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1. Alte Geschichte - S. 51

1869 - Mainz : Kunze
I. Die Perscrkrikgk. 500—449 v. Chr. Die Perserkriege geben dem ganzen späteren Leben der Griechen einen Schatz edler nationaler Erinnerungen und lehren sie ihren eigenthümlichen Werth als freie Bürger gegenüber den Knechten eines Despoten kennen; in weltgeschichtlicher Beziehung sind sie der erste große Zusammenstoß zwischen Orient und Occident. Auf Seiten der Griechen die Einzelfreiheit, die städtische Unabhängigkeit, der Bürgersinn und damit die Bedingungen eines steten Fortschritts und die Wurzel der höheren menschlichen Tugenden — auf Seiten der Perser die unfreie Masse, der blinde Gehorsam, wobei die sittliche Freiheit des Einzelnen gegen- über dem Belieben des gleichsam zum Gotte erhobenen Herrschers verschwindet. A. 3utö der persischen Vorgeschichte. Die wichtigsten orientalischen Völker und Reiche nach geo- graphischer Folge sind: die Aegypter mit ihrer Jahrtausende alten eigenthümlichen Cultur; die wesentlich geschichtslosen nur durch ihr Eingreifen in die Geschicke der benachbarten Cultur- völker bemerkenswerthen Hirten- und Raubstämme der arabischen und syrischen Wüste; das Volk Israel, das auserwählte der Völker mit seinem Monotheismus und seiner höchsten weltgeschichtlichen Stellung und Aufgabe; das Handels- und Jndustrievolk der Phönikier mit ihren weitreichenden Seefahrten und Colonisationen; die Syrer und die Stämme Kleinasiens; ostwärts im Stromthal des Euphrat-Tigris, einem ähnlichen Niederland wie Aegypten, die Babylonier; zwischen dem armenischen Hochland und dem Plateau von Iran, westlich

2. Alte Geschichte - S. 163

1872 - Mainz : Kunze
163 <5ottful: 107, 104—100 und 86. tapferer und gefcfjiäter ©olbat, von foloffater martialifdjer ©eftalt, aber ohne politifdje Begabung berb und ^efttg. S. So rneliuä ©ulla, 138 geboren, dem pd^ften2lbel, der $amilie der ßornelier ange§orenb, ein $ftann oon feinfter 23ilbung und überlegenem ©eift, gab fidj frü^ den 2ßiffenfd)aften hin, die er big an fein <£nbe I)o<$fd)ä&te, 107 Ouäftor, begleitet den 9ftariu3 im jugurt§inif^en Ärieg, leitet die Unterfjanblungen toegen Auslieferung be§ ^ugurtfja, bient ferner unter 2ttariu3 in bent cimbrifch= ieutonifdjen Kriege; 93 ^rätor, 92 Sproprätor in ©ilicien. $n dem Sunbeägenoffenfrtege überftra^It er den Sfftarius, n>a3 den ©runb der (Siferfudjt gnrifdjen beiben legt. Sdaburch, baft er (88) ba3 (Sonfulat und den Oberbefehl gegen Tohtibates erhielt, machte er ftc^ den 3kariu§ §um unerbittlichen geinb. 9tacf)dem er die Sdiftatnr niebergelegt ^atte, lebte er bei ^uteoli, mo er feine (oer= lorenen) „$)enfraürbigf eiten" fc^rieb. ©eine $ügellofen Seibenfchajten und Sluäf^raeifuitgen. ©ulla raar Slriftofrat, $tariu3 Sdemofrat; biefe Männer, hinter benen die beiben Parteien be§ ©taates ftanben, traten im Kampfe einanber gegenüber. ©ulla tritt dem ©utpiciuä entgegen und feinbet ba§ ©efe^ beffelben der 3sert|eilung der Sbunbeägenoffen über alle £ribu§ an, aber ©ulpiciuä läftt il)n burd) einen 2ßolm>efchluft ab* fefcen und den Oberbefehl dem 2ftariu3 übertragen. ©ulla, der mit feinem -Speere in ßampanien ftanb, gehorcht nidjt dem 2solfö6efchluft, fonbern fe^rt, nachbem er die ©olbaten auf feine ©eite gezogen, §urücf und erftürmt 9tom; 2ftarius und feine Anhänger fliehen, ©ulpiciuä rairb in den ©ümpfen oon &au= rentum ergriffen und enthauptet. 3ftariu§ befteigt §u Oftia ein ©cf)iff, wirb nach ^inturnä oerfcf)lagen und in den ©ümpfen ge* fangen; er mirb entlaffen, geht auf ein ©d&iff und lanbet bei den Krümmern ßarthago’3. 2lu§geroiefen bringt er den hinter auf den ^nfeln und auf feinem ©djiffe $u. ©ulla raar nun, nachbem er geraaltfam die Serfaffung geftürgt, faftifdj £err be3 ©taateä; ' 1) ftellte er die alte ©timmorbnung der Senturien rcieber her, 2) oer= ftärfte er den ©enat au3 feinen Anhängern, der nun den 3jtariu§ und die £aupter der ©egenpartei artete, und fe&te 3) burd) $olf3be= fchluft feft, baft in £ufunft nur in den (Senturiatcomitien ©efe^e gegeben raerben fönnten und groar nie ohne einen 23orbefd^tuft be§ ©enateä. ©uka hatte eg geftfjehen taffen, baft für ba§ 3>ahr 87 neben

3. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1870 - Mainz : Kunze
48 seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth- ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich). Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten 961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“) durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf- ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst- lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen- staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii, zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. — Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg. 3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii, des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar, der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980; Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980; Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng in Calabrien 982. — 4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet, streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft. Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil- ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes Sylvester Ii. — Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm

4. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1870 - Mainz : Kunze
86 U Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu- söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense <338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er- klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig vom Pabst. o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran- denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; — Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober- bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol 1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries- 1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von Nord- und Ostsee bis zur Adria. Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo- hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347. 6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay- rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz- burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats- klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater" (Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig. a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver- waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er- klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor- 1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und Bologna. Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350) !

5. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1870 - Mainz : Kunze
Iv. Außerdrnljche Länder. A. Italien. Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben- einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht nach Vereinigung und Einheit der Theile. Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer- splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi 1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi (Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I (1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara- gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. — 3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs- formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be- kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte. Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er- hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou), unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr- hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar- dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-

6. Abriss der neuesten Geschichte - S. 82

1875 - Mainz : Kunze
Vierter Abschnitt. Vom Tode Friedrichs Vii. von Dänemark bis zum Frankfurter Frieden. 1863—1871. Den Hauptinhalt dieses jüngsten Abschnitts der europäi- schen Geschichte bildet die Wiederaufrichtimg eines deutschen Reichs, — die Lösung der „deutschen .Frage" mit Blut und Eisen. Sie vollzieht sich wesentlich in drei grossen kriegerischen Ac- tionen, — dem 2ten (3ten) schleswig-holsteinischen Krieg (1864), dem deutsch-österreichisch-italienischen Krieg (1866), dem deutsch- französischen Krieg (1870—71). Aber diese Lösung würde unmöglich, sie würde nur eine äusserliche gewesen sein, wenn sie nicht durch die scheinbar so unfruchtbare, in Wahrheit sehr ernste und tiefgreifende Arbeit seit 1815, an welcher sich alle Parteien in regem Tummeln aller Lebenskräfte der Nation betheiligt haben, vorbereitet gewesen wäre: darin aber darf eine besondere Fügung der Vorsehung erkannt werden, dass der letzte Krieg von 1870 eine volle Sühnung des vorausge- gangenen Krieges Deutscher gegen Deutsche brachte. Diese Zeit erhält durch das was gleichzeitig in Nordamerika und was in Italien geschah — dort der Kampf um Abschaffung oder Beibehaltung der Sclaverei, hier Erneuerung des Kampfs zwischen dem nationalen Staat und den Herrschaftsansprüchen des Universalstaats der römischen Kirche — einen überaus grossartigen Charakter.

7. Abriss der neuesten Geschichte - S. 8

1875 - Mainz : Kunze
8 Wissenschaft uncl wirtschaftlichem Streben am wenigsten be- rührt. Kaiser Franz (1792—1835), ein ideenarmer, bequemer, misstrauischer Fürst, und sein erster Minister, Fürst Clemens Lothar Metternich (geb. 1773), befolgten als obersten Grundsatz innerer und auswärtiger Politik: Erhaltung des Bestehenden — wobei Metternich, ein frivoler Hof- und Lebemann, jedem politischen Fortschritts- und Freiheitsgedanken entgegenarbeitete. In Oesterreich selbst gelang dies ohne viel Mühe, in den ita- lienischen Provinzen allerdings nur durch ein System harten Polizeidrucks, niederträchtiger Spionage, und wo nöthig, bar- barischer Strafen; in Ungarn, das seit alten Zeiten seine eigene Verfassung besass, rührte sich seit 1825,. wo nach 13 Jahren zum ersten Mal wieder der Reichstag berufen wurde, der Geist nationaler Opposition und politischen Fortschritts; dagegen herrschte in den deutschen Provinzen vollständige Stagnation: Landtage der einzelnen Kronländer ohne alle Bedeutung; keinerlei wirkliche Volksvertretung noch Streben der Bevöl- kerung nach einer solchen; geringer materieller, gar kein geistiger Fortschritt, erbärmliches Schulwesen, elende Finanz- zustände. 3.) Dagegen erwachte im übrigen Beutschland mehr und mehr das Verlangen, für die auf dem Gebiete der Litteratur durch die grossen Dichter und Denker der jüngsten Zeit geei- nigte und zu gerechtem Selbstgefühl erweckte Nation auch freiere und würdigere politische Formen zu finden. Gedanken politischer Freiheit in den Einzelsiaaten reiften zugleich mit der Idee einer politischen Einigung Deutschlands, — noch ohne Widerhall in der Masse der Bevölkerung. Ihre Träger waren zunächst Professoren und Studenten deutscher Universitäten (deutsche Burschenschaft); einzelne Excesse wie bei dem Wart- burgfest 18.0kt. 1817, ferner die Ermordung des russischen Spions A. v. Kotzebue durch den Studenten Ludwig Sand (Mannheim 1819, hingerichtet 1820) und Aehnliches führten zu einem System mehr oder weniger grausamer Reaction und Polizei- willkür, zu dessen Organ Metternich den Bundestag machte, der sich bereits zu jeder anderen Art von Thätigkeit unbrauch- bar erwiesen hatte. Die ,,Demagogenverfolgungenei kamen in Schwung durch die von einer Anzahl deutscher Minister unter österreichischem Vorsitz gefassten Beschlüsse, welche im Sept.

8. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 2

1877 - Mainz : Kunze
Die Germanen. Die Rmer nannten unsere Vorfahren Germanen; sie selbst hatten feinen ihr ganzes Volk umfassenden Namen, sondern nur Namen fr einzelne Vlferschaften. Erst zur Zeit Heinrichs I. kommt der Name der Deutschen (diet) als Bezeichnung fr die gesammte Nation vereinzelt vor; recht" gangbar wird er aber erst seit der Mitte des eilften Jahrhunderts. Die Germanen sind mit den Griechen, Rmern, (Selten und Slaven verwandt (indogermanischer Sprachstamm), haben wie diese ihre Urheimat tief in Asien und wanderten von da in nicht zu bestimmender Zeit, wahrscheinlich auf dem Land-wege, nach Deutschland. Die Religion der alten Germanen war Naturdienst. So lange der Mensch auf den unteren Stufen der Entwicklung stand, war er fr die Einwirfungen der Natur weit empfnglicher ; mchtig und wunderbar wirkten auf ihn der helle Himmel, Sonne und Mond, die Erde mit ihrem Frhling und Winter, und indem er in seinem Endlichen Sinne die Natur belebte, stand er hheren Wesen gegenber, die er liebte oder frchtete, je nachdem sie ihm Wohl oder Wehe bereiteten. Ursprnglich scheinen die Germanen, wie die Jndogermanen berhaupt, nur einen einzigen Gott gehabt zu haben; in Wodan oder Odin klang wie in dem griechischen Zeus und dem r-mischen Jupiter der Gedanfe eines einzigen Gottes gleichsam traumhaft nach. Odin ist der Allvater, der Vater der Götter, der Schpfer des Himmels, der Erde und der Menschen; von ihm geht alles Leben der Natur und des Geistes aus, er lenkt alles, was in der Welt vorgeht; der Allvater sitzt, so versinn-lichten sich die Germanen die Weltregierung, in Walhalla auf goldenem Throne, zwei Raben*), Hugin (Gedanke) und Munin *) Die alten Götter konnten, als das Christenthum der das Heiden-thum gesiegt hatte, nicht zur Ruhe kommen; sie lebten in der Phantasie des Volkes fort, das ihre Zge an die Personen der Heldensage (Sieg-

9. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 30

1877 - Mainz : Kunze
- 30 - seiner Gemahlin, einer Tochter des Desiderius, schlo er ein Bndni mit den Avaren, kndigte dem König Karl den Ge-horsam und forderte ihn sogar zum Kriege heraus. Eine von drei Seiten herankommende Heeresmacht nthigte ihn aber 788 zur Ergebung und Leistung des Lehneides. Nach einem neuen Treubruch wurde er zum Tode verurtheilt, aber von Karl be-gnadigt und endigte mit Weib und Kind im Kloster. Mit ihm erlosch das Geschlecht der Agilolfinger. Das letzte deutsche Herzog, thum, Bayern, wurde der Grafengewalt unterworfen. Krieg gegen die Avaren 791796. Sie waren ein mit den Hunnen verwandtes, ruberisches Volk, das sich nach dem Abzge der Longobarden Ungms bemchtigt hatte. Karl eroberte ihr Land bis zur Raab; 'im Jahre 796 wurde nach langen Kmpfen das Hauptbollwerk der Nation, der groe Ring zwischen der Donau und Thei, in welchem unzhlige von allen Vlkern zusammengeraubte Schtze aufbewahrt wurden, erstrmt. Karl lie durch angesiedelte Franken das Land anbauen und errichtete die Ostmark zwischen Ens und Raab. Die Avaren verschwanden bald zwischen den Slaven und eingewanderten Franken. Ein Sprichwort sagte: sie sind untergegangen wie die Avaren. Karl wird rmischer Kaiser 800. Karls Reich erstreckte sich vom Garigliano bis an die Nordsee, vom Ebro bis an die Raab. Es war natrlich, da in ihm der Gedanke an die mit dem Untergange des westrmischen Reiches erloschene Jmperatorenwrde ausstieg; das ostrmische Reich, das kein Leben in sich hatte, konnte die Aufgabe einer Weltmonarchie nicht lsen. Als Karl in dem genannten Jahre 800 zu Weihnachten in dem Petersdome zu Rom dem Hochamte beigewohnt hatte, brachte der damalige Papst Leo Iii. eine Kaiserkrone hervor und setzte sie Karl auf, und das zahlreich versammelte, aus allen Nationen bestehende Volk rief: Karolus Augustus, von Gott gekrnt, dem groen und friedenbringenden Kaiser der Rmer werde langes Leben und Sieg? So war das alte rmische Reich unter kirchlicher Weihe

10. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 67

1877 - Mainz : Kunze
67 wurde zu Mainz ein Reichsfest (ein Abbild der Reichsmacht) mit unendlichem Glnze gefeiert; 40,000 Ritter und unzhlbares Volk waren versammelt; die Wehrhaftmachung seiner beiden Shne Heinrich und Friedrich bildete den Mittelpunkt der Festlichkeiten. Verstndigung mit den Lombarden 1183. Sechster Rmerzug 11841186. Nachdem der Waffenstillstand mit den lombardischen Stdten abgelaufen, kam es 1183 zum Frieden von Costnitz; Friedrich rumte ihnen unter Wahrung der kaiserlichen Oberhoheit die Wahl ihrer Obrigkeit und die Selbstgewalt im Innern ein. so da sie zu freien Republiken sich erhoben. Als der Kaiser 1184 zum sechsten Mal in Italien erschien, wurde er berall hchst ehrenvoll empfangen. In dem neu erstandenen Mailand wurde 1186 die verhng-nivolle Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Constanze, der Vatersschwester und Erbin des Normannenknigs Wil-Helms Ii. von Neapel und teilten vollzogen. Friedrich starb im Jahre 1190 auf dem dritten Kreuz zu g e. Die Kreuzzge Unter der Regierung Kaiser Heinrich Iv. begann ein Unternehmen, das zwei Jahrhunderte hindurch das sdwestliche Europa in Bewegung setzte. Die Kirche leitete dasselbe und kam zum Vollgefhl ihrer Kraft. Die Kreuzzge sind das Heldenzeitalter des Ritterthums, das, in den Dienst religiser Ideen tretend, gelutert und veredelt wurde; Demuth, Schutz der Armen, Wiwen und Waisen gelobte der Jngling, ehe er den Ritterschlag empfing. Ein groer Theil des Adels ging zu Grunde, ihre Lehen wurden eingezogen, die Macht der Fürsten stieg. Die Kreuzzge erweiterten den Gesichtskreis des Abend-landes, weckten groe Gedanken und frderten Kunst und Wissenschast. Der Handel nahm einen bedeutenden Aufschwung; das Morgenland mit seinen reichen Erzeugnissen ward er-schlssen. Venedig und Genua zogen ganz besonders den Nutzen davon. 5*
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