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1. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1870 - Mainz : Kunze
48 seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth- ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich). Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten 961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“) durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf- ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst- lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen- staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii, zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. — Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg. 3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii, des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar, der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980; Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980; Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng in Calabrien 982. — 4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet, streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft. Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil- ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes Sylvester Ii. — Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm

2. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1870 - Mainz : Kunze
86 U Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu- söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense <338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er- klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig vom Pabst. o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran- denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; — Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober- bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol 1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries- 1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von Nord- und Ostsee bis zur Adria. Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo- hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347. 6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay- rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz- burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats- klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater" (Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig. a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver- waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er- klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor- 1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und Bologna. Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350) !

3. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1870 - Mainz : Kunze
Iv. Außerdrnljche Länder. A. Italien. Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben- einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht nach Vereinigung und Einheit der Theile. Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer- splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi 1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi (Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I (1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara- gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. — 3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs- formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be- kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte. Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er- hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou), unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr- hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar- dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-

4. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 54

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 54 — Lebens nicht begünstigt. Unter den Nahrungsquellen ist die Land- Wirtschaft die bei weitem wichtigste, etwa ein Drittel des Bodens ist angebautes Land. Wein, Olivenöl, Espartogras und Früchte werden ausgeführt. Der Wald liefert im wesentlichen Kork. Den Hauptzweig der Viehzucht bildet die Schafzucht; die andalusische Pferdezucht nimmt neuen Aufschwung; die Zahl der Esel und Maul- tiere ist bedeutend, auch Ziegenzucht wird getrieben. Die Seiden- raupenzucht steht in Valencia und Murcia in Blüte, bei Malaga die Pflege der Cochenille. An nutzbaren Mineralien ist Spanien außerordentlich reich. Es wird Eisen, Blei, Zink, Kupfer, Steinkohlen, Quecksilber, Stein- und Seesalz gewonnen. Trotz der reichen Bodenschätze ist, mit Aus- nähme von Katalonien, Gewerbe und Industrie wenig entwickelt. Handel und Schiffahrt haben seit dem Verluste der früher aus- gedehnten Kolonien bedeutend abgenommen. Ausgeführt werden hauptsächlich Rohprodukte und nur wenige Erzeugnisse der Industrie. Nach dem deutschen Zollgebiet kommen Blei-, Kupfer- und Eisenerze, Schaf- und Ziegenfelle, Korkwaren, Südfrüchte, Rosinen, Wein und Weinbeeren. Deutschland versorgt Spanien mit Eisen-, Gold- und Silberwaren, Maschinen und Maschinenteilen. Ttädte^: An der Riasküste von Galieien sind wichtig die Hafenstädte Coruna O sowie das an das nordspanische Eisenbahnnetz ange- schlossene Ferrol O mit Kriegshafen; ferner etwas von der Küfte entfernt der Weltwallfahrtsort Santiago de Compostella (Uni- versität!). Die Hauptstadt Asturieus ist Oviedo G, an der Eisen- bahnlinie von Gijon O, dem besten Hafen an der mittleren Strecke der Nordküste, nach Valladolid ©, dem Mittelpunkt der Hochebene Alt-Eastiliens. Nach Valladolid führt auch eine Eisenbahn von Santander ©, an einer großen und tiefen Bucht der Nordküste, sowie von San Sebastian O, welch letztere an dem alten Burgos O, am Hauptübergange aus dem Ebrotal nach Alt- Eastilien, vorbeiführt. Salamanea G ist alte, berühmte Universitär- stadt. In Neu-Castilieu die Hauptstadt Madrid □ (S. 49). Madrid entfaltet als Mittelpunkt des spanischen Eisenbahnnetzes eine be- trächtliche Handels- und Jndustrietätigkeit; Universität. Almadsn besitzt die größten Quecksilbergruben Europas. Badajoz ilt Grenzfestung und bedeutend durch Grenzhandel. In Südspanien an der Mündung des Rio Tinto Huelva J, mächtig ausblühend durch seine Aussuhr von Bergwerksprodukten; dagegen ist das einst so berühmte, unferne Palos zum armseligen Landorte herabgesunken. Eadiz T, eine sehr alte Schiffahrtsstation. Sevilla □ (S. 50) ist Andalusiens bedeutendste und schönste Stadt. 1 Bestimme ihre Lagel

5. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 56

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 56 — Johannisbrot, Oliven und Kastanien). Viehzucht und Forstkultur stehen nirgends in Blüte. Seide wird zwar (in Traz-os-Montes) in beträchtlichen Mengen gewonnen, ist aber von geringer Qualität. Außer Kupfer, welches die Kupferminen liefern, die sich von Huelva bis nach Portugal ausdehnen, wird Zinn, silberhaltiges Blei und Eisen gewonnen. Steinkohle im Distrikt von Coimbra. Der Gewerbebetrieb erfreut sich nur in einigen Zweigen eines größeren Ausschwungs: zu erwähnen ist die Woll-, Baumwoll- und Seiden- Warenfabrikation in und um Lissabon und Oporto. Zur Ausfuhr gelangen darum hier wie in Spanien hauptsächlich Rohprodukte. Die Seeschiffahrt ist gering, und der Seehandel beschränkt sich auf die Häfen von Lissabon n (S. 52), Oporto oder Porto □ und Setuval O. Universitätsstadt ist Coimbra O. Grenzfestung, Badachoz gegenüber, ist Elvas. — Die Azoren erzeugen auf ihrem vulkanischen Boden Orangen, Ananas usw. Nach dem deutschen Zollgebiete kommen aus Portugal Korkholz, Korkwaren und Wein, aus Portugiesisch West- und Cst- afrika Kautschuk und Guttapercha. Deutschland liefert Weizen, Zucker, Eisenwaren. Die größten Städte in Spanien (nach Tausenden von Einwohnern): Madrid 540 Valencia 214 Malaga 130 Barcelona 533 Sevilla 148 Murcia 112. Die auswärtigen Besitzungen Spaniens: In Afrika Teil I, S. 152 und 159, 214:000 qkrn. mit 875 000 Einwohnern. Die größten Städte in Portugal (nach Tausenden von Einwohnern): Lissabon 357 Oporto 172 Die auswärtigen Besitzungen Portugals: In Afrika Teil I, S. 126 und 151, in Asien S. l88 und 199 zusammen 2 Mill. mit 8,6 Mill. Einwohnern. Inwiefern bildet die pyrenäen-1)albinsel den Übergang von Europa zu Afrika? Vergleiche die Pyrenäen-Halbinsel mit Alein- asien ! Welche Eisenbahnlinien streben von der Aüste nach der Alitte der Halbinsel? Welches ist die direkte Bahnverbindung von Lissabon —Xtcadrtd und Berlin (s. die Verkehrskarte!) ? Welches sind die Haupthafenstädte? Vergleiche Alpen und Pyrenäen! Warum hat trotz der ma- ritimen Lage der Halbinsel Spanien ein kontinentales Innere? Er- kläre den Lauf der Isothermen! Was bewirkt den mehr ozeanischen (Charakter Portugals? (B\b nach der Aarte die Gebiete des vor- herrschenden Wein-, Oliven- und Reisbaues, die Nordgrenze der Halmen und die Industriegebiete an! Welches lind die wichtigsten mineralischen Produkte der Halbinsel?

6. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 98

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 98 — tretbebau deckt den Bedarf nicht; dagegen werden Rinder und Pro- dnkte der Viehzucht (Käse!) ausgeführt. In den westlichen und nord- westlichen Teilen wird Wein- und Obstbau, in Tessin Olivenkultur und Seidenraupenzucht getrieben. Obgleich Mineralschätze fehlen, so ist doch die industrielle Tätigkeit sehr ausgedehnt; in den nordöstlichen Kantonen herrscht die Fabrikation von Baumwollwaren, in den nördlichen, in Bern, am Genfer See und im Rhonetal die von seidenen Waren, im Iura Uhrenfabrikation, in Genf die Her- stellung von Schmuckwaren in Gold und Silber, im Berner Ober- lande die Holzschnitzerei und Herstellung sonstiger Holzarbeiten; dazu gesellt sich der Maschinenbau und die Papierfabrikation. Der Handel ist sehr lebhaft. Die Eisenbahnlinien hatten 1900 eine Länge von 3867 km, und hinsichtlich der Dichtigkeit des Eisenbahnnetzes steht die Schweiz nur hinter Belgien und Groß- britannien zurück; dazu kommt, daß die Kunststraßen auch im Hoch- gebirge vorzüglich sind und auf allen größeren Seen regelmäßige Dampfschiffahrten bestehen. Nach dem deutschen Zollgebiet führt die Schweiz Haupt- fächlich Seide- und Seidenwaren, Uhren, Kühe und Käse aus; da- gegen bezieht sie aus Deutschland Mühlenfabrikate, Chemikalien, Baumwollgewebe, Tuch- und andere Zeugwaren, Eisenwaren und Kohlen. Städte^: Bundeshauptstadt ist Bern G, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, hat eine Universität und treibt Weberei und Strohflechterei. Jnter- laken, ein Hauptkonzentrationspunkt des Touristenverkehrs. Aarau treibt Baumwollwaren-, Seidenwaren- und Jnstrumentenfabrikation. Lnzern O, am Beginn der Gotthardstraße. An und um den Vierwaldstätter See viele Erinnerungen an Tell. Zürich □ S. 96. Freiburg o, in gesegnetem Hügellande, mit Produktenhandel. Im Jura Loele o und Chanx de Fonds O mit Uhrenfabrikation; ebenso Neuenbürg O. Lausanne O, beliebter Fremdenanfenthalt, wie andere Orte am Genfer See. Genf G S. 95 mit Vororten über 100000 Einw. Lenk, Badeort. Brieg, Ausgang aus dem Wallis nach dem Simplon. Airolo, am südlichen Ausgange des Gotthardtunnels, wie Göschenen am nördlichen Eingange. Sama- den, Hauptort im Engadin; Badeorte St. Moritz, Tarasp. Davos, Luftkurort. Chur or an der Vereinigung mehrerer Ge- birgsstraßen, Stapelplatz zwischen Deutschland und Italien. Ragatz an der Tamina, berühmter Badeort,' das heiße Wasser wird eine Stunde weit von dem in einer düsteren Felsenschlucht gelegenen Bad Pfäfers hergeleitet. St. Gallen O, Baumwollindustrie. Rorschach und Romanshorn, Hafen orte, mit Getreidehandel 1 Gib die Lage der Orte nach der Karte an !

7. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 38

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 38 — Selbständige Verwaltung haben die Insel Man und die Nor- mannrschen Inseln im Kanal. In Europa besitzt England noch Gibraltar und Malta. Obgleich der Ackerbau aus sehr hoher Stuse steht, so erzeugt der Boden nur ein Drittel der Feldfrüchte, welche die Bewohner nötig haben. Die Viehzucht liefert Rennpferde, Käse (Ehester) und Wolle. Die Fischerei ist bedeutend an den Küsten von Schottland und Irland. Unter der Mineralproduktion nimmt die Stein- kohle den ersten Rang ein; dann folgen Eisen, Zinn, Kupfer, Blei und Zink. Von den Industriezweigen steht die Gewebe- induftrie obenan: Baumwoll-, Woll- und Leinenindustrie; außer- dem ist die Hans- und Juteindustrie sowie die Seiden- und Spitzen- industrie und die Strumpfwirkerei von Bedeutung. Bierbrauerei (Ale und Porter) und Branntweinbrennerei wird gleichfalls stark betrieben. Ein anderer ausgedehnter Fabrikationszweig ist die Raffinierung des Zuckers der Tropenländer. Zahlreich und welt- berühmt sind die Erzeugnisse der Metallindustrie; ausgezeichnet sind auch die Fabrikate aus Porzellan, Steingut, ebenso das englische Glas. Mit dem Umfange und der Vielseitigkeit der Industrie steht der ausgedehnte englische Han del im Zusammenhange. Der Binnen- Handel wird unterstützt durch ein günstiges Flußsystem, ein aus- gebreitetes Kanal- und Eisenbahnnetz (Eisenbahnlinien i. I. 1899 34922 km gegen 44461 im europäischen Rußland). Von der größten Bedeutung ist der Außenhandel; die britische Handels- slotte ist fünf mal so groß wie die deutsche. Ganz hervorragend ist der Handelsverkehr des deutschen Zollgebietes mit Großbritannien, und zwar steht die Wareneinfuhr mit 13,9 °/o der gesamten Einfuhr an zweiter, die Warenausfuhr nach Großbritannien mit 19,2 °/o der gesamten Ausfuhr an erster Stelle. Für die Einfuhr einer Reihe von Waren ist Großbritannien immer noch Vermittler. Hauptsächlich liefert Großbritannien Baum- wollwaren, Baumwoll- und Wollgarn, Elsenbein, Fische, Gold, Zinn, Steinkohlen, Maschinen und Maschinenteile; es bezieht aus dem deutschen Zollgebiet Weizen, Gerste, Kartoffeln, Zucker, Butter, Lein- saat, Obst und Beeren zum Genuß, Seidenwaren, Holz und Cellu- lose, Chemikalien, Eisen und Metallwaren, Klaviere, Harmoniums und Orgeln. Städte in Englands London, Hauptstadt W (S. 35). Ober- halb Londons Windsor mit dem berühmten königl. Schlosse. Ox- ford G und Cambridge G sind Universitätsstädte. Unterhalb Londons Greenwich □ mit seiner berühmten Sternwarte; Wool- wich □ mit großem Arsenal. Queenborough ist Übersahrtsort nach Vlissingen, Dover und Hostings nach Frankreich. Brighton □ 1 Gib ihre Lage nach der Karte an!

8. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 135

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 135 — in Sedan und Reims. Schals liefern Paris und Lyon, Gobelins Paris. Die Baum Wollindustrie hat ihre Hauptsitze in Rouen, Paris, Trohes; die Leinenindustrie in Lille, Valeneiennes, Amiens und Le Mans; die Modewarenindustrie in Paris, ebenso die Bijouterie-, Uhren- und Porzellanindustrie (Sevres). In das deutsche Zollgebiet gehen aus Frankreich Blumen, Wein (fast V2 der gesamten Einfuhr), Weinbeeren, Nüsse, eßbare Kastanien und Mandeln, Baumöl, Seide, Spitzen, Luxuswaren, Felle und Häute. Nach Frankreich überschreiten die deutsche Zollgrenze Bier und Branntwein, Cellulose, Stroh und andere Faserstoffe, Eisenerze, Zink, Koks und Steinkohlen, Maschinen und Maschinen- teile u. a. Jndustrieprodukte. Bei der reichen Bodenproduktion und der hohen Blüte des Gewerbebetriebes und der Industrie ist der Handel ein äußerst reger. Er wird im Innern unterstützt durch Kanalverbindungen, gute Chausseen und Eisenbahnlinien (42400 km i. I. 1899). Die Handelsflotte steht hinter der englischen, deutschen und norwegischen zurück. Sein Welthandel steht nach dem Englands, Deutschlands und der Vereinigten Staaten von Amerika an vierter Stelle. Städte'. In Jsle de France: Paris U>, Hauptstadt, S. 128, Industriezweige s. oben. Ver- sailles G, einst glänzende zweite Residenz. Soissons, einst Residenz der Merowinger. Laon, Sieg Blüchers 1814. In den Landschaften am Kanal (Französisch Flandern und Hennegau, Artois, Picardie, Normandie, Bretagne): Sitte □, an einem Kanal, in fruchtbarer Kulturebene, mit lebhafter Industrie in Leinwand, Zwirn, Spitzen usw. Valen- eiennes O und Amiens ©, wichtig durch Gewebeindustrie, 'Valen- ciennes außerdem durch die reichen Steinkohlen- und Eisengruben. Boulogue sur Mer -O vermittelt den größten Teil des Güter- Verkehrs zwischen Frankreich und England, Calais © den Personen- verkehr. Rouen Hi überragt sast alle Provinzialstädte an ehrwürdiger und großartiger Altertümlichkeit, die uralte Kathedrale Notre Dame ist die bemerkenswerteste unter den zahlreichen Kirchen. Rouen ist Hauptsitz der französischen Baumwollindustrie. Le Havre □, der Hasen von Rouen und Paris, Haupteinschiffungshafen für Aus- Wanderer. Cherbourg O ist Kriegshafen; ebenso Brest G und Lorient O. Lorient hat auch Sardiuensischerei und Austernparks, St. Malo Stocksischfang. Nantes □, eine immer mehr aufblühende Industriestadt: Zuckerrafsinerie und Konfervenfabrikation. Edikt 1598. Der Vorhafen ist St. Nazaire. 1 Gib ihre Lage nach der Karte an!

9. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 32

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 32 — sind die Pferde-, Rinder- und Schafherden in Uruguay und Argentinien, und diese beiden Staaten versorgen Europa mit Schlachtvieh, Wolle, Talg, Häuten und Fleischextrakt. Die mineralischen Schätze werden noch wenig ausgebeutet. Diamanten birgt Brasilien, Gold Venezuela und Brasilien, Silber- Argentinien, und im s-en Brasilien gibt es Steinkohlenlager. Als natürliche Verkehrsstraßen führen die großen Ströme weit ins Innere; der Eisenbahnverkehr ist zumeist auf die Küsten- landschasten beschränkt: doch führen bereits drei Linien von Buenos Aires tiefer ins Innere hinein, die w-e über Mendoza überschreitet die Anden s vom Aconcagua. Eine Reihe von Schiffahrtslinien setzt die Küstenorte untereinander und mit Europa in Verbindung (s. die Karte!). Staatenkundliches. Nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus drangen Spanier und Portugiesen erobernd in Südamerika ein. Im 16. Jahrhundert hatten die Spanier die Nord- und Westküste, außerdem an der Ostküste die La Plata- und Orinoko- Mündung besetzt, die Portugiesen das Land zwischen der Amazonas- Mündung und der Haffküste von Rio Grande do Sul. Franzosen und Niederländer blieben auf die Küste von Guayana beschränkt. Die durch die spanische Mißwirtschaft verfallenen Kolonien rissen sich am Anfang des 19. Jahrhunderts vom Mutterlande los und bildeten Republiken. Brasilien sagte sich zu dieser Zeit zwar auch von Portugal los, wurde aber ein Kaisertum uuter einem portu- giesischen Prinzen: erst 1889 wurde es Republik. 1815 ging ein Teil von Guayana an England über. So liegen jetzt in Südamerika nur drei kleine europäische Kolonien; der ganze Rest bildet selbst- ständige Freistaaten nach dem Muster der nordamerikanischen Union. 1. Die Vereinigten Staaten von Brasilien, 8,5 Mill. qkm und 20 Mill. Einwohner, sind das erstekaffeeland der Erde; sie erzeugten 1907 mehr als vier Fünftel der Gesamtproduktion der Welt. Das nächst wertvolle Produkt des Landbaus ist der Kakao; darauf folgen Baumwolle, Zucker und Tabak. Im übrigen bringt der Ackerbau im S alle Getreidearten und Früchte der tropischen und subtropischen Zone hervor. Sehr verbreitet _ ist der Herva - Mats oder der Paraguaytee. Von den Erzeugnissen des Waldes steht der Kautschuk obenan, weitere Produkte sind das Earnaubawachs von der Wachspalme, eine Reihe von Drogen und Gewürzen, wie Kopaivabalsam, Sarsaparille, Jpecacuanha, Vanille, Tonkabohne, Koka, endlich auch Kakao und die bekannten Para- nüsse, Nutz- und Farbhölzer und die Steinnuß. Im Innern des Brasilischen Berglandes ist die Viehzucht mit ihren Meierei- Produkten bedeutend. Von den Mineralien sind Diamanten und andere Edelsteine das wichtigste Ausfuhrprodukt. Industrie und Gewerbe stecken noch in den Anfängen und beschränken sich

10. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 107

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 107 — Ausgeführt werden aus Tunis und Algerien: Weizen und Gerste, Olivenöl, Wein, Halsa, Korkholz, Datteln, Erze u. a. Beider Länder sowie auch Marokkos Bedeutung liegt ferner darin, daß sie den regen Handel mit dem Westsudan vermitteln. Staatenkundliches. 1. Das Kaisertum Marokko, 450000 qkm und 7 Mill. Einwohner, Mahgrib el Aksa = im äußersten W, etwa so groß wie Preußen nebst Bayern, Württemberg und Baden zu- sammen, besteht aus einer Anzahl fast selbständiger Stammesgebiete. Jeder Stamm hat ein Oberhaupt, den Kaid, unter dem die einzelnen Scheichs stehen. Jeder Kaid aber wird von dem Herrscher, dem Sultan, ernannt. Hauptstadt ist Fes □ (140—150); sie treibt Industrie in Leder, Geweben und Waffen. Marokko Q, zwischen Palmenhainen am Fuße des Atlas gelegen, ist im Verfall (Maroquin- und Saffianleder). Der Sitz des diplomatischen Korps ist Tanger. Marokko ist für Getreidebau, Gemüse- und Fruchtbaumkultur vorzüglich ge- eignet und könnte wie Algerien besonders Frühgemüse liefern. An mineralischen Schätzen scheint es nicht arm zu sein, wie zahlreiche Erzvorkommen, besonders von Kupfer und Eisen, beweisen. Bei der geringen Industrie ist die Einfuhr von Frankreich, Deutschlaud und England nicht unbedeutend. Von größter Wichtigkeit für Deutschland ist Marokko durch seine Weltlage. Wenn die Hafen- Verhältnisse der atlantischen Küste verbessert werden, so kann sie ein wichtiger Stützpunkt (Kohlenstation n. a.) für den Handel mit Westafrika, Zentral- und Südamerika sein, also mit Gebieten, die für Deutschland von großem Wirtschaft- lichen Werte sind. 2. In spanischem Besitz sind an der Straße von Gibraltar vier befestigte „Presidios"; am wichtigsten ist die 13000 Einwohner zählende Stadt Ceuta. Spanien gehören auch die der Westküste vorgelagerten Kanarischen Inseln, deren größte Teneriffa ist mit der bekannten Trachytpyramide des Teyde. Die Inseln sind heute eine besuchte Zwischenstation für die südwestasrikanischen und süd- amerikanischen Dampferrouten. Hafenorte: Las Palmas auf Gran Kanaria und Santa Kruz auf Teneriffa. 3. Portugiesisch ist Madeira, früher durch seinen Wein berühmt. In dem Hauptort F u n ch a l konzentriert sich der Handel und Fremdenverkehr. 4. Der französische Besitz hat eine Größe von fast 1 Mill. qkm mit 7 Mill. Einwohnern, ch Algerien, 890000 qkm groß, erzeugt in den Tells Getreide, Wein, Orangen, Oliven, Gemüse, Tabak und Baumwolle, auf den Hochsteppen das Halsagras und am Südabhange des Atlas Datteln. Hauptausfuhrhasen Algier (srz. Alger) (97, mit Bororten 154). In P h i l i p p v i l l e beginnt die am weitesten nach S (bis Biskra) geführte Eisenbahnstrecke. Kon- st a n t i n e Q ist der größte binnenländische Markt. b) Der Schutzstaat Tunis mit ungefähr denselben Produkten wie Algerien. Neben Tunis (170), der Hauptstadt, ist der Seehafen Biserta zu nennen, von dem aus die Franzosen mit Toulon das w-e Mittelmeerbecken beherrschen.
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