inand sei würdig, nach Codrus noch diese Würde Zu tragen; statt
der Könige setzten sie sogenannte Archonten ein, anfangs auf Le-
benszeit, dann, als die vornehmen Geschlechter in Athen immer
mächtiger wurden, auf zehn Jahre, zuletzt für jedes Jahr neun
aus den ersten Familien; die Macht derselben wurde immer mehr
eingeschränkt, so daß der Staat aus der monarchischen Verfasfungs-
form allmählich in die republikanische überging. Einer dieser
Archonten, Solon, hat sich um den Staat, als er durch innere
Streitigkeiten zerrüttet war, durch seine Gesetzgebung verdient
gemacht. Er stammte aus dem Geschlechte des Codrus, war
früher Kaufmann gewesen und hatte sich durch Reisen in frem-
den Ländern eine große Menge von Kenntnissen und Erfahrun-
gen gesammelt. Die Aufmerksamkeit seiner Mitbürger lenkte er
Zuerst dadurch auf sich, daß er ihnen den Besitz der Insel Sa-
lamis wieder verschaffte, um den sie lange unglücklich mit den
Einwohnern von Megara gekämpft hatten. Da es bei Todes-
strafe verboten war, jemals wieder einen Antrag auf Eroberung
dieser Insel zu stellen, so ließ er das Gerücht verbreiten, er sei
wahnsinnig; in diesem erdichteten Wahnsinn declamirte er in der
Volksversammlung ein Gedicht, das er verfertigt hatte, und in
welchem er das Volk der Art für die Erneuerung des Krieges
begeisterte, daß man sofort ein Heer ausrüstete und die Aus-
führung dem Solon übertrug. Das Glück war ihm günstig, und
Athen kam wieder in den Besitz der Insel.
Da der Staat trotz der von einem gewissen Dracon gege-
benen Gesetze nicht zur Ruhe kommen konnte, und nanrentlich sich
drei Parteien, die reichen Grundbesitzer, die wohlhabenden Kauf-
leute an der Meeresküste und die armen Bewohner der Berge
einander bekämpften, so richteten sich die Augen Aller auf Solon,
der durch seine Weisheit und Freundlichkeit das Vertrauen des
Volkes gewonnen hatte und durch seine Vermögensverhältniffe
in der Dtitte zwischen den Reichen und den Armen stand. Ihm
übertrug man das Amt, die inneren Verhältnisse zu ordnen und
den Frieden herzustellen. Zuerst erleichterte er durch geschickte
Mittel den Armen die Möglichkeit, ihre Schulden zu bezahlen,
und verbot, daß hinfort' die Schuldner den Gläubigern als Scla-
ven verfielen. Dann setzte er den Areopag, einen alten, ehr-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
95
Schlacht den Kopf verloren; er eilte aus seinem Lager, in das
er geflohen war, nach dem Meeresstrande, bestieg ein Schiff und
begab sich über Lesbos und Cypern nach Aegypten. Der junge
König dieses Landes, Ptolemäus, beschloß auf den Rath seiner
Minister, sich durch die Ermordung desselben den Dank Cäsars
zu verdienen. In einem kleinen Kahne wurde Pompejus von
dem Schiffe, das in einiger Entfernung vom Gestade hielt, ab-
geholt; schweigend gelangte man zum Lande, indem Pompejus
eine Rede überlas, die er an den König zu halten gedachte.
Kaum war man dort angekommen, als die Bemannung des Kah-
nes, die aus einem höheren Officier und mehreren Soldaten be-
stand, über ihn herfiel und ihn zusammenhieb. Das römische
Schiff, welches ihn hergebracht hatte, entfloh mit seiner jammern-
den Gemahlin Cornelia, die von ferne der Mordthat zugesehen
hatte. Dem Leichnam wurde das Haupt abgeschnitten, um das-
selbe einbalsamirt dem nacheilenden Cäsar zu übergeben. Dieser
aber wandte sich mit Abscheu ab und vergoß Thränen über den
Ausgang des Mannes, der einst sein Freund und Schwiegersohn
gewesen war. In Aegypten war damals ein Thronstreit zwi-
schen dem jungen Ptolemäus und seiner älteren Schwester Cle-
opatra; letztere von jenem vertrieben, kehrte nun zurück und
wandte sich hülfesuchend an Cäsar. Als dieser sich für sie ent-
schied und sie zur Mitregentin einsetzte, entstand der sogenannte
alexandrinische Krieg, da die Anhänger des jungen Königs, un-
ter ihnen sein Feldherr Achillas, dies nicht dulden wollten. Cäsar
wurde in Alexandrien eingeschlossen und vertheidigte sich hier
neun Monate gegen weit überlegene Streitkräfte. Endlich er-
schienen Verstärkungen aus Asien; jetzt schlug er das feindliche
Heer vollständig, der junge König und sämmtliche Theilnehmer
an der Ermordung des Pompejus kamen um, und Cleopatra
wurde zur Beherrscherin des Landes erhoben. Ehe Cäsar nach
Rom ging, eilte er nach Asien, in welcher der Sohn des Mithri-
dates, Pharnaces, aus seinem Reiche Bosporus eingefallen war;
da derselbe dort bereits große Eroberungen gemacht und Cäsars
Statthalter besiegt hatte, so durfte er nicht unbeachtet gelassen
werden. Cäsar beendigte den Feldzug gegen ihn in so kurzer
Zeit, daß er denselben in die seitdem sprüchwörtlich gewordenen
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Naturgeschichte, Elephant, Wallfisch, Hund. 107
einzigen Fisches sehen könnt, woraus wieder Fische kommen. Die
Bewohner an den Meeresküsten leben meistentheils von Fischen.
Doch das größte Ungeheuer, der Wallfisch, und einige andere
Arten, nähern sich den Säugethieren, sie haben rothes, warmes
Blut, gebären Junge und saugen sie. Die Wallfische halten sich
besonders bei Grönland und Nordamerika auf. Da man ihnen
aber, so gefährlich ihr Fang isi, doch um des Gewinns willen
sehr nachgestellt hat, so sind sie nicht mehr so häufig uuto so groß
anzutreffen wie ehemals. Es gab Wallfische 120 Fuß lang; die
größten stich jetzt 60 bis 70 Fuß lang, in der Mitte 30 bis 40
Fuß dick; mancher wiegt 100,000 Pfund. Der Kopf macht wol
den dritten Theil des Körpers aus, aber die Augen sind nur von
der Größe der Ochsenaugen. Auf dem Kopfe sind 2, etwa drei
Ellen breite Luftlöcher, wodurch der Wallfisch athmet, und mit
Brausen das Wasser, das er eingezogen hat, hoch in die Luft
bläst, so daß es scheint, als ob rauchende Schornsteine da wären,
wenn sie z. B. zu Hunderten beisammen sind. In den großen
Nachen kann man mit einem Kahn fahren, und die Zunge liegt
darin unbeweglich wie ein dickes Stück Speck; man erhält dar-
aus oft auf 20 Tonnen Fischthran. Statt der Zähne sind in der
obern Kinnlade dicke Lageir von Horn, die das Fischbein geben,
und von manchem Wallfisch bekommt man über 1000 Pfund.
Des Fischbeins und des Fischthrans wegen rüsten reiche Kauf-*
leute Fahrzeuge aus, um^hn zu fangen. Man wirft Spieße nach
ihm, die an langen Seilen hängen; er fährt bei den ersten Wun-
den zwar unter das Wasser; aber um Luft zu schöpfen, konunt er
auch wieder empor, und dann wiederholt man den Wurf, bis er
todt ist. Da seine Kehle sehr eng ist, so kann er nur kleine Fische
und Wasserinsekten verzehren. Er hat einen sehr gefährlicheu
Feind an dem Sägefisch, der auch über 7 Ellen lang wird, und
einen 2 Ellen langen Rüssel hat niit knöchernen Zäbnen an beiden
Seiten, gegen welchen sich der schwerfällige Wallfisch nicht wohl
vertheidigen kann. Die Grönländer genießen auch das zähe
Fleisch, machen aus der Haut Schuhwerk, aus den Därmen
Hemden.
§. 48. Der treue Hund.
136 Diesen Beinamen verdient er, sagte der Vater, den sein
Spitz überall hin begleitete. Die Hunde gedeihen am besten in
Ländern, wo es weder zu warm, noch zu kalt ist. Die Jagd-
hunde, Schäferhunde, Dachshunde, den großen Bullenbeißer, den
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
194
Sechste Abtheilung. Kurzer Abriß
Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westpha-
lenland? ist's, wo der Sand der Dünen*) weht? ist's, wo die Do-
nau brausend gehi? o nein! o nein! re.
Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Thüringen? ist's Fran-
kenland? ist's, wo ernst Teli^) den Feiud bezwang? ist's, wo An-
dreas Hofer^) rang? o nein! o nein! re.
Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Rbàtieru)? ist's Hessen-
land? ist's was des Franzen Oberhaupt von, Kaiser und vom Reich
geraubt? o nein! o nein! re.
Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Würtemberg, ist's Bad-
nrrland? vielleicht das frohe Austrien? vielleicht das rege Schlesien?
o nein! o nein! rc
Germanien das Heldenland, von einem bis zum andern Strand;
so weit die deutsche Sprache klingt, so weit nian deutsche Lieder
singt, das neust es sein! das muß es sein! das, wackrer Deutscher!
nenne dein.
Geimanien, das Heldeuland, wo Varus seinen Hermann fand,
wo Treue aus dem Auge blitzt, und Liebe warm im Herzen sitzt;
das muß es sein! rc.
Germanien das Hcldenland, wo Eide gilt ein Druck der Hand,
wo Biedersinn und Redlichkeit Dir allerwàrts die Hände beut; das
muß es sein! rc.
§. 25. Geschichtlicher Blick auf andere Länder.
203 Rußland (N. 251. 302) ist erst durch Peter d. Gr.
(1682—1725) dem übrigen Europa näher gekommen. Kräf-
tig an Körper und Geist, erkannte er bald, wie sehr seine
Russen zurück wären; nahm Ausländer zu Hülfe, lernte aber
selbst erst von unten hinauf. Unter dem Franzosen Lefort
wurde er erst Trommelschläger, dann Soldat, Unterosficier,
Lieutenant. Er machte große Reisen, besah und erfragte Al-
les; in dem holländischen Dorfe Saardam ließ er sich unter
die Schiffszimmerleute einschreiben und lebte lind arbeitete wie
sie; in England begeisterten ihn die Kriegsschiffe. Er nahm
Künstler, Handwerker, Seeleute mit, errichtete ein großes
Kriegshcer, hob die Leibwache, die Strel'tzen, auf, die sich
immer empörten, führte englische, deutsche und französische
Kleidung ein, besserte die Sitten, schickte junge Edelleute auf
Reisen, in fremde Dienste, stellte sie aber initiier erst auf die
untersten Posten; beschränkte die Macht des Patriarchen und
der Mönche, besiegte die Türken, später auch den kriegerischen
König Karl Xii. voir Schweden. Gesetzgebung, Handel,
Wissenschaft und Schifffahrt verdanken ihm Viel. Nur sein
reich an Eisen. 4) Dünen, Sandhügel an den Meeresküsten.
S) In der Schweiz. 0) in Tyrol. 7) Graubüiidten in der Schweiz.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Varus Hermann Peter_d Karl_Xii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Hessen- Würtemberg Germanien Germanien Europa England Schweden Schweiz Tyrol Schweiz
«I in 11 I i
Naturlehre. Kompaß, Wind, Nebel, Thau, Reif. 69
Wochen die Sonne und die Sterne nicht sehen; aber dann hilft
ihnen der Kompaß die Gegend finden, nach welcher die Rich-
tung ihres Schiffes gebt.
§. 3. Der Nutzen des Windes.
91 Fritz wünschte, dass kein Windsein möchte: weil
seine Blumenäsche bei einem Sturm umgeworfen wur-
den. Aber sein Vater wies ihn zurecht. Wenn im heissen
Sommer, sprach er, dich ein sanfter Wind abkühlt, freut
dich diess nicht? Wenn er bei schwüler Hitze Regenwol-
ken herbeiführt und die Luft reinigt, oder wenn er bei an-
haltendem trüben Himmel die Wolken vertreibt und
Alles heiter wird, oder wenn er schwere Gewitter und
Wolken mit Schlossen und Hagel zertheilt und schnell
fortführt: istuns dieses nicht angenehm? Und, setzte der
Vater hinzu, wie-viel stehende Gewässer, Sümpfe und
Moräste würden stinkend werden und giftige, garstige
Dünste verbreiten, wenn sie nicht der Wind bewegte! Er
treibt Mühlen, er treibt die Schifte fort, und bringt uns
vielen Nutzen, freilich auch zuweilen Schaden: denn er
reisst auf dem festen Lande nicht selten Bäume und Häu-
ser um; er schleudert auf den Gewässern die Schiffe durch
die Wellen in die Höhe und senket sie in die Tiefe, zer-
schmettertem such wq! an Feisen, oder sie gehen in dem
Abgrundunter. Da fühlt der Mensch seine Schwachheit
und des Schöpfers Allmacht; aber darüber sollen wir
doch nicht das viele Gute vergessen, was uns Gott auch
durch die Bewegung der Luft, durch den Wind erzeigt.
§. 4. Vom Nebel, Thau und Reif.
92 Fritz wollte mit seinem Vater früh ausgehen, aber
man konnte wegen eines dichten Nebels nicht fünf
Schritte vor sich hin sehen. Esistkaltund feucht, sprach
Fritz, wir wollen zu Hause bleiben. Bist Du krank?
fragte der Vater. Nein, war die Antwort. Nun, sagte der
Vater, so brauchst Du Dich auch vor dem Nebel nicht zu
scheuen; wir wollen etwas essen, damit wir nichtnüchtern
ausgehen bei dem Nebel, aber es wird schon heiter wer-
den. Das geschah auch. Fritz fragte, wie es der Vater
hätte vermuthen können, dass die Sonne noch scheinen
uhhi
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Fritz Fritz Fritz Fritz
Naturgeschichte. Hund, Häring. 109
Hunden; besonders wenn J-hr sie nicht kennt, so greift sie nicht
an; schlagt nicht muthwillig nach ihnen, und wenn Ihr an einem
Hunde Kennzeichen von jener schrecklichen Krankheit bemerkt, so
zeigt es den Besitzern des Hundes an; sie werden, wenn sie ver-
ständig sind, lieber ein solches Thier mit Vorsicht todten und ver-
' scharren lassen, als daß sie warten, bis es so unbeschreibliches
Elend angerichtet hat. Weichet einem solchen Hunde, wenn er
Euch begegnet, schnell aus; gewöhnlich läuft er immer eilig ge-
rade aus; ist ein Thier von ihm gebissen, so sperre man es ein
und beobachte es eine Zeit lang, oder lasse es, um sicher vor der
Gefahr zu sein, lieber todten und tief verscharren, aber man be-
rühre es nicht mit bloßen Händen. Die*Wunden an dem Men-
schen müssen augenblicklich mit scharfer Lauge oder mit Salz-
wasser gereinigt und der Arzt muß schleunigst herbei gerufen
werden. Man sei nicht sorglos, die Wuth bricht, wenn man die
Heilung vernachlässigt, oft nach einigen Monaten noch aus.
Groß und edel zeigte sich einst bei einem solchen Unglück eine
Magd. Es kam ein toller Hund in einen Bauerhof und fiel die
Magd an. Da es der Herr sah, wollte er ihr zu Hülfe eilen,
aber sie rief: Rettet erst die Kinder, die im Hofe sind, ich bin
einmal unglücklich. Während der Vater die Kinder in Sicherheit
brachte, hielt die Magd den Hund, der immer nach ihr biß, fest:
dann ließ sie ihn los und der Herr erschoß ihn. Die Magd ließ
sich in eine Kammer sperren; man wendete alle Mittel an, um
dem gefürchteten Uebel vorzubeugen, aber die Wuth brach nach
einigen Tagen aus, und sie starb in einem traurigen Zustande,
unvergessen von ihrer Herrschaft und allen guten Menschen, die
davon hörten; groß ist gewiß ihr Lohn bei Gott!
§. 50. Der Häring.
138 Auch sie vermehren sich sehr, sagte der Vater; die Men-
schen haben in Zeiten, wo der Häringsfang nicht gestört wurde,
jährlich, wie man behauptet, über tausend Millionen gefangen,
und die Raubfische mögen wol eben so viele verzehren. Unsre
gewöhnlichen Häringe leben mehr in nördlichen Gewässern, und
kommen aus der Nordsee und Ostsee zuweilen in die Elbe und in
andere Flüsse. Sie erschien manchmal so häufig, daß die Schiffe
kaum durchkommen konnten, wo man sie dann mit Kellen aus-
schöpfte. Sie sind von Natur weichlich und fett, und würden uns
wenig nützen, wenn nicht die Holländer das Einsalzen und Ein-
pökeln erfunden hätten, wodurch sie schmackhaft werden und leicht
l Bbi ím
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Kurze Geographie.
365
Xxxii. 1. Hamburg
an der Elbe, 18 Meilen von der Mündung in die Nordsee, von
Holstein umgeben, mit einem Gebiet von 6 lum. und 140,000
E., darunter 10,000 Juden, nach London und Amsterdam der
größte Handelsplatz in Europa. Die Häuser sind massiv, manche
6—7 Stockwerke hoch; die Waaren werden in Kanälen dahin
gebracht und mit Krahnen in die Lager gezogen. Sehenswerth
sind die Dom- und die Michaeliskirche, die trefflichen Anstalten
für Waisen (900), Kranke (4—5000 werden jährlich verpflegt)
für Matrosen, Arme rc. Die Börse. Der Handel ist durch ein-
heimische und fremde Schiffe, durch die Waaren der Zuckersiede-
reien, der Kattun- und Leinwanddruckereien, mit Gold- und Sil-
berarbeiten, Glas, Seide, Segeltuch, geräuchertem Rindfleisch,
künstlichen Blumen, Federspulen rc. außerordentlich groß. Es
litt viel den 5 — 8 Mai 1842 durch einen großen Brand.
Curhafen im Amte Ritzebüttel, am Ausfluß der Elbe, mit
einem Hafen und zwei Leuchtlhürmen für die ankommenden
Schiffe. Die Vierlande mit Bergedorf, ein fruchtbarer Land-
strich, gehören Hamburg und Lübeck.
Xxxiii. 2. Bremen
an der Weser, nicht weit vom Meere, 55,000 E. Der Handel,
die Tuch- und Leinwandfabriken, Kattundruckereien sind sehr
ansehnlich. Die großen Schiffe laden in dem Hafen bei dem
Dorfe Vegesack aus in kleinere Schiffe. Das Gebiet der
Stadt hat 3| □ M., 79,000 E. Hier schiffen sich gewöhn-
lich die Auswanderer nach Amerika ein.
Xxxiv. 3. Lübeck
an der Trave, nicht weit von der Ostsee, 30,000 Einw., hat
ein Gebiet von 5 □ 5d?. mit 80,000 Einw. in einer frucht-
baren Gegend; handelt, wie Bremen, auch viel mit Getreide,
fremden Weinen, besonders nach Rußland. Dazu
Xxxv. 4. die freie Stadt Frankfurt am Main
mit einem Gebiete von 2 lh M. und 73.150 Einw.; 7000 Ju-
den wohnen in einer besondern Gasse. Sie hat jährlich zwei
Messen, starken Handel, gute Schulanstalten, und liefert schöne
Arbeiten in Seide, Baumwolle, Gold- und Silberwaaren. Sie
wird durch eine Brücke von dem gegenüberstehenden Sachsen-
hausen getrennt. Ehemals wurde hier der deutsche Kaiser ge-
wählt und gekrönt; jetzt ist es die Bundesstadt Deutschlands.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Nordsee Holstein London Amsterdam Europa Michaeliskirche Ritzebüttel Bergedorf Hamburg Dorfe_Vegesack □_M. Amerika Ostsee Bremen Frankfurt_am_Main Deutschlands
368
Dritter Anhang.
die Hauptstadt, 200,000 E. Das Land steht unter dem Abbas
Pascha, dieser unter dem türkischen Sultan, aber das Land ist
sehr gedrückt. Im Nil findet sich das Krokodil vor. Algier, jetzt
von den Franzosen zu einer Colonie eingerichtet. Tunis und
Tripolis am mittelländischen Meere, sind von Seeräubern be-
wohnt. Das Kaiserthum Fez-Marokko ist reich an Getreide.
— Die Wüste Sahara ist fünfmal so groß als Deutschland.
Mittelairika hat die Neger zu Bewohnern. An den Küsten wird
Von den Europäern viel Handel getrieben, besonders handeln sie
Straußfedern, Elfenbein, Pfeffer, Ingwer, Goldkörner, auch lei.
der noch Sclaven ein. In Südafrika ist das Land der Kaffern
und Hottentotten, sehr wilder Nationen; ander Spitze das Vor-
gebirge der guten Hoffnung, mit herrlichem Wein, gewöhnlich
der Erfrischungsort für die Ostindienfahrer. Die Insel Mada-
gaskar ist so groß als Deutschland, im Innern sehr fruchtbar an
Südfrüchten, hat 4 Mill. E. Die Ureinwohner, Madegassen,
sind schwarz, stark und niunter; Fremdlinge aus Arabien und
Ostindien, auch Juden sind vorhanden; die Sklaverei ist mild.
Engländer und Franzosen haben einige kleine Niederlassungen;
das Christenthum hat wenig Eingang gefunden. — Die felsige
Insel Helena, England gehörend, Napoleons Begräbnißstätte,
dessen Leichnam man 1840 nach Paris zurückgeholt hat, südlich
von Afrika. Westlich die canarischen Inseln, wegen ihrer Frucht-
barkeit und des Klimas einst die glücklichen genannt, berühmt
durch süße Weine und die Canarienvögel, die erst um das Jahr
1500 sich in Europa verbreitet haben. Es sind 7 Inseln be-
wohnt, die den Spaniern gehören, und unter denselben ist Tene-
riffa die bevölkertste. Die Inseln Madeira und Porto Santo
sind portugiesisch, reich an vortrefflichen Wein und andern Süd-
früchten; so wie auch die 9 Azoren, die aber mehr von den
Engländern benutzt werden.
Hl. Amerika
wird durch zahlreiche Auswanderer aus Europa, von denen aber
nicht Wenige Reue befällt, im Innern immer mehr bevöl-
kert und angebaut; durch die Schnelligkeit der Schifffahrt,
indem man bei günstigem Winde von Bremen und Hamburg
ans in 2 Wochen dahin segelt, so wie durch den sich immer mehr
verbreitenden, im Innern durch Eisenbahnen und Dampfschiff-
fahrt auf den großen Flüssen, Seen und Kanälen belebten Han-
del, mit unserm Erdtheile noch genauer verbunden. Man schätzt
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
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Extrahierte Ortsnamen: Algier Tripolis Deutschland Goldkörner Südafrika Deutschland Ostindien England Paris Afrika Europa Amerika Europa Bremen Hamburg Dampfschiff-
Kurze Geographie.
369
den Flächeninhalt über 700,000 □ $?., über 40 Mill. Einw.,
die Länge vom äußersten Norden, wo die Eskimos, bis Süden,
wo die Pescheräs des Feuerlandes, Beide an Körper und Geist
die armseligsten Menschen, leben, auf 1800 Meilen. Der zweite
Urstamm, die Indianer, werden immer mehr zurückgedrängt, oder
nähern sich den seit 1492 zahlreich aus vielerlei Ländern einge-
wanderten Europäern. Wegen seiner Lage unter allen Zonen
hat Amerika kalte, gemäßigte, warme, doch nicht gerade afrikanisch
heiße, fruchtbare und arme Gegenden. Durch Südamerika zieht
sich die große Bergkette Cordiueras de los Andes mit dem sehr
hohen Chimborasso, die sich auch nach Nordamerika verbreitet.
Moräste und ungeheure Waldungen nehmen noch immer viel Land
ein, doch wird auch immer mehr bewohnbar gemacht. Amerika
ist von dem atlantischen, äthiopischen, dem niit Unrecht sogenann-
ten stillen Meer und dem südlichen und nördlichen Eismeer um-
geben, und wird in Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika,
die beide durch die Landenge von Panama oder Darien ver-
bunden sind, und in Westindien eingetheilt.
1. Nordamerika. 427,046 Ihm. 1. Am Eismeer und
seinen Eisgebirgen ist Grönland mit den Eskimos, eine Kolonie
der Dänen; die evangelischen Brüder haben hier Missionäre. Es
ist ein kaltes, in allen Reichen der Natur armes Land, mit
einigen kleinen Ortschaften, die von Wallfischfängern besucht
werden, so wie auch die unbewohnte nordöstliche Inselgruppe
Spitzbergen. Holz wirft das Meer hinreichend aus.
2. Dann haben außer den freien Indianern, die ein Gebiet
fast so groß wie Europa besitzen, die Russen an der Nord-
westküste und die Engländer Niederlassungen. In dem
britischen Nordamerika ist Ober- und Untercanada mit dem
großen Lorenzostrom, Quebeck, die Hauptstadt, 30,000
E., durch außerordentlichen Pelzhandel, so wie Newfoundland
und andere Küstenländer durch den Fang des Kabliau, ein-
gesalzen Laberdan, getrocknet Stockfisch genannt, einträglich.
3. Die vereinigten Staaten von Nordamerika, jetzt 31, über
25 Mill. E., waren ursprüngiich englische Kolonien, die sich
seit 1586 immer mehr ansiedelten; aber es rissen sich 1776 13
Staaten von dem Mutterlande los, und wurden nach blutigenkrie-
gen 1783 als Freistaat anerkannt. Washington (geb. 1732,
gest. 1799), gebildet durch Wissenschaft, ein edler Mensch, ausge-
zeichnet als Krieger, ein vorsichtiger Feldherr und großer Staats-
mann, ohne List und immer besonnen — und Benjamin Frank-
lin, geb. 1706 in Boston, gest. 1790, erst Buchdrucker, studirte
24
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Nordamerika Amerika Nordamerika Mittelamerika Südamerika Panama Westindien Nordamerika Spitzbergen Europa Nordamerika Nordamerika Washington Boston
11» Frankfurt am Main.
1. Die besten seiner Helden, sie lagen in Sachsen todt,
Da floh Karolus Magnus, der Kaiser, in großer Noth.
2. „Laßt eine Furt uns suchen, längs hin am schönen Main;
O weh, da liegt ein Nebel, der Feind ist hinterdrein!"
3- Nun betet Kaiser Karol auf Knieen an seinem Speer,
Da theilte sich der Nebel, eine Hirschin ging daher, .
4. Die führte ihre Jungen hinüber zum andern Strand,
So machte Gott den Franken die rechte Furt bekannt.
5. Hinüber zogen Alle, wie Israel durch's Meer,
Die Sachsen aber fanden im Nebel die Furt nicht mehr.
6. Da schlug der Kaiser Karol mit seinem Speer den Sand:
„Die Stätte sei hinfüro der Franken Furt genannt."
7. Er kam da bald zurücke mit neuer Heeresmacht,
Damit er der Sachsen Lande zu seinem Reich gebracht.
8 Doch dort am Main erpranget nun eine werthe Stadt,
Die reich ist aller Güter und edle Bürger hat.
9. Es ward da mancher Kaiser gekrönt mit Karol's Krön'
Und feierlich gesetzet auf goldgestickten Thron.
10 Da briet man ganze Rinder, es strömte der Fülle Horn,
Es schöpfte jeder Arme Wein sich aus reichem Bornl
1!. Im Römer si) füllte dem Kaiser der Erzschenk den Pokal,
Mit Kaiserbildern wurden bedeckt alle Wände im Saal.
12. Bedeckt sind alle Wände bis an den letzten Saum,
Kein neuer Herrscher fände zu seinem Bildniß Raum.
13. Der erste deutsche Kaiser gab Namen dieser Stadt,
Die auch den letzten Kaiser*) in ihr gekrönet hat
A. Kopisch (geb. 1700. gest. 1853).
!) Der Kaisersaal zu Frankfurt.
2) Franz Ii.
Der Inhalt des Liedes beruht auf der Sage. daß Karl der Große, von den Sachsen, die er bekriegte,
verfolgt, niit seinen Franken eine Furt durch den Main nur dadurch gefunden habe, daß eine Hirschkuh
mit ihren Jungen an einer seichten Stelle des Flusses auf das jenseitige Ufer überging.
12. Das weiße Sachsenroß.
1. Es jagt der Sturm im grünen Wald,
Er reitet und zwängt der Eichen Wucht,
Die alte Weser muß ihre Wellen
Vor Zorn und Angst am Fels zerschel-
len,
Und vom Gebirg und aus der Schlucht
Des Donners Siegesrufen hallt.
2. Ein fränk scher Mann, gar müd und
still,
Verlassen irrt im fremden Land,
Die Glieder brechen ihm fast zusammen,
Doch löscht ihm nichts des Auges
Flammen;
Da steht ein Hüttlein an dem Strand:
„Halloh, ein Fremder Obdach will."
3. Ein Sachse, hoch, mit stolzem Blick,
Sieht lang' und fremd den Franken an:
„Kommst d», um Gastfreundschaft zu
bitten,
So bist du sicher in Sachsenhütten." —
Da trat den Herd der Franke an,
Er nahm den Becher und gab ihn
■ zurück.
4. Sie sitzen ernst am heil'gen Herd,
Sie sehen schweigend einander an,
Und stunlm bewundert immer wieder
Ein jeder des andern Heldenglieder.
Da hebt zuletzt der Franke an:
„Bei Gott, wir sind einander werth.
5. Wenn solcher viel das Sachsenland
Zum Kampf ob unsern König stellt,
So möchte Karol bitter klagen,
Daß Sachs'und Frank'noch Schlachten
schlagen."
Da führt der Sachse ihn an der Hand
Hinaus auf's regengrüne Feld.
'6. Ein weißes Roß, gar stark und schön,
Sprang auf der freien Weide frei.
„O, laß das schöne Roß uns fangen,"
So sprach der Franke mit Verlangen.
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Extrahierte Personennamen: Karolus_Magnus Magnus Karol Karol Franz_Ii Franz Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Main Sachsen Main Israel Sachsen Sachsen Main Frankfurt Sachsen Main Sachsenhütten