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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 124

1888 - Leipzig : Teubner
124 brgerliche Rechte, innerhalb bestimmter Grenzen auch freie Religions-bung. Der gute König Heinrich; was wnschte er jedem seiner Bauern? Gegenber der Habsburgischen Macht verfolgte er die Plne seiner Vorgnger (denke an Franz I. und Heinrich Il). 1610 wurde er von einem fanatischen Katholiken, Ravaillac, ermordet (weswegen?). England und Schottland in der Reformationszeit. . 154. Erzhle von den frheren Geschicken Grobritanniens mit Hilfe der folgenden Angaben: Csar in Britannien, die Angel-sachsen 450, 1066 Wilhelm von der Normandie erobert England, 1190 dritter Kreuzzug, 1429 die Jungfrau von Orleans. Zur Zeit Luthers regierte in England Heinrich Viii. aus dem Hause Tudor (1509 1547), ein grausamer Gewaltherrscher. Er sagte sich von Rom los, um die Ehescheidung von seiner Ge-mahlin, Katharina von Aragonien, zu erzwingen. Der König das Oberhaupt der englischen Kirche. Seine zweite Frau, Anna Boleyn, lie er hinrichten; dasselbe Geschick hatte noch eine andere seiner sechs Gemahlinnen. / * Die Reformation, die unter feinem Sohne Eduard Fort-schritte machte, wurde wieder unterdrckt von feiner Tochter, der blutigen Maria, der Gemahlin Philipps Ii. von Spanien. Elisabeth, die Tochter Heinrichs Viii. und Anna Boleyns (15581603),' in der Schule der Leiden aufgewachsen, durch ernste Studien gebildet, von mnnlichem, gebieterischem Sinn. Sie begrndet die englische Hochkirche oder Episkopalkirche; erklre den Namen (episcopus Bischof). Gegner derselben sind die Puritaner (pure) oder Presbyterianer (denke an die Stellung der Gemeindeltesten in der christlichen Urkirchel). . 155. Zu derselben Zeit herrschen in Schottland die Stuarts. Auf Jakob V. folgt seine Tochter Maria Stuart, frh vermhlt mit Franz Ii. von Frankreich, am ppigen Hof der Katharina von Medici in aller Freuden Flle aufgewachsen. Mit den Tudor verwandt, macht sie gegenber Elisabeth Ansprche auf den englischen Thron. Nach dem Tode ihres Gemahls kehrt sie nach Schottland zurck, wo der strengste Calvinismus (Presbyterianer) bereits die Oberhand gewonnen hatte. Maria, ein Werkzeug der Gegenreformation, in heimlicher Verbindung mit Rom, Frankreich und Spanien. Welche Gefahr fr England? Sie vermhlt sich mit ihrem Vetter Darnley;

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 125

1888 - Leipzig : Teubner
125 derselbe lt ihren Gnstling und Geheimschreiber Rizzio grausam ermorden, wird in einem Landhause krank daniederliegend in die Luft gesprengt. Maria heiratet den Mrder Bothwell; die Schotten empren sich und erklären ihren Sohn, Jakob Vi., zum König. Sie flieht nach England, wird dort als des Gattenmords be-schuldigt in Gewahrsam gehalten; aber bald bedroht ihre Anwesenheit die Sicherheit Elisabeths; es entstehen Verschwrungen, um sie mit Hilfe der katholischen Mchte auf Englands Thron zu erheben (denke an die Bartholomusnacht und an Oraniens Ermordung!). Maria wird als Mitwisserin wiederholter Angriffe auf das Leben der Elisabeth im neunzehnten Jahre ihrer Haft in Fotheringhay enthauptet 1587. Elisabeth gebannt; der Untergang der Armada 1588 bricht 156. Spaniens Seemacht (denke an den Freiheitskampf der Niederlande!). Gott, der Allmchtige, blies, und die Armada flog nach allen Winden." Wie trstete Philipp Ii. den heimgekehrten Admiral? Unter Elisabeth nahm Englands Handel und Seefahrt den ersten Aufschwung; der Weltumsegler Franz Drake (die Kartoffel); Sir Walter Raleigh (Virginien, das Jungfrauenland"). 1600 die ostindische Kompanie (eine Handelsgesellschaft von Privatleuten). Auf Elisabeths Regierung fllt ein Abglanz von dem uusterb-licheu Ruhme des Dichters Shakespeare (siehe die Zeittafel!). Mit Elisabeth starb das Haus Tudor aus. Es folgte als nchster Verwandter der protestantische Jakob von Schottland, Sohn der Maria Stuart, als Jakob I. (1603-^.1625). Die skandinavischen Reiche Dnemark, Norwegen und Schweden . 157 waren 1397 in der ealmarischen Union durch Margarete (eine dnische Knigstochter) vereinigt. Christian Ii. von Dnemark (aus dem Hause Oldenburg) richtete das Stockholmer Blutbad an 1520. Die Dalekarlier erhoben sich unter Fhrung von Gustav Wasa (erzhle von seinen Abenteuern auf der Flucht!). Er wurde König von Schweden 1523 und fhrte die lutherische Lehre ein. Dieselbe breitete sich auch in Dnemark und Norwegen aus.

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 140

1888 - Leipzig : Teubner
140 dem Starken von Polen, Erzhle von Peters grausamer Strafe an den Emprern! Peter will Rnlanb zur Seemacht erheben und sich den Weg zu den Meeren bahnen. Bei Gelegenheit des streichisch-trkischen Krieges gewinnt er Asow 1699 (Karte!), Bald wirft er seine Blicke nach der Ostsee. 179. Karl Xii. von Schweden (1697- 1718), ein echter Sohn des Nordens, riesenstark, tollkhn, frh willenskrftig bis zur Un-beugsamkeit, im Leben einfach und sittenrein, gottessrchtig, den Musen abhold. Im Laufe des Krieges treten die Fehler seines Charakters immer strker hervor. Vergleiche ihn mit Peter! Die Jugend Karls bringt Rußland, Polen und Dnemark zum Bndnis: die Machtstellung Schwedens im Norden (Karte!) soll gebrochen werden. Karl erweist sich als gewaltigen Kriegshelden, bringt Dne-mark durch einen schnellen Angriff zum Frieden, schlgt Peter bei Narva 1700. Dann wendet er sich gegen August von Polen, den er leidenschaftlich hat; dies wird fr Karl verhngnisvoll (inwiefern?). August wird in Polen entsetzt, Stanislaus Lesczinski König. Karl verfolgt August bis nach Sachsen durch das neutrale Schlesien hindurch (weshalb hindert der Kaiser dies nicht? denke an den spanischen Erbfolgekrieg!) und zwingt ihn zum Frieden und zur Abdankung 1706. Nun erst zieht Karl wieder gegen Peter, der indessen die Zeit gut benutzt hatte; Anlegung von Petersburg in den Smpfen der Newa. Karl lt sich durch den Kosackenhetman Mazeppa (Byrons Gedicht!) zu dem Zuge nach der Ukraine verleiten (durch welche Versprechungen?). Erzhle von den Leiden des schwedischen Heeres in dem unwirtlichen Lande! 1709 wird Karl von Peter bei Pultawa gnzlich geschlagen. Karl flieht nach der Trkei, die er zum Kriege gegen Rußland bringt. Ein am Pruth eingeschlossenes russisches Heer wird durch Peters Gemahlin Katharina gerettet (auf welche Weise?). Bis 1714 mibraucht Karl in seinem Trotze die trkische Gastfreund-schast. Inzwischen wird Schweden von allen Seiten berfallen. Karl reitet in vierzehn Tagen von der Trkei durch Ungarn und Deutschland nach Stralsund. Zu seinen Feinden gesellt sich auch Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Karl wird auf einem Feldzuge gegen Norwegen vor Friedrichshall erschossen 1718, ob meuchlings infolge einer Verschwrung des schwedischen Adels?

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 141

1888 - Leipzig : Teubner
- 141 - In den Friedensschlssen erhlt Hannover Bremen und Verden; Preußen erhlt (1720) Vorpommern bis an die Peene nebst den Inseln Usedom und Wollin, Rußland erhlt die schwedischen Ostseeprovinzen mit Ausnahme Finnlands. Schweden bt seine Gromachtstellung im Norden Europas ein; an Schwedens Stelle tritt Rußland. Vom Zeitalter Ludwigs Xiv. wendet sich die Weltgeschichte . 180 zu dem Zeitalter Friedrichs des Groen. In der bergangs-zeit stehen zwei Fürsten, deren Regiernngsthtigkeit fr ihre Nach-folger von entscheidender Bedeutung gewesen ist: Kaiser Karl Vi. und Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Im Beginn der Regierung Karls Vi. (17111740) nahm die Habsburgische Macht noch einmal einen glnzenden Aufschwung durch die Erwerbungen im spanischen Erbsolgekrieg und die Siege des Prinzen Eugen der die Trken; 1717 Einnahme Belgrads (Prinz Eugen, der edle Ritter, wollt dem Kaiser wiederum kriegen Stadt und Festung Belgarad"). Spter gingen jedoch Belgrad und andere den Trken entrissene Gebiete wieder verloren. Karl Vi. war ohne mnnliche Nachkommen; deshalb setzte er eine neue Erbfolgeordnung fest, die sogen, pragmatische Sanktion, die seiner Tochter Maria Theresia den ungeteilten Besitz der streichischen Monarchie sichern sollte. Karl Vi. sah es als sein Lebensziel an, die Anerkennung dieses Gesetzes von seilen der brigen Mchte durch Vertrge und Opfer zu erlangen: Lothringen wird Frankreich zugesichert; der Herzog Franz Stephan von Lothringen, der Gemahl der Maria Theresia, erhlt Toskana; Neapel und Sizilien kommt an einen spanischen Prinzen aus dem Hause Bourbou. Vergeblich hatte Prinz Eugen zur Ausrstung einer starken Kriegsmacht geraten. Friedrich Wilhelm I. (1713 1740), im Gegensatz zu seinen . 181 Eltern brgerlich einfach, sparsam und derb, auf das Ntzliche gerichtet, von Natur eigenwillig und jhzornig, doch gottesfrchtig. Er herrschte mit vllig unumschrnkter Knigsgewalt (Ich stabiliere die Souvernitt wie einen Bocher de Bronce"). Seine Hauptfrsorge wendete er auf Truppen und Geld (Ich selbst bin der

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 144

1888 - Leipzig : Teubner
144 Liegnitz, Brieg und Wohlau. Ostreich glaubt sich juristisch im Recht und weist den Vorschlag Friedrichs, ihm gegen die Zusicherung seines Beistandes zur Verteidigung der pragmatischen Sanktion Schlesien abzutreten, zurck. Friedrich erffnet den ersten schlesischcn Krieg (17401742) durch die schnelle Besetzung Schlesiens; die heranrckenden Ostreicher werden 1741 von Schwerin bei Mollwitz geschlagen, nachdem der König schon das Schlachtfeld verlassen hatte. Jetzt beginnt Bayern im Bunde mit Frankreich, Spanien und Sachsen den streichijchen Crbfolgekrieg (1741 1748). Kurfürst Karl Albert von Bayern in Prag König von Bhmen, dann in Frankfurt als Karl Vii. deutscher Kaiser (17421745). Maria Theresia erscheint auf dem Reichstag zu Pre brg und bringt die Ungarn unter die Waffen. Bayern wird von den ftreichern erobert. Friedrich siegt zum zweitenmal in Bhmen. Um sich des ge-fhrlichsten Gegners zu entledigen, tritt Maria Theresia im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz an Friedrich ab 1742. Die Ostreicher sind gegen Bayern und Franzosen auch ferner siegreich und schlieen mit Sardinien und Sachsen einen Vertrag (zur Behauptung aller streichischen Staaten); das ver-anlat Friedrich zum zweiten schlesischcn Krieg (17441745). Nach mehreren fr Friedrich glcklichen Schlachten bringt der Sieg des alten Dessaners bei Kesselsdorf die Entscheidung. Im Frieden zu Dresden behlt Friedrich Schlesien und erkennt Franz T.f den Gemahl Maria Theresias, als Kaiser (1745 1765) an. Derselbe war 1745 gewhlt, Karl Vii. war im Unglck gestorben, und sein Sohn hatte mit Ostreich Frieden geschlossen. Der Friede zu Aachen 1748 beendet den Krieg zwischen Frankreich und Ostreich. Fricdcnjahrc. . 184. Der Ruhm Friedrichs und der preuischen Waffen flog durch Europa. Die Einfgung Schlesiens in die preuische Monarchie ging leicht von statten; wodurch gewann Friedrich auch die katholische Bevlkerung des Landes? In meinen Staaten kann jeder nach seiner Fayon selig werden." Mit seiner Duldsamkeit hngt seine Freigeisterei zusammen; die Keime derselben liegen schon in seiner Jugenderziehung; dieselbe ist indes entfernt von einer Verachtung der sittlichen Vorschriften +

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 145

1888 - Leipzig : Teubner
145 - des Christentums, (Abnderung des Kirchengebetes: La dir, o Gott, empfohlen sein Deinen Knecht, unseren König".) Friedrichs freigeistige Religionsanschauung ist besonders groß gezogen durch seine Vorliebe fr die damalige franzsische Litteratur. Diese Litteratur der Aufklrung trug ihre religionsfeindlichen Lehren in anmutigem, glnzendem Gewnde vor (die Leichtigkeit der franzsischen Sprache!) und beherrschte im vorigen Jahrhundert die gebildete Gesellschaft aller Völker Europas. Friedrich bewunderte vor allen den geistreichen Voltaire. Inwiefern hat seine Jugenderziehung diese Vorliebe fr das Franzsische entwickelt?^ Was konnte ihm die gleichzeitige deutsche Litteratur bis 1748 bieten?> Voltaire wurde nach Sanssouci berufen; der Bau dieses Lust-schlosses wurde nach dem zweiten schleichen Kriege beendet. Quand je serai la, je serai sans souci." Erzhle die Geschichte von der Wind-mhle von Sanssouci! Fltenkonzert und Tafelrunde in Sanssouci (zwei Gemlde von Ad. Menzel). Wenn Friedrich auch in Voltaire den Dichtergeist verehrte, gewahrte er doch bald die groen Schwchen des Menschen. Denke an Voltaires Eitelkeit, Bosheit und Habgier, an das Aufkaufen polnischer Kassenscheine in Dresden! Voltaires widriges Geschick auf der Rckreise nach Frankreich. Der siebenjhrige Krieg 1756 1763. Maria Theresia kann den Verlust Schlesiens nicht ver- . 185. schmerzen. Dazu kommt die Eifersucht und der Neid der europischen Gromchte. Maria Theresia schliet einen Vertrag mit Elisabeth von Rußland, der jngsten Tochter Peters des Groen, welche Friedrich hat (weswegen?). Sachsen tritt bei. Allmhlich kommt eine Ausshnung Ostreichs und Frankreichs zustande durch den Einflu der Marquife von Pompadour, die Friedrich beleidigt hatte (wodurch?); Abschlu des Bndnisses trotz der jahrhunderte-langen Feindschaft (weise dieselbe aus der Geschichte nach!). Der Kampf um Preuens Dasein wird der erste europische Krieg. Dagegen erfolgt eine Annherung Englands an Preußen. Friedrich wird von dem Vorhaben seiner Feinde unterrichtet (wodurch?) und kommt denselben zuvor. Bei dem Beginn des Feldzuges giebt er dem Grafen Finken stein geheime Weisungen fr den Fall feines Todes oder seiner Gefangennahme (wie lauten dieselben?). Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. 10

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 182

1888 - Leipzig : Teubner
- 182 - Die Eivilisation ist von Osten nach Westen vorgeschritten. Amerika erscheint heute als das Abendland von Europa. Amerika hat die Grundlagen seiner Kultur von Europa empfangen. Auf dem Gebiete des Handels und der Gewerbe hat es sich schnell zu einer staunenswerten Hhe emporgehoben und ist vielfach zum Vorbild fr die alte Welt geworden. Hhere Aufgaben der menschlichen Gesittung sind dort bis jetzt nicht gelst worden. .244. Der Brgerkrieg in der Union gab dem Kaiser Napoleon freie Hand, in die Verhltnisse der Republik Mexiko (Prsident Jnarez) einzugreifen. Spanien, England und Frankreich hatten sich verbunden, um bestimmte Rechte ihrer Uuterthauen von der mexikanischen Regierung zu erzwingen 1861. Spanien und England traten bald zurck. Napoleon aber wollte (um die lateinische Rasse gegenber der germanischen in Amerika zu strken) eine Monarchie in Mexiko errichten. Erzherzog Maximilian von Ostreich, Bruder des Kaisers Franz Joseph, nahm die Krone an. Inzwischen war der Brgerkrieg in der Union entschieden. Die Regierung von Washington wollte keine Monarchie in Amerika dulden. Napoleon zog seine Truppen aus dem Lande. Der hochherzige Maximilian blieb, wurde in Qneretaro durch Verrat gefangen und auf Befehl von Juarez verurteilt und erschossen 1867. Das Schicksal seiner Gemahlin Charlotte! 5. Preußen und Deutschland unter Wilhelm I. 245. Da König Friedrich Wilhelm Iv. an einem Gehirnleiden dauernd erkrankte, bernahm 1858 sein Bruder, der Prinz Wilhelm von Preußen, die Regentschaft. 1861 starb der König kinderlos in Sanssouci, und Wilhelm I. bestieg den Thron Preuens. Geboren am 22. Mrz 1797 im kronprinzlichen Palais zu Berlin als zweites Kind Friedrich Wilhelms Iii. und der Knigin Luise. Als Kind schwchlich, entwickelte er sich spter zu seltener Kraft und Rstigkeit. Unser Sohn Wilhelm wird, wenn nicht alles trgt, wie sein Vater, einfach, bieder und verstndig."

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 155

1888 - Leipzig : Teubner
155 Seit 1774 regierte Ludwig Xyi. (Enkel Ludwigs Xv.), . 198 sittenrein, aber krperlich und geistig unbedeutend. Heine Gemahlin Marie Antoinette, Tochter Maria Theresias von Ostreich, eben-falls sittenrein, aber genuschtig und leichtsinnig. Die Staats-schuld wuchs durch die Verschwendung der Knigin und durch die Teilnahme am amerikanischen Freiheitskampf. (Wie wirkte diese Untersttzung der Amerikaner gegen ihre Bedrnger auf die Stimmung des franzsischen Volkes?) Der Staatsbankerott stand vor der Thr. Da wurden auf den Rat Neckers, eines Genfer Bankiers, welcher zum zweitenmal Leiter der Finanzen war, 1789 die Reichsstnde nach Versailles berufen (seit 1614 zum erstenmal). Die Regierung ahnte nicht, was fr eine Macht sie damit gegen sich beschwor. Die Finanzfrage trat vor der Verfassungsfrage zurck. Sollen die drei Stnde gemeinsam oder gesondert beraten? Soll nach Kpfen oder nach Stnden abgestimmt werden? Welche Be-dentuug hatte diese Frage? (Der dritte Stand, tiers 6tat, war durch 600 Abgeordnete vertreten, Adel und Geistlichkeit durch je 300.) Auf den Antrag des A666 Sieys wurden Adel und Geistlichkeit fr auerhalb der Nationalversammlung stehend erklrt; der dritte Stand, welcher 96% des Volkes vertrat, erklrte sich als Konstituierende Nationalversammlung (Juni 1789 bis Oktober 1791). In einer kniglichen Sitzung sollte dieser Schritt als rechtlos ver- . 199 urteilt werden; bis dahin sollten alle gesonderten Beratungen der drei Stnde aufhren. Trotzdem versammelte sich der dritte Stand im Ballhause und schwur, sich nicht zu trennen, bis man dem Lande eine Verfassung gegeben htte. Als dann in der kniglichen Sitzung der Befehl zur ge-sonderten Beratung der Stnde erfolgte, widersetzte sich der rede-gewaltige Mirabeau (aus provenzalischem Adel stammend, sittenlos, Vertreter des dritten Standes). Die Vertreter des Adels und der Geistlichkeit schlssen sich grtenteils an. Der König gab nach und befahl die vereinigte Beratung der Stnde (Meiner Sache wegen soll kein Mensch ums Leben kommen!"). Die Zusammenziehung von Truppen und die Entlassung Neckers veraulaten den Sturm des Volkes auf die Bastille in Paris am 14. Juli 1789 (die Trikolore). Bauernaufstnde in den Provinzen; Beginn der Emigration des Adels.

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 189

1888 - Leipzig : Teubner
189 der Sieg bei Kniggrtz als eine Beleidigung ihrer kriegerischen Ehre; 9tache fr Sadowa!" Napoleon verlangte nach dem Kriege eine Entschdigung fr Preuens Zuwachs (Mainz und Umgegend), worauf Bismarck erwiderte: Mainz fordern, das ist der Krieg!" Als Napoleon dann 1867 das Groherzogtum Luxemburg durch Kauf von Holland erwerben wollte, erhob wiederum Preußen Einsprache. Dazu war Napoleons Herrschaft in Frankreich selbst erschttert; gegen seine willkrliche Regierung erhoben sich laute Stimmen (die Laterne"); die mexikanische Expedition war gescheitert und hatte dem franzsischen Namen Schimpf und Schande gebracht. Als letztes Mittel, seinen schwankenden Thron zu sttzen, wollte er eine neue Ablenkung nach auen versuchen; diesmal sollte Preußen an die Reihe kommen. Die Kaiserin Engenie war die Fhrerin der Kriegspartei. Vergeblich suchte Napoleon aus der luxemburgischen Frage einen Borwand zum Kriege herzuleiten. Preußen zog seine Be-satzung aus Luxemburg, das frher zum deutschen Bunde gehrt hatte; die Festungswerke wurden geschleift. Bald zeigte sich fr Napoleon eine andere Gelegenheit, den 257. Krieg zu entfesseln. 1868 war in Spanien die Knigin Jsabella durch eine Revolution vertrieben. Dem Prinzen Leopold von Hohenzollern (aus der schwbischen, katholischen Linie des Hauses) wurde die Krone angeboten. Da verlangte der franzsische Gesandte Benedetti vom König Wilhelm in Ems, den Prinzen zum Ver-zicht auf seine Kandidatur zu zwingen. Der König lehnte ab, da er dazu kein Recht habe. Inzwischen trat Prinz Leopold freiwillig zurck. Nun forderte Benedetti in dreister, herausfordernder Weise, der König solle sich verpflichten, niemals wieder die Thronkandidatur des Prinzen Leopold in Spanien zuzulassen. Der König wies den Gesandten zurck. In Paris siegte trotz einzelner abmahnender Stimmen die Kriegspartei (Nach Berlin!"). Die Rckreise des Knigs Wilhelm von Ems nach Berlin gestaltete sich zu einem Triumphzuge. So-fort erfolgte die Mobilmachung des norddeutschen Heeres. Am 19. Juli traf die franzsische Kriegserklrung in Berlin ein. Gleichzeitig wurde der norddeutsche Reichstag erffnet, welcher einstimmig die Kriegsanleihe bewilligte. König Wilhelm im Mau-soleum zu Charlottenburg (am 19. Juli, dem Todestage der Knigin Luise!).

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 175

1888 - Leipzig : Teubner
175 Aufstand der Griechen in der Moldau und Walachei unter Alexander Npsilanti (Mnnkacs). Die an den Griechen in Konstantinopel verbten Greuelthateu (Osterfest 1821) fachen den Aufruhr in Griechenland an. Die Philhellenen; Lord Byron; Wilhelm Mller, der Dichter der Griechenlieder. England, Rußland und Frankreich treten fr die Griechen ein. Die trkische Flotte wird 1827 bei Navarin vernichtet. 1830 wird Griechenland fr nn-abhngig erklrt. Der bayerische Prinz Otto I. wird König (1862 vertrieben; ii seitdem König Georg I., ein dnischer Prinz). Der Freiheitskampf der Griechen ist nicht als eine Emprung von Unterthanen gegen ihren rechtmigen Herrscher aufzufassen; es macht sich hier zuerst eine Bewegung geltend, die in gleicher Weise wie die Revolution die Geschichte des 19. Jahrhunderts beherrscht, der Nationalittsgedanke: In manchen Lndern Europas waren durch die groen Friedensschlsse ungleichartige Völker zu einem Ganzen verbunden (zhle solche Staaten ans!); hier streben die einzelnen Glieder auseinander. In anderen Lndern wohnten verwandte Stmme nebeneinander, ohne da dieselben ein einheitliches staatliches Band umschlo (in welchen Lndern?); hier streben die Vlkerschaften nach politischer Einheit. 2. Oie 3rit von 1830 bis 1848. Von der franzsischen Julirevolution bis zur franzsischen Februarrevolution. In Frankreich war 1824 Karl X. (von Artois), der jngere . 232. Bruder Ludwigs Xvi., König geworden. Die Einnahme Algiers (1830) konnte die Revolution nicht aufhalten, die im Juli 1830 infolge der Verletzung der Verfassung ausbrach. Ludwig Philipp von Orleans (der Sohn von Philipp Egalit) wurde König # der Franzosen. Die Pariser Julirevolution wirkte zunchst auf Belgien. Denke an die Gegenstze zwischen der Bevlkerung Belgiens und derjenigen Hollands! Hier machte sich der Nationalittsgedanke geltend. Nach einem Aufstand in Brssel (1830) erfolgte die Unabhngigkeitserklrung. 1831 wurde Leopold I. (von Sachsen-Kobnrg) König der Belgier.
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