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1. Alte Geschichte - S. 33

1869 - Mainz : Kunze
33 2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr- hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie, die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter) liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung, die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem delphischen Orakel in engster Verbindung. 3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De- mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter- lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und politische Gleichstellung. Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr- hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher, neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver- bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber- gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt. Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels- herrschaft kehrt nicht wieder. Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.) 3

2. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

3. Alte Geschichte - S. uncounted

1870 - Mainz : Kunze
_< • froc.t. Hü'ndre-ult bcni Peñ/air "A ¿ ; Aür den acoarapíjiídieji Unlerrichl • ' / . Pl / i Lehrbuch der Geographie alter Md neuer Zeit mit besonderer Riicksicht auf politische und Kulturgeschichte. Vcm l)r. 'Ilitzmoe Seliucllt Cbevjlut atvati) in Daru'.stad!-). Achte . Auslage« voll- ständig neu bearbeitet von Dr. Wilhelm Rohmeder '!> München I. 9)lil vi.e Karten, >rci Figúrenla-^ und :: X r?' " z:. ■ 7/} ' , c Dal selbe er,checnt im Jahr 1872 in 12 Lieferungen, ch'ie in Zeiträumen von .3—! Wochen aufeinander folgen. Jede Lieferung enthält 5—6 Bogen nebst den dazu gehörigen harten und' Tafeln. Das letzte He/k"briygt das Portrait des Beriafsers. ' Prech einer jeden Lieferung 7'/- Lgr. — 27 k\. rheim ; • '—7i &?:: £ lchacht's Lehrbuch Vet Geoli^schie umufu den Lanzen alter und neuer Zeit An-Dtzeichtim^ndueberffhttuhkeit dä:Misteñch^wird es ebensowenig von eiueru ähnliches Haubh<kch^«rreicht,> als ne Ansehung 'der Füllemnd Zuverlässigkeit feines Inhalts. A i e^gviprrlch'burch gefährte Verbindung des geographischen Elementes mit Per politischen und Äultnrgcfchrchtc beseelt gleichsam den Stoff und muffchlmert nicht lveniger das Studium, als sie dessen Früchte vervielfältigt. Gurk und et in Anlage und .Aussührung ebensaseb'- de» er» abrenen ochuiinunn h>k Le., scha c fli mi ige^Gelch^, e>>. Und wenn dies Werk sch u durch Kurl Stitier umälexaudrr dou Hulndoldi oto ein Ereignis in der g ogro.mischen Lttrarur bezeichnet wurde, so ist dasselbe inkwischen auch'durch den Beifall und d.e Liebe des' Vaterlag:dewñisgezeichi:ch und über die Grenzen Besselbeu--hinaus"-.als mn tnchtches Wert deutschen Fhs.,;es und deutscher Gediegenheit geehrt worden. In H lsicht.auf Einzelheiteil veralten 'geographische Bücher rasch uu' nmchen deshalb mit, dein erweiterten Horizonte dess-Wissens und-Schaffens ichpmr Tage, mit dem «Wechsel politischer und anderer hier einschlagender Bemlchngen und Verhältnisse immer wieder Ilingestaltniigen nothmcndig. Da aber der Hauplwerth i, dieses Werkes in der Durchführung bestimmter Grundgedanke^ und in der m e th o- - ischen Behandlung des Gegenstandes liegt, ein llmstand, der das L-.'ch na- mentlich für Gc»gram?!chrer jeder Schule z» einem unentbehrlichen l-änfter-- und Handbuche gemacht.hat: so können bei jeder Neubearbeitung die Grundlagen des- selben stets nnverrückt beibehazen werden, und die Aenderungen können sich auf Eintragung der Resultate der rastlos fortschreitenden Forschung und die Unigestal- tttngen, welche.die Zetiereigl'.isse selbst nothwendig gemacht haben, beschränke::. Die vorliegel.d 8. Anhlnge, mit großer Sorgfalt und, Pietät ansgefichrt, eine Frnchc inchrjnlwig n Flhch nffdzm^Hriger Beschäligtrng rr \ : , : jelbft, erscheint n.pl >'swa al-: ?ibe Uepprarberrnng der jäheren, so-tdebn alsllr. arbcitniig derschben, ivelche man gröaeutheils eine ganz neue %r müßte, wenn nicht nberaü de: nrssirüngliche Plan konsequent sestgehalten Le. So dürfen, wir'hasten, wird das Werk auch fernerhin den Anjpr '.chen von Schule, Haus nffd Leben oollstcnidig genügen und seinen hervorragenden P atz unter den.geographischen Lehrbüchern zu behaupten sorffahren. , .. Verlag von Ls. G. ,Kiuyr> Nachfolgkr in Main). K Mch * ? ' V\ ■ „yht ;

4. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 108

1877 - Mainz : Kunze
108 entweder Leibeigene oder Zinshrige und zu Frohndiensten der-pflichtet. Das Eigenthum des Ackers, den sie bebauten, stand meist dem Grundherrn, dem adeligen Gutsherrn oder einem Kloster zu. Wenn der Inhaber eines Ackerstckes starb, nahm sich der Grundherr, um sein Eigenthumsrecht zu zeigen, das beste Stck von der Habe des Zinshrigen, ein Recht des Guts-Herrn, das man Besthauptrecht nannte. Die Bauern stellten ihre Forderungen in zwlf Punkten auf; sie verlangten unter anderm die Wahl der Pfarrer (also Aufhebung des Patronats), Abschaffung der Leibeigenschaft, des Besthauptrechtes, Freiheit der Jagd, Feststellung der Frohndienste. Weil diese Forderungen nicht bewilligt wurden, brach der Ausstand im sdlichen Deutschland aus, in Schwaben, im Elsa, in Franken, Bayern, im Salzburgischen, ging auch nach Lothringen, zog sich nach dem Rheingau hin, lief den Rhein hinab und verbreitete sich durch Westfalen. Wohin die wilden Schaaren der Bauern kamen, steckten sie adelige Schlsser, reiche Klster in Brand, erschlugen und mihandelten die Adeligen. Es fehlte aber ihren Schaaren eine wirksame Bewaffnung, die Kriegszucht und einheitliche, verstndige Fhrung. Sie erlagen schlielich den schweren Geschtzen und der Reiterei. Bei Knigs-Hofen an der Tauber wurden sie 1525 schwer geschlagen; ein schreckliches Strafgericht wurde gehalten; die Zahl derjenigen Bauern, die in den Kmpfen und in den brennenden Drfern umkamen, wird auf 100,000 berechnet. Die Lasten der Bauern wurden noch vermehrt und dauerten fort bis zur franzsischen Revolution: von da an begann allmhlich ein freier Bauern-stand sich zu bilden. Die Wiedertufer in Mnster (15341535). Mnster die Hauptstadt Westfalens, wurde von zwei Wieder-tufern, dem Bcker Johann Matthiesen aus Haarlem und dem Schneider Johann Bockhold aus Leyden in groe Verwirrung gebracht; es schloffen sich der reformirte Prediger Rothmann in Mnster, der reiche Tuchhndler Knipperdolling und Krech-ting an sie an; sie predigten auer der Wiedertaufe Gterge-

5. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in Alter Geschichte - S. 10

1873 - Mainz : Kunze
Den Einfall derdorier 1068 wandte König Kodrns Hel-dentod ab. Nach dieser ruhmvollen Knigsthat wird der Knigsname fr seine Nachfolger abgeschafft, die knigliche Ge-walt mehr und mehr geschwcht: seit 682 werden alljhrlich 9 Archonten auf je 1 Jahr aus der Mitte der Eupatri-den gewhlt, ^viese nmlich, die Besitzer der groen Gter (Pedier), hatten die Regierungsgewalt in Hnden, bedrckten die Kleinbauern (Diakrier), hielten Viele der-selben in Schuldknechtschaft, verkauften andere auer Landes, hielten auch die aufstrebende Brgerschaft in den Ksten-stdten (Paraler) nieder und gnnten weder diesen, noch jenen Antheil ander Regierung des Staats.das Volk, mit der Herr-schastdereupatridenunzufrieden, verlangt geschriebenege-setze: Drakon (um 620) gibt solche, aber von so bertriebener Strenge (Todesstrafe auf Felddiebstahl gesetzt), da die Unzufriedenheit sich mehrt. Ein Versuch des Eupatriden Ky lo n, sich mit Hlfe des Tyrannen Theagenes von Megara in dem zerrtteten Staate zum Alleinherrscher aufzuwerfen, milingt, seine Anhnger werden an geweihter Sttte getdtet; die Verschuldung der Bauern nimmt berhand; ,dte Insel Salamis geht, weil die Kraft des Staates durch die U u e i u i g k e i t z w i-schen Regierung undvolk gelhmt ist, an diemegarer verloren. Die Heilung des Staates brachte Solon geb. 639. Selbst Eupatride vom hchsten Adel, hat er doch Mitgefhl mit den Leiden des niederen Volks, erringt sich Ansehen, indem er die Brgerschaft zur Wiedereroberung von Salamis be-geistert, bringt es durch seinen Einflu dahin, da die Urheber des klonischen Fluchs," der ruchlosen Tdtuug von Kylons Anhngern, aus dem Lande geschafft werden, die Stadt durch den Propheten Epimenides aus Kreta entsndigt wird. Zum Archou erwhlt (594) ordnet er die Schuldverhltnisse (Seisachtheia, Lastenabschttelnng) und verbietet den Verkauf attischer Brger in die Selaverei. Er verschmht den Rath, sich zum Könige zu machen, legt sein Amt nach Jahresablauf nieder und wird dann aufs neue zum Gesetzgeber gewhlt.

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der Erdkunde - S. 5

1885 - Halle : Anton
Die Aufgabe des Unterrichts. 5 in ihrem Verhältnis zu den übrigen Schuldisziplinen ist ein für ihre päda- gogische Wertschätzung schwerwiegendes Moment. Es macht die Erdkunde zum natürlichen Mittelpunkte der realistischen Schuldiszi- plinen. Je mehr die reinen Fachwissenschaften um ihrer fcientisischen Zwecke willen ihre Gebiete durch scharfgezogene Grenzen umfriedigen müssen, desto größere Sorgfalt hat die Pädagogik anzuweudeu, behufs ihrer Bildungsarbeit an der Jugend die Gedankenfäden erkennbar zu machen, welche alle realistischen Schuldisziplinen durch die Erdkunde verknüpfen. 2. Die Einwirkung des geographischen Lehrstoffes auf den Schüler kann zu einer ebenso vielseitigen gestaltet werden, als der Sach- und Gedankeninhalt desselben Ausprägungen zuläßt. Der Unterricht in der Erdkunde vermag deshalb in wirkungsvoller Weise ebenso wohl intellektuell wie sittlich zu bilden. a. Da der geographische Unterricht sich zu einem sehr wesentlichen Teile auf die Kenntnis des Besonderen zu erstrecken hat, wobei ihm die Thatsachen sowohl einzeln als in Reihen und Gruppen entgegentreten, und da er die Kenntnis der Thatsachen als unentbehrliches Fundament für den Aufbau jeder zu einer höheren Einsicht führenden Gedankenreihe zu verwenden hat, so gewährt er vielfache Gelegenheit zur Übung des Gedächtnisses. — Dieses Gedächtnismaterial bietet sich in allen Formen und auf allen Stufen der Sachkenntnis. Während die Unterweisung in dem der sinnlichen Wahr- nehmung zugänglichen Anschauungskreise die einzelnen Anschauungen planmäßig, bestimmt und befestigend vor die Seele führt und sie dadurch all-- mählich zu klaren Vorstellungen konzentriert, verwendet der Unterricht im weiteren Kreise vorzugsweise Begriffe, die dnrch Verknüpfung fremder Erscheinungsformen mit den bekannten heimischen ihren eigentlichen Inhalt empfangen ^). Spürt er nun gar der Gesetzmäßigkeit in der Mannigfaltigkeit nach, d. h. fragt er nicht mehr allein nach dem Was?, sondern auch nach dem Wie?, so bleibt keine Seite des höheren Erkenntnisvermögens unbefruchtet. So muß die Betrachtung der Flußrichtungen die sachliche Unterlage geben für das Urteil, nach welcher Seite hin sich ein Landstrich abdacht; die geographische Lage eines Landes zum Äquator, im Innern oder an den Küsten eines Kontinents läßt gleicherweise urteilen über das Klima desselben u. s. w. Ferner bieten Gruppen im großen und ganzen gleichartiger geographischer Erscheinungen häusige Gelegenheit zur Übung im Verall- gemeinern'). Und da ferner bei genauer Betrachtung des Verhältnisses der geographischen Thatsachen zu einander sehr häusig sich ein Kausalnexus ergiebt, so läßt sich dieser Umstand für die Ü b n n g imschließen trefflich verwenden ^). Somit ist durch das Wesen des geographischen Lehrstoffes die 1) Er beschäftigt sich z. B. mit Hochflächen und Tiefländern, mit Kesselländern, mit Ketten- und Massengebirgen, mit Flußgabelungen, Flußarme« und Deltaländern, mit Festungen, Industrie-, Handels-, Residenzstädten u. a. 2) Z. 58. die Lage gewisser Halbinselgruppen, die Gewässer der Pyrenäenhalbinsel, Skandinaviens, der Schweizer Hochebene, die Lage der Vulkane u. a. 3) So gestattet die Thatsache der geringen Zugänglichkeit des Himalaja den Schluß aus die Möglichkeit, daß sich die Bewohner dieses Gebirgslandes lange Zeit von der englischen Herrschaft unabhängig zu erhalten vermochten und bei dem Kaukasus von gleicher Ursache auf gleiche Wirkung. So gestattet femer die Armut des unteren Indus

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der Erdkunde - S. 7

1885 - Halle : Anton
Das Unterrichtsmaterial. 7 Inhalt der matbem«tischen......G.eoqravhie. Außer diesen Grundlehren bietet dieselbe '^er auch'noch andere wichtige Erkenntnisse, ohne welche eine genaue Betrachtung der Erde nach Teilen ebenso unmöglich sein würde, als die Erkenntnis mancher Erscheinungen, die sür das Leben auf der Erde von fundamentaler Wichtigkeit sind. Die mathematische Geographie bietet zunächst die Mittel zur Ortsbestimmung in den Lehren vom Horizont, den Himmels-/ gegenden und den wichtigsten Punkten und Linien des Globus. Sind diese Lehren nur von Wert für die Orientierung auf der Erde, so sind die Er- kenntnisse von der Beleuchtung und Erwärmung der Erde unentbehrlich für das Verständnis der Ursache von Tag und Nacht und von dem regelmäßigen Verlaufe der Jahreszeiten. Insofern endlich der Erdmond im Abhängigkeits- Verhältnis zur Erde steht, sind auch dessen Größe, Beschaffenheit, Bewegungen, Lichtgestalten und Finsternisse Gegenstände der mathematischen Geographie. Damit schließt streng genommen das Bereich derselben ab. Aber die Schule hat sich um ihrer allgemeinen Bildungszwecke willen des Prinzips der strengen Sonderung ihrer Disziplinen zu entschlagen, wenn es sich um das Herbeiziehen unentbehrlicher, aber sonst nirgends unterzubringender verwandter Kenntnisse handelt, und aus einem solchen rein praktischen Grunde werden in der mathematischen Geographie auch die wichtigsten Lehren vom Sonnen- system und den Fixsternen, sowie das Nötigste aus der Zeitrechnung und vom Kalender zu behandeln sein. 2. Die Betrachtung der Erde nach ihren wesentlichsten Teilen ist hauptsächlich Aufgabe der physischen Geographie. Diese giebt eine Über- ficht über die Verteilung der Land- und Wassermassen auf der Erdoberfläche nach Lage, Flächeninhalt und Gestalt derselben; sie beschreibt die Ozeane nach Lage, Gliederung und besonderen Eigentümlichkeiten; sie schildert die Erdteile nach Lage, wagrechter Gliederung und Bodenform, wobei der Zusammenhang Zwischen dem geognostischen Bau einer Landschaft und dem Charakter ihres Reliefs ins Licht tritt; sie verfolgt die Verzweigungen des Waffergeäders im Lande und die Ansammlungen desselben in Binnen- und Strandseeen; sie läßt das Klima der Länder erkennen; sie zeigt, wie alle die genannten Faktoren der unorganischen Natur bestimmend einwirken auf die Pflanzendecke und die Tierwelt individualisierter Erdräume. 3. Ist es besonders die Hlimalehre und die Lehre von der Verbreitung der Pflanzen und Tiere über die Erhoberfläche, in der das Übergreisen 1)er Erdkunde in das Gebiet der Naturkunde stattfindet, so wird besonders durch die Beleuchtung geschichtlicher Vorgänge niit geographischem Licht auch das Bereich der Geschichte in den Erkenntniskreis gezogen. —- Historische Beziehungen schlagen aber auch gewissermaßen die Brücke zwischen den besonders der Erkenntnis dienenden geographischen Thatsachen und den mehr die Teilnahme erweckenden Zuständen der Menschheit. Ist auch der Punkt nicht genau anzugeben, in dem das historische Werden in das geographische Sein über- fließt, so ist doch jenes von diesem nachweisbar mitbedingt, und deshalb muß auch das Wechselverhältnis von einem nach Erkenntnis der Zustände streben- den Unterrichte berücksichtigt werden. — Alle in dieser Hinsicht zu dem Bereiche der Schulgeographie zu rechnenden Lehrstoffe beziehen sich auf den Menschen, erläutern hauptsächlich die Ausbildung seiner Kultur und bilden daher in ihrer Vereinigung die Kulturaeoqravh ie. Der Inhalt der- selben richtet sich entweder aus Ine Völker an und für sich oder auf die

8. Hilfsbuch für den Unterricht in der Erdkunde - S. 312

1885 - Halle : Anton
312 Asten. genannten Festung, etwa 30 Hütten und einer kleinen baufälligen Kapelle; die Festung wird von einigen als Kasernen dienenden, von einem hölzernen Zaune umgebenen Baracken gebildet. Zur Zeit des Marktes sind alle Hütten vollgepfropft mit Marktgästen. Aber der weitaus größte Teil der- selben muß im Freien lagern. Man erkennt dann die Lage der Zelte an dem roten, mit Funken gemischten Rauche, der gegen den gestirnten Himmel aufsteigt, welcher gewöhnlich im Glänze eines strahlenden Nord- lichtes leuchtet. — 2) Die Tschnktschen, das östlichste Volk Sibiriens, sind es, welche hierher zum Tauschhandel mit den Russen ziehen. Von der äußersten Ostspitze Asiens kommen sie mit Weibern, Kindern, Hausrat, Waffen und Zelten auf Renntierschlitten gezogen, gewöhnlich in Karawanen von 200 — 300 Köpfen. Zu diesem Zuge brauchen sie auf vielen Um- wegen 5 bis 6 Monate, so daß sie fast immer auf der Reise sind. In dem Handel zwischen den Bewohnern der Nordwestküste von Amerika und den Russen sind sie eigentlich nur die Fuhrleute. Auf ledernen, mit einem Geripp aus Walsischknocheu versehenen Böten über die Beringsstraße setzend, tauschen sie von den Ersteren Walroßzähne und Pelzwerk gegen Tabak, Eisengeräte, Glasperlen n. dgl. ein, die sie für jene Waren von den Russen erhalten. — 3) Vor dem Beginn des großen Marktes wird von dem russischen Beamten der Wert der Handelsgegenstände festgesetzt, indem be- stimmt wird, wie viel Fuchs- oder Marderfelle für eiue gewisse Menge Tabak zu geben sind. Eine Messe in der Kapelle sowie das Aufziehen einer Flagge auf dem Türmchen des Forts geht dem Markte voran. Dann setzen sich die Tschnktschen, vollständig mit Spießen, Bogen und Pfeilen bewaffnet, in ziemlich geordnetem Zuge in Bewegung und stellen sich mit ihren Schlitten in einem Halbkreise um die Festung auf. Ihuen gegenüber nehmen die russischen Marktlente ihre Plätze. Alle erwarten mit Ungeduld die Glocke, welche das Zeichen zum Beginn des Tansch- Handels giebt. Kaum ertönt diese, so scheint es, als hätte ein elektrischer Schlag die ganze Russenseite getroffen. Alle stürzen über die Reihen der Tschuktschen her. Mit der einen Hand einen schweren Tabakssack schleppend, in der anderen ein paar Kessel, am Gurt und über den Schultern Beile, Messer, Tabakspfeifen n. dgl. hängend, rennen diese wandernden Warenlager von einem Schlitten zum anderen und preisen in einem Kauderwelsch von russischen und tschuktschischen Wörtern lautschreiend ihre Waren an. Einen ausfallenden Gegensatz zu dieser Geschäftigkeit der Russen bildet die un- erschütterliche Ruhe der Tschuktschen, die, unbeweglich bei ihren Schlitten stehend, höchstens mit einsilbigen Worten auf die Beredsamkeit der russischen Händler antworten und, wenn sie handelseinig sind, kaltblütig ihre Ware mit der ihnen dargebotenen vertauschen. Merkwürdig ist dabei, daß sie durch Wägen in den Händen ziemlich genau bestimmen, ob sie das an- gegebene Gewicht haben. Dieses Treiben dauert fetten länger als drei Tage; dann sind die Waren ausgetauscht und alle kehren wieder heim. Nach einem tüchtigen Schneegestöber bleibt höchstens noch der Flaggenstock als Wahrzeichen des lebendigen Handelsverkehrs sichtbar. Nach v. Wrangel.
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