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seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth-
ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen
die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos
Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten
Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich).
Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten
961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung
Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“)
durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche
König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom
möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und
Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem
dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf-
ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst-
lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen-
staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit
Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii,
zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. —
Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg.
3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber
leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im
Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii,
des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der
Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen
Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar,
der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980;
Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980;
Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten
auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng
in Calabrien 982. —
4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre
alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet,
streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft.
Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom
und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter
und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil-
ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes
Sylvester Ii. —
Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm
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Extrahierte Personennamen: Ottos Berengars Otto Berengars Ottos Pabst_Johann Johann Leos Leos Otto Peter) Johann_Xiii Johann Otto Kaisers_Romanus Ottos Ottcho Heinrichs Heinrichs Ottos Lothar Ottos Otto Großmutter_Theophano Adelheid Gerberts_von_Rheims Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Niederloth- Ungarn Ottos Oesterreich Ottos Rom Rom Ottos Memleben Magdeburg Bayern Ottos Frankreich Aachen Lothringens Ottos Calabrien Rom Mainz
102
Heinrich Vii regiert fast unabhängig vom Parlament, das er in den
letzten 13 Jahren nicht beruft.
Grafschaft Castilien: dann haus der spanischen Mark erwachsen)
Barcelona, Navarra, Aragonien. Politische und geistige
Blüthezeit des Chalifats von Cordova im 10. Jahrhundert, unter
Auslösung des Chalifats in einzelne selbständige Fürstenthiimer (unter
Malis) seit 1031. Trotz der zweimaligen Kräftigung der arabischen
Herrschaft von Afrika aus im 11. und 12. Jahrhundert, durch die
Morab erben und Almochad en, und trotz der häufigen Fehden der
Christen untereinander wurde sie. int Anfang des 13. Jahrh. fast aus
/ 9f * »v--7 l, J". A £ V t>~r» J-
Granada beschränkt. Der Cid, Rodrigo Diaz von Bivar (ch 1099) im
Dienste Castiliens. Aufschwung des Kampfes zwischen Kreuz und Halb-
mond feit den Kreuzzügen und seit der Stiftung der geistlichen Ritter-fci'x*
orden von Calatrava. Alcantara und S. Jago di Compostella. Mannig-"
fache Verbindungen und Theilungen der christlichen Staaten. Aus
allem Wechsel giengen am Schluß des Mittelalters als selbständige
1284—1328 mit Frankreich vereinigt) und das 1094 durch den
durch das Streben nach Vereinigung der Theile der Halbinsel am Ende
des Mittelalters; endlich durch die großen Entdeckungen, die, von Por-
tugal und Castilien ausgehend, dem Lande erst seine 'wlle weltge-
schichtliche Bedeutung geben. S. Iii, 25.
Die Reiche des Nordens (Skandinavien f. Iii, 41; Polen
und Rußland, s. Iii, 77) greifen noch nicht bestimmend in den Gang
der allgemeinen Geschichte ein.
Abderrhaman Iii. Cordova Hauptsitz arabischer Wissenschaft.
s Bibliothek -
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86
U
Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu-
söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense
<338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe
Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung
der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein
durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König
bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er-
klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig
vom Pabst.
o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran-
denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem
Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; —
Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober-
bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von
Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol
1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries-
1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von
Nord- und Ostsee bis zur Adria.
Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo-
hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter
Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347.
6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay-
rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz-
burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer
Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats-
klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater"
(Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig.
a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit
dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und
Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner
Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver-
waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er-
klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten
Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor-
1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster
der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und
Bologna.
Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch
Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch
die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350)
!
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwig_er- Ludwig Ludwigs_Hauspolitik Ludwigs Waldemar Ludwig Ludwig Ludwigs_von
Brandenburg Ludwigs Margaretha_Maultasch Karl_Iv_von_Mähren Karl hanns_von_Böhmen Clemens_Vi Ludwigs Karl_Iv Karl Günther Maximilians Karl Karl Waldemar
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Frankreichs Niederbayern Tyrol Holland Seeland Hennegau Ostsee Adria Crecy Maximilians Deutschlands Paris Bologna Schlesien Brandenburg
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^ . i^pr-yi .Vvw.
Ii. Die Einigung im deutschen Reiche.
Unter König Wenceslaus (1578—1400, ff 1419), Karls
schwachem und trägem Sohne nimmt die Auflösung des Reiches
überhand; je ohnmächtiger und gleichgültiger das Haupt, desto
fesselloser entwickeln und bekämpfen sich des Reiches Glieder, die
einzelnen Stände. Unter Wenzel erreichen die theilweise schon
früher vorhandenen s. g. Einungen, d. i. Verbindungen der
verschiedenen Stände zu Schutz und Trutz ihre vollste Blüthe.
A. Deutsches Städteleben, Städtebündnisse.
Ans dem Boden des alten Frankenreichs und in allen aus
diesem hervorgehenden Staaten erblüht das sreistädtische Wesen,
eine der fruchtbarsten und zuknnftreichsten Schöpfungen des Mit-
telalters, am frühesten entwickelt in Italien, am spätesten in
Deutschland, besonders auch durch die Einwirkungen und Folgen
der Kreuzzüge. Für den europäischen Norden werden die deut-
schen Verhältnisse Vorbild. Die gemeinsame Wurzel bilden die
Immunitütsverhältnisse der Bischvfsstädte und Königspfalzen.
Streben der Städte, die Vogteirechte der Siadtherren (durch
Burggrafen, Schultheißen oder Vögte ansgeübt) an sich zu bringen.
Elemente der städtischen Bevölkerung (s. ob. S. 44):
Ministerialen und (doch nicht in allen Städteil) vollfreie oder
schöffenbarfreie Familien (in Königsstädten Königsleute genannt),
in deren Händen größerer Grundbesitz und der Großhandel lag,
— zusammen die Geschlechter (Patriciat) mit dem ausschließ-
lichen Zutritt zum Schöffenamte bildend; unfreie Gewerbsleute
und Ackerbürger, zu Zünften (Gilden, Innungen) zusammen-
tretend und im 12. und 13. Jahrhundert gleichfalls die bürger-
liche Freiheit erringend. Neben das Schöffeneollegium tritt ein
Stadtrath (Rathmänner, eonsnles), an die Spitze des Rathes ein
oder mehrere Biirgermeister (proconsul, magister civium); —
Ausbildung eines ans Autonomie und Freiheit ruhenden Stadt-
rathes in der zweiten Hälfte des 12. und 13. Jahrhunderts. Doch
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Iv. Außerdrnljche Länder.
A. Italien.
Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein
Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen
der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der
Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben-
einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller
Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht
nach Vereinigung und Einheit der Theile.
Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer-
splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in
Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi
1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung
des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi
(Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den
Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen
Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I
(1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten
Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara-
gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. —
3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen
Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie
strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene
bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs-
formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be-
kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte.
Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er-
hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou),
unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz
und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur
und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens
einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr-
hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar-
dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft
der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen
Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Vi
(Borgia Alexander Johanna_I Johann Lorenzo
67
wurde zu Mainz ein Reichsfest (ein Abbild der Reichsmacht) mit unendlichem Glnze gefeiert; 40,000 Ritter und unzhlbares Volk waren versammelt; die Wehrhaftmachung seiner beiden Shne Heinrich und Friedrich bildete den Mittelpunkt der Festlichkeiten.
Verstndigung mit den Lombarden 1183. Sechster Rmerzug 11841186. Nachdem der Waffenstillstand mit den lombardischen Stdten abgelaufen, kam es 1183 zum Frieden von Costnitz; Friedrich rumte ihnen unter Wahrung der kaiserlichen Oberhoheit die Wahl ihrer Obrigkeit und die Selbstgewalt im Innern ein. so da sie zu freien Republiken sich erhoben. Als der Kaiser 1184 zum sechsten Mal in Italien erschien, wurde er berall hchst ehrenvoll empfangen. In dem neu erstandenen Mailand wurde 1186 die verhng-nivolle Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Constanze, der Vatersschwester und Erbin des Normannenknigs Wil-Helms Ii. von Neapel und teilten vollzogen.
Friedrich starb im Jahre 1190 auf dem dritten Kreuz zu g e.
Die Kreuzzge
Unter der Regierung Kaiser Heinrich Iv. begann ein Unternehmen, das zwei Jahrhunderte hindurch das sdwestliche Europa in Bewegung setzte. Die Kirche leitete dasselbe und kam zum Vollgefhl ihrer Kraft. Die Kreuzzge sind das Heldenzeitalter des Ritterthums, das, in den Dienst religiser Ideen tretend, gelutert und veredelt wurde; Demuth, Schutz der Armen, Wiwen und Waisen gelobte der Jngling, ehe er den Ritterschlag empfing. Ein groer Theil des Adels ging zu Grunde, ihre Lehen wurden eingezogen, die Macht der Fürsten stieg. Die Kreuzzge erweiterten den Gesichtskreis des Abend-landes, weckten groe Gedanken und frderten Kunst und Wissenschast. Der Handel nahm einen bedeutenden Aufschwung; das Morgenland mit seinen reichen Erzeugnissen ward er-schlssen. Venedig und Genua zogen ganz besonders den Nutzen davon.
5*
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich_Iv Heinrich Demuth
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Italien Mailand Normannenknigs_Wil-Helms Neapel Europa Genua
31
wieder erstanden. Der Kaiser bernahm Schutz und Schirm der ganzen Christenheit. In diesem Sinne hatte er eine Universalstellung, in diesem Sinne gehrte er nicht blo seinen Untertanen, sondern allen christlichen Vlkern an. Der Kaiser stand an der Spitze des weltlichen, der Papst an der Spitze des kirchlichen Staates. Der Kaiser trug das weltliche, der Papst das geistliche Schwert. Kaiser und Papst waren die Trger der beiden Gewalten, welche das Mittelalter beherrschten; diese lebten jetzt noch in friedlichem Verhltnisse, spter suchten sie in hartnckigem Kampfe einander niederzuringen.
Slaven- und Dnenkriege. Whrend der Vlker-Wanderung hatten sich slavische Vlkerschaften des nrdlichen Deutschlands bemchtigt. Im Brandenburgischen wohnten die Milzen, im Mecklenburgischen die Obotriten, in Bhmen die Czechen, zwischen Elbe und Saale die Sorben. Auch ihr Land suchte Karl seinem Reiche einzuverleiben; er konnte dies Werk aber nur beginnen, die Ausfhrung blieb spterer Zeit vorbe-halten. Karl errichtete Markgrafschaften zum Schutze der Grenzen.
Der letzte Krieg, den Karl fhrte, war gegen Gottfried, König von Dnemark, gerichtet. Derselbe griff die Obotriten, Karls Verbndete, und die Friesen an. wurde aber zurckge-trieben. Hemming, der Nachfolger und Neffe Gottfrieds, welcher erschlagen wurde, schlo 811 einen Frieden, in welchem die Eider als Grenze festgestellt wurde..
Innere Einrichtung des Frankenreichs. Das frnkische Gebiet zerfiel in Gaue (pagus, comitatus); ein vom König ernannter, absetzbarer Graf bte in demselben die Ge-richtsbarkeit aus, hob den Heerbann aus und fhrte ihn im Kriege an; auch nahm er die kniglichen Einknfte in Empfang. Die Gaue zerfielen in Hundertschaften und diese wieder in Zehnerschaften, beide mit eigenen Richtern fr unbedeutendere Sachen. Den Burgen waren Burg-, den kaiserlichen Pfalzen Pfalzgrafen vorgesetzt. Behufs einheitlicher und strenger Verwaltung setzte Karl Sendboten (missi dominici), einen weltlichen und einen geistlichen ein, welche im Reiche umherreisten
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Gottfried Karls Neffe_Gottfrieds Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Karls Frankenreichs
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Bruder Sigmund und dessen Vetter Markgraf Jobst von Mhren, welcher aber bereits 1411 starb.
Sigmund war zugleich Kurfürst von Brandenburg und durch feine Vermhlung mit Maria, der Erbtochter des letzten ungarischen Knigs Ludwig, König von Ungarn. Er war ein thtiger Regent, namentlich im Interesse seiner Erblnder, aber ohne die nthige Energie.
Nachdem Gregor Xi. im Jahre 1877 Avignon verlassen und nach Rom bergesiedelt war, wurden zwei Ppste gewhlt, von welchen der eine zu Rom. der andere zu Avignon residirte; das Schisma dauerte 40 Jahre und hatte unsgliche Mistnde im Gefolge, in jede Stadt, jedes Dorf war die Zwietracht ge-worfen; ein Papst sah den andern fr den Antichristen an und schleuderte gegen ihn den Bannstrahl, eine schreckliche Ver-wirrung ! Das Concil zu Pisa setzte 1409 die zwei bestehenden 'Ppste ab und whlte einen neuen. So waren, da die abge-setzten nicht zurcktraten, drei Ppste.
Um die Einheit in der Kirche herzustellen und die Lehre des Hu zu beseitigen, wurde vom Kaiser das glnzendste, die abendlndische Christenheit vereinigende Concil zu Costnitz (14141418) berufen. Dies von dem Grundsatze ausgehend, da die Concilien der den Ppsten stehen, setzte alle drei Ppste ab. und Martin V. wurde gewhlt.
Johann Hu, Professor an der Universitt zu Prag, lehrte und verbreitete die Grundstze des englischen Reformators Wikles, griff kirchliche Verhltnisse, den weltlichen Besitz der Geistlichen, den Abla, die geistlichen Orden u. a. an. Auf eine Ladung erschien er vor dem Costnitzer Concil mit einem kaiserlichen Geleitsbrief; er wurde, als er seine Lehren zu widerrufen sich hartnckig weigerte, als Ketzer verurtheilt und mute 1415 den Feuertod sterben. Sein Freund und Strebensgenosse Hieronymus Faulfisch von Prag hatte im folgenden Jahre dasselbe Schicksal. Der schreckliche Tod der beiden Männer rief bei den Czechen. die ihn dem Hasse der Deutschen. besonders dem Kaiser Sig-mund zu Last legten, eine groe Erbitterung hervor. Die neuen
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Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mhren Maria Maria Ludwig Ludwig Gregor_Xi Gregor Martin_V. Johann Hieronymus_Faulfisch
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Ungarn Avignon Rom Rom Avignon Wikles Prag
94
Die Städte.
Zu den alten Rmerstdten an der Donau- und Rheinlinie und zu den unter Heinrich I. entstandenen bildeten sich allmhlich durch Ansiedlungen um Klster, Kirchen, Pfalzen, Mrkte immer neue. Viele machten sich allmhlich von den benachbarten Landes-Herren, Bischfen, Herzogen, Grafen zc. frei und wurden eigentliche Republiken. Durch den Handel, der in Folge der Kreuzzge einen ungemeinen Aufschwung nahm, wurden sie ausnehmend wohlhabend.
Die Verwaltung der Städte, die stdtischen Aemter waren in den ersten Zeiten in den Hnden eines Geburtsadels; nachdem aber auch die Brger wohlhabend geworden und sich der Fesseln der Zinshrigkeit entledigt hatten, traten sie als bewaff-nete Znfte mit den rittermigen Geschlechtern, dem Geburts-adel in den Kampf und erfochten sich Antheil an der Regierung oder rissen dieselbe ganz an sich. Dies geschah in den verschie-denen Stdten zu verschiedene Zeit, im dreizehnten, vierzehnten, fnfzehnten Jahrhundert, in Kln im Jahre 1396. Die Städte waren nunmehr die Sitze brgerlicher Freiheit und brgerlichen Reichthums. Sie waren umgeben mit stolzen, thurmgeschmckten Mauern; im Innern derselben prangten zahl-reiche Kirchen, stattliche Rathhuser und Privatwohnungen, die mit Werken der Malerei und der Bildhauerkunst angefllt waren. Ein heiteres, frohes, ppiges Leben herrschte; in der Mue, welche die Wohlhabenheit gab. erwachten auch die Knste, nachdem der Minnegesang der Ritter verstummt war, fingen die Brger, die Handwerker an zu dichten und zu singen (der Meister-gesang).
Weil die Kaiser nicht im Stande waren, im Innern des Reiches Ordnung und Sicherheit aufrecht zu erhalten, mute von anderer Seite dafr Sorge getragen werden. So thaten sich schon im dreizehnten Jahrhundert Städte behufs Ausdeh-nung und Sicherheit des Handels zusammen. Das groartigste Stdtebndni ist die im 13. Jahrhundert entstandene Hansa, ausgehend von einem 1241 zwischen Hamburg und Lbeck ge-schlossenen Vertrage. Sie umfate die Haupthandelspltze des
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96
Ketzer zur Aufgabe, ihr Hauptwirkungsplatz war die Kanzel, woher sie auch Prediger, (fratres praedicatores) genannt wurden. Der Franciskanerorden (graues Ordenskleid) wurde um dieselbe Zeit von Franz von Assisi gegrndet (er erhielt mit dem Dominicanerorden dieselbe, zum Theil jedoch noch strengere Regel), trieb die Armuth, Selbstverlugnung, Rauhheit bis auf die Spitze, bte auch die Armen- und Krankenpflege in Volk-reichen Stdten. Die Mitglieder der beiden Orden gewannen einen groen Einflu aus das niedere Volk; sie standen dem-selben nher als die vornehmen, reichen Stiftsherrn und Be-nediktiner; ihre Armuth, ihre entsprechende Kleidung (Mantel mit Kaputze, Sandalen) weckten Vertrauen. Aber auch in ihre Zellen drang im Laufe der Zeit der Geist der Entartung ein.
Das Rttterwescn. Die Bauer.
Die Ritter schlssen sich immer mehr von den brigen Freien ab; im 12. und 13. Jahrhundert nahmen sie von ihren Stammsitzen eigene Namen und Wappen an, zeichneten sich durch ihre schwere Rstung, eisernen Helm und Harnisch, Speer, Schwert und Schild vor dem leicht bewaffneten Fuknechte aus; auf den Tournieren, wo sie, von edlen Rossen getragen, in schimmernder Rstung auf einander rannten, um sich mit dem schweren Speere aus dem Sattel zu heben, entfalteten sie un-endlichen Glanz. Das Ritterthum erhielt eine hhere Weihe, nachdem es in den Kreuzzgen in den Dienst der Kirche getreten war; es wurde der edelste Ausdruck christlicher Cultur im Mittelalter. Religion, Ehre, Schutz und Verehrung der Frauen, Tapferkeit waren die Zierden des Ritterthums.
Nachdem aber mit dem Sturze der Hohenstaufen das kaiser-liche Ansehen und mit ihm alle Zucht und Ordnung zu Grunde ging, sank auch das Ritterthum in Folge der ewigen Fehden von seiner edeln Hhe herab. Die Ritter ergaben sich allmhlich einem rohen Leben; Gelage, Fehden und Jagd fllten ihre Zeit aus. Wo nun die Mittel zu einem solchen Leben nicht ausreichten, trat bald Armuth ein. Da sann dann der Ritter auf
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