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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 182

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
182 Wiederholungs - Tabellen. 1077 Jan. Heinrich zu Canossa vom Banne gelöst Wahl Rudolfs von Schwaben zum Gegenkönig. Bürgerkrieg in Deutschland. Pontifikat Urbans Ii. Abfall Konrads. Heinrichs Sorge für die niederen Stände. Empörung Heinrichs V. gegen den Vater. 1106 — 1125 Heinrich Y. Papst Paschalis H., gefangen, muß auf die Investitur verzichten. Aufstand der Fürsten. 1122 Das Wormser oder Calixtinische Konkordat. Ii. Die auswärtigen Unternehmungen des Papsttums: die Kreuzzüge. Ursachen und Veranlassung. 1095 Kirchenversammlung zu Clermont. 1096—1099 Erster Kreuzzug, unternommen von der lothringischen, französischen^ und italienischen Ritterschaft. Eroberung von Edessa (Balduin), Anti-ochia (Boemund) und Jerusalem (Gottfried von Bouillon). — Die geistlichen Ritterorden der Johanniter und Templer. 1147 —1149 Zweiter Kreuzzug, veranlaßt durch den Fall von Edessa, unternommen von Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich, ergebnislos. 1189 —1192 Dritter Kreuzzug, veranlaßt durch die Eroberung Jerusalems durch Saladin, unternommen von Friedrich I. Barbarossa (f 1190 im Kalykadnus), Richard Löwenherz von England und Philipp H. Augustus von Frankreich; fast ergebnislos. 1198 Stiftung des Deutschen Ritterordens. 1202 —1204 Vierter Kreuzzug, unternommen von französischen Rittern, richtet sich gegen Konstantinopel (Heinrich Dandolo, Doge von Venedig).

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 135

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt. Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen. Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“. Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen. Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46). a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampf© mit der Reformation (1546 — 5o). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfeld er Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgüte, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tiefinnerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Vertrag von Krakau). Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 182

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
182 Wiederholangs - Tabellen. 1077 Jan. Heinrich zu Canossa vom Banne gelöst. Wahl Rudolfs von Schwaben zum Gegenkönig. Bürgerkrieg in Deutschland. Pontifikat Urbans Ii. Abfall Konrads. Heinrichs Sorge für die niederen Stände. Empörung Heinrichs V. gegen den Vater. 1106 — 1125 Heinrich V. Papst Paschalis H., gefangen, muß auf die Investitur verzichten. Aufstand der Fürsten. 1122 Das Wormser oder Calixtinische Konkordat. Ii. Die auswärtigen Unternehmungen des Papsttums: die Kreuzzüge. Ursachen und Veranlassung. 1095 Kirchenversammlung zu Clermont. 1096 —1099 Erster Kreuzzug, unternommen von der lothringischen, französischen und italienischen Ritterschaft. Eroberung von Edessa (Balduin), Anti-ochia (Boemund) und Jerusalem (Gottfried von Bouillon). — Die geistlichen Ritterorden der Johanniter und Templer. 1147 —1149 Zweiter Kreuzzug, veranlaßt durch den Fall von Edessa, unternommen von Konrad Ih. von Deutschland und Ludwig Vh. von Frankreich, ergebnislos. 1189 —1192 Dritter Kreuzzug, veranlaßt durch die Eroberung Jerusalems durch Saladin, unternommen von Friedrich I. Barbarossa (f 1190 im Kalykadnus), Richard Löwenherz von England und Philipp H. Augustus von Frankreich; fast ergebnislos. 1198 Stiftung des Deutschen Ritterordens. 1202—1204 Vierter Kreuzzug, unternommen von französischen Rittern, richtet sich gegen Konstantinopel (Heinrich Dandolo, Doge von Venedig).

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampfe mit der Reformation (1546 — 55). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfelder Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgute, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tief innerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 70

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
70 Dritte Periode. Von 1056—1273. §57. f) Der fünfte Kreuzzug 1228 — 29. Das bei seiner Krö- nung (1215) gegebene Versprechen eines Kreuzzuges hatte Kaiser Friedrich Ii., verheiratet mit Isabella, der Tochter des Titular- königs von Jerusalem Johann von Brienne, lange Zeit unerfüllt gelassen, bis er 1227, vom Papste Gregor Ix. gedrängt, zur Aus- führung schritt. Auch jetzt durch den Ausbruch einer Seuche zurückgehalten und deswegen von Gregor, der an die Wahrheit dieser Thatsache nicht glauben wollte, gebannt, brach er trotzdem 1228 von neuem auf, unterstützt von den Genuesen und Pisanern und dem Deutschen Orden — sein Hochmeister war Hermann von Salza. Er benutzte Zerwürfnisse in Ägypten und erlangte 1229 durch Vertrag die Krone von Jerusalem.1 Die drei geist- lichen Orden, denen von nun an die Verteidigung des Erworbenen oblag, erfüllten ihre Pflicht schlecht. Infolge ihrer Zwistigkeiten gelang die Eroberung Jerusalems den Ungläubigen schon 1244. g) Die letzten Kreuzzüge. Am längsten hielt sich die Be- geisterung für die Kreuzzugsidee bei den Franzosen. Aber die Unternehmungen Ludwigs Ix. d. Hl. gegen Ägypten 1248 — 54 und dann gegen Tunis 1270 waren völlig ergebnislos. Seit dem Falle von Akkon 1291 gehörte ganz Palästina dem Sultan von Ägypten. Das Unternehmen im Orient eine dauernde christliche Herr- schaft zu gründen mufste mifslingen wegen des Mangels an Um- sicht, Zucht und einheitlicher Führung, wegen der Eifersucht und Selbstsucht der Kreuzfahrer, wegen der Feindseligkeit der Griechen, wegen des Neides und der Streitigkeiten der Ritterorden unter- einander, wegen der Feindschaft der syrischen Christen gegen die neuen Ankömmlinge, wegen der Verkehrtheit, mit der man die Lehenverfassung des Abendlandes auf den Orient übertrug. 3. Entwickelung der abendländischen Kultur im Zeitalter der Kreuzzüge. §58. a) Die materielle Kultur. Der Handel zwischen Europa und dem Orient nahm einen bedeutenden Aufschwung. Seine Haupt- 1) Seitdem führen die römischen Kaiser und seit 1806 die Kaiser von Österreich den Titel eines Königs von Jerusalem.

8. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 140

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
140 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. gehindert. Noch hielt Friedrich Wilhelm, in Deutschland in grofser Stellung, an dem Gedanken der deutschen Union auf der Grund- lage der freien Vereinbarung mit den Fürsten fest (Radowitz) und schlofs mit Sachsen und Hannover das „Dreikönigsbündnis“ (Mai), das diese beiden von vorn herein nicht zu halten ent- schlossen waren. Diesem Vorgehen Preußens stimmte die Erb- kaiserpartei in Gotha zu. Nun aber trat Österreich, das, bis jetzt mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, wenig in die deutsche Frage hatte eingreifen können, kraftvoll den matt- herzigen Bestrebungen Preußens entgegen. 122. d) Revolution und Reaktion in Österreich. Der österreichische Staat brach im Frühlinge 1848 unter dem Zusammenwirken der Verfassungs- und Nationalitätenfrage völlig zusammen: Lombardo- Venetien rifs sich los, die Tschechen (Palacky) und Ungarn forderten Autonomie und demokratische Verfassungen; die Süd- slawen (Jellachich, Banus von Kroatien) lösten die Verbindung mit Ungarn. In Wien kam es zu Aufständen (Mai), die den Hof zur Flucht nach Innsbruck zwangen; Studenten und Bürger- corps hatten die Gewalt in Händen. Doch wurde im Juli der Reichstag eröffnet, der Kaiser kehrte zurück. Das Eintreten der Regierung für die Kroaten und gegen die Ungarn rief einen neuen Aufstand hervor (Okt.); der Hof floh nach Qlmütz. Aber Jellachich und Fürst Windischgrätz rückten vor Wien, die Stadt wurde bezwungen (Nov.), und eine grausame Reaktion be- gann (unter den Erschossenen befand sich der Frankfurter Reichs- tagsabgeordnete Robert Blum). Der Reichstag wurde nach Krem- sier (Mähren, a. d. March) verlegt, Fürst Felix Schwarzenberg übernahm das Ministerium. Am 2. Dez. 1848 dankte Ferdinand I. zu gunsten seines Neffen Franz Josef ab. Nach Auflösung des Reichstages (März 1849) oktroyierte Schwarzenberg eine freisinnige, aber nicht ernstgemeinte Gesamtstaatsverfassung. Nun wandte sich die Regierung gegen Ungarn, wo Kossuth die Diktatur über- nommen hatte, war jedoch nicht imstande gegen Görgey und Klapka etwas auszurichten, und erst die Hilfe Nikolaus’! von Rußland (Paakjewitech) schlug den Aufstand nieder; das Ende war Görgeys Kapitulation bei Vilägos (nö. von Arad) (Aug. 1849), der ein Schreckensregiment unter Haynau folgte.

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 175

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die innere Entwickelung im Deutschen Reiche. 175 und Gründerperiode (Lasker erwarb sich das Verdienst einige solcher unlautem Unternehmungen, an denen auch Männer der Aristokratie beteiligt waren, aufzudecken) und den unvermeidlichen „Krach“ (1873) verursacht wurde. b) Die Attentate und der Umschwung der Wirtschafts- und§H6. Sozialpolitik. Die zügellosen sozialdemokratischen Agitationen reizten in sittlich verkommenen Naturen die verbrecherischen Neigungen in dem Grade, dafs im Mai und Juni 1878 zwei Mordanschläge auf Kaiser Wilhelm unternommen wurden; bei dem zweiten wurde der greise Monarch schwer verwundet. Da erkannte man die ungeheuren Gefahren, von denen die Gesell- schaft und ihre Kultur bedroht war. Um denselben zu begegnen, entschlofs sich die Regierung 1. zum Einschreiten gegen die auf- reizende Demagogie;—2. zu einer positiven Sozialreform. In begriff- lichem Zusammenhänge damit steht 3. das 'Verlassen der Frei- handels- und der Übergang zur Schutzzollpolitik. Diese wirtschafts- und sozialpolitischen Absichten fanden auch in der Wissenschaft, in Roschers historischer Schule und im „Kathedersozialismus“, Unterstützung. ct) Im C)kt. 1878 wurde das „Gesetz gegen die gemeingefähr- lichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ („Sozialistenges.etz“) erlassen. Dasselbe hat freilich weder die sozialdemokratischen Ideen zu unterdrücken — wie denn trotz seiner die Zahl der sozialdemokratischen Stimmen und Abgeordneten stetig gewachsen ist — noch anarchistische Attentate zu verhindern vermocht; immerhin wurde die vergiftende, aufreizende Agitation ein- geschränkt. Anfangs auf 2y2 Jahre erlassen, dann wiederholt verlängert, wurde es 1890 nicht wieder erneuert. ß) Die wachsende Notwendigkeit dem Reiche, dessen Bedürf- nisse durch die Sozialpolitik (s. y) erheblich stiegen, eigene Ein- nahmen zu schaffen, sowie der Zustand der deutschen Volks Wirtschaft führte zu dem Übergange von der Freihandels- zur Schutzzoll- politik. Da diesen Bestrebungen Bismarcks die liberalen Parteien, überwiegend freihändlerisch gesinnt, sich versagten, so war er ge- nötigt sich auf die Konservativen und das Centrum zu stützen; des letztgenannten Unterstützung aber hatte eine Revision und Beseitigung der kirchenpolitischen Gesetze zur Voraussetzung; sie C

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 64

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Dritte Periode. Von der Mitte des 11. bis gegen das Ende des 13. Jh. (1229).1 Die drei geistlichen Orden, denen von nun an die Ver- teidigung des Erworbenen oblag, erfüllten ihre Pflicht sehr schlecht. Infolge ihrer ewigen Zwistigkeiten gelang die Eroberung Jerusa- lems den Ungläubigen schon 1244. g) Die letzten Kreuzzüge. Am längsten hielt sich die Begeisterung für die Kreuzzugsidee bei den Franzosen. Aber die Unternehmungen Ludwigs Ix. d. Hl. gegen Ägypten (1248 bis 54) und dann gegen Tunis (1270) waren völlig ergebnislos. Seit dem Falle von Accon (1291) gehörte ganz Palästina dem Sultan von Ägypten. Das Unternehmen im Orient eine dauernde christliche Herr- schaft zu gründen mufste mifslingen wegen des Mangels an Um- sicht, Zucht, einheitlicher Führung, wegen der Schwierigkeiten der Kriegführung in fremden, unbekannten Ländern, wegen der Eifersucht und Selbstsucht der Kreuzfahrer, wegen der Feind- seligkeit der Griechen, wegen des Neides und der Streitigkeiten der Ritterorden untereinander, wegen der Feindschaft der syri- schen Christen gegen die neuen Ankömmlinge, wegen der Ver- kehrtheit, mit der man die Lehenverfassung des Abendlandes auf den Orient übertrug. 3. Folgen der Kreuzzüge. a) Für die Kirche. Die Kreuzzüge bewirkten eine aufser- ordenfliehe Stärkung der päpstlichen Macht. 1. Die Päpste waren die eigentlichen Unternehmer und Anführer der Heerfahrten des Abendlandes. 2. Die Kirche und der Papst erhielten einen be- deutenden Zuwachs an materiellen Machtmitteln, besonders auch durch den Ankauf grofser Güterkomplexe, die der abenteuer- lustige Adel aus den Händen gab. 3. Die Macht des Papstes erhielt eine neue Stütze in den neuen Mönchsorden, dem der Karthäuser (Chartreuse in der Dauphiné) und der Cistercienser (Citeaux bei Dijon), die am Ende des 11. Jh., und der Prämon- stratenser (Prémontré bei Laon), der am Anfänge des 12. Jh. gestiftet wurde, sowie der am Anfänge des 13. Jh. gestifteten 1) Seitdem führen die römischen Kaiser und seit 1806 die Kaiser von Österreich den Titel eines Königs von Jerusalem.
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