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Die große Expedition gegen Abessinien hat, ohne zu bleibender
Oeeupation zu führen, den englischen Einfluß im S. von Aegyp-
ten und im arabischen Meerbusen gesichert.
3) In Asien:
a. Die aus demselben Grunde an der steilen Südküste
Arabiens besetzte und befestigte alte Hafenstadt Aden, welche
das arabisch-persische Meer beherrscht, seit Eröffnung des Suez-
kanals von noch größerer Bedeutung für:
b. die indischen Besitzungen. Diese, ein ausreichender
Ersatz für die Verluste in Amerika, gruppieren sich um den wich-
tigsten Theil aller englischen Provinzen, um die 66,000 Qm.
große Halbinsel Vorderindien, die mittlere der südasiatischen
Halbinseln, „gleichsam das Italien des Orients, der universal-
historische Durchgangspunkt aller wie Radien hin- und zurück-
wirkenden Kräfte, der Ansiedelungen und Bewegungen der Völ-
ker, das Ziel der Eroberer, der Sammelplatz der Weltschiffer,
der Ausgangspunkt einer Weltindustrie, der universellsten und
reichsten Produktenspende der Edelsteine und Gewürze, des Ver-
kehrs der mannichfaltigsten Art, nach allen Regionen der Erde,
durch alle Zeiten, für alle Nationen." Die drei großen Haupt-
städte der Präsidentschaften: Bombay an der schmalen Küste
des Westghats, Madras an der breiten derostghats und Cal-
cutta an der Westseite des größten Deltas der Welt, die Aus-
gangspuukte der kriegerischen und diplomatischen Eroberungszüge
der ostindischen Eompagnie. Von jenen Städten aus Eroberung
des tropischen milden dreieckigen Plateaus Dekan (Mysore,
Heiderabad), von Bengalen aus die des subtropischen reich
bewässerten Tieflandsdreiecks von Hin dost an. Das Ganges-
gebiet, die historische Mitte der hindostanischen erstarrten Kul--
turwelt (der Brahma- und Buddhalehre), mit seinen gewaltigen
Städtemonumenten von Patna über das heilige Benares bis
Delhi (Hauptstadt des Groß-Moguls aus dem Stamme Timur-
Lenks). Das zum Theil steppenartige Jndusgebiet mit dem
Reiche der Shikes (Lahore) im Fünfstromlande.*) Die Unter-
*) „Das Bild von Hindostan in seinen Städten und Monumenten
zeigt sich bestimmter als in jedem anderen Theile Indiens als das Resultat
der sich bekämpfenden Kulturstufen der Hindus und der Mnselmans. Euro-
päischer Einfluß macht sich hier fast nirgends noch fühlbar. Der Umstand,
daß das Hindostanische als die vorherrschende Sprache des Landes hier
überall sich erhalten, hat darauf wohl ebenfalls bedeutenden Einfluß."
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Extrahierte Ortsnamen: Abessinien Asien Arabiens Amerika Italien Bombay Madras Heiderabad Bengalen Benares Lahore Indiens
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Extrahierte Personennamen: Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Panama Suez Maracaibo Syrien Peru Guinea Afrika Nafrika Sahara Abessiniens Namerika Samerika Afrika Amerika Afrika Amerika Abessinien Nubien
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innerhalb der Palmenzone zwischen der allmählich ansteigenden
arabischen Wüste und den Terrassen des Persischen Hochlandes*).
— Am sichtbarsten ist das geistige und politische Uebergewicht
Europas längs des arabischen Meerbusens und des Nil. — Der
Suezkanal, das europäisch-indische Thor, von Aden bewacht,
jetzt schon durch Kultivierung des Uebergaugslandes von der
Sinaihalbinsel nach Aegypten von Einfluß**), wird auch das ab-
geschlossene Arabien***) aus dem Dnnkel locken. Bis jetzt
selbst die reiche türkische Westseite Hedschas und Dschemen
(das unter der Regeuzone glückliche Arabien un Gegensatz gegen
das regenlose wüste Innere), die Wiege des arabischen Han-
dels und des Muhamedanismns, den Christen wenig zugänglich;
Mekka noch immer der größte Wallfahrtsort der Welt. —
Aegypten, das Geschenk des Nils) (des größten Stromes
der alten Welt), durch Lage und Geschichte Asien zugehörig,
und durch die fetten Marschen des Delta von je her zu ver-
lockend für die Nachbarvölker und die Herren des Mittelmeeres,
um auf lange isoliert zu bleiben. Wie in der ältesten Zeit schon,
so dringt auch jetzt die Kultur stromauswärts. Das Vasallen-
land des Sultan gänzlich unter dem Einfluß des Abendlandes.
Die neueste Aera der Entwicklung (seit Bonapartes Expedition)
") Daher das schnelle Aufblühen großer Übergangsstellen, Stapelplätze
und Residenzen, aber in Folge der Ueppigkeit auch schneller Verfall. —
Noch alle Herren dieses Landes, von den alten Babyloniern an, hat dasselbe
Schicksal erreicht.
**) Selbst die Regen sind seit der Anlage des Kanals häufiger.
***) Die zugleich nach Indien und Afrika gerichtete, diesem Erdtheil ahn-
liche Halbinsel Arabien, wenig kleiner als Vorderindien und unter gleicher
Breite, hat ihre Schwerpunkte an den Küstenterrassen. Daher die Araber Her-
ren der südlichen Meere, bis Europa den Seeweg nach Indien gefunden;
daher auch als Gründer einer Weltreligion gewaltsame Eroberer der Welt.
Auch Hindnstan die Wiege einer Weltreligion; aber die Hindu ein passives
Binnenvolk.
Der Nil der einzige Strom, der aus der heißen Zone in die nörd-
lich-gemäßigte tritt. Ohne ihn wäre Aegypten die Fortsetzung der Sahara;
diese findet ihr Ende in Arabien, sie ist aber durch das Nilthal und das
rothe Meer durchbrochen. Bis 300 Meilen aufwärts fehlen dem Nil Zu-
flüsse; sie kommen, wie er selbst, theils aus den Abessinischen Alpen, theils
aus dem Hochlande und den Seen diesseits und jenseits des Aequators.
Daher der Reichthum an Wasser, das das ägyptische Land bis zur immer
fort wachsenden Küste mit seinem Schlamme düngt. Das regelmäßige
Steigen und Fallen des Stromes und seine Folgen in Bezug aus materielle
und geistige Entwicklung des Landes ohne Regen.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Mekka Asien Indien Afrika Europa Indien
— 99 —
durch die Jahrtausende zählende Bodenkultur unterstützt. Die
Eroberungsgelüste des Khedive und sein Verständnis der humanen
und merkantilen Aufgaben Europas tragen noch mehr zur mate-
rielleu Blüte des Landes bei, als zur Lösung der Räthsel, die das
älteste Aegypten (in seinen Bauten und Schriftwerken) und die
Natur selbst (im Quellgebiet des Nil) gestellt hat. Das wieder-
erstandene Alexa ud ria Ausgangspunkt der Kultur, deren Mit-
telpunkt an der Schwelle des Delta Kairo. Das Reich hat sich
jetzt von Nnbien aus (Chartum) den weißen Nil aufwärts
über Senn aar nndkordnfan ausgedehnt. Bei den Versuchen,
weiter im Quellgebiet des Stromes die Herrschaft zu befestigen,
größere Hindernisse durch die Sklavenhändler, als durch die
Negerstämme und deren heiße Sumpfländer unter dem Aequator.
Der jetzige Umfang der Herrschaft 32000 Qm. mit kaum 9
Millionen Ew.; das eigentliche Aegypten 10000 Qm. mit
5,200000 Ew*).
V. Die Länder der Zlaven.
§. 1. Das Karpathenland nebst dem Mittlern und untern
Donangebiete.
Dieses große Gebiet zwischen Dentschland und dem schwarzen
Meere, der sarmatischen Tiefebene und den Abhängen des Scar-
dus und Hämus, nordöstliche Grenze des römischen Reiches,
Tummelplatz der gegen die europäische Kultur vorgedrungenen und
zurückgeworfenen Barbarenhorden, wie der für dieselbe empfang-
lichen Jugendvölker seit der Zeit der Völkerwanderung, eine
bunte Völkertafel, auf der die Ueberzahl, die Slaven, den
politisch bedeutendsten finnisch-ugrischen Stamm der Magyaren
*) Der größte Theil Muhamedaner: 3,800000 meist landbauende Fel-
lahs, Mischung der Alt-Aegypter mit Arabern, 400000 Araber, deren Sprach e
jetzt die amtliche ist, 200000 Türken; die Zahl der eingebornen Christen
(Kopten, Nachkommen der alten Aegypter) 350000, Franken und christliche
Orientalen (Griechen, Armenier 250000).
7*
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59
denraupen; Gewürze, Arzneikräuter, Caffee, Thee, Zucker,
Baumwolle, Reiß; Perlen, Gold, Silber und die vorzüg-
lichsten Edelsteine.
75. Asien zerfällt in Nord-, Oft-, Süd-, West- und
Mittel- oder Hochasien.
76. Zu Nordasien rechnet man: Sibirien und
die Halbinsel Kamtschatka. Oftasien enthält: Tungusien,
Korea, China und Japan. Südasien: Hinterindien,
Vorderindien (beide auch Ostindien genannt, wozu auch
noch die Inseln: Ceylon, Sumatra, Bornea, Java, Cele-
des, die Molluken- oder Gewürzinseln rc. gehören), Persien
und Arabien. Weftasien: die asiatische Türkei und die
russischen Besitzungen am Kaukasus (Kaukasien). Mittel-
asien: Tibet, die Mongolei, die Tatarei und die Bu-
charei.
77. Die vorzüglichsten Städte sind: in Sibirien:
Tobolks, Jrkutzk, Nertschinsk; in China: Peking, Nan-
king, Kanton; in Japan: Ieddo, Miako, Nangasaki; in
Ostindien: Calcutta, Madras, Bombay, Surate, Lahor,
Delhi; in Persien: Teheran, Tauris, Jspahan, Schiras;
in Arabien: Mekka, Medina, Maskat, Mokka; in der
asiatischen Türkei: Smyrna, Damask, Aleppo, Jerusalem,
Bagdad; in Kaukasien: Tiflis, Baku, Erivan, Achalzik;
in Tibet: Bassa; in der Mongolei: Dschehol, Maimat-
schin; in der Tatarei: Taschkent, Buchara, Samarkant;
in der Bucharei: Jerken oder Perkand.
Afrika.
78. Afrika bildet eine große Halbinsel, indem es
nur durch die Landenge von Suez mit dem festen Lande
(Asien) verbunden ist. Es grenzt gegen Norden an daö
mittelländische Meer, gegen Osten■ an den arabischen Meer-
busen und das indische Meer, gegen Süden und Westen
an das atlantische Meer.
79. Dieser Erdtheil soll 528,000 Q.-M. enthalten,
und 200 Millionen Menschen zählen, die größtentheils
Heiden und Muhamedaner sind ; doch trifft man auch Chri-
sten und Juden an.
80. Gebirge: der Atlas, die habeffinischen Alpen und
das Mondsgebirge. Flüsse: der Nil, der Senegal, der Niger,
der Gambia, der Zaire (Congo), der Elephantenfluß.
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Extrahierte Personennamen: Bassa
Extrahierte Ortsnamen: Nordasien Sibirien Kamtschatka Korea China Japan Hinterindien Ostindien Ceylon Sumatra Bornea Persien Kaukasus Kaukasien Tibet Mongolei Sibirien Jrkutzk China Peking Japan Ostindien Calcutta Madras Bombay Persien Teheran Jspahan Mekka Medina Smyrna Damask Aleppo Jerusalem Bagdad Kaukasien Tiflis Baku Erivan Tibet Mongolei Maimat- Taschkent Buchara Afrika Afrika Suez Asien Senegal Niger Gambia
70
D i e Aegypter.
16. Noch merkwürdiger als die Phönizier sind die
alten Aegypter. Schon zu Abrahgms Zeiten (2000) hat-
ten sie eine geordnete Staatseinrichtung unter Königen
oder Pharaonen.
17. Aegypten wird vom Nil durchströmt, der jähr-
lich im Sommer austritt, und dadurch die Fruchtbarkeit
des Bodens außerordentlich befördert. Die Ueberschwem-
mungen erzeugen aber auch eine Menge Ungeziefer, und,
durch die schädlichen Ausdünstungen, ansteckende Krank-
heiten, besonders die Pest.
18. Schon frühe hatten sich die Aegypter mit der
Baukunst beschäftigt, wie dies die Pyramiden und Obe-
lisken beweisen, die fast alle über 3000 Jahre alt sind.
Die Pyramiden sind große, viereckige Gebäude, mit schrä-
gen Seitenmauern; 200 bis 800 Fuß hoch; über und
unter der Erde sind Gemächer und Gänge, aber keine
Fenster. Wahrscheinlich wurden die einbalsamieren Leich-
name ihrer Könige darin aufbewahrt (Mumien).
19. Die Obelisken sind viereckige, oben spitz zulau-
fende Säulen, aus einem Steine, 50 bis 180 Fuß hoch.
Noch jetzt stehen einige dieser Obelisken in Rom, welche
- später dahin gebracht ^wurden.
20. Die Aegypter waren gute Rechner, Sternkundige
und Feldmesser (Geometer). Daher sie auch das Jahr
schon ziemlich richtig in 365 Tage eingetheilt hatten.
21. Ihr Land wurde von dem König Cvrus der
persischen Herrschaft unterworfen (555), bis Alexander
auch diese zertrümmerte (333). Im Jahre 29 vor Chr.
endlich brachten es die Römer unter ihre Herrschaft.
Die Hebräer oder die Juden.
22. Kanaan, auch das gelobte Land, jetzt Palästina
genannt, liegt gegen Westen am mittelländischen Meere
zwischen Arabien und Syrien, etwa 30 Meilen lang, und
6 bis 13 Meilen breit. Sein Hauptfluß ist der Jordan,
der vom Libanon kommt und durch den See Liberias
ins todte Meer fließt.
23. Zu Christi Zeiten war es in vier Provinzen
eingetheilt: 1. Galiläa (nördlich), worin die Städte Ti-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Jordan Christi Galiläa
60
81. Da Afrika fast ganz in dem heißen Erdstriche
liegt, so ist das Klima hier das heißeste auf der Erde;
doch ist der Boden außerordentlich fruchtbar. Hierher ge»
hören die § 29 angegebenen Produkte; auch ist es beson-
ders reich an Gold, das aus Bergen und Flüssen gewon-
nen wird.
82. Wie Asien, so kann man auch Afrika in Nord-,
Oft-, Süd-, West- und Mittelafrika eintheilen. Nord-
afrika enthält: Aegypten, die Berberei, Marokko und
die Sandwüste Sahara. Ostafrika: Habessinien, Nu-
bien und die Ostküftenländer am indischen Meere: Ajan,
Adel, Zanguebar, Mosambique. Südafrika: das Kap
der guten Hoffnung (Kapland) und das Kaffernland.
Westafrika: die Küstenländer Sencgambien, Ober-und
Niederguinea oder die Küste Congo. Inneres oder Mit-
telafrika: das, den Europäern noch nicht hinlänglich
bekannte Aethiopien oder Nigritien.
83. Inseln, die zu diesem Erdtheile gehören: Mada-
gaskar, Moritz, Bourbon, St. Helena, Madera, die Azoren.
84. Von den Städten Afrika's verdienen benannt
zu werden: Cairo, Alexandrien, Rosette, Dannette in
Aegypten; Algier, Tunis, Tripolis, Mursuk in der Ber-
berei; Marokko, Mogador, Langer, Ceuta in Marokko;
Gondar in Habessinien; Sennaar und Suakim in Nubien;
die Kapstadt in dem Kapland.
Amerika.
85. Amerika ist mehr in die Länge ausgedehnt, als
irgend ein Erdtheil der alten Welt. Es reicht vom nörd-
lichen Eismeere bis in die Eisgegenden nach dem Südpole
hin, und zeichnet sich vor den übrigen Erdtheilen durch die
meisten Landseen, die stärksten Ströme und die längsten
Bergreihen aus.
86. Von allen Seiten ist es mit Wasser umgeben,
und zwar nach N. vom Eismeer, nach O. vom atlanti-
schen Meere, nach S. von der Magellansftraße und nach
W. vom Südmeer. Sein Flächeninhalt beträgt ungefähr
800,000 Q.-M., auf welchen etwa nur 40 Millionen
Menschen leben.
87. Gebirge: die Andes oder Cordilleras in Süd-
amerika und die Apallachen in Nordamerika.
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Extrahierte Personennamen: Südafrika Moritz Helena
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Asien Afrika Marokko Ostafrika Mosambique Westafrika Madera Algier Tunis Tripolis Marokko Ceuta Marokko Nubien Kapstadt Amerika Amerika amerika Nordamerika