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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 15

1868 - Elberfeld : Volkmann
inand sei würdig, nach Codrus noch diese Würde Zu tragen; statt der Könige setzten sie sogenannte Archonten ein, anfangs auf Le- benszeit, dann, als die vornehmen Geschlechter in Athen immer mächtiger wurden, auf zehn Jahre, zuletzt für jedes Jahr neun aus den ersten Familien; die Macht derselben wurde immer mehr eingeschränkt, so daß der Staat aus der monarchischen Verfasfungs- form allmählich in die republikanische überging. Einer dieser Archonten, Solon, hat sich um den Staat, als er durch innere Streitigkeiten zerrüttet war, durch seine Gesetzgebung verdient gemacht. Er stammte aus dem Geschlechte des Codrus, war früher Kaufmann gewesen und hatte sich durch Reisen in frem- den Ländern eine große Menge von Kenntnissen und Erfahrun- gen gesammelt. Die Aufmerksamkeit seiner Mitbürger lenkte er Zuerst dadurch auf sich, daß er ihnen den Besitz der Insel Sa- lamis wieder verschaffte, um den sie lange unglücklich mit den Einwohnern von Megara gekämpft hatten. Da es bei Todes- strafe verboten war, jemals wieder einen Antrag auf Eroberung dieser Insel zu stellen, so ließ er das Gerücht verbreiten, er sei wahnsinnig; in diesem erdichteten Wahnsinn declamirte er in der Volksversammlung ein Gedicht, das er verfertigt hatte, und in welchem er das Volk der Art für die Erneuerung des Krieges begeisterte, daß man sofort ein Heer ausrüstete und die Aus- führung dem Solon übertrug. Das Glück war ihm günstig, und Athen kam wieder in den Besitz der Insel. Da der Staat trotz der von einem gewissen Dracon gege- benen Gesetze nicht zur Ruhe kommen konnte, und nanrentlich sich drei Parteien, die reichen Grundbesitzer, die wohlhabenden Kauf- leute an der Meeresküste und die armen Bewohner der Berge einander bekämpften, so richteten sich die Augen Aller auf Solon, der durch seine Weisheit und Freundlichkeit das Vertrauen des Volkes gewonnen hatte und durch seine Vermögensverhältniffe in der Dtitte zwischen den Reichen und den Armen stand. Ihm übertrug man das Amt, die inneren Verhältnisse zu ordnen und den Frieden herzustellen. Zuerst erleichterte er durch geschickte Mittel den Armen die Möglichkeit, ihre Schulden zu bezahlen, und verbot, daß hinfort' die Schuldner den Gläubigern als Scla- ven verfielen. Dann setzte er den Areopag, einen alten, ehr-

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 95

1868 - Elberfeld : Volkmann
95 Schlacht den Kopf verloren; er eilte aus seinem Lager, in das er geflohen war, nach dem Meeresstrande, bestieg ein Schiff und begab sich über Lesbos und Cypern nach Aegypten. Der junge König dieses Landes, Ptolemäus, beschloß auf den Rath seiner Minister, sich durch die Ermordung desselben den Dank Cäsars zu verdienen. In einem kleinen Kahne wurde Pompejus von dem Schiffe, das in einiger Entfernung vom Gestade hielt, ab- geholt; schweigend gelangte man zum Lande, indem Pompejus eine Rede überlas, die er an den König zu halten gedachte. Kaum war man dort angekommen, als die Bemannung des Kah- nes, die aus einem höheren Officier und mehreren Soldaten be- stand, über ihn herfiel und ihn zusammenhieb. Das römische Schiff, welches ihn hergebracht hatte, entfloh mit seiner jammern- den Gemahlin Cornelia, die von ferne der Mordthat zugesehen hatte. Dem Leichnam wurde das Haupt abgeschnitten, um das- selbe einbalsamirt dem nacheilenden Cäsar zu übergeben. Dieser aber wandte sich mit Abscheu ab und vergoß Thränen über den Ausgang des Mannes, der einst sein Freund und Schwiegersohn gewesen war. In Aegypten war damals ein Thronstreit zwi- schen dem jungen Ptolemäus und seiner älteren Schwester Cle- opatra; letztere von jenem vertrieben, kehrte nun zurück und wandte sich hülfesuchend an Cäsar. Als dieser sich für sie ent- schied und sie zur Mitregentin einsetzte, entstand der sogenannte alexandrinische Krieg, da die Anhänger des jungen Königs, un- ter ihnen sein Feldherr Achillas, dies nicht dulden wollten. Cäsar wurde in Alexandrien eingeschlossen und vertheidigte sich hier neun Monate gegen weit überlegene Streitkräfte. Endlich er- schienen Verstärkungen aus Asien; jetzt schlug er das feindliche Heer vollständig, der junge König und sämmtliche Theilnehmer an der Ermordung des Pompejus kamen um, und Cleopatra wurde zur Beherrscherin des Landes erhoben. Ehe Cäsar nach Rom ging, eilte er nach Asien, in welcher der Sohn des Mithri- dates, Pharnaces, aus seinem Reiche Bosporus eingefallen war; da derselbe dort bereits große Eroberungen gemacht und Cäsars Statthalter besiegt hatte, so durfte er nicht unbeachtet gelassen werden. Cäsar beendigte den Feldzug gegen ihn in so kurzer Zeit, daß er denselben in die seitdem sprüchwörtlich gewordenen

3. Volksschulenfreund - S. 107

1860 - Leipzig : Dürr
Naturgeschichte, Elephant, Wallfisch, Hund. 107 einzigen Fisches sehen könnt, woraus wieder Fische kommen. Die Bewohner an den Meeresküsten leben meistentheils von Fischen. Doch das größte Ungeheuer, der Wallfisch, und einige andere Arten, nähern sich den Säugethieren, sie haben rothes, warmes Blut, gebären Junge und saugen sie. Die Wallfische halten sich besonders bei Grönland und Nordamerika auf. Da man ihnen aber, so gefährlich ihr Fang isi, doch um des Gewinns willen sehr nachgestellt hat, so sind sie nicht mehr so häufig uuto so groß anzutreffen wie ehemals. Es gab Wallfische 120 Fuß lang; die größten stich jetzt 60 bis 70 Fuß lang, in der Mitte 30 bis 40 Fuß dick; mancher wiegt 100,000 Pfund. Der Kopf macht wol den dritten Theil des Körpers aus, aber die Augen sind nur von der Größe der Ochsenaugen. Auf dem Kopfe sind 2, etwa drei Ellen breite Luftlöcher, wodurch der Wallfisch athmet, und mit Brausen das Wasser, das er eingezogen hat, hoch in die Luft bläst, so daß es scheint, als ob rauchende Schornsteine da wären, wenn sie z. B. zu Hunderten beisammen sind. In den großen Nachen kann man mit einem Kahn fahren, und die Zunge liegt darin unbeweglich wie ein dickes Stück Speck; man erhält dar- aus oft auf 20 Tonnen Fischthran. Statt der Zähne sind in der obern Kinnlade dicke Lageir von Horn, die das Fischbein geben, und von manchem Wallfisch bekommt man über 1000 Pfund. Des Fischbeins und des Fischthrans wegen rüsten reiche Kauf-* leute Fahrzeuge aus, um^hn zu fangen. Man wirft Spieße nach ihm, die an langen Seilen hängen; er fährt bei den ersten Wun- den zwar unter das Wasser; aber um Luft zu schöpfen, konunt er auch wieder empor, und dann wiederholt man den Wurf, bis er todt ist. Da seine Kehle sehr eng ist, so kann er nur kleine Fische und Wasserinsekten verzehren. Er hat einen sehr gefährlicheu Feind an dem Sägefisch, der auch über 7 Ellen lang wird, und einen 2 Ellen langen Rüssel hat niit knöchernen Zäbnen an beiden Seiten, gegen welchen sich der schwerfällige Wallfisch nicht wohl vertheidigen kann. Die Grönländer genießen auch das zähe Fleisch, machen aus der Haut Schuhwerk, aus den Därmen Hemden. §. 48. Der treue Hund. 136 Diesen Beinamen verdient er, sagte der Vater, den sein Spitz überall hin begleitete. Die Hunde gedeihen am besten in Ländern, wo es weder zu warm, noch zu kalt ist. Die Jagd- hunde, Schäferhunde, Dachshunde, den großen Bullenbeißer, den

4. Volksschulenfreund - S. 194

1860 - Leipzig : Dürr
194 Sechste Abtheilung. Kurzer Abriß Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westpha- lenland? ist's, wo der Sand der Dünen*) weht? ist's, wo die Do- nau brausend gehi? o nein! o nein! re. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Thüringen? ist's Fran- kenland? ist's, wo ernst Teli^) den Feiud bezwang? ist's, wo An- dreas Hofer^) rang? o nein! o nein! re. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Rbàtieru)? ist's Hessen- land? ist's was des Franzen Oberhaupt von, Kaiser und vom Reich geraubt? o nein! o nein! re. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Würtemberg, ist's Bad- nrrland? vielleicht das frohe Austrien? vielleicht das rege Schlesien? o nein! o nein! rc Germanien das Heldenland, von einem bis zum andern Strand; so weit die deutsche Sprache klingt, so weit nian deutsche Lieder singt, das neust es sein! das muß es sein! das, wackrer Deutscher! nenne dein. Geimanien, das Heldeuland, wo Varus seinen Hermann fand, wo Treue aus dem Auge blitzt, und Liebe warm im Herzen sitzt; das muß es sein! rc. Germanien das Hcldenland, wo Eide gilt ein Druck der Hand, wo Biedersinn und Redlichkeit Dir allerwàrts die Hände beut; das muß es sein! rc. §. 25. Geschichtlicher Blick auf andere Länder. 203 Rußland (N. 251. 302) ist erst durch Peter d. Gr. (1682—1725) dem übrigen Europa näher gekommen. Kräf- tig an Körper und Geist, erkannte er bald, wie sehr seine Russen zurück wären; nahm Ausländer zu Hülfe, lernte aber selbst erst von unten hinauf. Unter dem Franzosen Lefort wurde er erst Trommelschläger, dann Soldat, Unterosficier, Lieutenant. Er machte große Reisen, besah und erfragte Al- les; in dem holländischen Dorfe Saardam ließ er sich unter die Schiffszimmerleute einschreiben und lebte lind arbeitete wie sie; in England begeisterten ihn die Kriegsschiffe. Er nahm Künstler, Handwerker, Seeleute mit, errichtete ein großes Kriegshcer, hob die Leibwache, die Strel'tzen, auf, die sich immer empörten, führte englische, deutsche und französische Kleidung ein, besserte die Sitten, schickte junge Edelleute auf Reisen, in fremde Dienste, stellte sie aber initiier erst auf die untersten Posten; beschränkte die Macht des Patriarchen und der Mönche, besiegte die Türken, später auch den kriegerischen König Karl Xii. voir Schweden. Gesetzgebung, Handel, Wissenschaft und Schifffahrt verdanken ihm Viel. Nur sein reich an Eisen. 4) Dünen, Sandhügel an den Meeresküsten. S) In der Schweiz. 0) in Tyrol. 7) Graubüiidten in der Schweiz.

5. Volksschulenfreund - S. 69

1860 - Leipzig : Dürr
«I in 11 I i Naturlehre. Kompaß, Wind, Nebel, Thau, Reif. 69 Wochen die Sonne und die Sterne nicht sehen; aber dann hilft ihnen der Kompaß die Gegend finden, nach welcher die Rich- tung ihres Schiffes gebt. §. 3. Der Nutzen des Windes. 91 Fritz wünschte, dass kein Windsein möchte: weil seine Blumenäsche bei einem Sturm umgeworfen wur- den. Aber sein Vater wies ihn zurecht. Wenn im heissen Sommer, sprach er, dich ein sanfter Wind abkühlt, freut dich diess nicht? Wenn er bei schwüler Hitze Regenwol- ken herbeiführt und die Luft reinigt, oder wenn er bei an- haltendem trüben Himmel die Wolken vertreibt und Alles heiter wird, oder wenn er schwere Gewitter und Wolken mit Schlossen und Hagel zertheilt und schnell fortführt: istuns dieses nicht angenehm? Und, setzte der Vater hinzu, wie-viel stehende Gewässer, Sümpfe und Moräste würden stinkend werden und giftige, garstige Dünste verbreiten, wenn sie nicht der Wind bewegte! Er treibt Mühlen, er treibt die Schifte fort, und bringt uns vielen Nutzen, freilich auch zuweilen Schaden: denn er reisst auf dem festen Lande nicht selten Bäume und Häu- ser um; er schleudert auf den Gewässern die Schiffe durch die Wellen in die Höhe und senket sie in die Tiefe, zer- schmettertem such wq! an Feisen, oder sie gehen in dem Abgrundunter. Da fühlt der Mensch seine Schwachheit und des Schöpfers Allmacht; aber darüber sollen wir doch nicht das viele Gute vergessen, was uns Gott auch durch die Bewegung der Luft, durch den Wind erzeigt. §. 4. Vom Nebel, Thau und Reif. 92 Fritz wollte mit seinem Vater früh ausgehen, aber man konnte wegen eines dichten Nebels nicht fünf Schritte vor sich hin sehen. Esistkaltund feucht, sprach Fritz, wir wollen zu Hause bleiben. Bist Du krank? fragte der Vater. Nein, war die Antwort. Nun, sagte der Vater, so brauchst Du Dich auch vor dem Nebel nicht zu scheuen; wir wollen etwas essen, damit wir nichtnüchtern ausgehen bei dem Nebel, aber es wird schon heiter wer- den. Das geschah auch. Fritz fragte, wie es der Vater hätte vermuthen können, dass die Sonne noch scheinen uhhi

6. Volksschulenfreund - S. 109

1860 - Leipzig : Dürr
Naturgeschichte. Hund, Häring. 109 Hunden; besonders wenn J-hr sie nicht kennt, so greift sie nicht an; schlagt nicht muthwillig nach ihnen, und wenn Ihr an einem Hunde Kennzeichen von jener schrecklichen Krankheit bemerkt, so zeigt es den Besitzern des Hundes an; sie werden, wenn sie ver- ständig sind, lieber ein solches Thier mit Vorsicht todten und ver- ' scharren lassen, als daß sie warten, bis es so unbeschreibliches Elend angerichtet hat. Weichet einem solchen Hunde, wenn er Euch begegnet, schnell aus; gewöhnlich läuft er immer eilig ge- rade aus; ist ein Thier von ihm gebissen, so sperre man es ein und beobachte es eine Zeit lang, oder lasse es, um sicher vor der Gefahr zu sein, lieber todten und tief verscharren, aber man be- rühre es nicht mit bloßen Händen. Die*Wunden an dem Men- schen müssen augenblicklich mit scharfer Lauge oder mit Salz- wasser gereinigt und der Arzt muß schleunigst herbei gerufen werden. Man sei nicht sorglos, die Wuth bricht, wenn man die Heilung vernachlässigt, oft nach einigen Monaten noch aus. Groß und edel zeigte sich einst bei einem solchen Unglück eine Magd. Es kam ein toller Hund in einen Bauerhof und fiel die Magd an. Da es der Herr sah, wollte er ihr zu Hülfe eilen, aber sie rief: Rettet erst die Kinder, die im Hofe sind, ich bin einmal unglücklich. Während der Vater die Kinder in Sicherheit brachte, hielt die Magd den Hund, der immer nach ihr biß, fest: dann ließ sie ihn los und der Herr erschoß ihn. Die Magd ließ sich in eine Kammer sperren; man wendete alle Mittel an, um dem gefürchteten Uebel vorzubeugen, aber die Wuth brach nach einigen Tagen aus, und sie starb in einem traurigen Zustande, unvergessen von ihrer Herrschaft und allen guten Menschen, die davon hörten; groß ist gewiß ihr Lohn bei Gott! §. 50. Der Häring. 138 Auch sie vermehren sich sehr, sagte der Vater; die Men- schen haben in Zeiten, wo der Häringsfang nicht gestört wurde, jährlich, wie man behauptet, über tausend Millionen gefangen, und die Raubfische mögen wol eben so viele verzehren. Unsre gewöhnlichen Häringe leben mehr in nördlichen Gewässern, und kommen aus der Nordsee und Ostsee zuweilen in die Elbe und in andere Flüsse. Sie erschien manchmal so häufig, daß die Schiffe kaum durchkommen konnten, wo man sie dann mit Kellen aus- schöpfte. Sie sind von Natur weichlich und fett, und würden uns wenig nützen, wenn nicht die Holländer das Einsalzen und Ein- pökeln erfunden hätten, wodurch sie schmackhaft werden und leicht l Bbi ím

7. Volksschulenfreund - S. 365

1860 - Leipzig : Dürr
Kurze Geographie. 365 Xxxii. 1. Hamburg an der Elbe, 18 Meilen von der Mündung in die Nordsee, von Holstein umgeben, mit einem Gebiet von 6 lum. und 140,000 E., darunter 10,000 Juden, nach London und Amsterdam der größte Handelsplatz in Europa. Die Häuser sind massiv, manche 6—7 Stockwerke hoch; die Waaren werden in Kanälen dahin gebracht und mit Krahnen in die Lager gezogen. Sehenswerth sind die Dom- und die Michaeliskirche, die trefflichen Anstalten für Waisen (900), Kranke (4—5000 werden jährlich verpflegt) für Matrosen, Arme rc. Die Börse. Der Handel ist durch ein- heimische und fremde Schiffe, durch die Waaren der Zuckersiede- reien, der Kattun- und Leinwanddruckereien, mit Gold- und Sil- berarbeiten, Glas, Seide, Segeltuch, geräuchertem Rindfleisch, künstlichen Blumen, Federspulen rc. außerordentlich groß. Es litt viel den 5 — 8 Mai 1842 durch einen großen Brand. Curhafen im Amte Ritzebüttel, am Ausfluß der Elbe, mit einem Hafen und zwei Leuchtlhürmen für die ankommenden Schiffe. Die Vierlande mit Bergedorf, ein fruchtbarer Land- strich, gehören Hamburg und Lübeck. Xxxiii. 2. Bremen an der Weser, nicht weit vom Meere, 55,000 E. Der Handel, die Tuch- und Leinwandfabriken, Kattundruckereien sind sehr ansehnlich. Die großen Schiffe laden in dem Hafen bei dem Dorfe Vegesack aus in kleinere Schiffe. Das Gebiet der Stadt hat 3| □ M., 79,000 E. Hier schiffen sich gewöhn- lich die Auswanderer nach Amerika ein. Xxxiv. 3. Lübeck an der Trave, nicht weit von der Ostsee, 30,000 Einw., hat ein Gebiet von 5 □ 5d?. mit 80,000 Einw. in einer frucht- baren Gegend; handelt, wie Bremen, auch viel mit Getreide, fremden Weinen, besonders nach Rußland. Dazu Xxxv. 4. die freie Stadt Frankfurt am Main mit einem Gebiete von 2 lh M. und 73.150 Einw.; 7000 Ju- den wohnen in einer besondern Gasse. Sie hat jährlich zwei Messen, starken Handel, gute Schulanstalten, und liefert schöne Arbeiten in Seide, Baumwolle, Gold- und Silberwaaren. Sie wird durch eine Brücke von dem gegenüberstehenden Sachsen- hausen getrennt. Ehemals wurde hier der deutsche Kaiser ge- wählt und gekrönt; jetzt ist es die Bundesstadt Deutschlands.

8. Volksschulenfreund - S. 368

1860 - Leipzig : Dürr
368 Dritter Anhang. die Hauptstadt, 200,000 E. Das Land steht unter dem Abbas Pascha, dieser unter dem türkischen Sultan, aber das Land ist sehr gedrückt. Im Nil findet sich das Krokodil vor. Algier, jetzt von den Franzosen zu einer Colonie eingerichtet. Tunis und Tripolis am mittelländischen Meere, sind von Seeräubern be- wohnt. Das Kaiserthum Fez-Marokko ist reich an Getreide. — Die Wüste Sahara ist fünfmal so groß als Deutschland. Mittelairika hat die Neger zu Bewohnern. An den Küsten wird Von den Europäern viel Handel getrieben, besonders handeln sie Straußfedern, Elfenbein, Pfeffer, Ingwer, Goldkörner, auch lei. der noch Sclaven ein. In Südafrika ist das Land der Kaffern und Hottentotten, sehr wilder Nationen; ander Spitze das Vor- gebirge der guten Hoffnung, mit herrlichem Wein, gewöhnlich der Erfrischungsort für die Ostindienfahrer. Die Insel Mada- gaskar ist so groß als Deutschland, im Innern sehr fruchtbar an Südfrüchten, hat 4 Mill. E. Die Ureinwohner, Madegassen, sind schwarz, stark und niunter; Fremdlinge aus Arabien und Ostindien, auch Juden sind vorhanden; die Sklaverei ist mild. Engländer und Franzosen haben einige kleine Niederlassungen; das Christenthum hat wenig Eingang gefunden. — Die felsige Insel Helena, England gehörend, Napoleons Begräbnißstätte, dessen Leichnam man 1840 nach Paris zurückgeholt hat, südlich von Afrika. Westlich die canarischen Inseln, wegen ihrer Frucht- barkeit und des Klimas einst die glücklichen genannt, berühmt durch süße Weine und die Canarienvögel, die erst um das Jahr 1500 sich in Europa verbreitet haben. Es sind 7 Inseln be- wohnt, die den Spaniern gehören, und unter denselben ist Tene- riffa die bevölkertste. Die Inseln Madeira und Porto Santo sind portugiesisch, reich an vortrefflichen Wein und andern Süd- früchten; so wie auch die 9 Azoren, die aber mehr von den Engländern benutzt werden. Hl. Amerika wird durch zahlreiche Auswanderer aus Europa, von denen aber nicht Wenige Reue befällt, im Innern immer mehr bevöl- kert und angebaut; durch die Schnelligkeit der Schifffahrt, indem man bei günstigem Winde von Bremen und Hamburg ans in 2 Wochen dahin segelt, so wie durch den sich immer mehr verbreitenden, im Innern durch Eisenbahnen und Dampfschiff- fahrt auf den großen Flüssen, Seen und Kanälen belebten Han- del, mit unserm Erdtheile noch genauer verbunden. Man schätzt

9. Volksschulenfreund - S. 369

1860 - Leipzig : Dürr
Kurze Geographie. 369 den Flächeninhalt über 700,000 □ $?., über 40 Mill. Einw., die Länge vom äußersten Norden, wo die Eskimos, bis Süden, wo die Pescheräs des Feuerlandes, Beide an Körper und Geist die armseligsten Menschen, leben, auf 1800 Meilen. Der zweite Urstamm, die Indianer, werden immer mehr zurückgedrängt, oder nähern sich den seit 1492 zahlreich aus vielerlei Ländern einge- wanderten Europäern. Wegen seiner Lage unter allen Zonen hat Amerika kalte, gemäßigte, warme, doch nicht gerade afrikanisch heiße, fruchtbare und arme Gegenden. Durch Südamerika zieht sich die große Bergkette Cordiueras de los Andes mit dem sehr hohen Chimborasso, die sich auch nach Nordamerika verbreitet. Moräste und ungeheure Waldungen nehmen noch immer viel Land ein, doch wird auch immer mehr bewohnbar gemacht. Amerika ist von dem atlantischen, äthiopischen, dem niit Unrecht sogenann- ten stillen Meer und dem südlichen und nördlichen Eismeer um- geben, und wird in Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika, die beide durch die Landenge von Panama oder Darien ver- bunden sind, und in Westindien eingetheilt. 1. Nordamerika. 427,046 Ihm. 1. Am Eismeer und seinen Eisgebirgen ist Grönland mit den Eskimos, eine Kolonie der Dänen; die evangelischen Brüder haben hier Missionäre. Es ist ein kaltes, in allen Reichen der Natur armes Land, mit einigen kleinen Ortschaften, die von Wallfischfängern besucht werden, so wie auch die unbewohnte nordöstliche Inselgruppe Spitzbergen. Holz wirft das Meer hinreichend aus. 2. Dann haben außer den freien Indianern, die ein Gebiet fast so groß wie Europa besitzen, die Russen an der Nord- westküste und die Engländer Niederlassungen. In dem britischen Nordamerika ist Ober- und Untercanada mit dem großen Lorenzostrom, Quebeck, die Hauptstadt, 30,000 E., durch außerordentlichen Pelzhandel, so wie Newfoundland und andere Küstenländer durch den Fang des Kabliau, ein- gesalzen Laberdan, getrocknet Stockfisch genannt, einträglich. 3. Die vereinigten Staaten von Nordamerika, jetzt 31, über 25 Mill. E., waren ursprüngiich englische Kolonien, die sich seit 1586 immer mehr ansiedelten; aber es rissen sich 1776 13 Staaten von dem Mutterlande los, und wurden nach blutigenkrie- gen 1783 als Freistaat anerkannt. Washington (geb. 1732, gest. 1799), gebildet durch Wissenschaft, ein edler Mensch, ausge- zeichnet als Krieger, ein vorsichtiger Feldherr und großer Staats- mann, ohne List und immer besonnen — und Benjamin Frank- lin, geb. 1706 in Boston, gest. 1790, erst Buchdrucker, studirte 24

10. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 10

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
11» Frankfurt am Main. 1. Die besten seiner Helden, sie lagen in Sachsen todt, Da floh Karolus Magnus, der Kaiser, in großer Noth. 2. „Laßt eine Furt uns suchen, längs hin am schönen Main; O weh, da liegt ein Nebel, der Feind ist hinterdrein!" 3- Nun betet Kaiser Karol auf Knieen an seinem Speer, Da theilte sich der Nebel, eine Hirschin ging daher, . 4. Die führte ihre Jungen hinüber zum andern Strand, So machte Gott den Franken die rechte Furt bekannt. 5. Hinüber zogen Alle, wie Israel durch's Meer, Die Sachsen aber fanden im Nebel die Furt nicht mehr. 6. Da schlug der Kaiser Karol mit seinem Speer den Sand: „Die Stätte sei hinfüro der Franken Furt genannt." 7. Er kam da bald zurücke mit neuer Heeresmacht, Damit er der Sachsen Lande zu seinem Reich gebracht. 8 Doch dort am Main erpranget nun eine werthe Stadt, Die reich ist aller Güter und edle Bürger hat. 9. Es ward da mancher Kaiser gekrönt mit Karol's Krön' Und feierlich gesetzet auf goldgestickten Thron. 10 Da briet man ganze Rinder, es strömte der Fülle Horn, Es schöpfte jeder Arme Wein sich aus reichem Bornl 1!. Im Römer si) füllte dem Kaiser der Erzschenk den Pokal, Mit Kaiserbildern wurden bedeckt alle Wände im Saal. 12. Bedeckt sind alle Wände bis an den letzten Saum, Kein neuer Herrscher fände zu seinem Bildniß Raum. 13. Der erste deutsche Kaiser gab Namen dieser Stadt, Die auch den letzten Kaiser*) in ihr gekrönet hat A. Kopisch (geb. 1700. gest. 1853). !) Der Kaisersaal zu Frankfurt. 2) Franz Ii. Der Inhalt des Liedes beruht auf der Sage. daß Karl der Große, von den Sachsen, die er bekriegte, verfolgt, niit seinen Franken eine Furt durch den Main nur dadurch gefunden habe, daß eine Hirschkuh mit ihren Jungen an einer seichten Stelle des Flusses auf das jenseitige Ufer überging. 12. Das weiße Sachsenroß. 1. Es jagt der Sturm im grünen Wald, Er reitet und zwängt der Eichen Wucht, Die alte Weser muß ihre Wellen Vor Zorn und Angst am Fels zerschel- len, Und vom Gebirg und aus der Schlucht Des Donners Siegesrufen hallt. 2. Ein fränk scher Mann, gar müd und still, Verlassen irrt im fremden Land, Die Glieder brechen ihm fast zusammen, Doch löscht ihm nichts des Auges Flammen; Da steht ein Hüttlein an dem Strand: „Halloh, ein Fremder Obdach will." 3. Ein Sachse, hoch, mit stolzem Blick, Sieht lang' und fremd den Franken an: „Kommst d», um Gastfreundschaft zu bitten, So bist du sicher in Sachsenhütten." — Da trat den Herd der Franke an, Er nahm den Becher und gab ihn ■ zurück. 4. Sie sitzen ernst am heil'gen Herd, Sie sehen schweigend einander an, Und stunlm bewundert immer wieder Ein jeder des andern Heldenglieder. Da hebt zuletzt der Franke an: „Bei Gott, wir sind einander werth. 5. Wenn solcher viel das Sachsenland Zum Kampf ob unsern König stellt, So möchte Karol bitter klagen, Daß Sachs'und Frank'noch Schlachten schlagen." Da führt der Sachse ihn an der Hand Hinaus auf's regengrüne Feld. '6. Ein weißes Roß, gar stark und schön, Sprang auf der freien Weide frei. „O, laß das schöne Roß uns fangen," So sprach der Franke mit Verlangen.
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