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1. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 108

1869 - Erfurt : Körner
108 als der deutsche König in seine Werkstatt trat und ihm kräftig die Hand schüttelte. Rudolf liebte die Einfachheit in der Kleidung und trug statt des könig- lichen Gewandes gewöhnlich ein schlichtes, graues Wamms, das er sich auf seinen Heereszügen wohl selbst flickte. In solcher Kleidung sah man ihm frei- lich seine hohe Würde nicht an, und das führte öfters zu seltsamen Vorgängen. Als der Kaiser einst Lei Mainz H Hoflager hielt, ging er schlicht gekleidet eines Morgens allein in die Stadt. Da ihn fror, trat er in das Haus eines Bäckers und wärmte sich am Ofen. Die übelgelaunte Frau des Bäckers hielt den Kaiser für einen gewöhnlichen Reiter und sagte unwillig: „So lange der Bettelkaiser hier in der Nähe ist, hat man nirgends Ruhe vor dem lästigen Kriegsvolke." Rudolf lachte herzlich, die erzürnte Bäckerin aber ergriff ein Gefäß mit Wasser und schüttete dem Kaiser den Inhalt desselben über den Kopf. Rudolf ging ganz durchnäßt in's Lager zurück. Als er am Mittage bei der Tafel saß, sendete er der Frau einige Schüsseln mit köstlichen Speisen und ließ ihr sagen, daß der Reitersmann, den sie am Morgen so freundlich behandelt habe, ihr diese Speisen von seinem Tische sende. Da ward der Bäckerin klar, wer jener ffchlichtgekleidete Kriegsmann gewesen sei. Sie lief eiligst in's Lager und bat den Kaiser fußfällig um Verzeihung. Rudolf hieß sie aufstehen und legte ihr als Strafe für ihr Vergehen auf, den ganzen Vor- fall vor den versammelten Fürsten ;u erzählen. Auf einer Reise, den Rhein entlang, fühlte Rudolf das Heranuaheu seines Todes. In Speier3), wo so mancher deutsche Held begraben lag, wollte er aud) sterben und begraben sein. Er kam aber nur bis Germersheim3) und verschied hier (1291). („Kaiser Rudols's Ritt zum Grabe", von Justi- nas Kerner.) Im Dome zu Speier wurde er beigesetzt. Sein Nachfolger war Adolf von Nassau (1291 —1298). Dieser wurde von den deutschen Fürsten abgesetzt und an seine Stelle Rudols's Sohn, Albrccht von Oesterreich, zum Kaiser erwählt. Adolf wollte sich diesem Ausspruche nicht fügen; es kam zwischen ihm und Albrecht zum Kampf. Bei Göllheim (unweit Worms) trafen sich die Heere. Adolf empfing im Ge- wühl des Kampfes den Todesstreich, und erst am andern Tage fand man die nackte, von den Hufen der Rosse zertretene Leiche. § 28. Albrecht I. (1298 — 1308). 1. Die schweizerische Eidgenossenschaft. 1308. Das wichtigste Er- eigniß während der Regierung Albrccht's ist die Gründung der schweize- rischen Eidgenossenschaft. In jener Zeit bestand die Schweiz aus einer Menge kleiner Gebiete, die theils Herzogen, Grafen und Bischöfen ange- hörten, theils Freistädte und freie Landgemeinden waren. Die sogenannten Waldstädte Uri, Schwyz und Unterwalden hatte Kaiser Friedrich Ii. zu Reichsvogteien erhoben. Die Grafen von Habsburg hatten nach und nach einen großen Theil des Grundes und Bodens in der Schweiz erworben, und 0 Maiuz liegt au der Mündung des Maines in den Rbcin. 2) Speier, Hauptstadt der bayrischen Rheinpfalz, liegt nicht weit vom linken. Ufer des Rheines. 0 Germersheim: Stadt in der bayrischen Rheinpfalz am Rhein.

2. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 196

1869 - Erfurt : Körner
196 In den warmen Nachmittagsstunden ließ er sich oft in's Freie hinaus auf die Terrasse tragen. Aus seinem Lehnstuhle sitzend, blickte er gern in die Sonne. „Sie ist meine liebste Freundin," sagte er einst, „bald werde ich ihr näher kommen." Die Krankheit verschlimmerte sich von Tag zu Tag, so daß selbst die Aerzte die Stunde des Todes für nicht fern hielten. Am 15. August war der König äußerst matt. Seine Räthe wurden nicht zum Vortrage ge- rufen. Es war ihm nicht mehr möglich, sein Haupt aus der Ecke des Stuhles aufzuheben, das Auge zu öffnen und den Mund zum Sprechen zu bewegen. Alle Anstrengung war vergebens. Der Tag verging; es schlug 11 Uhr Abends. Friedrich fragte, wie spät es sei, und auf die empfangene Antwort sagte er: „Um vier Uhr will ich aufstehen." Er stand nicht mehr auf. Am 17. August 1786, bald nach Mitternacht, verschied der König sanft. Ein Arzt und zwei Kammerdiener standen an seinem Lager. Es läßt sich nicht sagen, wie erschütternd die Nachricht von dem Tode des großen Königs auf das ganze preußische Volk wirkte. Auch über die Grenzen Preußens hin- aus reichte der Schmerz über das eingetretene traurige Ereigniß. Ein schwä- bisches Bäuerlein rief bei der Kunde von Friedrich's Tode aus: „Ach, wer soll nun die Welt regieren! " Am 18. August ward die theure Leiche in der Garnisonkirche zu Pots- dam beigesetzt, ltnb am 9. September fand im ganzen Lande eine Todtenfeier statt, zu deren Predigt man das treffende Wort gewählt hatte: „Ich habe Dir einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erden haben!" Die Erinnerung an Friedrich „den Großen", den „Einzigen" lebt fort im Volke. In Berlin ist dem Könige ein herrliches Denkmal errichtet worden, das die Inschrift trägt: Friedrich dem Grossen Friedrich Wilhelm Iii. 1840. Vollendet unter Friedrich Wilhelm Iv. 1851. 8. Friedrich's Nachfolger. Dem großen Könige folgte in der Regie- rung sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797). Unter dem Re- giment dieses Fürsten geschah nichts Großes im preußischen Vaterlande; aber Preußens Grenzen erfuhren eine Erweiterung im Osten durch die zweite und dritte Theilung Polens, deren wir hier noch kurz gedenken wollen. Das in endlose Verwirrungen gerathene Volk der Polen führte immer sicherer den Untergang feines Reiches herbei. Ein Theil des Adels hatte 1791 eine bessere Verfassung des Staates versucht; aber sie wurde von der Kaiserin Katharina Ii. von Rußland, welche einen großen Theil der polnischen Magnaten dagegen zu stimmen gewußt hatte, verworfen. Als nun ein russi- sches Heer in Polen einrückte, erhob sich die „patriotische" Partei unter dem tapfern Koscinszko. Ein furchtbarer Aufstand brach los; doch bald war Posen ganz in den Händen der Russen. Die Kaiserin Katharina bot dem Könige von Preußen eine zweite Theilung Polens an, welche auch
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