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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 29

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums 29 eingenommen hatten. Die Grenze zwischen Bayern und Ala-mannien (Schwaben) wurde der Lech. Böhmen wurde von den slawischen Tschechen besetzt; 4. Der Rest von Alamannien. Durch diese Eroberungen erhielt der germanische Bestandteil des fränkischen Reiches eine Verstärkung. a) Die wirtschaftliche Grundlage. Der Begriff des persönlichen Eigentums am Ackerlande war jetzt durchgedrungen; neben dem Privateigentum des Ackers stand die im Gemeinbesitz der Dorfgemeinde befindliche Allmende, die Wald, Weide und Gewässer umfaßte. Was davon ein jeder durch Rodung des Waldes an Kulturland schuf, wurde sein persönliches Eigentum. Aus den so gewonnenen und durch königliche Schenkung erlangten Ländereien bildete sich auch in den germanischen Gebieten ein Großgrundbesitz. Das Reich stand durchaus auf der Stufe der Naturalwirtschaft. Jeder Gutshof erzeugte im y ganzen alles dasjenige selber, was zur Erhaltung seiner Bewohner notwendig war (Eigenwirtschaft). b) Soziale Folgen. Aus diesen neuen fränkischen und den alten römischen Großgrundbesitzern, den Bischöfen und dem Beamtenadel (s. u.) bildete sich ein neuer Adel, der mit dem alten germanischen Geschlechtsadel keinen Zusammenhang hat. Anderseits zweigte sich von der Masse der Gemeinfreien nach unten hin eine Gruppe abhängiger Leute ab, indem zahlreiche kleine' Leute sich unter den Schutz eines Mächtigen stellten oder von ihm ein Stück Land zum Nießbrauch nahmen und dadurch einen Teil ihrer Vollfreiheit verloren. c) Die politischen Verhältnisse. Die Verfassung war überwiegend germanisch, wenn auch mit römischen Einrichtungen gemischt. a) Das Königtum hatte gegenüber der früheren Zeit an Macht außerordentlich gewonnen. Es war erblich; nach der rohen Auffassung, die den Staat als persönliches Eigentum des Königs ansah, war das Reich beim Vorhandensein mehrerer Erben teilbar. Zeichen der königlichen Würde war das lange Haar, Symbol der 2. Der merowingische Staat.

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 58

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Dritte Periode. Von 1056 —1273. stetig gewachsen. Der Umstand, daß Heinrich Iv, wie schon sein Vater öfter getan, in Goslar seinen ständigen Aufenthalt nahm, was den Sachsen große Lasten auferlegte, daß er eine Reihe von Burgen baute und dazu das Volk zum gesetzlichen Frondienst heranzog, daß er das abhanden gekommene Krongut einzog, das alles verursachte allerlei Unzufriedenheit. Die Mißstimmung wurde größer, als Heinrich Otto von Nord heim auf die Beschuldigung hin, er trachte dem Könige nach dem Leben, absetzte und ächtete; als er dessen Freund, den Herzog Magnus Billung, in Haft nahm; als er ein Heer, angeblich gegen Polen, zusammenzog. Als nun die Sachsen die Harzburg bei Goslar überfielen (1073), entkam Heinrich mit knapper Not. Unterstützung fand er nur bei den Bürgern der Stadt Worms — bei dieser Gelegenheit trat zum erstenmal in der deutschen Geschichte das städtische Bürgertum hervor —, alsdann auch bei den Bischöfen. Ein Versuch, zum Frieden zu gelangen, scheiterte bei dem gegenseitigen Mißtrauen. Da überfielen die sächsischen Bauern die Burgen, zerstörten sie und schändeten in ihrem Grimm sogar die Kirche auf der Harzburg. Dieser Frevel führte auch viele Fürsten auf Heinrichs Seite. Er siegte 1075 über die Sachsen entscheidend an der Unstrut unweit Langensalza; sie mußten sich bedingungslos unterwerfen. Nun aber wandten sio ihre Blicke Hilfe suchend nach Rom. § 47. a) Emporkommen des hierarchischen Papsttums. Von der Mitte des 10. bis zur Mitte des 11. Jh. hatte das deutsche Königtum das vom sittlichen Untergange bedrohte Papsttum gerettet und daher beherrscht. Seitdem aber Männer der cluniacensischen Reformpartei auf den päpstlichen Stuhl gelangten, war ihr Verlangen, sich der kaiserlichen Bevormundung zu entziehen, natürlich. Von großer Bedeutung wurde das Pontifikat Nikolaus’ü. (1059 — 61). Einmal gewann er für die päpstlichen Interessen die Normannenfürsten, besonders Robert Guiscard, der Apulien und Kalabrien eroberte, wozu später Sizilien kam; kraft der gefälschten Konstantinischen Schenkung nahmen sie vom Papst ihre Länder zu Lehen. Ferner erließ er auf der Lateransynode von 2. Der Investiturkampf.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 37

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 37 Kaiser fühlte er sich nicht nur als Beherrscher der ganzen abendländischen Christenheit, sondern auch als Schirmer der Kirche, als Haupt des Augustinischen Gottesstaates auf Erden. Damit war das Abendland vom Morgenlande endgültig losgetrennt und bildete, indem in ihm Kirche und Staat, Germanen und Romanen verschmolzen waren, ein Kulturganzes. Die gemeinsame Gegnerschaft gegen die Umaijaden in Spanien und gegen Byzanz führte zu freundschaftlichen Beziehungen Karls mit dem Chalifen Harun al Raschid von Bagdad. c) Der Staat Karls d. Gr. Wenn im karolingischen Staate § 30. auch romanisches und germanisches Wesen verschmolzen erscheinen, ist sein Grundcharakter doch durchaus germanisch. Die Grundlagen von Karls Macht lagen am Rhein; seine Hofhaltung befand sich meist in den rheinischen Pfalzen Ingelheim, Nimwegen und in dem seiner Bäder wegen von ihm geliebten Aachen (Aquae [Grani]). a) Veränderung in den Standesverhältnissen. Eine solche vollzog sich in der karolingischen Zeit durch die Ausbildung des Lehnswesens, wozu die Ansätze schon in der merowingischen Zeit vorhanden gewesen waren (§ 23b). Es ist ein Ergebnis eines naturalwirtschaftlichen Zeitalters. Für Dienstleistungen erhielt man (auch die Beamten) vom König oder sonst einem Mächtigen ein Stück Land geliehen (beneficium, später feudum) und gewann damit den besonderen Schutz des Lehnsherrn (senior, daraus franz, seigneur und sieur), man wurde sein vassus oder vassallus, gab aber damit einen Teil seiner Unabhängigkeit auf. Da nun den Vasallen durch solchen Schutz, zumal wenn der Lehnsherr der König war, erhebliche Vorteile erwuchsen, so geschah es, daß zahllose Gemeinfreie von geringerem Besitz ihr Eigentum (Allod) einem Großen übertrugen, um es von ihm als beneficium zurückzuerhalten. Sie taten das um so lieber, als der Reiterdienst jetzt mehr in den Vordergrund trat und sie die Last dieses Dienstes ohne des Königs Hilfe nicht aushalten konnten. So ergab sich die stetige Abnahme des Standes der Freien, das Herabsinken der Bauernschaft in die Unfreiheit des Grund-holdentums und die festere Ausbildung der großen Grundherrschaften.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 69

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Kreuzziige. 69 Selbstsucht der Kreuzfahrer, wegen der Feindseligkeit der Griechen, wegen des Neides und der Streitigkeiten der Ritterorden untereinander, wegen der Feindschaft der syrischen Christen gegen die neuen Ankömmlinge, wegen der Verkehrtheit, mit der man die Lehnsverfassung des Abendlandes auf den Orient übertrug. 3. Entwickelung der abendländischen Kultur im Zeitalter der Kreuzzüge. a) Die materielle Kultur. Der Handel zwischen Europa und § 58. dem Orient nahm einen bedeutenden Aufschwung. Seine Hauptträger waren die Seestädte Italiens. Das Schwarze Meer, das bis 1261 die Yenetianer, seitdem die Genuesen beherrschten, und Alexandria, wo die Yenetianer zu alleinigem Einfluß kamen, wurden die Hauptmittelpunkte des Welthandels. Damit trat eine gewaltige Umwälzung auf wirtschaftlichem Gebiet ein: neben dem Grundbesitz begann der bewegliche Besitz, das Geld, Bedeutung zu erlangen; es entstand die Geldwirtschaft. Zugleich gewann infolge des erleichterten Absatzes und des durch die Steigerung der allgemeinen Lebenshaltung hervorgerufenen Bedürfnisses das Gewerbe eine mächtige Entfaltung. Wie die Kaufleute zu Gilden, so taten sich die Handwerker zu Zünften zusammen. Es herrschte nicht Freiheit der Arbeit, sondern genossenschaftliche Gebundenheit. Im Zusammenhange mit der Umwälzung auf wirtschaftlichem Gebiete veränderte sich auch der politische, soziale und geistige Zustand Europas. b) Die politisch-sozialen Verhältnisse. § 59. a) Das Königtum, in Frankreich und England gewann an Macht, da die Kraft des kriegerischen Adels sich nach außen entlud, der allgemeine Kulturfortschritt ein erhöhtes Bedürfnis nach Frieden schuf und die durch die Kreuzzüge emporgekommenen Städte seine festeste Stütze wurden. In Deutschland kam diese Entwickelung nicht dem Königtum, sondern dem Fürstentum zugute (s. § 83). ß) Das Rittertum erhielt in dem Kampfe für ideale Ziele eine edlere Richtung; es bekam eine durch Erziehung, Lebensgewohnheiten und Bräuche (Geschlechtsnamen, Wappen, Turniere) festgeschlossene Form und gestaltete sich zu einer großen, alle Völker C J o * / , 9/ ' 'y7/ ' y >/ V ^ yr/-v \ . Ä /«/■//

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 121

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Genesis der Reformation. 121 der vorzugsweise in England wirkte. Später unterstützte Lukas Cr an ach die protestantische Polemik durch seine Kunst. In der Folge waren im 16. und 17. Jh. die Zeit Verhältnisse der Kunst in Deutschland nicht günstig. Das einzige große Bauwerk im Renaissancestil ist das Heidelberger Schloß (der Ottheinrichsbau bald nach 1550, der Friedrichsbau nach 1601). d) Die Erfindung des Buchdrucks. Ihre große Verbreitung gewann die neue Bildung erst durch die Erfindung des Buchdrucks mit gegossenen Metallettern 1450. Sie ist ein Werk des Mainzers Johann Gensfleisch gen. Gutenberg, der längere Zeit in Straßburg lebte. Auch wurde der Preis der Bücher dadurch bedeutend billiger, daß man statt des teuren Pergaments aus Lumpen erzeugtes Papier zu verwenden lernte. 3. Die sozialen Zustände, besonders in Deutschland. a) Das Rittertum war im 15. Jh. in völligem Verfall: politisch infolge der wachsenden Macht des Fürstentums, das bei der zunehmenden Geldwirtschaft die Mittel erhielt, sich ein besoldetes Beamtentum und ein stehendes Söldnerheer zu schaffen; militärisch, weniger infolge der seit dem 14. Jh. in Anwendung kommenden Feuerwaffen als vielmehr infolge der veränderten, auf der Wirkung der Infanteriemassen der Landsknechte beruhenden Taktik; wirtschaftlich infolge der wachsenden Geldwirtschaft und der Entwertung des Grundbesitzes; infolgedessen auch geistig und sittlich: es wurde zum Raubrittertum. b) Die Städte, wenn auch klein an Volkszahl, waren die erste Kulturmacht. Nürnberg, Augsburg, Basel waren lange Zeit die wichtigsten Stätten deutschen Kapitals (Fugger, Welser), deutscher Kunst und deutscher Bildung. Die Lebenshaltung des städtischen Patriziats glich derjenigen der Fürsten und des Adels, m vielen Beziehungen nicht zum Vorteil der allgemeinen Gesittung: denn der Lebensgenuß war derb, die Sitten oft abstoßend roh. c) Die Bauern und Arbeiter und die Verschärfung der sozialen Gegensatze. Die Lage der Bauernschaft (§ 75b$ verschlechterte sich im 15. Jh. bedeutend. 1. Einmal wegen des Aufhörens der Kolonisation; infolgedessen wurde durch Erbteilung die Hufe

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 134

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. — Erster Abschnitt. Von 1517 —1555. mehr die idealen und nationalen Seiten dieses Programms vertrat1, war für Franz von Sickingen, auf dessen Ebernburg Hutten nach seinem Scheiden aus dem Dienste des Kurfürsten Albrecht von Mainz Zuflucht gefunden hatte, die praktische Seite die Hauptsache. Bin Haudegen ohne Bildung, aber von durchdringendem Verstände, war Sickingen durch Anwendung meistens gewaltsamer Mittel zu einer ganz wunderbaren Machtstellung gelangt. Er griff den Erzbischof von Trier an. Dieser fand jedoch Hilfe bei dem Landgrafen Philipp von Hessen und dem Kurfürsten von der Pfalz, und so kam Sickingen bei der Bestürmung seiner Feste Landstuhl in der bayrischen Pfalz um. Das Scheitern der Pläne Sickingens zwang auch Hutten zur Flucht; er starb bald darauf (1523) auf der Insel Ufnau im Züricher See, „nichts hinterlassend als eine Feder“ (Zwingli). 109. c) Der Bauernkrieg 1524— 25 war eine durchaus wirtschaftliche Bewegung und von der religiösen nur insofern beeinflußt, als die Aufständischen ihre Forderungen zum Teil durch die Berufung. auf die Bibel begründeten. Beweis dafür ist schon der Umstand, daß er sich auf die alten Kulturgebiete, das südliche, westliche und mittlere Deutschland, beschränkte; im Schwarzwald, in Franken und Thüringen war der Aufruhr am wildesten. Unterstützung fanden die Bauern bei den niederen Klassen der städtischen Bevölkerung. Im südl. Schwarzwalde brach der Sturm los und ergriff Schwaben, das Elsaß, den Odenwald und Franken; auch vereinzelte Edelleute, wie Florian Geyer und Gö'tz von Berlichingen, schlossen sich den Bauern an. Ihr Programm stellten die Aufständischen in den „zwölf Artikeln“ auf; sie forderten neben freier Wahl der Priester freie Jagd, Fischerei und Holzung, Abstellung des Wildschadens sowie etlicher neu auferlegter Fronden, Schutz gegen willkürliche Bedrückung, Aufhebung der Leibeigenschaft. Gemäßigt wie diese Forderungen war auch im ganzen das Verfahren der Bauern, wenn auch Gewalttätigkeiten zahlreich vorkamen; aber Blutszenen wie die von Weinsberg, wo der 1) Seit 1520 schrieb er deutsch. Sein Kampfruf „Iacta est alea! ich hah’s gewagt! “ Seine „Klag und Vermahnung gegen die übermäßige unchristliche Gewalt des Papstes zu Rom und der ubgeistlichen Geistlichen“.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 178

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
178 Wiederholungs - Tabellen. 751 — 768 Pippin König. Seine Kriege gegen Aistulf. Pippinsche Schenkung. 768—814 Karl der Große. 772 — 804 Seine Kriege gegen die Sachsen; ihr Führer Widu- Mnd. Eroberung der Eresburg, Zerstörung der Irminsul. Niederlage am Süntel, Blutbad zu Yerden. Siege Karls bei Detmold und an der Hase. Taufe Widukinds (785). Sächsische Bistümer. 773 — 774 Sein Krieg gegen die Langobarden (Desiderius); Karl König der Langobarden. 778 Sein (zunächst ergebnisloser) Zug nach Spanien (Roland). Tassilo, Herzog von Bayern, besiegt und abgesetzt. Kriege gegen die Avaren (Erzbistum Salzburg), Slawen, Dänen. 25.Dez. 800 Karl von Papst Leo Hi. zum Kaiser gekrönt. Ausbildung des Lehnswesens. Abnahme des Standes der Freien. Ausbildung der Grundherrschaften und der bäuerlichen Unfreiheit. Steigerung der Königsmacht. Maifeld; Kapitularien. Grafschaften, Hundertschaften, Marken. Königsboten. Verwaltung der Domänen. Dreifelderwirtschaft. Karls Fürsorge für Bildung und Sittlichkeit. Alkvin, Paulus Diaconus, Petrus von Pisa, Angilbert, Einhard. 814—840 Ludwig der Fromme. — Erzbistum Hamburg (Bremen). Mederlage Ludwigs auf dem „Lügenfelde“ bei Kolmar gegen seine Söhne. 843 Vertrag von Verdun zwischen Lothar, Ludwig und Karl. - . Vertrag von Mersen.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 186

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
186 Wiederholungs - Tabellen. Iv. Deutschland am Ende staufischen Zeitalters. Sturz des universalen Kaisertums. Auflösung der deutschen Verfassung. Das Königtum, arm geworden, sucht seitdem eine Hausmacht zu erwerben. Zertrümmerung der Herzogtümer; Ausbildung der Territorien und des Fürstenstandes. Wirrheit des Eechts. Der Sachsenspiegel Eikes von Eepgow. 13. Jh. Kolonisation des Ostens, ein Werk der Fürsten, Ritter, Städter, Bauern. Kolonisation vonmecklen-burg, Pommern, Pommerellen, Livland und Estland (Schwertbriiderorden), Preußen (Deutschorden, 1231 bis 1283). Brandenburg(Askanier), Lausitz und Meißen (Wettiner), Schlesien, den Ostalpen; deutsche Siedelungen in Böhmen, Mähren, Ungarn, Siebenbürgen. Wachstum der Städte. Stadtrecht=Marktrecht. Reichsstädte und Landstädte. Städtisches Patriziat. Gilden und Zünfte. Günstige Lage der Bauern (12.—14. Jh. 1273 —1517 Vierte Periode. Verfall des Papsttums und der kirchlichen Kultur; Aufschwung des nationalen Bewußtseins. I. Deutschland: Zeitalter der ständischen Gegensätze. 1273 —1291 König Rudolf I. von Habsburg. 1278 Ottokar H. von Rudolf bei Dürnkrut geschlagen, fällt. 1282 Rudolfs Söhne Albrecht und Rudolf mit Österreich, Steiermark und Krain belehnt; Anfang der habsburgischen Hausmacht. 1291 Der ewige Bund der drei Schweizer Urkantone. 1292 —1298 König Adolf von Nassau; er fällt bei Göllheim. 1298 —1308 König Albrecht I. von Habsburg; er wird von seinem Neffen Herzog Johann an der Reuß ermordet.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 166

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
166 Fünfte Periode. Von 1517 — 1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh.bisl648. war, erhielt er keine Hilfe; Gabriel Bethlen wurde durch die ungarischen Verhältnisse an wirksamer Unterstützung gehindert. Diese Umstände, dazu die in Böhmen herrschende Auflösung und die Unfähigkeit des „Winterkönigs“ führten 1620 die vernichtende Niederlage in der Schlacht am weißen Berge bei Prag durch den ligistischen Feldherrn Grafen Tilly herbei. In wilder Flucht eilte Friedrich durch Schlesien und Brandenburg nach den Niederlanden. In Böhmen wurde nun der Protestantismus ausgerottet; die Häupter des Adels wurden hingerichtet, ihre Güter eingezogen, das Volk durch Einquartierung der „Seligmacher“ mürbe gemacht oder zur Auswanderung gezwungen; die Bevölkerung sank von 4 Mill. auf 7—800000. Jetzt unterwarfen sich auch die andern aufständischen Provinzen dem Kaiser. Über Friedrich V. sprach er trotz kurfürstlichem Protest die Acht aus. § 136. b) Der Krieg um die Pfalz 1621 — 23. Nicht bloß die Niederwerfung seiner rebellischen Provinzen, sondern die Vernichtung Friedrichs war des Kaisers nächstes Ziel. Daher zog sich jetzt der Krieg nach der Pfalz, in die schon im Sommer 1620 der spanische Feldherr Spinola eingedrungen war. Nach der Auflösung der zum Gespött gewordenen Union traten für den „Winterkönig“ ein Ernst von Mansfeld, der von ritterlicher Galanterie gegen die unglückliche Königin Elisabeth erfüllte „tolle“ Christian von Braunschweig, Administrator1 von Halberstadt, und der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach* Schon jetzt nahm der Krieg den Charakter an, der ihm geblieben ist: er begann geführt zu werden von einer aus aller Herren Ländern zusammengelaufenen Soldateska, die in ihm ihr Handwerk sah, unter Söldnerführern (Condottieri), die in ihm „Fortune machen“ wollten; „der Krieg ernährt den Krieg“. Nach wechselndem Glück blieben die spanischen und ligistischen Truppen in der Pfalz — nach der Erstürmung Heidelbergs durch Tilly wurde die kostbare Bibliothek nach Rom geschleppt — und in Westfalen schließlich Sieger. Inzwischen war auf dem Fürstentage zu Regensburg trotz dem Einsprüche von Brandenburg und Sachsen die pfälzische 1) Diesen Titel führten die Verwalter der ehemals geistlichen, nun evangelisch gewordenen Stifter.

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 9

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem Reichsboden. 9 c) Altgerman lische Verfassung und Kultur. § a) Die Agrar Verfassung. Der Ackerbau, gegenüber der Viehzucht noch wenig bedeutend, wurde in roher Weise und nur zur Befriedigung der unmittelbarsten Notdurft betrieben. Persönliches Eigentum gab es weder an Acker noch an Wald und Weide. Am frühesten entwickelte es sich an Haus und Hof; » zur Zeit des Tacitus war die Feldmark Eigentum der Dorfgemeinde, der Markgenossenschaft, und wurde unter die einzelnen Hausvorstände jährlich verteilt; Wald und Weide, die sog. Allmende, aber blieben im (Gemeinbesitz des ganzen Graues. ß) Die Stände. Es gab Freie und Unfreie. Unter den Freien unterschied man den — in seinem Ursprünge unbekannten — Adel (seine Mitglieder ags. eorl [engl, earl], altn. iarl), der keinen streng geschlossenen Stand bildete und sich durch, größeren Besitz an Vieh und größere persönliche Achtung der Volksgenossen auszeichnete, und die Gemeinfreien (ahd. charal, karl; ags. ceorl). Zu den Unfreie n gehörten Freigelassene und Knechte (skalks); dies waren Kriegsgefangene oder solche, die im Spiel ihre Freiheit verloren hatten; es gab verschiedene Abstufungen der Unfreiheit. y) Die Staatsverfassung. Der Staat ist bei den Germanen, wie überall, aus dem Geschlecht, der Sippe, hervorgegangen, d.h. aus den durch Blutsverwandtschaft miteinander Verbundenen. Das Oberhaupt der Sippe hatte unumschränkte Gewalt über die ihr Angehörigen. Aus dem Zusammenschluß mehrerer (verwandter) Sippen entstand die Hundertschaft, die 100 bis 120 Krieger, also 600 bis 800 Köpfe zählte. Als der Stamm seßhaft wurde, ward aus mehreren Hundertschaften (oder auch aus einer) der Gau (pagus), aus mehreren Gauen der Völkerschaf tstaat (civitas), wie wir ihn zur Zeit des Tacitus finden, dessen einzelne Teile aber, die Gaue, noch sehr lose miteinander zusammenhingen.1 Bei den ostgermanischen Stämmen finden wir Könige (von kuni=Geschlecht). In den westgermanischen Staaten gab es keine ständige oberste Behörde; für außerordentliche Fälle, besonders 1) In seinem Bestreben dem Völkerschaf tstaat ein festeres Gefüge zu geben scheint Arminius den Untergang gefunden zu haben.
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