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1. Volksschulenfreund - S. I

1860 - Leipzig : Dürr
Bolksschillcnsrkilnd, Von Carl Friedrich .tzempel, weil. Herzogt. Sachsen-Altenburgischrmkirchenrathe, Pfarrer sen. zugtünzhayn bei Altenburg, ordentlichem Mitgliede der historisch- theolog. Gesellschaft in Leipzig ; Inhaber des silbernen Verdimst- 4u kreuzes des Herzogt. Sachfen-Tmestinischen Hausordena. Zweiundvierzißste vermehrte u. verbesserte Auflage. ein Hülfsbuch zum Lesen, Denken und Lernen. J3eorq-*:ckert-lr>uffrti für imci..w.uonale ¡Bchuibl'c^.foractmnq Bret; h''>olg ^9hult>Uvux>ibiioth«k 3íc6fl 4 «flößisöungcri pon Zistpflanzen. (Preis ungebunden 7^ Ngr^) I

2. Volksschulenfreund - S. 97

1860 - Leipzig : Dürr
Naturgeschichte. Der Mensch. 97 erwiederte der Vater, jedoch erleichtert die Gewohnheit endlich auch dieses große Uebel. Wie schlecht es sei, wenn man solche be- dauernswerthe Personen neckt, braucht keinem guten Menschen erst gesagt zu werden: vielmehr wird jeder Edle durch Theilnahme an den Leiden des Blinden, durch Erzählung und Vorlesen das Schicksal desselben erträglicher zu machen suchen. Diese Blinden helfen sich auch sehr durch die übrigen Sinne, ihr Gehör und Gefühl wird besonders durch die Uebung feiner. So gibt es Blinde, die weite bekannte Wege gehen und geschickt ausweichen, wenn ihnen Etwas begegnet. Manche wissen sogar durch das Ge- fühl Münzen und Farben zu unterscheiden. Dülon war ein sehr berühmter Flötenspieler, der dieses Instrument trefflich spielte und bei seinem guten Gedächtniß große und schwierige Concerte ■ vortrug. In Gera lebte ein wackrer Kaufmann, Adolph Sachse, der blind wurde und dessen Lebensgeschichte sehr lehrreich zu lesen ist. Eine dasige Wittwe heirathete ihn, da er schon blind war; sie lebten glücklich und er besorgte viele Geschäfte. Erstarb 1818. Auch hat man eine Schrift mit etwas erhabenen Zeichen für die Blinden erfunden, wo sie mit Hülfe des Gefühls lesen lernen, und man hat besondere Anstalten errichtet, um Blinde zu unter- richten. Die größten dieser wohlthätigen Stiftungen sind in Paris, Wien, Berlin und Dresden. §. 38. Das Gehör. 126 Auch das Ohr ist in seinem Innern sehr kunstvoll ein- gerichtet. Aber mancher Mensch ist um sein Gehör gekommen durch Schläge aufdas Ohr, durch einen zu heftigen Schall, wenn etwa ein unbesonnener Mensch ein Gewehr vor dem Ohr eines Andern unvermuthet abschoß; manche werden taub nach inanchen Krank- heiten, oder durch Schwäche des Alters; doch hören manche Men- schen auch nur zu gewissen Zeiten schwer. Am schlimmsten ist es, wenn ein Mensch taub geboren wird und vielleicht in dem innern Baue des Ohres einen Fehler hat. Dann ist der Mensch weil er Andere nicht kann sprechen hören, auch stumm. Das ist ein sehr trauriger Zustand. Aber auch für diese Unglücklichen hat man gesorgt. In Leipzig, Berlin, Wien, Altenburg und anderwärts sind Taubstummeninstitüte, wo sie, freilich mit unglaublicher Mühe der Lehrer und der Lernenden, lesen, schreiben und auch etwas sprechen lernen. Freilich klingt ihre Sprache nicht eben angenehm, und sie bemerken Vieles mehr aus den Mienen und Geberden anderer Personen. Aber es ist gewiß eine sehr große 7

3. Volksschulenfreund - S. 173

1860 - Leipzig : Dürr
der allgemeinen Weltgeschichte. 173 sondere Geschichte beginnt; Ludwig Deutschland, heißt daher Ludwig der Deutsche und war ein beßrer Regent als vorher Sohn. Unter ihm standen die Ostfranken, Schwaben, Vat- ern, Thüringer und Sachsen. Durch ihn, den Mönch Ot- fried und Erzbischof Raban in Mainz kam die deutsche Sprache in bessere Aufnahme. Er vertheidigte sein Reich gegen die Normänner und Sorben. Unter seinen meist schwachen Nach- folgern gerieth Deutschland in die traurigste Lage, und zwar durch innere Zwietracht ihrer Könige mit den Vasallen oder Lehnsleuten, die auch gewisse Reichs- und Hofämter bekleide- ten (so hielt z. B. der Pfalzgraf am Hofe das Gericht, der Marschall hatte die Aufsicht über die Rosse des Königs rc.), sich aber immer freier von dem Könige zu machen strebten; ferner durch die Einfälle der Normänner und Ungarn, und es war eine kräftige Hand nöthig, um die Uebel zu heben. Daher empfahl der letzte fränkische König Konrad großmü- thig bei seinem Tode seinen bisherigen Gegner, Herzog Hein- rich von Sachsen, der auch im I. 919 von den andern Stäm- men als Heinrich I. zum Könige gewählt wurde. Man traf ihn aus der Finkenjagd, daher der Beiname der Finkler. Er erfüllte die Erwartungen, schlug die Ungarn 933 bei Merse- burg und demüthigte die Slaven, vermehrte und befestigte die Städte, besonders an den Gränzen. Sein Sohn und Nach- 'folger, Otto der Große, unter dem die Harzbergwerke mit vielem Silber entdeckt wurden, vereinigte sogar das Kaiserthum und Italien wieder mit Deutschland. Der Papst huldigte ihm, fiel aber zuerst wieder ab. Otto legte viele Bisthümer und Klöster, in Magdeburg ein Erzbisthum an, beschenkte sie aber aus Aberglauben zu reichlich, war auch zu kriegerisch, obschon übrigens leutselig; starb 973. Seine Nachfolger, Otto der Ii. und Iii., verloren beide in der Blüthe ihrer Jahre in den Kämpfen gegen die treu- losen Italiener das Leben. Mit dem I. 1024 wurde mit Kon- rad Ii. wieder ein Franke deutscher König. §. 18 a. Mittelalter, Faustrecht, Verwirrung in Deutschland. Die Hohenstaufen. Ihre Nachfolger. 195 Man nennt den Zeitraum von 800 — 1500 gewöhnlich vas Mittelalter, das der alten Zeit den Weg in die neue bahnte. In ihm zeigte sich eine gewisse Begeisterung für den christlichen Glauben. Schaaren von Jünglingen und Jung-

4. Volksschulenfreund - S. 182

1860 - Leipzig : Dürr
182 Sechste Abtheilung. Kurzer Abriß Joseph Ii., ihr Sohn (1780 —1790), ein Fürst mit vie- len Geistesgaben, Kenntnissen und voll edler Gesinnung, wurde 1764 zum römischen Könige und 1765 zum Kaiser erwählt. Seine Mutter erklärte ihn zwar zum Mitregenten, übergab ihm das Heer, behielt aber die Regierung in ihrer Hand. Sie hatte auch seine Abreise zum Kriege 1756 ge- hindert. Friedrich Ii. galt ihm als Vorbild. Er besuchte ihn als Graf von Falkenstein im Lager bei Neiße 1768, und erhielt einen Gegenbesuch 1769 in Mährisch-Neustadt. Er bereisete dann seine Länder, machte Ansprüche an Baiern, als die kurfürstliche Linie 1777 ausstarb, oder wollte doch einen vortheilhaften Tausch gegen die östreichischen Niederlande durchsetzen. Jedoch Friedrich Ii. verhals dem Herzog von Zweibrücken zu seinem Erbe; schloß einen Fürstenbund gegen dergleichen Uebergriffe, und Maria Theresia machte, ohne Jo- sephs Wissen und Wünsche, 1779 dem Kriege, ohne Schlacht, durch den Frieden zu Tcschen ein Ende. Joseph nahm nun als Alleinregent viele nützliche und nothwendige Reformen vor; zog viele unnütze Klöster ein, gab 1781 das vortreff- liche, noch nicht aufgehobene, obgleich oft verletzte Toleranz- edikt, verbesserte die Erziehung, die Polizei u. s. w., und hatte noch viele heilsame Entwürfe vor sich. Der Papst Pius Vi., dem Vieles mißfiel, hoffte durch einen Besuch 1782 den Kaiser anders zu stimmen, aber ohne Erfolg. Allein Josephs Reforinlust verfuhr zu rasch. Er nahm keine Rücksicht auf sein Zeitalter, auf die eigenthümlichen Sitten und Gewohnheiten seiner verschiedenen Nationen, ob sie auch empfänglich und vorbereitet wären, das Gute seiner Verän- derungen zu erkennen und als Wohlthat zu benutzen. Adel und katholische Geistlichkeit, die in mancher Hinsicht verloren, widersetzten sich und das unwissende Volk war leicht zu ver- wirren. Daher allenthalben Undank, Unzufriedenheit und Widersetzlichkeit; die Niederlande fielen gar ab. Joseph gab nun nach, aber umsonst. Der Kummer darüber und über andre Dinge, wie über den unglücklichen Türkenkrieg, raubten dem liebenswürdigen Kaiser Gesundheit und 1790 das Leben. Leopold Ii., sein Bruder und Nachfolger, seit 1765 Großherzog von Toskana, dort ein vortrefflicher Regent. Aber für die große Monarchie, wo so Viel auszugleichen war, regierte er zu kurz (1790—92). Die Türken erhielten alle Eroberungen, die Niederländer viele Vorrechte zurück. Franz als deutscher Kaiser Ii., welche Würde er 1806

5. Volksschulenfreund - S. 252

1860 - Leipzig : Dürr
252 Sieb ente Abtheilung. Rädelsführern ausliefern sollten, versicherte: Gott thue ein Wun- der und er, Münzer, wolle die feindlichen Kugeln alle mit seinem Mantel auffangen. Die Anführer stimmten an: Komm, heil'ger Geist! Aber da die Kanonen mehrere Tausende niederschmetterten, eilten die übrigen davon, oder wurden gefangen. Münzer wurde mit seinem Gehülfen Pfeiffer gefangen und mit 24 Rebellen in Mühlhausen hingerichtet. Luther hatte selbst an verschiedenen Orten gegen sie gepredigt, aber endlich auch zur Gewalt gerathen, denn er liebte Recht und Ordnung, ehrte die Obrigkeit, ohne ihr zu schmeicheln. §. 21. Der Schmalkaldische Krieg. 244 Er brach 1547 aus. Der Kaiser, der gern unumschränkt in Deutschland gebieten wollte, hielt die Protestanten für ungehor- sam, gleichsam als ob er auch über den Glauben und das Ge- wissen befehlen könnte; der Papst und die katholischen Fürsten unterstützten ihn. Die Protestanten, an ihrer Spitze derkurfürst Johann Friedrich der Großmüthige, und Philipp, Landgraf von Hessen, der ebenfalls den Beinamen der Großmüthige führt, hat- ten ein ansehnliches Heer; aber siewaren in ihren Entwürfen nicht ganz einig, und hielten es für unrecht, den Kaiser selbst anzu- greifen. Dieser verstärkte sich und übersiel unvermuthet die Pro- testanten. Seinen Soldaten hatte ein Verrälher bei Mühlberg eine Furt gezeigt, und so bekamen sie den Kursürstengefangen, da er eben mit Andachtsübungen beschäftigt war. Philipp stellte sich freiwillig, da ihm der Kaiser Verzeihung versprach, aber er behielt beide Fürsten in der Gefangenschaft. Moritz, Johann Friedrichs Vetter, Herzog von Sachsen, der es mit dem Kaiser hielt, wurde nun Kurfürst. Johann Friedrich sah diese lleber- tragung der Kurwürde ruh g mit an, ging alle Forderungen des Kaisers ein, nur zu der verlangten Verleugnung der protestanti- schen Lehre verstand er sich nicht. Moritz beschützte jedoch die Reformation und da der Kaiser die gefangenen Fürsten, selbst Philipp, Moritzens Schwiegervater, nicht frei geben wollte, so überfiel ihn Moritz unerwartet in Tyrol, so daß er kaum sich selbst rettete. Da auch Frankreich den Kaiser angriff, so gab er endlich nach 5 Jahren beide Fürsten los. In Passau wurde 1552 ein Vertrag und in Augsburg 1555 ein Religionsfriede ge- schlossen. Die Protestanten und Katholiken erhielten gleiche Freiheit; doch wenn ein katholischer Geistlicher von iciner Kirche abtreten würde, so sollte er Amt und Einkünfte verlieren, was viele von dein Uebertritt zu den Protestanten abgehalten hat. Wer ■

6. Volksschulenfreund - S. 257

1860 - Leipzig : Dürr
Geschichte der christlichen Kirche. 257 Hülfe aus England und Deutschland gerettet, schlossen 1579 erst fünf, dann noch zwei Provinzen einen Bund, machten sich von Spanien frei, und 1648 wurden diese sieben Provinzen, Hol- land, Geldern, Seeland, Utrecht, Friesland, Oberyssel und Gro- ningen, als ein Freistaat anerkannt; der größte Theil bekennt sich zur reformirten Kirche; doch leben unter ihnen sehr viele Re- ligionsparteien. In Spanien, Portugal und Italien hat die Reformation nicht aufkommen können; in Polen gibt es neben den Katholiken auch protestantische Gemeinden. §. 25. Die Jesuiten. 248 Der Papst konnte den Verlust nicht verschmerzen. Es fehlte auch in Deutschland nicht an Beeiuträchligungen der Pro- testanten nach dem Religionsfiieden von 1555. Doch ein neues Hülfsbeer des Papstes waren die Jesuiten. Dieser Orden, der sich auch die Gesellschaft Jesu nannte, wurde 1540 gestiftet. Ig- naz Loyola, ein spanischer Edelmann, war im Krieg verwundet worden, tind las während seiner Heilung, wobei er die Wunde immer weiter aufriß, allerhand Geschichten der Heiligen. Dabei fastete er oft sieben Tage, hüllte sich in Lumpen, bedeckte das Ge- sicht mit Koth, ließ sich die Haare wachsen, und bettelte sich end- lich nach Jertisalem. Dieß erregte Aufsehen, zerrüttete aber auch seinen Kopf, und er glaubte oft himmlische Erscheinungen zu ha- den. Er gerietst nun auf den Einfall, einen Mönchsorden zu stiften, und der Papst willigte ein. Außer den gewöhnlichen Ge- lübden der Keuschheit, Armuth, des Gehorsams gegen den Papst übernahmen die Jesuiten es auch, in den Ländern, wohin sie der Papst schicken würde, die Kinder zu erziehen, wodurch sie un- gemein vielen Einfluß in den Familien bekamen. Schlau genug mischten sie sich nicht in Zänkereien der andern Mönche, empfah- len sich durch Kenntnisse und.feine Sitten, kamen dadurch an die Höfe der Fürsten, wurden deren Beichtvater und Rathgeber selbst in weltlichen Angelegenheiten, wobei sie sich und den Papst nicht vergaßen. Sie schickten auch Misstonarien oder Gesandte als Lehrer unter die Heiden nach China, Japan, Brasilien, wo sie sich allerdings Verdienste erwarben. Da sie auch Handel dabei trieben, so wurden sie bald sehr reich. Sie hatten aber böse Grundsätze, z. B. der Zweck heilige das Mittel, d. h. man könne Böses thun, wenn man nur Gutes dabei zur Absicht habe; man könne also falsch schwören, wenn man sich und Andern dadurch 17

7. Volksschulenfreund - S. 259

1860 - Leipzig : Dürr
Geschichte der christlichen Kirche. 259 Friedrich wurde von den Böhmen zum Gegcnkönige gewählt, hatte aber weder Muth noch Klugheit genug, und nach einer unglück- lichen Schlacht bei Prag mußte er sogar aus Deutschland flüch- ten. Die Anführer wurden hingerichtet und gegen ihre Anhänger flreng verfahren. Christian der Iv., König von Dänemark, wollte den niedersächsischen Kreis beschützen, aber der kaiserliche General Tilly schlug ihn ebenfalls. Nun sollte den Reformirten die Religionsübung ganz verboten werden, die Evangelischen soll- ten aber alle Kirchengüter, die sie seit 1552 nach dem Passauer Vertrag erhalten hätten, herausgeben. Da kam ihnen 1630 Gu- stav Adolph, König von Schweden, ein frommer Christ und trefflicher Held, zu Hülfe. Bei seiner Landung in Pommern fiel er sogleich auf die Erde, dankte Gott, und bat um seinen Segen. In seinem Lager wurde täglich Betstunde und überhaupt die Re- ligion in hohen Ehren gehalten. Die etwas mißtrauischen Kur- fürsten von Brandenburg und Sachsen, die der Kaiser bisher noch geschont hatte, zögerten einige Zeit, sich mit ihm zu vereinigen. Darüber wurde Magdeburg von dem furchtbaren kaiserlichen Ge- neral Tilly stürmend eingenommen, und durch dreitägiges Plün- dern und Morden, wovon sich die Leichname in der Elbe auf- thürmten, schrecklich zerstört. Da traten diese Kurfürsten auf Gustavs Seite, der sich auch mit Frankreich verband, das den Kaiser demüthigen wollte, ob es gleich die Protestanten selbst ver- folgte. Tilly wtirde von Gustav bei Leipzig geschlagen; hingegen stürmte Gustav mit großem Verlust vergeblich das kaiserliche La- ger bei Nürnberg. Den 6. Novbr. 1632 erfolgte die Schlacht bei Lützen. Gustav blieb, man glaubt durch Meuchelmord. Als die Armee sein Pferd allein kommen sah und das Unglück ver- muthete, wurde sie ganz erbitttert, und erfocht den Sieg, wozu be- sonders Herzog Bernhard von Weimar mit beitrug. Das Kriegs- glück wechselte; Der Kurfürst von Sachsen schloß muthlos 1636 mit dem Kaiser Frieden; aber nun wurde sein Land von beiden Parteien jämmerlich verwüstet. Die Schweden schlugen die Kai serlichen auf's Neue, und nun entschloß sich endlich der Kaiser zum Frieden. Die Abgeordneten kamen in Münster und Osnabrück zusammen, aber erst nach fast dreijähriger Unterhandlung kam dieser westphälische Friede zu Stande. Die Reformirten und Protestanten bekamen ihre Kirchengüter zurück und freie Religions- übung. Aber Deutschland war verarmt, verwüstet, verwildert; Viele Städte und Dörfer lagen in der Asche, 12 Millionen Men- schen waren im Kriege durch Krankheiten, Hunger und Mißhand- lungen umgekommen. Die meisten Regierungen kamen durch die 17'

8. Volksschulenfreund - S. 238

1860 - Leipzig : Dürr
238 Siebente Abtheilung. Wachskerzen, Räuchern und dergleichen in den Kirchen auf. Um das Jahr 1100 ersann man den Rosenkranz oder den Psalter der Jungfrau Maria; das war eine Sammlung von Kügelchen an einer Schnur gereihet, nach deren 'Anzahl man hinter einander Vater unser oder Gebete an die Mutter Jesu hersagte. §. 10. Mönche. 233 Sie waren eine vorzügliche Stütze der Päpste und des Aberglaubens. Schon in den ersten Jahrhunderten hatten sich manche Christen von der übrigen Welt abgesondert, um den Ver- suchungen zur Sünde, oft auch, um den Verfolgungen auszu- weichen. Aber bald legte man aus dieses einsame Leben einen großen Werth, und verachtete alle, die sich nicht von ihren Verbin- dungen losmachen wollten. Diese Eremiten oder Einsiedler fanden bald Nachfolger, die sich nur durch schlechte Kleidung und Nah- rung, durch vieles Fasten vor andern auszeichneten, und gar nicht mehr für die übrige Gesellschaft leben wollten. Ein ägyp- tischer Einsiedler, Antonius, war der Stifter des Mönchlebens, indem sich niehrere Christen zti ihm sammelten und ein strenges Leben führten. Sein Schüler Pachomius vollendete das Werk; er versammelte solche Einsiedler in gemeinschaftliche Gebäude, die man Klöster nannte und in der Entfernung von den andern Men- schen anlegte. Ihre Vorsteher hießen Aebte oder Väter. Sie beschäftigten sich mit Beten und Singen bei Tage und Nacht, bauten jedoch ihre Aecker und Gärten zu ihren Lebensbedürfniffen an, verfertigten sich ihre Kleider, die aber meistens aus einem Ziegen- oder Schaffell bestanden. Es eittschloffen sich atich Frauen zu diesem Klosterleben; sie hießen Nonnen und hatten ebenfalls ihre Vorsteherinnen, Aebtissinnen oder Mütter. Das Klosterlehen fand in vielen Län- dern Beifall. Manche Mönche beschäftigten sich nützlich mit Ab- schriften der heiligen Schriften, mit dem Unterricht der Jugend, der freilich dürftig war. Aber die meisten lebten müßig, oder übten sich unaufhörlich in religiöser Andacht. Es gab Mönche, die Tag und Nacht abwechselnd Göltesdienst hielten oder Horas sangen. Bei der Unwissenheit der damaligen Christen fand dieß Alles zwar Bewunderung, aber die menschliche Gesellschaft verlor viele brauchbare Mitglieder, die Mönche entbehrten den unschul- digsten Lebensgenuß, und geriethcn auf die tollsten Einfälle. So glaubte Antonius, dessen Körper und Seele durch die unnatür- liche Lebensweise zerrültel war, er habe beständig Streit mit dem Teufel, der ihn prügele, und er schrie daher oft jämmerlich.

9. Volksschulenfreund - S. 267

1860 - Leipzig : Dürr
Geschichte der christlichen Kirche 267 der Name Herrnhuter. Der Graf legte seine Stelle als Hofrath in Dresden nieder, ließ sich in Berlin zum Bischof der mährischen Brüder weihen, reiste nun herum, um seine Partei zu vermeh- ren, und stiftete in mehreren protestantischen Ländern, selbst in Amerika, Gemeinen. Er achtete keine Mühe und Verfolgung, ja in Riga kam er sogar in Gefangenschaft. Seine Anhänger er- hielten den Namen evangelische Brüdergemeine, und 1727 gab er ihr eine bestimmte Einrichtung. Zinzendorf starb 1760. Ein Bischof Spangcnberg war sein treuer Gehülfe und ein sehr ge- lehrter Mann. Solche Gemeinen sind in Niesky bei Görlitz, in Barby, in Neudietendorf zwischen Erfurt und Gotha, in Schle- sien, in England, Rußland, Amerika, Afrika. Sie haben sich verdient gemacht durch Missionen oder Gesandtschaften unter die Heiden in andern Erdtheilen, wo sie mit unglaublicher Geduld das Evangelium verkündiget haben. In ihren Vorträgen be- ziehen sie Alles aufjesum, von ihm erwarten sie Alles, in seinem Namen thun sie Alles und überall gilt der Wahlspruch: derhei- land will es. Im Vertrauen, daß er entscheide, losen sie bei Verheirathungen, Amtsbesetzungen oder Versendung pon Missio- narien, wenn die Wahl zweifelhaft ist. Doch erkennt man immer mehr, daß man dabei keine Wunder erwarten dürfe. Man fürch- tete die Grübeleien des Verstandes und dachte mehr auf Anregung frommer Gefühle, sprach bei der Lehre von der Versöhnung Viel von Jesu Wunden, von seinem Schweißtuche und Leichengeruch rc. Jetzt ehrt man auch gelehrte Kenntnisse, bescheidnes Forschen, zweckmäßige Belehrungen, und wählt mehr biblische statt jener spielenden Ausdrücke. Uebrigens halten sie die heilige Schrift für Gottes Wort. und nehmen die Augsburgische Confession als ihr Glaubensbckenntniß an. Dabei sind sie fleißig, sittsam, red- lich, streng gegen Vergehungen; Verweise, Ausschluß vom heili- gen Abendmahl, vom Umgänge mit den Brüdern sind die siufen- weise angewendeten Strafen; erfolgt keine Besserung, so wird der Böse von der Gemeine ausgeschlossen. Eine Aeltestenkonferenz regiert die Gemeine; dieser muß jedes Mitglied gehorchen. Sie besteht aus dem Gemeinhelfer, als dem obersten Vorsteher der Ge- meine, dem Ortsprediger und den Chorhelfern oder Dienern. Eie haben Bischöfe, Prediger, Diakonen, auch Diakonissinnen zur Pflege der Schwestern. Tanz. Karten- und Würfelspiel wer- den nirgends gestattet. An jedem Tage sind Andachlsstunden. Ihr Gottesdienst ist durch schönen Gesang und religiöse Musik rührend ; ihre Todtenäcker sind liebliche Gärten; über die Todten

10. Volksschulenfreund - S. 323

1860 - Leipzig : Dürr
Etwas über die Rechtschreibung. 323 Satisfaction, Genugthuung. Sentenz, Richterspruch, Specifikation, Verzeichniß. Proxositio, Vortrag, Vorschlag. Mandat, ein landesherrlicher Befehl. Ein Patent affi- gieren, einen Befehl anschlagen. Reglement, Norm, Schema, Vorschrift, wornach eine Sache einzurichten ist. Subjects eine Person; Object, ein Gegenstand. Confiscation, gerichtliche Einziehung des Vermögens. Complicen, Consorten confrontiren, Theilnehmer an einem Vetgehen einander gegenüber stellen und verhören. Cataster, ein Verzeichniß. Pia causa, eine milde Stiftung für Arme, Waisen, Wittwen, Kirchen, Schulen. Censiten, Zinspflichtige. Ex officio, Amts- und Berufs- wegen. Client, der Schützling eines Gönners (Patrons) oder Sachwalters. Clerus, die Geistlichkeit. Collator, der ein Amt zu vergeben bat. Collateralerben, Erben als Seitenverwandte. Denominirt oder desingnirt, ernannt zu einem Amte. Vocativ n, das Berufungsschreiben. Conzept, der erste schriftliche Aufsatz, der dann mun- dirt oder rein abgeschrieben wird. Rezepte schreibt der Arzt. Clauseln sind angehängte Bedingungen. De te ri oriren, verschlimmern; melioriren, verbessern. Consu menten, Verzehrer. Contrebande, verbotene Waaren. Delinquent, Jnquisit, ein Verbrecher. Hierarchie, geistliche Herrschaft. Dioces, Parochie, ein Kirchsprengel. Dotiren, ausstatten. Donation, eine Schenkung. Evi- dent, ei«leuchtend. Ephoru s, ein Aufseber, jetzt gewöhnlich der Superintendent. Eremt, befreit. Emeritus, ausgedient, in Ruhestand ver- setzt. Pension (Pangsion), Gnadengehalt. Liciliren, auf Etwas bieten. Epidemie, eine verbreitete ansteckende Krankheit. Industrieschule, wo Kinder auch Handar- beiten lernen. Jnsinuiren, etwas Schriftliches übergeben; der es erhält, unterschreibt, daß er es erhalten habe. 21
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