22 Die fremden Erdteile,
Romanisches Amerika.
Das Romanische Amerika umfaßt Mexiko, Mittelamerika und ganz Südamerika.
Trotz seiner natürlichen Reichtümer ist Südamerika in seiner Wirt-
schaftlichen Entwicklung bis in die jüngste Zeit zurückgeblieben.
Der Gründe hierfür sind es verschiedene. Die Einwanderung der Romanen
war von vornherein nicht auf dauernde Niederlassung, sondern nur auf Aus-
beutung der Metallreichtümer des Landes gerichtet. Die europäische Bevölkerung
befindet sich der farbigen gegenüber noch heute stark in der Minderheit, und von
dieser sind wieder die Kreolen wenig energisch und tatkräftig, und das Mischvolk
der Mestizen bildet ein oft recht unzuverlässiges Element der Bevölkerung. Dazu
zerklüftet alle der Gegensatz der Rassen, so daß Aufstände und Revolutionen lange
Zeit recht häufig waren. Ganz besonders leiden noch heute unter diesen Zu-
ständen die kleineren tropischen Staaten. Die großen südamerikanischen Staaten
dagegen, vor allen Brasilien und Argentinien haben in den letzten Jahrzehnten
bedeutende Fortschritte gemacht. Sobald die Bevölkerung sich vervielfacht und
reichlichere Kapitalien zur Erschließung der Bodenschätze zur Verfügung stehen,
werden sie zu den reichsten Ländern der Erde sich erheben.
Die Tropenrepubliken Columbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Venezuela.
Die Metallschätze der südamerikanischen Andenländer lockten einst die Konquista-
doren am mächtigsten an; heute tritt die wirtschaftliche Bedeutung dieser Gebiete
gegenüber den gewaltigen Leistungen der Union weit zurück, wenn auch ihre Er-
zeugnisse nicht zu unterschätzen sind. Kolumbien bringt auf den Weltmarkt
Kaffee, Tabak und Chinarinde, Ecuador Kaffee und Kakao, Peru und'bolivia
Silber, Peru Zucker, Lama- und Alpakawolle und Guano, Venezuela, das sich
unter all diesen Staaten wirtschaftlich am meisten gehoben hat und das als eines
der schönsten Länder der Erde gilt, liefert große Mengen von Kaffee und Kakao.
Die außertropischen Republiken Chile und Argentinien, Uruguay und
Paraguay. Besser und günstiger stehen die Verhältnisse in Chile und Argen-
tinien. Beide erfreuen sich eines Klimas, das der europäischen Natur zusagt,
weshalb sich der Zug der europäischen Auswanderung lebhaft hierher richtet,
besonders nach dem La Plata. Sehr stark vertreten ist in Argentinien der
Italiener; aber auch Deutsche finden sich hier in stattlicher Zahl (60000),
desgleichen in Chile (20000), dessen Unterrichtswesen zumeist in dent-
schen Händen liegt. Dank diesem Zufluß europäischer Bevölkerung entwickeln
sich in beiden Ländern Ackerbau, Viehzucht und Bergbau in erfreulicher
Weise; auch Eisenbahnen durchziehen beide Staaten — besonders wichtig ist die
Linie Bnenos Aires—valparaiso — und leisten dadurch der Ausfuhr der Landes-
Produkte wesentlichen Vorschub. Chile erscheint auf dem Weltmarkte hauptsächlich
mit seinem großen Reichtum an Salpeter und Kupfer, und neuerdings
liefert es auch eine ansehnliche Menge Weizen in den Handel. Argentinien
führt, weil größtenteils Pampasland, Produkte der Viehzucht aus: Wolle,
Häute, Talg und Fleisch; desgleichen nimmt es in der Getreideausfuhr bereits
eine sehr bedeutende Stelle ein. (Ausfuhr 1909 21j2 Millionen Tonnen Weizen,
21j4 Millionen Mais.) Von dem benachbarten Uruguay kommt insbesondere
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Mexiko Mittelamerika Südamerika Argentinien Ecuador Peru Bolivien Venezuela Kolumbien Ecuador Peru Peru Venezuela Chile Argentinien Uruguay Paraguay Chile La_Plata Argentinien Chile Chile Argentinien Uruguay
48
seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth-
ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen
die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos
Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten
Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich).
Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten
961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung
Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“)
durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche
König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom
möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und
Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem
dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf-
ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst-
lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen-
staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit
Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii,
zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. —
Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg.
3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber
leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im
Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii,
des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der
Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen
Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar,
der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980;
Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980;
Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten
auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng
in Calabrien 982. —
4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre
alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet,
streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft.
Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom
und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter
und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil-
ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes
Sylvester Ii. —
Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm
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Extrahierte Personennamen: Ottos Berengars Otto Berengars Ottos Pabst_Johann Johann Leos Leos Otto Peter) Johann_Xiii Johann Otto Kaisers_Romanus Ottos Ottcho Heinrichs Heinrichs Ottos Lothar Ottos Otto Großmutter_Theophano Adelheid Gerberts_von_Rheims Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Niederloth- Ungarn Ottos Oesterreich Ottos Rom Rom Ottos Memleben Magdeburg Bayern Ottos Frankreich Aachen Lothringens Ottos Calabrien Rom Mainz
86
U
Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu-
söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense
<338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe
Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung
der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein
durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König
bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er-
klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig
vom Pabst.
o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran-
denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem
Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; —
Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober-
bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von
Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol
1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries-
1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von
Nord- und Ostsee bis zur Adria.
Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo-
hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter
Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347.
6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay-
rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz-
burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer
Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats-
klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater"
(Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig.
a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit
dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und
Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner
Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver-
waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er-
klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten
Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor-
1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster
der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und
Bologna.
Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch
Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch
die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350)
!
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwig_er- Ludwig Ludwigs_Hauspolitik Ludwigs Waldemar Ludwig Ludwig Ludwigs_von
Brandenburg Ludwigs Margaretha_Maultasch Karl_Iv_von_Mähren Karl hanns_von_Böhmen Clemens_Vi Ludwigs Karl_Iv Karl Günther Maximilians Karl Karl Waldemar
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Frankreichs Niederbayern Tyrol Holland Seeland Hennegau Ostsee Adria Crecy Maximilians Deutschlands Paris Bologna Schlesien Brandenburg
Iv. Außerdrnljche Länder.
A. Italien.
Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein
Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen
der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der
Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben-
einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller
Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht
nach Vereinigung und Einheit der Theile.
Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer-
splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in
Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi
1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung
des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi
(Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den
Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen
Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I
(1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten
Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara-
gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. —
3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen
Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie
strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene
bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs-
formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be-
kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte.
Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er-
hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou),
unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz
und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur
und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens
einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr-
hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar-
dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft
der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen
Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Vi
(Borgia Alexander Johanna_I Johann Lorenzo
22 Die fremden Erdteile,
errangen, hatte Nordamerika aufgehört französisch zu sein. Mit den Eng-
läuderu, denen sich später auch viele Deutsche zugesellten (5 Mill. Einwanderer),
verbreitete sich über Nordamerika germanisches Wesen und größtenteils auch
die protestantische Religion. Es ist somit in Amerika eine romanische und
eine germanische Kolonisation zu unterscheiden.
Romanisches Amerika.
Das Romanische Amerika umfaßt Mexiko, Mittelamerika und ganz Süd-
amerika.
Trotz seiner natürlichen Reichtümer ist es in seiner wirt-
schaftlichen Entwicklung weit zurückgeblieben.
Der Gründe hierfür siud es verschiedene. Die Einwanderung der Romanen
war von vornherein nicht auf dauernde Niederlassung, sondern nur auf Aus-
beutnng der Metallreichtümer des Landes gerichtet. Die europäische Bevölkerung
befindet sich der farbigen gegenüber noch hente stark in der Minderheit, und von
dieser siud wieder die Kreolen wenig energisch und tatkräftig, und das Mischvolk
der Mestizen bildet ein sehr unzuverlässiges Element der Bevölkerung. Dazn
zerklüftet alle der Gegensatz der Rasseu, so daß Ausstände und Revolntionen fast
an der Tagesordnung sind. Ganz besonders leiden unter diesen Zuständen die
tropischen Staaten.
Die Tropenrepnbliken Columbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Venezuela.
Die Metallschätze der südamerikanischen Andenländer lockten einst die Konqnista-
doren am mächtigsten an; heute tritt die wirtschaftliche Bedeutung dieser Gebiete
gegenüber den gewaltigen Leistungen der Union weit zurück, wenn auch ihre Er-
Zeugnisse nicht zu unterschätzen sind. Kolumbien bringt auf den Weltmarkt
Kaffee, Tabak und Chinarinde, Ecuador Kaffee und Kakao, Peru und Bolivia
Silber, Peru noch Lama- und Alpakawolle und Guano, Venezuela, das sich
unter all diesen Staaten wirtschaftlich am meisten gehoben hat und das als eines
der schönsten Länder der Erde gilt, liefert große Mengen von Kaffee und Kakao.
Die außertropischen Republiken Chile und Argentinien, Uruguay und
Paraguay. Besser und günstiger stehen die Verhältnisse in Chile und Argen-
tinien. Beide erfreuen sich eines Klimas, das der europäischen Natur zusagt,
weshalb sich der Zug der europäischen Auswanderung lebhaft hierher richtet,
besonders nach dem La Plata. Sehr stark vertreten ist in Argentinien der
Italiener; aber auch Deutsche finden sich hier in stattlicher Zahl (60000),
desgleichen in Chile (20000). Dank diesem Znfluß europäischer Bevölkerung
entwickeln sich in beiden Ländern Ackerbau, Viehzucht und Bergbau in erfreulicher
Weise; auch Eisenbahnen durchziehen beide Staaten — besonders wichtig ist die
Linie Buenos-Aires—valparaiso — und leisten dadurch der Ausfuhr der Landes-
Produkte wesentlichen Vorschub. Chile erscheint auf dem Weltmarkte hauptsächlich
mit seinem großen Reichtum an Salpeter und Kupfer, und neuerdings
liefert es auch eine ansehnliche Menge Weizen in den Handel. Argentinien
führt, weil größtenteils Pampasland, zumeist Produkte der Viehzucht aus:
Wolle, Häute, Talg und Fleisch; desgleichen nimmt es in der Weizenausfuhr
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wurde zu Mainz ein Reichsfest (ein Abbild der Reichsmacht) mit unendlichem Glnze gefeiert; 40,000 Ritter und unzhlbares Volk waren versammelt; die Wehrhaftmachung seiner beiden Shne Heinrich und Friedrich bildete den Mittelpunkt der Festlichkeiten.
Verstndigung mit den Lombarden 1183. Sechster Rmerzug 11841186. Nachdem der Waffenstillstand mit den lombardischen Stdten abgelaufen, kam es 1183 zum Frieden von Costnitz; Friedrich rumte ihnen unter Wahrung der kaiserlichen Oberhoheit die Wahl ihrer Obrigkeit und die Selbstgewalt im Innern ein. so da sie zu freien Republiken sich erhoben. Als der Kaiser 1184 zum sechsten Mal in Italien erschien, wurde er berall hchst ehrenvoll empfangen. In dem neu erstandenen Mailand wurde 1186 die verhng-nivolle Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Constanze, der Vatersschwester und Erbin des Normannenknigs Wil-Helms Ii. von Neapel und teilten vollzogen.
Friedrich starb im Jahre 1190 auf dem dritten Kreuz zu g e.
Die Kreuzzge
Unter der Regierung Kaiser Heinrich Iv. begann ein Unternehmen, das zwei Jahrhunderte hindurch das sdwestliche Europa in Bewegung setzte. Die Kirche leitete dasselbe und kam zum Vollgefhl ihrer Kraft. Die Kreuzzge sind das Heldenzeitalter des Ritterthums, das, in den Dienst religiser Ideen tretend, gelutert und veredelt wurde; Demuth, Schutz der Armen, Wiwen und Waisen gelobte der Jngling, ehe er den Ritterschlag empfing. Ein groer Theil des Adels ging zu Grunde, ihre Lehen wurden eingezogen, die Macht der Fürsten stieg. Die Kreuzzge erweiterten den Gesichtskreis des Abend-landes, weckten groe Gedanken und frderten Kunst und Wissenschast. Der Handel nahm einen bedeutenden Aufschwung; das Morgenland mit seinen reichen Erzeugnissen ward er-schlssen. Venedig und Genua zogen ganz besonders den Nutzen davon.
5*
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Extrahierte Ortsnamen: Mainz Italien Mailand Normannenknigs_Wil-Helms Neapel Europa Genua
87
Bruder Sigmund und dessen Vetter Markgraf Jobst von Mhren, welcher aber bereits 1411 starb.
Sigmund war zugleich Kurfürst von Brandenburg und durch feine Vermhlung mit Maria, der Erbtochter des letzten ungarischen Knigs Ludwig, König von Ungarn. Er war ein thtiger Regent, namentlich im Interesse seiner Erblnder, aber ohne die nthige Energie.
Nachdem Gregor Xi. im Jahre 1877 Avignon verlassen und nach Rom bergesiedelt war, wurden zwei Ppste gewhlt, von welchen der eine zu Rom. der andere zu Avignon residirte; das Schisma dauerte 40 Jahre und hatte unsgliche Mistnde im Gefolge, in jede Stadt, jedes Dorf war die Zwietracht ge-worfen; ein Papst sah den andern fr den Antichristen an und schleuderte gegen ihn den Bannstrahl, eine schreckliche Ver-wirrung ! Das Concil zu Pisa setzte 1409 die zwei bestehenden 'Ppste ab und whlte einen neuen. So waren, da die abge-setzten nicht zurcktraten, drei Ppste.
Um die Einheit in der Kirche herzustellen und die Lehre des Hu zu beseitigen, wurde vom Kaiser das glnzendste, die abendlndische Christenheit vereinigende Concil zu Costnitz (14141418) berufen. Dies von dem Grundsatze ausgehend, da die Concilien der den Ppsten stehen, setzte alle drei Ppste ab. und Martin V. wurde gewhlt.
Johann Hu, Professor an der Universitt zu Prag, lehrte und verbreitete die Grundstze des englischen Reformators Wikles, griff kirchliche Verhltnisse, den weltlichen Besitz der Geistlichen, den Abla, die geistlichen Orden u. a. an. Auf eine Ladung erschien er vor dem Costnitzer Concil mit einem kaiserlichen Geleitsbrief; er wurde, als er seine Lehren zu widerrufen sich hartnckig weigerte, als Ketzer verurtheilt und mute 1415 den Feuertod sterben. Sein Freund und Strebensgenosse Hieronymus Faulfisch von Prag hatte im folgenden Jahre dasselbe Schicksal. Der schreckliche Tod der beiden Männer rief bei den Czechen. die ihn dem Hasse der Deutschen. besonders dem Kaiser Sig-mund zu Last legten, eine groe Erbitterung hervor. Die neuen
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41
Uneinigkeit hatte schon frher (um 370) dem Fürsten Jason von Pher in Thessalien den Gedanken eingegeben, sich bte Fhrerstelle in Griechenland zu erringen: aber er war einer Verschwrung zum Opfer gefallen, wie er eben im Begriffe stand, seine ehrgeizigen Plane zu verwirklichen. Diese nahm jetzt Philipp, seit 359 König von Macedonien, wieder auf. Das Knigreich Macedonien im Norden von Thessalien, ein Land von etwa 1200 ? Meilen, beherrscht von einem aus Argos eingewanderten Frstengeschlecht, das seinen Stammbaum auf den griechischen Halbgott Herakles zurckfhrte, dnn be-vlkert, wenig fruchtbar, von wilden Barbarenstmmen um-geben und noch wenig kultiviert, spielte bis dahin in der grie-chischen Geschichte nur eine untergeordnete Rolle. Philipp, 3ter Sohn des Knigs Amyntas, kommt in seinem lten Lebensjahr als Geiselnach Theben, zur Zeit der Blthe dieses Staates unter Epanimondas und Pelopidas. Zurckgekehrt besteigt er nach dem Tode seines Bruders Perdiceas den Thron, welchen er gegen eingefallene Barbarenschwrme und gegen einige Glieder des kniglichen Hauses, welche Ansprche auf denselben machen, vertheidigt und behauptet. So im eigenen Lande Herr geworden, denkt er seine Macht zu erweitern, wozu ihm tier Parteienkampf in Thessalien und Griechenland die nchste Gelegenheit gibt. Anla sich in Griechenland einzumischen, bietet ihm der 356 ausbrechende phoeische oder 3te hei-lige Krieg.
2) Der 3te heilige Krieg 356 346.
Die Ph o et er, wegen Bebauung des dem Apollo ge-Weihten Feldes vou Kirrhavom Amphiktyonengericht nn-ter thebanischem Einflu in eine unerschwingliche Geldstrafe v e r-urtheilt, greifen zu den Waffen, bemchtigen sich Del-phis und der an dieser heiligen Sttte niedergelegten Schtze und Weihegeschenke, und werben mit diesen ein stattliches Sldner-Heer. An der Spitze ihrer Gegner steht Theben: der Krieg nimmt einen wilden und grausamen Charakter an: die Sldner
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Extrahierte Personennamen: Jason_von_Pher Philipp Philipp Philipp Philipp