich kampfbereit, während dieser kaum die Hlfte dieser Truppenzahl entgegenstellen konnte. Aber er hatte den groen Vorteil, da er seine Entwrfe selbst machen, den Umstnden gem abndern und selbstndig ausfhren konnte, und da er ein Heer fhrte, das ihm mit begeisterter Hingebung folgte. England zahlte ihm eine Million Pfd. St. und ver-sprach, mit den verbndeten deutschen Fürsten den Franzosen ein Heer entgegenzustellen.
b) Der Feldzug des Jahres 1757
Friedrich verkannte keinen Augenblick die furchtbare Gefahr, die ihm von allen Seiten drohte. In der Schnelligkeit der Bewegungen, in der berraschung der Gegner erkannte er auch jetzt wieder das beste Mittel,
sich den Erfolg zu sichern. Whrend man noch im sterreichischen Haupt-quartier der Meinung war, Friedrich wrde sich auf die Verteidigung Sachsens beschrnken, zog dieser bereis mit mehr als 100000 Mann in Bhmen ein. Das sterreichische Heer war wohlgerstet und kriegstchtig; nur in der oberen Leitung zeigte sich das alte bel der Uneinigkeit und der Unter-stelluug fhiger Generale unter schwache hochfrstliche Figuranten." So war auch jetzt der untchtige Erzherzog Karl von Lothringen mit dem Oberbefehl betraut, und der Feldmarschall Brown, ein Mann von her-vorragenden Fhigkeiten, ihm untergeordnet worden.
Nach dem unerwarteten Einmarsch der Preußen in Bhmen waren die erstaunten sterreicher auf Prag zurckgewichen und hatten sich auf den Hhen um die Stadt festgesetzt. Ohne groen Widerstand zu finden, vereinigte Friedrich seine Heere vor Prag, und um den Erzherzog Karl keine Zeit zu weiteren Verstrkungen zu lassen, griff er die sterreicher am 6. Mai i?s? an. Es sollte ein blutiger Tag fr Friedrich werden. Die feindliche Armee befand sich in einer sehr gnstigen Stellung auf einem lang gedehnten
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Hhenzuge, stlich von Prag, zu dem man nur der sumpfige Wiesen ge-langen konnte. Aber mutig beginnen die Preußen den Angriff. Ein frchter-licher Karttschenhagel streckt ganze Reihen von ihnen nieder und bringt sie zum Weichen. Die Gefahr fr Friedrich ist groß. Da stellt sich der 73 jhrige Schwerin, der Sieger von Mollwitz, an die Spitze eines Re-giments und ruft: Heran, meine Kinder, heran!" und marschiert mit hochgetragener Fahne den feindlichen Feuerschlnden entgegen. Wohl streckten fnf Karttschenkugeln den Heldengreis zu Boden, da ersterbend unter seine Fahne sank; aber sein Beispiel entflammte seine Krieger zu gleicher Todesverachtung, und die Hhen wurden genommen. Die sterreicher zogen sich nach Prag zurck, Friedrich hatte gesiegt.
Inzwischen hatte sich eine zweite sterreichische Armee unter dem Feld-Marschall Grafen Leopold Daun gesammelt, von der man den Entsatz von Prag erwartete. Friedrich eilte ihr mit einem Teile des Belagernngs-Heeres entgegen. Bei Kollin, auf der Strae von Prag nach Pardubitz, traf er auf Daun, der sich auf den Bergen am linken Ufer der Elbe ver-1757 schanzt hatte. Am 18. Juni griff Friedrich an und zwar mit solchem Erfolge, da Daun schon Anordnungen zum Rckzge traf. Als aber durch den glcklichen Anfang einige Generale sich verleiten lieen, von dem wohlberlegten Schlachtplane Friedrichs abzuweichen, ging der halbgewonnene Sieg wieder verloren. Er mute die Schlacht abbrechen und sich zurck-ziehen. Der grte Teil seines Heeres war zersprengt, tot und gefangen, 14000 Mann hatte Friedrich eingebt. Seine Feinde jubelten, und Maria Theresia veranstaltete glnzende Triumphfeste. Der Papst sandte Daun einen geweihten Hut und Degen. Friedrichs elastischer Geist erhob sich aber bald wieder von dem schweren Schlage. Sofort hob er die Belagerung von Prag auf, rumte ganz Bhmen, einen Teil des Heeres fhrte er auf einem hchst geschickten Rckzge nach Sachsen; die Hauptarmee fhrte sein Bruder, der Prinz August Wilhelm von Preußen, nach der Lausitz. Dieser gab sich aber durch verkehrte Maregeln den verfolgenden Feinden gegenber groe Blen, namentlich verschuldete er den Verlust der reichen Magazine in Zittau. Friedrich machte ihm darber ffentlich die bittersten Vorwrfe, die der sanfte und liebenswrdige Prinz nur noch ein Jahr ber-lebte. berall traten jetzt die Bundesgenossen der Kaiserin khn hervor, und von allen Seiten erhielt Friedrich schlimme Berichte.
Die Franzosen waren unter dem Oberbefehl des in den Waffen er-grauten und umsichtigen Marschalls d'estrses sehr langsam bis an die Weser vorgedrungen, ohne da ihnen von dem auf diesem Kriegsschauplatz unkundigen Herzog von Cumberlaud, dem zweiten Sohne des Knigs
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Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
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Georg Il, der das englisch-deutsche Beobachtungsheer befehligte, der Weg streitig gemacht wre. .Erst bei Hastenbeck, unweit Hameln, kam es am 26. Juli zum feindlichen Zusammensto, in dem der Herzog geschlagen 1757 wurde. Dieser zog sich nach der Niederelbe zurck. Der Nachfolger d'estrees, der schlaue und sittenlose Herzog von Richelieu, sumte nicht, sich die Wehrlosigkeit des ganzen nordwestlichen Deutschlands zu nutze zu machen. Er bte in Hannover, Braunschweig und Hessen die schamlosesten Er-Pressungen und sog das Land mit Kontributionen auf die emprendste Weise aus. Den Herzog von Cumberlaud engte er zwischen Elbe und Weser im Bremischen derart ein, da dieser die schmachvolle Konvention von Kloster Zeven am 8. September schlieen mute, nach der die Hlfstruppen der Braunschweiger und Hessen entlassen, die hannoverschen Truppen aber nach Stade gefhrt wurden.
Inzwischen waren auch die Schweden in Pommern und die Russen unter dem Feldmarschall Apraxin in Preußen eingerckt. Auf Friedrichs Befehl stellte sich diesen (30. August) bei Gro-Jgerndorf, westlich von Jnsterburg, der greise Feldmarschall von Lehwaldt mit nur geringer Streitmacht entgegen. Er wurde zurckgeworfen und mute sich bis in die Nhe von Knigsberg zurckziehen. Aber auch der Sieger ging langsam nach Rußland zurck, weil Mangel an Lebensmitteln sich fhlbar machte. Ohne groe Anstrengungen wurden jedoch die Schweden aus ganz Pommern von Lehwaldt vertrieben, nur Rgen und Stralsund verblieben ihnen.
König Friedrich hatte sein Hauptheer in der Lausitz unter dem Herzoge von Bevern und seinem geliebten Berater Winterfeldt der sterreichischen Armee gegenber gelassen. Er selbst zog, um sich in Sachsen zu behaupten, mit einem schwcheren Corps nach Thringen der bunt-scheckigen" Reichsarmee entgegen, die unter dem Herzog von Hildburg-hausen stand und durch eine zweite franzsische Armee unter dem Prinzen Soubise verstrkt war. Ein Teil jener preuischen Hauptarmee, der unter dem Befehl Winterfeldts stand, wurde von den sterreichern unter Nadasdi, einem tchtigen General, unerwartet angegriffen und bei dem Dorfe Mo Ys, unweit Grlitz, geschlagen (7. September). Winterfeldt, Friedrichs Freund, fiel in diesem Gefecht. Gegen die Menge meiner Feinde,"
rief Friedrich aus, hoffe ich noch ein Rettuugsmittel zu finden, aber nie werde ich wieder einen Winterfeldt finden!" Um diese Zeit starb auch Friedrichs Mutter. Es bedurfte wahrlich der ganzen Seelenstrke des Knigs, um unter allen ueren Widerwrtigkeiten und Betrbnissen des Herzens nicht zu erliegen und zu verzweifeln. Friedrich suchte die Feinde zum Schlagen zu bringen. Diese wichen ihm aber bestndig aus, und so wurden
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Extrahierte Personennamen: Georg_Il Richelieu Apraxin Friedrichs Friedrichs August Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preußen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
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Friedrichs erste Waffenthat in dem Feldzuge 1758 war die Wieder-eroberung der Festung Schweidnitz am 1. April. Darauf war er in Eilmrschen in Mhren eingebrochen und hatte die Festung Olmtz belagert. Wegen der starken Befestigung und Besatzung zog sich aber die Belagerung in die Lnge, und als es dem tapferen General Laudon ge-lungen war, einen groen Transport von Lebensmitteln und Kriegsbedarf abzuschneiden, mute Friedrich die Belagerung aufheben. Daun, der mittlerweile auch herangezogen war, wich vorsichtig einer Schlacht mit den Preußen aus, aber sein Plan, Friedrich den Rckzug zu versperren, gelang nicht. In einem meisterhaften Marsche durch Bhmen erreichte der König wieder das fchlesische Land. Und es war Zeit, da er mit einem kriegs-tchtigen Heere anlangte, denn von Norden her drohte eine gewaltige Kriegsgefahr. Die Russen waren unter Fermor in Preußen eingedrungen, hatten Knigsberg besetzt, und ganz Preußen hatte der russischen Kaiserin huldigen mssen. Dann waren sie zunchst in Pommern und weiter in die Neumark eingebrochen, und berall hatten sie ihren schwerflligen Marsch mit wilden Ausschreitungen aller Art, mit Raub, Mord und Ver-Wstung bezeichnet. Durch ein furchtbares Bombardement war die Festung Kstrin zum grten Teil in Asche gelegt. Als Friedrich die verwstete Neumark erblickte, wurde sein Herz von tiefer Trauer erfllt; er brannte vor Begierde, den Russen die verbten Greuel zu vergelten. Er traf den 1758 an Truppenzahl weit berlegenen Feind bei Zorndors (25. August) und schlug ihn nach furchtbar blutigem Ringen. Der Sieg wurde namentlich durch die Entschlossenheit des Reiterhelden Seydlitz gewonnen.
Nachdem Fermor mehrere Wochen hindurch die Neumark verheert hatte, zog er sich nach Pommern und endlich nach Preußen zurck. Leider hatte Friedrich nicht die Macht, den Sieg bei Zorndors durch Verfolgung der Russen zu vervollstndigen; er mute sich nach Sachsen wenden, wo sich sein Bruder, der Prinz Heinrich, der groen bermacht der fter-reicher unter Daun und des Reichsheeres kaum erwehren konnte. Als nun Friedrich in Eilmrschen heranrckte, bezog Daun in der gnstigsten Stellung bei Hochkirch, unweit Bautzen, ein festes Lager und wartete hier den preuischen Angriff ab. Friedrich, der Daun einen Angriff nicht zutraute, vernachlssigte die gewhnlichen Sicherheitsmaregeln und lag ihm in unmittelbarer Nhe im offenen Lager gegenber. Als der Marschall Keith uerte: Wenn uns die sterreicher hier nicht angreifen, so ver-dienen sie samt und sonders den Galgen", antwortete Friedrich lachend: Ich hoffe, sie werden die Preußen mehr frchten als den Galgen." Sie frchteten diese aber doch nicht in dem Mae, wie Friedrich in seinem
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